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Carola Rackete, oder wie Seenotrettung zum Rohrkrepierer wird Lesedauer: 5min Der christlichen Seefahrt ist die Rettung von Schiffsbrüchen eine Herzensangelegenheit. Kein Kapitän, kein Matrose wird jemals etwas unterlassen, was Schiffsbrüchige den Gewalten des Meers weiterhin ausliefert. Oder auch nur länger ausliefert als man unbedingt braucht, um sie zu retten. Der moralisch-ethische Ansatz war schon richtig, als die ersten Menschen mit Flößen und Einbäumen die Küste verließen. Bevor dieser Gedanke von Priestern aufgegriffen wurde. Und weit bevor es internationale Seegerichte gab. Der Ansatz ist so richtig, dass es überall auf der Welt Seenotrettungsdienste gibt. Teils staatlich aber auch halbstaatlich oder sogar privat. Die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger e.V“ ist so eine Organisation, der
der Autor jedes Jahr spendet. Auch, oder sogar gerade, als Binnenlandbewohner. Denn viele dieser Helfer haben ihr Leben verloren bei dem, was ihnen ein Anliegen war. Teilweise ruderten sie in Booten zu Schiffen in Stürme hinaus, die eben diesen viel größeren Schiffen zum Verhängnis wurden. Menschen, die unter Lebensgefahr alles riskierten, um andere zu retten. Teilweise auch Menschen retten mussten, die zu unwissend, zu borniert oder einfach zu arrogant waren und das Element „Wasser“ unterschätz haben. Dass Schiffbrüchige auch zu einem sicheren Hafen gebracht werden entspricht nicht einem philosophischen Neigungsgedanken, oder einer politischen Idee, sondern allein dem Umstand, dass man die Geretteten dorthin bringt, wo sie durch das Meer nicht mehr gefährdet sind. Schiffbrüchige nach der Rettung auf Atollen, kleinen Inseln oder unbewohnten Küstenstreifen (z.B. Skelettküste in Afrika) auszusetzen, wäre kontraproduktiv. Auch etwas überflüssig, wenn man den Gedanken der Rettung weiterzuverfolgen geneigt ist. Und weil es z.B. auch Walfänger gab, die gern mal drei Jahre unterwegs waren und in der Zeit nur bestimme Häfen anliefen, wurde auch festgelegt, dass man Schiffbrüchige A) zeitnah und B) zum nächsten Hafen zu bringen hat. Wer das Buch „Der Seewolf“ gelesen hat, der weiß, dass es nicht immer so war. Da wurde der in der Bucht von San Francisco aufgefischte Schriftsteller schnell mal zum Kombüsenjungen gemacht. Für zwei Jahre… All das ist inzwischen anders. Gott sei Dank will man sagen. Aber manchmal pervertiert man selbst das simpelste Prinzip. Meist dann, wenn das Gute im Menschen mit aller Gewalt heraus will. „Das entfesselte Gute“ partout den Olymp erobern will. Als moderner Don Quijote gegen die „Weißen Riesen“ anrennt. Zwar nicht ohne Grund, aber ohne rechtliche Basis. Dem guten Ritter der armseligen Gestalt war nur in seiner sonnengebadeten Rüstung zu heiß geworden. Überhaupt zog er nur los, um Gutes tun zu wollen. Fand auch in seinem getreuen
Knappen Pancho einen willigen Helfer. Und wie jede schöne Geschichte findet so etwas stets Nachahmer… Moderne Don Quijotes reiten keine alten Gäule mehr, sondern ausgediente, gerade noch seetaugliche Schiffe, die andere schnell noch verkaufen konnten, bevor sie selbst für das Abwracken bezahlen mussten. Malen sie mit viel Aufwand und noch mehr Neigung/ Ästhetik Gefühl schön an – zum Beispiel mit einem prächtigen Regenbogen – und schippern los, wo man mit Schiffsbrüchigen rechnen kann. Zurückgelassenes Boot von Afrikanern, die anlegten, und davon rannten wenige Momente zuvor: Fundort: Fuerteventura Nicht zum Kap der Guten Hoffnung, nicht nach Feuerland oder zum Bermudadreieck, sondern vor die Küste Nordafrikas. Weil da tatsächlich regelmäßig viele Schiffbrüchige anzutreffen sind. Schiffbrüchig nicht deshalb, weil die Urgewalt des Meeres ihr größeres Schiff untergehen ließ, oder ihr Boot im Meer zu Schaden kam. Sie wurden deshalb zu „Schiffbrüchigen“, weil sie mit in China produzierten Billigst-Gummibooten, einem 5-PS-Außenborder mit 30 Liter Treibstoff und Null Wasser / Verpflegung ca. 350
Kilometer ins gelobte Land flüchten oder auch nur auswandern wollten. Dass man das nicht allein macht ist klar. Daher nimmt man große Gummiboote, wo ein paar Dutzend Menschen Platz haben. Bis zu hundert. Gern auch organisiert durch Gruppen in Nordafrika selbst, die das als Service am Kunden verstehen. Dass der Treibstoff nur für 20 bis 30 Kilometer reicht ist klar. Manchmal auch bis zu 50 Kilometer. Und dann, gern auch ohne Kompass oder gar GPS-Navi, wird man natürlich, folgerichtig und auch völlig logisch zum richtigen und wahren Schiffbrüchigen. Und hier kommen nun die Don Quijotes unserer Zeit ins Spiel. Flugzeuge kreisen über dem betroffen Gebiet. Durch Spenden finanziert und durch Freiwillige in Schichten geflogen. Gern auch 24/7, wenn es geht. Die stehen in Kontakt zu den „Rettungsschiffen“. Oder diese werden gleich anonym via diversen Kanälen von den ortsansässigen „Helfern“ vom afrikanischen Festland aus „informiert“, wann und wo man mit „Schiffbrüchigen“ rechnen kann. Das spart dann lange Anmarschwege unter Zeitdruck. Denn dass diese Gummiboote lange aushalten ist selbst Optimisten unangenehm zu behaupten. Inzwischen klappt das so gut und so zügig, dass die afrikanischen Fluchthelfer noch nicht mal mehr 50-Cent- Schwimmwesten an ihre Kunden ausgeben. Wenn das Rettungsschiff die Schiffsbrüchigen erreicht, werden die nun wirklich völlig erschöpften „schiffbrüchige Flüchtlinge“ an Bord genommen, eingekleidet, mit Decken, Nahrung und Wasser versorgt und dann erst mal schlafen gelegt, während das Rettungsschiff nun was macht? – Richtig. Von der nahen Küste abdreht und das offene Meer ansteuert. Geradewegs zum nächsten EU-Hafen. Das sind dann in aller Regel das italienische Lampedusa oder die Insel Malta, wo man dann mit dem ersten Fuß an Land und dem Wort Asyl auf den Lippen sein
ersehntes Ziel quasi per Taxi – und medienwirksam – erreicht. Bildlich ist das, als wenn ich mit einem Schrottauto von München nach Hamburg will, zehn Liter tanke, dafür aber noch das Auto mit acht Personen vollstopfe und dann kurz vor Ingolstadt treibstofftechnisch strande und darauf warte, dass der ADAC kommt und mich freundlicherweise nach Hamburg abschleppt, wo mir dann die Stadt Hamburg alles bereitstellt was ich brauche, um da überhaupt leben zu können. Natürlich alles ohne Einladung, aber unter begeisterten Ovationen derer, die das gut, richtig und gerecht finden. Ohne die Hamburger zu fragen. Dass dieses Prinzip natürlich weder Malta noch Italien gut finden, ist vielleicht logisch und nachvollziehbar, wenn man verschiedene Meinungen bereit zu akzeptieren ist. Und beide Staaten wollen das so nicht mit sich machen lassen. Sehen eher den kürzeren Weg zur nordafrikanischen Küste als logisch an. Sogar als rechtlich verbindlich, wie das Seerecht auch klar aussagt. Nur entscheidet der Kapitän des Rettungsschiffs anders als das Seerecht. Eigenmächtig zwar, aber ideologisch sattelfest: in Nordafrika ist gar nichts sicher! Ergo MUSS man diese „Schiffsbrüchigen“ nach Europa bringen. Nicht durch Recht aber durch eigene Überzeugung, durch eigenen Anspruch und notfalls auch durch eigene Willkür, was letztlich aber unbedeutend ist, solange mediale Rückendeckung erfolgt. Recht erst zu erklärtem Unrecht wird und dann zur Normalität verkommt. Eine Normalität, die dann gern auch mal mit Gewalt durchgesetzt wird. Das Recht des Stärkeren im Hafen zum Primat des Rechts an sich wird. Das Mittelalter ins Seerecht Einzug hält… Überhaupt alles zu ersetzen scheint. Der Seewolf Larsen lässt grüßen. Dass nach dem Strache-Video klar ist, dass jeder Mist auch einer medialen Inszenierung bedarf, ist nicht erst durch das Marketing bekannt geworden. Da ist so ein geneigtes TV-Team an
Bord recht nützlich, das unterwegs dann auch noch die „Geschichte der Schiffsbrüchigen“ gefühlsstark eruieren kann. Doch ebenso wie das Strache-Video, das nun auch auf die Parteien zurückfällt, die jubelnd und hämisch grinsend feiernd um die Häuser zogen, wird auch dieser Panoramabeitrag (HIER), diejenigen demaskieren, die hier „Gutes tun wollten“. Die italienische Staatsanwaltschaft und das internationale Seegericht werden sich bedanken. Was im Strache-Video einen wenig trinkfesten Möchtegern überführte, man will schon sagen demaskierte, schafft das Panorama-Filmchen auch. Es zeigt eine schon fast vor Selbstverwirklichung trunkene Besatzung abseits aller Konventionen, jenseits des Rechts und allein auf… was eigentlich fixiert? Die Reporter wollten das Menschliche an der „Rettung“ aufzeigen. Den menschlichen Faktor beleuchten. Das Gute an dem Wirken der Sea Watch 3 hervorheben. Und ebenso überzeugungstrunken in ihrer Arbeit haben sie dabei ein paar Kleinigkeiten übersehen, die aber durchaus sichtbar sind. Für all die, das noch sehen wollen. 02:20min: Erklärung der Kapitänin Rackete: 50 Menschen sind in Seenot weil außerhalb der eigener Kraft nicht im Stande den nächsten Hafen zu erreichen, was rechtlich zum Fall einer Seenotrettung wird. 03:30min: „Wir entscheiden dann hier oben, was der sicherste Hafen für diese Leute ist.“ (Zitat Ende) 03:45min: Nach Libyen will Rackete die Flüchtlinge aber auf keinen Fall zurückbringen, da UN-Berichte von Folter und Vergewaltigung sprechen. Die Rettungsleitstelle weist sie an, die Flüchtlinge nach Tripolis (Anm.: geographisch nächster Hafen) zu verbringen. Man weigert sich und steuert Lampedusa an. 05:50min: Ein Telefonat mit der Hafenbehörde auf Lampedusa.
Hier muss man nur auf die Gesichter achten, die die Hafenbehörde so natürlich nicht sieht. Ehrlich gemeinte Absichten haben nicht dieses arrogant-süffisante Lächeln verdient. Ehrliche Sorge sieht normalerweise anders aus. Ein Umstand, der Richtern auch auffallen wird und vermutlich auf Vorsatz schließen lässt. 06:40min: Ein Flüchtling schildert dramaturgisch korrekt ins Bild passend von seinen Foltererlebnissen an Land. Das passiert in der Tat. So versuchen Schlepperbanden, Milizen und zum Teil auch Regierungstruppen von den Migranten Geld und Wertgegenstände zu erpressen. Zum Teil auch über Verwandte zusätzliches Geld zu erpressen, was oft eine monatelange Tortur für die Inhaftierten bedeutet. Dass hier dann auch Frauen und Mädchen dauerhaft versklavt werden entspricht muslimisch-afrikanischen Traditionen, vor allem bei/mit Schwarzafrikanern. Auch hier wurden UN-Berichte seit 50 Jahren ignoriert. Im Sudan kann man jugendliche Sklaven für 50.000 Sudanesische Pfund (ca. 2.000 US Dollars) kaufen, was Wohlhabende – auch von der saudi-arabischen Halbinsel – gern und täglich machen. Als Haushaltshilfen oder auch als Sexsklaven – beiderlei Geschlechts. Das Informationsaufkommen westlicher Sicherheits- und Nachrichtendienste dazu ist umfassend aber weitgehendst politisch ignoriert. Es existieren sogar NGOs, die Sklaven zurückkaufen, um sie freizulassen… Das muss an dieser Stelle klar gesagt werden. Aber auch, dass das alles seit Jahrzehnten so läuft und gelebte Praxis in Ländern ist, die wir gern touristisch im Urlaub bereisen. 10:20min: Alle Länder, die zur Aufnahme angefragt wurden, antworteten negativ oder gar nicht. 12:20min: Der EU-Gerichtshof für Menschenrechte hat entschieden, dass Italien nicht für die Flüchtlinge zuständig ist!
13:18min: Rackete deklariert den Entschluss außerhalb des geltenden Rechts und entgegen dem Gerichtsurteil vorsätzlich in italienische Gewässer zu fahren. Spätestens hier wird klar, dass der Rechtsbruch Teil des Prinzips ist. Und das sehr schön juristisch dokumentiert. 13:30min: Man informiert die Italiener – freudig feixend – nun trotz allem den Hafen anlaufen zu wollen. Dass das zur Eskalation führt ist klar und das Schiff wird gestoppt. Man verhandelt und die Italiener geben Auskunft, dass man sich auf politischer Ebene damit befasst. Die deutsche Übersetzung suggeriert hier aber ein Versprechen, dass eine Entscheidung ansteht. 14:50min: Die internationale Presse schifft sich ein. 15:17min: Tag 17 „Carola Rackete reichte es. Sie trommelt ihre Crew zusammen“ (O-Text Reporter) „Da gegen mich sowieso schon ermittelt wird, kann ich diese Menschen also gleich zur Küste bringen“. (O-Text Rackete) 16:10min: Die italienischen Behörden versuchen das Schiff zu stoppen, doch das setzt seinen Kurs einfach fort. Darauf blockieren die Italiener den einzig freien Liegeplatz an der Kaimauer, um ein Anlegen zu verhindern. 17:00min: Der Zwischenfall. Die Sea Watch 3 rammt das am Kai liegende italienische Schiff, droht es mit seiner Masse zu zerquetschen, was die Italiener dazu bewegt den Liegeplatz zu räumen. Ein Mann „geht/springt“ von Bord auf den Kai. Carola Rackete will es nicht gesehen haben. Ein Besatzungsmitglied informiert sie über klare Geräusche der Kollision. An dieser Stelle ist die relative Gleichgültigkeit der Kapitänin kaum zu überbieten. „Ehrlich? Ich habe das nicht gehört“, sagt sie und kratzt sich an der Schulter… Die am Kai versammelte Presse jubelt. Einwohner der Hafenstadt schimpfen. 18:40min: Das Panorama-Team behindert unter dem Mantel der
Pressefreiheit die Festnahme von Carola Rackete. Das muss man erst mal auf sich wirken lassen. Afrikaner Boot auf Fuerteventura zurückgelassen, wenige Minuten zuvor. Man suche den Motor und oder die Ruder. Kein Mensch will ernsthaft wirklichen Flüchtlingen nicht helfen wollen. Sie in Sicherheit bringen, bis die Gefahr in ihrem Land gebannt ist, Fluchtursachen weggefallen sind und/oder sie zurück können. Nur muss man hier einmal ganz klar zwischen Asylanten, Wirtschaftsmigranten, Klimaflüchtlingen, Kriegsvertriebenen und Glücksrittern unterscheiden. Zumal man sich selbst mit diesem Boot wissentlich in eine Lage begeben hat, die nicht geeignet war mehr als diese 20-50 Kilometer von der angestrebten Stecke von 350 Kilometern zu schaffen. Hier von Schiffsbrüchigen zu reden wäre also falsch. Das Boot hätte gar nicht die benötigte Treibstoffmenge tragen können; der Tank hätte das Boot fast schon ausgefüllt, zumal man auch keine Navigationsmittel an Bord hatte, was recht… mutig war. Hier von potentiellen Selbstmördern zu reden wäre angebrachter als von „Schiffbrüchigen“ oder allg. Flüchtlingen. Mit dem
Aufpumpen des Bootes am Strand waren diese Menschen an sich schon schiffbrüchig… Die gut dokumentierte Entscheidungsfindung des gewollten und auch angekündigten Rechtsbruches, der in der Reportage an keiner Stelle hinterfragt wurde, zeigt die Intention der Reportage an sich. Lediglich zum Schluss fragte die Reporterin – nach dem Desaster am Kai – doch etwas beklemmt nach, ob Carola Rackete denn nicht mit ihrer Festnahme rechnen würde. Hier ist klar zu sehen, dass selbst geneigte Reporter durchaus die Schwere einer Tat zu erkennen vermögen – trotz aller billigenden ideologischen Zustimmung. Carola Rackete erkannte das nicht. Dass selbst unser Staatsoberhaupt Frank Walter Steinmeier hier exakt diese Sicht der Dinge teilt, hat er zum Schaden der Bundesrepublik Deutschland öffentlich erklärt. Als ehemaliger Außenminister eine geschichtsträchtige Leistung, zumal ihm als Bundespräsident diese Wertung auch nicht zustand. Der Bundespräsident repräsentiert unser Land, den Rechtsstaat und die Gesetze. Auch im Rahmen dessen, was Deutschland in Europa ist. Die Kommentarfunktion obliegt aber der Regierung. Und die hat aus gutem Grund nichts offiziell gesagt. So ist diese Panorama-Reportage, ähnlich dem Strache-Video, geeignet Rechtsgeschichte zu schreiben. Vor dem Seegericht, wo wohl der Kapitänin das Patent entzogen wird, und dann auch vor dem italienischen Strafgericht. Das Schiff selbst, wird wohl bald durch die Sea Watch 4 ersetzt werden müssen, da das Schiff beschlagnahmt ist. Spenden sei Dank wird wohl bald der nächste Seelenverkäufer gen Süden tuckern. Ein Schiff, das genauso für die Rettung von „Schiffsbrüchigen“ als einzigen Daseinszweck geeignet sein wird, wie die Sea Watch 1 bis 3 oder gewisse Segelboote, die auch als sog. „Rettungsschiffe“ firmieren. Inzwischen fahren Schiffe auf nicht mehr treibstoffoptimierten Routen, um möglichst keine „Schiffsbrüchigen“ zu sichten, da
sie befürchten diese nicht mehr los zu werden. Frankreich, das medienwirksam Carola Rackete ausgezeichnet hat, hat selbst keine Ambitionen Flüchtlinge/Schiffsbrüchige/Migranten aufzunehmen. In keinster Weise. Bremst alle Versuche zu einer europäischen (Verteilungs-)Lösung zu kommen aus. Fest steht, dass seit der schon fast militant zu nennenden italienischen Hardcore-Lösung der Flüchtlingsstrom über das Meer abgeebbt ist. Weniger Menschen ertrinken, weil sich rumgesprochen hat, dass nicht mehr so viele Rettungsschiffe vor der Küste auf „zu Rettende“ lauern. Daher versuchen gewissen Reeder und Schiffsinhaber nun auch durch Frontex gut dokumentiert Flüchtlinge/Migranten mit sog. Mutterschiffen möglichst dicht vor die Küste von Malta oder Lampedusa zu bringen und sie erst dort in Schlauchboote zu setzen. Das Argument der Nähe zur afrikanischen Küste so zu entkräften. Natürlich wieder mit dem üblichen zu kleinen Tank. Und ohne Paddel, Ruder oder Segel, was die Ankunft dort mehr als überraschend gestaltet. Zumindest für die, die denken können oder wollen. Die blasierte, arrogante bis selbstherrliche Art dieser Kapitänin – Dank geneigter Medien nun so schön dokumentiert – hat der Sache geschadet. Der hässliche Deutsche hat keinen Stahlhelm mehr auf, blickt grimmig und schleift ein Gewehr hinter sich her. Es bedarf auch keinerlei höchstkaiserlicher Hunnenrede mehr, um unsere Partner, Freunde und Nachbarn zu begeistern. Es reicht der deutsche „Gutmensch“ mit der Moralkeule, der mal wieder überzeugt davon ist, dass am deutschen Wesen, die Welt genesen soll. Nur will die daran nicht genesen. Es noch nicht mal als clever ansehen. Geschweige denn als Recht an sich. Oder es als Gerechtigkeit wahrnehmen. Eigentlich reicht es jedem EU- Mittelmeerstaat, dass vor Selbstherrlichkeit triefende Gestalten ständig ihre nationalstaatliche Souveränität herausfordern. Geltendes Recht und bestehende Abkommen
eigenmächtig und nach individuellem Gutdünken unterlaufen, brechen und auch noch Beamte in Ausübung ihres Dienstes gefährden. Gefeiert von einer Presse, deren das Wort Rechtsstaatlichkeit als Begriff zunehmend entgleitet oder egal ist. Bei so viel beispielloser Ignoranz ist die Eskalation abzusehen. Höhere Strafen für Täter sind erst der erste Schritt. Und irgendwann werden – nicht könnten – die Italiener auch ihre Souveränität anders durchsetzen. Stellen wir uns mal vor, wie die USA, Russland oder China das in extremis machen würden. Oder einfach wie jeder von uns reagieren würde, wenn da immer mehr einfach über unseren Gartenzaun steigen und bei uns im Garten campen. Natürlich gibt es auch Leute, die die Reportage anders sehen. So wie das Reporterteam von Panorama es verstanden wissen will. „Wer Menschen rettet, kann kein Recht brechen!“, so das Motto. Doch wer das Recht ständig bricht, rettet keine Menschen. Nicht am langen Ende. Und dieses Ende wird nun immer schneller ganz kurz werden…
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