Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen, gemäß 137i SGB V
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Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen, gemäß § 137i SGB V "Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum." [J.W. von Goethe] DBfK Südost, Bayern- Mitteldeutschland e.V. Edelsbergstr.6 80686 München Christof Oswald, DBfK-Referent Krankenpfleger, Pflegefachkraft f. Intensivpflege u. Nephrologie, Dipl. Pflegewirt (FH) Tel.: 089/179970-0 suedost@dbfk.de DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.
Agenda 1. Begrifflichkeiten 2. Ausgangslage 3. Gesetzgebung 4. Verhandlungen 5. Pressemeldungen 6. Fazit 2
1. Begrifflichkeiten Pflegesensitive Bereiche Abteilungen mit einem signifikanten Zusammenhang zwischen Pflegepersonalbesetzung und Patienten-Outcome (z.B. Dekubitus), d.h. dort würde sich eine Personalunterbesetzung zu Ungunsten der Patienten auswirken. Abb. 1: Wachstumsperzentile © Oswald 2018 Perzentile Maß für die prozentuale Streuung einer statistischen Verteilung, i.S. eines Wertekorridors, in den sich einzelne Werte einordnen lassen. liegt z.B. die Körpergröße eines Kindes auf der 97. Perzentile, weisen nur noch 3% aller Kinder ein größeres Längenwachstum auf. 3
2. Ausgangslage Situation der Krankenhauspflege Abb. 2: Pflegepersonal © C. Oswald 2018 Abb. 2: Junge Pflege © DBfK http://www.junge-pflege.de/media-jp/img/bundesverband/unsere- projekte/weblication/wThumbnails/06bb63e9aafc3feg076287537f5e3594.jpg 4
2. Ausgangslage Situation der Krankenhauspflege DRG-Begleitforschung (IGES Institut GmbH) von 2003 bis 2010: Fallzahl/Arzt Fallzahl/Pflege Abb. 2: Pflegepersonal © C. Oswald 2018 Belegungstage/Arzt Belegungstag/Pflege InEK 2013 Laut PPR (Pflegepersonalregelung) fehlen 1993 ca. 52.000 Pflegestellen im Krankenhaus. 2013, unterstellt man keinerlei Arbeitsverdichtung, sind es bereits 83.000 fehlende Stellen. 300.000 zusätzliche Stellen wären nötig um zumindest ins europäische Mittelfeld aufzuschließen. Simon 2015 Von 1996 bis 2015 ist die Personalbelastungskennziffer „Fälle/Vollkraft“ des ärztlichen Dienstes um 20% gefallen, die des Pflegedienstes ist unterdessen um 30% angestiegen. Köppen 2016 Die Zunahme an ärztlichem Personal [55%; Anm. d. Verf.] als zusätzlicher Belastungsfaktor, weil „diese zusätzlichen Mediziner diagnostizieren und therapieren und damit auch viele zusätzliche Leistungen der Pflege in kürzerer Zeit […] auslösen“ Weidner 2016 Abb. 2: Junge Pflege © DBfK http://www.junge-pflege.de/media-jp/img/bundesverband/unsere- In 2012 überschreiten die Personalkosten des ärztlichen Dienstes im projekte/weblication/wThumbnails/06bb63e9aafc3feg076287537f5e3594.jpg Krankenhaus erstmals das Budget des Pflegedienstes. Isfort 2018 5
2. Ausgangslage Systemimmanenter Pflegeabbau Pflege = Erlösanteil Kosten- für Pflege faktor InEK Pflege- Kassen, stellen DKG Pflege- kosten 6
2. Ausgangslage Expertenkommission Pflege Bundesgesundheitsminister Gröhe (CDU) richtet am 01.10.2015 die Expertenkommission „Pflegepersonal im Krankenhaus“ ein. Beratungsschwerpunkte 1. Eine verbesserte Abbildung des erhöhten Pflegebedarfs, 2. die verbesserte Abbildung des allgemeinen Pflegebedarfs und 3. die Überführung des Pflegestellenförderprogramms in die Regelfinanzierung. 7
2. Ausgangslage Expertenkommission Pflege Schlussfolgerungen 1. Verbesserte Abbildung des erhöhten Pflegebedarfs … Weiterentwicklung des DRG-Systems durch PKMS, Diagnosen für motorische und kognitive Funktionseinschränkungen und den OPS 9-984 „Pflegebedürftigkeit“ 2. Verbesserte Abbildung des allgemeinen Pflegebedarfs ... „Personaluntergrenzen in pflegesensitiven Krankenhausbereichen“ 3. Überführung des Pflegestellenförderprogramms in den Pflegezuschlag … Ab 01.01.2019 werden die Mittel des Pflegestellenprogramms mit jährlich 330 Mio. € in den Pflegezuschlag einbezogen, abhängig von der Personalausstattung und der Einhaltung der Personaluntergrenzen 8
2. Ausgangslage Auftrag der Expertenkommission Abb. 3: Titelseite d. Expertise v. Schreyögg 2016. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikatione n/Pflege/Berichte/Gutachten_Schreyoegg_Pflegesensitive_Fachabteilungen.pdf 9
2. Ausgangslage Auftrag der Expertenkommission https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikatione n/Pflege/Berichte/Gutachten_Schreyoegg_Pflegesensitive_Fachabteilungen.pdf Die Expertenkommission gibt am 09. Mai 2016 eine Expertise zum Zusammen- hang zwischen Pflegeverhältniszahlen und pflegesensitiven Ergebnisparametern in Auftrag. Schreiögg geht davon aus, dass das Verhältnis Belegungstage/Pflegekraft die geeignete PBZ (Personalbelastungszahl) darstellt. Abb. 3: Titelseite d. Expertise v. Schreyögg 2016. Risikoadjustierung mittels CM-Index und den Charlston-Komorbiditätsindex. Er schließt in seiner Untersuchung alle Kurzzeitlieger und Intensivstationen aus, da bei diesen s. E. kaum PSEI (Pflegesensitive Ergebnisindikatoren)auftreten können (z.B. Wundliegen?!) Im Gegensatz zur RN4-Cast-Studie die in 2014 für Deutschland ein Pflege/Patientenverhältnis von 1:10 ausweist, berechnet Schreyögg ein Pflege/Patientenverhältnis von 1:6, was dem OECD-Mittel entspricht. 10
2. Ausgangslage Zwischenfazit (1) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikatione n/Pflege/Berichte/Gutachten_Schreyoegg_Pflegesensitive_Fachabteilungen.pdf Die Untersuchung legt mit der Verhältniszahl Belegungstage/Pflegekraft eine Personalbelastungszahl PBZ für die Pflege zugrunde, welche die Belastungsrealität der Krankenpflege nicht abbildet. Diese auch vom Stat. Bundesamt geübte Praxis geht auf die Zeit der Abb. 3: Titelseite d. Expertise v. Schreyögg 2016. tagesbezogenen Pflegesätze vor der Einführung der DRGs zurück. In einem fallbezogenem System ist eine tagesbezogene Betrachtungsweise obsolet. 11
2. Ausgangslage Exkurs Pflegebelastungskennziffern Allgemeinstation 2004 2014 Betten 30 30 Leistungsbewertung Pflege Pflegekräfte 16 14 Management versus PDL Pflegetage 10220 7154 Pflegetage/Pflegekraft Normalstation 638 511 30 Betten 16 Stellen 19,9% Leistungsrückgang 2004 – 2014 Behandlungsfälle 800 2000 Behandlungsfälle/Pflegekraft 50 143 Quelle: konkrete Berufserfahrung 286 % Leistungssteigerung 12
2. Ausgangslage Exkurs Pflegebelastungskennziffern Allgemeinstation 2004 2014 Betten 30 30 Pflegekräfte 16 14 Pflegetage 10220 7154 Pflegetage/Pflegekraft 638 511 19,9% Leistungsrückgang Behandlungsfälle 800 2000 Behandlungsfälle/Pflegekraft 50 143 286 % Leistungssteigerung 13
3. Abb. 4 u. 5: Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil I Nr. 49, ausgegeben zu Bonn am 24. Juli 2017, S. 2615 ff. Gesetzgebung Novellierung des SGB V 14
3. Gesetzgebung Novellierung des SGB V Zur Qualitätssicherung im Krankenhaus werden die Selbstverwaltungsparteien (DKG, GKV-SV und PKV-SV) bis zum 30.06.2018 geeignete Personaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen […] unter Einbeziehung von Intensivstationen und der Besetzung im Nachtdienst, verbindlich ab dem 01.01.2019 festlegen. Die Vertragsparteien bestimmen Maßnahmen zur Vermeidung von Personalverlagerungen aus anderen Krankenhausbereichen, legen Ausnahmetatbestände, Übergangsregelungen und die Anforderungen an den Einhaltungsnachweis der Untergrenzen sowie die Höhe der Vergütungsabschläge im Falle der Nichteinhaltung fest. Der Deutsche Pflegerat, Gewerkschaften u. Arbeitgeberverbände sowie Patientenvertretungsorganisationen und die Arbeitsgemeinschaft der medizinischen Fachgesellschaften sind miteinzubeziehen. Der finanzielle Mehraufwand ist, soweit erforderlich, mittels InEK-Kalkulation in die Erlöse einzuarbeiten. Wissenschaftliche Evaluation ist bis 2022 vorzulegen. 15
4. Verhandlungen Abb. 4: Zwischenbericht https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Verhandlungsthemen 16
4. Verhandlungen Pflegesensitive Bereiche krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Identifikation und Abgrenzung von pflegesensitiven Bereichen Ermittlung und Berücksichtigung des Pflegebedarfs bzw. der Pflegelast von Patienten Ermittlung der tatsächlichen Pflegepersonalausstattung in pflegesensitiven Krankenhausbereichen unter Berücksichtigung der Pflegelast Entwicklung und Festlegung von Pflegepersonaluntergrenzen zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Ergänzender Ansatz auf Ebene des Gesamthauses Abb. 4: Zwischenbericht 17
4. Verhandlungen Pflegesensitive Bereiche krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Erste Hinweise durch die Expertise von Schreyögg, die jedoch nicht ausreichend belastbar erscheinen. Häufigkeit von PKMS-Fällen einer Fachabteilung bzw. den Anteilen an Pflegebedürftigkeit (OPS 9-984) oder an Funktionseinschränkungen (Diagnosen U50, U51, U52) einer Fachabteilung werden approximiert. Sterbehäufigkeiten: bestimmter Fachabteilungen, unter der Woche oder zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Wochenende, tagsüber oder in der Nacht (ohne Ergebnis). Kurzlieger werden ausgeschlossen. Abb. 4: Zwischenbericht IQTIG November 2017: Dekubitus als einziger PSEI in der Geriatrie, Herzchirurgie, Thorax- u. Unfallchirurgie. Pflegeexpertenbefragung durch IGES bis März 2018. 18
6. 5. 4. 3. 2. 1. 4. Geriatrie Neurologie Kardiologie Herzchirurgie Verhandlungen Intensivmedizin Erste Festlegung Abb. 4: Zwischenbericht https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Pflegesensitive Bereiche Unfallchirurgie (für Allgemeine Chirurgie) 19
4. Verhandlungen Patientenindividuelle Pflegelast krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Im Rückgriff auf die Kostenbestandteile der InEK-Kalkulationsmatrix , wird die Pflegelast als „typischerweise in einer DRG kalkulierte Personalkosten für Pflege am Krankenhausbett“ definiert. Pflegelast-Katalog ermöglicht retroperspektiv die Errechnung der Pflegelast pro Behandlungstag aller Abrechnungsfälle. Datengrundlage zur tatsächlichen Personalausstattung und Pflegelast sind zu ermitteln und als Basis für eine Perzentillösung dienen. zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Dissens (DKG, SV-KK) bezüglich einer auf die Schicht bezogene oder auf Abb. 4: Zwischenbericht den Jahresdurchschnitt bezogene Betrachtungsweise. 20
4. Verhandlungen Pflegepersonaluntergrenzen krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Perzentilansatz, der neben der Personalbesetzung auch die patientenindividuelle Pflegelast beinhaltet. Gemäß dem Ansatz wird das Versorgungsniveau über eine Pflegepersonaluntergrenze normiert, die dem x-ten Perzentil (z. B. Dezil oder Quartil entspricht. Krankenhäuser müssen dann ggf. das Verhältnis von Pflegenden zu Patienten bzw. zu deren Pflegelast mindestens bis zur Perzentilgrenze zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf verbessern. Die Perzentilgrenze soll dabei das pflegerische Versorgungsniveau Abb. 4: Zwischenbericht darstellen, unter dem die Patientensicherheit nicht mehr gewährleistet ist. 21
4. Verhandlungen Zwei alternative Ansätze krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Schweregradadjustierte Personaluntergrenzen Für jede Station wird jährlich ein abteilungsbezogener Schweregrad definiert der mit einer festen Patienten/Pflegekraft-Quote einhergeht. leichter Schweregrad 12:1 mittlerer Schweregrad 10:1 hoher Schweregrad 8:1 Pflegebedarfsabhängige Personaluntergrenzen zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Der Pflegebedarf wird mittels InEK-Kalkulation ermittelt. Die resultierende Pflege-Pflegelast-Ratio erzeugt eine konkrete Ratio Patienten/Pflegekraft Abb. 4: Zwischenbericht für jede Tag- und Nachtschicht. 22
4. Verhandlungen Ansatz auf Gesamthausebene krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ Personaluntergrenze auf der Basis des im Jahresdurchschnitt tätigen Pflegepersonals, das den erwirtschafteten Pflegeerlösanteilen gegenüber gestellt wird. Auch daraus ließe sich dann im nächsten Schritt eine Perzentillösung entwickeln, die jährlich zu überprüfen und zu justieren wäre. zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf Abb. 4: Zwischenbericht 23
4. Verhandlungen Zwischenfazit (2) krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergren https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/ 1. Pflegepersonaluntergrenzen, die auf der Basis der aktuellen Pflege- personalausstattung und InEK-Kalkulationsmatrix abstellen, definieren den Pflegepersonalmangel als Sollzustand. 2. Die ausgeschlossenen teilstationären Patienten und Kurzlieger, tragen erheblich zur Personalbelastung bei. 3. Der Belegungstag ist ein völlig ungeeigneter Leistungsparameter im fall- zen_Zwischenbericht_an_BMG.pdf bezogenen DRG-Zeitalter, vor allem für die Pflege. Abb. 4: Zwischenbericht 24
5. Pressemeldungen Taschenspielertricks 19.03.2018 Bibliomed News Empörung über Vorhaben zu Personalvorgaben […] Ende vergangener Woche in Berlin kündigte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum an, dass ein Drittel der Mindestbesetzung aus Hilfskräften anstatt aus examinierten Pflegenden bestehen könne. Die Krankenhausträger wollten zudem erreichen, dass die Mindestbesetzung nicht in jeder Schicht, sondern nur im Durchschnitt eines Quartals eingehalten werden muss und, dass Kliniken erst dann Sanktionen befürchten müssen, wenn sie die Vorgaben drei Jahre in Folge nicht erfüllen. 25
5. Pressemeldungen Schadensbegrenzung 05. April 2017 Pressemitteilung der DKG […] zu Personaluntergrenzen in der Pflege Pflege am Bett stärken - Refinanzierung aber auch sichern […] Die Krankenhäuser haben seit Jahren einen steigenden Bedarf an zusätzlichen Pflegekräften und stellen auch zusätzliche Pflegekräfte ein. […] Insgesamt ist von 6.000 bis 10.000 freien Stellen in der Pflege auszugehen. Diese arbeitsmarktbedingten Unterbesetzungen […] zwingen seit Jahren zu einer wirtschaftlichen Personalausstattung. Wenn nunmehr […] Mindestpersonalbesetzungen […] vorgegeben werden, kann dies als Instrument zur Identifizierung und Steuerung des prioritären Einsatzbedarfs für zusätzliche Pflegekräfte grundsätzlich akzeptiert werden. […] Die Krankenhäuser brauchen dafür flexible Rahmenbedingungen, denn der Personalbedarf ist nicht schematisch festlegbar […]. Untergrenzen bedürfen Ausnahmeregelungen, um Sondersituationen wie Ausfall durch Krankheiten und vorübergehende Vakanzen berücksichtigen zu können. Von den Krankenhäusern darf nichts Unmögliches verlangt werden. […] 26
5. Pressemeldungen Einigung in Sicht 23.04.18 BibliomedManager DKG: Einigung bei Personaluntergrenzen bis zum Sommer Der Zeitraum, in dem die Untergrenzen einzuhalten sind, ist strittig. Die Personaluntergrenzen sollen nach dem Perzentilenansatz (Verteilung statistischer Streuung) festgelegt werden. Die aktuelle Personalausstattung in den sechs Krankenhausbereichen wird gerade ermittelt und als Basis der Personalvorgaben dienen. 27
6. Fazit Abb. 2: Pflegepersonal © C. Oswald 2018 Die Festlegung von Pflegepersonaluntergrenzen sind angesichts der fehlenden Datenlage der Versorgungsforschung ein richtiger erster Schritt. Die Patientensicherheit lässt sich nicht mit Jahresdurchschnittswerten sicherstellen, sondern nur mit einer angemessenen Schichtbesetzungen Die Verhandlungspartner haben, trotz wiederstreitender Interessen, im Grunde wenig Interesse an steigenden Pflegepersonalkosten. Abb. 2: Junge Pflege © DBfK http://www.junge-pflege.de/media-jp/img/bundesverband/unsere- projekte/weblication/wThumbnails/06bb63e9aafc3feg076287537f5e3594.jpg 28
6. Fazit Abb. 2: Pflegepersonal © C. Oswald 2018 Pflegebedarfserhebungsinstrument kein Weg vorbei. Letztlich führt an einem pflegewissenschaftlich fundierten Abb. 2: Junge Pflege © DBfK http://www.junge-pflege.de/media-jp/img/bundesverband/unsere- projekte/weblication/wThumbnails/06bb63e9aafc3feg076287537f5e3594.jpg 29
6. Fazit Abb. 2: Pflegepersonal © C. Oswald 2018 Letztlich führt kein Weg an einem pflegewissenschaftlich fundierten Pflegebedarfserhebungsinstrument vorbei. Abb. 2: Junge Pflege © DBfK http://www.junge-pflege.de/media-jp/img/bundesverband/unsere- projekte/weblication/wThumbnails/06bb63e9aafc3feg076287537f5e3594.jpg 30
Literaturnachweis DKG 2018: Pressemitteilung vom 05. 04.17: DKG zum Kabinettsbeschluss zu Personaluntergrenzen in der Pflege. Pflege am Bett stärken - Refinanzierung aber auch sichern.https://www.dkgev.de/dkg.php/cat/38/aid/ 22901/title/DKG_zum_Kabinettsbeschluss_zu_Personaluntergrenzen_in_der_Pflege [07.05.18]“. DKG und GKV-SV 2018: Pflegepersonaluntergrenzen in Krankenhäusern nach § 137i SGB V. Zwischenbericht an das Bundesministerium für Gesundheit. https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/ krankenversicherung_1/krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergrenze n_Zwischenbericht_an_BMG.pdf [07.05.18]“. Milich 2018a: Empörung über Vorhaben zu Personalvorgaben. In Bibliomed Pflege online news 19.03.18: „https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/34736-empoerung-ueber-vorhaben-zu- personalvorgaben/ [07.05.18]“. Milich 2018b: Personaluntergrenzen: DKG erwartet Einigung bis Sommer. Bibliomed Pflege online v. 23.04.18. https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/35122-personaluntergrenzen-dkg-erwartet-einigung- bis-sommer/ [07.05.18]“. Schreyögg, Milstein 2016: Expertise zur Ermittlung des Zusammenhangs zwischen Pflegeverhältniszahlen und pflegesensitiven Ergebnisparametern in Deutschland. Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. Hamburg Center for Health Economics, Universität Hamburg. „https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Berichte/Gutachten_Schreyoegg_Pflegesensitive_Fachabteilungen. pdf [07.05.18]“. Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477). § 137i Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen in Krankenhäusern; Verordnungsermächtigung. „https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__137i.html [07.05.18]“. 31
Bildnachweis Abb. 1: Wachstumsperzentile: Foto © Oswald 2018 Abb. 2: Pflegepersonal: Foto © Oswald 2018 Abb. 3: Titelseite d. Expertise v. Schreyögg 2016: „https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Berichte/Gutachten_Schreyoegg_Pflegesensitive_Fach abteilungen.pdf [07.05.18]“. Abb. 4 u. 5: Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil I Nr. 49, ausgegeben zu Bonn am 24. Juli 2017, S. 2615 ff. „https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/text.xav?SID=&tf=xaver.component.Text_0&tocf=&qmf=&hlf =xaver.component.Hitlist_0&bk=bgbl&start=%2F%2F*%5B%40node_id%3D%27264904%27%5D&s kin=pdf&tlevel=-2&nohist=1 [07.05.18]“. Abb. 6: Zwischenbericht: https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/ krankenhaeuser/pflegepersonaluntergrenzen/2018_01_30_Pflegepersonaluntergrenzen_Zwischen bericht_an_BMG.pdf [07.05.18] 32
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! „Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum.“ J.W. von Goethe 33
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