"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" - März 2023
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31. März 2023 Reformierte Kirchgemeinde Langenthal www.kirche-langenthal.ch «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?»
2 Neu im Kirchgemeinderat Lebenserfahrung, gepaart mit Kompetenz und «Gwunder» Mit Regula Costa, Ralph Burlon und Markus Zahnd verstärken drei in Langenthal verwurzelte Persönlichkeiten den Kirchgemeinderat. Zwar ist die junge Generation weiterhin sehr gut vernetzt und sind die zentralen nicht im Kirchgemeinderat vertreten. Anlaufstellen für die Koordination der Frei- Sie darf aber mit Verständnis und Wohl- willigen in einem breiten Themenfächer.» wollen für innovative, auch einmal schräge Sein erstes Fazit: «Kirche ist viel mehr als Projekte rechnen. die Predigt am Sonntag.» Diese Erkenntnis teilt auch Markus Zahnd, Verschiedene Wege … der die positive Unruhe schätzt, welche Der kirchliche Werdegang von Markus die Differenzierung der Gottesdienste Zahnd zeigt, wie Menschen auf «Kirche» mit sich gebracht hat. «Wir müssen die reagieren können. Einst war er in Indo- Menschen an unterschiedlichen Orten Regula Costa nesien Präsident einer internationalen abholen; der bewusste Splitt im Gottes- Kirche und er trat vor zwanzig Jahren aus dienstangebot hilft bei der Verortung», der Landeskirche aus – das Korsett war meint der gelernte Architekt mit Ressort- ihm zu eng. «Heute spüre ich den Wunsch verantwortung «Immobilien». der Kirche nach Profilierung», meint der ehemalige Stadtentwickler von Langen- … weil es die Kirche braucht thal. «Würde die Kirche so bleiben, wie sie «Es braucht eine Kirche, die Geborgenheit war, gibt es sie irgendwann nicht mehr.» in einem geschützten Rahmen bietet und Regula Costa machte als Unternehmerin in der Gesellschaft wahrnehmbar ist», und Mutter von zwei Teenagern positive zeigt sich der Kreditspezialist und Blas- Erfahrungen mit den kirchlichen Kleinkin- musik-Fan überzeugt. Ralph Burlon spielt derangeboten. Heute kommt die Kirchge- auf der Trompete die feinen Töne und geht meinde jung und dynamisch daher und hat mit gebührender Achtsamkeit an die kirch- das frühere verstaubte Image ablegen kön- liche Herausforderung heran. nen. «Die kirchliche Unterweisung KUW holt Der Fokus von Markus Zahnd reicht trotz Kinder und Jugendliche altersgerecht ab.» beruflicher Affinität über die Liegenschafts- Ralph Burlon musste weder gefragt noch themen hinaus. Zwar wird die Langen- überzeugt werden – er meldete sich auf thaler Stadtentwicklung den Kontext für die Ausschreibung im «profil». Wenn er als das Zwinglihaus grundlegend verändern Offizier Ende 2023 aus dem Feuerwehr- und ihn im Amt beschäftigen, aber: «Die Markus Zahnd dienst ausscheidet, investiert er einen Teil Kirche ist unabdingbar in Notsituationen, der gewonnenen Zeit in eine nicht alltägli- wenn Menschen an den Anschlag kommen. che Aufgabe: «Früher sass ich im Langen- Man darf sich im Glauben getragen fühlen.» thaler Stadtparlament und habe unter «Ich habe schon von meinen Eltern mitbe- anderem in der Sozialkommission auch kommen, dass man der Gesellschaft etwas die Behördenarbeit kennengelernt.» zurückgeben soll», beschreibt die Coiffeuse mit eigenem Salon ihre Motivation – und Üppiges kirchliches Biotop die Erkenntnis, dass jedes Engagement, «Das breit gefächerte Angebot der Kirchge- bisher vornehmlich als Sportfunktionärin, meinde hat mich überrascht», beschreibt immer auch eine persönliche Bereicherung Regula Costa, verantwortlich für das Res- darstellt. sort «KUW/Jugend», ihren ersten Eindruck. Mit drei neuen Ratsmitgliedern über «Wir bieten Integration und Partizipation 50 Jahren ist die Altersverteilung noch für Neuzuzüger, für Alleinstehende, für ganz nicht optimiert. Dank ihrer Kompetenzen verschiedene Menschen», zeigt sie sich erweitern sie den Handlungsspielraum für begeistert vom Potenzial. die Kirchgemeinde aber spürbar – herzlich Am richtigen Ort eingesetzt sieht sich Ralph willkommen in einem anspruchsvollen Amt. Burlon im Ressort «Diakonie» und bei der für die Kirche unabdingbaren Freiwilligen- Thomas Gehrig arbeit. «Unsere beiden Sozialdiakoninnen Ralph Burlon sind nach kaum einem Jahr im Amt bereits
Musikalische Kirchgemeinde 3 «Jetzt steht die Orgel zu Hause …» Nach fünfzig Jahren Orgeldienst zusammengetragen – «ich habe noch macht Danielle Käser ihren Beruf nicht alle spielen können», schmunzelt zum Hobby – und lässt sich zu sie. Über die klassischen Orgeleinsätze Hause eine Orgel installieren. hinaus liebte sie das Zusammenspiel mit anderen Künstlern – Jazz mit Niklaus Leu- Bereits als 17-jährige Seminaristin leis- enberger am Saxofon, Flöte mit Kathrin tete Danielle in Sumiswald Orgeldienst Oplatka und viele mehr. – dank gestaffelter Gottesdienstzeiten Im Zusammenspiel mit einer langen hintereinander in der reformierten und Reihe an Pfarrpersonen war ihr daran der katholischen Kirche. gelegen, die Predigtidee musikalisch Die Organistin mit Masterabschluss freut aufzunehmen, Atmosphäre zu schaffen. sich auf einzelne freie Sonntage, obwohl «Das Orgelspiel soll den Predigtfaden sie weiterhin Stellvertretungen wahr- weiterspinnen», ist sie überzeugt. nimmt und in Ursenbach aktiv bleibt. Bisher waren die Kirchenorgeln ihr Spiel- Den Koordinationsaufwand für alle Or- feld. Nun wird im Haus einiges ver-rückt, geleinsätze lässt sie dagegen gerne hin- damit nach Ostern eine richtige Übungs- ter sich … orgel von den Stanser Orgelbauern Er- Eine Diskussion mit Danielle ist eine Or- win Erni und Christian Musch installiert gel-Kulturreise – immer wieder unter- werden kann. «Ich habe sogar beim Bau brochen von einem unnachahmlichen etwas mithelfen können», freut sie sich Lachen! Danielle hat auf historischen auf die neuen Möglichkeiten – und das Orgeln in der Ex-DDR und auf allerlei be- Abschiedsgeschenk von Kirchgemeinde sonderen Instrumenten in halb Europa und Pfarrkollegium, die Verkleidung der gespielt – sie «lebt Orgel». sogenannten «Schleierbretter» an der Orgel, wird sie jeden Tag daran erinnern, Was ist die Predigtidee? welche Spuren sie in Langenthal hinter- Danielle hat über die Jahre eine Fülle an lässt. Danke, Danielle! Noten aus allen stilistischen Epochen Thomas Gehrig Engagement gegen Menschenhandel Freie Plätze in der Die Monatskollekte geht an den Verein «Act212», der sich gegen Menschenhan- den Opfern selbst; am häufigsten kom- men die Meldungen von beobachtenden «Bärehöhli» del und sexuelle Ausbeutung engagiert. Drittpersonen oder aus dem engeren Fa- milien- oder Bekanntenkreis der Betrof- Wir haben noch freie Plätze in Act212 will den Opfern von Menschen- fenen. Viele Meldungen werden anonym der Spielgruppe «Bärehöhli», die im handel und Ausbeutung in der ganzen gemacht. Zwinglihaus und im Forum Geissberg Schweiz schnell und effizient helfen. Des- Die Betroffenen sind mehrheitlich angeboten wird. Auskunft und Anmel- halb wurde die nationale Meldestelle am weiblich, viele minderjährig. Sexuelle dung für das neue Spielgruppenjahr 18. Oktober 2015 eröffnet. Ausbeutung umfasst den Grossteil der (ab August 2023): Unterdessen gingen mehr als 500 Mel- Meldungen. Zunehmend werden auch 079 845 10 68 (Zwinglihaus) und dungen bei Act212 ein, betroffen waren Beobachtungen zu Ausbeutung der Ar- 079 269 29 72 (Forum Geissberg), über 570 Personen. Von den Meldungen beitskraft in verschiedenen Branchen spielgruppe@kirche-langenthal.ch. stammen nur rund zehn Prozent von gemeldet. Geistliches Konzert «Singet dem Herrn» Impressum Das Vokalensemble «Voce Umana» aus Bern singt unter der Leitung von Kurt Meier Motetten von Jakob Handl, Heinrich Schütz und Johann Pachelbel. Die Texte erinnern PROFIL erscheint im 89. Jahrgang an Ostern: «Christ ist erstanden» und «Ich bin die Auferstehung und das Leben». monatlich in 8450 Exemplaren. Der uns in Langenthal bestens vertraute und hochbegabte Berner Organist Elie Jolliet verdichtet das Konzert mit Orgelwerken von Johann Sebastian Bach. «Hora Cultura» am Mittwoch, 19. April um 19 Uhr in der Kirche Geissberg.
4 Ostergedanken Ostern? Familienzeit. Was bedeutet Ostern für Sie Selma, Jungleiterin der Meitschi GÄNG: ganz persönlich? «Für mich bedeutet Ostern, Zeit mit meiner ganzen Familie zu verbringen. Mit Ruth Rentsch, der Leiterin der Friedhofgärtne- Die Ostereiersuche gehört natürlich rei, hat Verwalter Urs Hallauer ein kurzes Interview auch jedes Jahr dazu – je schwieriger, geführt. desto besser. Natürlich verbinde ich auch die Auferstehung von Jesus mit Von der Arbeit her ist Ostern der Termin, an dem der Friedhof dem Ostersonntag.» von vielen Menschen besucht wird. Seitdem das Altersheim Haslibrunnen im Provisorium untergebracht ist, wird der Fried- hof von vielen Pensionärinnen und Pensionären als Parkanlage Ostern? Glücklichsein. genutzt. Auf die Osterfesttage soll der Friedhof schön her- gerichtet sein. Deshalb haben wir Osterglocken und andere Jaguarací, Jungleiterin der Meitschi Frühlingsblumen gesetzt. GÄNG: «Für mich bedeutet Ostern, Für mich persönlich ist die Nähe von Karfreitag und Ostern immer an die Auferstehung von Jesus spürbar, denn auf dem Friedhof ist man immer mit dem Tod, zu denken und eine schöne Zeit mit aber auch mit dem Leben, der Natur in Verbindung. Der Frühling meiner Familie zu verbringen. Ich fin- ist meine Lieblingsjahreszeit, denn da erwacht das Leben wieder de Ostern auch sehr schön, weil man und die Farben lösen das Grau des Winters ab. den Frühling feiert. Es erinnert mich an Wir feiern Ostern in der Familie mit einem Brunch und an- Blumen und an Glücklichsein.» schliessender Suche der «Osternästli». Der Ostersonntag ist ein Familienfest mit allen Kindern und Enkeln. Zur Vorbereitung färbe ich am Gründonnerstag jeweils rund hundert Ostereier. Ostern? Lebendiger Gott. Joëlle, Jungleiterin der Meitschi GÄNG: Orthodoxe Ostern? «Wir haben einen Gott, der lebt!» 55 Tage Fastenzeit. Ostern ist für Akberet Neamen, orthodoxe Christin aus Eritrea, sehr wichtig. Seit sie sieben Jahre alt ist, gilt immer der gleiche Ablauf. Wir beginnen die Osterzeit mit einer 55-tägien Fasten- Ostern? Sieg über den Tod. zeit. In dieser Zeit ist es uns nicht erlaubt, Fleisch, Célia, Jungleiterin der Meitschi GÄNG: Milch oder andere tieri- «Ostern ist für mich der Beweis, dass sche Produkte zu essen. Gott über den Tod siegt. Wir müs- Die 55 Tage kommen von sen keine Angst haben vor dem Tod, den 40 Tagen, die Jesus weil auch wir im Himmel weiterleben in der Wüste war, und die werden.» zusätzlichen 15 Tage von der Wartezeit zwischen Auffahrt und Pfingsten. Dieses Jahr feiern wir orthodoxe Ostern am 16. April, also eine Woche später als ihr. Die letzte Woche davor ist ganz Ostern? Vergebung. anders. Von Montag bis Freitag sind wir ab sieben Uhr in der Kirche und beten. Damit wir nicht abgelenkt sind, verzichten Simea, Jungleiterin der Meitschi GÄNG: wir dabei auf Essen und Trinken. Am Montag beenden wir un- «Ich denke an Ostern daran, dass Jesus ser Gebet um 14 Uhr und danach bleiben wir jeden Tag eine gestorben und auferstanden ist und Stunde länger. er uns all unsere Fehler vergibt. Wir Den Abschluss bildet ein grosses Fest mit der ganzen dürfen Gottes Kinder sein.» Familie. Da wird ein Schaf geschlachtet, es wird gegessen und gefeiert vom Morgen bis in den Abend. Diese Zeit ist für mich sehr wichtig, denn nur so kann ich Busse tun und erhalte Vergebung. Aufgeschrieben von Sozialdiakonin Sabine Woodtli
Ostergottesdienste 5 StartUp-Gottesdienst «Face to Face» Bist du eine Katze, die einen Tiger anderen Menschen attraktiver zu ma- im Spiegel sieht? Oder umge- chen versuchen – ob physisch oder psy- kehrt? chisch. Ihn können wir nicht täuschen, auch wenn wir es uns wünschen würden. «Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild Gott trägt aber eine rosarote Brille Marke wie in einem trüben Spiegel; dann aber «Jesus», wenn er uns betrachtet. schauen wir Gott von Angesicht. Jetzt Der StartUp-Gottesdienst findet im kennen wir Gott nur unvollkommen; dann Zwinglihaus und live auf YouTube «Kirche aber werden wir Gott völlig kennen, so Langenthal» statt. wie er uns jetzt schon kennt.» Pfarrerin Sari Wagner Gott kennt jede und jeden von uns, wie wir wirklich sind. Gott sieht uns ohne den Palmsonntag, 2. April, 10 Uhr Filter, mit dem wir uns in den Augen der Zwinglihaus Feier zum Gründonnerstag Am 6. April begehen wir im Forum sterben sollte. um dort in Stille und Dunkelheit etwas Geissberg mit einem liturgischen Am Gründonnerstag werden wir den letz- von Jesu Stunden in Getsemane zu hören. Abendessen den Gründonnerstag. ten Abend Jesu in Form eines liturgischen Um die Essensmengen gut einschätzen Abendessens begehen: mit Gebeten, Lie- zu können, wird um eine Anmeldung An seinem letzten Abend feierte Jesus ein dern, symbolischen Speisen – aber auch bis Sonntagabend, 2. April, gebeten: Fest: Das jüdische Pessachfest. Er feierte einfach mit einem guten «Z’nacht». Schritt Pfarrerin Hanna Rucks (079 135 85 67); es im Bewusstsein, dass er auf seinen Tod für Schritt den neutestamentlichen Tex- hanna.rucks@kirche-langenthal.ch). zuging. So deutete er an jenem Abend ten entlang erleben wir nach, was Jesus Elemente des Festes neu. Es war für ihn damals tat. Nach dem Festteil werden wir Donnerstag, 6. April, 10 Uhr kein Zufall, dass er an einem Pessachfest gemeinsam in die Kirche hinübergehen, Saal Forum Geissberg Am Ende der dunklen Nacht … Gottesdienst am Karfreitag Noch herrscht dunkle Nacht, wenn sich die Gemeinde am Feuer vor auf und tragen das Licht des Lebens zu- rück in die Kirche und die Osterbotschaft der Kirche trifft. in die Welt. An Karfreitag wird Gott noch einmal Die Feier wird gestaltet von Yuko Ito ganz Mensch und kommt so uns Men- Am Osterfeuer lassen wir alle Last zurück, (Musik) und von Stephan Bösiger (Wort). schen mit unseren ganz persönlichen um neu aufzustehen und das Licht des Im Anschluss sind alle herzlich eingela- Nöten und Fragen, mit unserem eige- Lebens in die Welt zu tragen, damit es den zum gemütlichen Eiertütschen. nen Schicksal, ganz nah. die Dunkelheit verschlinge. Noch an Karfreitag kreuzt sich der In der liturgischen Ostermorgenfeier mit Ostersonntagmorgen, 9. April, 6 Uhr Leidensweg von Jesus mit dem Schick- viel Gesang brechen wir als Gemeinde Kirche Geissberg sal zahlloser Menschen und gibt dem Kreuzweg einen ganz neuen Sinn. Der Gottesdienst nimmt das Zusam- Christus ist auferstanden mentreffen am Kreuzweg in den Blick und will den Raum öffnen für Begeg- Christus ist auferstanden – ja, er ist Gottes Liebe die stärkste Kraft überhaupt nungen. wahrhaftig auferstanden! Diesen freu- ist. Wirklich ein Grund zum Feiern. Der Karfreitagsgottesdienst mit Abend- digen Ostergruss sprechen einander Die festliche Musik, gespielt von Peter Di- mahl wird gestaltet von Sabina Weier- Christen in der ganzen Christenheit an mitrov (Horn) und Franz Veraguth (Orgel), mann (Oboe und Flöte), Franz Veraguth Ostermorgen zu. rundet den Festgottesdienst musika- Ganz in diesem Sinne feiern wir an lisch ab. Beim Kirchenkaffee werden wir jenem Morgen einen festlichen und natürlich auch auf Ostern «antütschen» Karfreitag, 7. April, 10 Uhr fröhlichen Gottesdienst in der Kirche können. Kirche Geissberg Geissberg. Umrahmt von Taufen und Pfarrer Cédric Rothacher Abendmahl erinnern wir uns an die Botschaft, die mit der Auferstehung von Ostersonntag, 9. April, 10 Uhr Jesus Christus einhergeht, nämlich dass Kirche Geissberg
6 Kirchgemeinde-Kaleidoskop «Ich bleibe weiterhin Pfarrer» Nach drei ereignisreichen Jahren Aufbruch, kein Abbruch als Gemeindepfarrer wechselt Das Regionalpfarramt schlägt in der Ber- Stephan Bösiger ins Regional- ner Landeskirche die Brücke zwischen pfarramt. den Kirchgemeinden und der Kirchen- leitung, verantwortet die pfarramtliche Stephan Bösiger erlebte in Langenthal Personalführung, berät Pfarrperso- drei turbulente Jahre. Seine Erwartung, nen und Kirchgemeinden. Auch wenn die Bildungs- und Erwachsenenarbeit Stephan Bösiger das Regionalpfarramt ausbauen zu können, wurde nach zwei im Oberland betreuen wird, bleibt er als Monaten von Corona übersteuert und Privatmann in Langenthal wohnhaft. «Ich veränderte sein Berufsbild nachhaltig. freue mich, mein lokales Beziehungsnetz Und die vielen personellen Wechsel weiterpflegen zu können», meint er zum in den drei Jahren haben seine Arbeit bevorstehenden Rollenwechsel. zunehmend zur Koordinationsaufgabe Damit wird der Abschied im Gemeinde- werden lassen. gottesdienst kein Abschied von Langen- Trotz all dieser Herausforderungen leg- thal und der Apéro schafft eine ideale te Stephan Bösiger immer grossen Wert Plattform für den weiterführenden Dialog. auf die Gemeindearbeit. So gehören die «Auch als Regionalpfarrer kann ich wei- Mittagsandachten am Dienstag ebenso terhin meine theologischen Themen zum bewährten Angebot wie die Gruppe pflegen und auch predigen – ich bleibe «Spiritualität im Dialog». Er entwickelte Pfarrer.» Erwachsenenbildung, die ganz im Sinn Thomas Gehrig Was soll das werden? des Gemeindepfarrers zum «selber den- ken» einlädt. Sonntag, 23. April, 10 Uhr In der Kinderwoche nach Ostern Abschiedsgottesdienst bauen wir vor dem Zwinglihaus Kirche Geissberg eine grosse Installation. Mit Stangen, Würfeln, Brettern und Röh- Raum für besondere Begegnungen ren, Holz und Schrauben, Papier und Nägeln, Bohrmaschinen und Sägen, Am 8. April lädt «hand-i-capiert» Räume für Begegnungen zwischen Men- Sprungfedern und Steinen, Kleister und zum Spielenachmittag und -abend schen mit und Menschen ohne Beein- Leim, Schnüren und Schläuchen, viel Far- ins Zwinglihaus ein. trächtigungen zu schaffen, Begegnungen, be und Fantasie und etwas technischem die alle bereichern. Geschick bauen wir eine grosse Installa- Spielen schafft Raum für Begegnungen Schauen Sie vorbei, spielen Sie mit! Ein- tion, die es in sich hat: Wer später vorbei- und um sich kennenzulernen, schafft fache und herausfordernde Spiele ste- kommt, soll sie immer wieder verändern, Momente zum Lachen und Schmunzeln hen zur Verfügung, kleine Snacks und ausprobieren und damit spielen können. und natürlich schwingt immer auch eine verschiedene Getränke sind ebenfalls Dienstag, 11. April bis Donnerstag, Portion Schadenfreude mit. Das darf und vorhanden. Der Eintritt ist frei (Kollekte). 13. April jeweils von 9 bis 14 Uhr mit Znüni soll so sein. und Lunch im Zwinglihaus. Am Freitag, «hand-i-capiert» ist eine kleine Gruppe Ostersamstag, 8. April, 15 bis 22 Uhr 14. April ab 14.30 Uhr mit Abschlussfeier von Menschen mit und ohne Behinde- Zwinglihaus und anschliessender Teilete um 17.30 Uhr. rung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Infos und Anmeldung bis 5. April bei Pfarrer Cédric Rothacher (079 135 85 62, rothacher@kirche-langenthal.ch) Wenn einer eine Reise tut ... Am 28. April reisen wir gemein- den Kreuzweg zu begehen. Nach dem Mit- Trauer sam nach Einsiedeln und besu- tagessen im Gasthaus Linde werden wir chen das Benediktinerkloster. im Diorama erwartet, wo die berühmte Beat Bohrer (*1958) Anmeldung bis am 14. April an Krippe ausgestellt ist. Die Szenerie zeigt Margaritha «Margrit» Plattner-Bättig (*1933) Sabine Woodtli. auf 80 Quadratmetern über 450 Figuren. Peter Schär (*1931) Wir erfahren viele Hintergrundinforma- Regina Nyffeler-Kümmerli (*1933) Nach einer einstündigen Führung zu tionen und etwas zur Geschichte der Dora Binggeli-Fiechter (*1932) Geschichte und Klosterleben durch die Ausstellung. Verena Riesen-Ingold (*1935) alten Gemäuer haben wir genügend Zeit, Kosten für Reise, Mittagessen (ohne Ge- Johann «Friedrich» Sulzer (*1921) um den Klosterladen zu besuchen oder tränke), Führungen und Eintritte: 65 CHF. Anna Rosa Kühni-Vifian (*1940)
31. März bis 27. April 7 Gottesdienste Agenda Junge Kirche Mittagsandacht in der Kirche Geissberg Seniorentanzen im Forum Geissberg Jugendgruppe mit Timo, Zwinglihaus Jeweils dienstags um 13 Uhr Montag, 3. April, 15 Uhr Samstag, 1. April, 17.30 Uhr mit Pfarrer Stephan Bösiger Pier 49 im kath. Kirchgemeindehaus Kinderwoche im Zwinglihaus StartUp-Gottesdienst «Face to face» Donnerstag, 6. April, ab 11.30 Uhr 11. bis 14. April – Anmeldung bis 5. April bei Sonntag, 2. April, 10 Uhr, Zwinglihaus Mittagstisch an der Hasenmattstrasse 36 Pfarrer Cédric Rothacher Pfarrerin Sari Wagner mit dem StartUp-Team Info: Cédric Rothacher, Sabine Woodtli Jugendtreff mit Maria, Zwinglihaus und Band «Churchyard Rats», Kinderhüte, Jassen und Spielen im Forum Geissberg Freitag, 28. April, 18 Uhr Cafébar und Mittagessen. Livestream auf Donnerstag, 6. April, 14 Uhr für Jugendliche 7. bis 9. Klasse YouTube «Kirche Langenthal». Spielanlass «hand-i-capiert» im Zwinglihaus Liturgisches Abendessen Samstag, 8. April, ab 15 Uhr Gründonnerstag, 6. April, 19 Uhr, Info: Pfarrer Cédric Rothacher Forum Geissberg Erzählcafé im Forum Geissberg Pfarrerin Hanna Rucks und Gian Hofer Dienstag, 11. April, 14 Uhr (Flügel). Kinderhüte. Klassischer Gottesdienst Thema «Humor» Mittagstisch in der Alten Mühle Lismigruppe Karfreitag, 7. April, 10 Uhr, Kirche Geissberg Mittwoch, 12. April, 12 Uhr Anmeldung bis am Vortag (062 916 50 95) Zwinglihaus und Forum Geissberg Gottesdienst mit Abendmahl, Pfarrer Haarschnitt für armutsbetroffene Jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr Stephan Bösiger und Franz Veraguth (Orgel) Menschen und Familien (ohne Schulferien) und Sabina Weiermann (Oboe und Flöte). Kinderbetreuung und Apéro. Sonntag, 16. April, 13 bis 16 Uhr, Osterfrühfeier Forum Geissberg Sonntag, 9. April, 6 Uhr, Kirche Geissberg Info: Iris Bäriswyl Gottesdienst mit Abendmahl, Pfarrer «Hora Cultura», Kirche Geissberg Stephan Bösiger und Yuko Ito (Orgel); anschliessend: «Eiertütschen» Mittwoch, 19. April, 19 Uhr Geistliches Konzert mit Vokalensemble Deutschkurs Klassischer Ostergottesdienst «Voce Umana» Forum Geissberg Sonntag, 9. April, 10 Uhr, Kirche Geissberg Pier 49 im kath. Kirchgemeindehaus Jeden Dienstag und Donnerstag Pfarrer Cédric Rothacher und Franz Veraguth Donnerstag, 20. April, ab 11.30 Uhr von 14 bis 16 Uhr (ohne Schulferien) (Orgel) und Peter Dimitrov (Horn). Kinderhüte Mittagstisch an der Hasenmattstrasse 36 Anmeldung: 062 916 50 95 und Kirchenkaffee mit Eiertütschen. Info: Cédric Rothacher, Sabine Woodtli Culte de la Famille Romande «Glaube im Gespräch», Forum Geissberg Vendredi, 14 avril, 17 heures, Freitag, 21. April, 19.30 Uhr Cœur de l’église Geissberg Mit Pfarrerin Hanna Rucks und Tom Wildi Seniorentanzen im Forum Geissberg Krabbelgruppe Culte avec Ste-Cène. Pasteur M. Lantz et Danielle Käser (musique) Montag, 24. April, 15 Uhr Piccoli Klassischer Gottesdienst Spiritualität im Dialog, Kirche Geissberg Sonntag, 16. April, 10 Uhr, Zwinglihaus Dienstag, 25. April, 19.30 Uhr Pfarrerin Hanna Rucks. Kinderhüte und Thema «Die Sturmstillung» Kirchenkaffee. Mittagstisch in der Alten Mühle Zwinglihaus Klassischer Gottesdienst Mittwoch, 26. April, 12 Uhr Jeden Freitag von 9.30 bis 11 Uhr mit Verabschiedung von Anmeldung bis am Vortag (062 916 50 95) (ohne Schulferien) Pfarrer Stephan Bösiger Jassen und Spielen im Forum Geissberg Infos: krabbelgruppe4900@gmx.ch Sonntag, 23. April, 10 Uhr, Kirche Geissberg Donnerstag, 27. April, 14 Uhr Pfarrer Stephan Bösiger, Yuko Ito (Orgel) und Tagesausflug nach Einsiedeln Daniela Stoll (Sopran). Freitag, 28. April (Anmeldung bis 14. April) Kinderbetreuung und Apéro. Info: Sabine Woodtli Abendgebet im Zwinglihaus Freitag, 28. April, 20 Uhr Pfarrer Cédric Rothacher Altersheim- Gottesdienste Kirchgemeindekontakte Haldenstrasse, mit Pfarrer Stephan Bösiger Interkultureller Mittwoch, 5. April, 10 Uhr, mit Abendmahl Lindenhof, mit Pfarrerin Sari Wagner Frauentreff Mittwoch, 5. April, 15 Uhr Notfallnummer: 079 135 85 69 Haslibrunnen, mit Pfarrer Stephan Bösiger Samstag, 8. April, 10.15 Uhr, mit Abendmahl Forum Geissberg Verwalter Urs Hallauer Haslibrunnen, mit Pfarrer Stephan Bösiger Jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr 062 916 50 90 Freitag, 21. April, 10.15 Uhr (ohne Schulferien) hallauer@kirche-langenthal.ch
8 Gedanken zu Karfreitag und Ostern Das Leben ist kein Computergame In einem Zeichentrickfilm ist es mir bildhaft vor, wie die Soldaten um auf die Zunge gebissen. lustig, wenn jemand vom achten ihn gestanden sind, und ihn ausgelacht Drittens war Jesu Leiden nicht verdient. Stock hinunterfällt. haben. Er litt für uns. Unschuldig. Ausgelacht zu werden, ist schmerzhaft, Dem Helden ist nichts passiert, er steht besonders, wenn es viele sind, die es Sich von Gott verlassen fühlen einfach auf. Man denkt weder an gebro- machen. Auslachen ist gegen die Men- Das Allerschlimmste muss für Jesus das chene Knochen noch an eine Gehirner- schenwürde. Der Ausgelachte wird nicht Gefühl gewesen sein, von Gott verlassen schütterung. In einem Computerspiel ist geschätzt. Seine Meinung wird als lächer- zu sein. Wenn Gott nicht mehr an mei- es auch nicht tragisch, umgebracht zu lich empfunden. Die meisten Menschen ner Seite ist, wer bleibt noch übrig? Auch werden, weil man mehrere Leben hat. sind schon einmal ausgelacht worden heute gibt es Menschen, die das Leben Über Tote wird nicht getrauert, niemand – die Erinnerung daran ist mindestens momentan nur schwarz sehen, sich von vermisst sie. unangenehm. Für Jesus war es aus drei Gott verlassen fühlen. Ein Moment ohne Gründen besonders schlimm. Licht, ohne Gott, ohne Hoffnung. Auslachen als Demütigung Erstens hätte er es sich nicht gefallen Die dunkle und schwere Stimmung vom Als ich über die Kreuzigung Jesu im Mat- lassen müssen. Er hätte seinen Vater Karfreitag darf nicht verschönert und thäus-Evangelium las, blieb ich zunächst um Engelscharen mit voller Bewaffnung verharmlost werden, aber der Karfrei- unberührt. Diese Geschichte habe ich so bitten können. Er hätte es den blöden tag ist in der Geschichte Jesu nur eine oft gelesen, dass sie auf mich keinen Ein- Soldaten zeigen können! Etappe. Der Tod hat nicht das letzte Wort. druck mehr machte. Bis ich realisierte, Zweitens wusste Jesus, dass er recht hat. Weder bei Jesus, bei uns, noch in einem dass Jesus ausgelacht wurde. Ich stellte Er ist wahrhaftig Gottes Sohn. Er hat sich Computerspiel. Pfarrerin Sari Wagner Gott steht dem Menschen bei «Mein Gott, mein Gott, warum Klage als Brückenschlag schen in seiner Klage bei. Es ist das, was hast du mich verlassen, bist fern Die Worte sind ein gewaltiger Wider- den jüdisch-christlichen Gott glaubwür- meiner Rettung, den Worten mei- spruch, weil der Mensch diesen Gott dig macht. Er glänzt nicht durch Abwe- ner Klage?» (Psalm 22) anspricht, von dem er sich verlassen senheit, wo Menschen an ihrer Ver- fühlt. Dadurch wird die Klage zugleich zweiflung zu zerbrechen drohen, In diese Worte können dieser Tage vie- zu einem gewaltigen Brückenschlag. Die sondern hält seine Treue auch im un- le Menschen mit einstimmen: Die Opfer Worte bringen die tiefe Verzweiflung ausweichlichen Leid. Das mindert nicht des Erdbebens in Syrien und der Türkei, und Verlassenheit auf den Punkt, und das Grauen, dem Menschen ausgesetzt die vom Krieg gezeichneten Menschen zwar gegenüber dem Gott, von dem sich sind. Gott stellt sich ihnen aber zur Sei- in der Ukraine, in Afghanistan oder am die Menschen verlassen fühlen. Damit te, um den Weg mit ihnen zu gehen; an Horn von Afrika, aber auch zahllose wird Gott gerade in der tiefen Verzweif- Karfreitag im Weg Jesu und heute in den Menschen bei uns, die vom Schicksal lung gegenwärtig – zum Gegenüber, das Schicksalen dieser Welt. Gottes Gegen- gezeichnet sind. angesprochen werden kann – und wart erlaubt es, dass Menschen gerade Es sind die Worte, die auch Jesus vom kommt so den Menschen in dem Mo- da nicht sprachlos bleiben, sondern Kreuz zum Himmel schreit. ment ganz nah. Ausgerechnet der ihre Stimme erheben können. scheinbar Abwesende steht dem Men- Pfarrer Stephan Bösiger Standpunkt Wo überall Gespräche geführt Rothrist. Beide im gleichen Dunkelblau Sprache kommen. werden … mit gelber Schrift. Tatsächlich ergeben sich tiefgründi- Das eine mit einer frommen Bibelpara- ge Gespräch oft zwischen Joghurt, Brot Werbung ist manchmal gnadenlos und phrase, das andere mit Werbung einer und Tiefkühlpizzen. Hier ereignet sich manchmal unfreiwillig entlarvend. So Handelskette mit kleinen Dorfläden: manchmal tiefe Spiritualität. Das hat der neulich auf zwei Plakaten am Bahnhof «Wendet euch in jeder Lage an Gott – die Detailhändler wohl begriffen. Bibel» oder «Wo gute Gespräche beim Aus diesem Grund mag ich es, wenn der Einkaufen noch dazu gehören.» Einkauf in Langenthal auch in Zukunft Seither frage ich mich, wo die guten etwas länger dauert. Gespräche dieser Welt wirklich geführt Pfarrer Stephan Bösiger werden. Nicht diejenigen, die das Weltge- schehen verändern, sondern diejenigen, in denen die kleinen Alltagssorgen zur
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