Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier

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Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Nährstoffmanagement – Untersuchungen zur
Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis

                                   Pflanze           Tier

                                             Boden
1 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Gliederung
❙ Fachliche Grundlagen:
Regeln, Gesetzmäßigkeiten

       ❙ Merkmalsbestimmung:
         Beispiel Humus

               ❙ Regionale Zuständigkeit:
               Forschung, Umsetzung, Kontrolle

                            ❙ Untersuchungsprogramm:
                              Bodenuntersuchung, Bilanzierung,
                              Düngebedarfsermittlung
                                     ❙ Merkmalskatalog: Humus, Stickstoff,
                                       Schwefel, Kalk, Grund- u. Spurennährstoffe

                                            ❙ Technische Umsetzung: Betrieb,
                                              Labor, Beratung

 2 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Gesetz vom Minimum:
Ertragsbegrenzung durch den Nährstoff, der im Minimum
vorhanden ist (Mitscherlich, 1909)

         Ertrag
                                                             K
                                            B          P             Ca             S
                                                                                          Ertrag als Füllung
                                                                                          der Minimumtonne

                                                                                          Die kürzeste Daube

                                                                                   ente
                                                                                          (= Minimumfaktor)
                                                                                          begrenzt den Inhalt

                                                                         Spurenelem
                                                                              CO2
                                            Wärme
                                                    Wasser

                                                             Licht                        (=Ertrag)
                                                                     N

              N       N2 N3          N4     steigende Düngung

 3 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Gesetz vom abnehmenden
Ertragszuwachs (Mitscherlich, 1909)
Einfluss vieler Faktoren
Ertrag                                                  Optimale Versorgung

                                                              Nicht optimal:
                                                              - Nährstoffe ?
                                                               - pH-Wert ?
                                                                - Humus ?
                                                            - Bodenstruktur ?
                                                                    -?

                                            Nährstoffgehalt Boden und Düngung
 4 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Steigende N-Zufuhr auf Ertrag
und N-Abfuhr bei Forsten,
Grünland und Ackernutzung (Kolbe, 2000)

  5 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Steigende N-Zufuhr auf
N-Saldo bei Forsten,
Grünland und Ackernutzung                    (Kolbe, 2000)

  6 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Kontrolle der Geschlossenheit
des Nährstoffkreislaufes durch
Bilanzierung und Effizienzberechnung

  7 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
                                             Hülsbergen (2015)
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Verfahren der
        Nährstoffbilanzierung
            (Beispiel Stickstoff, N)
Hoftor-, Betriebsbilanz (Brutto), Stoffstrombilanz
Nährstoffzufuhr (in den Betrieb):               Nährstoffabfuhr        (aus    dem Nährstoffsaldo±
+ Zukauf von Vieh                               Betrieb)                           (Überhang bzw. Defizit)
+ Zukauf von Futtermitteln                      - Verkauf tierischer Produkte
+ Zukauf organ. und mineral. Düngemittel                                           NH3-Verluste (extra ausweisen)
                                                - Verkauf pflanzlicher Produkte
+ Zukauf von Wirtschaftsdüngern
+ Zukauf von Saat- und Pflanzgut              – - Verkauf Wirtschaftsdünger und =
+ legume N-Bindung                                  sonstiger Produkte
+ asymbiotische N-Bindung                         - Abgleich Bestand (± Vieh,
+ N-Deposition (Netto)                              Dünger, Futter, Marktprodukte)

Flächenbilanz (Netto, DüVo, Nährstoffvergleich)
Nährstoffzufuhr (auf die Gesamtfläche):         Nährstoffabfuhr (von der            Nährstoffsaldo±
+ Zukauf organ. und mineral. Düngemittel        Gesamtfläche):                      (Überhang bzw. Defizit)
+ Berechnung Nährstoffanfall anhand der
                                              – - Marktfrüchte                    =
  Stallplätze (Nährstoffausscheidungen)
                                                - Futter, Grünland
+ legume N-Bindung
                                                - Abgabe Wirtschaftsdünger, Stroh
                                                - N-Verluste Wirtschaftsdünger
Schlagbilanz (Brutto)
Nährstoffzufuhr (auf den Einzelschlag)            Nährstoffabfuhr (vom                    Nährstoffsaldo±
+ organische Düngung mit Wirtschafts-             Einzelschlag):                          (Überhang bzw. Defizit)
  düngern, Bodenverbesserungsmitteln etc.         - Marktfrüchte
+ mineralische Düngemittel                                                                NH3-Verluste durch organische
                                                  - sonstige Ernteprodukte (Futter,
+ legume N-Bindung                                                                        Düngung (extra ausweisen)
+ asymbiotische N-Bindung                     –     Stroh)                            =
+ Zukauf von Saat- und Pflanzgut
+ Gesamt-N-Deposition
   8 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
VDLUFA-Schema zur
Ableitung der Düngung für
optimale Erträge in Abhängigkeit von der
Nährstoff-Bodenversorgung (Albert et al., 2007)
                            Höhe
Gehaltsklasse           der Düngung              Zielstellung

                     stark erhöhte Düngung    deutliche Erhöhung
       A             gegenüber der Abfuhr     der verfügbaren Gehalte
 Sehr niedrig
                     erhöhte Düngung          Erhöhung
       B             gegenüber der Abfuhr     der verfügbaren Gehalte
   Niedrig
                     abfuhrorientierte        Aufrechterhaltung der     Erhaltungs-
       C             Erhaltungsdüngung        verfügbaren Gehalte       düngung
Mittel, optimal
                     reduzierte Düngung       langsame Abnahme der
       D             gegenüber der Abfuhr     verfügbaren Gehalte
    Hoch
                                              Abnahme der
       E             keine Düngung
                                              verfügbaren Gehalte
  Sehr hoch
   9 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Nährstoffmanagement - Untersuchungen zur Bodenfruchtbarkeit und Umsetzung in die Praxis - Pflanze Tier
Beispiel Humus
  Prinzip der Humusbilanzierung
        Humussaldo                 =             Humuszufuhr                     Humusabbau
 Veränderung der                          Menge und Qualität der            Wirkung von Bodenart,
 Humusvorräte im Boden                    Ernte- und Wurzelreste            Klima und Anbauver-
                                          incl. Rhizodeposition             fahren (z.B. Boden-
                                          sowie der organischen             bearbeitung) auf die
                                          Düngemittel                       Mineralisation

  Berechnungsweg (z.B. VDLUFA-Methode)
 +     Humifizierungsleistung humusmehrender Fruchtarten in Humusäquivalenten
       (HÄQ/ha)
 +     Humifizierungsleistung organischer Dünger in HÄQ/ha
 -     Humifizierungsleistung humuszehrender Fruchtarten in HÄQ/ha
 =     Humussaldo in HÄQ/ha[

  Bewertung der Humussalden (Ebertseder et al., 2014)
  Versorgungsklasse                    Bewertung        Konventioneller Landbau   Ökologischer Landbau
                                                                HÄQ/ha                   HÄQ/ha
              A                        Sehr niedrig              ≤-200                    ≤-200
              B                          Niedrig              -200 bis -76             -200 bis -1
              C                          Optimal             -75 bis +100               0 bis +300
              D                           Hoch               101 bis +300             +301 bis +500
              E                         Sehr hoch                ≥+300                    ≥+500
10 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Organischer Substanz im Boden
       Anhäufung, Umsatz, Abbau
                    (Sauerbeck, 1985)

Mit der Zeit wird die gesamte aufgebrachte organische Substanz wieder abgebaut!
   11 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Beziehung zw. Humusbilanz und Corg-
 Differenz im Boden aus Versuchen
                   (39 Dauerversuche)

                                              Humus = Corg x 1,724

  12 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Zusammenhang zwischen
 Humusbilanz und N-Saldobrutto
                    (39 Dauerversuche, Mitteleuropa)
     VDLUFA-
     Versorgungsgruppen:                  A/B              D/E
                  300
                                                                 y = 6E-05x² + 0,0736x + 7,1397
                  250
                                                                         R² = 0,3723***
                  200

                  150
N-Saldo (kg/ha)

                  100

                   50

                    0

                  -50

                  -100

                  -150
                    -800   -600   -400   -200   0    200     400       600     800    1000    1200   1400   1600

      13 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
                                                    Humusbilanz   (HÄQ/ha)
                                                    untere Werte LUFA (kg C/ha)
Einfluss der Grundversorgung
                       mit organischer Substanz auf
                       die Ertragswirkung nach zusätzlicher
                       Düngung (39 Dauerversuche, 100 % = ohne Düngung)
Versorgungsgruppen:                                    A         B              C            D                E
                       350,0
                                                                                                                      Getreide
                                                                                                                      Hackfrüchte
                                                                                                                      Leguminosen, Gras
                       300,0
                                                                                                                      Gemüse
                                                                                                                      Polynomisch (Getreide)

                       250,0                                                                                          Polynomisch (Hackfrüchte)
                                                                                                                      Polynomisch (Leguminosen, Gras)
Ertragsdifferenz (%)

                                                                                                                      Linear (Gemüse)
                       200,0

                       150,0

                       100,0

                        50,0

                         0,0
                           -800,0     -600,0      -400,0      -200,0            0,0          200,0            400,0   600,0             800,0           1000,0

                        14 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe        Humusbilanz (HÄQ/ha)
                                                                       Standortangepasste Methode (kg C/ha)
Lage und Häufigkeit der
einbezogenen Dauerversuche
       des Ackerbaus

15 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Tragende Einrichtungen und
Zuständigkeiten in Deutschland
zum Nährstoffmanagement
 ❙ Landesämter, Landesforschungsämter
 ❙ Landesanstalten
 ❙ Landwirtschaftskammern
 ❙ …
 ❙ VDLUFA (Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs-
   und Forschungsanstalten)
 ❙ DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft)
 ❙ KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft)
 ❙ …
 ❙ Bundesforschungsinstitute
 ❙ Hochschulen und Universitäten
 ❙ …

 16 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Vergleich von
Nährstoffmanagement-Systemen
                                                       VDLUFA                    BALZER-             KINS EY-
P a ra m e te r                                    (u . a . S ys te m e i.        S ys te m          S ys te m
                                                        De u ts c h la n d )   (Öko la n d b a u )       (US A, …)
Standardisierte Bodenprobenahme                              +                         +                    +
Reproduzierbare, validierte (Boden)-Analytik                 +                       (+)                    +
Laborkapazität                                               +                       (+)                    –
                                                                                                     (nur wenige
                                                                                                     außer USA)
Interpretation der Analysedaten auf Basis
statistisch abgesicherter Feldversuchsergebnisse
   - im konvent. Landbau                                     +                         –             –   (nur USA)
   - im Ökolandbau                                           +                         –                    –
Ausreichende Zahl u. Dichte d. Versuche
(Klimaregion, Bodenart, Fruchtarten, etc.)
  - im konvent. Landbau                                      +                         –                    –
  - im Ökolandbau                                           (+)                        –                    –
Ganzheitlichkeit d. Systems                                 (+)                      (+)                    –
Expertenwissen zur Interpretation d. Ergebnisse          (nein)                       ja                   ja
erforderlich?
  17 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe        + = günstig, zutreffend; - = ungünstig, nicht zutreffend
Untersuchungsprogramm
auf dem Betrieb
Datendokumentation und Standort

 Parameter                             Methode                          Frequenz / Zielstellung
 Da te n d o ku m e n ta tio n
 Aufzeichnungen über:                  Führung von Schlagkartei und     -Zu jeder angebauten
 Anbauinformationen,                   Stallbuch                        Fruchtart und Tierart, jährlich;
 Fruchtarten, Sorten, Düngung,                                          -Ziel: Bereitstellung von
 Pflanzenschutz, Erträge,                                               Informations- u.
 Bodenuntersuchungsergebnisse,                                          Dokumentations-Unterlagen
 Tierhaltung, etc.                                                      für Öko-Kontrolle,
                                                                        Buchführung, Humus- u.
                                                                        Nährstoffbilanzierung

 Bo d e n , S ta n d o rt
 Bodenart u. –profileigenschaften      Bestimmung d. Bodenart;          -Einmalige Erfassung;
 u. weitere Standortmerkmale           Texturanalyse (Sand, Schluff,    -Ziel: Bereitstellung von
                                       Ton);                            Informationen für Humus- u.
                                       Besonderheiten des Profils       Nährstoffbilanzierung,
                                       (Tiefgründigkeit, Grundwasser-   Düngungsbemessung
                                       stand, etc.);
                                       Klima- u. Wetter-Daten
18 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Regelmäßige
Bodenuntersuchungen gehören
zum Untersuchungsprogramm

                                             Beispiel für Begehungsmuster der Flächen:

                                             Frequenz: 20 Einstiche, 20 cm (Ackerland) bzw.
                                             10 cm Tiefe (Grünland), alle 3 – 5 Jahre

              Quelle: www.oekolandbau.de
 19 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Eckpunkte des
       Nährstoffmanagements

Zum Untersuchungsprogramm gehört es, die Parameter

       ❙ Humus

       ❙ Stickstoff, Schwefel

       ❙ Kalk bzw. pH-Wert

       ❙ Grundnährstoffe (P, K, Mg) und

       ❙ Spurenelemente

durch eine regelmäßige Bodenuntersuchung, Bilanzierung oder / und

Düngebedarfsermittlung im Auge zu behalten.

20 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Bilanzierungs- & Empfehlungs-System Düngung
BESyD Startbildschirm

                                              Ursprung:
                                              BEFU-Programm Sachsen

  21 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Berechnungen mit Programm
BESyD
a) nach Vorgaben der neuen Düngeverordnung:
- schlagweise N- und P-Düngebedarfsermittlung
- Nährstoffbilanz/Vergleich als Feld-Stallbilanz für N, P
- Kontrolle der 170 kg N-Aufbringungsobergrenze aus
  organischen u. organ.-mineral. Düngemitteln
b) zusätzliche und erweiterte Berechnungen:
- fachlich erweiterte N- und P-Düngebedarfsempfehlung
   u.a. unter Berücksichtigung der Boden-Klima-Räume
- schlagweise Düngebedarfsermittlung für K, Mg, Ca (pH auch als Fruchtfolge-
   Empfehlung (letztere auch für P), Schlagbilanz N, P, K, Mg, S
- Nährstoffbilanz/Vergleich als Feld-Stallbilanz für K
- Humusbilanzierung nach VDLUFA (untere u. obere Werte) und als Standort-
   differenzierte Methode nach Dr. Kolbe jeweils für den Gesamtbetrieb oder Schlag
- alle Nährstoff- und Humusbilanzen mit wählbarem Bilanzierungszeitraum
- Hoftor-Bilanz (aktuell nur für Öko-Betriebe).
Alle Berechnungen für konventionell und ökologisch wirtschaftende Betriebe.
z.T. werden unterschiedliche Hintergrunddaten und Nährstoffgehalte verwendet.
Programm BESyD

                                       Anwenderkreis
                                        ● Landwirtschaftliche Praxis
                                        ● Beratung
                                        ● Verbände
                                        ● Behörden
                                        ● Kontrollstellen (Ökolandbau)
                                        ● Labore u. a. Dienstleister
                                        ● Schule u. Ausbildung

                                  Anwendungsgebiete
● besonderes Serviceangebot durch ausführliche Datengrundlagen:
  Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen
● Deutschland, Mitteleuropa (individuelle Einstellmöglichkeiten)

23 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

SCHUSTER; LfULG, Leipzig
   24 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Die tragenden Säulen der
Bodenfruchtbarkeit

                                                                 Bodenfruchtbarkeit

                                                                         Physikalische Eigenschaften
                                     Biologische Eigenschaften

                                                                                                         Chemische Eigenschaften
                               GÜNSTIGE                               GÜNSTIGE                         GÜNSTIGE

 25 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
Grundnährstoffe

 Parameter                   Methode                                Handhabung
 P h o s p h o r (P ),       Bodenuntersuchung der Ackerkrume       - alle 3 – 5 Jahre bzw. 1 x je
                             auf pflanzenverfügbare Nährstoffe: P     Fruchtfolge
                             (DL-, CAL-Methode), K (DL-, CAL-
                             Methode), Mg (CaCl2-Methode)
                             Düngebedarfsermittlung für P, K, Mg    - alle 3 – 5 Jahre (unter Einbeziehung
                             (mit standortangepassten                  der Ergebnisse d. Boden-
                             Methoden)                                 untersuchung)

                                                                    - Ziel: Erreichung u. Sicherung d.
                                                                       Gehaltsklasse*) B (Standard) –
                                                                       C (intensiver Gemüsebau)
                             Nährstoffbilanzierung für P, K, Mg     - 1 x je 1 – 2 Fruchtfolgerotationen
                             (Methoden Schlag-, Hoftor-, Stall-        bzw. entspr. d. Düngeverordnung
                             Bilanz, Nährstoffvergleich)
                                                                    - Ziel: P ≥ 0 kg;

  *) VDLUFA-Versorgungsklassen: A = sehr niedrig; B = niedrig; C = mittel; D = hoch; E = sehr hoch

26 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
N-Düngebedarfsermittlung
berücksichtigte Faktoren nach DüV und fachlich erweitert
                     N-Düngebedarfs-
                                               fachlich erweiterte N-Empfehlung
                     ermittlung nach DüV
Berechnungszeitpunkt                  vor erster N-Düngung
Zielertrag                             identisch
Gesamtsollwert                         identisch (Bezug auf Zielertrag)
Humusgehalt           Faustzahl                  über Bodenart (Nachlieferung)
Boden-Klima-Raum      -                          Korrektur des Sollwertes
Höhe über NN          -                            ja
Nmin in drei Tiefen   als Summe                    Anrechnung auf N-Teilgaben
Vorfrucht             einfache Werte               differenziertere Werte
Pflanzenentwicklung   -                            ja
Vegetationsbeginn      -                    ja
organische Düngung    10 % des Nt der       differenzierte Anrechnung je nach
                      gesamten organischen   - Düngung zur Fruchtart (Herbst) u. Vorfrucht
                      Düngung des Vorjahres  - Düngemittelart
Ergebnis              Gesamt-N-Düngebedarf - Gesamt-N-Empfehlung (≤ nach DüV)
                                            - konkrete Empfehlung 1. Gabe
                                            - Orientierungswerte für 2./3. Gabe
Ausgabebericht Humusbilanz
Bsp: VDLUFA untere Werte für 3 Jahre

auch möglich: VDLUFA obere und mittlere Werte, standortdifferenzierte Methode
Was wird im Programm
 umgesetzt?

- alle Bausteine des Programms BEFU
 (mit Auswahlmöglichkeit für Bundesländer)

- alle Forderungen der novellierten DüV für
  Düngebedarfsermittlung, Nährstoffbilanzierung
- fachlich erweiterte Düngebedarfsermittlung
  einheitlich nach Boden-Klima-Raum
- langjährige Datenspeicherung (je Schlag und Betrieb),
   weiterhin Nutzung Ihrer Daten aus BEFU
- verschiedene Ausgabelisten für Daten und Berechnungen,
  Ausgabeformulare zur Vorlage für Kontrollen (Düngebedarf, Bilanzierung)
  Import- und Export-Schnittstellen (Labore, Schlagdatei)
- umfangreiche Hintergrunddaten für Berechnungen und als Eingabehilfe
  (Nährstoffgehalte von Kulturarten, Düngemitteln (miner., org.), Sollwerte …)
- Hinweise zur Programmhandhabung
Technische Umsetzung:
           PC-Programm BEFU,
         Teil Ökologischer Landbau

Programm-Komponenten im Öko-BEFU:
● Schlagkartei:                     Aufzeichnungen über Anbauinformationen, Fruchtarten, Sorten,
                                    Düngung, Pflanzenschutz, Bodenuntersuchung, z.B.:
                                    AGRAR-OFFICE)

● Datenbanken:                      Datengrundlage f. Fruchtarten u. Düngemittel (z.B. Nährstoff-
                                    gehalte, Korn/Stroh-Verh.), Sonderformen (z.B. GPS, Stilllegung,
                                    Mulchen, Weide)

● Grunddüngung:                     Standortangepasste Methoden z. Düngungsbemessung auf
                                    Grundlage d. Bodenuntersuchung (P, K, Mg, Kalk)

● Humusbilanz:                      Methoden zur Humusbilanzierung nach VDLUFA
                                    sowie unter Berücksichtigung v. Standortfaktoren

● Legume N-Bindung:                 Verfahren zur Berechnung d. symbiot. N-Fixierung
                                    (Haupt-, Zwischenfrüchte, Körnerleguminosen inkl.
                                    Sonder-Nutzung als Mulch, Weide, etc.)

● Nährstoffbilanzierung:            Nährstoffvergleiche sowie Bilanzierungsverfahren auf der Ebene
                                    Schlag, Stall, Feld-Stall u. Hoftor (N, P, K, Mg, S)
30 | 6. Dezember 2018 | Dr. Hartmut Kolbe
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