SYMPHONIEKONZERT - Staatskapelle Dresden
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9., 10., 11. Juni 2019 Semperoper 11. SYMPHONIEKONZERT Andrés OROZCO-ESTRADA Anna VINNITSK AYA Dresden klingt und glänzt! Kunst gehört zu den wichtigsten Kulturgütern unserer Gesellschaft. Wir freuen uns daher ganz besonders, als Partner der Semperoper Dresden Kunst und Kultur zu fördern und so einen Beitrag leisten zu können. vwgroupculture volkswagengroup_culture U2 1 11. SYMPHONIEKONZERT
11. SYMPHONIEKONZERT SO N N TAG M O N TAG D IEN STAG SE M PERO PER 9. 6 .19 10. 6 .19 11. 6 .19 D R E SD EN 11 U H R 20 UHR 20 UHR Andrés Orozco-Estrada Dirigent Anna Vinnitskaya Klavier Russische Tanzszenen Mit einem russischen Programm kehrt Andrés Orozco-Estrada an das Pult der Sächsischen Staatskapelle zurück. Den Rahmen bilden zwei fulminante Orchesterwerke, deren Plot eine furchterregende Tanzszene in den Mittelpunkt stellt: Modest Mussorgskys »Eine Nacht auf dem kahlen Berge« handelt von einem Hexentanz in der Johannisnacht und Igor Strawinskys Ballettmusik »Le sacre du printemps« kulminiert im Todestanz einer dem Frühlingsgott geopferten Jungfrau. Anna Vinnits- kaya wird Sergej Prokofjews zweites Klavierkonzert interpretieren. Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller der Semperoper 2 3 11. SYMPHONIEKONZERT
PROGRAMM Modest Mussorgsky (1839-1881) Igor Strawinsky (1882-1971) »Eine Nacht auf dem kahlen Berge« »Le sacre du printemps« (»Das Frühlingsopfer«) Fantasie für Orchester Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen In einer Bearbeitung von Nikolaj Rimsky-Korsakow Erster Teil L’adoration de la terre (Die Anbetung der Erde) Sergej Prokofjew (1891-1953) Introduction Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16 Les augures printaniers. Danses des adolescentes 1. Andantino – Allegretto (Die Vorboten des Frühlings. Tanz der jungen Mädchen) 2. Scherzo. Vivace Jeu du rapt (Entführungsspiel) 3. Intermezzo. Allegro moderato Rondes printanières (Frühlingsreigen) 4. Finale. Allegro tempestoso Jeux des cités rivales (Spiele rivalisierender Stämme) Cortège du sage (Zug des Weisen) Le sage (Der Weise) PAU S E Danse de la terre (Tanz der Erde) Zweiter Teil Le sacrifice (Das Opfer) Introduction Cercles mytérieux des adolescentes (Mystischer Reigen junger Mädchen) Glorification de l’élue (Verherrlichung der Auserwählten) Évocation des ancêtres (Anrufung der Ahnen) Action rituelle des ancêtres (Rituelle Handlung der Ahnen) Danse sacrale. L’élue (Opfertanz. Die Auserwählte) 4 5 11. SYMPHONIEKONZERT
Andrés Orozco-Estrada Dirigent A ndrés Orozco-Estrada ist seit der Spielzeit 2014 / 2015 Chef- dirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und Music Director beim Houston Symphony Orchestra. Außerdem ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra im September 2015 zu seinem Ersten Gastdirigenten. Ab der Spielzeit 2021 / 2022 wird er Chefdirigent der Wiener Symphoniker, beginnt aber seine Zusammenarbeit mit dem Orchester schon in der Saison 2020 / 2021 als designierter Chefdirigent. In Medellín (Kolumbien) geboren, begann seine musikalische Ausbildung mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht und ging 1997 zum Studium nach Wien, wo er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler von Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Andrés Orozco-Estrada dirigiert die großen Orchester welt- weit, darunter die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Gewand- hausorchester Leipzig, das Concertgebouworkest und das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia ebenso wie bedeutende ameri- kanische Orchester in Philadelphia, Pittsburgh, Cleveland und Chicago. Beim Glyndebourne Festival, bei den Salzburger Festspielen und beim Festival Styriarte leitete er Konzerte und Opernaufführungen. Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2018 / 2019 zählen sein Konzert mit den Wiener Philharmonikern bei der Mozartwoche Salzburg und die Neuproduktion des »Rigoletto« an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Außerdem dirigiert er sein Debütkonzert bei den BBC Proms mit dem London Philharmonic Orchestra. Er erhielt Wiedereinladungen zum Chicago Symphony Orchestra und zum Philadelphia Orchestra. Andrés Orozco-Estrada führt auch sein Engagement für junge Musiker fort: Er dirigiert ein Konzert der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und leitet ein gemeinsames Education-Projekt des Tonhalle-Orchesters Zürich mit der Filarmónica Joven de Colombia. Große Aufmerksamkeit finden seine Plattenveröffentlichungen: Mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt legte er Strawinskys »Feuer- vogel« und »Le sacre du printemps« vor, von der Kritik als »betörende Einspielung« (Gramophone) gelobt. Zuletzt stand Andrés Orozco-Estrada im Februar 2018 am Pult der Sächsischen Staatskapelle. 6 7 11. SYMPHONIEKONZERT
Anna Vinnitskaya Klavier D as Repertoire von Anna Vinnitskaya reicht von Johann Sebastian Bach bis Sofia Gubaidulina. Ihre besondere Liebe gilt den großen Russen wie Sergej Rachmaninow, Sergej Prokofjew, Dmitri Schostakowitsch und dem Klavierwerk von Maurice Ravel, Claude Debussy und Frédéric Chopin. In jüngerer Zeit erregten Johannes Brahms und Béla Bartók ihre Aufmerksamkeit. Aus dem russischen Novorossijsk stammend, lebt Anna Vinnits- kaya nach Studien bei Sergei Ossipienko in Rostow seit 2002 in Hamburg, zunächst als Meisterschülerin von Evgeni Koroliov, heute als Professorin an der Hochschule für Musik und Theater. Der Erste Preis beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel 2007 bildete den Auftakt für ihre internatio- nale Karriere. Zu den Dirigenten, mit denen sie bisher zusammengear- beitet hat, zählen sowohl Pultstars der jüngeren Generation wie Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Krzysztof Urbański und Mirga Gražinytė-Tyla als auch Altmeister wie Vladimir Fedoseyev und Marek Janowski. Höhepunkte der Saison 2018 / 2019 bilden ihre Debüts bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und beim Danish National Symphony Orchestra sowie Konzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Alan Gilbert in Japan. Zum wiederholten Male gastierte sie beim Rund- funk-Sinfonieorchester Berlin, beim WDR Sinfonieorchester Köln, SWR Symphonieorchester und beim City of Birmingham Symphony Orchestra. In der Saison 2019 / 2020 wird die Pianistin erstmals mit den Berliner Philharmonikern und den Bamberger Symphonikern zu hören sein. Von der Dresdner Philharmonie wurde sie als Artist in Residence verpflichtet. Ihre CD-Einspielungen erhielten Preise wie den Diapason d’Or und den Gramophone Editor’s Choice. Ihre Aufnahme der Klavierkon- zerte von Schostakowitsch fand herausragende Kritiken. Auch ihre Einspielung von Prokofjews zweitem Klavierkonzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Leitung von Gilbert Varga wurde von der Kritik gefeiert. Aktuelle Veröffentlichungen sind ein Rachmaninow- Album mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Krzysztof Urbański sowie die Einspielung von Bachs Klavierkonzerten mit Evgeni Koroliov, Ljupka Hadzi Georgieva und der Kammerakademie Potsdam. 2017 wurde ihr der Kulturpreis der Gunter und Juliane Ribke-Stiftung verliehen. 8 9 11. SYMPHONIEKONZERT
Modest Mussorgsky WELLENSCHLÄGE DER FANTASIE * 21. (9.) März 1839 in Karewo, russisches Kaiserreich Mussorgskys »Nacht auf dem kahlen Berge« † 28. (16.) März 1881 in Sankt Petersburg »Eine Nacht auf dem kahlen Berge« Fantasie für Orchester In einer Bearbeitung von Nikolaj Rimsky-Korsakow D ie Vorstellung eines Hexensabbats löst im neunzehnten Jahrhundert spätestens nach Goethes »Faust« eine Welle der Faszination aus. Auch Heinrich Heine zählt zu jenen, die das sardonische Treiben in eine literarische Form bringen. Im dritten Akt seines Tanzpoems »Der Doktor Faust« von 1851 beschreibt er einen nächtlich-abgelegenen Schauplatz mit Gebirgshöhen im Hintergrund, »die, einander überragend, gleichsam ein Amphitheater bilden, auf dessen kolossalen Stufen als Zuschauer die Notabilitäten der Unterwelt sitzen«. Höllenfürsten werden von Bäumen umsäumt, auf ENTSTEHUNG BESETZUNG denen Musikanten mit Vogelgesichtern und wunderlichen Saiten- und begonnen am 12. Juni 1867, Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, Blasinstrumenten hocken. Gäste kommen »durch die Luft geritten, auf beendet am Vorabend des 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Besenstielen, Mistgabeln, Kochlöffeln, auch auf Wölfen und Katzen. Diese Johannistages (23. Juni) 1867 4 Hörner, 2 Trompeten, Ankömmlinge finden hier die Buhlen, die bereits ihrer harrten. Nach im Luga-Distrikt auf der Farm 3 Posaunen, Tuba, Pauke, freudigster Willkommbegrüßung mischen sie sich unter die tanzenden Minkino | Bearbeitung von Schlagzeug, Harfe, Streicher Gruppen.« Der Ausflug auf die Bergkoppen des Fantastischen setzt das Nikolaj Rimsky-Korsakow Treffen in ein schauerliches Licht. Der Reiz, der von den spektakulären Anfang bis Mitte der 1880er DAU ER Zusammenkünften ausgeht, reicht indes weiter. »Ein bißchen Diebsge- Jahre ca. 12 Minuten lüst, ein bißchen Rammelei. So spukt mir schon durch alle Glieder, die herrliche Walpurgisnacht«, japst Goethes Mephistopheles erwartungs- U R AU F F Ü H R U N G froh; er weiß, worauf er sich freuen kann. Die Gepflogenheiten in jener keine Aufführung der ursprüng- Nacht lassen alles möglich erscheinen. lichen Fassung zu Lebzeiten Leicht ist die Eingebung entfacht, auch bei Modest Mussorgsky. Mussorgskys | Bearbeitung von Er habe einen Auftrag erhalten, schreibt der russische Komponist 1860 Nikolaj Rimsky-Korsakow in an Mily Balakirev, innerhalb eines Jahres das Schauspiel »Die Hexe« einem der russischen Sympho- seines Freundes Georgy Mengden zu vertonen: »… ein ganzer Akt über niekonzerte am 27. (15.) Oktober den Kahlen Berg (aus Mengdens Schauspiel ›Die Hexe‹), ein Hexensabbat, 1886 in Sankt Petersburg einzelne Episoden von Hexenmeistern, ein Triumphmarsch all dieses Abschaums, Finale – Verherrlichung des Sabbats, den Mengden in dem 10 11 11. SYMPHONIEKONZERT
Beherrscher der ganzen Festlichkeit auf dem Kahlen Berge identifiziert hat. Das Libretto ist sehr gut. – Ich habe schon einiges Material, und die Sache kann gut herauskommen.« Allerdings realisiert Mussorgsky die Vertonung von Mengdes Schauspiel nicht und das von ihm erwähnte Material existiert bereits aus seinem früheren, unabgeschlossenen Opernprojekt über Nikolai Gogols Erzählung »Johannisnacht«, ebenfalls die Geschichte eines Teufelsbunds. Wie oft bei Mussorgsky, ist die Entste- hung seiner Werke verworren, so auch im Falle seiner Symphonischen Dichtung »Eine Nacht auf dem kahlen Berge«. Eine im November 1864 vollendete Szene seines Operntorsos »Salammbô« nach Flaubert birgt eine Passage, die eine Vorform der später vorliegenden Partitur bildet. Auch der im April 1866 komponierte »Kriegsgesang der Libyer« aus »Salammbô« zeigt deutliche Parallelen zum späteren »Kahlen Berge«. In einem Brief an ������������������������������������������������������� Balakirew im Frühling 1866 schreibt er: »Ich habe ange- fangen, die Hexen zu skizzieren, blieb aber stecken – Satans Zug befrie- digt mich noch nicht.« Das Thema der Hexen beschäftigt ihn, er steht unter dem Einfluss von Liszts »Totentanz«, den er laut Rimsky-Korsakow im März 1866 gehört hat. »heißblütig und ausschweifend« In der fertiggestellten Partitur der nun mit dem Titel versehenen »Johannisnacht auf dem kahlen Berge« notiert Mussorgsky: »Geplant 1866; begonnen für Orchester zu schreiben 12. Juni 1867; beendet am Vorabend des Johannistages, 23. Juni im Luga-Distrikt auf der Farm Minkino.« Im Juli 1867 schreibt Mussorgsky an Vladimir Nikolsky über die »Johannisnacht«: »Die Hexen – ein vulgärer Titel, sozusagen ein Spitzname für meine Komposition – sind in Wirklichkeit ›Die Johan- nisnacht auf dem kahlen Berge‹ … Wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht, pflegten die Hexen auf diesem Berge zusammenzukommen, trieben ihren Schabernack und erwarteten ihren Herrn – Satan. Bei seiner Ankunft bildeten sie einen Kreis um den Thron, auf dem er in Gestalt eines Ziegenbocks saß, und sangen sein Lob. Als Satan durch ihren Preisgesang genügend in Leidenschaft versetzt worden war, gab er den Befehl zum Sabbat, wobei er für sich selbst jene Hexen auswählte, die Modest Mussorgsky, Porträt von Ilja Repin, 1881. Die letzten Wochen seines seine Einbildungskraft fesselten. – Das ist also, was ich getan habe. An Lebens verbringt Mussorgsky in einem Militärkrankenhaus. Dort besucht ihn den Anfang der Partitur habe ich den Inhalt gesetzt: 1) Versammlung der der Maler Ilja Repin, den der Komponist noch aus der Zeit kennt, als beide Hexen und ihr Geschwätz; 2) Satans Zug; 3) Abscheuliche Verherrlichung gefragte Gäste privater Salons waren. Repin beabsichtigt, ein Porträt von Satans; und 4) Sabbat. – Wenn meine Komposition aufgeführt wird, Mussorgsky anzufertigen. Das Zimmer, in dem ihm Mussorgsky in seinem hätte ich gern den Inhalt auf dem Programm, um ihn dem Hörer klar zu Morgenrock Modell sitzt, ist beengt. In ungeschöntem Realismus schreckt der machen. Form und Charakter meines Werks sind russisch und originell. Maler nicht davor zurück, Mussorgskys Hoffnungslosigkeit darzustellen. Als Die allgemeine Stimmung ist heißblütig und ausschweifend. – Der Sabbat Repin zur letzten vereinbarten Sitzung kommt, ist sein Freund bereits tot. 12 13 11. SYMPHONIEKONZERT
Gemeinsam mit seinen Komponistenkollegen Rimsky-Korsakow, Borodin und Cui erhält Mussorgsky im Frühjahr 1872 vom kaiserlichen Theater den Auftrag, ein Opernballett »Mlada« zu erarbeiten, dessen zweiter und dritter Akt von Mussorgsky und Rimsky-Korsakow ausgeführt werden sollen. Der letzte Teil des dritten Aktes spielt auf dem Berg Triglav, wo bei Nacht die schwarzen Götter der Unterwelt ihre Riten feiern. Auch hier fließen weite Teile seiner Musik zum »Kahlen Berge« ein – ebenso wie fünf Jahre später als Traumsequenz im Intermezzo nach dem ersten Akt seiner unvollendeten Oper »Der Jahrmarkt von Sorotschinzy«. Höllenmesse und Hexensabbat Nach Mussorgskys Tod im Jahr 1881 wagt sich Rimsky-Korsakow an den Nachlass und beabsichtigt eine Ausarbeitung des »Kahlen Berges«, dessen vorhandene Fassungen ihn kaum überzeugen: »Ich beschloss, aus Mussorgskys Material ein Instrumentalstück zu schreiben, dabei alles, was gut schien und von ihm stammte, zu bewahren, und so wenig als möglich von mir hinzuzufügen. Ich musste eine Form schaffen, bei der so gut als möglich Mussorgskys Ideen ausgeführt wurden. Die Aufgabe war schwer, und 2 Jahre lang fand ich keine befriedigende Lösung … Ich Hexensabbat, Gemälde von Eugène Delacroix, entstanden 1831-1833 traf weder die Form, noch den Modulationsplan, noch die Orchestration.« 1886 kommt es schließlich in einem der russischen Symphoniekonzerte in Sankt Petersburg zur ersten, überaus erfolgreichen Aufführung seiner beginnt tatsächlich mit dem Erscheinen der Teufel, das heißt: die obszöne Version, die nun den endgültigen Titel trägt. Zweieinhalb Jahre später Verherrlichung bildet ja den Erzählungen zufolge wirklich einen Teil des dirigiert Rimsky-Korsakow seine Sabbats; jedoch habe ich den Episoden unterschiedliche Überschriften Bearbeitung im Rahmen der Pariser Zu einer weiteren Umarbeitung bezüglich des Inhalts gegeben, um einen klareren Eindruck von der Weltausstellung und wenige Monate des Stücks kommt es 1940, als der musikalischen Form zu vermitteln – da sie ja neu ist … Ich schrieb die darauf in Brüssel. In deutlicher englisch-amerikanische Dirigent ›Johannisnacht‹ sehr schnell nieder, in sauberer Partitur in ca. 12 Tagen.« Schroffheit zeichnet Mussorgskys Leopold Stokowski im Auftrag Das Werk erfährt von Balakirew, dem Haupt des »Mächtigen Häufleins«, ursprüngliche Fassung ein dämo- von Walt Disney das Werk für den ein vernichtendes Urteil. Seine Kommentare wie »Der Teufel weiß [was nisches Treiben, während Rimsky- Trickfilm »Fantasia« anpasst. das ist]« oder »Was für ein Müll« finden sich in Mussorgskys handschrift- Korsakow die Absicht leitet, das Bild licher Fassung. Balakirews harsche Kritik führt dazu, dass Mussorgsky im Nachhinein merklich zu glätten. Der versöhnliche Schluss des Tages- in der Folge keinen einzigen Versuch einer Aufführung unternimmt. anbruchs trägt maßgeblich zur atmosphärischen Milderung bei, Rimsky- Doch steht er weiterhin zu seinem Werk: »Ich war und bin der Meinung, Korsakow findet das Material dafür in Mussorgskys »Johannisnacht«. dass dies ein recht gutes Stück ist, und zwar ein solches, in dem ich zum Das Programm folgt nun den Punkten: Unterirdischer Lärm von Geister- ersten Mal in einem großen Werk meine eigene Handschrift gezeigt habe. stimmen, Erscheinung der Geister der Finsternis, danach tritt Satan auf, Ob Sie nun, mein Freund, sich einverstanden erklären werden, meine die Huldigung des Teufels mit anschließender Feier der Höllenmesse, Hexen aufzuführen oder nicht, d. h. ob ich sie hören werde oder nicht – Hexensabbat, auf dessen Höhepunkt das Glöckchen einer Dorfkirche an der allgemeinen Anlage und Ausarbeitung werde ich nichts mehr läutet, woraufhin sich die Geister der Finsternis zerstreuen. Schließlich ändern«, schreibt er seinem Kritiker im September 1867. Freilich ist die bricht der Tag an. Das Pasticcio beginnt demgemäß mit säuselnden Entstehungsgeschichte der Komposition damit noch nicht an ihrem Ende. Geigen, sie geben die Stimmen der Unterwelt wieder. Mit schwerem, 14 15 11. SYMPHONIEKONZERT
Hexensabbat, Zeichnung von Francisco de Goya y Lucientes, entstanden 1797-1798 dröhnendem Blech tönt das Motiv des Satans. Später eröffnet ein wilder Tanz die Höllenmesse. In Steigerung des Tempos und der Lautstärke kommt es zu einem aberwitzigen Hexenritt, der nach einer erneuten Fanfare in die Anbetung des Teufels mündet. Glockenschläge leiten den Umschwung ein, helle Orchesterfarben setzen sich durch, getragen von ruhigen Klängen. Die Harfe vertreibt die letzten finsteren Wesen, zudem intonieren Klarinette und Flöte eine versöhnliche Melodie. Die Wellen- schläge der Fantasie haben sich beruhigt. Mussorgskys ursprüngliche Version der »Johannisnacht auf dem kahlen Berge« entfesselt die Kräfte und lässt sie bis zum Ende unerbittlich walten, während die energetische Wucht in Rimsky-Korsakows Bearbeitung einer Dramaturgie unterliegt, die sich dem Gedanken der Entwicklung verbunden fühlt. Unter Hinzu- nahme des Tagesanbruchs schafft sie am Ende den Eintritt in eine neue Welt, in der das unbändige Treiben in abschließender Ruhe förmlich nachzittert und so einen neuen Spannungsgrad erreicht. ANDRÉ PODSCHUN 16 17 11. SYMPHONIEKONZERT
Sergej Prokofjew AUFWALLUNGEN DER MODERNE * 23. April 1891 in einem kleinen Dorf um den Gutsbesitz Sonzowka Prokofjews zweites Klavierkonzert im Gouvernement Jekaterinoslaw der Ukraine (heute Donezgebiet) † 5. März 1953 in Moskau Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16 1. Andantino – Allegretto 2. Scherzo. Vivace 3. Intermezzo. Allegro moderato 4. Finale. Allegro tempestoso A nfang der 1910er Jahre prescht die Zeit in Europa voran. Sie feiert eine Auflehnung über das Alte und stürmt zu neuen Ufern. Die russischen Modernisten verschreiben sich der Parole: »Nieder mit jeglicher Verfeinerung und Ausgefallenheit, mit impressionistischer Verschwommen- heit und Zerbrechlichkeit, genüsslicher Eleganz und aller Delikatesse der Zeichnung und des Kolorits. Es lebe die vitale Kraft, die machtvolle Energie des Ausdrucks.« Provokation und Rebellentum, Geschwindigkeit und Verschwendung, Verwegenheit und Besessenheit, Verachtung und Verhärtung bilden die Schlagworte einer jungen Generation, die sich vor allem Kompromisslosigkeit und Wildheit auf ihre Fahnen geschrieben ENTSTEHUNG BESETZUNG hat. 1912 verfasst der neunzehnjährige russische Dichter Wladimir Maja- 1912-1913 Klavier | 2 Flöten, kowski gemeinsam mit seinen Verfechtern das Manifest »Ohrfeige für 2 Oboen, 2 Klarinetten, den öffentlichen Geschmack«, ein Aufruf zur Befreiung der Kunst aus den WIDMUNG 2 Fagotte, 4 Hörner, Weisungen der Konvention. Darin heißt es in Majakowskis Worten: »Auf Prokofjews Studienkollegen 2 Trompeten, 3 Posaunen, den Straßen / wo ein Gesicht eine Last ist / weil alle Gesichter dieselben Maximilian Schmidthof Tuba, Pauke, Schlagzeug, sind / gebar Greisin Zeit, die schon sehr in Hast ist / das ungeheure, das gewidmet Streicher schiefmäulige Kind: Rebellion!« Der heranwachsende Prokofjew spürt das Gären, er fühlt sich mit U R AU F F Ü H R U N G DAU ER den Vertretern des russischen Futurismus verbunden. Sein erstes Klavier- 5. September 1913 bei ca. 30 Minuten konzert, geschrieben 1911 als Schüler des Petersburger Konservatoriums, den Sommerkonzerten in bringt ihm den Ruf eines enfant terrible ein. Vielsagend hört Francis Pawlowsk in der Nähe von Poulenc später aus den ersten Takten »eine Art athletischen Jubel Sankt Petersburg mit dem gesang«. Prokofjews Lust an Widerborstigkeit und Eigensinn führt ihn zu Komponisten als Solisten einer »neuen Klangidee«, die einerseits als »ungeschlacht, primitiv und und Alexander Aslanow am misstönig« erklärt, andererseits aber als eine Musik anerkannt wird, in Dirigentenpult der »stets das Leben pulsiert« und »die Sonne einer lebendigen Fantasie strahlt«, wie es die Stimmen der Musikkritik höchst unterschiedlich zum 18 19 11. SYMPHONIEKONZERT
das Ereignis um eine Woche in Paris verpasst. Freilich kommt er auch hier mit Werken des Fortschritts in Berührung. Über Strawinskys »Pétrouchka«, den er in einer Pariser Inszenierung erlebt, gibt er sich zwiespältig. Anerkennend gesteht er zwar zu, dass das Werk lebendig, geistvoll, interessant und die Instrumentierung gar vortrefflich sei, doch bemerkt er in seiner lakonischen Art, dass ein großer Teil aus modernem Füllwerk bestehe. Sich von anderen absetzen, gern auch von den eigenen Mitstreitern, gehört zum Wesen der Moderne – und sei es nur die offen- kundige Zurschaustellung des eigenen Sendungsbewusstseins. In allem äußert sich der Druck einer Rechtfertigung, der sich aus der Inanspruch- nahme auf eine eigene Sprache ergibt. Avantgardismus und Virtuosität Die Uraufführung des zweiten Klavierkonzerts findet im September 1913 im Musikpavillon von Pawlowsk statt, unweit von Sankt Peters- burg. Der 22-jährige Komponist übernimmt den Klavierpart. Eine Kritik der deutschsprachigen Petersburger Zeitung hält den Verlauf des denkwürdigen Ereignisses unter der Überschrift »Zum Konzert eines Klavierkubisten und Futuristen in Pawlows« fest: »Aufs Podium tritt ein junger Mann. Es ist Prokofjew. Er setzt sich an den Flügel. Das ›Konzert‹ beginnt. Es ist, als würde er die Tasten abstauben und probieren, welche höher und welche tiefer klingen. Vorerst weiß das Publikum noch nichts mit der Musik anzufangen. Ein unwilliges Gemurmel wird hörbar. Ein Pärchen versucht sich zum Ausgang durchzudrängeln: Von einer solchen Musik muss man ja verrückt werden! – Der will sich wohl über uns lustig machen? Aus den verschiedenen Ecken des Saales laufen jetzt Hörer dem ersten Pärchen hinterher. Prokofjew ist inzwischen beim zweiten Satz angelangt: wiederum ein rhythmischer Haufen von Tönen. Sergej Prokofjew am Klavier, 1910 Der beherzte Teil des Publikums beginnt jetzt zu zischen. Der Saal leert sich ... Man hört Ausrufe: ›Zum Teufel mit dieser Futuristenmusik. Die Katzen auf dem Dach machen bessere Musik.‹« Zum Schluss verbeugt Ausdruck bringen. Sichtlich selbstsicher bewegt sich der junge Kompo- sich Prokofjew, als würde er gefeiert, und begibt sich wieder an das nist in Russlands aufgeladener Atmosphäre. Seine Tagebücher zeigen Klavier für eine Zugabe. Seine lässige, fast schon herablassende Reaktion ihn als scharfen Satiriker, aus seiner Feder fließen Klavierstücke mit öffnet einmal mehr einen Blick in seine Natur. Doch es gibt auch andere Titeln wie »Diabolische Suggestionen« oder »Sarkasmen« und gegenüber Stimmen. Der Kritiker Wjatscheslaw Karatygin schreibt über die Urauf- seinen Studienkollegen gibt er sich offen hochmütig. Unmittelbar nach führung: »Das Publikum zischte. Das besagt gar nichts. In ungefähr zehn seinem ersten Klavierkonzert schreibt er sein zweites. Prokofjew hegt Jahren wird dieselbe Zuhörerschaft dafür mit einmütigem Applaus für nun die Absicht, »eine größere Tiefe anzustreben«. Immer noch Konser- den berühmten neuen Komponisten bezahlen, der dann in ganz Europa vatoriumsschüler, komponiert er das Werk 1912/1913, in einer Zeit, als anerkannt sein wird.« Bestürzender Avantgardismus und aberwitzige Strawinskys »Le sacre du printemps« am 29. Mai 1913 skandalträchtig in Virtuosität kennzeichnen das Werk, das Prokofjew seinem Studienkol- Paris uraufgeführt wird und Prokofjew auf seiner ersten Auslandsreise legen Maximilian Schmidthof widmet. Während der Arbeit erreicht 20 21 11. SYMPHONIEKONZERT
Prokofjew die Nachricht vom Suizid seines Freundes. Schmidthof hatte dabei vor allem die Sphäre des Theaters in den Blick nehmend. In diesem auf einer Postkarte vermerkt: »Lieber Serjoscha, ich schreibe, um Dir die Sinne fordert das »Narrante« nach dem großen Ausbruch am Ende der jüngsten Neuigkeiten zu berichten – ich habe mich erschossen. Nimm’s Kadenz einen erzählerischen Zugriff gewissermaßen als Nachklang einer nicht so tragisch, in Wahrheit habe ich es nicht anders verdient. Lebwohl. Schilderung, die eine grandiose Kulmination vor Augen führt. Max.« Prokofjew kann nicht glauben, was er liest. Er alarmiert die Polizei Das nachfolgende Scherzo eröffnet eine andere Klangwelt. Mit und reist persönlich nach Finnland, wo die Karte aufgegeben worden einer Dauer von kaum mehr als zweieinhalb Minuten weist es die Maße war, und zeigt dort ein Foto mit Schmidthofs Konterfei herum. Er fügt einer Miniatur auf, in der eine dicht gedrängte Motorik das kleinfor- sich erst, als man die Leiche findet. Gleichwohl ist das Klavierkonzert matige Bild fast zum Sprengen bringt. Atemlos rast der Solist durch nicht auf den Eindruck des Todes geschrieben. Als die Nachricht eintrifft, den Satz, der durch seine ungezügelte, jedoch gewitzte Art unvermutet liegen weite Teile bereits vor. Und dennoch überschattet das äußere gesetzter Akzente zu überraschen weiß. Ein perpetuum mobile der indus- Dasein eine Partitur, von der eine hektische Unruhe ausgeht, gewisser- triellen Moderne, in der Produktion und Produktivität durch den Grad der maßen als Reflex auf ein flüchtiges Leben, das jeden Moment zu nutzen Schnelligkeit ebenso maximiert wie entfremdet werden? Eine Karikatur bereit ist. gehetzter Wesen in einer gewinnorientierten Gesellschaft oder doch eher die auftrumpfende Geste einer sich selbst genügenden Virtuosität, die abgehoben abspult, was man ihr vorsetzt? Erratisch wie dieser Satz Dissonante Energien klingt, wohnt ihm dennoch ein Momentum von Schönheit inne, dem der Das Konzert gilt heute als eines der schwierigsten der Klavierliteratur. dritte Satz über weite Strecken abgeht. Martialisch beginnt das Inter- Neben einer insgesamt extravaganten Ästhetik fällt zunächst die unge- mezzo, und auch die lyrischen Gedanken im Mittelteil mildern nur wenig wöhnliche viersätzige Anlage auf, die augenscheinlich auf Brahms’ seine barbarische Farbgebung. Dieses »Zwischenspiel« mit seinen kantig- zweites Klavierkonzert zurückgeht. Prokofjew reizt die Bandbreite aus: rohen Basssprüngen ruft denn auch maßgeblich die ablehnende Wirkung Nach seinem einsätzigen ersten Klavierkonzert experimentiert er nun beim Uraufführungspublikum hervor. Der Anfang des Finales entfesselt mit mehreren Sätzen. Die handgreifliche, körpernah-gestische Musik die Kräfte eines Höllenritts, bevor nach einer ersten Beruhigung eine lässt zweitens noch die Traditionen der russischen Musik erahnen, schlichte russische Volksweise einsetzt, die bald mit Dissonanzen reich- krempelt sie aber stilistisch wie im Ausdruck um. Dabei bestimmt eine lich versorgt wird. Ein neu aufziehender Sturm wirkt noch orgiastischer. raumgreifende Harmonik das Werk ebenso wie der strenge thematische Prokofjews Spannkraft gewinnt an Heftigkeit und weiß ihre Wucht am Aufbau. Im Gegensatz zum ersten Klavierkonzert nimmt Prokofjew eine Ende nicht anders zu lösen als mit einem dröhnenden Orchesterschlag. andere Gewichtung vor. Wenn sich Orchester und Solist im Vorgänger- Die Wirren der Zeit, das Rumoren freigesetzter Energien führen fast werk noch gleichberechtigt gegenüberstehen, dominiert das Klavier nun konsequenterweise zu revolutionären Eruptionen, die den Umwälzungen unbestritten die Anlage des Werks. Ohrenfällig wird das vor allem in der eine Richtung geben. Demgemäß endet bei Prokofjew eine Entwicklung, Durchführung des ersten Satzes, die komplett dem Klavier zufällt, ein die erst eigentlich an ihrem Anfang steht. Vielleicht ist es symbolisch, wohl einmaliger Fall in der Literatur der Klavierkonzerte. Man könnte dass die Partitur des zweiten Klavierkonzerts im Chaos der Revolutions- darin auch die gewaltigen Ausmaße einer Solokadenz sehen, die nun in zeit verlorengeht. 1923 zieht Prokofjew im bayerischen Ettal die Skizzen stärkerem Maße formal eingebunden ist. Mitunter verwendet der Kompo- zu seinem Werk hervor und erarbeitet eine Rekonstruktion, die ein Jahr nist hier drei Notensysteme, um essentielle musikalische Gedanken zu später in Paris erstmalig erklingt, mit dem Komponisten am Klavier und fixieren, die der Pianist gleichzeitig zu bewältigen hat. Eröffnet wird der Sergej Koussevitzky am Pult. Allerdings hat sich die Faszination vieler erste Satz von einem schwermütigen Thema, das im weiteren Verlauf Künstler gegenüber den Spielarten des Modernismus zugunsten eines bedrohliche Züge gewinnt. Dissonante Energien, harmonische Zuspit- Neoklassizismus merklich abgekühlt, sodass das Werk 1924 bereits nicht zungen und skythische Rhythmen ergeben ein Bild unterschiedlicher mehr dem Zeitgeschmack entspricht – ein Schicksal, das zahlreichen Stimmungen, tastend, vorwärtsstrebend, ausbrechend, hämmernd, sich Werken der Moderne beschieden ist. Die Schnelllebigkeit der Zeit setzt entziehend wie überdeutlich präsent – ein Spiel der Gegensätze und sich sie umstandslos als Sedimente in der Geschichte ab, der sie eigentlich überkreuzender Hände. »Con effeto«, »colossale«, »tumultuoso« und »con entrinnen wollten. tutta forza« lauten die Spielanweisungen für den Pianisten in der Kadenz, ANDRÉ PODSCHUN 22 23 11. SYMPHONIEKONZERT
Igor Strawinsky DAS FRISCHE BLUT DER BARBAREN * 5. (17.) Juni 1882 in Oranienbaum bei Sankt Petersburg Zu Igor Strawinskys »Le sacre du printemps« † 6. April 1971 in New York »Le sacre du printemps« (»Das Frühlingsopfer«) Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen D er 29. Mai 1913 ist als skandalträchtiges Datum in die Musik- geschichte eingegangen. An diesem Tag wurde im Pariser Théâtre des Champs-Élysées das Ballett »Le sacre du prin- temps« uraufgeführt. Danach war vieles nicht mehr wie vorher. Der Schriftsteller Jean Cocteau erinnert sich: »Bei der Uraufführung des ›Sacre‹ spielte der Saal die Rolle, die er spielen musste: Er revoltierte von Anfang an. Man lachte, höhnte, pfiff, ahmte Tierstimmen nach, und vielleicht wäre man dessen auf die Dauer müde ENTSTEHUNG BESETZUNG geworden, wenn nicht die Menge der Ästheten und einige Musiker in zwischen 1910 und 1913, Piccoloflöte, 3 Flöten (3. auch ihrem übertriebenen Eifer das Logenpublikum beleidigt, ja tätlich ange- unterbrochen durch die Piccolo), Altflöte, 4 Oboen griffen hätten. Der Tumult artete in ein Handgemenge aus. Mit schief Komposition von »Pétrouchka«; (4. auch Englischhorn), gerutschtem Diadem in ihrer Loge stehend, schwang die alte Comtesse 1947 revidiert, 1967 Neu- Englischhorn, Es-Klarinette, de Pourtalès ihren Fächer und schrie mit hochrotem Gesicht: ›Zum ersten edition der Partitur 3 Klarinetten (3. auch Bassklari- Mal seit sechzig Jahren wagt man es, sich über mich lustig zu machen!‹ nette), Bassklarinette, 4 Fagotte Die gute Dame meinte es aufrichtig; sie glaubte an eine Fopperei.« Laut U R AU F F Ü H R U N G (4. auch Kontrafagott), Polizeibericht forderte der Abend 27 Verletzte … am 29. Mai 1913 im Pariser Kontrafagott, 8 Hörner (7. und Was hatte das Publikum dermaßen erregt? Der Komponist Igor Théâtre des Champs-Élysées 8. auch Tenortube), Strawinsky war in Paris eigentlich kein Unbekannter mehr. Gemeinsam durch die Ballets Russes Piccolotrompete, 4 Trompeten, mit den Ballets Russes, der legendären Tanztruppe des Impresarios (Dirigent: Pierre Monteux, Basstrompete, 3 Posaunen, Sergej Diaghilew, hatte er bereits mehrere Ballette herausgebracht und Choreografie: Vaslaw Nijinsky, 2 Tuben, 2 Paar Pauken, mit »L’Oiseau de feu« (»Der Feuervogel«, 1910) und »Pétrouchka« (1911) Ausstattung: Nicholas Roerich) Schlagzeug (4 Spieler), außergewöhnliche Erfolge gefeiert. Was also war so anders am »Sacre«? Streicher Zunächst einmal die Bühnenhandlung. Die Idee zu den »Bildern aus dem heidnischen Russland«, wie der »Sacre« im Untertitel heißt, kam DAU ER Strawinsky noch in seiner russischen Heimat: »Als ich in St. Petersburg ca. 55-60 Minuten die letzten Seiten des ›Feuervogels‹ niederschrieb, überkam mich eines Tages … die Vision einer großen heidnischen Feier: Alte weise Männer 24 25 11. SYMPHONIEKONZERT
sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen. Das war das Thema von ›Le sacre du printemps‹. Diese Vision bewegte mich sehr, und ich beschrieb sie sogleich meinem Freund, dem Maler Nicholas Roerich, der ein Kenner auf dem Gebiet heidnischer Beschwö- rung war. Er nahm meine Idee begeistert auf und wurde mein Mitar- beiter an dem Werk.« Strawinsky und Roerich entwarfen ein zweiteiliges Libretto, wenig später entstanden erste musikalische Skizzen. Nach der eingeschobenen Komposition von »Pétrouchka« wurde der »Sacre« Ende 1912 weitgehend abgeschlossen. Die Beschwörung archaischer Urkräfte, die Darstellung eines brutalen, vorzivilisatorischen Ritus – dies war sicherlich ein Grund für den Skandal. Doch gewiss nicht der einzige. Eine Revolution der Ballettgeschichte Auch die Neuartigkeit des Tanzes musste irritieren. In der Choreografie von Vaslaw Nijinsky, der bereits als Tänzer eine Sensation der Ballets Russes war, wurde das klassische Gestenrepertoire mit einem Mal über den Haufen geworfen. Die Tänzer verzichteten auf Ballettschuhe, brachten die Archaik der Handlung in wildem, rhythmischem Stampfen zum Ausdruck. Eine Revolution in der Ballettgeschichte! Völlig unum- stritten war Nijinskys Choreografie allerdings auch im eigenen Umfeld nicht: Strawinsky, anfangs begeistert von der Zusammenarbeit mit Nijinsky, mokierte sich später über dessen choreografische Ich weiß, dass »Le sacre du Fähigkeiten. Und Cocteau kriti- printemps« einmal sein wird, wenn sierte die Dopplung von Musik alles so ist, wie wir es beide wollen. und tänzerischen Gesten, »ihren Für einige wird es neue Horizonte Mangel an freiem Gegenspiel, an öffnen, riesige Horizonte, durchflutet Kontrapunkt«. Wie auch immer: von verschiedenen Strahlen der An der tanzgeschichtlichen Sonne. Die Menschen werden neue Bedeutung von Nijinskys »Sacre«- und andersartige Farben und Linien Choreografie ist heute im Rück- sehen, alles ist fremd, unerwartet blick nicht zu rütteln. und schön. Und dann war da natürlich Vaslaw Nijinsky an Igor Strawinsky die Musik. Strawinsky weckte die musikalischen Urkräfte mit einer nie da gewesenen Dominanz des Rhythmischen: Das riesige Orchester wirkt oft wie ein einziges Schlag- instrument – obwohl das Schlagzeug an sich kleiner besetzt ist als in mancher Mahler-Symphonie. Die rhythmischen Akzente gehen häufig von den Streichern aus, die mit schroffen Abstrichen wie Schlaginstru- Beschwörung archaischer Urkräfte: Igor Strawinsky, um 1920 mente behandelt werden. Taktwechsel, unregelmäßige Akzente und 26 27 11. SYMPHONIEKONZERT
plötzlich einbrechenden »Vorboten des Frühlings«, denen eine bitonale Akkordkombination zugrunde liegt – die harmonische Keimzelle des ganzen Werkes. Überhaupt gehört dieser Beginn zum Faszinierendsten, was die Neue Musik zu bieten hat: Aus einer einzelnen Fagottmelodie in extremer Höhe entfalten sich allmählich verschiedene Bläserlinien, die Musik beginnt zu wuchern – und zeigt in den »Vorboten« schließlich ihre ganze rhythmische Kraft. Hier verarbeitete Strawinsky nicht nur seine Vision einer mythischen Vorzeit, sondern auch ganz persönliche Erinne- rungen: »Den heftigen russischen Frühling, er schien in einer Stunde zu beginnen, und die ganze Erde schien mit ihm aufzubrechen. Das war das herrlichste Erlebnis in jedem Jahre meiner Kindheit.« Heute ist »Le sacre du printemps« zumeist im Konzertsaal zu hören. Ist die Komposition damit zu einer Art imaginärer Ballett- oder gar Programmmusik geworden? Strawinsky hat diese Frage verneint. Seine Partituren seien nie programmatische Schilderung, Drama oder Rhetorik – sondern stets Choreografie. Will heißen: Strawinsky arbei- tete in seiner Musik immer mit gestischen Elementen, auch dort, wo er nicht explizit fürs Ballett geschrieben hat. Dass diese Gesten wiederum verschiedene programmatische Deutungen zuließen, demonstrierte Stra- Nicholas Roerich, Originalbühnenbild von »Le sacre du printemps«, winsky selbst, als er den »Sacre« 1940 für Walt Disneys Zeichentrickfilm zweiter Teil des Balletts »Fantasia« einrichtete, in dem die vorzivilisatorische Menschen- durch eine Saurierhandlung ersetzt wurde. Dort stand der »Sacre« plötzlich neben Werken wie Dukas’ »L’Apprenti sorcier« (»Der Zauberlehrling«) die Schichtung verschiedener rhythmischer Strukturen erzeugen einen und Beethovens »Pastorale«. Aus dem einstigen Skandalstück war längst chaotisch-barbarischen Eindruck. Harmonik und Melodik treten dahinter ein Klassiker geworden. zwangsläufig zurück. »Es war das frische Blut der ›Barbaren‹, eine Art TOBIAS NIEDERSCHL AG von elektrischem Schock, der ohne Vorbereitung bleichsüchtigen Orga- nismen verabreicht wurde«, beschrieb Pierre Boulez die Wirkung dieser Musik. »Harmonische Beziehungen und melodische Bildungen sind auf Die erste Szene sollte uns an den Fuß eines heiligen Hügels versetzen, in eine schlagkräftige, leicht zu behaltende Formeln gebracht, die eigentlich fast üppige Ebene, wo slawische Stämme versammelt sind, um die Frühlingsfeier- nur dazu dienen, eine rhythmische Erfindungskraft zu lancieren, wie sie lichkeiten zu begehen. In dieser Szene erscheint eine alte Hexe, die die Zukunft die westliche Musik bis dahin nicht gekannt hat.« voraussagt: Hier gibt es Entführung und Hochzeit; Reigentänze. Dann folgt der feierliche Augenblick. Der weise Alte wird aus dem Dorf gebracht, um seinen heiligen Kuss der neu blühenden Erde aufzudrücken, und während dieser Vom Skandalstück zum Klassiker feierlichen Handlung wird die Menge von einem mystischen Schauer ergriffen. Die Emanzipation des Rhythmus manifestiert sich am radikalsten im Nach diesem Aufrauschen irdischer Freude führt uns die zweite Szene in ein abschließenden »Opfertanz«, wo das Zeitmaß mit jedem einzelnen Takt himmlisches Mysterium. Jungfrauen tanzen im Kreise auf dem Hügel, ehe sie wechselt. Durch die rhythmische Unberechenbarkeit wird die (An-) das Opfer wählen, das sie darzubringen gedenken und das sogleich seinen Spannung gesteigert – das von den Weisen ausgewählte Opfer tanzt sich letzten Tanz vor den uralten, in Bärenfell gekleideten Männern tanzen wird. zu Tode. Berühmt wurden auch zwei andere Stellen des Werkes, vor Dann weihen die Graubärte das Opfer dem Gott Jarilo. allem aber wegen ihrer melodischen und harmonischen Merkmale: Das einleitende Fagottsolo, das eine litauische Volksmelodie zitiert, und die Die Handlung des »Sacre« nach Nicholas Roerich 28 29 11. SYMPHONIEKONZERT
11. Symphoniekonzert 2018 | 2019 Orchesterbesetzung 1. Violinen Bratschen Flöten Trompeten Matthias Wollong / 1. Konzertmeister Florian Richter / Solo Sabine Kittel / Solo Mathias Schmutzler / Solo Thomas Meining Andreas Schreiber Cordula Bräuer Tobias Willner / Solo Federico Kasik Anya Dambeck Jens-Jörg Becker Volker Stegmann Robert Lis Uwe Jahn Dóra Varga-Andert Sven Barnkoth Christian Uhlig Ulrich Milatz Beatriz Soares ** Gerd Graner Johanna Mittag Zsuzsanna Schmidt-Antal Barbara Meining Marie-Annick Caron Oboen Posaunen Wieland Heinze Claudia Briesenick Bernd Schober / Solo Nicolas Naudot / Solo Anja Krauß Luke Turrell Johannes Pfeiffer / Solo* Jonathan Nuß / Solo Anett Baumann Sae Ito ** Sibylle Schreiber Guido Ulfig Anselm Telle Elke Bär * Michael Goldammer Frank van Nooy Renate Peuckert Thomas Liebmann * Frauke Tautorus * Ludovica Nardone Tuba Yuval Herz Violoncelli Klarinetten Jens-Peter Erbe / Solo Sunjoo Hong ** Friedwart Christian Dittmann / Solo Wolfram Große / Solo Dominik Nuß ** Janosch Armer * Tom Höhnerbach Dietmar Hedrich Martin Jungnickel Egbert Esterl Pauken 2. Violinen Uwe Kroggel Christian Dollfuß Manuel Westermann / Solo Lukas Stepp / Konzertmeister Johann-Christoph Schulze Billy Schmidt ** Annette Thiem Jakob Andert Schlagzeug Kay Mitzscherling Anke Heyn Fagotte Bernhard Schmidt Olaf-Torsten Spies Matthias Wilde Philipp Zeller / Solo Christian Langer Beate Prasse Boris Nedialkov Erik Reike Simon Etzold Mechthild von Ryssel David Hausdorf * Andreas Börtitz Dirk Reinhold Alexander Ernst Hannes Schirlitz Stefan Seidl Emanuel Held Kontrabässe Aurelius Voigt ** Martin Fraustadt Andreas Wylezol / Solo Harfe Yukiko Inose Petr Popelka Hörner Vicky Müller / Solo Michael Schmid Torsten Hoppe Jochen Ubbelohde / Solo Michail Kanatidis ** Helmut Branny Robert Langbein / Solo Alina Kasik * Christoph Bechstein Andreas Langosch Nicolaus Richter de Vroe * Fred Weiche David Harloff Thomas Grosche Julius Rönnebeck Johannes Nalepa Rainer Seyfried Yang Liu ** * als Gast Edouard Cambreling * ** als Akademist 30 31 11. SYMPHONIEKONZERT
. 6 . 2 0 19 3 19. Juni 2019, 20 Uhr, Kulturpalast Dresden 2 0 . – 2 N AT I O N A L E SONDERKONZERT ANLÄSSLICH A K 1 O 0 W . I N TER ITSCH DER 10. INTERNATIONALEN T SCHOS TA G E SCHOSTAKOWITSCH TAGE GOHRISCH Sakari Oramo DIRIGENT H Kirill Gerstein KLAVIER H R I S C Sächsische Staatskapelle Dresden GO Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466 Schostakowitsch: Symphonie Nr. 11 g-Moll »Das Jahr 1905« INSKY K ARTEN (AB 15 EURO): 0351 4911 705 STRAW O K O F JEW – W W W.STA ATSK APELLE-DRESDEN.DE CH – PR rajan, , S TA K OW I T S 2 1 , I s abel Ka sang Enders SCHO el, Ka p e ll e aba y a n , I or Dan rtet, Sergei B ommer u.a. Quatu eQ u a b Sy r S a x ophon n s , G ü nter Ba è Rasch Andris Nelso PROGRAMM UND TICKETS UNTER WWW.SCHOSTAKOWITSCH-TAGE.DE Die Internationalen Schostakowitsch Tage 32 33 Gohrisch werden mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag Sandstein und Musik 11. SYMPHONIEKONZERT beschlossenen Haushalts.
NEU international Wunderharfe Freunde unterstützen patron engagement begeistern verbinden network gewinnen Staatskapelle tradition Dresden junge Menschen fördern friends Gesellschaft Christian Netzwerk close hautnah THIELEMANN SCHUMANN SYMPHONIEN »Die Symphonien Schumanns sind Teil der Kapell-Seele«, GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER weiß Christian Thielemann, der die Meisterwerke der S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N E . V. Romantik mit der Staatskapelle Dresden neu eingespielt hat. KÖNIGSTRASSE 1 01097 DRESDEN | GERMANY I N F O @ G F S K D D . D E | W W W. G F S K D D . D E Wir freuen uns auf Sie! 34 35 Come and join us! 11. SYMPHONIEKONZERT
06.07. 20 UHR Vorschau JUNGE GARDE IM GROSSEN GARTEN KLASSIK PICKNICK T Sonderkonzert anlässlich der Wienerische Sommernacht 10. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch M I T T WO C H 19. 6 .19 2 0 U H R K U LT U R PA L A S T D R E S D E N Sakari Oramo Dirigent Kirill Gerstein Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert d-Moll KV 466 Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 11 g-Moll op. 103 »Das Jahr 1905« 8. Kammerabend S O N N TAG 2 3. 6 .19 2 0 U H R S E M P ER O P ER D R E S D E N Jacobus Stainer Quartett: Henrik Woll Violine Paige Kearl Violine Christina Biwank Viola Simon Kalbhenn Violoncello Christoph Berner Klavier Béla Bartók Tickets unter www.staatskapelle-dresden.de Streichquartett Nr. 5 Sz. 102 und bei allen EVENTIM-Vorverkaufsstellen Robert Schumann Klavierquintett Es-Dur op. 44 11. SYMPHONIEKONZERT
IMPRESSUM Sächsische Staatskapelle Dresden Künstlerische Leitung / Orchesterdirektion Sächsische Staatskapelle Dresden Chefdirigent Christian Thielemann Christian Thielemann Spielzeit 2018 | 2019 Chefdirigent Hanna Marx H E R AU S G E B E R Persönliche Referentin (Interim) Die Sächsische Staatskapelle Dresden von Christian Thielemann ist ein Ensemble im Staatsbetrieb Sächsische Staatstheater – Staatsoper Dresden Jan Nast Theaterplatz 2, 01067 Dresden Orchesterdirektor GESCHÄF TSFÜHRUNG Dennis Gerlach Peter Theiler Konzertdramaturg, Intendant der Staatsoper Künstlerische Planung Wolfgang Rothe André Podschun Kaufmännischer Geschäftsführer Programmheftredaktion, © Juni 2019 Konzerteinführungen Felicitas Böhm Semperoper R E DA K T I O N Presse und Marketing André Podschun Alexandra MacDonald Dresden G E S TA LT U N G U N D L AYO U T Assistentin des Orchesterdirektors schech.net Cornelia Ameling Strategie. Kommunikation. Design. Orchesterdisponentin Matthias Gries DRUCK Orchesterinspizient Union Druckerei Dresden GmbH Steffen Tietz ANZEIGENVERTRIEB Golo Leuschke Anzeigenvermarktung Semperoper Dresden Wolfgang Preiß Sascha Bullert Stefan Other Telefon: 089 / 540 447 424 Orchesterwarte E-Mail: anzeigen@semperoper.de Agnes Thiel Vincent Marbach T E X T N AC H W E I S E Notenbibliothek Die Texte von André Podschun und Tobias Niederschlag sind Originalbeiträge für die Programmhefte der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Vaslaw Nijinsky an Igor Strawinsky (S. 27) zitiert nach Robert Craft, »Nijinsky and ›Le Sacre‹«, New York Review of Books 1976. B I L D N AC H W E I S E Matthias Creutziger (S. 3); Werner Kmetitsch Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht (S. 6); Esther Haase (S. 9); Tretjakow-Galerie, werden konnten, werden wegen nachträglicher Moskau (S. 13); Kunstmuseum Basel (S. 14); Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten. Museo del Prado, Madrid (S. 16); S. I. Schlifstein, Prokofjew, Moskau 1956 (S. 20); Wolfgang Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus Premiere 29. Juni 2019 Dömling, Strawinsky, Reinbek bei Hamburg 2002 urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Vorstellungen 2., 4., 10. & 13. Juli 2019 (S. 26); International Centre of the Roerichs, Moskau (S. 28) W W W. S TA AT S K A P E L L E - D R E S D E N . D E ML: Soltesz / I: Konwitschny Mit: Gimadieva, Rowley, Rönnebeck, Pohl, Pucalkova, Esper, Pegram, Deng, Piontek, Hoedt, Osborn, Relyea, J. Müller, Hupach, Doron, Brohm, Durham Sächsischer Staatsopernchor Dresden, Kinderchor der Semperoper Dresden, Sächsische Staatskapelle Dresden Änderungen vorbehalten Informationen & Karten, T +49 351 49 11 705, semperoper.de Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung 38 Foto: Andreas Mühe, Die Hugenotten I, Dresden (2017)
Partner der Staatskapelle Dresden
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