Ohne Abiball zum Studium - allein am Bildschirm bricht die Lebenszufriedenheit ein - Doku.iab .
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
IAB-KURZBERICHT Aktuelle Analysen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 19|2021 In aller Kürze Abiturjahrgang 2020 Der Abiturjahrgang 2020 war aufgrund der Maßnahmen zur -Ein dämmung der Covid-19-Pandemie Ohne Abiball zum Studium – nicht nur von e(T il-)Schließungen der myG nasien betroffen, sondern allein am Bildschirm bricht die vielfach auch von den Schließungen der Hoch- und Berufsschulen sowie der Betriebe. Lebenszufriedenheit ein Rund 47 Prozent der befragten von Silke Anger, Sarah Bernhard, Hans Dietrich, Adrian Lerche, Abi turientinnen und Abiturienten Alexander Patzina, Malte Sandner und Carina Toussaint 2020 beginnen ein halbes aJ hr nach Schulabschluss ein Studium. aF st alle studieren zu Hause 9( Prozent) 5 und kennen ihre Hochschule haupt - Der Abiturjahrgang 2020 war aufgrund seit Jahren überstieg die Zahl der gemel- sächlich über digitale Audio- oder iV deo-Veranstaltungen. der Maßnahmen zur Eindämmung der deten betrieblichen Ausbildungsstellen ü F r eine Ausbildung haben sich Covid-19-Pandemie von Schulschlie- die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen 9 Prozent des Abiturjahrgangs 2020 ßungen kurz vor und während der Abi und Bewerber (Statistik der Bundesagen- entschieden. Auszubildende sind turprüfungen betroffen. Die letzten Prü- tur für Arbeit 2021). Hochschulen erfreu- von den Einschränkungen aufgrund fungsvorbereitungen fanden nicht im ten sich zum Wintersemester 2019/2020 der Eindämmungsmaßnahmen nicht so stark betroffen wie Studie - geplanten Umfang in der Schule, sondern mit knapp 430.000 Neuimmatrikulatio- rende. Sie berichten seltener von im häuslichen Umfeld statt. Prüfungster- nen (eine Dekade zuvor waren es noch Digitalunterricht, von Unterrichtsre - mine wurden kurzfristig ausgesetzt und knapp 370.000) großer Beliebtheit (Statis- duktion oder von Einschränkungen teils verschoben. Wir untersuchen die tisches Bundesamt 2021a). Die angehen- bei der persönlichen Anwesenheit in der Berufsschule. Lebenszufriedenheit, die Bildungspläne den Abiturientinnen und Abiturienten Die Lebenszufriedenheit von sowie den Start in Hochschul- und Aus- sahen sich noch im Herbst 2019 besten jungen Erwachsenen ist auf einer bildungsgänge des Abiturjahrgangs 2020 Voraussetzungen gegenüber, ihre beruf- Skala von 0 bis 10 um 0,5 gesunken, während der Covid-19-Pandemie. liche Zukunft zu gestalten. während die durchschnittliche- Le benszufriedenheit in Deutschland seit Beginn der Covid-19-Pandemie Zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 wa- Schulschließungen kurz vor dem insgesamt wesentlich weniger stark ren geschlossene Schulen, Universitäten zurückgegangen ist. Dieser Einbruch Abitur und Betriebe, nicht zugängliche Biblio- ist untypisch für junge Menschen in theken oder Ausgangssperren und Kon- Die Abiturprüfungen 2020 sollten je nach diesem Lebensabschnitt. Er ent - spricht zum Beispiel dem drasti - taktbeschränkungen noch unvorstellbar. Bundesland zwischen Mitte März und schen Rückgang der Lebenszufrie - Die Prognosen sahen eine stabile Kon- April nach den Osterferien starten. Am denheit in rK iegsgebieten. junktur für das Jahr 2020 vor, die Arbeits- 13. März 2020 verkündeten die Bundes- losenquote lag bei rund 5 Prozent, und länder flächendeckende Schulschließun-
gen, das Aussetzen der Schulpflicht beziehungs- Weniger besetzte Ausbildungs- und weise den Verzicht auf regulären Unterricht, um Studienplätze die Ausbreitung der neuen Covid-19-Krankheit zu verlangsamen. Ein ganzer Abiturjahrgang stand Im ersten Pandemie-Herbst gab es insgesamt von einem Tag auf den anderen vor der Heraus- 7 Prozent weniger gemeldete Ausbildungsstellen forderung, die restlichen Prüfungsvorbereitungen im Vergleich zum Vorjahr und 8.200 Bewerberin- zu einem großen Teil selbstständig im häuslichen nen und Bewerber mit (Fach-)Hochschulreife fan- Umfeld umzusetzen. Dazu kam die Unsicherheit den keinen Ausbildungsplatz. Im Vergleich zum darüber, ob die Abiturprüfungen überhaupt, in Jahr davor schlossen damit 17 Prozent weniger aus- welcher Form und zu welchen Terminen stattfin- bildungswillige Abiturientinnen und Abiturienten den würden. Infolge der zahlreichen Unsicher- tatsächlich einen Ausbildungsvertrag ab (Statistik heiten machten sich viele Betroffene Sorgen um der Bundesagentur für Arbeit 2021). Auch die Zahl schlechte Abiturleistungen und um ihre berufliche der Ersteinschreibungen für ein Studium sank im Zukunft (Anger et al. 2020). Letztendlich bestanden Studienjahr 2020/2021 um 4 Prozent (Statistisches knapp 4 Prozent der Schülerinnen und Schüler ihre Bundesamt 2021a). Dieser Rückgang ist nach Anga- Abiturprüfung nicht, das sind ähnlich viele wie im ben des Statistischen Bundesamtes (2021b) durch Vorjahr. Auch die durchschnittlichen Abiturnoten eine geringere Anzahl an ausländischen Erstse- haben sich mit den kurzfristig veränderten Bedin- mester-Studierenden zu erklären, denn im letzten gungen letztlich nicht verschlechtert (Kultusminis- Jahr stiegen die Ersteinschreibungen von inländi- terkonferenz 2021). schen Erstsemester-Studierenden leicht um 2 Pro- zent. Dieser Befund deutet darauf hin, dass insbe- sondere junge Abiturientinnen und Abiturienten, Erschwernisse für Praktika, Minijobs, die im Ausbildungssystem nicht zum Zug gekom- Reisen und Au-Pair-Aufenthalte men sind, vermehrt ein Studium aufnehmen. Diesen Erfolg konnten die frisch gebackenen Abi- turientinnen und Abiturienten allerdings nicht fei- Befragungsdaten der BerO-Studie aus ern. Die Abiturbälle fielen infolge der Kontaktbe- acht Bundesländern schränkungen aus. Aufgrund der Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes entfielen geplante Au-Pair- Im Folgenden untersuchen wir die Situation der Aufenthalte, Auslandsreisen sowie Auslandsprak- Abiturientinnen und Abiturienten 2020 am Anfang tika. Auch im Inland waren (studienbegleitende) ihres weiteren Bildungswegs. Was hatten sie zu Be- Beschäftigungsmöglickeiten, beispielsweise Prak- ginn ihres letzten Schuljahres für die Zeit nach dem tika, Ferien- oder Minijobs, aufgrund der Maßnah- Abitur geplant? Inwiefern haben sich ihre berufli- men zur Eindämmung der Pandemie und des auf chen Pläne während der Covid-19-Pandemie mit den Lockdown folgenden Konjunktureinbruchs im den Kontakt- und Hygienebestimmungen in Hoch- Frühjahr 2020 deutlich eingeschränkt. schulen, Betrieben und Berufsschulen verändert? Das IAB hat im Rahmen der BerO-Studie, die ur- 1 sprünglich ein anderes Ziel verfolgte (vgl. Infobox 1), Die BerO-Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und den Abiturjahrgang 2020 im Herbst 2019 – also in Berufsforschung (IAB) der Vor-Covid-Zeit – zu den Plänen für die Zeit nach Die IAB-Studie „Berufliche Orientierung: Berufs- und Studienwahl“ (BerO) untersucht dem Abitur befragt. Es folgte eine weitere Befragung den Einfluss von Berufsberatungsangeboten in der Sekundarstufe II auf die Berufs- und Studienwahl von Abiturientinnen und Abiturienten für die Abiturjahrgänge 2020 und derselben Personen im Herbst und Winter 2020, als 2021. Halbjährlich durchgeführte Befragungen liefern detaillierte Informationen zur ein Großteil des ersten Corona-Abiturjahrgangs be- Berufs- und Studienwahl. An der ersten Befragung der BerO-Studie nahmen mehr als reits ein Studium oder eine berufliche Ausbildung 7.500 Schülerinnen und Schüler in acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westphalen, Sachsen, Schleswig-Holstein) begonnen hatte (vgl. Infobox 2 auf Seite 3). an über 210 Schulen teil. Weitere Befragungen der BerO-Studie fielen in die Zeit der Covid-19-Pandemie und wurden deshalb um Fragen zum Distanzlernen und zu anderen Veränderungen infolge der Infektionsschutzmaßnahmen ergänzt. 2 IAB-Kurzbericht 19|2021
A1 Studien- und Ausbildungspläne Bildungspläne der Abschlussklassen am Anfang ihres letzten Schuljahres ändern sich für die Zeit nach dem Abitur 2020 und deren Umsetzung Ende 2020 Anteile in Prozent Zu Beginn ihres letzten Schuljahres 2019/2020 1. Bildungspläne im Herbst 2019 für die Zeit nach 2. Überbrückungsphase oder Art strebten 59 Prozent der Befragten ein Studium an dem Abitur 2020 und nicht realisierte Pläne des Bildungswegs ein halbes Jahr Ende 2020 nach dem Abitur 2020 einer Universität oder Fachhochschule an, 9 Pro- Bildungspläne erte zent planten ein duales Studium (Duale Hoch- a lisi En de re 20 ht schule oder Studium mit Berufsausbildung) und c 20 läne im Herb Ni gsp st 7 Prozent eine Berufsausbildung als nächsten Bil- un 2 d 38 01 Bil 25 47 9 dungsweg. Die verbleibenden 25 Prozent waren noch unentschlossen (vgl. Abbildung A1.1). Un- 9 6 abhängig von ihren Bildungsplänen wollte ein Teil 6 59 9 7 der befragten Abiturientinnen und Abiturienten 3 diese mehr oder weniger konkreten Pläne nicht sofort unmittelbar nach dem Abitur verwirklichen, 25 Studium sondern zunächst etwas anderes machen – etwa Ausbildung unentschlossen Duales Studium ein Überbrückungsjahr mit Reisen, Jobben, Prak- nicht realisierte Pläne Überbrückungsphase tika oder Freiwilligendienst verbringen. Quelle: Daten der BerO-Studie des IAB, Welle 1 und Welle 3, eigene Berechnungen. © IAB Tatsächlich realisierten insgesamt 41 Prozent der Befragten ihre jeweiligen Bildungspläne bis Ende 2020. Alle anderen Befragten haben einen Weg 2 abseits des ursprünglichen Plans eingeschlagen, Untersuchungsgruppe also entweder einen anderen Bildungsweg gewählt Als Untersuchungspopulation für diesen IAB-Kurzbericht dienen 2.338 Schülerinnen und Schüler aus 190 Schulen, die im Herbst 2019 ihr letztes Schuljahr auf dem Weg zum Abi- oder zunächst ein Überbrückungsjahr begonnen tur begonnen haben, ihre Schullaufbahn anschließend beendet haben sowie im Herbst – teils auch, um noch Zeit für die Entscheidung 2019 und im Herbst 2020 an den Befragungen der BerO-Studie teilgenommen haben. für einen bestimmten Bildungsweg zu gewinnen. Messkonzepte Planänderungen und Überbrückungsphasen Die hier analysierten Gruppen der Abiturientinnen und Abiturienten 2020 definieren wir nach dem Abitur sind auch in pandemiefreien wie folgt: Die Gruppe der Frauen umfasst nach der nicht-binären Abfrage des Geschlechts alle Menschen, die „weiblich“ angekreuzt haben. Personen mit Migrationshintergrund Zeiten ein erwartbares Phänomen. Schon frühere sind entweder selbst nach Deutschland migriert oder deren Eltern. Unter den Akademi- Studien stellten Umorientierungen von Studienbe- kereltern hat mindestens ein Elternteil einen Studienabschluss. „Gute“ Schulleistungen haben alle befragten Personen mit einer besseren Abiturabschlussnote 2020 als 2,5. rechtigten im nachschulischen Verlauf fest, zum z Bildungspläne Beispiel zugunsten einer akademischen Qualifi- Zu Beginn ihres letzten Schuljahres konnten die Befragten zur Frage „Mit welcher Wahr- kation (Spangenberg/Quast 2016). Der Abiturjahr- scheinlichkeit werden Sie die folgenden Alternativen als nächsten Bildungsweg nach gang 2020 unterscheidet sich letztlich wenig in Be- dem Abitur einschlagen?“ für jeden der folgenden vier Bildungswege eine Wahrschein- lichkeit angeben: Universität, Fachhochschule, Duales Studium, betriebliche oder zug auf die realisierten Tätigkeiten ein halbes Jahr schulische Ausbildung. Die Wahrscheinlichkeiten für diese Alternativen sollten sich auf nach dem Abitur von den Studienberechtigten aus 100 Prozent aufsummieren. Befragte wurden anschließend der jeweiligen Kategorie zu- geordnet, wenn sie eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent angegeben haben. einer früheren Befragung: So lag der Anteil von Stu- z Geplante Überbrückungsphase dienberechtigten des Jahres 2010 in einer Überbrü- Eine weitere Frage lautete: „Mit welcher Wahrscheinlichkeit werden Sie Ihren nächsten ckungsphase ein halbes Jahr nach dem Abitur bei Bildungsweg direkt im Herbst nach Ihrem Abitur beginnen, das heißt kein „Gap Year“ 35 Prozent (Spangenberg/Quast 2016), im Jahr 2020 (Überbrückungsjahr) einlegen?“ Die Befragten konnten ihre Antworten auf einer 11-stufi- gen Skala mit gleichen Abständen von 0 Prozent bis 100 Prozent angeben. Alle Befragten, waren es rund 38 Prozent (vgl. Abbildung A1.2). die hier eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent für ein Überbrückungsjahr Ebenso liegen die Unterschiede in den Anteilen angaben, wurden der Kategorie Überbrückungsjahr zugeordnet. in Studium oder Ausbildung zwischen dem Abi- z Unsicherheit bei der Planung des Bildungswegs Außerdem konnten sich die Befragten zu Beginn des letzten Schuljahres zur Frage „Wie turjahrgang 2020 und einer Vergleichskohorte aus sicher wissen Sie schon, welchen nächsten Bildungsweg (Berufsausbildung, Studium der Vor-Covid-Zeit im einstelligen Prozentpunkte- oder keine weitere berufliche Bildung) Sie nach dem Abitur einschlagen werden?“ auf bereich: Von den Studienberechtigten 2010 waren einer 5-stufigen Skala von „gar nicht sicher“ bis „ganz sicher“ einordnen. Diejenigen, die sich den unsichersten drei Stufen auf der Skala zugeordnet haben, bezeichnen wir in ein halbes Jahr nach Schulabschluss 43 Prozent in diesem Bericht als „unsicher bezüglich ihres weiteren Bildungswegs nach dem Abitur“. einem Hochschulstudium und 17 Prozent in einer IAB-Kurzbericht 19|2021 3
Ausbildung oder in einem dualen Studium (Lörz et ab September 2020 vorübergehend zum Präsenz- al. 2012), im Vergleich zu 47 Prozent beziehungs- unterricht zurück, bevor sie diesen ab Mitte De- weise 15 Prozent im Jahr 2020. zember wieder einstellen mussten. Erste Betriebe, beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe und in der Kultur, mussten erneut ab November Bildungsentscheidungen in der 2020 aufgrund der Infektionsschutzverordnungen Covid-19-Pandemie schließen. Davon waren auch die Abiturientinnen Obwohl sich der befragte Abiturjahrgang 2020 ein und Abiturienten 2020 in betrieblichen Ausbildun- halbes Jahr nach dem Abitur letztlich ähnlich auf gen der entsprechenden Branchen und in ihren Überbrückungsphasen, Studium und Ausbildung studienfinanzierenden (Mini-)Jobs betroffen. verteilt wie frühere Abiturjahrgänge, bescheinigen 16 Prozent der Befragten der Covid-19-Pandemie Studium allein am Bildschirm aufgrund der neuen Rahmenbedingungen einen ist verbreiteter als Berufsausbildung starken Einfluss auf ihre Bildungsentscheidung zu Hause (vgl. Abbildung A2). Vergleichsweise stark beein- flusst in ihrer Entscheidung fühlen sich Frauen Fast alle Befragten der BerO-Studie berichten von und diejenigen Befragten, die sich zu Beginn ih- Einschränkungen aufgrund der Infektionsschutz- res letzten Schuljahres ohnehin schon unsicher maßnahmen in ihren Hochschulen beziehungs- in Bezug auf ihren weiteren Bildungsweg waren. weise Berufsschulen. Studierende sind hiervon et- Hingegen finden sich keine Unterschiede in der was häufiger betroffen als Auszubildende in ihren Einschätzung zum Einfluss der Pandemie auf die Berufsschulen (vgl. Abbildung A3 auf Seite 5). Die eigene Bildungsentscheidung zwischen Befragten am häufigsten angegebene Veränderung in allen nach Schulleistung, Migrationshintergrund oder drei untersuchten Bildungswegen war der digitale Bildungsstand der Eltern. Unterricht: Davon berichten 95 Prozent der Studie- renden an Hochschulen, 88 Prozent der Studieren- den im Dualen Studium und 68 Prozent der Befrag- Schließungen von Betrieben, ten in Berufsausbildung. Hochschulen und Berufsschulen Während in der Vor-Covid-Zeit ein Fernstudium Während die Hochschulen seit Beginn der Covid- nur an einer Handvoll Hochschulen für wenige aus- 19-Pandemie, also seit März 2020 für die Präsenz- gewählte Studiengänge möglich war, wurde Studie- lehre weitgehend geschlossen waren, kehrten ren außerhalb der Hochschule aufgrund der Infek- Berufsschulen und allgemeinbildende Schulen tionsschutzmaßnahmen erstmals bundesweit zum Regelfall. Auch die befragten Auszubildenden be- richten in der überwiegenden Mehrheit von digitali- A2 siertem Unterricht in ihrer Berufsschule, allerdings Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Entscheidung zum Bildungsweg in geringerem Umfang als die Studierenden. Mög- nach dem Abitur 2020 in der ex-post Selbsteinschätzung Ende 2020 Anteil der Befragten, die auf die Frage „Hat die Covid-19-Pandemie Ihre licherweise erreichte die Auszubildenden seltener Bildungsentscheidung nach dem Abitur beeinflusst?“ mit „stark“ geantwortet haben digitaler Unterricht als Ersatz für Präsenzunterricht, (auf einer 4-stufigen Skala von „überhaupt nicht“ bis „stark“) – in Prozent weil in der Vor-Covid-Zeit Lerninhalte von Ausbil- insgesamt 15,6 dungen noch seltener digitalisiert oder als Fern- unsicher bezüglich des 19,8*** unterrichtsmaterial zur Verfügung standen als bei Bildungswegs vor der Pandemie Frauen 17,5*** einem Studium. Aus mutmaßlich demselben Grund Akademikereltern 16,5 geben mehr Auszubildende (22 %) als Studierende mit Migrationshintergrund 15,8 (16 %) an, der Unterricht sei ausgefallen. Verbreitet gute Schulleistungen 15,3 war neben reduziertem oder gänzlich ausgefalle- nem Unterricht auch verschobener Blockunterricht. *** 1 %-Signifikanzniveau des T-Tests Lesebeispiel: 19,8 Prozent der Befragten, die sich Anfang ihres letzten Schuljahres bezüglich ihres künftigen Bei jeweils weit über der Hälfte der Befragten gab Bildungswegs nach dem Abitur unsicher waren, gaben an, die Covid-19-Pandemie habe sie in ihrer Bildungsent- es außerdem Einschränkungen der Präsenzzeiten in scheidung stark beeinflusst. Dieser Wert ist im Vergleich zu Befragten, die sich sicherer waren, signifikant höher. Quelle: Daten der BerO-Studie des IAB, Wellen 1 und 3, eigene Berechnungen. © IAB ihren Hochschulen, Berufsschulen und Betrieben. 4 IAB-Kurzbericht 19|2021
In allen drei Bildungswegen dominiert unter den A3 Befragten mit Digitalunterricht der Wunsch nach Betroffenheit des Abiturjahrgangs 2020 von Einschränkungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie Präsenzlehre, wobei er jedoch unter Studierenden im (Dualen) Studium und in der Ausbildung im Herbst/Winter 2020 stärker ausgeprägt ist als unter Auszubildenden Anteile in Prozent, Mehrfachnennungen möglich (vgl. Abbildung A4). Ein Grund dafür könnte sein, dass über ein Drittel der Auszubildenden in ihrem 1. Betroffenheit der Befragten in Hochschulen und Berufsschulen Ausbildungsbetrieb von keiner der untersuch- Studium Duales Studium Ausbildung ten Einschränkungen betroffen war (vgl. Abbil- Digitaler Unterricht dung A3.2). Dieses Ergebnis spiegelt durchaus die Konzentration der Infektionsschutzmaßnahmen Einschränkungen in persönlicher Anwesenheit auf öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Universitäten sowie auf den persönlichen priva- Reduktion des Unterrichts ten Bereich wider. Dagegen sahen die Infektions- schutzverordnungen für die Wirtschaft Schließun- Totalausfall des Unterrichts gen nur in wenigen Branchen, wie Kultur, Handel, Keine der genannten Hotel und Gastronomie vor. Somit konnten die Einschränkungen traf zu Befragten des Abiturjahrgangs 2020 zumindest 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 im Ausbildungsbetrieb andere Menschen treffen, 2. Betroffenheit der Befragten in Ausbildungsbetrieben während Studierende fehlende soziale Kontakte Verkürzung oder Ausfall von 31,9 weniger gut kompensieren konnten. Ausbildungseinheiten im Betrieb Reduktion der Anwesenheit 30,2 im Ausbildungsbetrieb Verschiebung von 19,4 Starker Rückgang der allgemeinen betrieblichem Blockunterricht Lebenszufriedenheit Betroffenheit von Kurzarbeit 10,4 Kürzung der Ausbildungsvergütung 1,8 In der Gesamtbevölkerung blieb die durchschnitt- liche Lebenszufriedenzeit zu Beginn der Covid- Keine der genannten 36,5 Einschränkungen traf zu 19-Pandemie zunächst stabil auf dem gleichen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Niveau wie im Vorjahr (7,4 auf einer Skala von 0 Quelle: Daten der BerO-Studie des IAB, Welle 1 und Welle 3, eigene Berechnungen, n=1.376. © IAB für sehr unzufrieden bis 10 für sehr zufrieden) und sank später während des zweiten Lockdowns An- fang 2021 auf 7,2 (Entringer et al. 2020; Entringer/ A4 Kröger 2021). Dies gilt jedoch nur im Durchschnitt Wunsch nach Präsenzunterricht und sieht für die junge Generation ganz anders aus: Angaben der Abiturientinnen und Abiturienten 2020, die Ende 2020 Digitalunterricht Die allgemeine Lebenszufriedenheit des ers- von der Berufsschule oder Hochschule angeboten bekommen haben, ten „Corona-Abiturjahrgangs“ ist Ende 2020 im auf einer Skala von 1 (gar kein Wunsch) bis 5 (starker Wunsch) – Anteile in Prozent Vergleich zu Ende 2019 von 7,3 auf den Wert von 6,8 gesunken. Ein solcher Rückgang in der allge- stark: 5 meinen Lebenszufriedenheit ist untypisch, denn Studien aus der Vor-Covid-Zeit finden beispiels- 4 weise eine konstante Lebenszufriedenheit in der Oberstufe (Herke et al. 2019) und sogar eine höhere 3 Zufriedenheit bei Studierenden im ersten Semes- ter als am Ende der Schulzeit (z. B. Malinauskas/ Studium 2 Duales Studium Dumciene 2017). So hohe Einbrüche in der allge- Ausbildung meinen Lebenszufriedenheit, wie sie beim Abitur- jahrgang 2020 vorliegen, lassen sich sonst nur bei gar nicht: 1 dramatischen Ereignissen und schweren Schick- salsschlägen im Lebenslauf beobachten, etwa bei 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Betroffenheit einer Region von Krieg (Coupe/Ob- Quelle: Daten der BerO-Studie des IAB, Welle 1 und Welle 3, eigene Berechnungen, n=1.293. © IAB IAB-Kurzbericht 19|2021 5
rizan 2016), bei Verwitwung (Infurna et al. 2017) die Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren oder bei Eintreten einer Behinderung nach einem dürften insbesondere für jüngere Menschen ein- Unfall (Oswald/Powdthavee 2008). schneidend gewesen sein. Nach bereits vorhandenen Forschungsergeb- Am wenigsten zufrieden mit ihrer allgemei- nissen ist die unterschiedliche Entwicklung der nen Lebenssituation (Skalenwert 6,6, vgl. Abbil- Lebenszufriedenzeit zwischen den Generationen dung A5.1) sind dabei diejenigen Abiturientinnen wenig überraschend. Ältere kommen nicht nur und Abiturienten, die Ende 2020 noch keinen Bil- mit der pandemischen Krisensituation deutlich dungsweg eingeschlagen haben, sondern sich ge- besser zurecht, sondern weisen auch sonst eine rade im Überbrückungsjahr befinden. höhere emotionale Stabilität auf (Carstensen et al. Unter denjenigen, die bereits einen Bildungs- 2020). So stehen die Ergebnisse der BerO-Studie zur weg gewählt haben, zeigen sich Unterschiede in eingebrochenen Lebenszufriedenheit des Abitur- der Lebenszufriedenheit nach Einschränkung der jahrgangs 2020 durchaus exemplarisch für die jün- Präsenzlehre: Überdurchschnittlich unzufrieden gere Generation von Schülerinnen und Schülern sind Befragte, für die Lehrveranstaltungen oder sowie für junge Erwachsene. Nicht nur die (Teil-) Berufsschulunterricht gänzlich entfallen sind (Ska- Schließungen von Schulen, Universitäten, Berufs- lenwert 6,6, vgl. Abbildung A5.2). Dagegen sind Be- schulen und Betrieben dürften ihre Lebenszufrie- fragte, die als Ersatz Digitalunterricht angeboten denheit stark beeinträchtigt haben, sondern auch bekamen, etwas zufriedener (Skalenwert 6,9). Bei den folgenden Gruppen bewegt sich die A5 allgemeine Lebenszufriedenheit Ende 2020 auf Durchschnittliche Lebenszufriedenheit des Abiturjahrgangs 2020, Ende 2020 vergleichsweise niedrigem Niveau: Bei Befragten Mittelwerte der allgemeinen Lebenszufriedenheit mit Migrationshintergrund, mit einem allein- auf einer Skala von 0 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) erziehenden Elternteil und Personen, die noch 6,4 6,5 6,6 6,7 6,8 6,9 7,0 7,1 keinen konkreten Bildungsweg vor Augen haben, Insgesamt 6,77 ist die Lebenszufriedenheit mit einem Wert von durchschnittlich knapp 6,6 vergleichsweise ge- 1. Nach realisiertem Bildungsweg bzw. Überbrückungsphase ring (vgl. Abbildung A5.3). Schon zu Beginn der 6,82 Covid-19-Pandemie haben soziologische Studien Uni/FH auf gesellschaftliche Ungleichheiten aufgrund Duales Studium 7,01 der getroffenen Infektionsschutzmaßnahmen auf- * Ausbildung 7,01 merksam gemacht und bescheinigen diesen, sozi- *** Überbrückungsphase 6,63 ale Ungleichheiten wie durch „ein Brennglas“ offen 2. Nach Einschränkungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung *** zu legen (Allmendinger 2020; Wimbauer/Motakef der Covid-19-Pandemie in Berufsschulen und Hochschulen 2020). Diese gesamtgesellschaftlichen Unterschie- *** Digitaler Unterricht 6,92 de spiegeln sich in den Ergebnissen der Befragung Reduktion des Unterrichts 6,91 des Abiturjahrgangs 2020 in der geringeren Lebens- Einschränkung persönlicher Anwesenheit 6,91 zufriedenheit für einige Gruppen wider. * Totalausfall des Unterrichts 6,61 3. Nach soziodemografischen Merkmalen Fazit gute Schulleistungen 6,89 *** Die negativen Folgen von Schul- und Hochschul- schließungen und von Kontaktbeschränkungen für Frauen 6,74 Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende Akademikereltern 6,71 ** sind international wissenschaftlich belegt. Bei- mit Migrationshintergrund 6,59 spielsweise führen Schulschließungen zu geringe- ** alleinerziehender Elternteil 6,57 rer Motivation (Huebener/Schmitz 2020), kürzeren unsicher bzgl. des Bildungswegs vor Pandemie *** 6,51 Lernzeiten (Anger et al. 2020; Wößmann 2020) und schlechteren Schulleistungen (Hammerstein et al. * 10 %-; ** 5 %-; *** 1 %-Signifikanzniveau des T-Tests Quelle: Daten der BerO-Studie des IAB, Welle 1 und Welle 3, eigene Berechnungen. © IAB 2021). Daneben bescheinigen andere wissenschaft- 6 IAB-Kurzbericht 19|2021
liche Arbeiten zu geschlossenen Universitäten den renden und Auszubildenden und dem dramati- Studierenden Bewegungsmangel und kalorienrei- schen Rückgang ihrer Lebenszufriedenheit. chere Ernährung während des Digitalstudiums Bei künftigen Abwägungen zu Infektionsschutz- (Gallo et al. 2020), die Zunahme von Frustration maßnahmen müssen die starken negativen Aus- (Aristovnik et al. 2020) sowie chronischem und psy- wirkungen der Schul- und Hochschulschließungen chischen Stress, der letztlich unter Studierenden Berücksichtigung finden. Eine Möglichkeit wäre Prof. Dr. Silke Anger vermehrt zu Angststörungen und Depressionen deshalb, in den Beratungsgremien nicht überwie- ist Leiterin des Forschungsbe- führt (Le Vigouroux et al. 2021). gend Einschätzungen aus Virologie, Mikrobiologie, reichs „Bildung, Qualifizierung und Erwerbsverläufe“ im IAB. In diesen Kontext fügen sich die neuen Ergeb- Human- und Veterinärmedizin anzuhören, son- silke.anger@iab.de nisse unserer BerO-Studie ein: Die allgemeine Le- dern auch die sorgenvollen Stimmen aus anderen benszufriedenheit des Abiturjahrgangs 2020 ist im Disziplinen wie der Ökonomie, Pädagogik, Psy- Vergleich zu der Zeit vor Covid-19 stark gesunken chologie und Soziologie zu den massiven Neben- – ein Einbruch, wie er sonst nur bei sehr negativen wirkungen ernst zu nehmen. Dieser breite Blick Lebensereignissen zu verzeichnen ist. Weiterhin ist unverzichtbar, um ein umfassendes Bild der zeigt sich der Wunsch unter den jungen Menschen gesellschaftlichen Auswirkungen von Infektions- nach Präsenzunterricht und es gibt Hinweise auf schutzmaßnahmen zu erhalten und langfristige Dr. Sarah Bernhard mögliche künftige Abbrüche von Studium oder Folgen für die junge Generation entsprechend zu ist Mitarbeiterin im Forschungs- Ausbildung und somit auf langfristige negative berücksichtigen. bereich „Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit“ im IAB. Folgen für die Zukunft des Abiturjahrgangs 2020. sarah.bernhard@iab.de Die wissenschaftlichen Belege der negativen Fol- gen durch Schul- und Hochschulschließungen für Literatur junge Menschen sind also zahlreich und eindeutig. Allmendinger, Jutta (2020): Der lange Weg aus der Krise. Daneben gibt es empirische Belege sowohl für den Zurück in alte Rollen. Corona bedroht die Geschlechter- gerechtigkeit. In: Online-Blog des WZB zu Corona und Nutzen von Schulschließungen für den Infekti- WZB-Mitteilungen 168, 13.5.2020 (https://wzb.eu/de/ onsschutz (z. B. Courtemanche et al. 2021; Hartl/ forschung/corona-und-die-folgen/corona-studie-zeigt- die-realitaet-unter-dem-brennglas). Weber 2020) als auch für das Gegenteil – nämlich, Dr. Hans Dietrich Anger, Silke; Bernhard, Sarah; Dietrich, Hans; Lerche, Adri- dass geöffnete Schulen das Pandemiegeschehen an; Patzina, Alexander; Sandner, Malte; Toussaint, Cari- ist Mitarbeiter im Forschungs- bereich „Bildung, Qualifizierung gar nicht beschleunigen (z. B. von Bismarck-Osten na (2021): Der Abiturjahrgang 2021 in Zeiten von Corona: und Erwerbsverläufe“ im IAB. Zukunftssorgen und psychische Belastungen nehmen zu et al. 2021; Isphording et al. 2021). hans.dietrich@iab.de (Serie „Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt”). IAB- Die enormen Belastungen des Distanzlernens re- Forum vom 18.3.2021. sultieren aus häuslicher Enge, Einsamkeit sowie Anger, Silke; Bernhard, Sarah; Dietrich, Hans; Lerche, Adri- an; Patzina, Alexander; Sandner, Malte; Toussaint, Cari- aus teils mangelhafter technischer Ausstattung. na (2020): Schulschließungen wegen Corona: Regelmäßi- Langfristige Folgekosten ergeben sich beispiels- ger Kontakt zur Schule kann die schulischen Aktivitäten der Jugendlichen erhöhen (Serie „Corona-Krise: Folgen weise für die Therapie von Essstörungen, Depres- für den Arbeitsmarkt”). IAB-Forum vom 23.4.2020. sionen und Angststörungen. Daraus folgt aus der Aristovnik, Aleksander; Keržič, Damijana; Ravšelj, Dejan; bildungswissenschaftlichen Perspektive die drin- Tomaževič, Nina; Umek, Lan (2020): Impacts of the Dr. Adrian Lerche COVID-19 Pandemic on Life of Higher Education Stu- gende Empfehlung, die Schulpflicht und Präsenz- ist Mitarbeiter im Forschungs- dents: A Global Perspective. In: Sustainability, Vol. 12, bereich „Bildung, Qualifizierung lehre in Zukunft dauerhaft umzusetzen. No. 20, p. 8438. und Erwerbsverläufe“ im IAB. Zahlreiche Vereinigungen wie der Deutsche Leh- adrian.lerche@iab.de rerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordern die Politik auf, im Schuljahr 2021/2022 die Schulpflicht in Präsenz wiedereinzu- führen. Auch aus Sicht der Bildungswissenschaft ist die dauerhafte Öffnung von Schulen, Hoch- schulen und Berufsschulen für Präsenzunterricht und Präsenzlehre dringend notwendig und von Carina Toussaint Dr. Malte Sandner Dr. Alexander Patzina oberster Priorität. Diese Empfehlung ergibt sich ist Mitarbeiterin im Forschungs- ist Mitarbeiter im Forschungs- ist Mitarbeiter im Forschungs- bereich „Bildung, Qualifizierung bereich „Bildung, Qualifizierung bereich „Bildung, Qualifizierung aus den neuen Erkenntnissen der BerO-Studie zur und Erwerbsverläufe“ im IAB. und Erwerbsverläufe“ im IAB. und Erwerbsverläufe“ im IAB. Situation von Schülerinnen, Schülern, von Studie- carina.toussaint@iab malte.sandner@iab.de alexander.patzina@iab.de IAB-Kurzbericht 19|2021 7
Von Bismarck-Osten, Clara; Borusyak, Kirill; Schӧnberg, economic Panel Study (SOEP). In: Ageing and Society, Uta (2021): School closures did not contain the spread of Vol. 37, No. 5, pp. 899–934. the coronavirus in Germany. In: VOXEU CEPR: Research- Isphording, Ingo E.; Lipfert, Marc; Pestel, Nico (2021): Does based policy analysis and commentary from leading re-opening schools contribute to the spread of SARS- economists, 8.5.2021, Abruf am 22.6.2021 (https://voxeu. CoV-2? Evidence from staggered summer breaks in Ger- org/article/school-closures-did-not-contribute-spread- many. In: Journal of Public Economics, Vol. 198, 1.6.2021. coronavirus-germany). Kultusministerkonferenz (2021): Schnellmeldung Abi- Carstensen, Laura L.; Shavit, Yochai. Z.; Barnes, Jessica T. turnoten 2019 und 2020 an Gymnasien, Integrierten (2020): Age Advantages in Emotional Experience Persist Gesamtschulen, Fachgymnasien, Fachoberschulen Even Under Threat From the COVID-19 Pandemic. In: und Berufsoberschulen. Vorläufige Ergebnisse Schul- Psychological Science, 31 (11), 1374–1385 (https://doi. jahr 2019/20. Endgültige Ergebnisse Schuljahr 2018/19 org/10.1177/0956797620967261). (https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/statistik/ Coupe, Tom; Obrizan, Makysm (2016): The impact of war on schulstatistik/abiturnoten.html), Abruf am 4.5.2021. happiness: The case of Ukraine. In: Journal of Economic Le Vigouroux, Sarah; Goncalves, Aurélie; Charbonnier, Behavior & Organinzation, Vol. 132, Part A, pp. 228–242. Elodie (2021): The Psychological Vulnerability of French Courtemanche, Charles J.; Le, Anh H.; Yelowitz, Aaron; University Students to the COVID-19 Confinement. In: Zimmer, Ron (2021): School Reopenings, Mobility, and Health Education & Behavior, Vol. 48, No. 2, pp. 123–131. Covid-19 Spread: Evidence from Texas. In: National Bu- Lörz, Markus; Quast, Heiko; Woisch, Andreas (2012): Er- reau of Economic Research, Working Paper 28753. wartungen, Entscheidungen und Bildungswege: Studi- Entringer, Theresa; Kröger, Hannes (2021): Weiterhin ein- enberechtigte 2010 ein halbes Jahr nach Schulabgang. sam und weniger zufrieden – Die Covid-19-Pandemie Forum Hochschule 5/2012, Deutsches Zentrum für wirkt sich im zweiten Lockdown stärker auf das Wohl- Hochschul- und Wissenschaftsforschung. befinden aus. DIW aktuell 67. Malinauskas, Romualdas; Dumciene, Audrone (2017): Psy- Entringer, Theresa; Kröger, Hannes; Schupp, Jürgen; Küh- chological wellbeing and self-esteem in students across ne, Simon; Liebig, Stefan; Goebel, Jan; Grabka, Markus the transition between secondary school and university: A M.; Graeber, Daniel; Kroh, Martin; Schröder, Carsten; longitudinal study. In: Psihologija, Vol. 50, No. 1, pp. 21–36. Seebauer, Johannes; Zinn, Sabine (2020): Psychische Oswald, Andrew J.; Powdthavee, Nattavudh (2008): Does Krise durch Covid-19? Sorgen sinken, Einsamkeit steigt, Happiness Adapt? A Longitudinal Study of Disability Lebenszufriedenheit bleibt stabil. SOEPpapers on Mul- with Implications for Economists and Judges. In: Jour- tidisciplinary Panel Data Research 1087. nal of Public Economics, Vol. 92, No. 5–6, pp. 1061–1077. Gallo, Linda A.; Gallo, Tanja F.; Young, Sophia L.; Moritz, Spangenberg, Heike; Quast, Heiko (2016): Bildungsent- Karen M.; Akison, Lisa K. (2020): The Impact of Isolation scheidungen und Umorientierungen im nachschuli- Measures Due to COVID-19 on Energy Intake and Physi- schen Verlauf: Dritte Befragung der Studienberechtig- cal Activity Levels in Australian University Students. In: ten 2010 viereinhalb Jahre nach Schulabschluss. Forum Nutrients, Vol. 12, No. 6, p. 1865. Hochschule 5/2016. Deutsches Zentrum für Hochschul- Hammerstein, Svenja; König, Christoph; Dreisoerner, Tho- und Wissenschaftsforschung. mas; Frey, Andreas (2021): Effects of COVID-19-Related Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2021): Tabellen: Ar- School Closures on Student Achievement – A Systematic beitslosenquote und Zahl der Langzeitarbeitslosen, Zahl Review. In: PsyArXiv, 6.6.2021. Bewerber und Ausbildungsstellen. Hartl, Tobias; Weber, Enzo (2020): Welche Maßnahmen Statistisches Bundesamt (2020): Tabelle: Studienanfänger: brachten Corona unter Kontrolle? In: Ökonomenstim- Deutschland, Semester, Nationalität, Geschlecht. me – Die Internetplattform für Ökonominnen und Öko- Statistisches Bundesamt (2021a): Pressemitteilung nomen im deutschsprachigen Raum, 12.5.2020 (https:// vom 28.6.2021 (https://www.destatis.de/DE/Presse/ www.oekonomenstimme.org/artikel/2020/05/welche- Pressemitteilungen/2020/12/PD20_497_213.html). massnahmen-brachten-corona-unter-kontrolle/). Statistisches Bundesamt (2021b): Studienanfänger: Herke, Max; Rathmann, Katharina; Richter, Matthias Deutschland, Semester, Nationalität,Geschlecht https:// (2019): Trajectories of students’ well-being in secondary www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=pre education in Germany and differences by social back- vious&levelindex=1&step=1&titel=Ergebnis&levelid=16 ground. In: European journal of public health, Vol. 29, 30672685625&acceptscookies=false#abreadcrumb). No. 5, pp. 960–965. Wimbauer, Christine; Motakef, Mona (2020): Wie durch Huebener, Mathias; Schmitz, Laura (2020): Corona-Schul- ein Brennglas – Prekäre Arbeits- und Lebensverhältnis- schließungen: Verlieren leistungsschwächere Schü se vor und während der COVID-19-Pandemie. In: Gen- lerInnen den Anschluss? DIW aktuell, Nr. 30, Deutsches derblog. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstu- Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, 6.4.2020 dien – Ergebnisse, Projekte und Debatten aus Forschung (https://www.econstor.eu/bitstream/10419/216975/1/diw_ und Lehre der Gender Studies an der Humboldt-Univer- aktuell_30.pdf). sität zu Berlin, 9.4.2020 (https://genderblog.hu-berlin. Infurna, Frank J.; Wiest, Maja; Gerstorf, Denis; Ram, Ni- de/brennglas-covid-19/). lam; Schupp, Jürgen; Wagner, Gert Georg; Heckhausen, Wößmann, Ludger (2020): Folgekosten ausbleibenden Jutta (2017): Changes in life satisfaction when losing Lernens: Was wir über die Corona-bedingten Schul- one’s spouse: Individual differences in anticipation, re- schließungen aus der Forschung lernen können. In: ifo action, adaptation and longevity in the German Socio- Schnelldienst, Jg. 73, Nr. 6, S. 38–44. Impressum | IAB-Kurzbericht Nr. 19, 23.9.2021 | Herausgeber: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, 90327 Nürnberg | Redaktion: Elfriede Sonntag und Martina Dorsch | Grafik & Gestaltung: Nicola Brendel | Foto: Wolfram Murr, Fotofa- brik Nürnberg, Jutta Palm-Nowak und privat | Druck: MKL Druck GmbH & Co. KG, Ostbevern | Rechte: Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des IAB | Bezug: IAB-Bestellservice, c/o wbv Media GmbH & Co. KG, Auf dem Esch 4, 33619 Bielefeld; Tel. 0911-179-9229 (es gelten die regulären Festnetzpreise, Mobilfunkpreise können abweichen); Fax: 0911-179-9227; E-Mail: iab-bestellservice@wbv.de | IAB im Internet: www.iab.de. Dort finden Sie unter anderem diesen Kurzbericht zum kostenlosen Download | Anfragen: iab.anfragen@iab.de oder Tel. 0911-179-5942 | ISSN 0942-167X 8 IAB-Kurzbericht 19|2021
Sie können auch lesen