Augmented Reality und kulturelle Erinnerung: Kritische Medienbildung in kulturwissenschaftlichen Fächern
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Augmented Reality und kulturelle Erinnerung: Kritische Medienbildung in kulturwissenschaftlichen Fächern Ingrid Gessner Der Beitrag beschäftigt sich mit der Vermittlung die physische Welt in einem Koordinatensystem kulturwissenschaftlicher Konzepte (Erinnerung, so aufeinander abgestimmt werden, dass die Raum, Identität und Ethnizität) im Seminarkontext virtuellen Inhalte auf den Displays mobiler der universitären Lehrer*innenbildung. Kon- Geräte angezeigt werden können. Als mediale kret geht es um ein verpflichtendes Bachelor of Praxis bietet AR neue Wege zum Wissenser- Education-Seminar zur US-amerikanischen Erin- werb, zu geschichtlicher Bildung und zum kul- nerungskultur (Sekundarstufe Allgemeinbildung turellen Erbe. Es liegt daher nahe, dass AR be- Englisch). In diesem Seminar beschäftigen sich die reits in Videokunst und Musemspädagogik zum zukünftigen Lehrer*innen nicht nur auf theore- Einsatz kommt (Gessner, 2016). Ein Anliegen tischer Ebene mit Erinnerungsprozessen, sondern dieses Beitrags ist es, die bestehenden Verbin- auch auf praktischer medialer Ebene. Im Laufe dungen zwischen AR, Medienpädagogik und des Semesters entwickeln die Studierenden die den Kulturwissenschaften aufzuzeigen, um die notwendigen Fähigkeiten, um Augmented Reality Technologie für eine breite Öffentlichkeit zu- (AR)-Projekte zu erstellen, die als „MemorARy“ oder gänglich, erfahrbar und nutzbar zu machen. „MemorARies“ bezeichnet werden. Die Aufgaben- stellung beinhaltet die Verbindung der kritischen Meine Erfahrungen stammen aus einem Semi- Analyse eines Objekts und einer kreativen Idee nar, das ich (jeweils an die örtlichen Gegeben- mit den erworbenem technischen Fähigkeiten und heiten angepasst) in zwei Ländern (Deutsch- angeeignetem Faktenwissen und bietet eine ideale land und Österreich) unterrichtet habe: an der Möglichkeit, sich mit Fragen unserer Vergangen- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürn- heit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen. berg, der Universität Regensburg und an der Ziel des Beitrags ist es, Lehrende und Studierende Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. Die in die Lage zu versetzen, wissenschaftlich fun- Kurstitel variierten von „American Cultures of dierte Medienkunstprojekte durchzuführen. Memory“ über „American Spaces: Building Many Americas or Uniting the States“ bis hin “Something profound has happened to zu „American Public Art and Contested Me- your camera. Its very purpose – capturing mory“, aber das Grundkonzept war immer das- images – has expanded to include a new selbe. Das auf Fallstudien basierende Seminar role: creating a bridge between our phy- führte die Studierenden an allen drei Instituti- sical and digital worlds. […] The camera onen in das Forschungsfeld der kulturellen can become a window into a world enhan- Erinnerung ein. Zu diesem Zweck untersuchten ced with digital information – adding a die Studierenden, wie bestimmte historische piece of sculpture to your bedroom or a Ereignisse durch Denkmäler, Gedenkstätten, car to your driveway. Neither actually Formen öffentlicher Kunst und Museumsaus- there, but appearing to be and believably stellungen bewahrt oder problematisiert wer- so”. (Roberts, 2018) den, während andere Ereignisse in Vergessen- heit geraten. Das Seminar vermittelte den Studierenden somit ein tieferes Verständnis Einleitung der Funktion, Relevanz und Rolle von Gedenk- stätten in Bezug auf Fragen der Identität und Die Technologie, auf die sich dieses Zitat der Zugehörigkeit. "New York Times" bezieht, wird als Augmented Reality (AR) bezeichnet. AR ermöglicht es, digi- In einem der Seminare konzentrierte ich mich tale Objekte in der realen Welt darzustellen. nicht nur auf theoretischer, sondern auch auf Das bedeutet, dass virtuelle Informationen und praktischer Ebene auf amerikanische Erinne- Gessner, I. (2020). Augmented Reality und kulturelle Erinnerung: Kritische Medienbildung in Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020 61 kulturwissenschaftlichen Fächern. F&E Edition, 26, 61-70 .
rungskulturen und Erinnerungsprozesse. Ich im Folgenden vorstelle, ist ein Weg, mit diesen stellte den Studierenden verschiedene AR-Medi- Herausforderungen umzugehen, der für die enkunstprojekte vor und wir untersuchten, wie Studierenden und mich funktioniert hat. verschiedene künstlerische Herangehensweisen Fragen von Ausgrenzung und Zugehörigkeit sichtbar machen. Schließlich probierten wir Lehren und Lernen mit AR diese Medienpraxis selbst aus, indem wir Ge- denkstätten, geschichtsträchtige Orte, Statuen MemorARy basiert auf der kostenlosen Soft- und Erinnerungstafeln – bzw. deren Abwesen- ware HP Reveal (alternativ BlippAR) und läuft heit – als Projektionsfläche für unsere eigenen auf mobilen Endgeräten (Smartphones), die die AR-Projekte verwendeten. Studierenden bereits besitzen. Es erfordert kein zusätzliches Budget oder gar das Einwerben Mit AR ist es möglich, zwei historische Zu- von Drittmitteln, auch Overheadkosten fallen stände eines Orts gleichzeitig erfahrbar zu ma- nicht an. Auch ohne AR ermöglichen Smart- chen, indem wir uns als „hier und dort“ seiend phones bereits sozioökonomisch benachteili- wahrnehmen, an unserem unmittelbaren phy- gten Studierenden einen leichteren Zugang zu sischen Standort als auch in der digital erwei- höherer Bildung, indem Literatur und For- terten Welt der Vergangenheit oder Zukunft. In schungsergebnisse an jedem Ort mit Internet- diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie die AR- zugang abrufbar sind und Studierende die Projekte der Studierenden, die kritische Ana- Möglichkeiten elektronischer Kursplattformen lyse eines Objekts mit einer kreativen Idee, ohne zusätzliche Kosten nutzen können. Im technischer Kompetenz, Faktenwissen und hi- Rahmen des MemorARy-Projekts werden Smart- storischem Quellenmaterial verbinden, um sich phones zusätzlich zu pädagogischen Werkzeu- mit Fragen unserer Vergangenheit, Gegenwart gen, die die Teilhabe und das Engagement der und Zukunft auseinanderzusetzen. Ich nenne Studierenden im sozioökonomisch diversen in- dieses Lehr- und Forschungsprojekt und die ternationalen Seminarraum fördern. AR-Projekte, die die Studierenden erstellen, „MemorARy“ oder „MemorARies“ (im Plural). Obwohl ich dieses Seminar und das digitale Projekt MemorARy als eine Lern- und Lehr- Die Seminare wurden zwischen 2016 und 2020 erfahrung für zukünftige Englischlehrer*innen im institutionellen und sozialen Kontext der entwickelt habe, basiert es ganz grundsätzlich deutschen Universität und der österreichischen auf der Vermittlung kulturwissenschaftlicher Pädagogischen Hochschule abgehalten. Die Se- Arbeitstechniken wie kritisches Lesen, Refle- minarsprache war Englisch, während die Mut- xion und eigener (kreativer) Textproduktion. tersprache der Studierenden meist Deutsch, Es handelt sich um eine Form des selbstbe- vereinzelt Türkisch oder eine andere europä- stimmten, studierendenzentrierten Lernens ische Sprache war. Es handelte sich um Grup- (Dunleavy & Dede, 2014). Das Seminar und pen zwischen 15 und 20 Studierenden, von das digitale Projekt eignen sich daher für an- denen ein bis zwei internationale Studierende gehende Lehrkräfte sowie allgemein für alle (Erasmus+) waren, zwei bis drei Migrant*innen BA-Studiengänge in den Literatur-, Kultur-, Me- der zweiten Generation sowie drei bis fünf Stu- dien- und Sozialwissenschaften. Die Studieren- dierende, die als erste in ihren Familien einer den entwickeln eine Reihe von Fähigkeiten und akademischen Ausbildung nachgehen. Ange- Kompetenzen weiter, die oft ohnehin implizit sichts einer mehrsprachigen, sozioökonomisch in den Curricula verankert sind: vielfältigen und internationalen Studierenden- schaft suchte ich nach Möglichkeiten, den Be- •kritische Lesekompetenz, digitale Kom- dürfnissen der Studierenden (als Nicht-Mutter- petenz, Medienkompetenz und Methoden sprachler*innen, Migrant*innen und angehen- der Wissensaneignung (El Sayed et al., den Lehrer*innen) gerecht zu werden. Was ich 2011; Mathews, 2010); 62 Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020
•Recherche, Organisation und Evaluation von schiedenen Gruppen zugeteilt. Ausgestattet Informationen (Klopfer & Sheldon, 2010); mit Permanentmarkern und großen Blättern •die Fähigkeit, die Ergebnisse der eigenen erhalten die Studierenden die Gelegenheit ihre Lektüre und der kritischen Auseinander- Arbeitsergebnisse festzuhalten und später zu setzung mit Erinnerungsorten effektiv zu präsentieren. Die Plakate werden anschließend vermitteln; auf der E-Learning-Plattform des Kurses zur • kritisches Bewusstsein, aber auch Wert- weiteren Nutzung und zur Sicherung des Lern- schätzung und Freude am unmittelbaren erfolgs bereitgestellt. Kulturraum. Im Seminar untersuchen die Studierenden, wie Dass sich Lernen mit AR darüber hinaus positiv die Wahrnehmung von Zugehörigkeit und Diffe- auf die Motivation der Lernenden auswirkt und renz durch künstlerisches Schaffen und durch die Aneignung von Wissen und technischen Fä- die gezielte Veränderung von Landschaften und higkeiten und Fertigkeiten fördert, ist bereits Stadtbildern beeinflusst werden. Ein Ziel des Se- gezeigt worden (Buchner, 2018). Dies erhöht minars ist es, sich mit den politischen und kul- wiederum die Chance, dass die Studierenden, turellen Spannungen auseinanderzusetzen, die die bereits Erfahrungen mit AR gesammelt jedem Erinnerungsprozess innewohnen. In den haben, dieses Format auch als zukünftige Leh- meisten Fällen versuchen diejenigen, die an rende in die Schule integrieren werden. einer Denkmalsetzung beteiligt sind, einen Kon- sens über das zu Erinnernde zu erreichen. Pro- blematischer ist es oft, wenn es darum geht, Erinnerung als Kultur- und Medienpraxis ehemals marginalisierten Gruppen eine Stimme zu geben. Ein anschauliches Beispiel dafür ist Im ersten Teil des Seminars arbeiteten wir ge- die Umgestaltung der Liberty Bell-Gedenkstätte meinsam an den kulturwissenschaftlichen Kon- in Philadelphia, die heute als Ort der Erinnerung zepten Erinnerung, Raum, Identität und Ethnizi- an das aufklärerische Ideal der Freiheit sowie tät. Das Buch "Memorial Mania" von Erika Doss als Mahnmal an die Gräueltaten der Sklaverei (insbesondere das einleitende Kapitel) diente fungiert (Gessner, 2011). Das Museum teilt dabei als Diskussionsgrundlage. Doss erklärt sein Fundament mit dem Teil des ehemaligen die Allgegenwart von Gedenkstätten in den USA Hauses von Präsident George Washington, das mit dem, was sie „Memorial Mania“ also Erinne- dessen Sklaven vorbehalten war, und geht mit rungswahn nennt, eine Fixierung, jegliches ge- dieser konfliktgeladenen Geschichte offen um. schichtliche oder schmerzliche Ereignis für die Ein anderes Beispiel ist die National Mall in Nachwelt sichtbar zu machen und dafür öffent- Washington, DC, die mit ihren zahlreichen Mu- lichen Raum zu beanspruchen. Doss argumen- seen seit jeher ein Ort nationaler Erinnerung ist. tiert, dass die stetig wachsende Zahl der Ge- Mit den Eröffnungen des „National Museum of denkstätten eine erhöhte Besorgnis darüber the American Indian“ (2004) und des „National widerspiegelt, wer und was in den USA erinnert Museum of African American History and Cul- werden sollte (Doss, 2010, S. 1). Den meisten ture“ (2016) wird seither eine wesentlich diffe- Studierenden erschien diese Einschätzung renziertere Version amerikanischer Geschichte nachvollziehbar und einige wiesen darauf hin, gezeigt. Fünfundsiebzig Jahre (2020) nach dem dass die Hypothese von Doss auch auf den eu- Ende des Zweiten Weltkriegs widmet das Semi- ropäischen Kontext anwendbar sei. Darüber nar auch diesem einschneidenden Ereignis des hinaus beschäftigten wir uns mit Pierre Noras 20. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit Essay „Zwischen Erinnerung und Geschichte: (Däwes & Gessner, 2015). Durch den US-Kon- Les Lieux de Mémoire“ (Nora, 1989). Um die text des Seminars für angehende Englischleh- einzelnen Konzepte besser herauszuarbeiten, rer*innen sind die US-amerikanische Darstel- werden die Begriffe „Erinnerung“, „Geschichte“, lung des Kriegs als demokratische Befreiung „lieux de mémoire“ und „sites of memory“ ver- Europas und Japans und als Sieg über den Fa- Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020 63
schismus von besonderem Interesse. Darüber dem Ersten Weltkrieg oder Kriegen des neun- hinaus beschäftigen uns aber auch die weniger zehnten Jahrhunderts. Wenn es überhaupt bekannten Kriegserfahrungen ehemals marg- einen Hinweis auf den Zweiten Weltkrieg gibt, inalisierter Gruppen, wie die indigenen Navajo so erfolgt dies meist in deutlich abgeschwäch- Code Talkers, deren Verschlüsselungsmethode ter Form (was bei den meisten Kriegsdenkmä- im Pazifikkrieg eingesetzt wurde (Däwes, 2015); lern in Österreich und Deutschland der Fall ist). die segregierte Flugeinheit der afro-amerika- Anders ist die Situation in Kroatien, wie mir ein nischen Tuskegee Airmen (Ater, 2015); sowie Student in einer meiner Vorlesungen erklärt die japanisch-amerikanischen Soldaten, die u. a. hat. Kroatische Partisanen, sogenannte Helden an der Befreiung des Konzentrationslagers des Widerstands, werden gewürdigt und in Dachau beteiligt waren, während ihre eigenen Denkmälern geehrt (z. B. im Denkmal für die Familien in Lagern an der amerikanischen West- Partisanen der Volksbefreiungsarmee im Brezo- küste interniert waren (Gessner, 2009). vica-Wald in Novo Selo Palanječkobei, einem Dorf bei Sisak in Kroatien). Die Erinnerung an In vielen Fällen haben die Studierenden, die den Zweiten Weltkrieg ist selbstverständlich meine Seminare in Österreich und Deutschland nicht auf die USA oder Europa beschränkt. Eine besuchen, noch nie von der Erinnerung an die chinesische Studentin, die mein Seminar in Er- Sklaverei im Schatten der Liberty Bell oder von langen-Nürnberg besuchte, nahm unsere Dis- den zahlreichen, sehr differenzierten Orten kussion zum Zweiten Weltkrieg zum Anlass, der Erinnerung in Washington gehört. Die eine Forschungsarbeit zum Gedenken an das Herausforderung besteht darin, die Kursteil- Massaker von Nanjing zu verfassen, in der sie nehmer*innen zu einem möglichst frühen auf die Darstellung der Gräueltaten in heutigen Zeitpunkt im Semester mit diesen ganz unter- und damaligen amerikanischen und chine- schiedlichen Orten der Erinnerung (von Trauer sischen Quellen eingeht (Liu, 1999; Sheng, und Andenken bis zur Heldenverehrung) ver- 2017). Wenn wir die Erinnerung an den Zweiten traut zu machen. Dabei hat es sich als hilfreich Weltkrieg diskutieren, landen wir meist auch erwiesen, die Studierenden bei unserem ersten beim Gedenken an den Holocaust; falls nicht, Treffen auf eine mediale Vortragsreise mitzu- lenke ich das Augenmerk darauf (Henderson & nehmen. Meist verwende ich Fotografien und Lange, 2017). Die meisten Studierenden ken- kurze Videoclips (eingebettet in eine reguläre nen die Orte ehemaliger Konzentrationslager Präsentation), um den Studierenden möglichst von Schulbesuchen. Andere niederschwellige viele unterschiedliche Gedenkstätten vorzustel- Zeichen der Erinnerung sind „Stolpersteine“ len. Gleichzeitig ermutige ich sie, in verschie- (Katzman & Paulix, 2017) und der Jüdische denste Richtungen zu denken, bevor sie ein Friedhof und das Jüdische Museum in Ho- Thema auswählen, das sie untersuchen möch- henems (ein Ort, der den Studierenden der PH ten. Im Rahmen des Seminars werden alle Stu- Vorarlberg bekannt ist; Lamprecht, 2011). dierenden zu Experten für eine Gedenkstätte; wenn sich mehrere Studierende für dasselbe Die Offenheit des Semesterplans und Auswahl Beispiel interessieren, lasse ich sie verschie- der Orte durch die Studierenden bedingen, dene Aspekte dieses Denkmals untersuchen. dass der Kursablauf jedes Mal anders ist. So- Einige Studierende kommen auch mit eigenen bald die Studierenden ihre Gedenkstätte, ihr Themenvorschlägen, die ich dann in das Semi- Denkmal oder ihre Museumsausstellung ausge- nar integriere. Um den Studierenden die Erfah- wählt haben, bitte ich sie, sich über den Ort zu rungen des Zweiten Weltkriegs näher zu brin- informieren und sich kritisch mit ihm auseinan- gen, frage ich sie nach den Spuren des Krieges derzusetzen, damit sie für die Sitzung, in der in ihren jeweiligen Heimatorten. Oft sprechen wir ihr Thema diskutieren, als Experten fungie- wir dann über Kriegerdenkmäler und die Tatsa- ren können. Die folgenden Fragen eigenen sich che, dass selbst die kleinsten Dörfer diese für den Einstieg: Was ist der politische oder Denkmäler haben. Sie stammen jedoch oft aus kulturelle Hintergrund, an den erinnert werden 64 Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020
soll? Wer hat entschieden, was erinnerungs- Gerät und die HP Reveal-App (bzw. BlippAR- würdig ist? Wie haben sich die beteiligten Per- App) haben, die Kamera der Anwendung sonen und Gruppen auf die jeweilige Form der auswählen und ihr Gerät auf das Triggerbild Erinnerung geeinigt? Wurden alle Stimmen ge- richten, um das neu erstellte AR-Erlebnis hört und sind sie entsprechend repräsentiert? anzuschauen. Gibt es Leerstellen? Studierende können alleine, zu zweit oder in Ein weiteres Ziel des Kurses ist es, den Studie- einer Gruppe arbeiten, um ein AR-Erlebnis zu renden zu verdeutlichen, dass Denkmäler uns gestalten. Studierende werden ermutigt, ihre immer mehr über die Zeit verraten, in der sie eigenen Aufzeichnungen, Bilder, Musik, Ani- errichtet wurden, als über die Ereignisse oder mationen, gefilmten Szenen oder Interviews Personen, an die sie erinnern. In diesem Sinne zu verwenden. Das Ziel ist es, ihre Sicht auf geht es bei Denkmalsetzungen eher um selek- ein bestimmtes Erinnerungsobjekt einem brei- tives Vergessen und das Erschaffen neuer teren Publikum zu vermitteln. Von einer noten- Mythen. relevanten Bewertung des MemorARy-Projekts rate ich ab, es sollte auch nicht auf Grundlage der technischen Umsetzung, sondern besten- AR in der Praxis falls auf Grundlage der Originalität der Bot- schaft, Eigenständigkeit der Umsetzung und Aufgrund der Benutzer*innenfreundlichkeit einer Art Impact-Faktor beruhen, der auf den der kostenlosen App HP Reveal1 müssen Stu- Interaktionen beruht, die das Projekt auslöst. dierende und Lehrende keine Programmierge- nies oder Computerfachleute sein, um ein Aug- Das Projekt besteht aus drei verschiedenen mented Reality-Erlebnis zu kreieren. Studieren- Phasen, wobei die schriftliche Planung und de können ihre eigenen mobilen Geräte benut- Dokumentation dieser Schritte Teil der Auf- zen. Sie müssen dazu ein Konto bei HP Reveal gabe ist. (alternativ BlippAR) erstellen und sich in ihrem Konto anmelden. Im Reveal Studio (bzw. Blipp- 1) Planung. Dies ist die Phase, in der sich die builder) können eigene AR-Projekte erstellt Studierenden überlegen, wie ihr MemorARy werden, indem durch Hochladen und Aus- aussehen und funktionieren soll. wählen einer Bilddatei ein Trigger-Bild festge- legt wird (für eine sehr gute Beschreibung, 2) Produktion. Dies beinhaltet das Erstellen, siehe Buchner, 2018, S. 149). Ich rate Studie- Sammeln, Aufzeichnen und/oder Filmen aller renden, ein hochaufgelöstes Bild mit vielen Artefakte (z. B. Bilder, Videos, Geräusche, Tex- Details des Objekts, das sie mit ihrem AR- te), die Studierende für ihr MemorARy verwen- Projekt verbinden möchten, zu verwenden. den wollen. Hilfreich hat sich für die Medien- Wenn Benutzer*innen später versuchen, das produktion das Prinzip Learning-Technology- AR-Projekt freizuschalten, müssen sie ihre by-Design erwiesen (Koehler & Mishra, 2005). mobilen Geräte auf genau dieses „Bild“ in der realen Welt richten. Der nächste Schritt ist die 3) Bearbeitung. In dieser Phase wird eine Auswahl eines Overlays, z. B. eines Videos oder Videobearbeitungssoftware wie PowerPoint, eines Bildes. Das Overlay kann alle möglichen iMovie oder Movie Maker verwendet, mit der Formen haben, vom sorgfältig animierten die Artefakte zusammengefügt werden kön- Video zum einfachen textbasierten Datenblatt. nen, die zur Erstellung des Overlays in HP Die Studierenden sollten ihre AR-Kreation in Reveal (BlippAR) benötigt werden. der Voransicht prüfen und speichern. Wenn sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, können sie Für Studierende ist es hilfreich zu verstehen, ihr Projekt für andere sichtbar machen. Ab was genau sie selbst produzieren sollen, be- diesem Zeitpunkt können alle, die ein mobiles vor sie mit ihrer Arbeit beginnen. Ich stelle Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020 65
ihnen deshalb das Kulturerbe- und Denkmal- sondern auch Erinnerungen zu bewahren und pflegeprojekt „Mi querido barrio“ (Meine ge- Menschen zu verbinden. Ich denke, je mehr liebte Nachbarschaft) vor (https://cccadi.org/ Menschen, vor allem die jüngere Generation, miqueridobarrio). „Mi querido barrio“ wurde anfangen, AR einzusetzen, desto mehr werden vom Caribbean Cultural Center African Dia- sie ihre Sichtweise ändern und sich neu erfin- spora Institute (CCCADI) in East Harlem, New den wollen“ (zit. in Bryan, 2016). Ein anderes York City, in Auftrag gegeben und verbindet Beispiel ist „El Barrio is Home“, ein Projekt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Fra- der Videokünstlerin Tamiko Thiel, in dem gen sozialer und ökonomischer Gerechtigkeit. Anwohner*innen ausdrücken, was ihr Viertel Als die Gentrifizierung das Viertel in seiner für sie bedeutet (https://cccadi.org/mqb- Identität bedrohte und immer mehr Hochhäuser about-the-artists). Wenn die AR-App aktiviert an die Stelle der typischen Brownstones traten, ist, ist man von goldenen Worten und Sätzen entschied sich Marta Moreno Vega, die Gründe- umgeben, die beschreiben, was East Harlem rin des Instituts, AR-Technologie einzusetzen, für die Menschen, die dort leben, ausmacht. um das kulturelle Erbe von East Harlem zu er- Die einzelnen Studierendengruppen präsen- halten. Um das Unsichtbare sichtbar zu ma- tieren ihre Beobachtungen und Erkenntnisse chen, benutzten mehrere lokale Künstler und der gesamten Gruppe. Aktivisten Fotografien von Orten, die bereits verschwunden waren, und projizierten diese Bevor die Studierenden beginnen, ihre eigenen mit Hilfe von AR auf das heutige Stadtbild. Ideen zu konzeptualisieren, unternehmen wir Wenn das Smartphone auf eine Standortmar- eine Exkursion an einen Ort in der Nähe, an kierung gerichtet wird, werden verschiedene den Erinnerungen geknüpft sind; dies kann Kunstwerke und ehemalige Gebäude sichtbar, eine Museumsausstellung, ein Gebäude oder die die Vergangenheit zum Leben erwecken. ein Denkmal sein. Ziel ist es, den Ort zu „ha- cken“, indem wir fragen, was zu sehen und Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die was nicht zu sehen ist. Der „Hack“ besteht Studierenden in kleinere Gruppen aufzuteilen darin, die Darstellung zu verändern, indem und sie die einzelnen Projekte der beteiligten wir neue Fragen, Texte, Gegenstände oder Künstler auf der CCCADI-Webseite genauer un- Kunstobjekte einbeziehen, um beispielsweise tersuchen zu lassen. Beispielhaft sei Oliver Rios normative oder diskriminierende Aussagen erwähnt, ein aus Puerto Rico-stammender ame- in Frage zu stellen. Eine Intervention kann rikanischer Graffiti-Künstler, der in East Harlem beispielsweise darin bestehen, ein Pappschild aufgewachsen ist. Rios’ Kunstwerke, die längst an einer Schnur an einer Statue zu befestigen. von den Wänden des Viertels verschwunden Selbst wenn das Schild am nächsten Tag ent- sind, erwachen durch AR wieder zum Leben. fernt wird, löst es bis dahin bei Passanten Durch das Display des Smartphones, sind die möglicherweise ein Schmunzeln und vielleicht Wandmalereien wie einst in den 1980er Jahren ein Umdenken aus.2 Die Ideen der Studieren- erlebbar, können vergrößert werden und man den werden idealerweise in Mini-Forschungs- kann sogar um sie herumgehen. Besucher*in- projekten umgesetzt, z. B. kann eine Person nen werden in der App dazu aufgefordert, ihre zum Thema gemacht werden, die bisher nicht Reaktionen durch das Hochladen von Screen- Teil des Diskurses ist. Am Ende steht die Er- shots oder Audiodateien hinzuzufügen. Es ent- stellung eines AR-Projekts, ein Mosaik aus spinnt sich ein Dialog zwischen Betrachter*in, Geschichten, Bildern und Fragen in digitalen AR-Objekt und dem Ort der Interaktion und MemorARies. es entsteht ein auf Crowd Sourcing-basierendes Archiv der Erinnerung (Gessner, 2018, S. 464). Studierende meines Seminars in Regensburg, Rios glaubt, dass AR-Technologie seine Com- dessen Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe munity stärken kann: „Es ist eine großartige gehört, haben die Walhalla für ihre MemorARy- Möglichkeit, sich nicht nur zu informieren, Projekte ausgewählt. Die Walhalla ist eine 66 Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020
Abb. 1: Wo sind die Frauen? MemorARy in der Walhalla (nahe Regensburg). Foto: Markus Gloede, 28. Oktober 2019. Ruhmeshalle, die herausragende Persönlich- künftig jede Besucherin und jeder Besucher mit keiten der deutschen Geschichte ehrt. Die einem Smartphone und der HP Reveal App frei- Walhalla selbst ist ein neoklassizistischer Bau schalten kann. Eine andere Studierendengruppe im Parthenon-Stil über der Donau, der 1807 arbeitete mit der Büste der Widerstandskämp- von Kronprinz Ludwig entworfen wurde. Im ferin Sophie Scholl und erstellte ein kurzes Vi- Inneren des Tempels sind 65 Tafeln und 130 deo über sie und ihre Widerstandsgruppe „Die Büsten ausgestellt, die 2.000 Jahre Geschichte Weiße Rose“ (Rickard, 2009). Scholl und die umspannen. Es handelt sich um eine länder- anderen fünf Mitglieder der Gruppe schrieben übergreifende, illustre Sammlung von Persön- und verteilten zwischen 1942 und 1943 sechs lichkeiten, darunter der niederländische Maler Flugblätter, die zum Widerstand gegen die Hit- Jan van Eyck, Desiderius Erasmus von Rotter- ler-Diktatur aufriefen, bevor sie entdeckt und dam und der österreichische Komponist Wolf- hingerichtet wurden. gang Amadeus Mozart – zumindest diese drei keine Deutschen im heutigen Sinn. In der Re- gel dauert es nicht lange, bis die Studierenden Schlussbemerkung und Blick in die Zukunft Fragen stellen. Wenn nicht, dann frage ich an- gesichts der Leerstellen: wen sehen wir? Wen Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg, wo sehen wir nicht? Wer wurde zu welcher Zeit ich lehre und forsche, hat ihren Sitz in Feld- hinzugefügt? Wo sind die Frauen? Einige Stu- kirch, an der Grenze zwischen Österreich, der dierende formulierten diese letzte Frage als Schweiz und Liechtenstein (nicht weit von ein MemorARy innerhalb der Walhalla, die zu- Deutschland im Norden und Italien im Süden). Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020 67
Als die Stadt 2018 ihr 800-jähriges Bestehen sen sind. Sie hinterlassen ihre Spuren in Form feierte, fragte ich meine Studierenden, wer Teil der programmierten Erweiterungen dauerhaft der Stadtgeschichte ist und wer nicht, und wer, in der realen Welt. Wo Studierende sie platziert glauben sie, sollte Teil der Geschichte sein haben, können andere auf ihre Texte, Geschich- (Gruber, 2018)? Feldkirch war im Laufe seiner ten, Bilder und Filmausschnitte zugreifen. Geschichte immer ein Verkehrs- und Handels- knotenpunkt und ein Ort intensiven Austauschs Letztendlich schafft das MemorARy-Projekt zu- (siehe Pratt, 1991 und ihr Konzept der “contact sätzliche Möglichkeiten für die Studierenden, zone”) und ist es bis heute geblieben. Ziel neu erworbenes Wissen zu verarbeiten und in eines zukünftigen Seminars wäre es, dies im adaptierter Form zu kommunizieren. Das Semi- Stadtbild sichtbar(er) zu machen, indem so- nar und das AR-Projekt fordern sie dazu he- wohl die Idee des Knotenpunkts als auch das raus, über den Tellerrand hinauszudenken und Konzept der „contact zone“ mit AR-Mitteln Entscheidungen zu treffen, wie sie das, was sie umgesetzt wird. in ihrem Umfeld und in der Forschungsliteratur gefunden haben, zusammenbringen und ver- Für ein bestimmtes Grenzerlebnis ist dies be- mitteln können. reits geschehen. Der irische Schriftsteller und Nobelpreisträger James Joyce hat es aufge- Mit diesem Beitrag möchte ich eine breitere zeichnet, als er 1915, mitten im Ersten Welt- Diskussion darüber in Gang setzen, wie kri- krieg mit dem Zug nach Feldkirch kam. Er tische digitale AR-Praxis dazu beitragen kann, musste aus Triest fliehen, wo er durch verän- Fähigkeiten zu fördern, die für die Kultur-, Lite- derte Machtkonstellationen plötzlich als „feind- ratur-, Medien- und Sozialwissenschaften ent- licher Ausländer“ angesehen wurde. Auf dem scheidend sind, die aber oft nur implizit for- Weg nach Zürich wurde der Zug, in dem Joyce muliert und bisher selten umgesetzt werden. und seine Lebensgefährtin Nora Barnacle MemorARy durchbricht die Mauern der Univer- saßen, bei den Grenzkontrollen in Feldkirch sität, indem es Studierenden die Möglichkeit angehalten; Joyce entging der Verhaftung um bietet, ihre Erkenntnisse auszutauschen und in Haaresbreite. Die Episode wird heute mit einen Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit einem Zitat von Joyce im Bahnhof Feldkirch zu treten. Es sind die dialogischen Möglich- gewürdigt. Wäre Joyce damals verhaftet wor- keiten der AR-Installation, die Orte verändern den, hätte er den Roman „Ulysses“ in seiner können. Die Praxis veranschaulicht auch, wel- jetzigen Form nicht schreiben können. Ein che Rolle die lese- und schreiborientierten zusätzlicher AR-Plug könnte die Hintergründe Geisteswissenschaften in dieser Konstellation dieser Episode aufgreifen und mit anderen spielen. Die Medien- und Kommunikationskom- Projekten am Literaturbahnhof verknüpfen petenz der Studierenden fließt in die AR-Pro- (Redaktion, 2006). jekte ein und lädt alle zum Dialog und zur Aus- einandersetzung mit den jeweiligen Orten ein. Die bisher entstandenen AR Memory-Projekte, MemorARies, sind eine Ergänzung zu den zahl- reichen digitalen Geschichtsprojekten, die in Endnoten oft aufwändig gestalteten Webseiten Archiv- 1 material, Sammelobjekte und mündliche Zeit- ARpoise und ARvos funktioniert ähnlich wie das zeugenberichte einer breiten Öffentlichkeit leider seit Januar 2020 nicht mehr verfügbare zugänglich machen. Aber im Gegensatz zu Tool HP Reveal (früher „Aurasma“). Die ARpoise- Websites, die an den Orten, auf die sie sich und die ARvos-App läuft auf den meisten iOS- beziehen, nicht unmittelbar erlebbar sind, ver- und Android-Smartphones und -tablets und ist bleiben die von den Studierenden geschaffenen im Apple App Store und im Google Play Store AR-Erlebnisse selbst dann an ihren jeweiligen kostenlos erhältlich (https://www.arpoise.com/). Orten, wenn diese Projekte längst abgeschlos- Eine andere Alternative ist die benutzer*innen- 68 Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020
freundlichere, aber kostenpflichtige BlippAR- American Studies Journal, 59. https://doi.org/DOI Lösung, die für Pädagog*innen und Studierende 10.18422/59-04. allerdings drei Monate kostenfrei ist, was in der Regel ausreicht, um das AR-Projekt durchzu- Däwes, B., & Gessner, I. (2015). Commemorating führen (https://www.blippar.com/ar-studio). World War II at 70: Ethnic and Transnational Perspec- Die BlippAR-App ist im Apple App Store und tives – An Introduction. American Studies Journal, 59. im Google Play Store kostenlos erhältlich. https://doi.org/DOI 10.18422/59-01. 2 Ein Beispiel für einen „Hack“ bzw. eine Interven- Doss, E. L. (2010). Memorial Mania: Public Feeling in tion (außerhalb des MemorARy-Projekts) ist der America. U of Chicago P. Umgang vieler amerikanischer Gemeinden mit den Denkmälern der Konföderierten, die in vie- Dunleavy, M., & Dede, C. (2014). Augmented Reality len Bundestaaten immer noch als alarmierende Teaching and Learning. In J. M. Spector, M. D. Merrill, Zeugnisse der rassistischen Vergangenheit des J. Elen, & M. J. Bishop (Hrsg.), Handbook of Research Landes stehen und in den 2010er Jahren zu on Educational Communications and Technology (4. furchtbaren Gewalttaten geführt haben. Städte Aufl., S. 735-745). Springer. wie Atlanta, Savannah, und Decatur, GA, sowie Richmond, VA, und Franklin, TN, haben erklä- El Sayed, N. A. M., Zayed, H. H., & Sharawy, M. I. rende Schautafeln neben den Statuen ange- (2011). ARSC: Augmented Reality Student Card – bracht, auf denen die grausame Geschichte An Augmented Reality Solution for the Education der Sklaverei und des Bürgerkriegs dargestellt Field. Computers & Education, 56(4), 1045–1061. wird (Natanson, 2019). Ich bin weit davon ent- https://doi.org/10.1016/j.compedu.2010.10.019. fernt, diese recht einfache Praxis als Heilmittel vorzuschlagen, aber ich glaube, es ist eine Mög- Gessner, I. (2009). Liberating Dachau: Transnational lichkeit, die Diskussion in Gang zu setzen, um Discourses of Holocaust Memory. In U. J. Hebel dann zu entscheiden, wie mit den Denkmälern (Hrsg.), Transnational American Memories (S. 243– weiter verfahren werden kann. 265). De Gruyter. Gessner, I. (2011). Must-See Sights: The Politics of Literatur Representing U.S.-American History. In U. J. Hebel & Ch. Wagner (Hrsg.), Pictorial Cultures and Political Ater, R. (2015). Commemoration, Race, and World Iconographies (S. 377-400). De Gruyter. http://dx. War II: History and Civil Rights at the Tuskegee Air- doi.org/10.1515/9783110237863.377. men National Historic Site. American Studies Journal, 59. https://doi.org/DOI 10.18422/59-05. Gessner, I. (2016). Tamiko Thiel’s Virtual Reality Installations as Sites of Learning in and Beyond the Bryan, B. (2016). How Augmented Reality Is Fighting Museum. Studies in the Education of Adults, 48(2), Cultural Erasure in East Harlem. Vice. https://crea- 155-176. https://doi.org/10.1080/02660830.2016.1 tors.vice.com/en_us/article/wnpmpm/augmented- 229849. reality-east-harlem-cultural-diaspora. Gessner, I. (2018). Digital Modernities: Augmented Buchner, J. (2018). Augmented Reality in der Hoch- and Virtual Reality Art as Affective Archive. In I. schullehre: Einfluss auf Motivation und Lernerfolg. Brasch & R. Mayer (Hrsg.), Modernities and Moder- In M. Miglbauer, L. Kieberl & S. Schmid (Hrsg.), Hoch- nization in North America (S. 449-471). Winter. schule digital.innovativ #digiPH: Tagungsband zur 1. Online-Tagung (S. 143-156). Books on Demand. Gruber, H. (2018). Von Hugo bis Dato: 800 Jahre Stadt Feldkirch: Eine Ausstellung im Palais Liecht- Däwes, B. (2015). Transnational Debts: The Cultural enstein 24. März bis 25. November 2018. Stadt Memory of Navajo Code Talkers in World War II. Feldkirch. Pädagogische Hochschule Vorarlberg | F&E Edition 26 | 2020 69
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