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09. September 2021

Heinrich-Heine-Institut

"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"

Das Institut an der Bilker Straße präsentiert vom 12.
September 2021 bis 9. Januar 2022 seine neue
Sonderausstellung

Das Heinrich-Heine-Institut stellt den Dichter Ferdinand Kriwet und seine
Düsseldorfer Jahre in den Fokus einer neuen Sonderausstellung. Ferdinand
Kriwet, 1942 in Düsseldorf geboren, wurde in den 1960er und 1970er Jahren
als Medien-Künstler weltbekannt. Seinen Durchbruch in der Kunstwelt erlebte
er mit seinen "Rundscheiben". Es folgten weitere Texte im Rund-Design,
zunehmend aber auch Multimedia-Installationen und Arbeiten im Stadtraum.
Oft wird daher übersehen, dass Kriwet sich immer als Schriftsteller verstand –
seine Werke wollte er gelesen wissen. Neben zahlreichen visuell-poetischen
Exponaten präsentiert die Ausstellung unter anderem Archivalien aus dem
Nachlass, Texte, Medienarbeiten sowie Beispiele aus Kriwets umfangreichem
Hörspielwerk. Fotos dokumentieren Kriwets Aktivitäten in den Düsseldorfer
Jahren. Die Schau ist vom 12. September bis 9. Januar 2022 zu sehen. Einen
ersten Einblick gab es im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, 9.
September.

Ferdinand Kriwet (1942-2018) wurde in Düsseldorf geboren. Hier erlebte er
seinen Durchbruch, von Düsseldorf aus eroberte er als Schrift- und
Medienkünstler die Welt. Und das in ganz jungen Jahren: Bereits als Schüler
war er von seinem Talent überzeugt, suchte mit erfrischender
Unbekümmertheit den Kontakt mit Autoren von Weltruhm wie Paul Celan
oder wichtigen Herausgebern wie Hans Bender, dem Redakteur der
Literaturzeitschrift "Akzente". Mit 17 Jahren gelangte er, durch Vermittlung
des Düsseldorfer Galeristen und Übersetzers Jean Pierre Wilhelm, in die Kreise
der experimentellen Poesie, mit Max Bense, Franz Mon oder Claus Bremer,
und fand dort Akzeptanz. 1961 veröffentlichte der 19-Jährige sein erstes,
bereits sehr umfangreiches Werk "Rotor", einen Text, den man ebenso wie

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"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"
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den Titel von hinten wie von vorne lesen kann.

Von da an ging es steil bergauf, Kriwet druckte seine Texte auf Rundscheiben,
die ein internationaler Erfolg wurden. Schon 1962 wurden diese Werke
weltweit in führenden Museen gezeigt. Der Autor arbeitete nach der Formel:
"The medium is the message", das Medium ist die Botschaft, die der
kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan 1964 prägte. Er produzierte
Hörtexte für das Radio, Sehtexte für Film bzw. Fernsehen, druckte seine
Buchstabenkonstellationen auf verschiedenste Bildträger. 1969 ging er für
sein Projekt "Apollo Amerika" für ein Jahr nach New York und verfolgte die
mediale Aufbereitung des ersten bemannten Mondflugs. Daraus entstanden
ein Film, ein Hörspiel und ein Buch, das bei Suhrkamp erschien.

Später steuerte er Beispiele für die Kunst am Bau bei und entwarf das NRW-
Landeswappen für den neuen Plenarsaal des Landtags in Düsseldorf, eine
seiner gewichtigsten Arbeiten: 3.630 Aluminiumzylinder, 6 Meter lang und
2,40 Meter hoch. In den 1970er Jahren zog er auf ein Schloss in der Eifel und
stellte die künstlerische Arbeit für fast zwei Jahrzehnte ein. Er hatte das
Gefühl, alles gesagt zu haben. In den 2000er Jahren jedoch nahm er seine
Aktivitäten wieder auf.

Das Heinrich-Heine-Institut hat in Kooperation mit der LWL-
Literaturkommission für Westfalen und dem Westfälischen Literaturmuseum
Kulturgut Haus Nottbeck eine umfangreiche Ausstellung zusammengestellt,
die alle Werkphasen Ferdinand Kriwets dokumentiert. In einer ersten Schau
2020 hatte das Westfälische Literaturmuseum in Nottbeck den Medienpionier
Kriwet ins Zentrum gestellt, im zweiten Teil der Kriwet-Retrospektive widmet
sich das Heinrich-Heine-Institut schwerpunktmäßig dem Autor Kriwet. Denn
als ein solcher hat Kriwet sich trotz der verschiedenen Medien, die er
bediente, immer verstanden.

Die Ausstellung "Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf", kuratiert von Nora
Schön und Dr. Enno Stahl, geht dabei auf die Anfänge Kriwets als
Schriftsteller und Künstler in Düsseldorf und der Folgezeit ein. Der erste Raum
der Ausstellung zeigt zahlreiche Archivalien, darunter frühe Gedichte und

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"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"
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Skizzen des Schülers Kriwet sowie Originalbriefe, in denen sich niederschlägt,
wie energisch Kriwet sein Ziel, ein experimenteller Autor zu werden,
verfolgte. Diese bislang noch nie ausgestellten Stücke stammen aus dem
Nachlass, den Bettina Brach (Bremen) betreut. Sie hat nicht nur durch diese
Leihgaben, sondern auch durch ihre Expertise und zahlreiche
Hintergrundinformationen zur Schau beigetragen.

Weitere Exponate sind diverse Bildwerke Kriwets, die seine Berliner Galerie
BQ dem Heine-Institut zur Verfügung stellte: Bunt, grell und laut wirken
Kriwets "Textsigns" und "Cuts". Abgerundet wird die Dokumentation von
Kriwets künstlerischen Werdegang durch Fotos bekannter Düsseldorfer
Fotografen, etwa Ulrich Horn, Bernd Jansen, Axel Offergeld und Manfred Leve,
die Kriwets Wirken begleiteten. Der zweite Raum der Ausstellung präsentiert
den Medienkünstler Kriwet. So ist dort eine "Rundscheiben"-Projektion zu
sehen, ein Buchstabenteppich bedeckt den Boden. Über eine Klangdusche
und eine Hörstation können die Ausstellungsbesucher sich zudem mit
ausgewählten Hörtexten Kriwets befassen. Vom Fotografen Lothar Wolleh
stammt die Dokumentation einer Multi-Media-Aktion im "Creamcheese".

Die Ausstellung wurde gefördert von der Kunststiftung NRW und dem
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Begleitet wird die Ausstellung von verschiedenen Veranstaltungen,
eine Auswahl:

12. September, 15 Uhr, Vernissage zur Ausstellung
Palais Wittgenstein, Bilker Straße 7-9
Grußwort von Bettina Brach, Nachlass Ferdinand Kriwet, Bremen
Einführung durch Kurator Dr. Enno Stahl und Kuratorin Nora Schön M.A.
Hörtext: Auszug aus Ferdinand Kriwet "Radioball" (1974/75)
Es spielen die Jazz-Musiker Heiner Rennebaum (Gitarre) und Conrad Noll
(Bass)

13. Oktober, 20 Uhr, "Kriwet – Textfilme"
im Filmmuseum, Schulstraße 4

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"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"
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Gezeigt werden die Filme: Teletext (1967), TV-Take (1968), Apollovision
(1969), Campaign (1972/73).

2. November, 19 Uhr, ein Abend über das "Creamcheese"
im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14
Gespräch mit dem Regisseur und Zeitzeugen Lutz Mommartz über die
legendäre Künstlerkneipe in der Düsseldorfer Altstadt mit Filmbeispielen von
Mommartz.

25. November, 19 Uhr, Vortrag: Der Autor Ferdinand Kriwet
im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14
In einem Vortrag berichtet Kurator Dr. Enno Stahl von Ferdinand Kriwet und
seinem literarischen Werkmit, zudem liest Falk Philippe Pognan aus Kriwets
Werk.

Weitere Informationen unter www.duesseldorf.de/heineinstitut.html

Informationen für Besucherinnen und Besucher
Das Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, ist dienstags bis freitags von
11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17
Uhr geöffnet. Unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln ist der
Ausstellungsbesuch ohne weitere Einschränkungen möglich. Das Tragen einer
medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung ist weiterhin Pflicht. Bei
Veranstaltungen und Führungen gilt die "3G-Regel": Für die Teilnahme ist ein
Nachweis über eine vollständig abgeschlossene Impfung gegen COVID-19,
über eine Genesung oder über ein negatives Testergebnis (nicht älter als 48
Stunden) erforderlich. Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige,
verbindliche Anmeldung via E-Mail an anmeldungen-hhi@duesseldorf.de oder
unter der Rufnummer 0211-8995571 erforderlich.

Zu Ihrer redaktionellen Verwendung stellen wir Ihnen folgendes Material zum
Download zur Verfügung:

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"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"
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Kuratorin Nora Schön und Kurator Dr. Enno Stahl stellten die Ausstellung
"Kriwet - ein Dichter aus Düsseldorf" vor, ©Landeshauptstadt
Düsseldorf/Michael Gstettenbauer
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Ferdinand Kriwet und seine Düsseldorfer Jahre stehen im Zentrum der
Sonderausstellung im Heinrich-Heine-Institut , ©Landeshauptstadt
Düsseldorf/Michael Gstettenbauer
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Institut_Kriwet-Ausstellung.jpg

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"Kriwet – ein Dichter aus Düsseldorf"
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Der Dichter Ferdinand Kriwet, ©Bettina Brach/Nachlass Ferdinand Kriwet,
Bremen
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Textversion:
http://www.duesseldorf.de/fileadmin/Amt13/pld/txt/20210909-203_25.txt

Kontakt: Ilgenstein, Valentina
presse@duesseldorf.de, Telefon +49.211.89-93131

Herausgegeben von der
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