Pädagogisches Konzept - "Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!" Maria Montessori - Sonnenquell Montessori

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Pädagogisches Konzept - "Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!" Maria Montessori - Sonnenquell Montessori
Sonnenquell Montessori Kindergruppe e.V., Bajuwarenstr. 134, D-81825 München

                           Pädagogisches Konzept

                       „Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!“
                                                                 Maria Montessori
Pädagogisches Konzept - "Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!" Maria Montessori - Sonnenquell Montessori
Vorwort

Im Sonnenquell haben wir eine Umgebung und eine Atmosphäre geschaffen, in der sich
 die Kinder ihren Voraussetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten entsprechend
 individuell entfalten können.

Leitziel ist der beziehungsfähige, wertorientierte und schöpferische Mensch.

Der Mensch besitzt als einziges Lebewesen die Fähigkeit, sich selbst in einer ihm
 gemäßen Umwelt aufzubauen, lernend ein Kulturverhalten zu erwerben und in eine
 Gesellschaft hineinzuwachsen. Unsere Kindergruppe verstehen wir als gemeinsamen
 Lebensraum, in welchem in angemessenem Rahmen Regeln des Zusammenlebens
 eingeübt werden, die die Grundlage einer demokratischen Gesellschaft bilden.

Durch eine Kultur der Achtsamkeit schaffen wir sichere Orte, in denen Kinder und ihre
 Familien wertgeschätzt, Fähigkeiten weiterentwickelt und gefördert werden. Wir leben
 eine Kultur der Offenheit und Achtsamkeit auf allen Ebenen mit einem praktikablen
 transparenten Beschwerdemanagement und Kinderschutzverfahren.

Der Kindergarten hat eine ganzheitliche elementare Bildung anzubieten.
 Arbeitsgrundlage für die Gestaltung unseres Erziehungs-, Bildungs- und
 Betreuungsauftrages ist das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz und
 Änderungsgesetz (BayKiBiG und ÄndG). Die Ziele der zugeordneten Bildungsbereiche
 verfolgen unter Berücksichtigung der jeweiligen Alters- und Entwicklungsstufe des
 Kindes das Ziel, den Übergang in die Grundschule zu erleichtern. Durch zusätzliche
 entsprechende Förderung ist zu versuchen, Entwicklungsmängel, Behinderungen und
 ungleiche Bildungsvoraussetzungen auszugleichen.

Impressum
Montessori-Kindergruppe Sonnenquell e.V.
Bajuwarenstraße 134

81825 München
Telefon: 089/42 28 29

                                                                                        2
Pädagogisches Konzept - "Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!" Maria Montessori - Sonnenquell Montessori
Sonnenquell Montessori Kindergruppe e.V., Bajuwarenstr. 134, D-81825 München

Entstanden unter Mitwirkung vom
pädagogischen Team und den Eltern

Fassung: März 2019

    Inhaltsverzeichnis

1.     Rahmenbedingungen                                                       5
     1.1     Vorstellung der Einrichtung                                       5
     1.2     Beschreibung der Räumlichkeiten                                   5
     1.3     Anzahl und Alter der Kinder                                       7
     1.4     Öffnungszeiten                                                    7
     1.5     Verpflegung                                                       7
     1.6     Das pädagogische Personal                                         7
     1.7     Qualitätssicherung und -entwicklung                               8
     1.8     Fortbildungen                                                     8
     1.9     Wochen- und Tagesablauf                                           9
       1.9.1 Wochenablauf                                                      9
       1.9.2 Tagesablauf                                                       9
     1.10    Eingewöhnung und Übergang zur Schule                              11
       1.10.1. Eingewöhnung                                                    11
       2.10.2. Übergang zur Schule                                             11
2      Die Montessori-Pädagogik                                                12
     2.1     Kurzlebenslauf von Maria Montessori                               12
     2.2 Grundlagen der Pädagogik                                              13
     2.3     Die vorbereitete Umgebung                                         14
       2.3.1 Übungen des praktischen Lebens                                    14
       2.3.2 Übungen der Sinneswahrnehmung                                     14
       2.3.3 Sprache                                                           14
       2.3.4 Mathematik                                                        14
       2.3.5 Kosmische Erziehung                                               15
     2.4     Das Montessori Material                                           15
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2.5     Freiarbeit - Die Freiheit des Kindes                        16
    2.6     Die Arbeit des Kindes                                       16
    2.7     Gruppenmischung                                             16
3     Zusammenarbeit                                                    17
    3.1     Elterninitiative                                            17
    3.2     Austausch zwischen Pädagogen und Eltern                     17
      3.2.1 Tür- und Angelgespräche                                     18
      3.2.2 Entwicklungsgespräche                                       18
      3.2.3 Weiterer Informationsaustausch                              18
4     Wissenstransfer                                                   19
    4.1     Praktikanten und Hospitanten                                19
    4.2     Vernetzung                                                  20
5     Erziehungs- und Bildungsziele                                     20
    5.1     Werteorientierung und verantwortungsvoll handelnde Kinder   20
      5.1.1 Soziales Lernen                                             20
      5.1.2 Konflikte                                                   21
      5.1.3 Freiheit und Grenzen                                        22
      5.1.4. Religiöse Erziehung                                        23
    5.2     Sprachen- und medienkompetente Kinder                       23
      5.2.1 Kommunikation                                               23
      5.2.2 Spracherziehung                                             24
      5.2.3 Medien                                                      24
    5.3     Fragende und forschende Kinder                              25
      5.3.1 Mathematik                                                  25
      5.3.2 Naturwissenschaft und Technik                               25
      5.3.3 Umwelt und Natur und Kosmische Erziehung                    26
    5.4. Künstlerisch aktive Kinder                                     26
      5.4.1 Kreativität und Handarbeit                                  26
      5.4.2 Musik                                                       27
    5.5 Starke Kinder                                                   27
      5.5.1 Bewegung                                                    27
      5.5.2 Gesundheit                                                  28
      5.5.3 Partizipation                                               29
      5.5.4 Kinderrechte und Kinderschutz                               30
6     Schlussgedanken                                                   31

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Pädagogisches Konzept - "Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!" Maria Montessori - Sonnenquell Montessori
Sonnenquell Montessori Kindergruppe e.V., Bajuwarenstr. 134, D-81825 München

  1. Rahmenbedingungen

 1.1       Vorstellung der Einrichtung

Im September 1993 wurde der Verein „Sonnenquell e.V.“
 gegründet. Nach einjähriger intensiver Arbeit der
 entstandenen Elterninitiative wurde die von der Stadt
 München geförderte Kindergruppe auf dem Grundstück
 der Bajuwarenstraße 134 in 81825 München im Jahr
 1994 eröffnet.

Das Einfamilienhaus liegt im Stadtteil Trudering in
 nächster Umgebung von Arztpraxen, Apotheken und
 Lebensmittelläden. Auch eine Polizeidienststelle,
 Feuerwehr und das Bayerische Rote Kreuz befinden sich
 in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Anbindung zur
 Innenstadt, nach Riem und Berg am Laim durch
 öffentliche Verkehrsmittel, sowie die Versorgungslage
 durch Grund- und weiterführende Schulen ist sehr gut.

 1.2       Beschreibung der Räumlichkeiten

Die Kindergartengruppe befindet sich in einem Einfamilienhaus dessen Grundstück
 komplett für die Nutzung der Gruppe zur Verfügung steht.

Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich im Eingangsbereich die Garderoben der
 Kinder, eine Toilette für Erwachsene, die Küche und der Essensraum. In diesem
 nehmen die Kinder die gleitende Brotzeit sowie das gemeinsame Mittagessen ein. Hier
 stehen auch die Materialien und genügend Platz für Kreativ- und Handarbeiten zur
 Verfügung. Vom Essensraum gelangt man in ein kleines Büro, das vom pädagogischen
 Personal genutzt wird.

Im ersten Stock des Hauses sind der Gruppenraum, ein kleiner Nebenraum und die
 Sanitäranlagen für die Kinder mit zwei Kindertoiletten und zwei Kinderwaschbecken.

Im Gruppenraum sind die Montessori-Materialien aus den Bereichen Sinnesschulung,
 Sprachförderung, mathematische Förderung und kosmische Erziehung, sowie
 Musikinstrumente untergebracht. Der Notausgang für den oberen Bereich ist am
 gartenseitigen Fenster in Form einer Feuerrutsche angebracht und entspricht den
 brandschutztechnischen Anforderungen.
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Im Nebenraum befinden sich die Übungen des täglichen Lebens. Hier stehen auch die
 Utensilien für die Pflege der Umgebung und der Pflanzen zur freien Verfügung. Ein
 Aquarium bietet die Möglichkeit, Fische zu beobachten und Verantwortung zu
 entwickeln. Außerdem ist im Nebenraum eine Kuschelecke eingerichtet, in der die
 Kinder die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen, zu spielen oder Bücher zu lesen.
 Dafür steht den Kindern eine altersgerechte und vielseitige Bibliothek zur Verfügung.
 Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit mit Decken und Wäscheklammern
 eigenständig frei gestaltende Höhlen zu bauen. Zudem entwickeln sie hier
 Geschichten und spielen verschiedene Rollen mit den Handpuppen.

Der großzügig gestaltete Garten, der gesichert und umzäunt ist, bietet durch seine
 Natürlichkeit eine Vielzahl von Arbeits- und Bewegungsmöglichkeiten, die unerlässlich
 für die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik sind. Der tägliche Aufenthalt im
 Freigelände lässt den Kindern viel Gestaltungsspielraum, der zum fantasievollen
 Spielen einlädt und ganzheitlich die Sinne der Kinder anregt.

Im Garten steht den Kindern folgendes zur Verfügung:

    ● ein Klettergerüst
    ● Rutsche und Schaukel
    ● ein Sandkasten mit Sonnensegel
    ● Sandspielzeug und Fahrzeuge
    ● Zwei Holzpferde
    ● Ein Tipi
    ● Apfel- und Quittenbäume
    ● verschiedene Beerensträucher zum Naschen
    ● verschiedene Gebüsche und ein Hügel zum Verstecken
    ● verschiedene Kletterbäume
    ● zwei kleine Beete, um Kräuter und Gemüse anzubauen
    ● eine Kinderwerkstatt
    ● eine Kinderküche aus Baumstämmen
    ● ein Insektenhotel

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 1.3       Anzahl und Alter der Kinder

Unsere Einrichtung bietet Platz für 15 Kinder im Alter von 2,5 bis 6 Jahren. Wir achten
 auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von Jungen und Mädchen sowie von
 jüngeren und älteren Kindern, um ein vielfältiges Angebot an Spiel- und Arbeitspartnern
 zu schaffen.

 1.4       Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag                                              7.45 Uhr bis 15.15 Uhr
Freitag                                                            7.45 Uhr bis 14.15 Uhr

Unsere Kindergruppe ist fünf Wochen im Jahr zu folgenden Zeiten geschlossen:
    ● zwei Wochen vom 23.12. bis nach Hl. Drei Könige
      ● drei Wochen während der Sommerferien

 1.5       Verpflegung

Wir achten auf gesunde und abwechslungsreiche
 Ernährung. Die vollwertige fleischlose
 Mittagsverpflegung wird aus hochwertigen Zutaten ganz
 frisch zubereitet und an vier Tagen der Woche von einem
 Caterer geliefert, der sowohl Bio- als auch ISO 22000
 hygienezertifiziert ist.
Die Gerichte werden mit Salaten, Rohkost, Suppen, Obst,
 Joghurt und gelegentlich Süßspeisen ergänzt. Einmal pro
 Woche kocht eine Familie für alle und bringt das Essen in
 den Kindergarten.
Getränke wie Saftschorlen, Tees und Wasser stehen den
 Kindern in ausreichender Menge zur Verfügung.

 1.6       Das pädagogische Personal

Das Team besteht aus zwei pädagogischen Fachkräften mit der Zusatzqualifikation des
 Montessori-Diplom. Eine dritte Kraft ergänzt das Team: ein Praktikant oder eine
 Praktikantin in der Ausbildung oder ein/e FSJler.
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1.7    Qualitätssicherung und -entwicklung

Ein Qualitätsmerkmal im Kindergarten ist die intensive Nutzung der Verfügungszeit zur
 Qualitätssicherung und -entwicklung. Die Verfügungszeit ist Teil der regulären
 Arbeitszeit. In diesem Zeitraum, der nicht mit der Kindergruppe verbracht wird, widmen
 sich die Erzieher der Vor- und Nachbereitung ihrer pädagogischen Arbeit.

Zu diesen Tätigkeiten gehören besonders:

    ● Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit
    ● Wiederherstellen und ggf. Aktualisierung der
       vorbereiteten Umgebung
    ● Austausch und Reflexion über päd. Themen
    ● Teambesprechungen mit dem Vorstand
    ● Tür- und Angelgespräche mit den Eltern
    ● Elternabende und päd. Elternabend
    ● Elterngespräche
    ● Planung und Gestaltung von Festen und
      Projekten
    ● Monatsrückblick erstellen
    ● Materialeinkäufe
    ● Coaching
    ● Tag der offenen Tür
    ● Infonachmittage für neue Kinder
    ● Konzeptionsentwicklung
    ● Dokumentation der Entwicklung von Kindern
    ● Sprachbögen (SISMIK und SELDAK)

 1.8    Fortbildungen

Fortbildungen ermöglichen es, an pädagogischer Weiterentwicklung teilzunehmen,
 neue Erkenntnisse zu erwerben und Hilfestellung in der Umsetzung im Alltag zu
 erhalten. Jeder Erzieherin und jedem Erzieher stehen zwei Fortbildungstage im Jahr zu.

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 1.9       Wochen- und Tagesablauf

1.9.1 Wochenablauf

Folgende Aktivitäten finden im Laufe der Woche im Sonnenquell statt:

  Montag:             Frühstückskonferenz, Besprechung d. Wochenplans, Verteilung d. Dienste
  Dienstag:           Musikstunde, Basteln oder Backen, einmal im Monat „show and tell“
  Mittwoch:           Turnen in der 2. und 4. Woche
  Donnerstag:          Zeit für das Montessori-Material, Bilderbücher, kreative Angebote
  Freitag:            Immer Draußen! Garten- oder Waldtag, Spielplatz oder Ausflug

An drei Tagen liegen die Termine fest, die restlichen Aktivitäten variieren je nach Bedarf
und Interesse der Kinder. Die Angebote sind auch an die Jahreszeit und die aktuellen
Themen geknüpft.

1.9.2 Tagesablauf

7.45 Uhr bis 9.00 Uhr: Bringzeit und Begrüßung
 der Kinder
Die Rituale sind den Eltern überlassen, der Abschied
 sollte kurz sein, die Eltern bleiben unten. Die Kinder
 gehen zur Begrüßung nach oben, danach ist Zeit für
 freie Spiel- und Arbeitswahl.

9.00 Uhr bis 10.30 Uhr: Brotzeit und Freispiel
Die Kinder wählen in der Freiarbeitszeit ganz unterschiedliche Tätigkeiten nach ihren
 individuellen Bedürfnissen und Interessen aus:
    ● Arbeit mit den Montessori Materialien (Sinnesmaterial, Sprachmaterial,
       Mathematikmaterial, Material zur kosmischen Erziehung, Übungen des täglichen
       Lebens)
    ● Arbeit mit den Kreativmaterialien (malen, schneiden, kleben, prickeln)
    ● Bücher anschauen und lesen

Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, können die
 Kinder in diesem Zeitraum die gleitende Brotzeit im Esszimmer einnehmen. Jedes Kind
 frühstückt in diesem Zeitraum dann, wenn es selbst Hunger bekommt. Wer fertig ist,
 räumt sein Gedeck eigenständig weg und bereitet den Platz für den nächsten vor. In
 diesem Ritual entwickeln sich zwischen den Kindern Gespräche und sie übernehmen
 Verantwortung für sich und die Gruppe.
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10.30 Uhr bis 11.00 Uhr: Morgenkreis
Am Montag gestalten die Kinder im Morgenkreis die kommende Woche mithilfe von
 Symbolen und halten den Überblick an der Wochentafel fest. Sie erzählen vom
 Wochenende und finden sich als Gruppe zusammen. Außerdem entscheiden sie hier,
 welches Frühstück sie am Freitag gemeinsam bekommen per Abstimmung mit kleinen
 Steinen.
Der tägliche Morgenkreis bietet den Raum für Geburtstagsfeiern, das monatliche Show &
 Tell, Musizieren, Fingerspiele, das Mitteilen von Bedürfnissen und Anbringen von
 Beschwerden und die Besprechung von Diensten für die Gemeinschaft. Jedes Kind
 wählt dabei wöchentlich einen Dienst wie Tischdecken, Staubwischen usw. für sich aus
 und sieht an der Arbeitstafel über die Woche hinweg, wofür es sich entschieden hat.

11.00 Uhr bis 12:10 Uhr: Garten
Aufenthalt im Freigelände - bei jedem Wetter. Die
 Kinder haben hier freie Zeit für gemeinsames Spielen
 oder Einzelspiel, ganz nach dem jeweiligen Bedürfnis.
 Sie können den Garten mit allen Angeboten nutzen: Im
 Sand spielen, Verstecken, Fußball, Werken, Matschen,
 Klettern, Schaukeln, Rutschen, Bauen, Gärtnern,
 Experimentieren, Erforschen, Entdecken, Spielen,
 Rennen, sich Verstecken und Reiten.

12.10 Uhr bis 12:20 Uhr: Aufräumen und Abschlusskreis
Gemeinsames Aufräumen und Abschiedslied für Kinder, die eher gehen

12.30 Uhr bis 13.00 Uhr: Händewaschen und Mittagessen
Nach dem Händewaschen wird das Mittagessen gemeinsam eingenommen. Die Kinder
 nehmen sich eigenständig ihr Essen, die Erzieher achten darauf, dass ausreichend
 gegessen und von allem probiert wird. Danach räumen alle gemeinsam ab.

13.00 Uhr bis 14.00 Uhr: Zähneputzen und Mittagsruhe
Die Kinder werden beim Zähneputzen begleitet und gehen dann in die Mittagsruhe. Es
 stehen Matratzen zum Ausruhen oder Schlafen zur Verfügung, die Kinder machen und
 bekommen Massagen zur Entspannung und können Hörspiele hören. Im unteren Bereich
 können sie sich kreativ oder handwerklich still beschäftigen oder bekommen vorgelesen.

14.00 Uhr bis 15.15 Uhr: Garten und Abholzeit
Die älteren Kinder ziehen sich für den Garten an, die Jüngeren werden um 14:30 Uhr
 geweckt. Um den Kindern bis 15.00 Uhr ein Beenden der begonnenen Arbeit zu
 ermöglichen, treffen die Eltern bis spätestens 14.50 Uhr ein. Das Kind verabschiedet sich
 bei dem pädagogischen Personal und damit geht die Aufsichtspflicht an die Eltern über.
 Der Kindergarten wird pünktlich bis 15.15 verlassen, weil das Team am Nachmittag noch
 im Haus arbeitet.

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 1.10 Eingewöhnung und Übergang zur Schule

1.10.1. Eingewöhnung

Für Eltern und Kinder ist es ein großer Schritt, wenn der Besuch im Kindergarten beginnt.
 In jedem Alter des Kindes ist es gleichwohl wichtig, dass das Kind eine gute
 Eingewöhnung bekommt und sich so von Beginn an wohlfühlen kann. Die Eingewöhnung
 im Sonnenquell ist in folgende Phasen gegliedert:

Teil I „Vor dem ersten Kindergartentag“:
    ● Vorbereitungsphase („Neue Eltern“-Elternabend und Erstgespräch)
    ● Kennenlernphase (Schnuppertage im Garten mit einem                       Elternteil)

  Teil II „Ab dem ersten Kindergartentag“:
    ● Sicherheitsphase (Einmaliges Schnuppern mit einem Elternteil im Haus)
    ● Vertrauensphase (Erste Trennung mit Steigerung der Betreuungszeit)
    ● Reflexionsphase (Elterngespräch nach der Eingewöhnung)

Das Team geht einfühlsam und professionell auf die Bedürfnisse des Kindes ein und
 ermöglicht ihm einen guten Start in den Kindergarten. Der Beitrag der Eltern ist sehr
 wichtig: Wenn die Eltern “loslassen” bekommt das Kind Vertrauen in den Kindergarten
 und die ErzieherInnen. Ganz im Sinne Maria Montessoris: „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Die Interaktionszeit des Kindes in der Einrichtung wird periodisch und in Absprachemit
 den Eltern erhö ht. Das individuelle Tempo und die Bedü rfnisse des Kindes stehen im
 Vordergrund - und alles drum herum richtet sich danach. In der gesamten
 Eingewö hnungszeit kü mmert sich das pädagogische Team verlä sslich um das neue Kind.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich das Kind im neuen Rahmen eingefunden
 hat und es sich nach dem morgendlichen Abschied von den Eltern dem Spiel in der
 Gruppe zuwendet.

2.10.2. Übergang zur Schule

In der Montessori-Pädagogik ist die gesamte Kindergartenzeit eine Zeit
 des Lernens und Arbeitens – wie später unter Punkt 2 beschrieben.
 Buchstaben, Zahlen und anderes Wissen eignen sich die Kinder ab dem
 ersten Kindergartentag je nach ihren Interessen und Fähigkeiten an.
 Sie erstellen Fahnenhefte, Buchstaben- und Zahlenhefte über alle drei
 Kindergartenjahre.

Deshalb liegt der Fokus im letzten Kindergartenjahr darin, ein soziales
 Jahr für die Vorschüler zu gestalten: mit Erlebnissen, die sie in ihrem
 Selbstbewusstsein und ihrem Sein in der Welt stärken.
Dazu gehört die Übertragung von Verantwortung bei Ausflügen, spezielle Besuche in der
 Bücherei, Ausflüge zu Feuerwehr, Polizei und Bäckerei. Außerdem werden spezielle
 Projekte gestaltet wie zum Beispiel „Feuer“, in denen sie Wissen sammeln und
 Experimente machen können, bei denen die kleineren Kinder nicht dabei sind. Die
 Vorschulkinder übernachten auch kurz vor dem Übergang zur Schule im Kindergarten
 ohne Eltern. Das Schultütenbasteln gemeinsam mit den Eltern und Erziehern ist
 zweifelsohne ein Highlight in der Vorbereitung auf den Schulübertritt.

2     Die Montessori-Pädagogik

2.1    Kurzlebenslauf von Maria Montessori

 31. August 1870
 geboren in Chiaravalle bei Ancona, Italien

 1890 – 1892
 Studium der Naturwissenschaften an der Universität Rom

 1896
 Promotion als erste Ärztin Italiens, Assistenzärztin
 in der Chirurgie

 1897
 Tätigkeit an der Psychiatrischen Klinik der Universität Rom

 1900
 Leiterin eines Heilpädagogischen Instituts in Rom

 1907
 Eröffnung des ersten Kinderhauses (Casa die Bambini) im Elendsviertel San Lorenzo in
 Rom

 1912
 erster internationaler Kurs zur Einführung in die Montessori-Pädagogik

 1913 – 1949
 Vortragsreisen, Kurse in Europa, Nord- und Südamerika, Indien usw.

 1949
 endgültige Rückkehr nach Europa - Holland

 1949 – 1951
 dreimalige Nominierung für den Friedensnobelpreis

 6. Mai 1952
 gestorben in Nordwjik aan Zee in den Niederlanden

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Sonnenquell Montessori Kindergruppe e.V., Bajuwarenstr. 134, D-81825 München

2.2 Grundlagen der Pädagogik

    „Hilf mir, es selbst zu tun.“
                          Maria
                            MariaMontessori
                                  Montessori

  Maria Montessori (1870 - 1952) entwickelte ihre Pädagogik durch langjährige
  persönliche Erfahrungen und gezielte Beobachtungen. Auch die Erkenntnisse
  erfahrener Pädagogen und naturwissenschaftlicher Forscher ließ sie in ihre
  Erziehungswissenschaften mit einfließen. Im Kern vertraut Maria Montessori auf die in
  jedem Menschen angelegte Kraft, sich selbst nach seinem inneren Bauplan zu
  entwickeln. Die kreativen Gestaltungskräfte des Kindes gilt es durch die
  Wechselbeziehung mit der Umwelt zu unterstützen. Der Erwachsene beobachtet das
  Kind und schafft eine vorbereitete Umgebung, die auf die kindlichen
  Entwicklungsphasen von Geist und Körper abgestimmt ist.
  In unserem Kindergarten sind beispielsweise die
  Montessori-Materialien in offenen Regalen
  angeordnet und somit für die Kinder frei zugänglich
  und wählbar. Die vorbereitete Umgebung ist als
  individuelles Angebot an das einzelne Kind zu
  verstehen. Sie lädt das Kind zur Tätigkeit ein, ohne ein
  Überangebot darzustellen. Sie ist klar gegliedert und
  bietet Sicherheit, Überschaubarkeit und Ordnung.
  Maria Montessori sagt: Äußere Ordnung führt zu innerer Ordnung.
  Kinder sind sehr verschieden. Deshalb werden nicht alle Kinder zur selben Zeit „ein
  Programm“ durchlaufen. Es gilt die Einzigartigkeit jedes Kindes zu achten. Jedes Kind
  soll nach seinen persönlichen Bedürfnissen auswählen dürfen, womit es sich
  beschäftigt. Wir sehen deshalb, wie alle Montessori-Einrichtungen, viel Zeit vor, in der
  die Kinder sich in der vorbereiteten Umgebung entscheiden können.
  Ein zweiter Grundpfeiler der Erziehung ist nach Maria Montessori, neben der
  Vorbereiteten Umgebung, die Haltung der Erwachsenen zum Kind.
  Der Erwachsene im Kindergarten ist die Erzieherin bzw. der Erzieher; sie organisiert im
  Hintergrund, ist zurückhaltend und stets zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Sie spricht
  ruhig und respektvoll. Sie hält sich in ihrer Meinung zurück; z.B. wenn es vermeintlich
  nicht schnell genug geht. Durch freundliches Eingreifen werden Störung, Chaos und
  Unordnung beseitigt.
Zu ihren wichtigsten Eigenschaften gehören:
 ●       Geduld
 ●       Achtung und Demut
 ●       Vertrauen in die kindliche Kraft der Entwicklung

 2.3      Die vorbereitete Umgebung

Nur innerhalb einer vorbereiteten Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes
 entspricht, findet es die Freiheit, selbst die Wahl des Materials und der Spielpartner,
 die für seinen physischen, psychischen und sozialen Aufbau notwendig sind, zu
 bestimmen. Die Grundvoraussetzung für selbst bestimmtes Handeln ist die
 Unabhängigkeit vom Erwachsenen. Dieses pädagogische Grundanliegen Montessoris,
 die Erziehung zur Selbständigkeit, ist ausgedrückt im Zitat eines Kindes: „Hilf mir, es
 selbst zu tun.“

Wir bieten unseren Kindern Materialien aus
verschiedenen Bereichen an, die es ihnen ermöglichen
diese Unabhängigkeit zu erreichen:

     ●   Übungen des praktischen Lebens
     ●   Sinnesmaterial
     ●   Sprachmaterial
     ●   Mathematikmaterial
     ●   Materialien zur kosmischen Erziehung

2.3.1 Übungen des praktischen Lebens
Sie beinhalten die Vorübungen zum Erlernen von Kulturtechniken, die Liebe zur
 Ordnung, das Trainieren der Fein- und Grobmotorik und den achtsamen Umgang mit
 den Dingen und der eigenen Person.

2.3.2 Übungen der Sinneswahrnehmung
Mit dem Sinnesmaterial wird je eine Eigenschaft des Objekts zielgerichtet in den Mit-
 telpunkt gestellt, um alles andere bewusst unberücksichtigt zu lassen, z. B. nur Farbe,
 nur Oberflächenbeschaffenheit, nur Größe. Montessori spricht vom Isolieren der
 Eigenschaften.

2.3.3 Sprache
Wenn das Kind in den Kindergarten kommt, steht es noch mitten in
der Phase des Spracherwerbs. Es hat einen großen Worthunger, die
Erzieherinnen sind Sprachvorbilder. Es steht umfangreiches
Material zur Verfügung, sodass das Kind seiner Neigung
entsprechend mit dem Schreiben oder Lesen beginnen kann.

2.3.4 Mathematik
Das mathematische Material entspricht den sensomotorischen Bedürfnissen des Kindes.
 Der Umgang mit diesem Material ermöglicht es dem Kind, faszinierende Entdeckungen
 zu machen, seinen mathematischen Geist zu entwickeln und zugleich eine
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 grundlegende Einführung in die Mathematik zu erfahren.

  2.3.5 Kosmische Erziehung
Sie beschreibt die Stellung des Menschen im Kosmos und weckt Interesse für
 naturwissenschaftliche und musische Bereiche. Das Kind erfährt und begreift sich als
 Teil der Schöpfung. Es erfährt Zusammenhänge und lernt Natur und Umwelt kennen
 und achten. Kosmische Erziehung lehrt Frieden und Gerechtigkeit als wesentlichen
 Bestandteil unserer Gesellschaft.

Die Kinder arbeiten in der Freiarbeit mit dem Material in Einzel- oder Kleingruppen.
 Das Kind arbeitet am Tisch oder auf einem Arbeitsteppich. Dieser ermöglicht dem Kind
 einen individuellen Arbeitsplatz innerhalb des Raumes.

 2.4       Das Montessori Material

Das Montessori Material ist integraler Bestandteil
 einer pädagogisch „vorbereiteten Umgebung“. Es
 regt das Kind an, durch Selbsttätigkeit seine
 Persönlichkeit gemäß seinen
 Entwicklungsgesetzen zu entfalten. Das
 Sinnesmaterial entspricht in seiner Klarheit,
 Strukturiertheit und Sachlogik den sensiblen
 Entwicklungsphasen des Kindes. Auch die
 Übungen des täglichen Lebens, sowie das Sprach-
 und Mathematikmaterial kommen sensiblen Phasen entgegen. Diese günstigen
 Lernzeiten für bestimmte Tätigkeiten, Fähigkeiten, Haltungen und Einstellungen
 können im Kindergarten mithilfe des Entwicklungsmaterials optimal genutzt werden.

Zur „vorbereiteten Umgebung“ gehört auch, dass jedes Material seinen Platz hat und für
 das Kind sichtbar und greifbar ist. Das Material enthält folgende Merkmale in sich:
 ansprechende Formen und Farben, ästhetische Qualität, Isolierung einer Schwierigkeit,
 Aufforderungscharakter, mengenmäßige Begrenzung und eine Fehlerkontrolle. Damit
 kann das Kind aus seinen Handlungen logische Rückschlüsse ziehen, Fehler selbsttätig
 erkennen und korrigieren. Es lernt ermutigt an bereits Bekanntem anzuknüpfen und
 Neues auszuprobieren, wie es seiner Neugier entspricht. Aus diesem Grund muss das
 Material vollständig, ordentlich und ansprechend sein.
2.5    Freiarbeit - Die Freiheit des Kindes

Ein wesentliches Prinzip der Erziehungsmethode nach Maria Montessori ist die
 Freiarbeit. Sie umfasst:
    ● die freie Wahl der Arbeit - was?
    ● die freie Wahl der Zeit - wie lange?
    ● die freie Wahl der Sozialform - mit wem?
    ● die freie Wahl des Ortes - wo?

Jedoch hat die Freiarbeit auch verschiedene Aspekte der Bindung. Die Freiheit des
 Einzelnen endet dort, wo die Interessen der Gemeinschaft beginnen oder wo sie dazu
 führen kann, die Freiheit des anderen zu beschneiden.

 2.6    Die Arbeit des Kindes

Montessori versteht unter „Arbeit“ zunächst eine intensive Tätigkeit des Kindes. Tätig
 sein ist ein Teil des menschlichen Wesens und das Kind will ebenso tätig sein wie der
 Erwachsene. Die Arbeit des Erwachsenen hat jedoch oftmals andere Merkmale als die
 des Kindes. Beim Erwachsenen ist der Arbeitsbegriff häufig mit Willensanstrengung,
 Ergebnisorientierung und Effizienz verbunden.

Wir sehen das Ziel der kindlichen Arbeit jedoch in der Tätigkeit selbst. Für uns er- gibt
sich hieraus die Aufgabe, das Kind in seiner Arbeit zu unterstützen und ihm die
Umgebung zu schaffen, welche ihm seine Bildungsaufgabe erleichtert.

 2.7      Gruppenmischung

Die gemischte Gruppe begreifen wir wie Montessori als die
 natürlichste Form einer menschlichen Gemeinschaft. Unsere
 Kindergruppe ist aus diesem Grund alters- und
 geschlechtsgemischt. Die jüngeren Kinder lassen sich in der
 Gruppe gern von älteren inspirieren und motivieren. Das
 Ältere analysiert und strukturiert sein Wissen durch
 Vermittlung. Die älteren Kinder können ihre Fähigkeiten
 weitergeben und jüngere Kinder anleiten. Dadurch findet ein
 Lernprozess auf beiden Seiten statt.

Das Verhältnis von Jungen und Mädchen ist in der Regel ebenso
 ausgewogen. Die Art zu lernen und zu spielen, die kleine
 Gruppe und die respektvolle Atmosphäre tragen dazu bei, dass Jungen und Mädchen
 sich in ihren Rollen finden können und gemischtes Spielen gleichzeitig zur Normalität
 des Alltags in unserem Kindergarten gehört.

Auch Kinder mit Beeinträchtigung werden in der Gruppe unterstützt und erleben sich
 als Mitglied der Gemeinschaft. Neben der Atmosphäre des Kindergartens tragen dazu
 die Montessori-Materialien bei, die jedem Kind einen individuellen Umgang
 entsprechend seiner Fähigkeiten ermöglichen. Das bezieht sich auf Kinder mit
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 sprachlicher wie geistiger oder motorischer Beeinträchtigung. Die Räumlichkeiten
 begrenzen die Aufnahme körperlich stark beeinträchtigter Kinder dadurch, dass es
 viele Treppen gibt.

Da es in unserer Einrichtung viele Kinder mit unterschiedlicher Herkunft gibt, lernen
 die Kinder in ihrem Alltag mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Gebräuchen
 zu leben.

 3       Zusammenarbeit

  3.1 Elterninitiative

Der Verein „Montessori-Kindergruppe Sonnenquell“ ist eine
 Elterninitiative. Dies bedeutet, dass die Eltern für die
 Rahmenbedingungen und die innere Organisation
 verantwortlich sind. Die Übernahme mindestens eines Amtes
 pro Familie ist deshalb ebenso Voraussetzung für den Erhalt
 des Kindergartenplatzes wie die Übernahme von
 Elternarbeiten wie Kochen am Freitag, Notdienst,
 gemeinsames Laubrechen im Herbst etc. Wer sich wiederholt
 seinen Aufgaben entzieht, wird den Kindergartenplatz
 verlieren. Denn es ist im Sonnenquell die Aufgabe der
 Elternschaft, für einen guten Rahmen zu sorgen, der es
 möglich macht, dass sich das Team ganz auf unsere Kinder
 und ihre pädagogische Arbeit einlassen kann. Dazu brauchen
 wir in unserer kleinen Gruppe jeden Einzelnen.

Die regelmäßige Teilnahme an den Elternabenden gewährleistet die Information,
 Koordination und die Vorbereitung der notwendigen Entscheidungen. Entscheidungen
 werden im Grundsatz von allen Eltern getroffen und getragen. Grundsätzliches wird im
 Elternplenum besprochen und soweit möglich im Konsens entschieden. Sofern die
 Sitzung zu keinem einheitlichen Ergebnis kommt, wird mit einfacher Mehrheit
 beschlossen.

  3.2 Austausch zwischen Pädagogen und Eltern

Der regelmäßige, vertrauensvolle Austausch gewährleistet den Schulterschluss
 zwischen dem pädagogischen Team und der Elternschaft. Auf diese Grundlage können
 sich die Kinder sicher bewegen.
3.2.1 Tür- und Angelgespräche
Wichtig ist es zu wissen, dass das pädagogische Team bei der Verabschiedung auf die
Eltern zukommt, wenn sich am Tag etwas Wichtiges ereignet hat, das im Familienalltag
beobachtet oder nachgehalten werden soll. Auch auf Wunsch der Eltern ist ein kleiner
Informationsaustausch möglich – idealerweise bei der Abholung. Bitte bedenkt jedoch,
dass täglich 15 Kinder abgeholt werden und das pädagogische Team um 15:00 Uhr
anderen, vor- und nachbereitenden Arbeiten nachgehen muss.

3.2.2 Entwicklungsgespräche
Entwicklungsgespräche finden zwei Mal jährlich statt. Das pädagogische Team
 informiert auf dem Elternabend darüber, in welcher Woche die Gespräche stattfinden
 und hängt einen Plan aus, in den sich die Eltern eintragen können. Bei dringendem und
 wichtigem Gesprächsbedarf kann ein zusätzlicher Termin vereinbart werden.

 3.2.3 Weiterer Informationsaustausch
   ● Die wichtigste Plattform für den Austausch sind die monatlichen Elternabende
         o Die Anwesenheit ist für einen Elternteil verpflichtend
         o Wer verhindert ist, meldet sich beim Vorstand ab
         o Zu Beginn ist immer ein Vertreter des Teams anwesend
         o Alle organisatorischen Themen werden hier besprochen
         o Zu jedem Elternabend wird Protokoll geführt und per E-Mail verteilt
   ● Sonnenquell-Eingangs-Tür (Dringende Informationen)
         o Hier steht zum Beispiel die Erinnerung zum
            Elternabend oder aktuelle ansteckende
            Krankheiten
   ● Schwarzes Brett – Aushänge (Zwei Bereiche für
     Informationen - Team und Eltern)
         o Aktuelle regionale Angebote wie Schwimmkurse
            und Vorführungen sind hier ebenso zu finden wie
            die Ankündigung von Waldtagen oder Hinweise,
            wenn die Kinder mal Bastel- oder Spielmaterial
            wie Eier zum Bemalen oder Eierschalen zum
            Mörsern mitbringen sollen.
         o Hier hängt auch der Notfall-Plan, in den sich jedes Elternpaar für die
            nächsten Monate im Voraus eintragen muss. Wer Notfall-Dienst hat, muss
            an diesem Tag einsatzbereit sein, falls zwei pädagogische Kräfte ausfallen.
            Der Notfalldienst wird im Notfall vom pädagogischen Team angerufen und
            arbeitet an diesem Tag als Ersatzkraft im Kindergarten mit.
   ● Google-Kalender
   ● Der Google-Kalender enthält alle relevanten Termine sowie Geburtstage der
     Kinder und Erzieher.
         o Er wird vom Amt Technik/Interne Koordination gepflegt.
         o Alle Eltern tragen dazu bei, dass der Kalender aktuell und informativ bleibt,
            indem sie Termine aus ihrem Amt an die Interne Koordination per Mail
            senden.
         o Zur Einrichtung des Google-Kalenders auf eurem Smartphone gibt es einen
            gesonderten Punkt im Anhang dieses Elternhandbuch. Wer Hilfe braucht,
            bekommt diese beim Amt Technik.

                                                                                     18
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      ● Telefonate
            o Eine aktuelle Adressliste wird regelmäßig nach neuen Ein- und Austritten
               vom Amt Interne Koordination versendet.
            o Änderungen der eigenen Daten können an das Amt Interne Koordination
               geschickt werden, damit die Liste immer aktuell bleibt.
      ● Mails
            o Die individuellen Mailadressen finden sich in der oben genannten
               Adressliste.
            o Darüber hinaus werden Verteiler genutzt, die sich ebenfalls in der
               Adressliste finden lassen und vom Amt Technik verwaltet werden.
      ● Mitgliederversammlung
      ● Vorstandssitzung
      ● Sonnenquell-Wiki (Wissenspool, verabschiedete Dokumente)
            o Im Sonnenquell-Wiki sind die wichtigsten Informationen zum Sonnenquell
               online dokumentiert.
            o Über folgenden Link ist das Wiki erreichbar:
               http://wiki.sonnenquell-montessori.de
            o Der Login-Name ist „Eltern“. Das Passwort wird euch individuell beim
               Eintritt in den Kindergarten vom Amt Technik zugeschickt.
      ● Feste und Feiern
      ● Elterneinsätze (z.B. Gartentag)
      ● Bildergalerie
            o Über die Bildergalerie können wir am Alltag unserer Kinder ein bisschen
               teilhaben. Das pädagogische Team stellt hier regelmäßig Fotos von den
               Erlebnissen unserer Kinder ein.
            o Die Galerie ist unter folgendem Link erreichbar:
               http://gallery.sonnenquell-montessori.de/index.php/Kindergartenjahr-
               2013-2014
               o Die Zugangsdaten sind die gleichen wie für das Wiki. Der Benutzername ist
                 „Eltern“. Das Passwort bekommt ihr vom Amt Technik zugeschickt, sobald
                 ihr Mitglied im Verein seid.

  4      Wissenstransfer
  4.1 Praktikanten und Hospitanten

Wir bieten Schülerinnen und Schülern aus Haupt- und Realschulen, Gymnasien und
Erzieherschulen die Gelegenheit bei uns ein Praktikum oder eine Hospitation
durchzuführen. Sie kommen zum Austausch und zu ihrer Weiterbildung. Die
Praktikanten und Hospitanten haben die Möglichkeit bei der Aufsicht von
Kleingruppen mitzuwirken. In Absprache mit dem Pädagogischen Team können sie
eigene Ideen einbringen und sich individuell kreativ entfalten. Reflektions- und
Vorbereitungsgespräche mit der Praxisanleitung ermöglichen die aktive Mitarbeit in
der Gruppe.
4.2 Vernetzung

Die Vernetzung mit anderen Einrichtungen dient der optimalen Förderung aller Kinder.
 Der fachliche Austausch mit anderen Einrichtungen unterstützt unseren ganzheitlichen
 Ansatz und gibt Anregungen für die Gestaltung des eigenen Umfelds. Auch bieten wir
 Hospitanten von Montessori-Diplom Kursen die Möglichkeit, Einblicke in unsere
 pädagogische Arbeit zu erlangen. Zudem pflegen wir Kontakte zu:

 5    Erziehungs- und Bildungsziele

 5.1 Werteorientierung und verantwortungsvoll handelnde Kinder

Maria Montessori hat ein Bildungs- und Erziehungskonzept entwickelt, das dem
 kindlichen Forschungs- und Entwicklungsdrang Raum gibt und ein selbstbestimmtes
 Lernen ermöglicht. Nach den Prinzipien der Montessoripädagogik wollen wir diesem
 Bedürfnis der Kinder nach eigenständig erfahrbarem Wissen und gelebter Bildung in
 unserem Kindergruppenalltag gerecht werden und in dieser Weise den Bayerischen
 Bildungs- und Erziehungsplan umsetzen.

5.1.1 Soziales Lernen
Kinder bringen soziale Handlungs- und Verhaltensweisen aus ihrer Familie mit. Die
 Kindergruppe bietet dem Kind eine Vielfalt von neuen Erfahrungsmöglichkeiten. In der
 Gruppengemeinschaft steht es nicht mehr im Mittelpunkt. Es findet eigene Wege,
 freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Es lernt, sich in der Gemeinschaft
 zurechtzufinden, seine Fähigkeiten und Bedürfnisse zu erkennen, zu benennen und
 sich der Folgen seines Verhaltens bewusst zu werden. Soziales Lernen ist somit nicht
 zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuschließen, sondern ein Prozess, der das ganze
 Leben begleitet.

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Damit das Leben in der Gruppe gelingt, bedarf es Regeln, an die sich alle halten müssen
 und die den Kindern Orientierungen zu Achtung und Respekt untereinander bieten.
Diese Regeln werden aktiv von den Kindern mitbestimmt. Besonderen Wert legen wir
 beim sozialen Lernen auf die Umgangsformen, welche in Rollenspielen mit den Kindern
 eingeübt werden. Hierbei lernen die Kinder z.B. jemanden zu begrüßen und zu
 verabschieden, um Hilfe bitten und sich zu bedanken. Auch die Altersmischung trägt
 zum sozialen Lernen bei.

Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres, im
 September, steht die Eingewöhnung der Kinder im
 Mittelpunkt des sozialen Lernens. Jedes neue Kind
 muss seinen Platz und seine Rolle in der Gruppe
 finden. Auch die älteren Kinder knüpfen neue
 Kontakte, da eventuell ihre Freunde in die Schule
 gekommen sind. Neue Verantwortungsbereiche und
 Aufgaben bieten die Chance der Weiterentwicklung.

5.1.2 Konflikte
Konflikte entstehen durch unterschiedliche Ansichten und Meinungen.
Bevor größere Konflikte entstehen, regen wir die Kinder an, über ihren sichtbaren
 Missmut zu sprechen. Die Kinder lernen zu hinterfragen, wie ihre eigenen Gefühle
 entstehen und wieso jemand anderes so handelt, wie er es tut. Gemeinsam gehen wir
 auf die Suche: Gibt es eine Lösung, ohne jemanden verbal oder körperlich zu
 verletzen? Wie kann die aussehen? Gegebenenfalls können ältere Kinder sogar
 unterstützend wirken, um eine faire Lösung zu finden: Gibt es eine Möglichkeit zu
 teilen, abzuwarten oder zu verzichten? Hier hängt es vom Sozialverhalten der Kinder
 ab, ob eine Lösung gefunden wird.

Uns ist es wichtig bei auftretenden Konflikten die eigenen Meinungen zu äußern und
 dem Gegenüber diese Möglichkeit genauso zu bieten und zu zuhören. Die Erwachsenen
 stehen als Moderator zur Verfügung - wenn die Kinder um Unterstützung bitten oder
 deutlicher Bedarf entsteht. Wir geben den Kindern immer die Möglichkeit durch
 Aufklärung den Konflikt eigenständig zu lösen.

Außerdem bieten wir den Kindern Rückzugsmöglichkeiten an, damit sie in Konflikten
 auch die Möglichkeit haben, sich zu schützen. Darüber hinaus greifen wir Themen auf
 und regen Diskussionsrunden in der Gruppe an, um über schwelende Konflikte oder
 Probleme zu sprechen.
5.1.3 Freiheit und Grenzen

Grenzen
Freiheit in der Wahl der Beschäftigung, Freispiel und freie Entwicklung bedeuten
 dennoch keine grenzenlose Freiheit.

   „Meine Freiheit endet da, wo deine Freiheit beginnt.“
                                         Maria Montessori

Jedes Material ist nur einmal vorhanden. So lernen Kinder auf sich gegenseitig
 Rücksicht zu nehmen und auch Ordnung zu halten. Es gilt die Regel: Jedes Ding hat
 einen Platz - jedes Ding an seinen Platz. Die Kinder tragen Sorge dafür, dass auch ein
 anderer mit dem gewünschten Material arbeiten kann.

Wenn eine begonnene Arbeit noch nicht zu Ende geführt ist, wird neben der Arbeit das
Namenskärtchen des arbeitenden Kindes gelegt. Die anderen Kinder respektieren dies
und lernen, dass nicht immer alles jederzeit zur Verfügung stehen muss. Die
Erzieherinnen geben immer eine Einführung in die Handhabung des Materials, bevor
das Kind selbsttätig arbeiten kann. Ebenso wird ein pfleglicher Umgang mit den
Materialien vermittelt und erwartet.

Wir haben wenige Regeln, auf deren Einhaltung wir konsequent achten. Diese werden
gemeinsam mit den Kindern besprochen.

Entfaltung

Montessori sieht die kindliche Entwicklung als eine Wechselbeziehung von Mensch und
 Umwelt, wobei das Kind seinen inneren Aufbau mithilfe eines schöpferischen Geistes
 selbst leitet. Sie bezeichnet das Kind als „Baumeister des Menschen“ und gleichzeitig
 als „geistigen Embryo“, der sich nur in Abhängigkeit seiner geistigen und materiellen
 Umwelt entfalten kann. Während das Kind, im Alter von 0 bis 3 Jahren mithilfe des
 absorbierenden Geistes alle Eindrücke aus der Umgebung unbewusst wahrnimmt,
 wird die Wahrnehmung im Alter von 3 bis 6 Jahren immer bewusster. Bis zum
 sechsten Lebensjahr hat es seine Persönlichkeit geprägt und Stück für Stück sein
 Gedächtnis und die Fähigkeit zu verstehen und zu
 denken aufgebaut.

Das Kind lernt „nicht mithilfe von
 Willensanstrengung, sondern unter der Führung
 innerer Sensibilitäten, die wir ’sensitive Perioden’
 bezeichnen. . . “ (aus „Grundlagen der
 Montessoripädagogik“ M.M.)

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Erziehung in Freiheit

Die „. . . Freiheit der Entfaltung heißt also, dem Ruf zu gehorchen,
 der von innen her geschieht durch das dem Menschenkind
 zugewiesene Wesen und Vermögen und durch das Gewissen, das
 dazu auffordert, nicht den Launen sondern den echten Antrieben
 zu folgen.“ (Helene Helming)

Freiheit in der Montessoripädagogik ist als der innere Drang des
 Kindes nach Weiterentwicklung und Wachstum zu verstehen.
 Montessori sieht die Freiheit ganz eng verbunden mit der Disziplin.

  5.1.4. Religiöse Erziehung

Religiöse Themen und Fragen aus dem Erfahrungsbereich der Kinder werden im
 Rahmen der kosmischen Erziehung aufgegriffen und mit den Kindern besprochen.
 Durch Bildbetrachtungen, Geschichten, Meditation und Handlungen werden
 kindgerechte, anschauliche Erfahrungen ermöglicht. Ebenso werden die in unserem
 Kulturkreis üblichen Kirchenfeste mit der entsprechenden Vorbereitung gemeinsam
 gefeiert.

  5.2 Sprachen- und medienkompetente Kinder

5.2.1 Kommunikation

In unserem täglichen Stuhlkreis werden Fingerspiele, Lieder, Reime, Kreisspiele,
 Geschichten und Gespräche angeboten, sowie Sozialtechniken und Umgangsformen
 wie Zuhören, Ausreden und andere zu Wort kommen lassen eingeübt. Einmal
 monatlich haben die Kinder beim „show and tell“ die Möglichkeit, im Morgenkreis
 einen mitgebrachten Gegenstand zu zeigen und etwas darüber zu erzählen.

Die Ziele von „show and tell“ sind:
     ● Förderung der Eigenverantwortung des Kindes
     ● Förderung der bewussten Freiheit in der Entscheidung (Bringe ich einen
         Gegenstand mit oder nicht, Auswahl des Gegenstandes und Auswahl der
         „Geschichte“ darüber)
     ● Sprachentwicklung und Entwicklung der sozialen Kompetenzen
     ● Sprechen vor einer Gruppe
     ● Zuhören in einer Gruppe
     ● Wohlwollen zeigen gegenüber dem präsentierenden Kind
Ablauf von „show und tell“:
   ● Der mitgebrachte Gegenstand wird mit den anderen Gegenständen in einer Kiste
      im Gang gesammelt.
   ● Gemeinsam wird die Kiste zum Morgenkreis nach oben gebracht.
   ● Reihum präsentieren die Kinder ihre Gegenstände und erzählen etwas darüber.
      Wenn ein Kind dabei in Stocken gerät, hilft das Team selbstverständlich weiter, so
      dass es ein natürliches und positives Erlebnis für Dein Kind ist, etwas von sich zu
      zeigen und darüber zu erzählen.
   ● Die Gegenstände werden wieder in der Kiste gesammelt und verbleiben dort bis
      zum Kindergartenende. (Kein Spielzeug für den Tag).

„Show and tell“ ist eine Arbeit, bei der sich das Kind eigenverantwortlich einbringen
 kann. Sie wird nicht von den Eltern initiiert, motiviert, gesteuert, unterstützt oder
 nachgehalten. Die Verantwortung für „show and tell“ liegt ausschließlich beim Kind.

„Show and tell“ ist kein Spielzeugtag. Der mitgebrachte Gegenstand muss deshalb kein
 Spielzeug sein. Es geht nicht um Konkurrenz a la „Ich habe das tollste Spielzeug
 mitgebracht und bin der „King des Tages“.

5.2.2 Spracherziehung
Die Basis für die Sprachentwicklung bilden eine ausgewogene Motorik, gutes
 Hörvermögen und Sprachverständnis. Mit den Montessori-Materialien, wie z.B. den
 Sandpapierbuchstaben und dem beweglichen Alphabet wollen wir die Kinder in ihrer
 Sprachentwicklung unterstützen. Zur Sprachentwicklung gehören auch unter
 anderem:

      ●      Finger-, Kreis- und Rollenspiele
      ●      Singen
      ●      Gespräche
      ●      Rhythmik, Bewegung
      ●      Übungen des täglichen Lebens
      ●      Übungen zur Vorbereitung auf den
             Schriftspracherwerb

Bild- und Buchmaterial finden die Kinder in unserer Kinderbibliothek, sowie in unserer
 Leseecke. Dort stehen ihnen Bilderbücher, Sachbücher, Lexika, Märchen und
 Geschichten zur freien Verfügung. Hierbei können sie in fremde Fantasiewelten
 eintauchen, ihren Wissensdurst nach Neuem und Interessantem stillen oder mit
 anderen Kindern in Austausch kommen.

5.2.3 Medien
Wir bieten im Kindergarten Hauptsächlich
Druckmedien wie Bücher. Sie stehen immer zur
Verfügung und werden rege genutzt. Die Kinder
schauen sie sich eigenständig an, alleine oder zu
mehreren und wir lesen gemeinsam mit den Kindern -
auch anspruchsvolle Lektüren. Die größeren Kinder
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  regen wir auch zum eigenständigen Lesen an. Dazu gehört für uns auch den Umgang
  mit Büchern zu lernen, sowie die Aufteilung eines Buches – wo stehen Autor,
  Inhaltsverzeichnis, was sind Kapitel und Überschriften.

Auditive Medien: Die Kinder haben in der Mittagsruhe die
 Möglichkeit Geschichten oder Lieder auf CD zu hören. Meist
 besteht ein Zusammenhang mit aktuellen Themen im
 Kindergarten und zu Liedern, die wir gerade singen. Diese
 wählen sie selbst aus. Die Nutzung auditiver Medien ist bei
 uns auf die Mittagsruhe zeitlich begrenzt.

Visuelle Medien: Die Erzieher und die Kinder dürfen Fotografieren. Die Bilder können
 dann mit den Eltern auf der Galerie angeschaut werden. Ein Teil der Fotos wird mit
 den Kindern zusammen ausgedruckt und zum Anschauen, Erinnern, Erzählen und
 Anregen in einer Kiste gesammelt.

Technische Medien: Die Kinder dürfen situationsabhängig das interne Telefon nutzen,
 um im Haus eine Information weiter zu geben. Außerdem kopieren sie in Begleitung
 eines Erziehers Materialblätter.

  5.3 Fragende und forschende Kinder

5.3.1 Mathematik
Durch den absorbierenden Geist nimmt das Kind Umwelteindrücke auf, die im
 Sinnesmaterial geordnet werden. Es unterscheidet, paart, strukturiert und
 rhythmisiert die Gegenstände und erhält damit eine direkte Vorbereitung auf die
 Mathematik. Mit diesen konkreten Sinneseindrücken kommt es vom Greifen zum
 Begreifen, vom konkreten zum abstrakten Denken.

Über das mathematische Material wollen wir den Kindern früh den Umgang mit Zahlen,
 Mengen und geometrischen Formen vermitteln. Spielerisch lernen sie mathematische
 Grundlagen wie das Dezimalsystem oder die Grundrechenarten kennen. Zudem
 werden geometrische Formen, Flächen und Körper visualisiert, unterschieden und
 benannt.

5.3.2 Naturwissenschaft und Technik
Kinder erforschen ihre Umgebung und lernen sich mit den Erscheinungen der belebten
 und unbelebten Natur auseinanderzusetzen. Sie erfassen dadurch Gesetzmäßigkeiten,
 Zusammenhänge und Eigenschaften naturwissenschaftlicher Phänomene. Das
 Montessori Material unterstützt die Kinder bei ihrem Forscherdrang. Jahreszeitbedingt
 beschäftigen wir uns mit den Veränderungen in der Natur, wie z.B.
 Wetterveränderung, Jahreszeiten, Zeitgefühl und Naturkreisläufe. Darunter fällt auch
 der Umgang mit Kalender und Uhren. Auch bringen wir den Kindern über
 verschiedene Experimente anschaulich naturwissenschaftliche Vorgänge näher.
5.3.3 Umwelt und Natur und Kosmische Erziehung
Genauso wichtig wie die Achtung vor dem Kind, ist auch die Achtung vor der Natur. Dies
 vermitteln wir den Kindern, indem wir bei den Naturbeobachtungen sehr aufmerksam
 sind und die natürlichen Lebensräume der Tiere erhalten. Ebenso fördern wir das
 Interesse der Natur, indem wir einmal im Monat in den Wald gehen.

Die „Kosmische Erziehung“ ist eines der Grundprinzipien in der Montessori-Pädagogik.
 Maria Montessori war überzeugt, dass Lernen nicht bedeuten darf, dem Kind
 zusammenhanglos Wissen aus verschiedenen Lernbereichen zu vermitteln, sondern es
 von Anfang an den großen Zusammenhang und die Gesetzmäßigkeiten einer Ordnung
 innerhalb des „Kosmos“ erfahren zu lassen. „Kosmos“, das bedeutet für Montessori
 nicht nur das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten in der Natur, sondern auch das
 Bewusstwerden der Wechselbeziehungen von Mensch und Natur wie auch der
 Menschen untereinander.

 In der Kosmischen Erziehung geht es deshalb vor allem darum,
 die Kinder dabei zu unterstützen, ihren Platz im „Großen
 Ganzen“, d.h. in der Welt zu finden. Weiß das Kind um seinen
 eigenen „Standpunkt“ in der Welt, wird ihm auch die
 Verantwortung, die es durch sein Handeln in dieser Welt hat,
 bewusst. Kosmische Erziehung soll sich dabei nicht auf
 kognitive Zielsetzungen beschränken. Wichtig ist Montessori die
 Aufgabe, „jenes menschliche Verstehen und jene Solidarität zu
 entwickeln, die heute so sehr fehlen“ (Maria Montessori:
 Kosmische Erziehung, Kleine Schriften 1, Freiburg 1988, S. 93f.).
 Damit greift sie ein pädagogisches Ziel auf, das heute als Teil
 einer Werteerziehung von allen Schulen eingefordert wird.

So haben die Kinder beispielsweise ein Lebensbuch, das sie jedes Jahr gemeinsam mit
 ihren Eltern erweitern. Hier werden Fotos aus den Jahren der Kinder eingeklebt. Zum
 Geburtstag schauen sich alle zusammen dieses Buch an und für jedes Jahr umkreist das
 Kind den Montessori-Jahreskreis. So entsteht ein Gefühl für den Zusammenhang vom
 Ablauf der Jahre und dem eigenen Erleben. Das eigene Sein wird in Verbindung mit
 dem großen Ganzen gut verdeutlicht. Dort sprechen wir auch über die Geburt, die
 Familie wie oft man schon auf der Erde um die Sonne gereist ist usw.

 5.4. Künstlerisch aktive Kinder

5.4.1 Kreativität und Handarbeit
Durch gezielte Anleitung lernen die Kinder verschiedene Techniken und Materialien
 kennen. Darauf aufbauend können die Kinder je nach Alter und Fähigkeiten
 selbstständig kreativ tätig werden und eigene Ideen umsetzen und gestalten. Dazu
 stehen ihnen Klebestifte, Scheren, verschiedene Papiere und Farben zur Verfügung.
 Jahreszeitliche oder Themenbezogene Bastelangebote begleiten den
 Kindergruppenalltag. Die entstandenen Kunstwerke finden in den
 Eigentumsschubladen der Kinder oder an den Wänden Platz.

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In unserer Kinderwerkstatt im Garten, bieten wir den Kindern die Möglichkeit
 gestalterisch und schöpferisch tätig zu werden.

Folgende Materialien stehen ihnen zur Verfügung:

      ● Abfallmaterial wie z.B. Papprollen, Korken,
        Kronkorken
      ● Holz in unterschiedlicher Dicke und Größe
      ● Nägel und Schrauben
      ● Werkzeug

5.4.2 Musik
Die Kinder erhalten einmal wöchentlich Musikunterricht durch eine unserer
 Pädagoginnen, die ausgebildete Konzertmeisterin ist. In diesem lernen sie
 verschiedene Instrumente kennen und spielen, Notenwerte zu unterscheiden und zu
 klatschen, auf klassische Musik und Rhythmik sich zu bewegen und vor allem Spaß
 und Freude am gemeinsamen Singen, Spielen und Bewegen zu entwickeln. Die
 Musikalität der Kinder greifen wir auf, indem wir im Stuhlkreis Lieder und Geschichten
 mit Instrumenten begleiten, singen und den Kindern verschiedene Musikstile oder
 Instrumente in Form von CDs oder Anschauungsmaterial, wie z.B. dem Lexikon
 vorstellen.

  5.5 Starke Kinder

5.5.1 Bewegung
Maria Montessori beobachtete eine sensible Phase der Bewegung. Das Kind durchläuft
 eine Phase, in der es „Herr über sein eigenes Tun wird“. Mittels seines starken
 spontanen Bewegungsdrangs erforscht es seine Umwelt. Das Kind trainiert dabei die
 Hände und Beine, bis es sie schließlich koordinierter bewegen kann. Dafür bieten wir
 in der vorbereiteten Umgebung unseres Hauses im Alltag Möglichkeiten -
 insbesondere auch durch die Übungen des täglichen Lebens und die Übungen zur
 Bewegung und Stille.

Durch all dies wird die Bewegungskoordination verfeinert und Bewegungsabläufe
 harmonisiert. Mit gezielten Angeboten ist es uns möglich die motorische Entwicklung
 des jeweiligen Kindes zu beurteilen und es seinen Bedürfnissen entsprechend
 individuell zu fördern.
Daher werden im Rahmen der Bewegungserziehung freie und angeleitete
 Bewegungsangebote durchgeführt, wie:

    ●   Kreis- und Ballspiele
    ●   Wahrnehmungsübungen
    ●   Spiele in der Natur, z.B. Waldtag, Spielplatz
    ●   Bewegung mit Musik, z.B. Rhythmik, Tanzen
    ●   Körpererfahrungsspiele
    ●   Balancieren
    ●   Klettern auf Bäumen
    ●   Übungen der Stille
    ●   Gehen auf der Linie
    ●   Turnen in der Halle

Der tägliche Aufenthalt im Garten ermöglicht den Kindern vielfältige
 Bewegungserfahrungen zu sammeln und motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu
 erproben und zu verfeinern, wie z.B. Koordinationsfähigkeit, Gleichgewicht,
 Schnelligkeit und Kraft. Ebenso bietet der Garten den Kindern Spiel und Spaß sowie
 Natur- und Sinneserfahrungen. Wichtige Voraussetzungen für eine positive geistige,
 körperliche und seelische Entwicklung sind auch das Planschen im Sommer, Rutschen,
 Klettern, Matschen, Laufen und Rennen an der frischen Luft.

5.5.2 Gesundheit
Uns ist wichtig, dass das Kind lernt, selbstbestimmt Verantwortung für sein eigenes
 Wohlergehen, seinen Körper und seine Gesundheit zu übernehmen. Es erwirbt bei uns
 entsprechendes Wissen für ein gesundheitsbewusstes Leben und lernt
 gesundheitsförderndes Verhalten. Dazu gehört selbstverständlich das Essen mit
 Genuss, die Unterscheidung zwischen Appetit und Hunger, das Zähneputzen zum
 Mittag und weitere grundlegende Aspekte im Umgang mit dem eigenen Körper. Um
 das Gesundheitsbewusstsein der Kinder zu fördern, legen wir beim gemeinsamen
 Zubereiten und Anrichten der Freitagsbrotzeit Wert auf biologische Lebensmittel.

Die Kinder lernen den Umgang mit den Lebensmitteln, das Schneiden mit scharfen
 Messern, Tisch decken, Esskultur, soziales Verhalten und unbekannte Speisen kennen.
 Darüber hinaus verdeutlichen wir ihnen den Zusammenhang von Ernährung und
 Gesundheit. Nach dem Mittagessen findet das Zähneputzen statt.

Des Weiteren besucht uns regelmäßig die Zahnfee, um die Kinder über die
 Gesunderhaltung der Zähne durch richtige Ernährung und Pflege zu informieren.
 Darüber hinaus stärken wir die Resilienz der Kinder durch die Gestaltung unseres
 Miteinanders:

Durch eine gute Beziehung und Vertrauen zwischen Kind und Erziehern können die
 Kinder frei sein, sich anvertrauen, lassen sich begleiten und anregen, teilen sie sich mit.
 Das ist für uns ein wesentlicher Beitrag zum Wohlbefinden des Kindes. Dazu trägt auch
 das Lernen ohne Druck bei. Der Erzieher bestimmt nicht über das Kind, sondern
 begleitet, regt an und berät. Die Kinder werden zu Entdeckern und entfalten sich in der
 vorbereiteten Umgebung frei. Die Lernimpulse gehen vom Material aus und verbinden
 sich mit der Neugier und ihrem Forscherdrang. Auch der Leitsatz „Lass mir Zeit“
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