Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...

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Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
Mysteries
of Humour
Patricia Kopatchinskaja
Francisco Coll
Wolfgang A. Mozart
Alfred Schnittke
György Ligeti
Francisco Coll
Gerald Barry
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Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
Wolfgang A. Mozart                   «Ein Musikalischer Spass» Divertimento
(1756–1791)                          F-Dur für Streicher und zwei Hörner, KV 522
                                     Allegro | Menuetto. Maestoso – Trio |
                                     Adagio cantabile | Presto

Alfred Schnittke                     «Moz-Art a la Haydn»
(1934–1998)

György Ligeti                        Mysteries of the Macabre
(1923–2006)                          Drei Arien aus der Oper «Le Grand Macabre»
                                     eingerichtet von Elgar Howarth für
                                     Koloratursopran und Kammerorchester, ­
                                     bearbeitet von Patricia Kopatchinskaja für
                                     singende Geigerin und Kammerorchester
                                     (mit freundlicher Genehmigung von Schott
                                     Music)

Francisco Coll                       4 Iberian Miniatures Op. 20
(*1985)

Gerald Barry                         Feldman’s Sixpenny Editions (20’)
(*1952)                              Martial Steps | Home Thoughts |
                                     An Afternoon Sleep | Free From Care |
                                     A Bumpkin’s Dance | At Dusk | The Dog Barks,
                                     The Caravan Passes On | The Innermost ­
                                     Secret

Radio SRF 2 Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es als «Pavillon Suisse»
am Donnerstag, 28. Februar 2019 um 20 Uhr.

                                                                                     3
Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
in diesem Fall die unzähligen Aufführungen     mit einfallslosen Tonleitern, Dreiklangs-
                                                                                                            von – nicht nur Mozarts Meinung nach –         Platitüden, penetrantes Sequenz- und
                                                                                                            mittelmässiger bis s ­ chlechter ­Musik, ge-   Passagenwerk, unmotivierten Trillern, har-

     Zum heutigen
                                                                                                            krönt von dilettantisch-­  miserablen Dar-     monischem Stocken, deren übertriebenes
                                                                                                            bietungen. Schon 1778 hatte Mozarts            Aufgebot die manchmal fein-­subtilen Re-
                                                                                                            Vater Leopold von solchen Aufführungen         gelverstösse der Komposition überhören

     Programm
                                                                                                            zu berichten gewusst, in welchen sich          lässt. Dem gegenüber stehen die eindeutig
                                                                                                            offensichtlich schnell überforderte Mu-        harmonischen Querstände, vor allem die
                                                                                                            siker, indem sie «mit allem fleiß abscheu-     Entgleisung der Hörner im zweiten Satz,
                                                                                                            lich schlecht» spielten, über nicht minder     die vergeigte Solokadenz im Adagio oder
                                                                                                            abstruse Kompositionen hermachten:             die gänzlich kakophonen Schlussakkorde
                                                                                                            «alles schlecht, gestohlen, Hickl Hackl bis    im Finale. Erst dadurch gelingt es Mozart,
Wissen Sie, was man mit einem toten Brat-                                                                   in Himmel! falsch – wie die Welt». Musika-     den «Spass» überhaupt als solchen zu
scher macht? – Ans letzte Pult setzen!                                                                      lische Einfallsarmut und melodische Ge-        verdeutlichen. Der Mozartbiograph Her-
                                                                                                            meinplätze werden ebenso aufs Korn ge-         mann Abert fasst es treffend zusammen:
«Bratscherwitze» sind unter Musiker*in-        Ein musikalischer Spass                                      nommen wie Spielfehler. Dafür zeichnet         «Selten ist in der Musik so viel Geist aufge-
nen sehr populär; obwohl sie oft maka-         Anders als die meisten seiner ­          vielen              die Komposition selbst gleich zu Beginn,       boten worden, um geistlos zu erscheinen».
ber erscheinen, sind sie selten böse ge-       ­Divertimenti und Serenaden, also Gelegen­                   wie ein Vorspiel eine musikalische Bühne,      Sie können sich nun fragen, ob sich die
meint. Auch wenn aus dem Mittelalter            heitsmusiken für die ­     gehobene Unter-                  auf welcher die «schlechte» Musik weni-        modernen Komponisten über ihre Vorbil-
keine Musikerwitze überliefert sind, gel-       haltung zu einem bestimmten ­         Anlass,               ger auf- als vorgeführt wird:                  der lustig machen oder mit ihnen lachen.
ten Musik und Humor schon damals als            entstand Mozarts Musikalischer Spass                                                                       Um welche Art Humor handelt es sich?
eng miteinander verbunden: in der Praxis        nicht in seiner Salzburger Zeit, sondern                                                                   Auf jeden Fall können Sie sich auf Über-
durch gleichermassen subtilen wie der-          erst r­ elativ spät in Wien. Der Titel ist von                                                             raschungen freuen. Und wenn Sie es nicht
ben Witz, in der theologisch durchdrun-         Mozart selbst, der sein Divertimento für                                                                   lustig finden, beobachten Sie die Brat-
genen Theorie­   diskussion durch schroffe      Streichquartett und zwei Hörner in s  ­ einem                                                              scher in der letzten Reihe…
­Ablehnung. Durch die Jahrhunderte haben        eigenhändigen Werkverzeichnis unter dem
 Komponierende dennoch verschiedene             Eintrag vom 14.6.1787 so nannte. Und es
 Strategien musikalischen Humors auspro-        mag aufschlussreich genug sein, dass er                                                                    Moz-Art à la Haydn
 biert: ­Humor durch musikalische Gestal-       das Werk trotz allen «Spasses» für ernst                                                                   Zu Alfred Schnittkes 60. Geburtstag
 tungsmittel, durch intendierten Tumult,        genug hielt, in sein Verzeichnis aufzuneh-                                                                 schrieb ihm der elf Jahre ältere György
 Schlichtheit, Dilettantismus, P
                               ­ arodie oder    men. Auch wenn wir nichts über den kon-                                                                    Ligeti: «Seit unserer ersten Begegnung –
 im Spielraum zwischen Text und Musik. Die      kreten Anlass wissen, stellt es sich in eine                                                               erste Hälfte der 70er-Jahre – fühle ich
 Komponisten des heutigen Abends setzen         Tradition der musikalischen ­     Persiflage,                                                              große Freundschaft für Dich. Wir haben
 unter anderem die ­Parodie, also die Über-                                                                                                                viel Ähnliches erlebt, in den Diktaturen.
 nahme und Verarbeitung fremden musi-                                                                                                                      Und sind für totale Freiheit!»
 kalischen Materials, als h ­ umoristisches
 Mittel ein. Sowohl Schnittke als auch
 ­                                                                                                                                                         Fortsetzung Seite 6  

 ­Barry arbeiten hauptsächlich mit Melodie­
                                                                        Titelbild von Feldman‘s
  zitaten, weshalb heute auch Musik von                             ­Sixpenny Edition No. 2280,
  Haydn und Mozart erklingen wird.                                      ­ ondon: B. Feldman and Co., 1930
                                                                        L
4

                                                                                                                                                                                                       5
Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
Mozart, «Ein
                                                                                                                   Musikalischer
                                                                                                                   Spass»
                                                                                                                   Detail aus dem Titelblatt
                                                                                                                   der Erstausgabe von Johann
                                                                                                                   André, Offenbach 1802

Die Freundschaft der beiden Komponis-                                                                                                           Mysteries of the Macabre
ten mag auch durch ihre vielen Gemein-                                                                                                          In György Ligetis Stück Mysteries of the
samkeiten begründet sein: Beide sind                                                                                                            Macabre tauscht sich die ­singende Geige-
Juden und von Heimatlosigkeit geprägt.                                                                                                          rin mit dem Orchester aus. Es ­handelt sich
Der ungarisch-österreichische Ligeti will                                                                                                       um die Bearbeitung von drei Koloratur­
weder der Avantgardebewegung noch                                                                                                               Arien aus Ligetis einziger Oper Le Grand
der Postmoderne angehören und findet                                                                                                            Macabre. In dieser setzt sich ­Ligeti mit
seinen eigenen kompositorischen Weg.                                                                                                            der Vergänglichkeit auseinander und ver-
Mit diversen Melodiezitaten betont er die                                                                                                       fremdet und ironisiert den Tod. Er wehrt
komplexe Beziehung der Musik zu ihrer                                                                                                           sich gegen die Todesangst, die durch den
Vergangenheit. Hingegen wächst Schnittke                                                                                                        Verlust von Vater und Bruder in Konzent-
als deutscher Jude auf russischem Boden                                                                                                         rationslagern entstanden ist. Als Vorlage
auf. Vielleicht wünscht er sich aufgrund      Schließlich schreibt er 1990 die ­  letzte   Der Komponist der Gegenwart könne                    für die Oper verwendet der Komponist den
gefühlter Heimatlosigkeit für seine Musik,    Version Moz-Art à la Mozart für sechs        nicht an der sich täglich darbietenden               Theatertext La Balade du Grand Macabre
dass sie räumliche und zeitliche Struktu-     ­Flöten und Harfe. Der Komponist erklärt,    Vergangenheit vorbeigehen. Durch diese               von Michel de ­Ghelderode aus dem Jahr
ren aufhebt und zu einer «dritten Ebene»       die Stücke hätten verschiedene Grund-       sei er jedoch befähigt, in verschiedenen             1934. Die Oper handelt von ­     Nekrotzar,
führt. Diese Ebene scheint variabel, denn      ideen, es gehe ihm allerdings darum,        Zeiten zu leben. Seine Art des Kompo-                dem personifizierten Tod und ‹großen
das Stück Moz-Art à la Haydn ist in vier       durch «mehrfaches Umkreisen dem Kern        nierens, die er ‹Polystilistik› nennt, be-           Makabren›, der in dem fiktiven Breug-
                                                                                                                                                ­
verschiedenen Fassungen entstanden.            der Sache näherzukommen». Er arbeitet       schreibt Schnittke folgendermaßen: «Ich              helland dem Volk verkündet, dass er um
Ein erstes Werk Moz-Art wird bereits 1975      mit verschiedenen Zitaten: Von der ur-      bringe unterschiedliche Musikschichten               Mitter­ nacht die ganze Welt vernichten
komponiert, mit der Intention, Mozarts         sprünglichen Musik zu einer Faschings-      zueinander, die sich aneinander reiben,              werde. Allerdings betrinkt er sich und ver-
Fragment einer Musik zu einer Faschings-       pantomime über Mozarts Große Sinfonie       ­aufeinander reagieren, Auswirkungen auf-            schläft den Weltuntergang. In der Oper
pantomime KV 446 (416d) zu bearbeiten         g-Moll Nr. 40 (KV 550) bis hin zu Haydns      einander haben.»                                    ergibt sich eine Ambivalenz zwischen
und zu vervollständigen. Schnittke b­ etont   Abschiedssinfonie. Dabei geht es ihm          In Moz-Art à la Haydn unterhalten sich              dem bitteren Ernst des bevorstehen-
hierbei (augenzwinkernd?), dass das           nicht um die Zitate an sich, sondern um       zwei Sologeigen über dem Stimmengewirr              den Weltuntergangs und der s     ­ituativen
Schöne wirklich notengetreu von Mozart        das «Leben» in ihnen. Schnittke m ­ öchte     des Orchesters: Beide spinnen Bruch-                ­Ironie. Diese verdeutlicht Ligeti laut den
komme und das Hässliche von ihm. Zwei         sich über die Epochen hinweg mit den          stücke, Melodien, an denen sie sich fest-            Forschungsergebnissen von Ulrich Dibe-
Jahre später entsteht die heute auf dem       Komponisten der Vergangenheit austau-         halten und die auch mal chaotisch anein-             lius durch die «ganze Multiplexität seiner
Programm stehende Variation Moz-Art à la       schen. Über sein Werk kann er mit Mozart     ander vorbeiführen. Dann finden sie sich             Spielarten: Vom entstellten Zitat über
Haydn für zwei Geigen und Streichorches-       und Haydn interagieren. Er argumentiert,     wieder und gehen einfühlsam aufeinander              heiter inszenierte Banalität oder persif-
ter, gefolgt von der Version Moz-Art für       dass sich die gegenwärtige Musikrezep-       ein. Auf die gleiche Weise interagieren sie          lierte Operngestik bis zu hochartifiziel-
sechs Instrumente (bzw. «drei Ehepaare»).      tion von früheren Zeiten unterscheide, da    mit dem Streichorchester, das den Einge-             ler Sinnprojektion und transfigurierter
                                               das Vergangene für die Gesellschaft heute    bungen der Soli nicht immer folgt.                   Schreckensgewalt.»
                                               aktueller sei.
                                                                                                                                                Fortsetzung Seite 8  
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Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
Iberian Miniatures
                                 © Francisco Coll

Humorvoll sind auch der Einsatz alterna-                                                        Feldman’s Sixpenny Editions
tiver Instrumente wie einer T  ­rillerpfeife                                                    Von Spanien aus geht es jetzt zu Feld-
oder einer zu zerknüllenden Zeitung so-                                                         man’s, einem Musikladen im London des
wie die verbale Beteiligung des ganzen                                                          frühen 20. Jahrhunderts. Der irische Kom-
Orchesters. Durch diese Effekte, von                                                            ponist Gerald Barry erinnert sich, dort
­Ligeti stets passend eingesetzt, wird das                                                      seine ersten Partituren, die «Sixpenny
                                                                                                ­                                              Der Text wurde im Rahmen eines Programm-
 Publikum immer wieder überrascht. Ur-                                                          Editions» gekauft zu haben. So hat er          heft-Seminars am Institut für Musikwissen-
 sprünglich ist das Stück für Sopran oder                                                       Stücke wie «Martial Steps» oder «The Dog       schaft der Universität Bern konzipiert, dis-
 Trompete mit Orchester geschrieben, wir                                                        Barks, The Caravan Passes On» entdeckt.        kutiert und redaktionell betreut.
 hören heute eine von Patricia Kopatchins-                                                      «Ich tauchte vollständig darin ein, w ­ urde
 kaja arrangierte Fassung für singende                                                          nicht nur eins mit der Musik, sondern
 Geigerin und Orchester.                                                                        auch mit dem Papier, auf das sie gedruckt
                                                                                                war, und der Werbung auf der Rückseite.
                                                                                                Ich brütete darüber, legte mein Gesicht
Four Iberian Miniatures                                                                         ­darauf auf und wartete darauf, dass ­davon
Der 1985 geborene Francisco Coll García                                                          ein Zeichen für meine Zukunft ausginge.»
verfolgt einen ganz anderen Ansatz als                                                           In seiner Komposition Feldman’s Six-
Schnittke und Ligeti: Zwar möchte auch              Das Stück Four Iberian Miniatures für        penny Editions, die in der Uraufführung
er mit seiner Musik kritisieren und protes-         Violine und Orchester gelangte 2014 mit      ebenfalls von Colls Lehrer Thomas Adès        Musikrätsel zu den Komponisten
tieren, aber er sieht die Komposition mit           dem Solisten Pekka Kuusisto in Gross-        dirigiert wurde, greift Barry Fragmente
                                                                                                 ­                                             des heutigen Konzertes
den Augen eines Malers. Er selbst sagt              britannien zur Uraufführung. 2016 wurde      dieser Songs auf und wandelt sie humor-
von sich, er baue die Musik in Schichten            das Stück bei den BBC Proms in London        voll in etwas Neues. Das zweite der acht
auf, wie mit Öl auf Leinwand. Nachdem               aufgeführt, wiederum von Thomas Adès         kurzen Stücke, Home Thoughts, setzt das           1) Welcher Komponist wollte zuerst
er Posaune studiert hatte, widmete sich             dirigiert. In die vier kleinen Miniaturen
                                                    ­                                            Klavier solistisch ein. Im fünften Stück,                 Biochemie studieren?
der Spanier der Komposition. Sein Lehrer            wird andalusische Kultur mit Flamen-         A Bumpkin’s Dance, also dem Tanz eines                2) Wer schrieb eine Oper zu
Thomas Adès schwärmt von seinem «be-                co und Tango eingewoben. In einer ­Kritik    Tölpels, gibt es besondere Anweisungen,            The ­Importance Of Being Earnest?
eindruckenden Ohr für Timbre und seinem             der Financial Times wurde die Musik als      wie die eingeworfenen Klaviersoli ­gespielt                 3) Nach wem wurde
höchst persönlichen Sinn für musikali-              «spanische Bilder, gesehen durch das         werden sollen: «Fearless octaves. Be Ho-             der Asteroid 30836 benannt?
sche Struktur», einem «originellen und              Auge eines Insektes» beschrieben. Der        rowitz – nothing less.» Das letzte Stück        4) Wessen Lieblingszutat beim Kochen
kraftvollen Sinn für Drama» und einem               Klappen­  text der Partitur sagt, diese      The Innermost Secret «verweist auf die                  ist schwarzer Knoblauch?
«auffallend individuellen und ungewöhn-             Bilder «glitzern mit scharfem andalusi-      Mittagessen, die Satie mit Debussy ein-
lichen Verstand.» Mittlerweile arbeitet             schem Licht».                                nahm. Satie berichtete, dass Debussy                            1) Ligeti 2) Barry 3) Schnittke 4) Coll

Coll mit den führenden Orchestern der                                                            Schweinekoteletts ‹mit dem innersten
Welt zusammen.                                                                                   Geheimnis› kochte.»

                                                                                                Amelie Lopper (Redaktion: Sascha Wegner)
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Biografie

 Francisco Coll, Komponist
 Francisco Coll wurde 1985 in Valencia ge-     ­Erstaufführung mit dem Pianisten Nico-
 boren und studierte dort am Conservatorio     las Hodges und dem City of Birmingham
 Superior de Música sowie am Real Conser-      Symphony Orchestra unter der Leitung
 vatorio Superior de Música in Madrid bevor    von Thomas Adès, und wurde auch am
 er nach London übersiedelte. Dort stu-        Festival von Aldeburgh vorgestellt.
 dierte er an der Guildhall School of Music
 and Drama, wo er mit dem Ian Horsburgh        Weitere renommierte Festivals haben
 Memorial Prize für die beste Nachdiplom       Werke von Francisco Coll in ihre Program-
 Komposition ausgezeichnet wurde. Paral-       me aufgenommen, unter anderen Aspen,
 lel dazu war er der bisher einzige Komposi-   Cheltenham, Huddersfield und Verbier.
 tionsstudent von Thomas Adès.                 «Hidd’n Blue» – ursprünglich für das Lon-
 Einige der weltweit führenden Ensembles       don Symphony Orchestra und François-­
 setzen sich für Colls Musik ein, unter an-    Xavier Roth komponiert – wurde seither      2016 debütierte Francisco Coll bei den       In März 2017 haben das Cuarteto Casals
 deren die Los Angeles Philharmonic New        vom SWR Sinfonieorchester Baden-Baden       BBC Proms mit einer Aufführung der Four      und das Orquesta Nacional de España
 Music Group, das Ensemble intercontem-        und Freiburg, vom Orchestre Philharmo-      Iberian Miniatures mit dem Violinisten       unter der Leitung von David Afkham sein
 porain, das City of Birmingham Symphony       nique du Luxembourg, von den Münchner       Augustin Hadelich und der Britten Sinfo-     Concierto Grosso «Invisible Zones» im Au-
 Orchestra, BBC Scottish Symphony Or-          Philharmonikern und vom Mediterranean       nia dirigiert von Thomas Adès. Im gleichen   ditorio Nacional de Madrid uraufgeführt.
 chestra, Luzerner Sinfonieorchester und       Youth Orchestra aufgeführt.                 Jahr wurden sowohl Mural vom Orchestre       Weitere neue Werke sind unter anderen
 London Sinfonietta. Seine Kammeroper                                                      Philharmonique du Luxembourg und Gus-        Stella, ein a cappella Motet für den eng-
 Café Kafka zu einem Libretto von Mere-                                                    tavo Gimeno uraufgeführt als auch ein        lischen Chor ORA geleitet von Suzi ­Digby,
 dith Oakes wurde 2014 mit grossem Bei-                                                    Cembalo Konzert für Mahan Esfahani und       und Turia, ein Konzert für Gitarre und En-
 fall am Royal Opera House Covent Garden                                                   der Britten Sinfonia. Eine Aufführung von    semble das von Jacob Kellermann und
 uraufgeführt und steht seither auf dem                                                    Mural bei den BBC Proms 2017 mit Tho-        dem schwedischen Orchester Norrbotten
 Spielplan vom Palau de les Arts Reina                                                     mas Adès und dem National Youth Orches-      NEO unter der Leitung von Christian Karl-
 Sofia in Valencia. Das Concertino für Kla-                                                tra of Great Britain wurde vom Fernsehen     sen uraufgeführt wurde.
 vier ‹No seré yo quien diga nada›, eines                                                  ausgestrahlt.
 von mehreren Werke die Francisco Coll                                                                                                  Fortsetzung Seite 12  

 als Composer in Association mit La Joven
 Orquesta de la Generalidad Valenciana
 ­
 komponierte, hatte seine Grossbritannien
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                                                                                           © Francisco Coll

                                                                                           Liquid symetries
                                                                                           © Francisco Coll
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CAMERATA BERN
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 Gegenwärtig ist Francisco Coll «Compo-       Sein Doppelkonzert «Les Plaisirs illu-
 ser in residence» bei der Semana de Mú-      minés» für Violine, Cello und Orchester,   1. Violine   Hyunjong Reents-Kang      Flöte        Júlia Gállego
 sica Religiosa in Cuenca (Spanien), beim     das 2018 als Auftragswerk der CAMERA-                   Claudia Ajmone-Marsan                  Paco Varoch
 Orquesta de València und bei der CAME-       TA BERN komponiert wurde, wird im Juni                  Suyeon Kang
 RATA BERN. Seine zukünftigen Projekte        2019 mit Patricia Kopatchinskaja und Sol                Michael Brooks Reid       Oboe         Robert Silla
 schliessen eine zweite Kammeroper im         Gabetta zur Uraufführung gelangen.
 Auftrag von verschiedenen europäischen                                                  2. Violine   Meesun Hong Coleman       Klarinette   Mariafrancesca Latella
 Opernhäusern ein sowie ein Violinkonzert     Francisco Coll lebt in Eschenbach in der                Sibylla Leuenberger                    Raphael Schenkel
 im Auftrag von Orchestern aus Grossbri-      Schweiz.                                                Michael Bollin
 tannien, Deutschland, Luxemburg, Hol-                                                                Christina Merblum         Fagott       Diego Chenna
 land und den USA.                                                                                                                           Pol Centelles
 Er ist Preisträger des International Clas-                                              Viola        Gareth Lubbe
 sical Music Awards (ICMA) 2019.                                                                      Alejandro Mettler         Horn         Olivier Darbellay
                                                                                                      Friedemann Jähnig                      Antonio Lagares

                                                                                         Cello        Thomas Kaufmann           Trompete     Antonio Faillaci
 Francisco Coll
                                                                                                      Angela Park
 © Judith Lötscher                                                                                                              Posaune      Gabriele Marchetti
                                                                                         Kontrabass   Käthi Steuri
 Mural
                                                                                                      Ivan Nestic               Schlagzeug   Pascal Viglino
 © Francisco Coll, 2016                                                                                                                      Julien Annoni
                                                                                         Mandoline    Ivan Nestic
                                                                                                                                Klavier/
                                                                                                                                Celesta      Kirill Zvegintsov

                                                                                                                                                                      13
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Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
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         21. Februar—19            15. Juni—19               18. Juli—19
         Donnerstag – 19.30 Uhr    Samstag – 19.30 Uhr       Donnerstag – 19.30 Uhr
         Aarau, KUK Saal 1         Bern, Konservatorium      Gstaad, Menuhin Festival
         —                         —                         —
         Pierrot Lunaire           Kammermusik               Hommage à Menuhin
         Patricia Kopatchinskaja   Programm kuratiert        Patricia Kopatchinskaja
                                   von Francisco Coll
         1. März—19                                          17. August—19
         Freitag – 20.00 Uhr       16. Juni—19               Samstag – 17.00 Uhr
         Antwerpen (Belgien),      Sonntag – 17.00 Uhr       Bern, Orangerie der
         DeSingel                  Bern, Kursaal             Elfenau
         —                         —                         —
         Sehnsucht                 Plaisirs concertants      Elfenau Konzert
         Antje Weithaas            Patricia Kopatchinskaja
                                   Sol Gabetta               8. September—19
         5. Mai—19                                           Sonntag – 17.00 Uhr
         Sonntag – 17.00 Uhr       21. Juni—19               Thun, Bachwochen Thun
         Bern, Zentrum Paul Klee   Freitag – 20.00 Uhr       —
         —                         Bad Kissingen             Bach & Mendelssohn
         Wiener Blut               (Deutschland)             Amandine Beyer,
         Antje Weithaas            —                         Kris Bezuidenhout
                                   Plaisirs concertants
         12. Mai—19                Patricia Kopatchinskaja   18.–19. Oktober—19
         Sonntag – 14.00 Uhr                                 Freitag, Samstag –
         und 16.00 Uhr             25. Juni—19               19.30 Uhr
         Bern, Zentrum Paul Klee   Dienstag – 19.30 Uhr      Dampfzentrale
         —                         Thun Schlosskonzerte      —
         Ekstase                   —                         Saisoneröffnungs-­
                                   Pierrot Lunaire           Festival und 1. Abo-­
         8. Juni—19                Patricia Kopatchinskaja   Konzert
         Samstag – 19.30 Uhr
         Olsberg (AG), SOLsberg    14. Juli—19
 Danke   Festival                  Sonntag – 20.00 Uhr
         —                         Hindsgavl (Dänemark)
         Plaisirs concertants      —
         Patricia Kopatchinskaja   Enescu
         Sol Gabetta               Patricia Kopatchinskaja

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Mysteries of Humour Patricia Kopatchinskaja Francisco Coll - Wolfgang A. Mozart Alfred Schnittke György Ligeti Francisco Coll Gerald Barry ...
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