Oktober 2020 - Wendelin-Pflegeheim
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Der Heimleiter berichtet Liebe Bewohnerinnen und Bewohner Liebe Leserinnen und Leser unseres «Wendelin Heftlis» Jeder Mensch hat Vorurteile. Wir lernen sie unbewusst schon im Kindesalter. Was geht da in unserem Hirn vor sich? Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil, soll Albert Einstein einst gesagt haben. Positive Vorurteile spielen eine entscheidende Rolle im Wirtschaftsleben, denn positive Vorurteile z.B. über eine Marke oder ein Produkt sind entscheidend für jedes Unternehmen, das langfristig und wirtschaftlich erfolgreich am Markt existiert: Ein Volvo ist besonders zuverlässig, ein Audi ist sportlich, bei ALDI kann billig eingekauft werden oder die Swiss ist eine pünktliche und sichere Fluggesellschaft. Oft wurden solche «positiven Vorurteile» über viele Jahrzehnte aufgebaut, d.h., das Unternehmen hat kontinuierlich eine Produktleistung er- bracht und auf diese Weise es geschafft, sich einen guten Ruf oder ein positives Vorurteil aufzubauen. Vorurteile werden heute meist per se als negativ empfunden. Wie entscheidend Vorurteile für unser tägliches Überleben sind, gerät darüber in Vergessenheit. Der moderne Alltag ist ohne Vorurteile nicht zu bewältigen. Der von Albert Einstein überliefer- te Satz «Ein Vorurteil ist schwerer zu spalten als ein Atom» birgt bezüglich der sozialen Orientierung eine entscheidende Hilfestellung. Jedes Individuum hat den Wunsch, die Welt zu beurteilen, sein Ge- oder Missfallen an den Geschehnissen auszudrücken dies ist ohne Vorurteile ein unmögliches Unterfangen. Oft sind kollektive Vorurteile das Ergebnis historisch gewachsener Interpretationsmuster, eine «normale» 2
Vereinfachung, um die Vielfalt der sozialen Wirklichkeit irgendwie zu bündeln. «Männer sind die besseren Autofahrer», «Im Islam werden Frauen unterdrückt», «Zürcher sind arrogant» klassische Vorurteile: Eigenschaften, die auf Einzelfälle vielleicht zutreffen, werden ganzen Bevölkerungsgruppen zugeschrieben und fertig ist das Vorurteil! Und das hat Folgen: Vorurteile bestimmen nicht nur das Denken, sondern auch das Handeln derjenigen, die an sie glauben. Sie beeinflussen politische Entscheidungen und prägen gesellschaftliche Entwicklungen. Als «gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» fassen Psychologen und Pädagogen negative Vorurteile zusammen, wenn diese zu einer Gefahr für das Zusammenleben werden. Dabei sind Vorurteile menschlich, eigentlich eine Errungenschaft der Evolution. Das Denken in Schubladen hat uns das Überleben über Jahrtausende ermöglicht. Aber genau das wird uns heute zum Problem: Wir leben nicht mehr in der Wildnis, sondern in einer globalisierten Welt, zusammen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen. Die grosse Chance, die das mit sich bringt, wird durch das Schubladendenken, eben durch Vorurteile, behindert oder sogar gefährdet. Welche Vorurteile haben Sie in ihrem Leben schon erlebt oder darunter gelitten? Was hat dies mit Ihnen gemacht? Wie hat es Ihr Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst? Kämpfen wir gemeinsam gegen negative Vorurteile und Vorverurteilungen und betrachten die Dinge um uns herum differenziert. Ich wünsche Ihnen einen sonnigen und gesunden Oktober Herzlichst Ihr Rainer Herold Heimleiter 3
Bauernregel für Oktober Regen an Sankt Remigius (1.10.) bringt den ganzen Monat Verdruss. Laubfall an Sankt Leodegar (2.10.) kündigt an ein fruchtbar Jahr. Oktoberhimmel voller Sterne haben warme Ofen gerne. Trägt der Hase jetzt noch sein Sommerkleid, ist der Winter wohl nicht weit. Wenn's im Oktober wetterleuchtet, noch mancher Regen den Acker befeuchtet. Herbst Ein Igel, schau, er tänzelt durch bunte Blätter. Und dort, eine Wespe surrt in einer Birne. Der Herbst ist ein grosser Retter, bringt er doch Nahrung für Mensch und Tier. Und sieh das Licht wie's blumenschön sich durch die gelben Bäume föhnt. (© Milena A.L.) Foto: veverkolog 4
Geburtstage im Oktober Bewohnende 07.10. Preiswerk Samuel 89 10.10. Schlup Anna 94 10.10. Kölliker Emma 96 12.10. Mühlemann Erwin 90 17.10. Scheidegger Helene 91 19.10. Bucher Franz 90 19.10. Luginbühl Rosmarie 91 25.10. Jans Margareta 90 29.10. Scheer Irene 91 Personal 01.10. Akgün Harun Küche 01.10. Henn Silvia Küche 06.10. Thön Ursula Pflege 07.10. Vitale Tamara Pflege 11.10. Ricotta Sirgut Pflege 16.10. Pereira Sabrina Pflege 17.10. Krichel Patrick Pflege 20.10. Scheurer Florian Hauswirtschaft 20.10. Zoronjic Zineta Pflege 21.10. Jolatsang Yeshi Dolma Hauswirtschaft 21.10. Rüsch Franz Technischer Dienst 27.10. Münster Nicole Hauswirtschaft 29.10. Chausset David Pflege 29.10. Reber Rahel Hauswirtschaft 31.10. Carvajal Ortiz Simon Pflege Tagesheim 12.10. Huggenberger Klara 98 17.10. Sipass Helga 80 18.10. Vollmer Gustav 80 27.10. Gisler Jeanine 85 5
Personelles Austritte Myra Palma hat uns auf Ende August verlassen. Wir danken ihr für ihre wertvollen Dienste und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Anlässe im Oktober Zur Erinnerung: Aufgrund der Corona bedingten Auflagen und verschiedener Sicherheitsbedenken haben wir entschieden, dass allseits geschätzte Wendelin-Herbstfest dieses Jahr auszusetzen. 6
Gottesdienste und Morgenbetrachtungen Gottesdienste Donnerstag 01.10. Pater Eugen Frei Donnerstag 22.10. Pfarrer Lukas Wenk Gottesdienst zum Erntedank Gedenkgottesdienst Donnerstag 15.10. 16 Uhr mit Pfarrer Lukas Wenk für Bewohnende und 2 Angehörige Morgenbetrachtungen Donnerstag 08.10. Pfarrerin Lea Schweyer Donnerstag 29.10. Irene Widmer Die Gottesdienste und Morgenbetrachtungen finden jeweils um 10.00 Uhr im Mehrzweckraum statt. Angehörige, Freunde, Bekannte, sowie die Mieter der umliegen- den Alterswohnungen können zurzeit noch nicht an diesen Anlässen teilnehmen. 7
In lieber Erinnerung gedenken wir Herr Anselmetti Romano gestorben am 16.09.2020 Wege führen zusammen, Wege gehen auseinander, was aber bleibt ist das Wegstück, dass wir miteinander gegangen sind. Zu uns gezogen sind Frau Tramèr Rosmarie eingezogen am 16.09.2020 Frau Wartmann Helene eingezogen am 23.09.2020 Wir heissen die neuen Bewohnenden herzlich willkommen, wünschen ihnen ein gutes Einleben und hoffen, dass sie sich bei uns wohlfühlen werden. 8
Text von Frau Häberli Herbstwaldlaub raschelt um mich her, ein unabsehbar Blättermeer entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, deren schweres Herz, mitklagen will den grossen Schmerz sei still sei stark und schweige. Renate Häberli Foto: jpülanio 9
Unser Personal stellt sich vor Samira Sacker Mein Name ist Samira Sacker. Ich bin 30 Jahre alt und wohne seit letztem Jahr in Riehen. Ich habe im Januar 2020 angefan- gen, im Wendelin zu arbeiten. Die Arbeit im Service des Wendelin gefällt mir sehr gut. Ich habe ein super Team und die Bewohner bereiten mir viel Freude. Ich habe drei Kinder, zwei Jungs sind 7 und 9 Jahre alt und ein Mädchen 11 Jahre. Sie sind das Wichtigste in meinem Leben. In meiner Freizeit bin ich oft mit meiner Cousine Andrea und ihren drei Kindern unterwegs, wir unternehmen viele Sachen in der Natur. Wir reisen sehr gerne. Seit wir klein waren, sind wir unzertrennlich. Umso schöner, dass wird beide drei Kinder haben und unsere Erfahrungen teilen können. Die Arbeit mit älteren Menschen ist etwas, das mir sehr gut gefällt. Denn ein Lachen und die Wertschätzung bedeuten mir sehr viel. Foto: Wendelin Archiv 10
Unser Personal stellt sich vor Fabienne Vollmert Ich heisse Fabienne Vollmert und unterstüt- ze seit dem 1. April 2020 das Küchenteam im Wendelin. Ich habe meine Leidenschaft, das Kochen, zum Beruf gemacht und meine Ausbildung 2010 im Kurhotel Markushof in Bad Bellingen erfolgreich absolviert. Danach hat es mich in die weite Welt gezogen, um viele schöne Erfahrun- gen in meinem Beruf zu sammeln. Bei meinen Stellen von München bis ins schöne Wengen beim Jungfraujoch, in Australien und China, am Oktoberfest in München und beim Arbeiten und Leben auf dem Kreuzfahrt- schiff MS Europa konnte ich schon viele Eindrücke von verschiedenen Küchen und Kulturen sammeln. In den zehn Jahren Berufserfah- rung, die ich nun schon habe, war die Arbeit auf dem Kreuz- fahrtschiff eine der ereignis- reichsten, schweisstreibendsten und doch schönsten Erfahrun- gen, die ich machen durfte. Ich habe Austern geöffnet, Hummer ausgebrochen und gleichzeitig Foto: Pixabay die Welt gesehen. In meiner Freizeit trainiere ich Mädchen im Alter von 6 Jahren im Kunstturnen in Istein. Da ich selbst Leistungsturnerin war, liegt mir das sehr am Herzen. 11
Ausserdem unterstütze ich gerne meinen Freund, der selbstständiger Metzgermeister ist, beim Versorgen der eigenen Landschweine. In der Heimat zu sein, ist eben doch am schönsten. Und so bin ich hier im Wendelin angekommen und hoffe, dass ich Ihnen Freude beim Essen bereiten kann. Liebe Grüsse Fabienne 12
Unser Personal stellt sich vor Philipp Wilde Bald ein Jahr ist es nun schon her, seit ich angefangen habe, im Pflegeheim Wendelin zu arbeiten. Ich heisse Philipp Wilde und würde mich in dieser Ausga- be gerne bei Ihnen vorstellen. Aufgewachsen bin ich in Riehen, wo ich auch heute noch mit meiner Familie wohnen darf. In meiner Freizeit bin ich oft mit dem Fahrrad unterwegs und geniesse die Natur. Auch kochen und Zeit mit meiner Familie verbringen gehören zu meinen Leidenschaften. Ich finde es spannend, neue Orte zu entdecken und andere Länder zu bereisen, was allerdings im Moment etwas auf der Strecke bleibt. Ich bin ein kontaktfreudi- ger Mensch und schätze die Gesellschaft anderer Personen. Mit Familie und Freunden erfreue ich mich auch gerne einmal an einem Gesellschaftsspiel. Meine Berufslaufbahn als kaufmännischer Angestellter hat im Jahr 2005 mit einer Lehre bei der Klinik Sonnenhalde AG seinen Anfang genommen. Nach einem kurzen Auslandaufenthalt habe ich insgesamt 10 Jahre bei der öffentlichen Verwaltung gearbei- tet. Zuerst für das Einwohneramt Basel-Stadt und danach für die Gemeindeverwaltung Bettingen. Nach dieser längeren Zeit beim Staat hatte ich das Bedürfnis auf Veränderung. Warum also nicht wieder zurück ins Gesundheitswesen? 13
Nach erfolgreicher Bewerbung durfte ich auf den 1. November 2019 zum Wendelin-Team dazustossen. Nach einer Einfüh- rungsphase habe ich dann das Aufgabengebiet des Sekretariates auf den 1. Februar 2020 übernommen. Die kurz darauffolgende Zeit der Corona-Pandemie, welche bis heute anhält und uns als Empfangssekretariat direkt betrifft, war und ist mit ihren Einschränkungen für uns alle eine Herausforderung. Gegenseitiges Verständnis für diese Situation ist meiner Meinung nach die beste Lösung für ein gutes Miteinander. Ich bin dankbar, dass sich der Alltag mittlerweile wieder etwas normalisiert hat. Diese teilweise etwas ruhigere Zeit im Büro konnte ich gut nutzen, um mich in die einzelnen Prozesse genauer einzulesen und womöglich zu optimieren. Ich bin ebenfalls dankbar dafür, im Wendelin arbeiten zu dürfen. Meine Arbeit hier ist sehr abwechslungsreich und erfüllend. Auch die Mitarbeitenden sowie die Bewohnenden vom Wendelin haben mich von Anfang an freundlich aufgenommen, was mir sehr viel bedeutet. Falls Sie Fragen oder Anliegen zu unserer Arbeit hier im Sekretariat haben, so rufen Sie uns bitte an oder kommen Sie vorbei. Meine Kolleginnen und ich freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu dürfen. 14
Unser Personal stellt sich vor Alexandra Tajes Mein Name ist Alexandra Tajes. Ich bin 19 Jahre alt, wohne in Basel und komme aus Galicien (Spanien). Ich bin seit August 2019 hier im Wendelin. Zuerst habe ich ein Praktikum gemacht bis August 2020. Ab August 2020 habe ich die Lehre als Büroassistentin im Sekretariat angefangen. Ich freue mich schon auf die kommende Zeit hier im Wendelin. Ich kann verschiedene Sprachen. Spanisch ist meine Mutter- sprache. Ich spreche noch deutsch, französisch verstehe ich sehr gut aber habe es ein wenig verlernt, und englisch spreche ich ein wenig. Ich habe einen Hund namens Olaf. Er ist 8 Monate alt. Seine Rasse ist Schnauzer- Mini. In meiner Freizeit gehe ich mit meinen Kolleginnen raus oder bleibe meistens zuhause und schaue Serien / Filme oder ich game. Was ich noch sehr gerne mache, ist Reisen. Aber dieses Jahr ist es wegen Corona leider nicht möglich. Der schönste Ort, wo ich bisher war, ist in den USA, die Stadt New York. Ich hoffe, ich kann bald nach New York gehen und die Freiheitsstatue wieder besuchen. 15
Unser Personal stellt sich vor Pascale Hari Mein Name ist Pascale Hari und seit etwas mehr als einem Jahr arbeite ich nun für die Bewohneradministration am Empfang. Es war ein sehr bewegtes Jahr. Von Routine keine Spur. Während den ersten Wochen war für mich vieles völlig neu. Das Herbstfest 2019 bot mir eine schöne Gelegenheit, um viele Bewohnende ein bisschen kennen zu lernen. Ich schätze den Kontakt zu Ihnen sehr. Sie sind mir alle eine echte Bereicherung. Am Empfang kommt allerlei zusam- men: Ein kleines Lächeln, eine Frage oder auch mal eine kurze Erzählung aus dem eigenen Leben. Geschichten, die das Leben schrieb … Wenn ich zur Arbeit komme, freue ich mich nicht nur auf meine Arbeit, sondern auch auf diese Begegnungen. Ich bin seit über 38 Jahren verheiratet und habe drei erwachsene Kinder und drei Grosskinder. In meiner Freizeit unternehmen wir gerne etwas zusam- men. Wir gehen gerne campieren oder verbringen schöne Winterferien im Chalet auf dem Col des Mosses. Im Winter hat es manchmal meterho- hen Schnee. Interessant ist es im Januar, wenn bei klirrender Kälte das internationale Ballonfestival in Château -d’Oex stattfindet. 16
Fast hundert Heissluftballons profitieren dann vom ausserge- wöhnlichen winterlichen Alpenklima und absolvieren verschiede- ne Disziplinen und Wettbewerbe. Der erste von den Piloten Bertrand Piccard und Brian Jones gesteuerte Heissluftballon, der die Welt ohne Zwischenlandung umrundete, ist am 1. März 1999 von Château-d’Oex aus gestartet. Damals waren wir am Skifahren und konnten den Ballon über die Alpen gleiten sehen. Gerne bin ich in Riehen mit Kindern und Jugendlichen unter- wegs. Jedes Jahr freue ich mich auf die Kinderwoche, die KIWO der evangelischen Allianz Riehen und Bettingen, wo ich im 10-köpfigen Organisationsteam dabei bin. Die KIWO ist ein christliches Tageslager mit bis zu 300 Kindern, 80 jugendlichen Helfern und vielen Mitarbeitern aus den verschiedenen Kirch- gemeinden. Es wird viel gesungen, gespielt und gelacht. Mit Theater und Action wird den Kindern eine Geschichte aus der Bibel nähergebracht. Dieses Jahr konnte die KIWO nicht stattfinden, wie so vieles auch nicht. Was wir uns dieses Jahr aber nicht nehmen lassen, sind nette Worte füreinander – und ein Lächeln. Herzliche Grüsse Pascale Hari 17
Bericht des Tagesheims im Herbst Wann beginnt der Herbst? Die Meteorologen unterscheiden zwischen dem meteorologi- schen und dem kalendarischen Herbstanfang. Für Meteorolo- gen beginnt der Herbst 2020 bereits am 1. September und endet am 30. November. Diese Spanne von genau drei Mona- ten ist jedes Jahr dieselbe, praktisch für Statistiken und Vergleiche. Genauso verhält es sich aus meteorologischer Sicht für Winter-, Frühlings- und Sommeranfang. Kalendarischer Herbstanfang ist am 22. September 2020. Der Herbstbeginn richtet sich nach dem Stand der Sonne. Kalendarischer bzw. astronomischer Herbstanfang ist, wenn die Sonne genau senkrecht über dem Äquator steht. Man spricht dann auch von der Tag-und-Nacht-Gleiche. Herbst im Tagesheim Auch im Tagesheim zieht der Herbst durch die Räume. So fand die Aktivierung mit den Tagesgästen zum Thema Herbst statt. Aus einfachen Materialien zauberten sie, unterstützt durch die Bezugspersonen, wunderbare Fensterdekorationen, Pompons aus Wolle. Mit grosser Spannung und mit Ausdauer der Tagesgäste wurden im Verlauf des Augusts ca. 170 – 180 Pompons hergestellt. Fast alle Wolle, grüne, violette und blaue wurde dafür aufgebraucht. Wofür benötigt man so viele Pompons? Für eine Mütze braucht es doch normalerweise nur einen Pompon! Foto: Monika Meier 18
Als die ersten 10 Pompons fertig waren, warteten die Teilnehmenden der Kreativgruppe ge- spannt, was man daraus gestalten kann. Das Geheimnis wurde von der Grup- penleiterin schnell gelüftet: Etwa 10 Pompons wurden rundherum an einen «Pfeifenputzer» befestigt, und am obe- ren Ende wurde ein Band geknotet. Als die Gruppenleiterin das fertige Produkt zeigte, strahlten alle Gruppenteilneh- mer. Denn aus den Pompons war eine wunderbare Traube entstanden, die al- len gefiel. Dann ging das Wettrennen Foto: Patrick Weber los: Wer hat schneller die nächsten 10 Pompons fertig, um selber eine so schöne Traube zu kreie- ren? Apropos: Die fertige Traubenrebe kann man beim Spittlerwegli am Fenster des Tagesheims besichtigen. 19
Personal Nach fast 12 Jahren Mitarbeit im Tagesheim, «mussten» wir Frau Angela di Santo in die Pensionierung entlassen. Mit einem weinenden Auge, aber gleichzeitig auch mit viel Mitfreude konnten wir mit ihr, den Tagesgästen und dem Personal den Abschied feiern. An dieser Stelle wünscht dir das Tagesheim- Team und das HZW, nochmals alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt. Neu zu uns ins Team gestossen sind zwei freiwillige Mitarbeite- rinnen, die sich mit sehr viel Spass und Engagement um unsere Spielgruppen kümmern. Frau Winkler und Frau Hugentobler heissen wir ganz herzlich willkommen in unserem Team und vielen Dank für ihren Einsatz. Ich möchte bei dieser Gelegenheit unserer langjährigen freiwilligen Mitarbeiterin, Frau Angie Moulin, ganz herzlich danken für ihren zuverlässigen Einsatz in der Spielgruppe und der Lesegruppe. Mit viel Freude und guter Vorbereitung erfreut sie unsere Tagesgäste immer wieder aufs Neue. Haben Sie Interesse für einen Tagesheimplatz? Wir haben noch freie Plätze! Anfragen unter Telefon 061 643 22 16 oder Email: weberP@th-wendelin.ch Patrick Weber und Monika Meier 20
Förderverein Wendelin Hohe Stimmbeteiligung an der schriftlichen Generalversammlung 2020 Wegen der Corona Pandemie musste dieses Jahr die General- versammlung abgesagt werden. So schickten wir unseren 319 Mitgliedern alle Unterlagen und baten sie um eine schriftliche Abstimmung. 179 Mitglieder haben geantwortet. Diese hohe Stimmbeteiligung von 57% hat mich sehr überrascht und erfreut. Dies wenn man bedenkt, dass an einer regulären Jahresversammlung etwa 30-40 Personen teilnehmen. Ganz herzlichen Dank an die Mitglieder für Ihr Interesse am Förderverein, das Vertrauen in den Vorstand und Ihre treue Mitgliedschaft. Bei dieser Gelegenheit erinnere ich gerne daran, dass die Aktivitäten des Fördervereins allen Bewohnen- den zugutekommen. Einmal durch unsere Besuchsgruppe, dann auch durch die Zuwendungen für Anschaffungen, die im Budget nicht, oder nur langfristig realisiert werden können So wurden dank dem Förderverein in den letzten Jahren 8 Motomed-Trainingsgeräte ange- schafft, ferner leisteten wir Beiträge an Hochbeete und Gartenmaterial, damit die Bewohnenden selber gärtnern können. Auch die jährliche Amaryllis-Verteilung an alle Bewohnerinnen und Bewohner gehört dazu. 21
Sind Sie schon Mitglied des Fördervereins Wendelin? Dies ist auch für die Angehörigen der Bewohnenden sinnvoll, denn der Förderverein trägt immer wieder aktuell für die Verschönerung des Alltags im Heim bei. Flyers und weitere Informationen erhalten Sie im Sekretariat oder auch auf der Homepage: www.aph-wendelin.ch Dr. Niklaus Schmid-Heimes Präsident Förderverein Wendelin 22
Geschichte von Elisabeth Rüttener-Tappeiner Nun lebt die 14-jährige Elisabeth, aufgewachsen im Südtirol, zusammen mit ihrer Mutter im Hotel Hecht in St. Gallen. Die Mutter arbeitet dort als Köchin. Das Mädchen besucht die Schule und hat mittlerweile besser Deutsch schreiben und lesen gelernt. Nach dem Schulabschluss verbringt Elisabeth ein Jahr als Hilfskraft in einem französischen Töchternpensionat. Davon erfuhren wir bereits in der Märznummer dieses Heftes. Anschliessend tritt sie eine Stelle als Zimmermädchen im Hotel Hecht an. Über zwei Episoden vor und nach dem Frankreich- aufenthalt berichtet die Autorin heute. Niklaus Schmid-Heimes 23
Glück im Unglück Im Hotel Hecht in St. Gallen durfte ich ein wenig mithelfen, wenn viele Gäste da waren und viel Arbeit anstand. Am Liebsten half ich in der Lingerie, wo gewaschen, geflickt, gebügelt und gemangt wurde. Eine Mange ist eine elektrische Bügelmaschine mit einer geheizten Walze, etwa zwei Meter breit. Die Walze war mit einem Molton-Stoff überzogen und hatte etwa einen Meter Umfang. Sie lief in einer grossen Mulde, die sehr heiss war. Die Arbeit bestand darin, dass man Kissenbezüge, Servietten, Tisch- und Leintücher in die Mange einspeiste. Die grossen Sachen wie Tisch- und Leintücher musste man vorher sorgfältig in der Mitte zusammenfalten. Zuletzt wurde alles gezählt und sorgfältig gestapelt. Mir überliess man das Zählen und Stapeln. Die Mange aber faszinierte mich. Wenn niemand in der Nähe war, kam ich in Versuchung, die Mange auszuprobieren. Es hatte aber einen Haken. Das Pedal der Mange war unten am Boden und die Wäschestücke musste man weit oben eingeben. Ich war leider zu klein, um beides zusammen zu bedienen. Eines Tages war ich wieder einmal allein in der Wäscherei und ich versuchte, ein Leintuch durch die Mange zu lassen. Ich stand auf das Pedal, und die Mange drehte sich. Um das Leintuch schön glatt über die Walze zu legen, musste ich mich unheimlich strecken und dabei jedes Zipfelchen glattstreichen. An diesem Tag trug ich aber einen Pullover, der am Kragen eine Schleife hatte. Beim Glattstreichen kam diese Schleife in die Mange und beim Drehen zog mich die Maschine mit dem Kopf immer näher an die heisse Stoffwalze. Den Notschalter zum Abschalten erreichte ich nicht mehr. Das Pedal zum Abschalten auch nicht, ich war einfach zu klein. Mein Kopf wurde immer näher gezogen. Meine Stirne wurde von der heissen Walze regelrecht geschält und das Genick brach mir fast. Ich schrie, aber niemand hörte mich. Die Frauen waren alle auf dem Dach des Hotels, um die 24
trockene Wäsche abzunehmen. Ich strampelte in meiner Verzweiflung wie wild. Ich war wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt und sich nicht mehr drehen kann. Da ich ja ein Optimist war und bin, strampelte ich weiter und erreichte doch noch in letzter Sekunde mit der Fussspitze den Retourgang am Pedal. Meine Mutter musste mit mir zum Arzt. Er sagte nur: «Das hätte böse enden können!» Das wusste ich aber selber auch. «Das kommt davon, wenn man nicht gehorcht!» Ha, ha! Mir war fast schlecht vor Schmerzen. Ich musste ganz sorgfältig eine Brandsalbe auftragen. Augenbrauen hatte ich keine mehr. Die wurden mir von der Walze ausgezupft. Sie sind auch nie mehr nachgewachsen. So habe ich mein Leben lang die Konturen der Augenbrauen mit einem braunen Stift nachgezogen. Die Augen- lider waren rot und geschwollen. Alles besserte sich mit der Zeit. An der Stirne wurde mir dann die wuchernde Haut mit Höllenstein abgebrannt. Das stank fürchterlich, fast wie bei einem Hufschmied, wenn er die Hufe der Pferde für die Eisen und Hufnägel vorbereitet. Zuletzt blieb nur eine kleine Einbuch- tung an der Stirne, die meinem Image nicht schadete. «Aus Schaden wird man klug», sagt man. Ich habe aber in meinem Leben noch so manches Experiment gemacht. Aus Fehlern lernen Nach meinem Aufenthalt in Frankreich arbeitete ich im Hotel Hecht in St. Gallen als Zimmermädchen. Meine Mutter war Köchin und wir schätzten uns glücklich, im gleichen Betrieb eine Arbeit zu haben. Bei grossen Anlässen, die es öfters gab, durfte ich auch im Speisesaal servieren helfen. Dazu hatten wir unsere dunklen Röcke an und Spitzenhäubchen und schöne 25
Schürzchen mit St. Galler Stickerei. Ich war immer sehr stolz, wenn ich den Gästen helfen durfte. Wir hatten einen sehr strengen Oberkellner, Monsieur Pache, ein Mann von altem Schrot und Korn. Er trug immer einen schwarzen Frack mit Schwalbenschwanz und wirkte sehr elegant. Monsieur Pache kam aus der französischen Schweiz. Er hatte viel Witz und ein unglaublich vornehmes Auftreten. Er war das Aushängeschild des Speisesaals. Monsieur Pache sah jeden Fehler, den wir im Service machten, und darum war es sehr lehrreich unter seiner Fuchtel zu arbeiten. Das Hotel lief gut und Monsieur Pache bekam eines Tages einen jungen, schon ausgelernten Kellner als Hilfe zugeteilt. Sein Name war René und auch er durfte einen schwarzen Frack tragen. Ein Frack, muss man wissen, hat hinten im Schwalben- schwanz je eine Tasche eingenäht, die zu vielen verschiedenen Zwecken genutzt wird. Der junge Mann René war ständig hungrig. Immer beim Abser- vieren konnte er es nicht lassen, im dunklen Korridor vom 26
Speisesaal zum Küchenbuffet sich schnell ein Stück Braten oder Ähnliches zwischen die Zähne zu schieben und genüsslich zu futtern. Aber Monsieur Pache sah alles. Eine Zeit lang liess er ihn gewähren. Doch René wurde immer dreister und konnte das «Mausen» nicht lassen. Beim Retour-Service wickelte er ganze Pouletschenkel oder Pouletbrüstchen, Steakresten oder Saucisson-Resten in Papierservietten und liess diese blitzschnell in den Taschen seines Schwalbenschwanzes verschwinden. Auch Wienerschnitzel verschmähte er nicht. Das war nun absolut zu viel für Monsieur Pache. Eines Tages folgte er René mit einer vollen Saucière, packte einen Frackflügel, goss die Fleischsauce in die Schwalbenschwanz- tasche mit dem Kommentar: «Heute war das Fleisch eindeutig zu trocken, nimm noch ein wenig Sauce dazu!» Er hatte auch diese Situation im Griff und brauchte keine weitere Strafe für René. Von diesem Tag an war René bedeutend weniger hungrig und sein teurer Frack blieb sauber. Monsieur Pache war ein Chef, der ganz ohne Schimpfen und Vorwürfe auskam. Zwei Jahre noch arbeiteten Monsieur Pache und René als gutes eingespieltes Team zusammen. Sie hatten oft grossen Spass an ihrer Arbeit. Nach zwei Jahren wollte René weiterziehen. Er übernahm in Interlaken eine Stelle als Vize Chef de Service und hat sicherlich bei dem einen oder anderen Malheur ein Auge zugedrückt und dabei an Monsieur Pache gedacht. Elisabeth Rüttener Tappeiner 27
Monatshit Oktober Mittagessen Menü 1 Beinschinken mit Sauerkraut Kartoffelstock und Senf Menü 2 Hirschragout (EU) in Rotweinsauce Spätzli Halbe Birne mit Preiselbeeren Menü 3 Rindshamburger gebraten mit Bratensauce Reis und Tagesgemüse 28
Winterzeitumstellung Die Winterzeitumstellung ist am Sonntag, 25. Oktober. In der Schweiz wird am 25. Oktober 2020 um 3 Uhr früh auf die Winterzeit umgestellt. Die Uhren werden dabei von 3 auf 2 Uhr zurückgedreht. Durch das Zurückdrehen gewinnen wir alle Stunde. Am Abend wird es früher dunkler. Die einen finden dies sehr ge- mütlich, während andere sich darauf freuen, wenn es bald wie- der heller wird. Die Winterzeit ist eine Zeit der Besinnung, mit Advent und Weihnachten. 29
Wendelin Pflegeheim Wendelin Tagesheim Inzlingerstrasse 50 Inzlingerstrasse 46 4125 Riehen 4125 Riehen Eingang Spittlerwegli Tel: 061 645 22 22 Tel: 061 643 22 16 info@aph-wendelin.ch info@th-wendelin.ch www.aph-wendelin.ch www.th-wendelin.ch 30
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