Galileo zeigt uns den weg - wohin?

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Galileo zeigt uns den weg - wohin?
Odenwald-Akademie
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 Galileo zeigt uns den weg - wohin?
        Chancen für den ländlichen Raum

             Talk im Hüttenwerk
  Odenwald-Dialog am 15. Oktober 2007
Hüttenwerk, Unterer Hammer 3 - 64720 Michelstadt
Galileo zeigt uns den weg - wohin?
Galileo zeigt uns den Weg - wohin?

    Mit Galileo entsteht ein eigenständiges europäisches ziviles Satellitennavigations-
    system, das zur weltweiten Nutzung entwickelt wird.

    Ein zuverlässiges Navigations- und Ortungssystem wird immer mehr zum Schlüsselele-
    ment für die Vernetzung von Verkehrsträgern, um ein integriertes Gesamtverkehrssystem
    auf nationaler und internationaler Ebene zu schaffen.

    Podium:
                  Professor Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner
                  Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und
                  Raumfahrt e.V. - Köln
                  Moderation

                  Evert Dudok
                  Chief Executive Officer Astrium Satellites und
                  Vorsitzender der Geschäftsführung Astrium GmbH

                  Dr. Hubert Reile
                  Programmdirektor Weltraum, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

                  Dr.-Ing. Frank Zimmermann
                  VEGA IT GmbH (Gesellschafter der cesah)


Galileo zeigt uns den weg - wohin?
Wie funktioniert Satellitennavigation?

Ein fester Orientierungspunkt in Zeit und Raum. Die genaue Bestimmung des
Standorts und der Zeit - Informationen, die in Zukunft immer häufiger mit ho-
her Zuverlässigkeit zur Verfügung stehen müssen. In wenigen Jahren wird dies
mit dem Satellitennavigationssystem GALILEO, einer gemeinsamen Initiative
der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA),
möglich sein. Dieses weltweite System wird zugleich komplementär zum derzei-
tigen GPS-System sein. Die Satellitennavigation ist eine Spitzentechnologie.
Dabei werden von mehreren Satelliten im Weltraum höchst genaue Zeitsignale
ausgestrahlt, anhand derer jedermann mit einem kleinen und preisgünstigen
Empfangsgerät seinen Standort oder den eines bewegten oder unbewegten Ob-
jekts (Fahrzeug, Schiff, Viehherde usw.) auf den Meter genau bestimmen kann.

GALILEO basiert auf einer Konstellation von 30 Satelliten und Bodenstationen,
die Nutzer aus den verschiedensten Bereichen mit Ortungsinformationen
versorgen können. Zu diesen Sektoren gehören das Verkehrswesen (Ortung und
Ermittlung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Wegplanung, Navigationssy-
steme usw.), soziale Einrichtungen (z.B. Hilfe für Behinderte oder Senioren),
die Justiz und der Zoll (Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen,
Grenzkontrollen), das Bauwesen (geografische Informationssysteme), Not- und
Rettungsdienste oder der Freizeitsektor (Orientierung auf dem Meer und in den
Bergen usw.).
Wie funktioniert Satellitennavigation ? Schon immer haben die Menschen sich
                                                  am Himmel orientiert.
                                                  Die heutige Satellitennaviga-
                                                  tion setzt diese Tradition fort,
                                                  bietet jedoch dank modernster
                                                  Technik eine im Vergleich zur
                                                  einfachen Orientierung an
                                                  Sonne und Sternen ungleich
                                                  höhere Präzision. Die Techno-
                                                  logie, die zu Beginn in erster
                                                  Linie militärischen Zwecken
                                                  diente, wird seit etwa 30 Jah-
ren entwickelt und ermöglicht es dem Benutzer, mit Hilfe eines Geräts für den
Empfang von Signalen einer Satellitenkonstellation seine zeitliche und räum-
liche Position jederzeit exakt zu bestimmen.

                                                                                     
Das Funktionsprinzip ist einfach: die zu der Konstellation gehörenden Satel-
    liten sind mit einer Atomuhr für extrem genaue Zeitmessungen ausgerüstet.
    Die Satelliten senden Signale aus, die verschlüsselte Informationen über den
    Sendezeitpunkt enthalten. Das Empfangsgerät auf der Erde, das z. B. in einem
    Mobiltelefon untergebracht sein kann, besitzt einen Speicher mit den genauen
                                                            Koordinaten der jewei-
                                                            ligen Satellitenumlauf-
                                                            bahnen. Beim Empfang
                                                            eines Signals kann somit
                                                            der Satellit, von dem
                                                            das Signal ausgestrahlt
                                                            wurde, festgestellt sowie
                                                            die Laufzeit des Signals
                                                            und damit auch die
                                                            Entfernung zum Sen-
                                                            desatelliten berechnet
                                                            werden. Werden gleich-
                                                            zeitig Funksignale von
    mindestens vier Satelliten empfangen, so ist eine genaue Positionsbestimmung
    möglich.
    Grundlagen
    Galileo basiert auf 30 Satelliten (27 plus drei Ersatz), die in einer Höhe von
    etwa 23.260 km die Erde umkreisen, und einem Netz von Bodenstationen, die
    die Satelliten kontrollieren. Taschenempfänger in der Größe eines Mobiltele-
    fons können aus den Funksignalen der Satelliten die eigene Position mit einer
    Genauigkeit von ca 4 Metern bestimmen. Bei Verwendung von Zusatzinformati-
    onen und/oder -diensten lässt sich ähnlich wie bei anderen satellitengestützten
    Navigationssystemen (GNSS) die Positionsgenauigkeit in den Zentimeterbereich
    steigern.
    Der erste Testsatellit Giove-A1 wurde am 28. Dezember 2005 um 5:19 Uhr UTC
    vom Raumfahrtzentrum in Baikonur (Kasachstan) gestartet und hat um 12:51
    UTC in 23.222 km Höhe seinen planmäßigen Betrieb aufgenommen. Das erste
    Navigationssignal übertrug Giove-A1 zu Testzwecken am 2. Mai 2007.[3]
    Der Probebetrieb der ersten vier Galileo-Satelliten wird nicht vor 2008 aufge-
    nommen werden. Die Gesamtkosten für die Bereitstellung werden mit minde-
    stens 3,6 Mrd. Euro veranschlagt.
    Das Projekt Gate ermöglicht den Test von Galileo-Empfängern. Es betreibt im
    Raum Berchtesgaden terrestrische Funkanlagen, die Signale aussenden, wie sie
    später von Galileo erwartet werden.


Galileo-Betrieb beauftragt
13. September 2007
(Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt)

DLR und ESN Industries gehen wichtigen Schritt zum Aufbau des europäischen
Satellitennavigationssystems Galileo.

                                             Vertragsunterzeichnung im ESA-Hauptquartier in
                                             Paris:
                                             Heute unterschrieben Prof. Dr. Johann-Dietrich
                                             Wörner (li.), Vorstandsvorsitzender des Deutschen
                                             Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), und Jürgen
                                             Ackermann (re.), Geschäftsführer des Galileo-Ge-
                                             neralunternehmers European Satellite Navigation
                                             Industries GmbH (ESN Industries), den Vertrag über
                                             die In-Orbit-Validierungsphase des europäischen
Satellitennavigationssystems Galileo. In der Mitte: Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der
Europäischen Weltraumorganisation (ESA) Bild: ESA.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat heute in Paris den
Auftrag über die Betriebsaufgaben für die In-Orbit-Validierungsphase (IOV) des
europäischen Satellitennavigationssystems Galileo erhalten.
Der Vertrag wurde vom Vorstandsvorsitzenden des DLR, Professor Johann-
Dietrich Wörner, und den Geschäftsführern des Galileo-Generalunternehmers
European Satellite Navigation Industries GmbH (ESN Industries) mit Sitz in Ot-
tobrunn bei München, Jürgen Ackermann und Cosimo La Rocca, unterzeichnet.

Anwesend war auch der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisa-
tion (ESA), Jean-Jacques Dordain. „Die Vertragsunterzeichnung verdeutlicht
das große Engagement und den klaren politischen Willen Deutschlands zur
Schaffung eines unabhängigen globalen Satellitennavigationssystems Euro-
pas“, sagte Professor Wörner. „Das DLR bringt die Kompetenz des Deutschen
Raumfahrtkontrollzentrums in Oberpfaffenhofen und seine jahrzehntelange
Erfahrung in der Satellitenkontrolle ein, um die komplexe Aufgabenstellung des
Galileo-Betriebs zu realisieren.“Galileo ist ein gemeinsames Vorhaben der EU
und der ESA. Mit dem heutigen Betriebsvertrag wird der letzte große Vertrag
der IOV-Phase geschlossen. Sie wird bis 2010 fortgeführt, bis 2012 wird die
Galileo-Konstellation mit insgesamt 30 Satelliten ausgebaut.

Das DLR agiert federführend im Netzwerk der Zentren, mit dem der Betrieb des
Galileo Satellitennavigationssystems durchgeführt wird. Es handelt sich dabei

                                                                                                  
um eine europäische Kooperation zwischen dem DLR, Telespazio S.p.A. aus
    Italien, Inmarsat Ltd. aus Großbritannien, Hispasat aus Spanien, dem Centre
    National d’études spatiales (CNES) aus Frankreich, sowie dem europäischen
    Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt. In-Orbit-Validierung (IOV)
    Parallel zur Testphase mit den beiden Giove-Satelliten wird im Rahmen der
    Entwicklungsphase (IOV) der Aufbau eines Systems mit zunächst vier Galileo-
    Satelliten in Angriff genommen.
    Diese werden mit zwei Doppelstarts der Sojus-Raketen vom europäischen Welt-
    raumbahnhof Kourou aus in eine Umlaufbahn von circa 23.000 Kilometern Höhe
    gebracht.

    Der heute zwischen dem DLR und ESN Industries unterzeichnete Vertrag um-
    fasst die Vorbereitung und Durchführung aller Betriebsaufgaben in der IOV-Pha-
    se. In der Startphase LEOP (Launch and Early Orbit Phase) werden die Satelliten
    kurz nach der Trennung von der Startrakete in Betrieb genommen und auf ihre
    endgültige Position manövriert. Das LEOP-Vertragselement befindet sich noch
    in Verhandlung.

    Die daran anschließende IOT-Testphase (In Orbit Testing) dient der Überprüfung
    aller Systeme sowie dem Nachweis der spezifizierten technischen Parameter.
    Der Vertrag schließt hierfür den Aufbau einer IOT-Bodenstation in Redu (Bel-
    gien) ein. Im anschließenden Routinebetrieb der IOV-Phase werden die vier
    IOV-Satelliten sowie die weltweite Bodeninfrastruktur von zwei Kontrollzentren
    in Oberpfaffenhofen (Deutschland) und in Fucino (Italien) aus überwacht und
    gesteuert. Weiterhin umfasst der Vertrag die Wartung und das Ersatzteilma-
    nagement für die globale Bodeninfrastruktur.


Weitere Veranstaltungen der
                           Odenwald-Akademie
                                2007- 2008

                             Rathausvorträge

25. Oktober 2007, 19:30 Uhr
„Lernen in virtuellen Welten – brauchen wir einen neuen Bildungsbegriff?“
Prof. Dr. phil. Werner Sesink, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspä-
dagogik
(Historisches Rathaus, Marktplatz 1, 64720 Michelstadt)

22. November 2007, 19:30 Uhr
„Recht und Sprache“
-Beobachtungen als Rechtsgenosse, Professor und Richter-
Prof. Dr. jur. Egbert Nickel (em.)
(Historisches Rathaus, Marktplatz 1, 64720 Michelstadt)

24. Januar 2008, 19:30 Uhr
„Bemerkungen zum neuen Hochschulrecht und zur akademischen Freiheit“
Prof. Dr. jur. Hanns H. Seidler, Institut für Volkswirtschaftslehre,
Kanzler der TUD
(Historisches Rathaus, Marktplatz 1, 64720 Michelstadt)

14. Februar 2008, 19:30 Uhr
„Strukturbildung in der Physik. Wie gesetzmäßig ist der Zufall?“
Prof. Dr. rer. nat. Barbara Drossel, Institut für Festkörperphysik
(Historisches Rathaus, Marktplatz 1, 64720 Michelstadt)

13. März 2008, 19:30 Uhr
„Vom Überlebenskampf von Rassen und Genen: Die Abstammungslehre weltan-
schaulich instrumentalisiert vom „Dritten Reiche“ bis heute“
Prof. Dr. rer. nat. Paul Layer, Institut für Zoologie
Synagoge Dr. I.E. Lichtigfeld-Museum, Mauerstr. 19, 64720 Michelstadt

                                                                                 
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