Alt gegen Jung über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen - Armutskonferenz

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Alt gegen Jung über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen - Armutskonferenz
Alt gegen Jung
über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen

   „Halbpension“ – Märchen und Wahrheit zum österreichischen
                Pensionssystem aus Frauensicht
      Studientag des Frauennetzwerk der Armutskonferenz
                          26.01.2016

                Angelika Gruber/ AK-Wien

                                                               wien.arbeiterkammer.at
Alt gegen Jung über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen - Armutskonferenz
weil es schwer ist sich dem Thema zu
entziehen

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Alt gegen Jung über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen - Armutskonferenz
Überblick

1. Begriff und Diskurs über
   „Generationengerechtigkeit“
2. Generationenungerechtigkeit oder: Sind die
   Jungen arm, weil die Alten reich sind?
3. Pensionssicherung keine Frage der Biologie
   sondern vor allem der Ökonomie
4. Fazit

                                                wien.arbeiterkammer.at
Alt gegen Jung über den (vermeintlichen) Kampf der Generationen - Armutskonferenz
Der Begriff
„Generationengerechtigkeit“

Jörg Tremmel (2003):
„die Chancen jeder zukünftigen bzw. nachrückenden Generation muss mindestens
so groß wie die der Vorgänger Generation sein“.

"   Was ist überhaupt eine Generation? Wie lässt sie sich deutlich abgrenzen von
    einer anderen?
"   woran bemisst man allerdings die Chancen einer Generation?
"   Sind es steigende (real) Einkommen? Oder Warenvielfalt? Oder Zugang zu
    Gütern der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Bildung, Gesundheit, Wohnen?
    Oder wird darunter eine intakte Umwelt verstanden?

                                                                         wien.arbeiterkammer.at
Der Begriff
„Generationengerechtigkeit“
"    qualitativ: gemeinsame gesellschaftlich-historische Lagerung bzw.
     einheitliche Selbstdefinition aus einem historischen „Schicksal“ (zB
     die 68er Generation, Nachkriegsgeneration)
"    Sozialpolitischer Kontext: Beteiligung/Nicht-Beteiligung am
     Erwerbsprozess: Junge, Erwerbstätige, Alte
"    Altersgruppen/Kohorten

 Verschiedene Betrachtungsweisen:
1.   Zeitpunkt bezogene Betrachtung des sozialstaatlichen
     Generationenverhältnisses: wie stellt sich die Einkommenslage der Älteren im
     Vergleich zu der mittleren Altersgruppe dar?
2.   Verhältnis zwischen den Generationen im Zeitverlauf: werden aufeinander
     folgende Jahrgangsgruppen gleich behandelt? Können sie eine vergleichbare
     „Leistungsbilanz“ aufweisen?

                                                                                    wien.arbeiterkammer.at
Diskurs

"   Schwerpunkte der Debatte:
1   Der demographische Wandel und Auswirkungen auf das Alterssicherungssystem
2   „generational accounting“: zukünftigen Verbindlichkeiten werden den zukünftigen
    Einnahmen gegenüber gestellt und daraus dann ein Defizit ermittelt- Defizite
    werden dann aufsummiert und dem gegenwertigen BIP gegenübergestellt

Christine Mayrhuber (2010):
„Dem Begriff Generationengerechtigkeit liegt kein eindeutiges ökonomisches Modell
zugrunde, es handelt sich hierbei nicht um einen wertfreien Begriff“.

                                                                           wien.arbeiterkammer.at
Kritik I: Sozialstaatskürzungen sollen
damit legitimiert werden

Christoph Butterwege:
„In der öffentlichen Wahrnehmung erscheint die demografische Entwicklung
vorwiegend als Krisen- bzw. Katastrophenszenario, das zu einer Anpassung der
sozialen Sicherungssysteme (Kürzung von Leistungen, Verschärfung der
Anspruchsvoraussetzungen und Privatisierung von Risiken) zwingt. Meist wird die
demografische Entwicklung dramatisiert, denn auf diese Weise legitimiert sie den Um-
bzw. Abbau des Sozialstaates, Rentenkürzungen und andere Maßnahmen.
Demografie fungiert dabei als Mittel der sozialpolitischen Demagogie.“

                                                                         wien.arbeiterkammer.at
Kritik II: Gängige Kategorien der
Sozialstrukturanalyse – wie Schicht, Klasse,
Geschlecht werden ausgeblendet

Christoph Conrad (2003):
„Die Generationensemantik zieht ihre Attraktivität gerade nicht aus ihrer Präzision, sondern
im Gegenteil aus ihrer Verwischung. Gängige Kategorien der Sozialstrukturanalyse (vor
allen Dingen die Unterscheidung zwischen arm und reich, Frauen und Männern etc.)
werden ausgeblendet.“

Christoph Butterwege:
„Man tut gut daran, die Plausibilität solcher fast schon zum Gemeingut avancierten
Auffassungen zu hinterfragen. „Generationengerechtigkeit“ ist ein politischer Kampfbegriff,
der dadurch neoliberale Vorstellungen im Hinblick auf einen weiteren Um- bzw. Abbau des
Sozialstaates legitimieren hilft, dass ein sich aus anderen Gründen verschärfender
Verteilungskampf zwischen gesellschaftlichen Klassen und Schichten zu einem
„Generationenkrieg“ umgedeutet wird.“

                                                                                 wien.arbeiterkammer.at
Generationengerechtigkeit und
Alterssicherungssystem

Daher stellt sich die Frage ist
„Generationengerechtigkeit“
"   ein geeignetes Konzept um Phänomene sozialer und
    ökonomischer Ungleichheit in unserer Gesellschaft zu
    beschreiben?
"   ein geeigneter ökonomischer wie politischer Maßstab
    für die Bewertung unseres Alterssicherungssystems?

                                                           wien.arbeiterkammer.at
VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT ÜBER
GENERATIONENGERECHTIGKEIT?

ALTER ALS KATEGORIE
SOZIALER UNGLEICHHEIT

                                wien.arbeiterkammer.at
Pensionsausgaben: sind die Jungen
arm, weil die Alten reich sind?

           Ausgaben gesetzliche PV/BIP (ohne BeamtInnen)    Anteil 65+ an Gesamtbevölkerung
20%
                                                                                               18,4%
18%                                                         17,3%           17,5%
                                           16,2%
16%                        15,1%
          14,2%
14%
                                                                                        11,7%
12%   10,8%                                                            11,1%
                      10,5%           10,4%            10,3%
10%

8%

6%

4%

2%

0%
         1985            1995            2005              2008           2009                2014

 Quelle: Pensionskommission, Statistik Austria; eigene Berechnungen

                                                                                                       wien.arbeiterkammer.at
Pensionsausgaben: sind die Jungen
 arm, weil die Alten reich sind?
        Anteil der ab 65Jährigen an der Gesamtbevölkerung und Entwicklung des öffentlichen Pensionsaufwands in
        Prozent des BIP

30,0%                                                                                             28,9%

25,0%

          18,2%
20,0%
                                                                                                14,4%
         13,9%
15,0%

10,0%

5,0%

0,0%
        2013
        2014
        2015
        2016
        2017
        2018
        2019
        2020
        2021
        2022
        2023
        2024
        2025
        2026
        2027
        2028
        2029
        2030
        2031
        2032
        2033
        2034
        2035
        2036
        2037
        2038
        2039
        2040
        2041
        2042
        2043
        2044
        2045
        2046
        2047
        2048
        2049
        2050
        2051
        2052
        2053
        2054
        2055
        2056
        2057
        2058
        2059
        2060
          Pensionsaufwand PV         Pensionsaufwand BeamtInnen         65+ in % der Gesamtbevölkerung

  Quelle: Ageing Report 2015; BMASK/BMF
                                                                                                          wien.arbeiterkammer.at
Einkommenssituation: sind die
Jungen arm, weil die Alten reich sind?
Äquivalisiertes Jahres-Nettohaushaltseinkommennach Altersklassen und
Erwerbsstatus (Mediane)
40.000                                              100%
                     87%
                                       84%          90%
35.000

                                                    80%
30.000
                                  26.672            70%

25.000
                                           22.530   60%
               20.007                                      Erwerbstätige (18-64 J.)
20.000                                              50%
                         17.402                            PensionistInnen (65+ J.)
                                                    40%    Verhältnis iInaktive/Aktive
15.000

                                                    30%
10.000
                                                    20%

 5.000
                                                    10%

    0                                               0%
                     2005              2014

Quelle: Eurostat (EU-Silc)
                                                                           wien.arbeiterkammer.at
Verteilung und Armut

Armutsgefährdungsquoten                                    Einkommensquintilsverhältnis
                                                           80/20
                                                                            65 Jahre
                                                           4,3

                                                                                               4,2
                                                           4,2
20%
            18,0%
18%
                                                           4,1
16%
                            14,0%                                                                           4,0
14%                 13,0%                                  4,0
12%                                 Kinder und                                  3,9
                                    Jugendliche (bis 19)   3,9
10%
                                    Erwachsene (20-64)
8%                                                                 3,8
                                                           3,8
6%                                  SeniorInnen (65+)
4%                                                         3,7
2%

0%                                                         3,6
                    2014                                                 2005                        2014

      Quelle: Eurostat (EU-Silc)
                                                                                                      wien.arbeiterkammer.at
Einkommensunterschiede nach
Geschlecht
     Gender Pay Gap (Median F/M)

-30,0%
         2000     2002 2004         2006     2008     2010   2011   2012   2013
-35,0%

-40,0%
                                                          -39,3% -39,1%
         -40,3% -40,0% -40,6% -40,5% -40,9% -39,7% -39,6%
-45,0%                                                           -46,6%           Bruttojahreseinkommen
                                                          -47,6%
                                                   -48,8%                         Unselbständig Erwerbstätige
                                            -49,7%
-50,0%                                                                            monatliche Bruttoalterspension
                                    -53,2%
                           -54,7%            -54,2%

-55,0%   -57,2%
                  -59,8%
-60,0%

-65,0%

  Quelle: HV der Sozialversicherung / Statistik Austria; monatliche Medianbruttopension inkl. Zulagen Zuschüsse,
  ohne Pflegegeld, ohne zwischen staatliche Teilleistungen; Bruttojahreseinkommen 1) Ohne Lehrlinge. - 2)
  Inklusive Teilzeitbeschäftigte und nicht-ganzjährig Beschäftigte.

                                                                                                                   wien.arbeiterkammer.at
Einkommensunterschiede nach
Geschlecht           Pension Pay Gap bei den
                                                                              Neupensionen: 51,9%!
Höhe der Alterspensionen (Neupensionen 2014*)

                                  Männer                                                   Frauen

                   25%             50%                75%              25%                  50%     75%

                                          bekommen pro Monat weniger als … Euro (brutto)

Alle               1.539          2.070              2.716              719                1.074    1.539

Arbeiter           1.401          1.762              2.093              573                  858    1.131

Angestellte        2.064          2.667              3.072              887                1.324    1.860

Gewerbe-
                   1.363          2.071              2.710              826                1.147    1.868
treibende

Bauern              767           1.096              1.620              592                  820    1.141

* Inkl Ausgleichszulagen; ohne Sonderzahlungen; ohne zwischenstaatliche Teilleistungen

Quelle: Hauptverband, Statistisches Handbuch der öst. SV 2015

                                                                                                     wien.arbeiterkammer.at
Fazit I

"   Weder „die Jungen“ noch „die Alten“ sind eine homogene Gruppen. Armut und
    Reichtum ist ein Phänomen, dass sich über alle Altersgruppen hinweg äußert:
    es ist kein intergenerationales sondern ein intragenerationales Problem

"   Verstärkt wird dies durch die geringe soziale Mobilität: Vermögen, Bildungs-
    und Einkommenschancen werden größtenteils vererbt:
    •   in Österreich erreichen mehr als die Hälfte der Kinder aus AkademikerInnen-
        Haushalten wieder einen Universitätsabschluss, während dies nur 11
        Prozent jener Kinder gelingt, deren Eltern einen Lehrabschluss haben.

    •   Während die untere Hälfte der Haushalte kaum nennenswerte Erbschaften
        erhält, erben die reichsten 10 Prozent durchschnittlich mehr als 300.000
        Euro. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der EU sind diese
        leistungslosen Einkommen in Österreich steuerfrei.

    •   Wer hat, dem wird gegeben. Wer mit Vorteilen ins Leben startet, kann
        später mit weiteren Privilegien rechnen.

                                                                                      wien.arbeiterkammer.at
Fazit I

"   Längsschnitt Betrachtung: der Kuchen wird größer!
    die jüngeren Generationen wird über ein wesentlich
    höheres Nettorealeinkommen als ihre Eltern verfügen
    und dass dies Realeinkommen weiter wächst“

"   Es gibt keine ökonomische Zauberformel für einen
    Entwicklungsverlauf, bei dem alle Kohorten gleich
    behandelt werden!

                                                          wien.arbeiterkammer.at
ALTERSSICHERUNG IST KEINE FRAGE DER BIOLOGIE

… SONDERN PRIMÄR DER
ÖKONOMIE

                                               wien.arbeiterkammer.at
Alles eine Frage der Verteilung

Gerhard Mackenroth (1952):
„Nun gilt der einfache und klare Satz, daß aller Sozialaufwand immer aus
dem Volkseinkommen der laufenden Periode gedeckt werden muß. Es
gibt gar keine andere Quelle und hat nie eine andere Quelle gegeben, aus
der Sozialaufwand fließen könnte, es gibt keine Ansammlung von Periode
zu Periode, kein "Sparen" im privatwirtschaftlichen Sinne, es gibt einfach
gar nichts anderes als das laufende Volkseinkommen als Quelle für den
Sozialaufwand.“

Christoph Butterwege:
„Die Höhe der Renten hängt aber nicht von der Biologie, sondern der
Ökonomie und der Politik ab. Entscheidend ist, wie viel gesellschaftlichen
Reichtum eine Volkswirtschaft erzeugt und auf wen, d.h. auch auf welche
Altersgruppen, man ihn wie verteilt.“

                                                                             wien.arbeiterkammer.at
Alles eine Frage der Verteilung
    Entwicklung der Bruttolöhne und Gehälter und Beitragsgrundlage anteilig am
    Nettoinlandsprodukt
  65%
                                           Lohnquote             Beitragsgrundlagen-Quote
            60,2%
  60%

                                                                                                        54,1%
  55%

  50%

            44,7%
  45%                                                                                                   43,0%

  40%

  35%

Quelle: VGR (ESVG 1995), Lohnsteuerstatistik 1994-2013, Hauptverband der Sozialversicherung, Pensionskommission;
eigene Berechnungen und Darstellung

                                                                                                                   wien.arbeiterkammer.at
Arbeitsmarktentwicklung als Schlüsselgröße

                                     wien.arbeiterkammer.at
Herausforderung Demographie
                  ALTERSSTRUKTUR 2010
                  (5-Jahres-Kohorten)
           800
Tausende

                                                                     700   703
           700
                                                               594               603
           600                                     557
                                                         532
                                             523
                                       499                                             498
           500                   441
                                                                                             463
                                                                                                   443
                           407
                    392
           400                                                                                           362

           300                                                                                                 267
                                                                                                                     217

           200                                                                                                             139

           100                                                                                                                   37
                                                                                                                                       11

             0

   Quelle: Statistik Austria

                                                                                                                       wien.arbeiterkammer.at
Herausforderung Demographie
                 ALTERSSTRUKTUR 2010 / 2020
                 (5-Jahres-Kohorten)
           800
                                                                                  700     703
                                                                                                       688
           700                                                                                                 674

                                                                            594             608    603
                                                                          594
           600                                              572
                                                          557
                                                                    580
                                                                                    563                                567

                                                  523             532
                                          499       499                                                      498
           500
in 1.000

                                                                                                                     463       457
                                  441       436                                                                              443
                   413   407412     416                                                                                                408
                 392
           400                                                                                                                       362       361

           300                                                                                                                               267       258
                                                                                                                                                     217

           200                                                                                                                                                 140
                                                                                                                                                             139

           100                                                                                                                                                            64
                                                                                                                                                                     37
                                                                                                                                                                               11 16

             0

                                                                                   2010         2020

      Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsvorausschätzung 2010 (mittlere Variante).                                                                     wien.arbeiterkammer.at
AK – Abhängigkeitsquoten-Rechner
  Altersstruktur / Demografische „Abhängigkeit“ (Altenquote)
                     2010 – 2050 (Österreich)
                   2010                                                          2050
   Demografische Abhängigkeitsquote: 26 %                        Demografische Abhängigkeitsquote: 48 %

AQ_d = demografische Abhängigkeitsquote (65+ relativ zu 15-64)

Quelle: AK-Wien / Abhängigkeitsquotenrechner
        Daten: STATAT, Bevölkerungsvorausschätzung 2010 (mittlere Variante)

                                                                                               wien.arbeiterkammer.at
AK – Abhängigkeitsquoten-Rechner
        Demografische – Ökonomische Abhängigkeitsquote
                       (2010 / Österreich)
                                                                                            2010
                    2010                                                    demografische Abhängigkeitsquote: 26%
    demografische Abhängigkeitsquote: 26%                                    ökonomische Abhängigkeitsquote: 62%
                                                                              Beschäftigungsquote (20-64): 66,7%

AQ_d = demografische Abhängigkeitsquote (65+ relativ zu15-64)
AQ_w = ökon. Abhängigkeitsquote (Eigenpensionen und Arbeitslose relativ zu Erwerbstätige)

             Erwerbstätige           (Eigen)Pensionen (inkl. IPs) und Arbeitslose     „Neutrale“ (rechtes Bild)

Quelle: AK-Wien/ Abhängigkeitsquotenrechner (Stand: November 2012)
       Datenbasis: STATAT, HV und WIFO / eigene Berechnungen (Beschäftigungsquote bereinigt)                      wien.arbeiterkammer.at
AK – Abhängigkeitsquoten-Rechner
             Ökonomische Abhängigkeitsquote – 2010-2050
                  „Standard“ – Szenario (Österreich)
                    2010                                                          2050 - „Standard“-Szenario
   demographische Abhängigkeitsquote: 26 %                                  demographische Abhängigkeitsquote: 48 %
    ökonomische Abhängigkeitsquote: 62 %                                     ökonomische Abhängigkeitsquote: 85 %
     Beschäftigungsquote (20-64): 66,7 %                                      Beschäftigungsquote (20-64): 69,3 %

AQ_d = demografische Abhängigkeitsquote (65+ relativ zu15-64)
AQ_w = ökon. Abhängigkeitsquote(Eigenpensionen und Arbeitslose relativ zu Erwerbstätige)

             Erwerbstätige           (Eigen)Pensionen (inkl. IPs) und Arbeitslose     „Neutrale“

Quelle: AK-Wien/ Abhängigkeitsquotenrechner (Stand: November 2012)
         Datenbasis: STATAT, HV und WIFO / eigene Berechnungen (Beschäftigungsquote bereinigt)          wien.arbeiterkammer.at
AK – Abhängigkeitsquoten-Rechner
             Ökonomische Abhängigkeitsquote – 2010-2050
              „High Employment“ – Szenario (Österreich)
                    2010                                                       2050 - „High Employment“-Szenario
   demographische Abhängigkeitsquote: 26 %                                  demographische Abhängigkeitsquote: 48 %
    ökonomische Abhängigkeitsquote: 62 %                                     ökonomische Abhängigkeitsquote: 70 %
     Beschäftigungsquote (20-64): 66,7 %                                      Beschäftigungsquote (20-64): 79,8 %

AQ_d = demografische Abhängigkeitsquote (65+ relativ zu 15-64)
AQ_w = ökon. Abhängigkeitsquote(Eigenpensionen und Arbeitslose relativ zu Erwerbstätige)

             Erwerbstätige           (Eigen)Pensionen (inkl. IPs) und Arbeitslose     „Neutrale“

Quelle: AK-Wien/ Abhängigkeitsquotenrechner (Stand: November 2012)
         Datenbasis: STATAT, HV und WIFO / eigene Berechnungen (Beschäftigungsquote bereinigt)          wien.arbeiterkammer.at
ABHÄNGIGKEITSQUOTEN IM VERGLEICH
             Änderung 2010 – 2050 (Österreich)

100

 90
                                                                                  Demographische „Abhängigkeit“
                                                                   + 85%
 80

 70

 60

 50

                                                                                  Ökonomische „Abhängigkeit“
 40                                                               + 37%           Standard Szenario

 30

 20
                                                                   + 13%          Ökonomische „ Abhängigkeit“
 10                                                                               High Employment Szenario

  0
      2010                                                                 2050

  Quelle: Statistik Austria, AK-Wien, Abhängigkeitsquoten-Rechner (2012)

                                                                                                       wien.arbeiterkammer.at
Fazit
"   Die Debatte um Generationengerechtigkeit in der Alterssicherung schadet
    den Jungen mehr als sie hilft, denn:

    • sie überlagert den eigentlichen Verteilungskonflikt (Arbeit vs. Kapital,
    Vermögende vs. Nicht-Vermögende, working poor vs.
    SpitzenverdienerInnen, Geschlecht,…) und hilft jenen, die sich über die
    Einführung kapitalgedeckter Systeme Gewinne versprechen.

    • sie verhindert einen Diskurs über andere Probleme, die man aus
    Blickwinkel der Jugend wirklich angehen müsste! (Jugendbeschäftigung,
    soziale Mobilität im Bildungssystem, etc.)

    • jede Pensionsreform trifft zeitversetzt und zwangsläufig auch, oder
    sogar vor allem die Jüngeren an!

    • (Sozial-) Kürzungen treffen besonders Frauen (Alte wie Junge)

    • sie ignoriert eine solidarische Lösbarkeit der Probleme!

 Wer sich um die jüngere Generation ernsthaft sorgt sollte den
Schauplatz der Debatte wechseln

                                                                            wien.arbeiterkammer.at
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