Neuigkeiten von Lacrima, dem Johanniter-Zentrum für trauernde Kinder

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Neuigkeiten von Lacrima, dem Johanniter-Zentrum für trauernde Kinder
Lacrima Aktuell 01/2021
                                                          Neuigkeiten von Lacrima,
                                                          dem Johanniter-Zentrum
© Müller

                                                              für trauernde Kinder
           Liebe Leserinnen und Leser des Lacrima Aktuell,

           endlich! Das hören wir dieser Tage häufig. End-       suchung im April 2020 festgehalten: „Die CO-
           lich wieder rausgehen, Menschen treffen. Der          VID-19-Pandemie stellt eine immense Heraus-
           Alltag kehrt zurück. Aber kehrt er wirklich zu-       forderung mit noch ungewissem Ausgang für
           rück? Haben wir aus der Krise gelernt oder sind       Regierungen, Gesundheitssysteme und Menschen
           wir zu erschöpft, um unseren Alltag bewusster         dar, die mit erheblichen Beeinträchtigungen
           und reflektierter zu gestalten? Aufeinander acht      der psychischen Gesundheit in der Bevölkerung
           zu geben, auf die Umwelt zu achten, auf uns? Es       verbunden ist.“ Wir können derzeit noch nicht
           waren anstrengende Zeiten. Auch für unsere Eh-        abschätzen, wie dies in Erscheinung treten wird,
           renamtlichen und die Familien. Neben Kontakt-         aber wir müssen die Pandemie-Folgen im Auge
           beschränkung und Ausgangssperre auch noch             behalten. Ob wir alle Kinder
           virtuelle Gruppenstunden interessant zu gestal-       und deren Angehörige, die
           ten, kostete viel Kraft. Die Unsicherheit war groß,   unsere Angebote bräuchten,
           wie es weitergehen wird zwischen Lockdown und         auch erreichen – wir wissen es
           Lockerung und mit den Schwankungen im All-            nicht. Hoffentlich! Ihnen allen
           tag. Nicht zu vergessen die sozialen Abbrüche.        weiterhin eine gesunde Zeit.
           Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind übervoll
           nach dieser Zeit und es wird dauern, bis sich die
           „Normalität“ wieder eingependelt hat.                 Ihr Diakon Tobias Rilling
           Die Frage, was Normalität ist, steht bei vielen im
           Raum. Da ist es auch kein Trost, wenn wir sagen
           können, dass die Pandemie die ganze Mensch-
           heit betroffen hat und immer noch betrifft. Keine
           vernünftigen Abschiede und Trauerfeiern, keine
           Treffen von Gleichgesinnten und kein Austausch.
           Vieles ist auf der Strecke geblieben. Omar Hahad
           von der Universität Mainz hat in einer Unter-
Neuigkeiten von Lacrima, dem Johanniter-Zentrum für trauernde Kinder
Rückblick

Im Rhythmus der Corona-Pandemie
Lockdown – Lockerungen – Lockdown. Dieser             Kreis. Umso mehr freut es uns, dass 15 neue
Wechsel bestimmte in den vergangenen Monaten          Kinder zu uns gefunden haben. Außerdem haben
die Arbeit bei Lacrima. Da wir wissen, wie wichtig    wir bei einer Onlineveranstaltung fast 1000
persönliche Begegnungen, vertrauensvolle Ge-          Teilnehmende aus der ganzen Bundesrepublik im
spräche und Aktivitäten mit Gleichgesinnten sind,     Kindergarten- und Hortbereich erreicht.
nutzten wir jede Möglichkeit im Rahmen der
Infektionsschutzverordnung, um die Kontakte zu        Während der raren Jugend-Gruppenstunden
den Kindern und Jugendlichen aufrecht zu erhal-       spürten wir den „Druck im Kessel“. Viele Wochen
ten. Nach Monaten virtueller Betreuung über           nach dem Tod einer nahestehenden Person waren
Zoom, in Gruppen und individuell, freuten sich in     die jungen Menschen von wenigen, selbst trauern-
Lockerungszeiten die Kinder und Jugendlichen, die     den Angehörigen umgeben oder sogar ganz allein
Einrichtungsleitung und die Ehrenamtlichen            gewesen mit ihren lähmenden oder schmerzhaf-
wieder zu sehen, wenn auch mit Mundschutz und         ten Gefühlen. Die Outdoorgruppe traf sich immer-
Abstand. Denn virtuelle Kontakte sind einfach         hin so oft draußen im Freien, wie es die Regelun-
anders, steriler. Je jünger das Kind, desto schwie-   gen zu ließen. Mittlerweile sind sie wieder im
riger ist es, am Bildschirm ein längeres Gespräch     dreiwöchentlichen Rhythmus.
zu führen und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Wir haben deshalb auch Einzeltermine angeboten,
aber diese wurden nicht so wahrgenommen, wie
wir es uns für die Kinder gewünscht hätten. Wir
wissen natürlich, dass es in der Trauer während
der Pandemie vielen Familien schwerfällt, die
Kinder zu motivieren, die Trauergruppen zu besu-
chen oder sie ins Netz zu begleiten. Ein Trauerfall
                                                       © Birte Zellentin

im engen Familienkreis hebt das Leben aus den
Angeln. Trauerarbeit erscheint in diesen Zeiten
wie eine riesige Mauer, für deren Überwindung die
Energie fehlt. Durch die Kontaktbeschränkungen
drehen sich die trauernden Familienmitglieder im

Aus den Gruppen

Never lost: Trauergruppe für junge
Erwachsene
Jungen Erwachsenen, die einen geliebten Men-          ren Menschen austauschen, die in der gleichen
schen verloren haben, tut es gut, sich mit ande-      Situation sind. Gerade im Alter von 18 bis 27
                                                      Jahren, wenn Ausbildung, Studium, Beruf und
                                                      der Wohnort noch neu sind, kann der Tod eines
                                                      Elternteils, von Bruder oder Schwester das Leben
                                                      auf den Kopf stellen. In der neuen Gruppe gibt es
                                                      die Möglichkeit, gemeinsam zu trauern und auch
                                                      Begleitung für einen neuen Alltag zu finden. Seit
                                                      Oktober traf sich die neue Never Lost Gruppe im
© Helena Heilig

                                                      Trauerzentrum und die jungen Leute konnten
                                                      sich kennenlernen. Über den digitalen Kanal
                                                      kamen sie dann in Lockdown-Zeiten ganz gut
                                                      zurecht.
Neuigkeiten von Lacrima, dem Johanniter-Zentrum für trauernde Kinder
Aktuell

Lacrima in Social Media
                                                               nicht mehr so gut über diese Wege. Um die
                                                               Trauergruppen sichtbar zu machen, trotz der
                                                               fehlenden Kontakte zu den Multiplikatoren,
                                                               versuchten wir es zunächst mit Werbung auf
                                                               klassische Art und Weise, aber die Resonanz war
                                                               zu gering. Die Menschen blieben in ihrer akuten
                                                               Trauer einfach mehr zuhause. Mittlerweile sind
                                                               wir in Social Media aktiv, um die Menschen über
                                                               Instagram und Facebook zu erreichen – mit
                                                               Erfolg: Allein im März erreichten wir über Insta-
Mit Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten,                   gram knapp 1.000 Personen und über Facebook
Krankenhäusern und vielen anderen sind wir so                  sogar 10.000. Unsere Lacrima-Webseite wird
gut vernetzt, dass diese normalerweise den                     dadurch häufiger besucht. Zudem haben wir
Kontakt zwischen Familien in Trauer und Lacrima                einen Film „Du bist nicht allein - Lacrima, Zent-
herstellen oder zumindest unser Trauerzentrum                  rum für trauernde Kinder und Familien“ auf
empfehlen. Nun lief aber im letzten Jahr alles                 YouTube gestellt, um damit auch junge Erwach-
anders und wir erreichten somit die Trauernden                 sene anzusprechen.

„Happy Hippos“
sind happy auf dem neuen Hof
Wir haben einen neuen Reiterhof gefunden! Die
Kinder unserer Happy Hippo-Gruppe werden seit
Jahresbeginn alle zwei Wochen von einer Päda-
gogin und von ehrenamtlichen Trauerbegleitern
auf dem Bio-Obergrashof bei Dachau betreut. In
tierpädagogischen Interventionen mit zwei Eseln,
einem Tschechischen Wolfshund und einem
Ochsen erleben sie Nähe – auch ohne Sprache.
Neben der Außenanlage mit Feuerstelle steht den
Kindern ein Kreativraum zur Verfügung. Eine
perfekte Umgebung für Kinder, um sich mit
                                                                                                              © Silke Mißfeldt

anderen Kindern austauschen, denen es ähnlich
   geht. Sie haben Rituale und finden Zeit fernab
          des Alltags, um mit ihrer Trauer umzu-
                 gehen. Mütter und Väter können
                        sich dort ebenfalls treffen
                               oder Rat holen und              begleitet von einem unserer Ehrenamtlichen und
2020:                                werden                    einer Kunsttherapeutin.

10 Gruppen

                              31 Beratungen Betroffener

                         63 Kinder
                                               46 Beratungen von externen Stellen
Redaktion: Tobias Rilling - verantwortlich, Jutta Wodopia
Neuigkeiten von Lacrima, dem Johanniter-Zentrum für trauernde Kinder
Spenden für Lacrima

Wunschbaum
                                                         Wir sagen                         Danke
                                                         In den vergangenen Monaten erhielten wir für

und HelferHerzen
                                                         Lacrima großartige Unterstützung in Form von
                                                         Geld- oder Zeitspenden. All diese Unterstützung
                                                         zeigt, wie sehr Ihnen die Hilfe für Kinder in Trauer
Der dm-Drogeriemarkt in der Einsteinstraße in            am Herzen liegt. Herzlichen Dank dafür!
München hatte eine wunderbare Idee: Die Mitar-
beiter stellten im Advent Päckchen für die Kinder           Firmen und Einrichtungen, die unsere
unseres Lacrima-Zentrums zu einem Wunsch-                   Arbeit mit Geld, Zeit und guten Gaben
baum zusammen und boten sie den Kunden zum                  unterstützt haben und denen wir sehr
Kauf an. Die gekauften Päckchen gingen zu Weih-             für ihre Hilfe danken:
nachten an die Kinder von Lacrima - Weihnachten             // Balley Brandenburg d. Ritter des Johanniter-
von ganzem Herzen wünschten damit die Kunden                   ordens
und dm unseren                                              // Bernhard Kneifel Werkzeugbau GmbH
Kindern. Bereits                                            // Bremer Stiftung für Caritas und Hilfe in der
im Oktober hatte                                               Entwicklung
dm über die Aktion                                          // dm-drogerie markt GmbH + Co. KG
„Jetzt Herz zeigen“                                         // Erika-Wieser-Stiftung
an Lacrima gedacht.                                         // Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde
Durch diese Aktio-                                          // Evang.-Luth. Kirche in Bayern
nen kamen neben                                             // Evang.Luth. Kirchengemeinde St. Johannes
den bezaubernden                                            // Freundeskreis der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Päckchen über 800                                           // Garske und Partner
Euro zusammen.                                              // Gewinn-Sparverein, Sparda Bank München e.V.
                                                            // Johanniter-Stiftung
                        © johanniter

Vielen Dank!                                                // Kath. Pfarramt St. Georg
                                                            // KK Holding GmbH
                                                            // Kloiber GmbH
                                                            // le petit DAYSPA
                                                            // mct Management Consulting + Training Dieter
 Spendenkonto der Johanniter                                   Schröder UG
 Regionalverband München                                    // Ophoso GmbH
 IBAN DE66 3702 0500 0004 3039 01                           // Prof. Hermann Auer Stiftung
 BIC BFSWDE33XXX                                            // proWIN Stiftung
 Bank für Sozialwirtschaft                                  // Schels Freisleben & Partner mbH
 Verwendungszweck: Lacrima                                  // Spaett und Engeler-Spaett
                                              © Sauter

                                                            // Stiftung Kleine Hilfe
 Ihr Fundraising-Team                                       // Verlag C.H. Beck
 • Veronika Faltenbacher
 • Jutta Wodopia
 • Hubertus Prinz zu
   Löwenstein                                              Termine:
 Tel. 089 72011-10,                                        Die Qualifizierung der Ehrenamtlichen in vier
 -180, oder -59                                            Modulen setzten wir fort ab dem 23.07.2021.
                                                           Rufen Sie uns gerne dazu an!
                                                           Aktuelle Termine erfahren Sie unter
                                                           089 1247344-11
                                                          Zeichen für Vertrauen

Kontakt:
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
                                                                                                                Stand 06/2021

Regionalverband München
Lacrima - Zentrum für trauernde Kinder
Perlacher Straße 21, 81539 München
Tel. 089 1247344-11, Fax 089 1247344-14
www.johanniter-lacrima.de
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