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te r ly sgabe 33. Au 1 Juni 20 2 u ar » DOKUMENTE 4 » Vorschau Sommer und Ferienfreizeiten » Bundestagswahl in Leipzig
ü b er b l i c Geschäftsstelle und Aktuelles 01 02 03 04 Vorwort k Rückblick Juleica-Schulung Lesetipp: AID:A-Studie DOKUMENTE 4 „Inklusiver Jugendverband“ Jugendverbände und -vereine 05 Unser Blick auf den Sommer und Ferienfreizeiten 06 „Endlich wieder raus“ Kampagne des BdP 08 Neue Teilzeitstelle bei der Jugendpresse Sachsen 09 Integrierte-Jugendhilfeplanung findet Abschluss Politik und Info 10 SGB VIII Reform ist beschlossen 11 Corona-Aufholpaket der Bundesregierung 12 Kinderschutz während Corona 13 Angebote zur Bundestagswahl in Leipzig Seminare und Termine 14 Stadtrundgang zu Jugend(frei)räume 14 U18-Wahlwoche im September Impressum
G ste l le c h ä f t s le s es aktuel u n d Liebe Mitglieder, Liebe Leser*innen, der Sommer naht und wie gewohnt be- Menschen besonders wahr. Danke dafür. gleitet euch die neue Ausgabe des Quar- Unsere Geschäftsstelle wird in diesem terlys durch die Freizeitensaison. Wir Jahr zwar nicht auf Ferienfreizeit fahren, wünschen Euch allen ein paar schöne aber mit der Koordinierung der U18- warme Monate und erholsame Camps, Bundestagswahlen, unserem Wahlpor- Fahrten und Zeltlager! tal leipzig-wählt.de und dem Stadtrund- gang zu Jugend(frei)räumen im Wandel Allen Aktiven, Ehrenamtlichen und auch der Zeit auch während der sogenann- Hauptamtlichen, die sich trotz Corona ten „Sommerpause“ genug zu tun ha- aufmachen und in den kommenden Fe- ben. Seid gespannt auf die kommenden rien wieder etwas auf die Beine stellen, Informationen. wünschen wir außerdem viel Kraft und Ausdauer bei der Planung und Durch- Mehr dazu sowie weitere Infos von un- führung. Ferienangebote sind unersetz- seren Mitgliedern und aktuelles aus der lich und gerade in der jetzigen Situation Jugendpolitik findet Ihr auf den folgen- nehmen wir ihren Stellenwert für junge den Seiten.
G ste l le c h ä f t s le s es aktuel u n d Unser erstes Juleica-Wochenende Corona-konform in die Freizeitsaison Ende Mai war es wieder soweit – 20 junge, Gruppenarbeit – von Gruppenphasen und engagierte Menschen kamen zusammen, Führungsstilen über Kommunikation bis um am ersten Wochenende der diesjähri- hin zu Spielpädagogik. Auch die rechtli- gen Juleica-Schulung teilzunehmen. Dank chen Grundlagen wurden gelegt und ge- sinkender Inzidenzzahlen und der Mög- ben den angehenden Jugendleiter*innen lichkeit, vorher Schnelltests durchzufüh- nun mehr Sicherheit in ihrer Arbeit. Im Be- ren, ging dies auch wieder in Präsenz, in reich der Demokratiebildung lernten die den Räumlichkeiten des EC-Leipzigs. Teilnehmer*innen Methoden kennen, um mit ihren eigenen Gruppen unter anderem Die bunte Mischung an Verbänden und am Hinterfragen von Vorurteilen zu arbei- Einrichtungen sorgte für einen abwechs- ten. Ihre eigenen Freizeit-Ideen konnten lungsreichen Austausch und den Blick die Ehrenamtlichen im Planspiel Projekt- über den eigenen Tellerrand. Aber auch management planen und auf Umsetzbar- inhaltlich war das Wochenende sehr lehr- keit prüfen. reich und abwechslungsreich. Die Teilneh- mer*innen beschäftigten sich mit den päda- Das erste Wochenende voller Informatio- gogischen Grundlagen der nen, Eindrücke und neuer Ideen liegt nun hinter uns – wir freuen uns schon sehr auf das zweite Wochenende im Juli.
G ste l le c h ä f t s le s es aktuel u n d Lesetipp - AID:A-Studie: Aufwachsen in Deutschland vor und während Corona *Die Studie steht als Kos- Seit vielen Jahren schon untersucht die Änderung des Forschungs- designs seit 2019 tenloser Download „Auf- wachsen in Deutschland AID:A-Studie des Deutschen Jugendin- 2019“ zur Verfügung stituts (DJI)* die Lebenslagen und Er- Weitere Informationen zur Studie beim Deutschen fahrungen von Kindern, Jugendlichen Anders als in vorherigen Erhebungen Jugendinstitut und jungen Erwachsenen sowie deren wird seit 2019 der gesamten Haushalt- Familien in Deutschland. Aktuell ist der kontext, also auch Geschwister und an- Fokus auch auf Erfahrungen der Ziel- dere Haushaltsmitglieder in persönli- gruppe vor und während der Pandemie chen Gesprächen befragt. Die Interviews gerichtet. AID:A steht für Aufwachsen in wurden zwischen Februar und Sommer Deutschland in den Alltagswelten der 2019 von professionellen Interviewern Beteiligten. Im Zentrum der Untersu- eines externen Erhebungsinstituts bun- chung stehen Personen im Alter von 0 desweit in über 6.300 Haushalten mit bis 32 Jahren sowie ihre Bezugsperso- somit knapp 14300 Personen durchge- nen. Hierbei kommen die Kinder ab ei- führt. Die thematischen Schwerpunkte nem Alter von neun Jahren auch selbst bildeten komplexe Familienstrukturen zu Wort. AID:A beschränkt sich somit (Stief-, Trennungs- und Patchworkfami- nicht auf Auskünfte der Eltern. Fragen lien), Ausgestaltung von Freundschafts- nach den Umständen, unter welchen beziehungen junger Menschen oder die junge Menschen aufwachsen, welche Frage nach der Vereinbarkeit von Fami- Prozesse zum Gelingen beitragen, wel- lie und Beruf. Zunehmend wichtiger er- che Rollen eingenommen werden und scheint auch der Blick auf die Digitali- vor allem zu welchem Resultat die Ge- sierung des Alltags und der Berufswelt. samtheit der Erfahrungen führt, bilden den Kern der Umfrage. Im gleichen Design schließt sich eine Corona-Befragung im Jahr 2020 sowie AID:A dienst somit der anwendungs- eine derzeit beginnende Wiederho- orientierten Grundlagenforschung und lungsbefragung der Teilnehmenden im richtet sich an Fachpraxis, Wissenschaft Jahr 2021 an. Dies erlaubt Vergleiche und Politik. zwischen den Lebenslagen und Erfah-
rungen junger Menschen unmittelbar vor, während und nach der einschnei- denden Corona-Pandemie. Gefragt wird nach der sozialen, wirtschaftlichen und familiären Lebensbedingung. Aktuelle Ergebnisse der Bedingungen während der Pandemie Den Überblick über aktuelle Forschungs- ergebnisse bietet die Publikation „Auf- wachsen in Deutschland 2019. Alltags- welten von Kindern, Jugendlichen und Familien“ von Sabine Walper, Susanne Kuger und Thomas Rauschenbach. Die Abhandlung soll Lust machen, sich mit den Daten auseinanderzusetzen und stehen somit über das Forschungszen- trum des DJI allen Interessierten und Forschenden frei zur Verfügung. Neue DOKUMENTE 4 erschienen „Inklusiver Jugendverband“ In der vierten Ausgabe unserer Publikation arbeit und stellen euch bereits gelungene *Die DOKUMENTE zum Download „DOKUMENTE – Schriftenreihe des Stadtju- Projekte und Ansätze von Akteuren aus der gendring Leipzig e.V.“ widmen wir uns auf Bundesrepublik vor. 33 Seiten der inklusiven Jugend(verbands) arbeit. Wir nähern uns diesem wichtigen Solltet ihr noch keine Ausgabe besitzen, Thema dabei aus einer jugendverband- gibt es die DOKUMENTE 4 als PDF* zum lichen und praxisnahen Perspektive. Wir Download oder als Printversion in der Ge- geben Einblicke in strukturelle Voraus- schäftsstelle. setzungen inklusiver Kinder- und Jugend-
b ä n d e n dve r u -vereine g e und Unser Blick auf den Sommer und die Notwendigkeit von Zeltlager Für viele junge Menschen sind die Som- nahmen stattfinden lassen können. Auch merferienangebote der Jugendverbände im vergangenen Sommer wurde dies unersetzlich und nehmen einen zentra- heiß und kontrovers diskutiert. Mittler- len Stellenwert in ihrer Ferienfreizeit- weile ist aber schon fast ein wenig Rou- gestaltung ein. Die vergangenen Monate tine eingekehrt. Jeder Verband muss am waren hart: Gruppenstunden, Seminare, Ende für sich entscheiden, ob in diesem Fahrten alles das, was das Verbandsle- Sommer Maßnahmen durchgeführt wer- ben eigentlich ausmacht, konnte nicht den können und was die Anforderungen wie gewohnt stattfinden. und Regeln für die eigene Freizeit (neben den allgemeinen Hygienebestimmungen) Umso größer ist jetzt die Vorfreude auf sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir die kommenden Sommerferien und aber zumindest die Impfungen für Grup- die Zeit nach der aktuellen Krise. Auch penleiter*innen und die Schnelltests als wenn der Weg bis dahin noch ein großer unterstützende Sicherheitsmaßnahmen scheint, stimmen die aktuellen Entwick- hinzugewonnen. lungen zumindest positiv auf schöne und aktionsreiche Ferien. Die Inzidenzwerte Wir drücken in der Geschäftsstelle die sinken rasant und mit der aktuellen Co- Daumen für großartige Ferienfreizeiten, rona-Schutzverordnung des Landes kön- Zeltlager und Fahrten und unterstützen nen jetzt auch wieder Ferienfreizeiten Euch bei allem was innerhalb unserer und Fahrten stattfinden. Das gibt zumin- Möglichkeiten liegt. Denn eins ist klar: dest ein wenig Planungssicherheit. Vor dem Hintergrund der langen Isola- tion brauchen junge Menschen in den Verantwortliche Leitungsgremien der kommenden Sommerferien mehr denn je Jugendverbände stehen jetzt wieder vor Abwechslung von ihrem (eingeschränk- der großen Frage, ob und wie sie in die- ten) Alltag und eine unbeschwerte Som- sem Sommer Zeltlager und Ferienmaß- merzeit.
b ä n d e n dve r u -vereine g e und Endlich wieder raus - eine Kampagne vom Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) um die entstandenen strukturellen Lücken wieder schließen zu können. Außerdem sollen bestehende Struk- turen analysiert und bestärkt werden. Das Kampagnenpaket enthält weiter- hin eine groß angelegte Maßnahme um flächendeckend Ortsgruppen (sog. Stämme) zu beraten und Präsenzver- anstaltungen für den notwendigen Aus- tausch unter den Ortsgruppen und dem Landesverband, schnell und unkompli- ziert wieder möglich zu machen. Denn junge Menschen brauchen den Austausch mit Gleichgesinnten, um sich auf der Su- che nach ihrer Persönlichkeit frei und in vertrauter Umgebung ausprobieren zu Endlich: Eine bundesweite Imagekam- können. pagne geht an den Start. Das Abenteuer Pfadfinden soll wieder attraktiver wer- Konkret basiert das Projekt „Endlich wie- den. Die Kampagne ist breit aufgestellt. der raus“ auf drei Säulen: Die Kampagne, Sie spricht die wichtigsten Zielgruppen gutes Programm und starke Stämme. Wir an, und umwirbt vor allem Eltern, Ju- haben festgestellt, dass wir das richtige gendliche und Menschen aus Politik und Angebot für die Zeit nach der harten Pha- Gesellschaft. Ziel ist es, die lokalen Pfad- se der Pandemie haben. Und dieses Zeit- findergruppen dabei zu unterstützen, ein fenster können wir nutzen, um auf unsere gutes Programm auf die Beine zu stellen Pfadfindergruppen und deren unschlag- und so dem entstandenen Mitglieder- bares Angebot aufmerksam zu machen. verlust entgegenzuwirken der durch ein Dafür bekommen alle Ortsgruppen, die Jahr ohne Aktionen entstanden ist, und mitmachen wollen, „Endlich wieder raus“-
Pakete, die ihnen Material und Ideen lie- Alles in Allem sind sich die Expert*innen fern, wie sie ihre Zielgruppen bewerben und Arbeitskreise, der Bundesvorstand können. Denn zum einen sollen neue und die Kampagnenleitung darüber einig, Mitglieder gewonnen werden und zum dass das Warten ein Ende haben wird und anderen die bestehenden Mitglieder ani- dass wir jetzt handeln müssen: „Wir müs- miert werden, sich wieder aktiv für unsere sen ein Jahr strukturelle Entwicklung des Arbeit zu begeistern. Um direkt mit gutem BdP wieder aufholen.“, meint Sebastian Programm starten zu können, liefert das Köngeter (Guschtl), Bundesvorsitzender Paket außerdem fertige Gruppenstun- des BdP. Und vor allem müssen wir wieder den für alle Altersstufen sowie speziel- für unsere aktuellen und unsere zukünfti- le Hilfestellungen beim altersgerechten gen Mitglieder da sein. Wir müssen ihnen Aufarbeiten der Pandemie-Zeit. Dadurch die Struktur und den Freiraum der Pfad- werden nicht zuletzt Impulse gesetzt, finder*innengemeinschaft geben, den sie um langfristig gutes und zielführendes für ihre Entwicklung so dringend brau- Programm zu gestalten. Die dritte Säule, chen. Und zwar in 3D und in voller Größe, die die Stämme stärken soll, basiert auf zum Anfassen, riechen, schmecken, hören, einer Art moderierter Hilfe zur Selbsthilfe, sehen und erleben. „Endlich wieder raus“ wobei den Gruppenleitungen eines jeden hat vielleicht das Zeug dazu, das zu er- Stammes sich mindestens einmal im Jahr reichen. Und mehr noch: das Image der für ein Wochenende zu einer moderierten Pfadfinder*innen in Deutschland zu stär- Zukunftswerksatt treffen. Dort wird Ver- ken und aus der elitären „Nieschenecke“ gangenes reflektiert und Gegenwärtiges heraus zu katapultieren. Die Zeit ist reif! analysiert, um so daraus die ganz persön- liche Zukunftsstrategie der Gruppe zu entwickeln.
b ä n d e n dve r e g e u -vere i n und Neue Teilzeitstelle sorgt für Aufschwung bei der Jugendpresse Sachsen e. V. Die Jugendpresse Sachsen wird sich ab und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins dem kommenden Juli umstrukturie- kümmern. Davon erhofft sich die Jugend- ren. Grund dafür ist der vom Jugendamt presse sowohl die Quantität als auch Leipzig genehmigte Förderantrag, der es die Qualität ihrer medienpädagogischen der Jugendpresse erstmals ermöglicht, Arbeit innerhalb Leipzigs verbessern zu eine Teilzeitstelle für eine pädagogische können. Fachkraft zu schaffen. Für die Arbeit der Jugendpresse bedeutet dies eine große Gleich nach der Veröffentlichung der Stel- Veränderung, durch die sich der Verband lenausschreibung gingen viele Bewerbun- in einem noch größeren Maße für junge gen bei der Jugendpresse ein. Letztlich hat Medienschaffende einsetzen und die me- man sich für die Medienpädagogin Anna dienpädagogische Landschaft in Leipzig Wallis entschieden, die durch ihr Studium weiter stärken und prägen will. Bislang und ihre Tätigkeit beim SAEK einerseits wurde die ehrenamtliche Arbeit des Vor- vielfältige medienpädagogische Erfah- stands und der Aktiven lediglich von zwei rung und andererseits durch ihr Engage- Minijob-Stellen unterstützt. ment in ihrer Gemeinde auch Kenntnisse in der Verbandsarbeit vorweisen kann. Die medienpädagogische Fachkraft wird Die Jugendpresse ist sich daher sicher, dabei eine Vielzahl von Aufgaben über- dass Anna Wallis die Erwartungen und nehmen: Neben der Gewinnung und Be- Hoffnungen, die mit der neuen Stelle ver- gleitung von Ehrenamtlichen, soll sie sich knüpft sind, definitiv erfüllen wird und die unter anderem auch um die Organisation Jugendpresse dadurch mehr denn je ein und Durchführung von medienpädagogi- attraktiver Jugendverband für junge Me- schen Workshops sowie um die Netzwerk- dienschaffende sein kann.
n f o s l i t i k &i o Entwicklung der Integrierten- Jugendhilfeplanung ist abgeschlossen Mit dem Unterausschuss „Jugendhilfe- ben, Bedarfsplanung auf Orteilebene und planung des Jugendhilfeausschuss“ am die Beschlussvorschlag schärfen. Die Er- 17. Mai hat die Integrierte Jugendhilfepla- gebnisse der Abstimmung zeigten eine nung die nun fast letzte Hürde genommen. Zustimmung für die Punkte Beschluss- Es wird noch eine finale Besprechung im vorschlag und Orteilebene und eine Ab- Jugendhilfeausschuss geben und dann lehnung für die 3% Dynamisierung und ist es nach vier Jahren geschafft. Da die Kooperation und Steuerung. Alles andere geänderte Fassung jetzt noch einmal auf wurde in mehreren Vorbereitungssitzun- der Dienstberatung des OBMs aufgerufen gen mit der Verwaltung vordiskutiert und wird, müssen wir uns noch einige Wochen vieles konnte noch in das Papier aufge- bis zu dieser abschließenden Beratung nommen werden. In der Tiefe haben wir gedulden. Doch das sollte nur noch Form- in den letzten Jahren die aufgeworfenen sache sein. Perspektiven und Fragestellungen nicht diskutiert. Aus den insgesamt acht von uns ein- gereichten Änderungsanträgen, wurden Jetzt freuen wir uns, dass die Integrierte für die besagte Unterausschusssitzung, Jugendhilfeplanung demnächst beschlos- nur noch vier strittige Punkte. Nämlich: sen sein wird und wir uns gemeinsam wie- Gremien, Kooperation und Steuerung, der anderen Themen und Fragen zuwen- 3% Dynamisierung für die Förderung der den können. Kinder- und Jugendförderung festschrei-
n f o s l i t i k &i o SGB VIII Reform ist beschlossen Mittlerweile ist die SGBV III Reform im Diskussion gibt es jetzt noch um die Bundestag und Bundesrat beschlossen dauerhafte Finanzierung der Erneuerun- und tritt schon ab dem 1. Juli 2021 in gen: „In einer begleitenden Entschlie- Kraft. Viele durch das Gesetz angestoße- ßung weist der Bundesrat darauf hin, nen wichtigen und sinnvollen Änderun- dass das Gesetz mit erheblichen Kosten- gen werden die Jugend(verbands)arbeit folgen für die Länder verbunden ist, die aber erst einmal nicht direkt betreffen. diese nicht tragen können“ und fordert Die Stichworte sind hier: verbesserter die Bundesregierung auf, „dauerhaft Kinder- und Jugendschutz, Hilfeplanver- einen vollständigen Kostenausgleich für fahren, Betriebserlaubnis, Pflegekinder, Länder und Kommunen zu schaffen, bei- Careleaver und ambulante Hilfen. spielsweise durch Änderung des Finanz- ausgleichsgesetzes.“ Entscheidende und weitreichende Ver- änderungen wird es in den Hilfen für junge Menschen mit Behinderungen geben und zumindest hier werden die Neuregelungen auch konkrete Verän- derungen und Anforderungen an die Ju- gend(verbands)arbeit nach sich ziehen. Unter anderem wird die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote im Ju- gendarbeitsparagrafen §11 Abs.1 SGBVIII aufgenommen: „Dabei sollen die Zu- gänglichkeit und Nutzbarkeit der Ange- bote für junge Menschen mit Behinde- rungen sichergestellt werden“ heißt es jetzt ganz direkt. Entlang eines mehr- stufigen Verfahrens soll jetzt schritt- weise auf die ab 2028 vorgesehene ein- heitliche Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle jungen Menschen hingearbeitet werden. Bis dahin gibt es aber noch viel zu tun.
n f o s l i t i k &i o Corona Aufholpaket für junge Menschen der Bundesregierung Im Vergleich zur Lufthansarettung oder Im Einzelnen verteilt sich das Geld auf: den zu erwartenden Kosten der aktuel- len Teststrategie ist die Unterstützung für » 1,29 Mrd. Euro werden 2021/22 an die Kinder und Jugendliche durch die Bun- Länder verteilt desregierung nur relativ gering ausgefal- len. Insgesamt 2 Milliarden Euro werden » Nachhilfe, Kinder- und Jugendfreizeiten, im Jahr 2021 und 2022 zusätzlich für Kin- Schulsozialarbeit und Freiwilligendienste der und Jugendliche zur Bewältigung der Krisenfolgen investiert. Die Bundesregie- » 270 Mio. Euro werden über Sozialleis- rung bleibt der Förderpolitik der letzten tungsträger als „Kinderfreizeitbonus für Jahre insoweit treu, als dass das Geld nur bedürftige Familien“ (einmalig 100 Euro projektorientiert für einen bestimmten im August) verausgabt. Zeitraum ausgereicht und nicht in einen bedarfsentsprechenden Ausbau von Re- » 100 Mio. Euro fließen befristet in die so gelangeboten und Regelförderung vor Ort genannten Sprachkitas (Ab 2023 dann umgeleitet wird. Auffällig ist im Aufhol- wieder 1000 Sprachkitas ohne Förderung) paket außerdem die starke Fokussierung auf Bildung, die weit über die Nachhilfe » 50 Mio. stocken vorübergehend den Kin- hinausgeht. Kritisch zu betrachten ist im der- und Jugendplan auf, die Bundesstif- Aufholpaket zudem die Tendenz, den Aus- tung „Frühen Hilfen“ sowie Träger gemein- bau von ehrenamtlichen Strukturen zur nütziger Familienferienstätten werden Bekämpfung von sozialer Benachteiligung unterstützt. zu fokussieren. » Die restlichen 210 Mio. Euro teilen sich Positiv bleibt hervorzuheben, dass der ein in diverse Programme/Vorhaben (Deut- oder andere Euro aus dem Paket sicher schen Kinder-Jugendstiftung, Stiftung für die Kinder- und Jugendarbeit und für Engagement-Ehrenamt, Mehrgenerati- junge Menschen ganz konkret in der Stadt onenhäuser, Kultur macht stark, Schü- Leipzig abfallen wird. In Form von Ferien- lerlabore) maßnahmen oder für neue, zeitlich be- fristete Projekte.
n f o s l i t i k &i o Kinderschutz während Corona – Die Situation verschärft sich zu Die vielen Maßnahmen gegen die Verbrei- Mehr Gewalttaten gegen Kin- tung des Coronavirus hatte vor allem das der im Jahr 2020 Ziel eine Überlastung des Gesundheits- systems zu vermeiden und mögliche An- Am 26 Mai 2021 wurden die Zahlen der po- steckungen zu verringern. Mit der Isolation lizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zu Ge- und Reduzierung physischer Kontakte er- walttaten gegen Kinder und Jugendliche höhte dieser veränderte Alltag die Häufig- aus dem Corona-Jahr 2020 vorgestellt. Die keit von Gewalt in Familien und erschwer- Zahlen zeigen das Hellfeld, also Straftaten te gleichzeitig die Hilfsmöglichkeiten für welche polizeilich registriert wurden. Die betroffene Kinder und Jugendliche. Mit Zahlen des Dunkelfeldes sind Schätzun- wachsender Besorgnis nahmen zu Beginn gen zu Folge um ein Vielfaches höher. Es der Pandemie die Fachkräfte den Rück- wird davon ausgegangen, dass pro Schul- gang der Kinderschutzmeldungen wahr. klasse 1-2 Schüler*innen sexueller Gewalt Durch Kita- und Schulschließungen, eine ausgesetzt sind oder waren. Die PKS er- Verringerung der Kinderarztbesuche um fasst Zahlen darüber, wie viele Kinder ge- 35% und ohne die Teilnahme an außer- schlagen, getötet, gefoltert, misshandelt schulischen Projekten, wie im Verein oder oder sexuell missbraucht wurden. So sind Verband fallen betroffene Kinder schlicht laut PKS im Jahr 2020 152 Kinder gewaltsam nicht auf. Sie leben isolierter und können zu Tode gekommen. Kindesmissbrauch ist so weniger von aufmerksamen Menschen mit 14500 Fällen um 6,8% gestiegen, bei in ihrem Umfeld Unterstützung finden. Misshandlungen Schutzbefohlener konn- Die Gewaltschutzambulanzen sowie das te eine Steigerung um 10% und insgesamt Bundeskriminalamt und der Unabhängi- 4918 Fälle verzeichnet werden. Mit einem ge Beauftragte für Fragen des sexuellen Anstieg von 53% auf 18761 Fälle sind die Kindesmissbrauchs haben nun die Zah- Zahlen bei kinderpornografischem Ma- len kindlicher Gewaltopfer aus 2020 vor- terial am stärksten gestiegen. Auch hier gestellt. Diese enthalten eine deutliche ist bei Sichtung des Materials eine Stei- Zunahme und gesteigerte Brutalität von gerung der Brutalität erkennbar. Gerade Gewalt gegen Kinder. durch Homeschooling und weniger Frei-
zeitaktivitäten sind zudem mehr Täter im Handeln im Ehrenamt bei Netz aktiv. In Europa ist der Konsum von Verdacht auf Kindes- Missbrauchsabbildungen um rund 30% wohlgefährdung gestiegen. Auch das Livestreaming von sexualisierter Gewalt an Kinder erfährt Endlich können wir die Jugendarbeit im einen enormen Anstieg. Verein oder Verband wieder aufnehmen. Kinder und Jugendliche kommen lang- Erlebter Alltag abhängig von sam wieder in ihrem gewohnten Alltag sozioökonomischer Ressource an. Wenn ihr bei euch eine Kindewohl- gefährdung vermutet oder auch nur ein Die alltäglichen Erfahrungen während der ungutes Gefühl habt, stellt sich zuerst die Pandemie waren und sind von sozioöko- Frage: „Ist es ein Notfall – Ja oder nein?“. nomischen Ressourcen, wie beispiels- Im Notfall wird sofort Polizei/Notarzt oder weise die Wohn- und Lebensbedingungen Jugendamt informiert. Wenn es kein Not- der Menschen abhängig. Für viele Eltern fall ist, sprecht mit der verantwortlichen erhöhte sich in dieser Ausnahmesituati- Ansprechperson für Kinderschutz des Ver- on das empfundene Stresslevel, welches eines/Verbandes, einem hauptamtlichen in ohnehin angespannten Lebenslagen Mitarbeitenden oder dem Vorstand. Au- schneller in heikle Überforderung mündet ßerdem könnt ihr jederzeit bei einer Be- und somit oft das Risiko von Kindeswohl- ratungsstelle (Jugendamt, Kinderschutz- gefährdung steigert. So kann festgehalten bund, Hilfetelefon sexueller Missbrauch werden, dass die Regeln des Lockdowns o.Ä.) oder einer insoweit erfahrene Fach- für alle gleich waren, das Erleben des kraft (vgl. §8b & §73 SGBVIII) um Unterstüt- Lockdowns aber höchst unterschiedlich zung bitten. wahrgenommen wurde. Angebote zur Bundestagswahl in Leipzig Am 26. September 2021 ist es so weit: Ein tere Wahllokale während euer Ferienfrei- *Die Anmeldung der Wahl- lokale erfolgt über das neuer Bundestag wird gewählt! Wir möch- zeit, in eurem Offenen Freizeittreff oder in Online-Portal ten in Leipzig Jung- und Erstwähler*innen eurem Vereinsbüro anzumelden. sowie die unter 18-Jährigen über die Wahl informieren und sind mit zwei Angeboten Neben der U18-Wahl wird es in Leipzig das der politischen Bildung mit dabei. erste digitale Jugendwahl-Informations- angebot unter leipzig-wählt.de geben. Zum einen freuen wir uns riesig über den Der Start der Webseite ist der 26. Juli. Stu- Start der U18-Bundestagswahl*. Wir möch- fenweise wird das Angebot von Informa- ten allen jungen Menschen in Leipzig die tionen zum Bundestag und Wahl erweitert Möglichkeit bieten, sich zur U18-Wahl ein- hin zu der Vorstellung der Direktkandidie- zubringen und rufen dazu auf, noch wei- renden und Wahlkreise.
S & m t i n a e ermine re Stadtrundgang zu Jugend(frei)räume im Wandel der Zeit Im Rahmen des Themenjahres 2021 „Leipzig Stadt der sozialen Bewegun- Stadtrundgang zu Fuß An ausgewählten Stationen in der Leip- gen“ gestalten wir einen Stadtrundgang ziger Innenstadt wird exemplarisch auf- zu Jugend(frei)räumen und wollen damit gezeigt, wie sich Jugend(frei)räume im die Jugendperspektive in die aktuelle Wandel der Jahrzehnte verändert haben. Debatte rund um die Stadtentwicklung Am 13.08.2021, Treffpunkt: Karl-Tauchnitz- einbringen. Räume für junge Menschen Str. 3, Ecke Wilhelm-Seyfferth-Straße 2 in unserer Stadt werden erkämpft, Endpunkt: Höfe am Brühl manche müssen weichen und andere Dauer: 60-70 min entstehen teilweise neu. Entlang einer Führung durch die Innenstadt sowie in In der App einer digitalen Variante machen wir auf Unser Stadtrundgang wird Teil der Histo- diesen Wandel aufmerksam und erzäh- riaApp by HHU. Ab dem 13.08.2021 kann len die Geschichte ausgewählter aktuel- man den Rundgang individuell auf der ler und vergangener Jugend(frei)räume. App runterladen und durchführen. U18-Wahlwoche Die U18-Bundestagswahl startet bereits ab den Sommerferien an unterschiedli- chen Standorten und Wahllokalen in ganz Leipzig. Die meisten Angebote werden in der Wahlwoche vom 13. Bis 17 September stattfinden. Alle Wahllokale und Angebote sind unter www.u18.org zu finden.
te r ly sgabe 33. Au 1 Juni 20 2 u ar Unsere Texte frei nutzen Quarterly jetzt abonnieren Die Texte dieser Ausgabe stehen unter Der digitale Rundbrief kann online auf einer Creative Commons Lizenz vom Typ unserer Webseite abonniert werden. Namensnennung-Nicht Kommerziell 4.0 Dieser erscheint viermal im Jahr. Zudem International. können alle Ausgaben ebenfalls online gelesen und runtergeladen werden. Wir möchten damit die Arbeit und den Austausch in der Jugend(verbands)arbeit fördern und eine Verwendung der Texte aktiv durch die Open-Content-Lizenz un- terstützen. Impressum Redaktionsleitung Bildnachweis Tom Pannwitt (V.i.S.d.P) Wenn nicht anders ersichtlich, liegen die Rechte beim Stadtjugendring Leipzig e.V. Redaktionsgruppe Frederik Schwieger, Michelle Nitsche, Titel Christian Zabel Rebekka Drüppel Seite 6 Bund der Pfandfinderinnen Gestaltung und Pfadfinder Tom Pannwitt Seite 7 Jakob Rudolph Stadtjugendring Leipzig e.V. Stiftsstraße 7 | 04317 Leipzig Tel.: 0341 689 48 59 eMail: sjr@stadtjugendring-leipzig.de Vorstandsvorsitzende: Dorit Roth Geschäftsführer: Frederik Schwieger Vereinsregister Amtsgericht Leipzig: VR 511/91 Hinweis zu Links. Wir haben die Inhalte, auf die eingefügte Links verweisen, auf ihre zivil- und strafrechtliche Verantwortung überprüft. Wir überprüfen diese aber nicht ständig auf Veränderungen. Solltest Du Bedenken zu den Inhalten haben, setze uns bitte in Kenntnis.
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