PRESSEINFORMATION JAHRESPROGRAMM 2020

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PRESSEINFORMATION JAHRESPROGRAMM 2020
Kunstmuseum Ravensburg, Foto: Roland Halbe

PRESSEINFORMATION
  JAHRESPROGRAMM
             2020
PRESSEINFORMATION JAHRESPROGRAMM 2020
KUNSTMUSEUM RAVENSBURG: JAHRESPROGRAMM 2020

KONTAKT                        KUNSTMUSEUM RAVENSBURG
                               Burgstraße 9, 88212 Ravensburg
                               T +49 (0)751 82 810 Museum
                               T +49 (0)751 82 812 Büro
                               kunstmuseum@ravensburg.de
                               www.kunstmuseum-ravensburg.de

ÖFFNUNGSZEITEN                 Di bis So 11-18 Uhr
                               Do 11-19 Uhr
                               montags geschlossen, außer feiertags

PRESSE                         Überregional
                               Kristina Groß
                               T +49 (0)751 82 847
                               kristina.gross@ravensburg.de

                               Regional
                               Susanne Bentele
                               T +49 (0)751 82 109
                               susanne.bentele@ravensburg.de

Das Kunstmuseum Ravensburg wird gefördert von den Premiumsponsoren:
Baden-Württembergische Bank, Ravensburger AG, Andritz Hydro GmbH, Vetter
Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG und GRIESHABER Logistik GmbH

Weitere Unterstützung durch:
Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG, Stiftung Ravensburger Verlag,
Freundeskreis des Kunstmuseum Ravensburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst Baden-Württemberg und Demokratie Leben!
PRESSEINFORMATION JAHRESPROGRAMM 2020
AUSSTELLUNGEN 2020

bis 16. Februar 2020

1./2. OG, EG
MONDJÄGER
NATHALIE DJURBERG & HANS BERG
IM DIALOG MIT ASGER JORN

7. März bis 7. Juni 2020

1./2. OG
SOPHIE CALLE
Pressekonferenz: Freitag | 6.3.2020 | 11 Uhr

EG
SAMMLUNG SELINKA
LEBENSGEFÜHL LANDSCHAFT
Pressekonferenz: Freitag | 6.3.2020 | 11 Uhr

27. Juni bis 4. Oktober 2020

1./2. OG, EG
AUSZEIT
VON PAUSEN UND MOMENTEN DES AUFBRUCHS
Pressekonferenz: Donnerstag | 25.06.2020 | 11 Uhr

24. Oktober 2020 bis 31. Januar 2021

1./2. OG
HELMUT STURM
Pressekonferenz: Donnerstag | 22.10.2020 | 11 Uhr
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Beide: Ausstellungsansicht »MONDJÄGER. Nathalie Djurberg & Hans Berg im Dialog mit Asger Jorn«, Kunstmuseum
Ravensburg, 2019, VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Wynrich Zlomke

1./2. OG, EG
MONDJÄGER
NATHALIE DJURBERG & HANS BERG
IM DIALOG MIT ASGER JORN
bis 16. Februar 2020

Mit der Ausstellung »Mondjäger« zeigt das Kunstmuseum Ravensburg in einer
erstmaligen Gegenüberstellung malerische und skulpturale Werke des herausra-
genden dänischen Künstlers Asger Jorn sowie filmische Werke des renommier-
ten schwedischen Künstlerduos Nathalie Djurberg & Hans Berg. Asger Jorn
(1914–1973) gilt als einer der wichtigsten und facettenreichsten Künstler der
europäischen Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg. Djurberg & Berg (*1978)
haben durch ihre verzaubernd-irritierenden Animationsfilme mit Figuren aus
Knetmasse und hypnotischem Sound internationale Bekanntheit erlangt. Obwohl
die skandinavischen Künstler Generationen und Medien voneinander trennen,
verbindet sie eine Welt des Kreatürlichen, die von Mischwesen zwischen Mensch
und Tier bevölkert ist. Die von Metamorphosen und Verwandlungen bestimmten
Wesen verweisen auf die triebhaften Anteile unserer Spezies und lassen die mit
»dem Tier« assoziierten Begriffe von Freiheit, Wildheit und Instinkthaftigkeit
aufscheinen. Im spielerischen ergebnisoffenen Prozess werden klassische Wert-
und Formbegriffe gesprengt, um dem Unbekannten und der Imagination Platz
zu geben. Die farbmächtigen Bildwelten entführen die Betrachter auf eine Reise
voller Verwandlungen und Überraschungen und versprechen Einblicke in die
Tiefen und Untiefen des Geistes.

Ausgangspunkt der Ausstellung bildeten wichtige Gemälde Asger Jorns aus der
Sammlung Selinka des Kunstmuseum Ravensburg, die durch zahlreiche Leihga-
ben ergänzt werden. »Mondjäger« zeigt insgesamt 46 Werke des dänischen
Künstlers und acht raumgreifende Filme von Djurberg & Berg. Die Ausstellung
wird von der Kulturstiftung des Bundes und der Baden-Württemberg Stiftung
gefördert.
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Links: Sophie Calle, 2018, © Sophie Calle / Foto: Claire Dorn, Courtesy Perrotin Rechts: Sophie Calle, The Blind / Les
Aveugles, Sheep, Delon, my mother, 1986, © Sophie Calle / VG Bild-Kunst, Bonn 2019

SOPHIE CALLE (1./2. OG)
7. März bis 7. Juni 2020

Die Werke der französischen Konzeptkünstlerin Sophie Calle (*1953), einer der
profiliertesten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart, sind Dokument und
Erfindung, Wirklichkeit und Fiktion zugleich. Sophie Calle ist eine virtuose Erzäh-
lerin, die ihre Geschichten im Spannungsfeld von fotografischem Bild und Text
ausbreitet und die Imaginationskraft des Betrachters einbindet. Ihre präzise
inszenierten Gegenüberstellungen von Fotografie und Text thematisieren sowohl
das eigene Leben als auch das der Anderen und machen weder vor der persönli-
chen noch vor der fremden Intimsphäre halt. Anhand von existentiellen Themen
wie Blindheit, Liebe, Verlust, Trauer und Geschichtskultur rücken die verschiede-
nen Werkgruppen das Abwesende und dessen Weiterleben in der Erinnerung in
den Mittelpunkt. Ausgehend von gesellschaftlichen Beobachtungen, autobiogra-
fischen Fragestellungen, Recherchen und Interviews entsteht ein Netzwerk
gesammelter und inszenierter Spuren, das den inneren Bildern, Assoziationen
und Vorstellungen eine unausweichliche Präsenz verleiht.

Anknüpfend an die zweiteilige Ausstellung Sophie Calles im Fotomuseum Win-
terthur und Kunstmuseum Thun in der Schweiz 2019 zeigt die Einzelausstellung
nach 15 Jahren eine der umfangreichsten Werkschauen Sophie Calles in
Deutschland.
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Gabriele Münter, Landschaft mit Kühen, um 1912, Öl auf Karton, 33,5 x 41,4 cm, Sammlung Selinka, VG Bild-Kunst, Bonn
2019, Foto: Wynrich Zlomke

SAMMLUNG SELINKA. LEBENSGEFÜHL LANDSCHAFT (EG)
7. März bis 7. Juni 2020
Gabriele Münter, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Lyonel Feininger, Erich
Heckel, Otto Mueller und Andreas von Jawlensky

Die Landschaft als unmittelbarer Lebensraum steht im Zentrum der im Samm-
lungsraum präsentierten expressionistischen Werke. Die Malereien und Druck-
grafiken zeugen von der Bedeutung der Landschaft als Inspirationsquelle und
persönlicher Rückzugsort für die Künstler. Die Motive spiegeln Lebensstationen
wider und erzählen von der Sehnsucht nach der ›ursprünglichen Natur‹. Gabriele
Münter (1877–1962) verbrachte viele Sommer in ihrem Haus in Murnau am Staf-
felsee. »Ich habe dort (…) einen großen Sprung gemacht, vom Naturabmalen (…)
zum Fühlen eines Inhalts, zum Abstrahieren, zum Geben eines Extrakts.« Auch
im Leben Karl Schmidt-Rottluffs (1884–1976) sorgte die Landschaft immer wie-
der für den Antrieb seines künstlerischen Schaffens. Kurz nach der Auflösung
der Künstlergruppe Brücke (1905–1913) wandte er sich von dem großstädti-
schen Berlin ab und fand in dem Fischerort Nidden an der Ostsee einen neuen
Ort der Inspiration.
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Links: Friedrich Kunath, Ohne Titel, 2009, C-Print, 122 x 122 cm, © Friedrich Kunath, Courtesy BQ, Berlin
Rechts: Max Pechstein, Früher Morgen, 1911, Öl auf Leinwand, 75 x 100 cm, Sammlung Selinka, © Max Pechstein, Pech-
stein Hamburg / Tökendorf, 2019

AUSZEIT
VON PAUSEN UND MOMENTEN DES AUFBRUCHS (1./2. OG, EG)
27. Juni bis 4. Oktober 2020
Das Bedürfnis nach einer ›Auszeit‹ ist den meisten Menschen vertraut. Nicht
erst im Zeitalter der Digitalisierung, des Multitasking, der Selbstoptimierung, des
Burn- und Boreouts werden zweckfreie Ruhephasen oder das Ausgelassensein
immer wichtiger. Die Gruppenausstellung nähert sich dem vielschichtigen
Thema der Auszeit in künstlerischen Arbeiten des 20. und 21. Jahrhunderts.
Bereits in den expressionistischen Werken der Künstlergruppe Brücke (1905–
1913) klingen Auszeiten des Vergnügens und der Verweigerung an. In den
Darstellungen der Ausflüge in die Natur zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wie
dem Nacktbaden an den Moritzburger Teichen, wird sowohl die erholsame
Pause vom Alltag als auch ein Gegenentwurf zur Prüderie der wilhelminischen
Gesellschaft und zur Entfremdung des Menschen von der Natur durch die
Industrialisierung erkennbar. Auch in den zeitgenössischen Positionen rückt die
Auszeit als Teil einer Gesellschaftskritik ins Zentrum: Die Werke erzeugen eine
Verschiebung der Aufmerksamkeitsökonomie, in der alternative Zeitkonzepte,
Zufall, Leere und Stille präsent werden.

Die Ausstellung untersucht das Spannungsfeld der ›Auszeit‹ mit Augenblicken
des Genusses und Momenten der Muße ebenso wie als Form der Verweigerung
und des Widerstandes. In den medien- und generationsübergreifenden künstle-
rischen Arbeiten wird der Begriff der ›Auszeit‹ in seiner Komplexität und gesell-
schaftlichen Aktualität sichtbar. Spätestens durch die Werke, die zur Kontemp-
lation oder nicht selten auch humoristisch zur Entschleunigung anregen, wird
die Auszeit für jeden Besucher selbst erfahrbar.
PRESSEINFORMATION JAHRESPROGRAMM 2020
Helmut Sturm, ohne Titel, 1961, Öl auf Leinwand, 160,5 x 141 cm, Kunsthalle Emden, © VG Bild-Kunst, Bonn
2019, Foto: Kunsthalle Emden / Martinus Ekkenga

HELMUT STURM (1./2. OG)
24. Oktober 2020 bis 31. Januar 2021
Die retrospektive Ausstellung gibt erstmals einen umfassenden Einblick in das
facettenreiche Werk des Malers Helmut Sturm (1932–2008) und beleuchtet
seine verschiedenen Schaffensphasen von Ende der 1950er-Jahre bis zu seinem
Tod. Die farbmächtigen Arbeiten Helmut Sturms sind bedeutende Zeugnisse ei-
ner abstrakt expressiven Malerei in Deutschland nach 1945, die es versteht, das
Figurative in die dynamischen Bildwelten einzubinden. Für Sturm war die Lein-
wand ein »räumlich bewegtes Spielfeld«, in dem sich Geschlossenheit und Ex-
pansion, Konstruktion und spontaner Gestus mit »allerlei Gerümpel aus der
Spielzeugkiste der Wirklichkeit« vereinen. Die permanente Befragung seiner Ma-
lerei hat er sich zur Lebensaufgabe gemacht. Der langjährige Professor an der
Kunstakademie München gehörte zu den Gründungsmitgliedern und zentralen
Akteuren der Künstlergruppen ›SPUR‹, ›Geflecht‹ und ›Kollektiv Herzogstrasse‹.
SPUR (1958–1965) zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlergemein-
schaften der Nachkriegszeit und bildet neben dem Expressionismus und der
Künstlergruppe CoBrA einen der Schwerpunkte der Sammlung Selinka im
Kunstmuseum Ravensburg. Mit ihren provokanten kulturpolitischen Manifesten
und Aktionen trug die Gruppierung maßgeblich zur Aufbruchstimmung im
Deutschland der 1960er-Jahre bei, um Bilder einer anderen Wirklichkeit zu
schaffen.

Die Ausstellung und ein umfangreicher Katalog entstehen in Kooperation mit der
Kunsthalle Emden, dem Museum Lothar Fischer und dem Nachlass Helmut
Sturm.
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