Orientierungspraktikum an der Grundschule im D - Name: C. XXXXXXXX - TU DORTMUND

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Orientierungspraktikum an der Grundschule im D - Name: C. XXXXXXXX - TU DORTMUND
TU DORTMUND

OP-Begleitseminar WS 12/13

Dozent: Dr. Thorsten Kubitza

  Orientierungspraktikum an der Grundschule
                                     im D.

Name: C. XXXXXXXX

Studiengang: LABG 2009 / Lehramt Gy/Ge

Studienfächer: Anglistik / Germanistik
Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Biographische Reflexion                                             Seite 2
12 Erwartungen an das Orientierungspraktikum                            Seite 3
1.3 Erste Eindrücke der Grundschule                                     Seite 3
1.3 Vorschau auf die Inhalte des Berichtes                              Seite 4

2. Aufgaben von Schule/Schulformen

2.1 Eigene Vorstellung von Aufgaben von Schulen                         Seite 4
2.2 Bildungspolitische Vorgaben zu Aufgaben von Schulen                 Seite 5
2.3 Beobachtungen während der Praxisphase                               Seite 6

3. Aufgaben von LehrerInnen

3.1 Eigene Vorstellungen von Aufgaben von LehrerInnen                   Seite 7
3.2 Persönliche Berufswahlmotivation                                    Seite 8
3.3 Bildungspolitische Vorgaben zu Aufgaben von LehrerInnen             Seite 8
3.4 Beobachtung während der Praxisphase                                 Seite 9

4. Aufgaben von Unterricht

4.1 Eigene Vorstellungen von gutem Unterricht                           Seite 10
4.2 Guter Unterricht aus Sicht der Forschung                            Seite 10
4.3 Beobachtung während der Praxisphase                                 Seite 11
4.4 Darstellung und Reflexion eigener Erfahrungen mit der Lehrerrolle   Seite 11

5. Systematische Praxiserkundung

5.1 Begründung der Wahl des Erkundungsschwerpunktes                     Seite 12
5.2 Planung und Charakterisierung der Erkundungsform                    Seite 13
5.3 Auswertung und Reflexion der Ergebnisse                             Seite 14

6. Resümee

6.1 Reflexion des eigenen Lernweges                                     Seite 17
6.2 Konsequenzen für das weitere Studium                                Seite 17

7. Literaturverzeichnis                                                 Seite 18

8. Anhang                                                               Seite 19

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1. Einleitung

1.1 Biographische Reflexion

Meine eigene Schulzeit ist eigentlich mit einem Verb zu beschreiben: Glücklich.
Ich besuchte ein Gymnasium in Duisburg, welches vorrangig für seine hohe Anzahl für
Schüler mit Migrationshintergrund bekannt war. Was in der breiten Öffentlichkeit eher mit
einer negativen Konnotation besetzt ist, hat mir in der Praxis doch sehr viel gebracht und mir
viele Fähigkeiten für das Leben mitgegeben. Sei es die Toleranz und Akzeptanz gegenüber
anderen Religionen oder Kulturen, die Überbrückung einiger Sprachbarrieren oder einfach
die Freude und das Interesse an anderen kulturellen Ritualen oder Bräuchen.
Doch nicht nur die kulturelle Vielfalt hat mir immer viel Spaß in meiner Schulzeit bereitet,
sondern auch das breit gefächerte Angebot an Arbeitsgemeinschaften. Selber spielte ich
über fünf Jahre in der Theater-AG mit, und konnte erleben, wie der betreuende Lehrer sehr
viel Engagement zeigte. Über die Teilnahme an Schüler-Theater-Festivals bis zu zahlreichen
Theaterbesuchen     legte   dieser   den      Schülern,   die   Welt   des   Theaters   nahe.
Allgemein kann ich sagen, dass meine Schulzeit überwiegend mit positiven Erinnerungen
verbunden ist. Das Konzept der Schule war es die Schüler zur Entfaltung der persönlichen
Fähigkeiten anzuhalten. Weiterhin wurde den Schülern nahe gelegt, dass das
Zusammenleben in einer vielseitigen und vielschichtigen Gesellschaft immer auf
gegenseitiger         Achtung           und           Respekt          basieren         sollte.
Abschließend ist zu sagen, dass meine Schulzeit geprägt von engagierten, freundlichen
Lehrkräften und einem kulturellen, respektvollen Miteinander geprägt war. All diese
Wesenszüge meiner ehemaligen Schule

1.2 Erwartungen an das Orientierungspraktikum

Dem Praktikum blickte ich mit verschiedenen Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite freute
ich mich darauf, gezielt Einblicke in meinen späteren Beruf und die damit verbundenen
Tätigkeiten zu bekommen. Auch freute ich mich darauf, meine eigene selbst vorbereitete
Unterrichtsstunde halten zu dürfen und die Reaktionen und Rückmeldung der Schüler und
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einer erfahrenen Lehrkraft         zu bekommen. Auf der anderen Seite, blickte ich dem
Orientierungspraktikum auch ein wenig unsicher entgegen. Ich fragte mich, ob die Schüler
mich akzeptieren würden und auch bei einer unerfahrenen Studentin mitarbeiten würden
oder sich eventuell verweigern könnten. Aus diesen Gefühlen entwickelten sich dann auch
eine Erwartungen an das Orientierungspraktikum. Ich hoffte, einen Einblick in sämtliche
Tätigkeiten des Lehrerberufs erhalten zu können, begleitet von einer aufgeschlossenen,
freundlichen und erfahrenen Lehrkraft. Weiterhin erhoffte ich mir, eine Art gutes Schüler-
Lehrer-Verhältnis aufbauen zu können, soweit wie dieses in nur vier Wochen möglich ist.
Um einen kleinen Ausblick geben zu können: Meine Erwartungen wurden übertroffen.

1.3 Erste Eindrücke der Grundschule

Die Grundschule im D. war mir von einem vorherigen Praktikum schon bekannt und gefiel
mir sehr gut, so dass mein Wahl beim Orientierungspraktikum erneut auf diese Schule fiel.
Die Grundschule liegt in einem Stadtteil von D., der über einen überdurchschnittlichen Anteil
von Personen mit Migrationshintergrund verfügt. Auch an der Grundschule im D., verfügen
ca. 80 % der Schüler und Schülerinnen über einen Migrationshintergrund. Die Schule
beschäftigt   6     festangestellte    Lehrer    und     Lehrerinnen       und    bildet   zudem    zwei
Lehramtsanwärterinnen aus.

Mein erster Eindruck der Schule, an der ich nun vier Wochen mein Praktikum absolvieren
sollte, fiel zunächst sehr positiv aus. Ich wurde dem, mir zum Teil schon bekannten,
Kollegium vorgestellt und fühlte mich sehr willkommen. Zudem hatte ich den Eindruck, dass
die Schulleiterin und das Lehrerkollegium den Umgang mit Praktikanten gewöhnt waren und
dem entsprechend sehr vorbereitet schienen. Danach wurde ich der Klasse vorgestellt, die
ich    in     den       nächsten        Wochen         begleiten        sollte,   der      Klasse    2a.
Die Klasse 2a bestehend aus 24 Schülern und Schülerinnen, begrüßte mich sehr herzlich. Die
SchülerInnen waren sehr freundlich und stellten sofort interessiert Fragen zu meiner Person,
die ich natürlich gern beantwortete. Auch der Klassenlehrer der Klasse 2a, mein betreuender
Praktikumslehrer, hieß mich sehr freundlich willkommen und bot mir, entsprechend dem
offenen       Umgang        an        der   Grundschule            im       D,     das     „Du“      an.

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1.4 Vorschau auf die Inhalte des Berichtes

Im meinem Praktikumsbericht werde ich auf die Aufgaben von Schulen, von Lehrern und
Lehrerinnen und meine persönlichen Vorstellungen genauer eingehen. Weiterhin werde ich
die Aufgaben von Unterricht behandeln und meine Beobachtungen und Erfahrungen mit der
Lehrerrolle beschreiben. Zudem werde ich meine systematische Praxiserkundung näher
erläutern und analysieren und zuletzt ein Resümee des Orientierungsprakikum ziehen.

2. Aufgaben von Schulen/Schulformen

2.1 Eigene Vorstellungen von Aufgaben von Schulen

Im Folgenden werde ich auf die Aufgaben einer Grundschule eingehen, da ich auch an dieser
Schulform mein Orientierungspraktikum absolviert habe. Zurückdenkend an meine eigene
Schulzeit, bin ich der Überzeugung, dass eine Schule unterschiedliche und vor allem
vielseitige Aufgaben zu bewältigen hat. Neben den bildungspolitischen Vorgaben, die ich im
nächsten Punkt behandeln werde, gibt es zahlreiche Kompetenzen, die auch schon in der
Grundschule gefördert werden sollten.

Als eine der elementarsten Aufgaben von Schulen, sehe ich das Nahelegen von sozialen
Kompetenzen. Schüler und Schülerinnen sollten schon im frühen Alter soziale
Verantwortung übernehmen und verstehen können. Dies könnte durch kleinere
Gruppenarbeiten oder Partnerarbeit spielerisch gefördert werden. Weiterhin sehe ich das
Nahelegen der Kompetenz zur Konfliktlösung als wichtige Aufgabe der Grundschule an. Die
Fähigkeit einen Konflikt ruhig zu lösen, ohne diesen eskalieren zu lassen, hilft den Schülern
und Schülerinnen in jeglichen Lebenssituationen. Sei es Zuhause, auf dem Schulhof oder
nachmittags beim jeweiligen Hobby. Diese könnte die Schule oder die Lehrkraft, durch
geleitete Konfliktlösungen oder kleiner Spiele anleiten.

Weiterhin sollte es Aufgabe der Schule sein, den Schüler oder die Schülerin, in ihren
Möglichten zu entfalten. Sie sollte das Selbstbewusstsein der Schüler und Schülerinnen
stärken und ihnen die Fähigkeit nahe legen, in ihre eigenes Können und Handeln zu
vertrauen. Dieses kann durch vielfältigste Weise geschehen: Durch das Gründen von
Arbeitsgemeinschaften, wie einer Theatergruppe oder eines Chores, aber auch durch

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kleinere Präsentationen der Schüler und Schülerinnen zu ihrem jeweiligen Lieblingsthema
vor der eigenen Klasse. Diese Stärkung des Selbstbewusstseins lässt zu, dass Schüler und
Schülerinnen ihre eigenen Fähigkeiten besser erkennen, sie eine Freude am Lernen aufbauen
und      sie      zudem            mit        Misserfolgen        besser           umgehen       lässt.

Weiterhin finde ich es sehr wichtig, dass die Institution Schule, Schüler und Schülerinnen
Toleranz und Akzeptanz erfahren lässt. Durch diese selbst erlebte Akzeptanz entwickeln die
Kinder eine eigene Toleranz gegenüber der Vielfalt, die sie im weiteren Leben erwarten wird.
Toleranz und Akzeptanz kann durch Diskussionen im Klassenraum oder durch Gruppen- und
Partnerarbeit erlernt werden.

2.2 Bildungspolitische Vorgaben zu Aufgaben von Schulen

Im Folgenden werde ich mich mit den bildungspolitischen Vorgaben der Aufgaben,
Funktionen      und         Bildungszielen         der       Grundschule           auseinandersetzen.
Zunächst lässt sich feststellen, dass die Grundschule die einzige Schulform ist, deren Besuch
obligatorisch und verpflichtend ist (vgl. Hinz 2002, 36). Die primäre Aufgabe der Grundschule
ist die Vermittlung einer grundlegenden Bildung, die damit auch die Voraussetzung für die
weiterführenden Schulformen schafft (vgl. Hinz 2002, 40). Zu dieser grundlegenden Bildung
lassen sich diverse Bereiche zählen. Zunächst ist es Aufgabe der Grundschule, den Schülern
und Schülerinnen die „elementaren Kulturtechniken“ anzueignen (Hinz 2002, 40). Dazu
gehören natürlich Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch, dass die Schüler sich mit
ausgewählten Themen aus „Natur und Gesellschaft, Kunst und Musik“ auseinander setzen
(Hinz 2002, 40). Weiterhin sollte die Grundschule den Schülern und Schülerinnen, die
Entfaltung verschiedener Lern-und Arbeitstechniken nahe legen, zu denen das Beobachten,
das    Ordnen       oder     das         Protokollieren   gehören.         (vgl.     Hinz    2002,40).
Zugehörig zur grundlegenden Bildung, ist auch die Anbahnung „verständigungsorientierter
Handlungskompetenzen“, wie dem Umgang mit Verantwortung, Toleranz oder Konflikten.
(Hinz 2002, 40).       Mit diesen „Basisqualifikationen“ muss sich die Grundschule
auseinandersetzen          und      sich        diesen       stellen.      (Hinz       2002,      40).
Natürlich muss sich die Grundschule auch mit Bildungszielen auseinandersetzen. Helmke
nennt in seinem Werk „Bildungsziele in der Schule“ die sechs Bildungsziele nach Weinert, die
sicherlich auch auf die Grundschule zutreffen. Neben dem Erwerb der Lernkompetenz, des

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intelligenten Wissens, sozialer Kompetenzen und dem Erwerb des anwendungsfähigen
Wissens, erwähnt Helmke den „Erwerb von Werteorientierungen“, zu dem soziale,
demokratische und persönliche Werte gehören (Helmke 2007, 25). Auch mit diesem
Bildungsziel, muss sich die Grundschule beschäftigen. Durch das „Erleben einer
Wertegemeinschaft“ zu dem die Schulkultur, der Klassengeist, das Lehrervorbild und die
Gemeinschaftserfahrung gehören, bilden die Schüler und Schülerinnen eigene und
persönliche Werte (Helmke 2007, 25). Die hier vonstatten gehende Bildung von persönlichen
Werten, wird vor allem durch eine lebendige Schulkultur gefördert und „nicht durch
spezielle          Unterrichtsmethoden“              (Helmke            2007,            25).

2.3 Beobachtungen während der Praxisphase

Im Folgenden, möchte ich meinen Schwerpunkt auf den Erwerb von Sozialen Kompetenzen
legen, da mir dies am auffälligsten erschien. Natürlich sah die Grundschule im D. ihre
Aufgabe auch darin, den Schüler und Schülerinnen die grundlegende Bildung anzueignen
und ihnen die Basisqualifikationen nahe zu legen. Doch erschien es mir, das vor allem auf die
Stärkung des Selbstbewusstseins und die Bildung von sozialen Kompetenzen wertgelegt
wurde. Dies fiel mir schon in der ersten Frühstückspause auf: Eine Schülerin hatte ihr
Pausenbrot zuhause vergessen, sie meldete sich und berichtete dies der Klasse. Sehr prompt
und mit einer überzeugenden Selbstverständlichkeit standen mehrere Schüler und
Schülerinnen auf und gaben ihr ein zweites Brot oder die Hälfte des eigenen Brotes ab.
Dieses empfand ich als sehr angenehm, da dies auf ein Bewusstsein von sozialer
Verantwortung schließen lies. Auch mein betreuender Praktikumslehrer bestätigte mir dies
und erklärte mir, dass auf soziale Kompetenzen sehr viel Wert gelegt werde. Diese sozialen
Kompetenzen wurden durch Partnerarbeit oder in alltäglichen Situationen angeeignet, und
wurden von den Schülern und Schülerinnen mehrheitlich akzeptiert und in das eigene
Verhalten eingebaut.

Doch auch die Stärkung des Selbstbewusstseins, wurde von der Grundschule im D. und
deren Lehrkräfte ernst genommen. In der Klasse, in der ich als Praktikantin tätig war, war es
üblich, dass Schüler und Schülerinnen zu Anfang des Schultages etwas vorstellen durften.
Diese konnte ganz unterschiedlich sein, von einer Erzählung über das alte Rom bis zu der
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Erfindung eines neuen Rechenspieles.        Eine Vorstellung ist mir dabei besonders in
Erinnerung geblieben. Ein Schüler namens Y. , stellte eine selbst gebastelte Pergamentrolle
zum Thema „Ägypten“ vor. Auf dieser Pergamentrolle fanden sich zahlreiche, selbst gemalte
Informationen zu den alten Gottheiten Ägyptens. Y. stellte sein Thema mit sichtlicher
Leidenschaft vor und bekam sowohl von der Lehrkraft als auch seinen Mitschülern großes
Lob. An dieser Situation, konnte ich erkennen, dass durch diese Präsentation sowohl das
Selbstbewusstsein des Schülers gestärkt wurde, als auch seine Freude am Lernen gesteigert
wurde.

3. Aufgaben von LehrerInnen

3. 1 Eigene Vorstellung von Aufgaben von LehrerInnen

Was ist ein guter Lehrer? Diese Frage hat sich wohl jeder Lehramtsstudent mindestens
einmal gestellt. Und auch ich beschäftige mich mit dieser Frage nicht zum ersten Mal.
Zurückblickend an die eigene Schulzeit, kann ich jedoch erstmal nur festmachen, was einen
eher mittelmäßigen oder sogar schlechten Lehrer ausmacht. Stur, starsinnig, Furcht
einflößend, unfreundlich, reaktionär und unengagiert – diese Charaktereigenschaften sollte
nun wirklich keine Lehrkraft mitbringen. Welche Charaktereigenschaften zeichnen nun also
eine gute Lehrkraft aus? Ich denke, eine gute Lehrkraft hat zunächst einmal ein hohes Maß
an fachlichem Wissen, ist hilfsbereit, engagiert, offen für neue Methoden und motivierend.
Ein guter Lehrer oder eine gute Lehrerin, hilft den Schülern und Schülerinnen eigenständig
zu denken und zu handeln und gibt Anstöße in die eigenen Fähigkeiten und die eigene
Person zu glauben. Zu meiner Vorstellung einer guten Lehrkraft gehört auch, dass der Lehrer
oder die Lehrerin sich den Schülern und Schülerinnen nicht höher gestellt sieht. Lernen und
Lehren funktioniert nur in einer Gemeinschaft, die auf Gegenseitigkeit beruht. Weiterhin
muss ich betonen, dass ich es wichtig finde, dass eine Lehrkraft Schüler und Schülerinnen fair
und objektiv bewertet und diesen auch so gegenübertritt. Vorurteile und festgesetzte Ideen
haben bei einer guten Lehrkraft nichts zu suchen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine
gute Lernkraft wohl eine Mischung all dieser persönlichen Fähigkeiten mitbringt und diese
gewinnbringend einzusetzen weiß.

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3.2 Persönliche Berufswahlmotivation

Ich habe mich zunächst einmal dazu entschlossen auf Lehramt zu studieren, da ich ein sehr
positives Bild des Lehrerberufes habe. Das bedeutet für mich, dass der Beruf viele Vorteile
mit sich bringt. Zunächst denke ich, dass es sehr erfüllend sein kann, mit jungen Menschen
zu arbeiten und diesen ein anscheinend trockenes und ödes Thema spannend und
realitätsnah näher zu bringen oder bestimmte Themen zusammen zu erarbeiten. Weiterhin,
empfinde ich die Institution Schule als recht angenehm, da diese für mich eine Art
zusammengehörige Gruppe darstellt, die sowohl junge Menschen als auch Erwachsene
miteinander verbindet und dort auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen kann.
Natürlich ist auch der mögliche Beamtenstatus eines Lehrers recht attraktiv, dieses ist für
mich jedoch nicht ausschlaggebend und auch die Laufbahn einer angestellten Lehrerin hätte
ich ohne Zögern eingeschlagen.

3.3 Bildungspolitische Vorgaben zu Aufgaben von LehrerInnen

Als verpflichtende Voraussetzung für die Ausübung des Lehrberufes, steht die
Lehrerausbildung. Die Ausbildung der Lehrkräfte findet, laut Artikel 15 der Verfassung für
das Land Nordrhein-Westfalen, an der Regel an wissenschaftlichen Hochschulen statt (vgl.
Bildungskommission 1995, 306). Durch fachdidaktische und erziehungswissenschaftliche
Anteile im Studium und der anschließenden einjährigen fachpraktischen Ausbildung wird das
im   deutschen    Schulsystem    erreichte   fachliche   Niveau   erreicht   und   gehalten
(Bildungskommission 1995, 306). Ewald Terhart gibt in seinem Aufsatz „Leitbild für den
Lehrberuf“ diverse Aufgaben des Lehrers an. Zunächst bezieht er sich auf das Unterrichten
selbst. Der Unterricht fordert die volle Kompetenz einer Lehrkraft, da sich die berufliche
Qualität durch die Qualität des Unterrichtes bestimme (vgl. Terhart 2000, 49). Durch
pädagogische, psychologische und didaktische Kompetenzen könne wirksames Unterrichten
gewährleistet und anschlussfähiges Wissen aufgebaut werden. Als zweite Aufgabe des
Lehrers sieht Terhart die Erziehung, da die Lehrkraft als Bezugsperson „erheblichen Einfluss
auf die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden“ nimmt (Terhart 2000, 50). Um
Schülern und Schülerinnen bei anliegenden Konflikten helfen zu können, müsse die Lehrkraft
entsprechende Probleme zunächst erkennen und basiert auf fundierten pädagogischen und

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pädagogisch-psychologischen Kompetenzen nach Lösungen suchen. (Terhart 2000, 51).
Natürlich gehört es aber auch zu den Kompetenzen einer Lehrkraft zu erkennen, wann die
eigene Möglichkeiten und Kompetenzen überschritten sind und andere „Instanzen
konsultiert werden sollten.“(Terhart       2000, 51). Zusätzlich erwähnt          Terhart das
Diagnostizieren, Beurteilen und Evaluieren als Aufgabe der Lehrkraft. Lehren setze
„diagnostische Kompetenz voraus, denn es müssen Lernvoraussetzungen festgestellt und
Lernfortschritte […] zurück gemeldet werden.“ (Terhart 2000, 52). Doch sei es auch wichtig,
dass die Lehrkraft, um Lernerfolge angemessen beurteilen zu können, sich Evaluationen
stellt und gleichzeitig Evaluationsverfahren einsetzt und interpretiert (vgl. Terhart 2000, 52).
Als letzte Kompetenz einer Lehrkraft, erwähnt der Autor die berufliche Kompetenz, die
gleichermaßen die Institution Schule weiterentwickelt. Durch Kooperation im Lehrerzimmer,
Kooperationen mit Eltern und dem ständigen Überprüfen des eigenen Handelns, könne das
System der Einzelschule ständig verbessert werden (vgl. Terhart 2000, 55).

3.4 Beobachtungen während der Praxisphase

In meiner Praxisphase stellte ich fest, dass zu den Aufgaben einer Lehrkraft sehr
unterschiedliche Aufgaben gehören und dieses verschiedene Kompetenzen fordert.
Natürlich konnte ich beobachten, wie mein betreuender Praktikumslehrer durch vorheriges
Planen, strukturierten und damit wirkungsvollen Unterricht gestaltete. Aber auch die
Zusammenarbeit im Kollegium erschien mir sehr wichtig und fruchtbar, da sich die
Lehrkräfte der verschiedenen Fächer miteinander absprachen und somit den Schülern und
Schülerinnen einen optimalen Lernerfolg bieten konnten. Zum Beispiel wurde das Thema
„Kaninchen“ sowohl im Sachunterricht als auch im Sportunterricht behandelt, so dass die
Schüler und Schülerinnen dem Thema sehr nahe waren und sich voll und ganz darauf
konzentrieren konnten. Weiterhin konnte ich erkennen, dass vor allem in der Grundschule,
der Kontakt und die Arbeit mit den Eltern sehr wichtig waren. So konnte das Verhältnis
zwischen Schule und Familie gestärkt werden und Konflikte schnell geregelt werden.

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4. Aufgaben von Unterricht

4.1 Eigene Vorstellungen von gutem Unterricht

Wenn ich an guten Unterricht denke, denke ich zunächst einmal an sorgfältig geplanten
Unterricht. Aber auch an Unterricht, der sich an die Umstände der zu unterrichtenden Klasse
anpasst. Natürlich muss Unterricht adressatengerecht von statten gehen, wobei hier die
Adressaten Kinder sind, die angemessen an das Thema herangeführt werden müssen. Ich
denke, eine erfolgreiche Unterrichtsstunde erläutert den fachlichen Stoff nicht nur, sondern
stellt auch fest, dass die Schüler und Schülerinnen diesen verstanden und im allerbesten Fall
gesichert und angewendet haben. Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurück denke, haben
mir die Unterrichtsstunden am besten gefallen, wo mir verdeutlicht wurde, warum ich
diesen Stoff nun lernen sollte und diesen in der Realität auch anwenden könnte. Ich denke,
dieses waren die Stunden, die besonders adressantengerecht ausgerichtet waren.

4.2 Guter Unterricht aus Sicht der Forschung

Franz E. Weinert skizziert in seinem Aufsatz „Guter Unterricht ist Unterricht, in dem mehr
gelernt statt gelehrt wird“ verschiedene Kriterien guten Unterrichtes. Diese Kriterien möchte
ich im Folgenden näher erläutern. Zunächst bezieht sich Weinert auf das Kriterium der
„Unterrichtsmethode“. Weinert erläutert, dass es nicht eine bestimmte oder beste
Unterrichtmethode gebe, sondern, dass die Methode immer „Werkzeug zur Erreichung
bestimmter Ziele und nur als solche brauchbar oder unbrauchbar, gut oder schlecht“ sei
(Weinert 1998, 8). Als weiteres Kriterium des guten Unterrichtes nennt Weinert die
„Befindlichkeit der Schüler“. Der Autor erklärt, dass die permanente Aktivierung der Schüler
durch die Lehrkraft zu schweren Beeinträchtigungen führen kann und gleichzeitig zu einer
Begünstigung der „intelligenten Schüler“ aus „anregungsreichen Elternhäusern“ komme.
(Weinert 1998, 8). Dieses führe natürlich gleichzeitig zu einer Benachteiligung der Schüler
aus leistungsschwächeren Milieus. Guter Unterricht solle also immer auf die verschiedenen
Herkünfte der Schüler und Schülerinnen eingehen. Als drittes Kriterium nennt Weinert die
„Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen“. Unterricht werde dann als gut
bezeichnet, wenn er „motivierend, leistungswirksam und entwicklungsförderlich“ sei.
(Weinert 1998, 9). Weinert geht in seinem Aufsatz aber auch Eigenschaften ein, über die

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eine Lehrkraft unbedingt verfügen sollte, aber welche praktisch nicht erlernbar seien: „Dazu
gehören: Die Sensibilität gegenüber unterschiedlichen Schülern […], Freude, mit Kindern und
Jugendlichen umzugehen, sie zu unterrichten, zu erziehen […], ein gewisses Maß an
Frustrations-     und      Misserfolgstoleranz      […].“     (Weinert       1998,      17).

4.3 Beobachtungen während der Praxisphase

Während der Praxisphase konnte ich tatsächlich, einige der erwähnten Kompetenzen von
Weinert bei zahlreichen Lehrkräften entdecken. Der Unterricht der Lehrer und Lehrerinnen
wurde adressatenfreundlich ausgerichtet, sowohl was die Methodik als auch die Thematik
betrifft. Auch richteten die Lehrkräfte ihren Unterricht nicht nur auf leistungsstärkere
Schüler und Schülerinnen aus, sondern auf eine Art fiktives Mittelmaß. So war gewährleistet,
dass keiner der Schüler oder Schülerinnen benachteiligt oder bevorzugt wurde. Die
Ausrichtung auf ein fiktives Mittelmaß führte dennoch zu partiellen Unterforderungen aber
auch zu Überforderungen. Oft erlebte ich, wie überdurchschnittlich intelligente Schüler und
Schülerinnen viel zu schnell mit der zu erledigenden Aufgabe fertig waren und anfingen sich
zu langweilen. Dies hätte durch spezielle Aufgaben vermieden werden können.

Die Freude am Unterrichten und am Umgang mit den Schülern und Schülerinnen konnte ich
nahezu bei allen Lehrkräften feststellen, was auch auf mich übersprang und mir auch viel
Spaß am Praktikum bereitete.

4.4 Darstellung und Reflexion eigener Erfahrungen mit der Lehrerrolle

Meine eigene Erfahrung mit der Lehrerrolle würde ich im Großen und Ganzen als positiv und
sehr angenehm bezeichnen. Ich hatte stets den Eindruck von den Schülern und Schülerinnen
als vollwertige Lehrkraft gesehen und akzeptiert zu werden. Die Klasse 2a war durchweg
leistungsbereit und gab sich stets Mühe mitzuarbeiten, was meiner Meinung nach auch sehr
gut gelang. Natürlich gab es aber auch Situationen während der eingenommenen
Lehrerrolle, in denen ich mich unsicher fühlte. Eine Unterrichtsstunde entwarf ich so, dass
die Schüler und Schülerinnen in Partnerarbeit die Körperteile des Kaninchens erarbeiten
sollten (Unterrichtsentwurf siehe Anhang). Die Partnerarbeit wurde allerdings von einigen
Schülern nicht als positiv empfunden, da die Schüler und Schülerinnen so stellenweise nicht
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mit ihren Freunden zusammenarbeiten konnten. Ein Schüler empfand es als unmöglich mit
einer anderen Schülerin zu arbeiten, die er nicht mochte. Er schrie und fing beinahe an zu
weinen. Natürlich fühlte ich mich in diesem Moment eher unwohl, da ich darüber
nachdachte, ob die Partnerarbeit in einer 2. Klasse auch wirklich die geeignete Methode ist.
Allerdings wurde diese Teamarbeit von mehreren Schülern und Schülerinnen sehr gut
angenommen, da diese eine Abwechslung vom häufigen Frontalunterricht darstellte und
auch den eher leistungsschwächeren Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit gab, mit
Hilfe leistungsstärkerer Schüler und Schülerinnen , ein Erfolgserlebnis zu erlangen.
Im Gegensatz dazu, empfand ich eine andere selbstentwickelte Stunde und vor allem deren
Methodenauswahl als gelungener. Die Schüler und Schülerinnen sollen durch ordnen
einzelner Satzbausteine, einen Satz erstellen und entscheiden, ob am Ende des Satzes ein
Fragezeichen oder ein Punkt stehen muss. Die geordneten Sätze, in der Gestalt bunter
Pappstreifen mit den einzelnen Wörtern, konnten die Schüler nun an der Tafel richtig
anbringen und ihren Mitschülern ihre Wahl erklären. Die Schüler und Schülerinnen waren
sehr begeistert und ich hatte den Eindruck, dass jeder einmal an der Tafel stehen wollte.
Diese Stunde empfand ich als sehr angenehm und ich freute mich sehr, dass mein
Unterrichtsdesign auf ging und gut angenommen wurde.

5. Systematische Praxiserkundung

5.1 Begründung der Wahl des Erkundungsschwerpunktes

Mein Erkundungsschwerpunkt setzt sich mit Ritualen im Klassenzimmer auseinander,
insbesondere mit dem Ritual des Stillezeichens. Das Stillezeichen ist eine Geste, bei der die
Schüler, einen Finger auf den Mund legen und die andere Hand in die Luft heben.
Normalerweise folgt dieses Stillezeichen auf ein Klingeln mit einem Glöckchen und einer
Ankündigung der Lehrkraft.

Ich habe mir dieses Thema ausgesucht, da ich merkte, dass dieses Stillezeichen ein fester
Bestandteil der Klasse 2a ist, welches auch sehr oft vollzogen wird. Ich stellte mir somit die
Frage, ob Rituale dem Klassen- und Arbeitsklima helfen und insbesondere ob das
Stillezeichen wirksam ist. Bevor ich aber nun auf Planung und Charakterisierung der

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Erkunddungform eingehe, möchte ich noch kurz verdeutlichen, was Rituale im
Klassenzimmer überhaupt sind und was sie von Regeln im Klassenzimmer unterscheidet.

Astrid Kaiser definiert in ihrem Werk „1000 Rituale für die Grundschule“ Rituale
folgendermaßen: „Ganz allgemein betrachtet sind Rituale besondere, sozial gestaltete,
situative and aktionale Ausdrucksformen von Kultur.“ (Kaiser 2003, 3). Weiterhin nennt
Kaiser diverse Vorteile des Ausübens von Ritualen. Es strukturiere die Arbeit im Unterricht,
gebe dem Zusammenleben eine verlässliche Ordnung, gliedere die Schulzeit und erfülle sie
mit Spannung und gebe jedem/jeder einzelnen psychischen Halt. (vgl. Kaiser 2003, 25).
Doch Kaiser stellt auch klar dar, dass Rituale „auch nicht unumstritten blieben.“ (Kaiser 2003,
27).   Deshalb müssten sie „ständig neu überdacht werden, um der Gefahr des
unreflektierten Gebrauch und der Erstarrung entgegenzuwirken.“ (Kaiser 2003, 27).
Hilbert Meyer erklärt, dass Rituale eine Doppelfunktion hätten. Sie dienten sowohl der
sozialen Differenzierung zwischen Lehrern und Schülern als auch ihrer sozialen Integration.
(vgl. Meyer 1987, 191).

Oft werden Rituale mit Regeln verwechselt, doch Unterschiede sind vorhanden: „Regeln
fehlt der symbolische Gehalt und die Feierlichkeit. […] Im Gegensatz zu Ritualen sind sie sehr
rational.“ (Mohnhoff 2007, 11). Regeln seien dazu da, um Missstände innerhalb einer
Gemeinschaft zu verhindern oder diese zu Bekämpfen. Weiterhin betont Mohnhoff: „Regeln
beinhalten einen direkten Appell zur Einhaltung und zur Disziplinierung bei Nichteinhalten.“
(Mohnhoff 2007, 11).

5.2 Planung und Charakterisierung der Erkundungsform

Bei meiner Erkundung, wollte ich folgende Fragen beantworten: Welche Rituale kann man in
der Klasse 2a beantworten? Und beinahe wichtiger: Trägt das Stillezeichen zu einem bessern
Klassen- und Arbeitsklima bei?
Um die verschiedenen Rituale zu erkunden, entschied ich mich dazu, Beobachtungsbögen zu
erstellen, die ich selbstständig ausfüllte. Ich schaute mir die Rituale an und beschrieb meine
Beobachtungen genau. Bei der Erkundung des spezifizierten Erkundungschwerpunkts (dem
Stillezeichen) schaute ich mir verschiedene Unterrichtstunden zu unterschiedlichen Zeiten
an und hielt diese fest. Um zu erkunden, ob die Schüler und Schülerinnen tatsächlich den
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Sinn des Stillezeichens verstehen und ob es ihnen wirklich hilft, konzipierte ich einen
Fragebogen, den ich die Kinder in einem Interview beantworten ließ. Die Schüler den
Fragebogen selbstständig ausfüllen zu lassen, erschien mir nicht als die beste Wahl, da einige
Schüler und Schülerinnen noch nicht richtig lesen konnten und somit die Gefahr bestand die
Fragen nicht vollständig zu verstehen. Um vollständige Anonymität zu gewährleisten und
Verständnisproblemen vorzubeugen, schrieb ich die Antworten der Kinder wortgetreu auf.
Natürlich erklärte ich den Kindern, dass ihre Antworten völlig anonym blieben und auch
keinerlei Auswirkungen auf Noten etc. hätten. Per Zufallsprinzip suchte ich 12 Schüler und
Schülerinnen aus, mit denen ich einzeln in die Bücherei der Schule ging und ihnen dort, in
lockerer Atmosphäre die Fragen zum Stillezeichen stellte. Die Schüler und Schülerinnen
waren sehr aufgeschlossen und bereit meine Fragen, so erschien es mir, ehrlich und offen zu
beantworten
Im Anhang finden sich fünf aussagekräftige beantwortet Fragebögen und drei meiner
Aufzeichnungen zum Stillezeichen und den übrigen Ritualen.

5.3 Auswertung und Reflexion der Ergebnisse

Während der Beobachtungsphase konnte ich zahlreiche Rituale beobachten, die in der
Klasse vollzogen wurden. Jede Frühstückspause wurde nach einem bestimmten Ritual
vollzogen, zum Beispiel war es üblich, dass Kinder die ihr Pausenbrot vergessen hatten, ein
Brot von ihren Mitschülern kriegten. Weiterhin war es Ritual, dass die Kinder auf ihren
Plätzen saßen und nicht herumrannten.

Ein anderes, meiner Meinung nach sehr schönes Ritual, war die Würdigung eines
Geburtstages. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin Geburtstag hatte, wurde dieses von den
Kindern besungen und der Schüler/die Schülerin durfte sich eine Karte aus einer Kiste mit
verschiedenen Postkarten aussuchen und jeder in der Klasse unterschrieb diese. Weiterhin
war es üblich, dass das Geburtstagskind etwas Süßes für seine Mitschüler mitbrachte.

Mein spezifizierter Erkundungsschwerpunkt, bei dem es sich um das Stillezeichen handelte,
war etwas schwieriger zu reflektieren und auszuwerten. Meine Beobachtungen schienen
zunächst unterschiedliche Ergebnisse hervorzubringen. In einigen Stunden funktionierte das
Stillezeichen hervorragend und erfüllte seinen Sinn, Ruhe in die Klasse zu bringen und ein
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besseres Lern- und Arbeitsklima zu gestalten, voll und ganz. In anderen Stunden dagegen
war die Unruhe in der Klasse sehr stark und auch mehrfaches Wiederholen des Stillezeichens
brachte keine ruhige Arbeitsatmosphäre. Meine Beobachtungen zeigten ganz deutlich, dass
vor allem das anstehende Fach entscheidend über das Verhalten der Schüler und
Schülerinnen bei dem Stillezeichen war. Vor einer besonders spannenden Stunde, in der die
Schüler und Schülerinnen ihre Gefühle bei verschiedenen, neuen Musikstücken durch Malen
zum Ausdruck bringen sollten, funktionierte das Klingelzeichen hervorragend. Die Schüler
und Schülerinnen waren sehr ruhig und heben alle ihre Hand um das Stillezeichen zu
realisieren. Schnell stellte sich eine ruhige Arbeitsatmosphäre ein, bei der die ganze Klasse
konzentriert and ihren Bildern arbeitete und still der Musik zuhörte.

Um eine ruhige Arbeitsatmosphäre bei einer Mathematikstunde zu garantieren, wurde vor
dieser Stunde auch das Stillezeichen in Form der Glocke angekündigt. In dieser Stunde
dauert es sehr lange bis die Schüler und Schülerrinnen reagierten und das Stillezeichen
ausübten. Acht Schüler und Schülerinnen weigerten sich dennoch komplett das Stillezeichen
auszuüben, sprachen miteinander und kramten in ihren Taschen. Was mich an dieser
Situation aber sehr wunderte, war folgende Beobachtung: Von den acht Schülern und
Schülerinnen, die das Stillezeichen nicht ausübten gab es einige die dennoch sehr ruhig und
still auf ihren Plätzen saßen. Aus dieser Beobachtung zog ich folgende Schlüsse: Das
Gelangen des Stillezeichen hängt stark vom nachfolgenden Unterrichtsfach ab und ob die
Schüler und Schülerinnen auf dieses Lust haben. Eine Frage drängte sich mir dennoch auf:
Warum machten einige Schüler und Schülerinnen beim Stillezeichen nicht mit, obwohl sie
ruhig und konzentriert wirkten? Hatten sie keine Lust ihre Hand zu heben? Wussten sie nicht
was das Stillezeichen überhaupt bedeutete? Träumten sie vor sich hin? Oder hatten sie
schlichtweg keine Lust? Um diese Fragen zu beantworten, entschloss ich mich dazu, die
Kinder einzeln zu befragen. Im Folgenden werde ich auf die Antworten der Schüler kurz
zusammenfassen und dann auf Auswertung der Fragebögen eingehen:

Von allen befragten Schülern und Schülerinnen wusste jeder, wozu das Stillezeichen da ist.
Alle waren sich bewusst, dass es gemacht wird um Ruhe zu schaffen und die Kinder vom
Reden und Kramen abzuhalten. Weiterhin konnte jeder der Schüler und Schülerinnen mir
das Stillezeichen ohne Probleme vormachen, einige zeigten sogar verschiedene Varianten
vor. Danach fragte ich die Schüler und Schülerinnen ob das Stillezeichen auch tatsächlich zu

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Ruhe führe und sie danach besser arbeiten könnten. Die Antworten der Kinder waren sehr
durchwachsen. Einige bejahten dies sofort, während andere erst überlegten und dann zu
dem Schluss kamen, dass dies nur manchmal der Fall sei. Auf die Frage, ob alle in der Klasse
das Stillezeichen mitmachten, waren sich alle Schüler einig, dass einige Mitschüler dies ganz
bestimmt nicht täten. Auf die Frage ob sie selber denn immer das Stillezeichen machen
würden, bejahten alle Schüler dies allerdings sofort. Nach einigem Überlegen erklärten
einige dann doch dass sie manchmal zu abgelenkt seien, um das Stillezeichen durchzuführen.
Alle Schüler und Schülerinnen waren sich zudem einig, dass die Glocke zum Stillezeichen
sehr oft ertöne und dass der Klassenlehrer sehr oft zum Stillezeichen auffordere. Alle
erklärten aber recht deutlich, dass dies an der Lautstärke in der Klasse läge und damit auch
berechtigt oft vorkomme.

Führt das Rituale des Stillezeichens nun also zu einer ruhigeren Lern- und
Arbeitsatmosphäre?
Ich denke, diese Frage ist nicht eindeutig mit Ja oder Nein zu beantworten. Zunächst ist
festzustellen, dass das Ritual konsequent bei vorhandener Unruhe durchgeführt wurde und
allen Schülern und Schülerinnen bewusst war, was der Sinn des Rituals ist. Diese sehe ich als
eine Art Basis zum Erfolg des Stillezeichens. Weiterhin konnten alle Schüler und Schülerinnen
das Ritual ausführen und gaben an, dass das Ritual ihnen zumindest oft helfe, sich besser zu
konzentrieren. Leider scheitert das Ritual oft an der nicht vorhandenen kompletten
Kooperation der Klassen und ihren Beteiligten. Einige Schüler und Schülerinnen nehmen am
Ritual nicht teil, da sie abgelenkt sind und dieses führt wiederum zu weiteren Störungen im
Klassenverbund. Weiterhin ist der Ton der dem Stillezeichen vorangeht, nämlich das Klingeln
der Glocke, nicht genug von anderen Tonsignalen abgegrenzt. Oft kommt es vor, dass der
Klassenlehrer die Glocke verwendet um den Schülern und Schülerinnen zu signalisieren, dass
diese ihre Materialien herausholen sollen. Dieses fiel auch einer Schülerin auf, die mir
während der Befragung signalisierte, dass man bei beiden Ritualen den gleichen Ton höre
und nicht genau wisse, ob nun das Stillezeichen folge. Ich würde die Kritik der Schülerin voll
und ganz unterstützen und eine klare Definierung der Töne vorschlagen, die man
beispielsweise mit einer anderen Glocke oder einer Triangel erreichen könnte. Dieser
Vorschlag wurde auch von meinem Praktikumslehrer sehr offen aufgenommen und er
bestätigte    mir,   dass     auch    er    diese    Überlegung      schon     gehabt     hat.
Abschließend möchte ich sagen, dass das Ritual des Stillezeichens definitiv dem
                                                                                           16
Zusammenleben eine gewisse Ordnung gibt und den Schülern und Schülerinnen mit
Sicherheit auch Halt gibt. Das Stillezeichen und dessen Ausübung allerdings könnte an
einigen kleinen Punkten noch verbessert werden um einen vollkommenen Erfolg zu
gewährleisten.

6. Resümee

6.1 Reflexion des eigenen Lernweges

Das Praktikum hat mir zahlreiche Einblicke in das Grundschulleben geben können. Es zeigte
mir auf, wie jüngere Schüler lernen und erleben. Ich selber konnte feststellen, dass ich
selbstsicherer im Umgang mit jüngeren Schülern wurde und sehr viel Spaß bei der Arbeit mit
ihnen hatte. Weiterhin lernte ich, wie wichtig es ist Geduld zu haben und konnte wiederum
erkennen, wie ich ruhiger und geduldiger wurde. Sowohl in der Rolle als Praktikantin als
auch in der kurzen Rolle der Lehrerin, wenn einige Sachverhalte von den Schülern und
Schülerinnen nicht sofort verstanden wurden. Meine Erwartungen wurden übertroffen, da
die Schüler und Schülerinnen mich an keinem Moment des Praktikums nicht akzeptierten,
sondern sehr offen mir gegenüber waren. Auch mein Praktikumslehrer hatte jederzeit ein
offenes Ohr für mich und gab mir sehr konstruktives Feedback, sowohl was die
Unterrichtsplanung als auch die Umsetzung betraf.

6.2 Konsequenzen für das eigene Studium

Ich denke, dass ich im Großen und Ganzen mit der Wahl des Studiums sehr zufrieden bin und
auch den Weg und die Auswahl der Seminare und Vorlesung gut weiterführen kann.

Was ich allerdings unbedingt einmal machen möchte, sei es an der Universität oder an einer
Volkshochschule etc., ist ein Stimmtraining. Öfters fiel mir auf, dass sobald ich meine Stimme
in der unruhigen Klasse hob, diese etwas heiser und rau klang. Dieses geschah zwar recht
selten, möchte ich aber in meiner weiteren Lehramtskarriere unbedingt vermeiden, da es
sowohl für die Schüler und Schülerinnen als auch für mich sehr unangenehm sein kann. Ich
denke, die Stimme eines der wichtigsten Instrumente des Lehrers ist und ich möchte lernen,
mit dieser richtig umgehen zu können um den Schülern und Schülerinnen angenehmen und
guten Unterricht bieten zu können.

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7. Literaturverzeichnis

Bildungskommission     NRW     (1995):      Berufssituation    und    berufliches    Leitbild.   In:
Bildungskommission NRW: Zukunft der Bildung, Schule der Zukunft. Personal im Schulwesen.
Neuwied: Ritterbach, S.300-306

Helmke, Stefan (2007): Bildungsziele der Schule. In Ders.: Unterrichtsqualität. Seelze:
Kallmeyer, S.25-26.

Hinz, Renate (2002): Das Schulsystem in der Bundesrepublik. In Kiper, Hanna/Meyer,
Hilbert/Topsch, Wilhelm: Einführung in die Schulpädagogik. Berlin: Beltz, S.36-51.

Kaiser, Astrid (2003): 1000 Rituale für die Grundschule. Baltsmannsweiler: Schneider-Verlag.

Meyer, Hilbert (1987): Unterrichtsmethoden II. Berlin: Cornelsen Verlag.

Monhoff, Charlotte (2007): Rituale in der Grundschule. Eine ethnographische Fallstudie in
einer   jahrgangsübergreifenden       Eingangsklasse.         Unveröffentlichte     Examensarbeit.
http://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-
2011052537575/6/MohnhoffRitualeGrundschule.pdf (abgerufen am 11.06.2013)

Terhart, Ewald (Hrsg.) (2000): Grundannahmen: Leitbild für den Lehrerberuf. In Ders.:
Perspektiven   der    Lehrerbildung    in    Deutschland.     Abschlussbericht      der   von    der
Kultusministerkonferenz eingesetzten Kommission. Weinheim: Beltz, S. 44-56.

Weinert, F.E. (1998): Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt
wird. In: Freund, J./Gruber, H./Weidinger W. (Hrsg.): Guter Unterricht – Was ist das? Aspekte
von Unterrichtsqualität. Wien: Pädagogischer Verlag, S. 7-18.

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Fragebogen // Praktikumsbericht: Stillezeichen                           I

Es werden 10 Kinder aus der 2. Klasse befragt.
Die Fragen werden den Kindern in einer Interviewsituation gestellt.
Während des Interviews befinden sich nur die Fragestellerin (Praktikantin) und
der Befragte (Schüler) im Raum, um Ablenkungen und Beeinflussungen zu
vermeiden.
Die Fragebögen werden ohne Namen versehen und nur von der Fragestellerin
ausgefüllt und ausgewertet, um eine komplette Anonymisierung zu
gewährleisten.

1. Kannst du mir erklären, was das Stillezeichen ist?

„Ähm…..“
Schülerin überlegt, scheint unsicher.

„Nee, irgendwie nicht.“

2. Kannst du es mir einmal vormachen?

Schüler/in kann es ohne Schwierigkeiten vorzeigen.

3. Kannst du erklären, warum ihr das Stillezeichen überhaupt macht?

„Damit wir still sein sollen.“

4. Kannst du nach dem Stillezeichen besser zuhören / besser arbeiten?
Überlegt. Schüler/in nickt bestimmt mit dem Kopf.

5. Findest du, dass deine Mitschüler beim Stillezeichen immer gut
mitmachen?

„Manche schon.“

                                                                                 19
6. Machst du immer mit, wenn euer Lehrer das Stillezeichen macht?
(Falls Nein, wieso denn?)

„Manchmal mache ich mit.“

Auf Nachfrage, warum Schüler/in manchmal nicht mitmacht:

„Dann bin ich abgelenkt.“

7. Findest du, dass euer Lehrer das Stillezeichen oft macht?
  (Falls ja, macht er es zu oft?)

„Ja, auch zu oft. Das ist dann aber weil wir zu oft zu laut sind.“

8. Hast du sonst noch irgendetwas zum Stillezeichen zu sagen?

„Nein.“

Fragebogen // Praktikumsbericht: Stillezeichen                                   II

Es werden 10 Kinder aus der 2. Klasse befragt.
Die Fragen werden den Kindern in einer Interviewsituation gestellt.
Während des Interviews befinden sich nur die Fragestellerin (Praktikantin) und
der Befragte (Schüler) im Raum, um Ablenkungen und Beeinflussungen zu
vermeiden.
Die Fragebögen werden ohne Namen versehen und nur von der Fragestellerin
ausgefüllt und ausgewertet, um eine komplette Anonymisierung zu
gewährleisten.

1. Kannst du mir erklären, was das Stillezeichen ist?

„Wenn es laut ist, dann klingelt der Herr G.“

                                                                                 20
2. Kannst du es mir einmal vormachen?

Schüler/in kann es ohne Probleme vorzeigen.

3. Kannst du erklären, warum ihr das Stillezeichen überhaupt macht?

„Wir sollen halt leise sein.“

4. Kannst du nach dem Stillezeichen besser zuhören / besser arbeiten?

„Manchmal kann ich gut zuhören, manchmal ist die Klingel zu laut.“

5. Findest du, dass deine Mitschüler beim Stillezeichen immer gut
mitmachen?

„Nee… nicht so ganz. Der M., der H., der Z., machen das nie!“

6. Machst du immer mit, wenn euer Lehrer das Stillezeichen macht?
(Falls Nein, wieso denn?)

„Ja.“

7. Findest du, dass euer Lehrer das Stillezeichen oft macht?
 (Falls ja, macht er es zu oft?)

„Ja! Ganz oft! In anderen Klassen wird das nur so zwei oder drei Mal gemacht.“

8. Hast du sonst noch irgendetwas zum Stillezeichen zu sagen?

                                                                                 21
„Manchmal weiß man so nicht, ob man jetzt leise sein soll oder einen Ordner
oder so rausholen soll. Der Herr G. klingelt ja auch manchmal bei sowas.“

Fragebogen // Praktikumsbericht: Stillezeichen                                III

Es werden 10 Kinder aus der 2. Klasse befragt.
Die Fragen werden den Kindern in einer Interviewsituation gestellt.
Während des Interviews befinden sich nur die Fragestellerin (Praktikantin) und
der Befragte (Schüler) im Raum, um Ablenkungen und Beeinflussungen zu
vermeiden.
Die Fragebögen werden ohne Namen versehen und nur von der Fragestellerin
ausgefüllt und ausgewertet, um eine komplette Anonymisierung zu
gewährleisten.

1. Kannst du mir erklären, was das Stillezeichen ist?

„Das ist so ein Leisezeichen, um leise zu sein.“

2. Kannst du es mir einmal vormachen?

Schüler/in zeigt zwei Varianten.

3. Kannst du erklären, warum ihr das Stillezeichen überhaupt macht?

„Also, wenn’s nicht so ruhig ist, dann braucht man das. Dann kommt die Klingel
und alle machen das.“

4. Kannst du nach dem Stillezeichen besser zuhören / besser arbeiten?

„Hmm…manchmal.“

                                                                                 22
5. Findest du, dass deine Mitschüler beim Stillezeichen immer gut
mitmachen?

„Meistens schon.“

6. Machst du immer mit, wenn euer Lehrer das Stillezeichen macht?
(Falls Nein, wieso denn?)

„Ja!“

7. Findest du, dass euer Lehrer das Stillezeichen oft macht?
  (Falls ja, macht er es zu oft?)

„Wenn es zu laut, dann wird’s halt gemacht.“

8. Hast du sonst noch irgendetwas zum Stillezeichen zu sagen?

„Es wird gut leise danach.“

Fragebogen // Praktikumsbericht: Stillezeichen                            IV

Es werden 10 Kinder aus der 2. Klasse befragt.
Die Fragen werden den Kindern in einer Interviewsituation gestellt.
Während des Interviews befinden sich nur die Fragestellerin (Praktikantin) und
der Befragte (Schüler) im Raum, um Ablenkungen und Beeinflussungen zu
vermeiden.
Die Fragebögen werden ohne Namen versehen und nur von der Fragestellerin
ausgefüllt und ausgewertet, um eine komplette Anonymisierung zu
gewährleisten.

                                                                                 23
1. Kannst du mir erklären, was das Stillezeichen ist?

Schüler/in sagt nichts, sondern macht es vor.

2. Kannst du es mir einmal vormachen?

Kann es vormachen.

3. Kannst du erklären, warum ihr das Stillezeichen überhaupt macht?

„Wenn wir streiten oder zu laut sind, dann sollen wir so leise sein.“

4. Kannst du nach dem Stillezeichen besser zuhören / besser arbeiten?

„Ja.“

5. Findest du, dass deine Mitschüler beim Stillezeichen immer gut
mitmachen?

„Nein. Der B. zum Beispiel.“

6. Machst du immer mit, wenn euer Lehrer das Stillezeichen macht?
(Falls Nein, wieso denn?)

„Ja.“

Überlegt.
                                                                        24
„Also manchmal auch nicht, da werde ich abgelenkt.“

7. Findest du, dass euer Lehrer das Stillezeichen oft macht?
  (Falls ja, macht er es zu oft?)

„Ja schon oft, aber genau richtig.“

8. Hast du sonst noch irgendetwas zum Stillezeichen zu sagen?

„Viele Kinder machen das nicht.“

Fragebogen // Praktikumsbericht: Stillezeichen                                   V

Es werden 10 Kinder aus der 2. Klasse befragt.
Die Fragen werden den Kindern in einer Interviewsituation gestellt.
Während des Interviews befinden sich nur die Fragestellerin (Praktikantin) und
der Befragte (Schüler) im Raum, um Ablenkungen und Beeinflussungen zu
vermeiden.
Die Fragebögen werden ohne Namen versehen und nur von der Fragestellerin
ausgefüllt und ausgewertet, um eine komplette Anonymisierung zu
gewährleisten.

1. Kannst du mir erklären, was das Stillezeichen ist?

„Ja, für leise sein.“

                                                                                 25
2. Kannst du es mir einmal vormachen?

Kann es ohne Probleme vormachen.

3. Kannst du erklären, warum ihr das Stillezeichen überhaupt macht?

„Um leise zu sein.“

4. Kannst du nach dem Stillezeichen besser zuhören / besser arbeiten?

„Jo!“

5. Findest du, dass deine Mitschüler beim Stillezeichen immer gut
mitmachen?

„Manche eher nicht so.“

6. Machst du immer mit, wenn euer Lehrer das Stillezeichen macht?
(Falls Nein, wieso denn?)

„Nur manchmal.“

Auf weitere Nachfrage: „Manche Kinder lenken mich ab.“

7. Findest du, dass euer Lehrer das Stillezeichen oft macht?
 (Falls ja, macht er es zu oft?)

„Ja, schon oft. Aber nicht zu viel oder so.

8. Hast du sonst noch irgendetwas zum Stillezeichen zu sagen?

„Nein.“

                                                                        26
27
28
29
Unterrichtsentwurf

Fach: Sachunterricht // Thema: Körperteile des Kaninchens

Einstieg: Schüler und Schülerinnen werden begrüßt. Es wird eine Folie mit einem Rätsel auf den
Overhead-Projektor gelegt. Die SuS sollen erraten, mit welchem Tier sie sich heute beschäftigen.
Nach Lösung des Rätsels wird ein informierender Unterrichtseinstieg gegeben.
( ca. 10 Minuten)

Erarbeitungsphase I: Die eine Hälfte der Klasse liest einen Text, in dem die Körperteile des
Kaninchens erkannt und unterstrichen werden soll. Die andere Hälfte der SuS bearbeiten ein Puzzle
auf dem ein Kaninchen richtig angeordnet aufgeklebt werden soll.

(ca. 15 Minuten)

Erabeitungsphase II: Nachdem die jeweiligen Arbeitsblätter bearbeitet sind, setzen sich die SuS in
Gruppen (à 2 Schülern) zusammen und beschriften das Kaninchen mit den jeweiligen Körperteilen.

(ca. 10 Minuten)

Reflexion/Schluss: Nachdem die Gruppen fertig sind, dürfen sich freiwillige Teams melden, an die
Tafel kommen und ihren Mitschülern ihr Kaninchen erklären und einzelne Körperteile genauer
erläutern.
(ca. 10 Minuten)

                                                                                                   30
Aufgabe: Lies den Text und ordne dem Kaninchen die
richtigen Körperteile zu.

Kaninchen sind ganz besondere Tiere, die oft mit dem
Hasen verwechselt werden. Ihre auffälligen Ohren
werden Löffel genannt, mit denen die Kaninchen aus
allen Richtungen hören können.
Wenn die Kaninchen die Welt erforschen wollen,
hoppeln sie auf ihren Vorderläufen und Hinterläufen
durch die Gegend. Anstatt Händen hat das Kaninchen
Pfoten.
Den kleinen Schwanz der beim Kaninchen so lustig
aussieht, nennt man Blume. Mit ihren Augen können
die Kaninchen gut sehen. Im Winter hält das dicke
Fell das Kaninchen sehr warm.

                                                     31
32
Ein kleines Rätsel

Ich bin ein Tier, das ihr alle kennt.

Ich bin ein beliebtes Heimtier.

Ich bin aber auch ein Nutztier.

Am liebsten esse ich Heu, Gemüse, Gras und Kräuter.

Mit meinen schwarzen Augen, meinen langen Ohren und
meinem kuscheligen Fell, sehe ich sehr süß aus.

Ich werde ganz oft mit dem Hasen verwechselt – dabei gibt
es so viele Unterschiede!

Habt ihr erraten wer ich bin?

                        Ich bin ein Kaninchen!
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