Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften im Kanton Zug

Die Seite wird erstellt Franziska Geisler
 
WEITER LESEN
Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften im Kanton Zug
Forum für Wissen 2021: 17–20                                                                                                   17

Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften
im Kanton Zug
Martina Brennecke

Amt für Raum und Verkehr, Aabachstrasse 5, CH-6300 Zug, martina.brennecke@zg.ch

Das Bedürfnis nach Naherholung ist nicht erst mit der Corona-Pandemie in den             1 Wer kümmert sich eigent-
Fokus gerückt, sondern seit Jahren aufgrund der stetig steigenden Bevölkerungs-            lich um die Naherholung?
zahlen ein Thema. Nicht von ungefähr spricht man vom Erholungsdruck auf die
Landschaft und weniger von den erholsamen Landschaften. Attraktive Land-                 Nebst den in der Einleitung beschrie-
schaften werden durch Erholungssuchende (über)strapaziert, was nach Regulie-             benen überlagernden Nutzungen fühlt
rung ruft und nach der Verlagerung von Freizeitnutzungen in weniger empfindli-           sich in vielen kommunalen und kanto-
che Naturräume. Die Planung oder gar Gestaltung erholsamer Landschaften ist              nalen Behörden niemand wirklich zu-
eine enorme Herausforderung, nicht zuletzt, weil sie unterschiedlichste Nutzun-          ständig für Naherholung. Es gibt Fach-
gen auf zumeist privatem Grundeigentum ermöglichen soll. Entsprechend auf-               stellen für Langsamverkehr, Sportäm-
wendig sind die Planungsprozesse, was am konkreten Beispiel eines Naherho-               ter, Tourismusbüros und Verbände.
lungsgebietes in der Stadt Zug aufgezeigt werden soll.                                   Diese vertreten unzählige Interessen-
                                                                                         gruppen, aber nicht die Erholung im
                                                                                         übergeordneten und koordinierenden
Die Bedeutung der Naherholung ist           lichen Hand. Die kommunalen Naher-           Sinne. Und wo der politische Auftrag
zwar seit langem ein Thema, gewinnt         holungsgebiete «werden grundsätzlich         fehlt, stellt sich bald die Frage der Le-
aber aufgrund des Bevölkerungswachs-        landwirtschaftlich respektive forstlich      gitimation und des Geldes. Darum sind
tums und zuletzt der Einschränkun-          genutzt» und «gleichzeitig dienen sie        Richtplanaufträge wie der zuvor zi-
gen durch die Corona-Pandemie weiter        vermehrt der Naherholung», so steht es       tierte so wichtig.
an Bedeutung. Der kantonale Richt-          seit Jahren im Zuger Richtplan (Kan-              Im Kanton Zug hat sich schon vor
plan (Kanton Zug 2004) weist kom-           ton Zug 2004), und «daraus entste-           Jahren das damalige Amt für Raum-
munale Naherholungsgebiete und kan-         hende Beeinträchtigungen» seien ab-          planung (heute Amt für Raum und
tonale Erholungsschwerpunkte aus,           zugelten.                                    Verkehr) dieser Aufgabe angenom-
ebenso Wälder mit besonderer Erho-              Erholungsnutzung ist fast im-            men. Von 2002 datiert der Schlussbe-
lungsfunktion. In den entsprechen-          mer eine sekundäre Nutzung und tan-          richt «Kantonales Konzept Freizeit, Er-
den Richtplanaufträgen werden Erho-         giert fremdes Eigentum. Dabei ist die        holung, Sport und Tourismus» (Baudi-
lungskonzepte in diesen Gebieten ge-        Schwelle zur Belastung der primären          rektion des Kantons Zug et al. 2002).
fordert, was folgerichtig bedeutet: Wer     Nutzung ein Hauptthema. Erst da-             Er analysiert die Naherholungsgebiete
der Bevölkerung erholsame Land-             raus ergibt sich der Anspruch nach           und regionalen Erholungsgebiete, zeigt
schaften bieten will, muss diese mög-       Lenkung und Konfliktbewältigung:             Defizite und Potentiale auf und formu-
lichst bedürfnisgerecht planen und ge-      «In den Naherholungsgebieten mini-           liert für jedes Gebiet Massnahmen. Für
stalten. Erst auf den zweiten Blick of-     mieren Kanton und Gemeinden un-              einzelne Gebiete wurden im Anschluss
fenbart sich dabei ein grundsätzliches      ter Einbezug der Grundeigentümer-            daran vertiefte Studien und konkrete
Dilemma. Landschaften sind keine un-        schaften die Konflikte zwischen Wald,        Projekte lanciert. Als besonders nütz-
beschriebenen Blätter, auf denen man        Landwirtschaft, Naturschutz und Er-          lich erwiesen sich die Entwicklungs-
grosszügig neu planen kann. Es besteht      holung durch Lenkung der Erho-               leitbilder, die für grössere Landschafts-
wohl allgemein Einigkeit darüber, dass      lungssuchenden und durch die Schaf-          räume wie die Maschwander Allmend
Landschaft ein öffentliches Gut sei.        fung von attraktiven Angeboten an            (Baudirektion des Kantons Zug 2008),
In der Realität müssen wir jedoch zur       wenig sensiblen Orten». So lautet seit       den Zugerberg (Baudirektion des Kan-
Kenntnis nehmen, dass Landschaften          2018 ein wichtiger räumlicher Leitge-        tons Zug 2011) sowie die Lorzenebene
immer schon durch Nutzungen besetzt         danke im Richtplan. Wer also in Nah-         (Baudirektion des Kantons Zug 2012)
sind (die sie ja auch wesentlich prägen).   erholungsgebieten tatsächlich zuguns-        in breit angelegten Mitwirkungsprozes-
Ausserhalb der Siedlungen sind dies         ten der Erholung planen möchte, sieht        sen unter Federführung des Kantons
insbesondere die Land- und Waldwirt-        sich einer Herkules­    aufgabe gegen-       erarbeitet wurden.
schaft.                                     über. Und so positiv Erholung grund-              Immer steht in diesen Leitbildern
    Landschaft umfasst den Raum, die        sätzlich konnotiert ist, so auffällig pro-   die Erholung an vorderster Stelle.
Musik spielt jedoch auf der Fläche.         blembezogen kommt sie als Planungs-          Selbst wenn es darum geht, im Interesse
Dabei wird gerne ausgeblendet, dass         aufgabe daher.                               des Naturschutzes intensive Nutzungen
diese Flächen immer jemandem ge-                                                         aus besonders sensiblen Gebieten an
hören und dies nur selten der öffent-                                                    geeignetere Orte zu verlagern, sind die

WSL Berichte, Heft 115, 2021
Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften im Kanton Zug
18                                                                                                        Forum für Wissen 2021

Bedürfnisse der Erholungsuchenden
ein zentrales Thema. Schaut man sich
dann die konkreten Massnahmen an,
wird das eingangs formulierte Dilemma
deutlich. Es geht nicht um die grossen
Würfe, sondern um viele, oft kleine Op-
timierungen, welche aufgrund der Kon-
zepte dann konkret geplant und schritt-
weise umgesetzt werden können: Das
kann das Schliessen eine Lücke in ei-
nem Wanderweg sein, ein neuer Bike-
trail, die Anlage oder Aufwertung eines
Grillplatzes, der Ersatz eines Asphalt-
belags durch einen Kiesbelag oder das
Öffnen von zugewachsenen Sichtfens-
tern an Aussichtslagen. Planen besteht
zudem oft mehr im Organisieren, sprich
Aushandeln. Auf den Wegen und an
beliebten Orten tummeln sich immer
mehr Menschen. Koexistenz und mul-
tifunktionale Nutzung heissen die be-       Abb. 1. Die Lorzenebene zwischen den Siedlungsgebieten von Zug, Baar, Cham und
                                            Steinhausen ist ein wichtiges Naherholungsgebiet. Die Ufergehölze der kanalisierten
kannten Rezepte. Doch diese verlang-
                                            Neuen Lorze (Bildmitte) und der naturnahen Alten Lorze (rechts), aber ebenso die
ten nach Organisation. Wochenend-           Verkehrsinfrastruktur der Autobahn A4 prägen die Landschaft. Foto: Andy Busslinger.
fahrverbote, Verhindern von wildem
Parkieren, Regeln für Hunde sind nur
einige Beispiele. Und trotz aller Be-
kenntnisse zum er­spriesslichen Mitein-
ander: Allzu oft ist halt des einen Freud
des andern Leid und die Vorstellung,
was eine erholsame Landschaft aus-
macht höchst unterschiedlich. Am Bei-
spiel der Lorzen­ebene kann dies exem-
plarisch aufgezeigt werden.

2 Die Lorzenebene – grüne
  Lunge in der Stadtland-
  schaft

Das ehemalige Schwemmland der
Lorze erstreckt sich zwischen Zug,
Baar, Cham und Steinhausen bis ans
Ufer des Zugersees. Die Ebene ist
landwirtschaftlich intensiv bewirt-
schaftet, am Ufer finden sich wertvolle
Flachmoore. Die Alte und Neue Lorze
mit ihren markanten Ufergehölzen
prägen den Raum. Um das Gebiet vor
Bebauung zu schützen erliess der Kan-
tonsrat 2004 Siedlungsbegrenzungsli-
nien. Zudem beauftragte er 2012 un-
ter dem Eindruck des stets wachsenden
Erholungsdrucks die Baudirektion, ein
Leitbild zur künftigen Nutzung zu er-
arbeiten.
    Eine 40-köpfige Arbeitsgruppe traf      Abb. 2. Die Übersichtskarte aus dem Leitbild (Perimeter orange markiert) zeigt die
sich zu mehreren Workshops. Paral-          Gebiete (rot umrahmt), in denen eine vertiefte Bearbeitung und neue Ideen für notwendig
lel dazu konnte sich die Bevölkerung        erachtet wurden. Für diese Schwerpunktgebiete entwickelten die Landschaftsarchitekten
über Social Media einbringen. Wer die       Appert & Zwahlen, Cham, erste Aufwertungsvorschläge.

                                                                                                   WSL Berichte, Heft 115, 2021
Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften im Kanton Zug
Forum für Wissen 2021                                                                                                         19

Leitsätze liest, erahnt unschwer, wer in
diesem zentralen Naherholungsgebiet
den Ton angibt: «Sie dient der land-
wirtschaftlichen Produktion von Nah-
rungsmitteln und den Menschen zur
Erholung. Zudem bietet die Lorzene-
bene der Natur die notwendigen Flä-
chen». Und weiter: «Die Naherholung
konzentriert sich auf einzelne, klar de-
finierte und untereinander verbundene
Orte. Um Raum zu sparen, gibt es an
diesen Orten Mehrfachnutzungen.»
Wer glaubt, selbst die siedlungsnächste
Landwirtschaft ticke anders, sieht sich
ernüchtert. Intensive Produktion für
Ernährungssicherheit, dies ist auch hier
das Selbstverständnis. Schon die Idee
einer «See-Allmend» als multifunktio-
nal genutzter und extensiv bewirtschaf-
teter Erholungsraum war Jahre zuvor
an dieser Haltung gescheitert.             Abb. 3. Das Gebiet Brüggli ist ein Erholungsschwerpunkt und wird vielfältig genutzt.
                                           Heute dominieren der Campingplatz und Parkplätze einen grossen Teil des rund 3 Hekta-
     Das Leitbild Lorzenebene defi-
                                           ren grossen Gebietes. Foto: Andy Busslinger.
niert Vorranggebiete für Landwirt-
schaft, Natur und Naherholung. Es sol-
len Landaufschüttungen am Seeufer          Charakter und die freie, weitgehend              Das Leitbild Lorzenebene von
geprüft werden, um mehr Raum für Er-       unreglementierte Zugänglichkeit, das         2012 will der Allgemeinheit im Brüggli
holung und Natur zu schaffen - ohne        Nebeneinander von Baden, Grillplät-          mehr Platz verschaffen und dabei den
dafür Landwirtschaftsflächen zu bean-      zen, Surfern, SUP, Beachvolleyball und       speziellen Charakter des Erholungs-
spruchen. Der Fokus für Aufwertungen       anderen Freizeitbeschäftigungen. Da          raums erhalten. Dazu sollen der Cam-
soll folgerichtig am Seeufer und in ge-    sind zum anderen die subtil eingefüg-        pingplatz und der Parkplatz aufgeho-
ringerem Umfang an den beiden Lor-         ten, begeh- und nutzbaren Holzinstal-        ben und die dadurch freigespielten Flä-
zeläufen liegen, wo das Leitbild fünf      lationen des japanischen Künstlers Ta-       chen aufgewertet werden. Ein weiser
Schwerpunktgebiete bezeichnet. Dass        dashi Kawamata, die er 1996–1999 ge-         Schritt, diese Absichten im kantona-
alle ans Wasser wollen, ist eine Bin-      schaffen hat. Auf den Holzrampen und         len Richtplan zu verankern. Der Kan-
senwahrheit, die Schwerpunktsetzung        Plattformen lässt sich ungezwungen sit-      tonsrat unterstützte, bereits gegen erste
«Wasser» somit nicht überraschend.         zen, picknicken oder Yoga praktizieren.      Proteste, die Massnahmen des Leitbil-
     Im Zentrum der Aufmerksamkeit         Ganz selbstverständlich multifunktio-        des und beauftragte Stadt und Kanton,
steht nun, das Gebiet «Brüggli», schon     nal und ohne jede Aufdringlichkeit.          die Vorgaben bis 2022 umzusetzen.
heute ein kantonaler Schwerpunkt für
Erholung.

3 Das Gebiet Brüggli
  bleibt wild

Das Brüggli in seiner heutigen Form
entstand in den 90er Jahren. Damals
wurde mit Aushubmaterial einer Gross-
überbauung ein neuer Uferbereich mit
Sandstrand aufgeschüttet. Das Ge-
biet zwischen Bahnlinie und Seeufer
umfasst rund 3,3 ha. Zwei Drittel ge-
hören der Korporation Zug, der Rest
der Stadt Zug. Auf rund 1 ha befindet
sich ein Campingplatz. Auch wenn die-
ser auf den ersten Blick dominiert, das
Brüggli vereint besondere Eigenheiten,
für die es von der Bevölkerung geliebt     Abb. 4. Besonders geschätzt werden der naturnahe Charakter und das ungezwungene
wird. Da ist zum einen der naturnahe       Nebeneinander unterschiedlichster Freizeitnutzungen. Foto: Andy Busslinger.

WSL Berichte, Heft 115, 2021
Planung und Gestaltung erholsamer Landschaften im Kanton Zug
20                                                                                                       Forum für Wissen 2021

     Als die Korporation den Vertrag        schaffen werden können. So zeigt sich       5 Literatur
mit dem Campingbetreiber kündigte,          hier beispielhaft, wie herausfordernd
begann der organisierte Widerstand.         die Planung und Gestaltung erholsa-         Baudirektion; Volkswirtschaftsdirektion; Di-
Surfer waren gegen das Aufheben der         mer Landschaften (oder besser ein-            rektion für Bildung und Kultur des Kan-
Parkplätze, da sie ihr Brett nicht weit     zelner Orte darin) in der Praxis aus-         tons Zug, 2002: Kantonales Konzept Frei-
tragen wollten. Eltern mit Kindern mo-      sieht und welch langen Atem es dabei          zeit, Erholung, Sport und Tourismus.
nierten den Wegfall der Parkplätze          braucht.                                    Kanton Zug, 2004: Stand Nachführung bis
ebenfalls. Am lautesten jedoch wehrten                                                    28.05.2020: Kantonaler Richtplan, Richt-
sich die Dauercamper. Sie lancierten                                                      plantext
2018 eine Petition «Ja zum Camping-                                                     Baudirektion des Kantons Zug, 2008: Ent-
platz Zugersee» an den Kantonsrat           4 Was also sind die Erfolgs-                  wicklungsleitbild Moorlandschaft Ma-
mit dem Antrag, den Richtplanauf-             faktoren?                                   schwander Allmend
trag zur Aufhebung rückgängig zu ma-                                                    Baudirektion des Kantons Zug, 2011: Ent-
chen. Vorstösse und hitzige Diskussio-      Der sprichwörtlich «lange Atem» ist           wicklungsleitbild Zuger-/Walchwiler-/Ross­
nen im Gemeindeparlament verfolg-           ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor.         berg.
ten dasselbe Ziel, die Medien schossen      Es braucht engagierte Personen, die         Baudirektion des Kantons Zug, 2012: Leit-
gegen die sturen Behörden. Doch es          solch langfristige Prozesse mit Herz-         bild Lorzenebene.
knickte niemand ein, weder der Kan-         blut und viel Hartnäckigkeit voran-
tonsrat, der zu dem politischen Auftrag     bringen. Zu Beginn eine gemeinsame,
stand, den er erteilt hatte, noch die Be-   tragfähige Basis zu schaffen, halte ich
hörden, die sich, ebenso wie auch die       für den wichtigsten Erfolgsfaktor – die
Korporation, an das partizipativ erar-      Entwicklung eines Leitbildes ist da-
beitete Leitbild hielten – und das, ob-     für besonders geeignet. Ein Leitbild ist
wohl Politik ein unwägbares Geschäft        kein verbindliches Instrument, aber es
ist und der Druck erheblich war. Doch       erzeugt durch den gemeinsamen Pro-
die Querelen kosteten viel Zeit.            zess eine oftmals erstaunliche Verbind-
     Die Korporation will nun rasch         lichkeit in den Grundhaltungen und
vorwärts machen. Anfang November            Zielen. Unverzichtbar ist als dritter
ist ein offener Ideen-Wettbewerb ge-        Erfolgsfaktor die Unterstützung der
startet. Gesucht sind möglichst vielfäl-    politischen Entscheidungsträger. Es
tige und qualitativ hochstehende Lö-        lohnt sich, hier Allianzen zu schmieden
sungen. Im August 2021 hatten die           und in Beziehungsarbeit zu investie-
Korporation und die Stadt Zug eine          ren. Wenn es gelingt, Planungsabsich-
Online-Umfrage zur Erweiterung des          ten oder konkrete Projekte durch ei-
Brügglis durchgeführt. Sie wollten          nen politischen Auftrag zu legitimieren,
nochmals wissen, was die Bevölkerung        öffnen sich plötzlich Türen und neue
am Brüggli schätzt und in Zukunft kei-      Handlungsoptionen.
nesfalls missen möchte. Die Zahl von
über 2000 Rückmeldungen übertraf
alle Erwartungen. Als besondere Qua-
lität werden der nicht-kommerzielle         Abstract
Charakter und das Nebeneinander un-         Planning or designing recreational landscapes is hugely challenging
terschiedlichster Interessen und Kul-       Landscapes are invariably already in use for existing purposes, led primarily –
turen hervorgehoben, ebenso wie der         outside settlements – by agriculture and forestry. As a result, recreation is almost
freie Zugang zum Wasser und die na-         always a secondary use and involves someone else‘s property. This is reflected in
turnahe Umgebung. Dieser Charakter          the complexity of the planning processes, which require dedicated individuals with
müsse erhalten bleiben. Eine Kommer-        plenty of stamina to negotiate them. Establishing a common, stable basis at the
zialisierung und Entwicklung hin zu ei-     outset is key to success, and a masterplan is a particularly effective way to achieve
nem überregionalen Ausflugshotspot          this: while not legally binding, such a plan often fosters a remarkable level of
gälte es unbedingt zu verhindern. Die       commitment to its goals due to the collective way in which it is developed. In the
Mehrheit kommt zu Fuss oder mit dem         canton of Zug, such masterplans have been drawn up for some larger recreational
Velo. Auch die Verbesserung der Zu-         areas, including the Lorzen Plain. The needs of recreational users are always a
gänglichkeit aus den Quartieren ist da-     central concern, but the dilemma arising from third-party ownership of the land
her ein wichtiges Anliegen. Die Ergeb-      is evident from the types of measures implemented, which tend to involve a series
nisse sind in den Planungswettbewerb        of small improvements rather than large-scale projects. Negotiation is also often a
eingeflossen.                               major part of the planning process, because people‘s ideas about what constitutes
     Wann die Ideen des Wettbewerbs         a recreational landscape can vary greatly.
dann umgesetzt werden können, hängt
wiederum davon ab, wie rasch die zo-        Keywords: local recreational areas, masterplan, participation, planning process,
nenplanerischen Vorrausetzungen ge-         recreational landscape

                                                                                                  WSL Berichte, Heft 115, 2021
Sie können auch lesen