Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
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Projekt (Mit)Wirken Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss Projektzeitraum von 01.11.2017 bis 28.02.2019 Fabienne König Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Studienrichtung Soziokulturelle Animation Begleitperson: Uri Ziegele Eingereicht am: 04.03.2019 Diese Arbeit ist Eigentum der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Sie enthält die persönliche Stellungnahme des Autors/der Autorin bzw. der Autorinnen und Autoren. Veröffentlichungen – auch auszugsweise – bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung durch die Leitung Bachelor.
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Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Abstract Das Projekt (Mit)Wirken beschäftigte sich mit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Lyss. Das Ziel des Projektes war, einen weiteren Beitrag zur Förderung und Verankerung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene zu leisten. In einem ersten Schritt wurde ein partizipativer Mitwirkungsprozess im Rahmen der Schulraumentwicklung Stegmatt initiiert. Nach einer breiten Bedürfniserhebung im Schulhaus Stegmatt im November 2017, übergab die Projektleitung die Anliegen, Ideen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Form eines Berichtes an die Verwaltung Lyss und Schulleitung Stegmatt. Die Bedürfnisse sind seit Januar 2018 Bestandteil der Planung der Gesamtsanierung des Schulhauses. Unabhängig von der Gesamtsanierung, führte dieser Bericht zum Folgeprojekt, die partizipative Gestaltung des Teichareals auf dem Schulhofplatz Stegmatt. Im Rahmen der partizipativen Gestaltung des Teichareals, führte das Projektteam im November 2018 Klassenbesuche mit anschliessender Pausenhofbegehung durch. Die Projektleitung übergab im Januar 2019 die Ideen und Anliegen der Kinder und Jugendlichen, für die Weiterplanung der Gestaltung des Teichareals, an die Fachstelle SpielRaum. Für das Projekt (Mit)Wirken endete hier der Auftrag in Bezug auf den Mitwirkungsprozess im Rahmen der Schulraumentwicklung. In Hinblick auf die Verankerung der Partizipation auf Gemeindeebene, machte der zuständige Gemeinderat im Rahmen der Legislaturziele der Gemeinde Lyss auf die Integration der Partizipation aufmerksam. Der Grosse Gemeinderat genehmigte im September 2018 die Richtlinien und Ziele für die Amtsperiode 2018 – 2021. Erfreulicherweise hat sich der Gemeinderat Lyss, die Förderung und Einforderung der Integration und Partizipation als Ziel für die nächste Amtsperiode gesetzt. 2
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage ................................................................................................................................... 8 1.1 Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung und ihren Auftrag zur Partizipation .. 8 1.2 Die Gemeinde Lyss und das UNICEF-Label .............................................................................. 8 1.3 Anstoss zum Projekt ................................................................................................................ 9 2 Situationsanalyse .......................................................................................................................... 11 2.1 Dokumentenanalyse.............................................................................................................. 11 2.2 Klassenbesuche mit anschliessender Begehung auf dem Pausenhof ................................... 11 2.3 Schriftliche Befragung ........................................................................................................... 12 2.4 Zeichnungen .......................................................................................................................... 13 2.5 Spielplatz-Modellbau............................................................................................................. 14 2.6 Informelle Gespräche ............................................................................................................ 14 2.7 Stakeholder-Analyse.............................................................................................................. 15 3 Handlungsbedarf und fachliche Begründung ................................................................................ 16 4 Ziele und Wirkungen des Projektes (Mit)Wirken .......................................................................... 18 4.1 Projektziele ............................................................................................................................ 18 4.2 Zielgruppen ........................................................................................................................... 18 5 Projektorganisation ....................................................................................................................... 20 5.1 Die intermediäre Rolle der Soziokulturellen Animation ........................................................ 20 5.2 Organisationsstruktur............................................................................................................ 20 5.3 Projektablaufplanung 2017 – 2018 ....................................................................................... 22 5.4 Projektablaufplanung 2018 - 2019 ........................................................................................ 23 6 Projektverlauf ................................................................................................................................ 24 6.1 Vorprojektphase .................................................................................................................... 24 6.2 Konzeptionsphase ................................................................................................................. 24 6.3 Umsetzungsphase ................................................................................................................. 24 6.4 Abschlussphase ..................................................................................................................... 28 7 Evaluation und Reflexion............................................................................................................... 28 7.1 Zielevaluation ........................................................................................................................ 28 8 Evaluation Finanzplanung ............................................................................................................. 33 9 Massnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit ............................................................................ 35 9.1 Mitwirkung bei der Gesamtsanierung Stegmatt ................................................................... 35 9.2 Partizipative Aufwertung des Begegnungs- und Entdeckungsbereichs am Teich ................. 35 9.3 Verankerung der Kinder- und Jugendpartizipation auf Gemeindeebene ............................. 35 3
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 10 Erkenntnisse und Schlussfolgerungen ....................................................................................... 36 11 Literaturverzeichnis ................................................................................................................... 37 Anhang .................................................................................................................................................. 38 4
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Planungsprozess Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung basiert auf dem Gemeinderat-Geschäft vom 09. Oktober 2017) ........................................................... 9 Abbildung 2: Übersicht Schulareal Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung anhand Google Maps) ........ 10 Abbildung 3: Auszug der Präsentation mit Aussagen der Kinder aus der 2. bis zur 4. Klasse ............... 12 Abbildung 4: Ergebnis auf der Frage «Wie gefällt dir dein Schulhaus» die 138 Kinder beantwortet haben .............................................................................................................................................................. 13 Abbildung 5: Ergebnis auf die Frage «Würdest du gerne mithelfen?» die 138 Kinder beantwortet haben .............................................................................................................................................................. 13 Abbildung 6: Spielplatz-Modell aus dem Kindergarten Stegmatt III (Foto: Daniela Gaspoz, Elternrat Stegmatt)............................................................................................................................................... 14 Abbildung 7: Stakeholder-Analyse (Quelle: eigene Darstellung nach www.quint-essenz.ch) .............. 15 Abbildung 8: Projektziele aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung) ............................. 18 Abbildung 9: Organisationsstruktur (Quelle: eigene Darstellung) ........................................................ 20 Abbildung 10: Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum .......................... 25 Abbildung 11: Begehung des Teichareals mit den Klassen 7e und 7f (Quelle: eigenes Bild) ................ 27 Abbildung 12: Beispiel für eine Collage (Quelle: eigenes Bild) .............................................................. 27 5
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene Darstellung) ........................................................................................................................................... 22 Tabelle 2: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene Darstellung) ........................................................................................................................................... 23 Tabelle 3: Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS (Quelle: eigene Darstellung) ............ 26 Tabelle 4: Finanzplanung aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung) .............................. 33 Tabelle 5: Effektives Projektbudget (Quelle: eigene Darstellung)......................................................... 34 6
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 1 Allgemeine Informationen Projektname (Mit)Wirken – Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss Auftraggebende Organisation Gemeinde Lyss, Abteilung Bau + Planung Bahnhofstrasse 10, 3250, Lyss 032 387 03 10 Vertreten durch: Javier Garcia Bereichsleiter Hochbau javier.garcia@lyss.ch Projektteam Projektleitung Fabienne König Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung 076 330 57 06 fabienne.koenig@stud.hslu.ch Projektteam Daniela Gaspoz Elternrat Stegmatt Lyss elternratstegmatt@gmail.com Projektbegleitung Franziska Hess Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung Mühleplatz 8, 3250, Lyss franziska.hess@lyss.ch Anne Wegmüller Fachstelle SpielRaum Quartiergasse 13, 3013 Bern anne.wegmueller@spielraum.ch Projektbegleitung HSLU Prof. Uri Ziegele Hochschule Luzern – Soziale Arbeit uri.ziegele@hslu.ch 7
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 2 Ausgangslage 2.1 Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung und ihren Auftrag zur Partizipation Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung (KJFS) ist eine regionale Fachstelle mit Sitz in der politischen Gemeinde Lyss. Zum Einzugsgebiet gehören 19 umliegende Gemeinden. Die KJFS ist eine niederschwellige Anlaufstelle zu kinder- und jugendrelevanten Themen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 6 bis 25 Jahren. Zur sekundären Zielgruppe gehören Erziehungsberechtigte, interessierte Erwachsene, Fachpersonen und Behörden. Die KJFS ist für Kinder und Jugendliche nicht nur die erste Anlaufstelle, sondern sie setzt sich altersgerecht und mit verschiedenen Massnahmen für sie ein. Die Verankerung der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen ist gemäss der Stellenleiterin, Franziska Hess, ein grosses Anliegen der Fachstelle (Gespräch vom 22. März 2018). Gemäss Leitbild werden den Gemeinden verschiedene Instrumente zur Verfügung gestellt, damit diese eine sinnvolle Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen installieren können. Zudem werden PolitikerInnen und Verwaltungsmitarbeitende, bzw. Verwaltungsabteilungen auf die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert. Dabei wird auf eine altersgerechte Mitwirkung dieser Zielgruppe gesetzt. Im Dialog mit den Gemeinden wird eine optimale Umgebung zum Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen gefördert und gleichzeitig wird ihnen (mehr) Gehör verschafft. 2.2 Die Gemeinde Lyss und das UNICEF-Label Seit Juni 2013 besitzt die Gemeinde Lyss das UNICEF-Label „Kinderfreundliche Gemeinde“. Das Label setzt sich zum Ziel, die Umsetzung der Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene zu unterstützen. Aufgrund der durchgeführten Situationsanalyse im Jahre 2013, wurde ein Massnahmenplan in Bezug auf die Kinderfreundlichkeit der Gemeinde Lyss erarbeitet. Dieser war massgebend, um die Entwicklung der Kinderfreundlichkeit der Gemeinde messen zu können. Im September 2017 stellte die Gemeinde Lyss den Antrag zur Re-Zertifizierung. Eine Voraussetzung für die Verlängerung der Auszeichnung gemäss UNICEF war die erfolgreiche Umsetzung der definierten Massnahmen (Flyer UNICEF, ohne Datum, S. 9). Zudem sollte die Gemeinde Lyss bis Herbst 2018 einen neuen Aktions- und Massnahmeplan erarbeiten. Anhand des unveröffentlichten UNICEF Berichts zur Re-Zertifizierung der Gemeinde Lyss, zeichnete sich die Gemeinde Lyss in Bezug auf die Kinder- und Jugendfreundlichkeit besonders aus. Jedoch sollte im zweiten Aktionsplan der Ausbau und die Institutionalisierung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene konkret und verbindlich angegangen werden (inklusive Einbindung in der Schulraumentwicklung). In den vergangenen Jahren wurden zwar mehrere Partizipationsprojekte durchgeführt, jedoch nicht zufriedenstellend weiterverarbeitet (Franziska Hess, Leiterin der KJFS, Gespräch vom 22. März 2018). 8
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Eine verbindliche Form der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Planungsverfahren ist in der Gemeindeordnung immer noch nicht zu finden. 2.3 Anstoss zum Projekt Obwohl die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Planungsverfahren nicht verankert ist, zeigte der Bereichsleiter Hochbau, Javier Garcia der Abteilung Bau und Planung (B+P), im Oktober 2017 die Bereitschaft, einen Partizipationsprozess im Rahmen der Gesamtsanierung des Schulhauses Stegmatt zu realisieren. Dies zeigte den Willen, den Anliegen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen im Planungsbereich gerecht zu werden. Diese Bereitschaft führte zu einem Auftragsklärungsgespräch mit der KJFS, dem Elternrat Stegmatt und der Abteilung B+P. Im Gespräch wurde festgestellt, dass der gesamte Sanierungsprozess des Schulhauses Stegmatt wegen der Zeitdauer nicht durch das Projekt (Mit)Wirken abgedeckt werden konnte. Es bestand dennoch die Möglichkeit, Wünsche und Anliegen von Kindern und Jugendlichen in die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung aufzunehmen. Abbildung 1: Planungsprozess Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung basiert auf dem Gemeinderat-Geschäft vom 09. Oktober 2017) 9
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Trotz der Bereitschaft der Abteilung B+P, konnte nicht garantiert werden, dass die Kinder und Jugendlichen zu einem späteren Zeitpunkt bei der Sanierung mitwirken können. Gemäss Javier Garcia sei es nicht der Fokus der Sanierung. Jedoch zeigte der Bericht, der als Grundlage für das Weiterentwickeln des Projektes diente, deutlich auf, dass die Kinder und Jugendlichen mit dem Pausenhof des Schulhauses unzufrieden waren. Gestützt auf die Aussagen des Berichtes, wurde von Javier Garcia ein Budget zugesprochen, um unabhängig von der Gesamtsanierung Stegmatt, ein bestimmtes Areal des Pausenhofs partizipativ mit Kindern und Jugendlichen umzugestalten. Dies führte zum Auftrag, eine partizipative Aufwertung des Begegnungs- und Entdeckungsbereichs am Teich, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Spielraum zu entwickeln (Pilotprojekt). Abbildung 2: Übersicht Schulareal Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung anhand Google Maps) Wie auf Abbildung 2 zu sehen ist, ist der Pausenhof des Schulhauses Stegmatt sehr gross. Für die partizipative Aufwertung des Pausenhofs wurde der Begegnungs- und Entdeckungsbereich am Teich (Fläche E) definiert, da dieser von der Sanierung nicht betroffen ist (Javier Garcia, Bereichsleiter Hochbau, Gespräch vom 24. November 2017). Gemäss SchülerInnen wird dieser Platz von ihnen selten aufgesucht. Er wirkt ungepflegt und düster. Damit der Platz attraktiver wird, müsste er aufgewertet werden (Aussagen aus dem Bericht von der Bedürfniserhebung im November 2017). 10
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 3 Situationsanalyse Um ein möglichst umfassendes Bild der Ist-Situation zu erhalten, wurden verschiedene Methoden angewendet. In diesem Kapitel werden die gewählten Methoden, deren Resultate und Erkenntnisse dargestellt. 3.1 Dokumentenanalyse Gemäss dem Gemeinderat-Geschäft (GR-Geschäft) „Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt; Einsetzung Projektkommission und Rahmenkredit für Zustandsanalyse“ vom 09. Oktober 2017, befindet sich die Schulanlage Stegmatt in der Gemeinde Lyss in einem schlechten baulichen und energetischen Zustand und soll saniert werden. Im Dokument wurde ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche als beteiligte Akteure nicht erwähnt werden. Dies kann auf die fehlende Verankerung der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Lyss zurückgeführt werden. Beim Lesen von andere GR-Geschäfte bezüglich der Schulraumentwicklung in Lyss, wurde die fehlende Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen ebenfalls festgestellt. 3.2 Klassenbesuche mit anschliessender Begehung auf dem Pausenhof Das Ziel dieser Methode war einerseits ein Bild vom Ist- und Soll-Zustand des Schulhauses Stegmatt aus der Sicht der Kinder und Jugendlichen zu bekommen und anderseits sie über den Sanierungsprozess zu informieren. Im Fokus der Erhebung war der Aussenraum des Schulhauses. Nach der Begrüssung im Klassenzimmer und einer kurzen Erläuterung zum Sanierungsprozess (Abbildung 1 wurde vereinfacht und farblich auf einem Flipchart dargestellt) ging es gruppenweise mit Karten, Bewertungspunkte, Schreibzeug, Protokoll und zwei Begleitpersonen auf den Pausenhof. Die Begehungen wurden mit 13 Klassen vom Kindergarten bis zur 8. Klasse (ausgenommen 5. und 6. Klasse aufgrund der Struktur der Lysser Volksschule) durchgeführt. Da die 9. Klasse zum Zeitpunkt der Umsetzung des Projektes bereits die obligatorische Schulzeit absolviert hat, nahmen sie an der Begehung nicht teil. Bei der Gruppeneinteilung wurde auf gleichgrosse und geschlechterdurchmischte Gruppen geachtet. Aus den Begehungen entstand ein zehnseitiger Bericht (Ausschnitt im Anhang zu finden) mit Bemerkungen, Wünschen und Anliegen von Kindern und Jugendlichen, die sich auf die gesamte Fläche des Schulhauses bezieht. Die Ergebnisse wurden an einer Sitzung der Projektkommission Gesamtsanierung Stegmatt am 05. Dezember 2017 präsentiert (siehe Abbildung 3). 11
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Abbildung 3: Auszug der Präsentation mit Aussagen der Kinder aus der 2. bis zur 4. Klasse (Quelle: eigene Darstellung aus Bedürfniserhebung im November 2017) Das Ziel der Präsentation war, die Projektkommission über das Geschehene zu informieren, sie auf die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren und die Wichtigkeit der Partizipation im gesamten Prozess zu erwähnen. Die Ergebnisse wuden zur Kenntnis genommen. Aus der Analyse ging hervor, dass die Kinder und Jugendlichen insbesondere für mehr Sitzgelegenheiten, Klettermöglichkeiten, Abfalleimer, Bäume, Grünflächen, Spielecken und Schattenplätze sorgen würden. Eine grössere Bibliothek, ein lauteres «Lüti», eine bessere Beleuchtung und mehr Farbe fanden ebenfalls Erwähnung in den Plänen. Generell war der Tenor, dass in der Schule viel umgebaut werden muss. 3.3 Schriftliche Befragung Ergänzend zu den geführten Begehungen wurden von der 3. bis zur 8. Klasse (ausgenommen 5. und 6. Klasse) 138 Schülerinnen und Schüler zwischen 8 und 15 Jahren befragt, wovon 70 männlich und 68 weiblich sind. Das Ziel des Fragebogens war ein möglichst breites Bild von ihren Meinungen in Bezug auf das Wohlbefinden im Schulhaus zu bekommen. Der gesamte Fragebogen ist im Anhang zu finden. Die Resultate des Fragebogens flossen ebenfalls an der Sitzung der Projektkommission Gesamtsanierung Stegmatt vom 05. Dezember 2017 in die Präsentation ein. Von den 138 befragten SchülerInnen haben auf die Frage „Wie gefällt dir dein Schulhaus?“ 70 «geht so» und 14 «gar nicht» angegeben (Abbildung 4). Weiter sind 61 % der SchülerInnen tendenziell unzufrieden mit ihrem 12
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Schulhaus und würden etwas ändern. Von 138 SchülerInnen haben lediglich zwölf Prozent angegeben, dass sie sehr zufrieden mit dem Schulhaus sind (Antwort „Sehr gut“). Wie gefällt dir dein Schulhaus? 10% 12% Sehr gut Gut 27% Geht so Gar nicht 51% Abbildung 4: Ergebnis auf der Frage «Wie gefällt dir dein Schulhaus» die 138 Kinder beantwortet haben (Quelle: eigene Erhebung) Zur Frage ob sie bei einem Folgeprojekt gerne mithelfen würden, haben 93 SchülerInnen «Ja» und 38 «Nein» geantwortet (Abbildung 5). Würdest du gerne mithelfen? 100 80 Anzahl Kinder 60 40 20 0 Ja Nein Abbildung 5: Ergebnis auf die Frage «Würdest du gerne mithelfen?» die 138 Kinder beantwortet haben (Quelle: eigene Erhebung) 3.4 Zeichnungen Vom Kindergarten bis zur 2. Klasse wurde nach der Begehung die Methode «Zeichnen» angewendet. Der Auftrag war eine beliebte Tätigkeit von Schulpausen zu zeichnen. Die Methode wurde bewusst nach der Begehung durchgeführt, um individuelle Ideen oder Wünsche aufzunehmen, die während der Begehung zu kurz kamen. Zum Beispiel die Teilnahme von Kindern, die sprachlich mehr Schwierigkeiten hatten sich auszudrücken. Beim Abgeben der Zeichnung konnten die Kinder erläutern was sie gezeichnet haben. Die Workshop-Leitenden hielten diese Information auf der Zeichnung fest. Am häufigsten haben die Kinder Klettergerüste, Piratenschiffe, Kletterbäume, Rutschbahnen, Baumhäuser und Schlösser gezeichnet. 13
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 3.5 Spielplatz-Modellbau Mit einer Kindergartenklasse wurden, nach der altersgerechten Begehung, vier Spielplatz-Modelle mit verschiedenen Bastel- und Naturmaterialien gebastelt. Bei dieser Methode war die Aufgabe, einen Pausenplatz für die fünf Zwerge (Zabli, Stuni, Ruhi, Laferi und Boui) zu bauen. So konnten die Workshop-Leitenden Ideen und Anregungen der Kinder auf eine andere Art und Weise in Erfahrung bringen. Um Orientierung für Aussenstehende zu geben, beschrifteten die Workshop-Leitenden die einzelnen Elemente an den Modellen. Die Kinder bastelten unter anderem Kletterbäume, Klettergerüste, ein Restaurant, Sitzbänke, Spielhäuser und Schaukeln. Ein Spielplatz-Modell wurde zur Sensibilisierung auf die Kreativität, die Ideen und das Können der Kinder, während einem Monat in den Räumlichkeiten der Abteilung B+P ausgestellt. Abbildung 6: Spielplatz-Modell aus dem Kindergarten Stegmatt III (Foto: Daniela Gaspoz, Elternrat Stegmatt) 3.6 Informelle Gespräche Im Gespräch mit Franziska Hess, Fachstelleleiterin der KJFS, fiel auf, dass in der Vergangenheit mehrere Projekte in Bezug auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde durchgeführt, jedoch nicht befriedigend weiterverarbeitet wurden. Im Jahr 2017 führte Monia Heuberger der KJFS das Projekt Teilsein durch das versuchte die demokratische Partizipation von Kindern in der Gemeinde Lyss zu verankern. Aufgrund struktureller und politischer Gegebenheiten konnte das geplante Kinderparlament nicht in die Gemeindeordnung verankert werden. Das einzige aktuelle Mitwirkungsinstrument für Jugendlichen auf politischer Ebene ist der Jugendrat und die Jugendmotion (Franziska Hess, Leiterin der KJFS, Gespräch vom 22. März 2018). 14
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 3.7 Stakeholder-Analyse Die Stakeholder-Analyse musste im Verlauf des Projektes angepasst werden. AkteurInnen die einen massgeblichen Einfluss auf den Projektverlauf hatten, sind in Abbildung 7 rot hervorgehoben. Der Einfluss der einzelne Interessen- oder Anspruchsgruppen sind farblich unterschieden und die Ebene der Zusammenarbeit mit schwächeren und stärkeren Verbindungen dargestellt. Abbildung 7: Stakeholder-Analyse (Quelle: eigene Darstellung nach www.quint-essenz.ch) 15
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 4 Handlungsbedarf und fachliche Begründung Folgende Erkenntnisse kristallisierten sich aus der Ausgangslage und Situationsanalyse heraus: Die KJFS hat den Auftrag sich für die Förderung und Verankerung der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen einzusetzen. Dieser Auftrag ist nicht nur im Leitbild festgehalten, sondern stützt sich auf Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention (KRK). Gemäss diesem Artikel hat jedes Kind das Recht in allen Angelegenheiten, die es betrifft, unmittelbar oder durch eine Vertretung gehört zu werden. Die Meinung des Kindes muss angemessen und altersgerecht berücksichtig werden (Jörg Maywald, 2016, S.17). Für die Re-Zertifizierung des UNICEF-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» ist die Gemeinde Lyss aufgefordert, die Partizipation der Kinder und Jugendlichen weiter auszubauen und in der Gemeindeordnung zu verankern. Zum Ausbau der Partizipation gehört ebenfalls der Einbezug von Kindern und Jugendlichen in die Schulraumentwicklung. Das Schulhaus Stegmatt, ist ein zentraler Lebensraum der Kinder und Jugendlichen und wird saniert. Kinder und Jugendliche haben das Recht über dieses Vorgehen informiert zu werden und ihre Meinung dazu zu äussern (Art. 13 und 17 der KRK). Da die Verwaltung der Gemeinde Lyss (noch) nicht verpflichtet ist, Kinder und Jugendliche in die Planung und Umsetzung miteinzubeziehen, wurde dies in den vergangenen Jahren gar nicht oder nur punktuell umgesetzt. Gemäss der Studie «Von der Stimme zur Wirkung» von UNICEF Schweiz, sind auch Kinder und Jugendliche der Meinung, dass die Partizipationsmöglichkeiten auf Gemeindeebene sowie im schulischen Bereich geringer sind als zum Beispiel im familiären Umfeld (UNICEF, S. 16). Um dieser Realität entgegenzuwirken, versucht das Projekt (Mit)Wirken die Politik, die Verwaltung, und das Schulhaus Stegmatt auf die Wichtigkeit der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren. Durch verschiedene Methoden der Sozialraumanalyse, wurde versucht die Aneignungsperspektive von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, damit diese berücksichtig werden konnten. Einerseits sollte sichtbar gemacht werden, dass es machbar ist, Kinder und Jugendlichen zu aktivieren und in die Planung miteinzubeziehen und anderseits, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie die Chance bekommen, sich aktiv beteiligen wollen. Beteiligung kann ein Weg zur Erschliessung und Aneignung sein. Gemäss Alex Willener (2010), stellt die produktive Erschliessung der Umwelt eine zentrale Entwicklungsaufgabe von Heranwachsenden dar. Alexej Leontjew, ein russischer Psychologe (ohne Datum; zit. in Willener, 2010, S. 356), zeigte mit seinen Arbeiten auf, wie sich spezifische kognitive und emotionelle Lern- und Entwicklungsperspektiven von Kindern und Jugendlichen eröffneten, indem sie sich mit ihren materiellen und symbolischen Umwelten auseinandersetzten (S. 356). Nach Reinhard Krisch (2009; zit. in Willener, 2010, S. 356) erweitern Kinder und Jugendliche im Prozess der Aneignung ihre motorischen Fähigkeiten, sowie ihre Handlungs- und Verhaltensrepertoires. Das heisst also, wenn die Gemeinde Kinder und Jugendlichen in das 16
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Gemeinwesen miteinbezieht, investiert sie nicht nur in die Zukunft der Gemeinde, sondern sie leistet auch einen Beitrag zur personellen Entwicklung der Heranwachsenden. 17
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 5 Ziele und Wirkungen des Projektes (Mit)Wirken In diesem Kapitel werden die Projektziele und die primären und sekundären Zielgruppen beschrieben. Die Zielgruppen definierten sich anhand der Projektziele und aufgrund des Projektverlaufs. 5.1 Projektziele Abbildung 8: Projektziele aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung) 5.2 Zielgruppen 5.2.1 Primäre Zielgruppe A (SchülerInnen) Wie in der Situationsanalyse beschrieben, konnten alle Stufen vom Kindergarten bis zur 8. Klasse in die Bedürfniserhebung (Teilziel 1) miteinbezogen werden. Einerseits weil sie von der Schulhaussanierung betroffen sind und anderseits, weil es für die Projektleitung ein Anliegen war die Sichtweisen aller Altersgruppen in die Bedürfniserhebung aufzunehmen. Für das Pilotprojekt (Teilziel 3), die partizipative Aufwertung des Begegnungs- und Entdeckungsbereichs am Teich, wurden die SchülerInnen der 5. bis zur 8. Klasse definiert. Dieser Entscheid kristallisierte sich aus einem Gespräch mit der Schulleitung Stegmatt und der Fachstelle SpielRaum heraus. Aufgrund der neuen Strukturierung der Lysser Volksschule ab dem Schuljahr 2018/19, besuchen SchülerInnnen der 5. und 6. Klasse das Gebäude, welches direkt an den Ausserraum der geplanten Aufwertung angrenzt. Weiter könnten nach der Aufwertung SchülerInnen der Oberstufe den Raum ebenfalls in Anspruch nehmen. 18
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 5.2.2 Primäre Zielgruppe B (Lehrpersonen und HauswartInnen) Die Lehrpersonen und die HauswartInnen spielten bei der Situationsanalyse und in der Pilotprojektphase (Teilziel 3) eine wichtige Rolle. Da es in der Pilotprojektphase um die Planung und Umsetzung der Aufwertung einer Fläche des Schulhauses mit Kindern und Jugendlichen ging, war die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und den HauswartInnen unabdingbar. Die Zielgruppe B wurde möglichst früh in den Prozess miteinbezogen. 5.2.3 Sekundäre Zielgruppe C (die politische Gemeinde Lyss) Die politische Gemeinde Lyss spielte eine wichtige Rolle, wenn es um die nachhaltige Wirkung des Projektes (Mit)Wirken auf der politischen Ebene ging. Zum Beispiel bei der Aufnahme der Bedürfnisse von SchülerInnen im Rahmen der Zielvereinbarung der Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt oder bei der Genehmigung der Richtlinien und Zielen 2018 - 2021 des Gemeinderates Lyss. In beiden politischen Prozessen wurde die Partizipation von SchülerInnen in der Zielvereinbarung aufgenommen werden. 5.2.4 Sekundäre Zielgruppe D (die Öffentlichkeit) Die Bevölkerung der Gemeinde Lyss soll über die Wichtigkeit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert und informiert werden. Durch eine Ausstellung des Mitwirkungsprozesses der Kinder und Jugendlichen im öffentlichen Raum soll die Bevölkerung über die Meinung, das Engagement und den Anliegen von Kindern und Jugendlichen informiert werden und sich somit vermehrt für ihre Mitwirkung einsetzen. 19
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 6 Projektorganisation Im folgenden Kapitel wird die Rolle der Projektleitung und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen AkteurInnen beschrieben. 6.1 Die intermediäre Rolle der Soziokulturellen Animation Das Projektteam hatte im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken eine wesentliche vermittelnde Rolle zwischen den verschiedenen Handlungsfelder, Lebenswelten und AkteurInnen. Durch die Nähe zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen und der Zugang zur Verwaltung und Politik, konnte das Projektteam Einfluss auf die Prozesse „Top-down“ und „Bottom-up“ nehmen (Willener, 2010, S. 367). Durch die Aktivierung der Abteilung B+P, der Schulleitung, der Politik und den SchülerInnen wurden Massnahmen zur Weiterentwicklung des Sozialraums angepackt und dieser somit auch mitgestaltet. Das Projekt strebte eine sozialräumliche Arbeitsweise an. 6.2 Organisationsstruktur Abbildung 9: Organisationsstruktur (Quelle: eigene Darstellung) Zu Beginn des Projektes im Oktober 2017, war die KJFS die Hauptauftraggeberin. Die Bedürfniserhebung im Schulhaus Stegmatt (Teilziel 1 auf Abbildung 8 zu sehen), erteilt durch die 20
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Abteilung B+P, wurde im November 2017 in Zusammenarbeit mit dem Elternrat Stegmatt durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen der Bedürfniserhebung, sprach die Abteilung B+P im März 2018 ein Budget und eine Fläche des Pausenhofs Stegmatt, für die partizipative Aufwertung mit Kinder und Jugendlichen (Teilziel 3) zu. Nach der Zustimmung der Schulleitung Stegmatt, konnte die Fachstelle SpielRaum im April 2018 miteinbezogen werden. Das Ziel war, die Planung der Aufwertung möglichst professionell durchzuführen. Somit war die geplante Umsetzungsphase des Projektes (Mit)Wirken gesichert. Die Projektleitung hatte eine vermittelnde Rolle zwischen den AkteurInnen auf strategischer und operativer Ebene. Noch während der Konzeptionsphase ist der Projektleitung aufgefallen, dass die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeindeverwaltung (noch) stark personenabhängig ist. Damit in Zukunft die Einforderung von partizipativen Prozessen auf Gemeindeebene leichter fällt, wurde auf politischer Ebene im Rahmen von Gesprächen mit dem Gemeinderat Stephan Bütikofer und dem Abteilungsleiter Heinz Lüthi Druck ausgeübt, damit die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den Legislaturzielen der Amtsperiode 2018 – 2021 des Gemeinderats aufgenommen wird. Eine offene und klare Kommunikation war Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit während dem gesamten Projektablauf. 21
6.3 Projektablaufplanung 2017 – 2018 2017 2018 Zeitplanung November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober Schritten/Kalenderwochen 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 Schulferien Lyss Ferien Projektleitung Prozesse Phasen Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt Phase 1 - Bedürfnisanalyse Phase 2 - Massnahmenplan Phase 3 - Studium Optionen Phase 4 Ausschreibung Architekt, Projekt und Kostenvorschlag Phasen Pilotprojekt partizipative Aufwertung Situationsanalyse Handlungsbedarf/Optionen abklären Planung der Klassenbesuche und Begehung Teichareal Phasen Projekt (Mit)Wirken im Rahmen der HSLU Situationsanalyse und Ableitung Handlungsbedarf/Optionen abklären Planung der Umsetzung und Umsetzung Konzeptionsphase Projekt (Mit)Wirken Sitzung Projekt Generationenspielplatz Sitzung Abt. B+P (Auftrag Bedürfniserhebung) Sitzung Elternrat Stegmatt Sitzung KJFS - Absprache Vorgehen Planung Begehungen (Lehrkommission) Begehungen Pausenareal & Fragebogen Auswertung Fragebogen + Präsentation erstellen Präsentation Ergebnisse Projektkommission Sitzung KJFS - weiteres Vorgehen GR-Geschäft Sanierung 2. Phase Zielvereinbarung Sitzung Abt. B + P (weiteres Vorgehen) Auswertung Ergebnisse Begehungen Sitzung Projekt Generationenspielplatz Sitzung KJFS - Zielsetzung Projekt Aufgabenachse Besprechung Elternrat Stegmatt GGR Projektierungskredit Sanierung 25.06.2018 Umsetzungsphase Projekt (Mit)Wirken Tel. Abt. B+P (Auftrag Aufwertung des Teichareals) Sitzung Fachst. Spielraum, Abt. B+P & Elternrat Sitzung Abt. Soziales + Jugend und Gemeinderat Begehung Teichareal mit Fachstelle Spielraum Umstrukturierung Schulen Lyss und Schulferien Erarbeitung Vorprojekt Fachstelle Spielraum Besuch Lehrkommission (informieren) Austausch mit Fachstelle Spielraum Sitzung mit Schulleitung & Elternrat (Pilotprojekt) Sitzung Fachstelle Spielraum - Planung Vorgehen Klasseneinteilung (Lehrkommission) Vorb. Klassenbesuche und Begehungen Teichareal Evaluation Projekt (Mit)Wirken Evaluation Logbuch Evaluation Projet (Mit)Wirken Legende Schulferien Lyss Ferien Projektleitung Konzeptionsphase Umsetzungsphase Abschlussphase Meilensteine Tabelle 1: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene Darstellung)
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 6.4 Projektablaufplanung 2018 - 2019 2018 2019 Zeitplanung November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober Schritte/Kalenderwoche 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 Schulferien Lyss Ferien Projektleitung Prozesse Phasen Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt Phase 4 Projekt- und Kostenvorschlag Phasen Pilotprojekt partizipative Aufwertung Bedürfniserhebung Areal Auswertung Daten Planung Gestaltung Umsetzung mit SchülerInnen Phasen Projekt (Mit)Wirken im Rahmen der HSLU Umsetzung Abschlussphase Umsetzungsphase Projekt Mit(wir)ken Durchführung Klassenbesuche 5. - 8. Klasse Auswertung Daten Klassenbesuche Daten an Fachstelle SpielRaum senden Unterlagen an Fachstelle SpielRaum bringen Terminfindung für Abschlusssitzung SG Praxisgespräch KJFS - Absprache Vorgehen Aufgabenachse Terminvereinbarung Abschlusssitzung Ferien Projektleitung Abschlussphase Projekt Mit(wir)ken Praxisgespräch KJFS - Absprache Vorgehen Austausch Abt. B + P (Infos + weiteres Vorgehen) Abgabe Projektbericht 04.03.2019 Abschlusssitzung mit Steuergruppe 08.04.2019 Evaluation Logbuch Evaluation Projet (Mit)Wirken Legende Schulferien Lyss Ferien Projektleiterin Konzeptionsphase Umsetzungsphase Abschlussphase Meilensteine Tabelle 2: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2018 - 2019 (Quelle: eigene Darstellung) 23
7 Projektverlauf Um den Projektverlauf strukturiert und nachvollziehbar darzustellen, werden im folgenden Kapitel die Projektphasen nach dem Phasenmodell von Alex Willener (2007) dargestellt (S. 118). 7.1 Vorprojektphase An einer Sitzung des Projektes Generationen in Bewegung im Oktober 2017, informierte die Abteilung B+P die KJFS über die geplante Sanierung des Schulhauses Stegmatt. An derselben Sitzung konnte die KJFS die Abteilung B+P auf die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen. Die Empfehlung der KJFS wurde ernst genommen und den Auftrag erteilt, eine Bedürfniserhebung mit Kindern und Jugendlichen im Schulhaus Stegmatt durchzuführen. Die Ergebnisse würden in die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt einfliessen. 7.2 Konzeptionsphase In der Konzeptionsphase ging es darum, den erteilten Auftrag zu erfüllen (Teilziel 1 und Teilziel 2) und ein möglichst objektives Bild der Ausgangslage und der Ist-Situation zu gewinnen, um die nächsten Handlungsschritte zu definieren. Es wurde klar, dass die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen zu einem späteren Zeitpunkt der Sanierung des Schulhauses Stegmatt, aus strukturellen und politischen Gründen von der Abteilung B+P nicht versprochen werden konnte. Dies löste bei der Projektleitung eine gewisse Unsicherheit aus, da nicht klar war, ob ein Auftrag aus der Bedürfniserhebung resultieren würde. Nach der Auswertung der Daten aus der Situationsanalyse und der Übergabe der Ergebnisse an die Abteilung B+P und Schulleitung (Teilziel 2), musste die Projektleitung geduldig den Folgeauftrag (Teilziel 3) abwarten. Damit das Projekt (Mit)Wirken unabhängig vom Entscheid der Schlüsselpersonen weitergeführt werden konnte, hat sich die Projektleitung ebenfalls als Projektziel gesetzt, die Sensibilisierung auf politischer Ebene zu realisieren (Hauptziel 2). 7.3 Umsetzungsphase Angelehnt an den Ergebnissen der Situationsanalyse, der Zustimmung der Abteilung B+P und der Schulleitung Stegmatt, konnte die Planung des Pilotprojektes in Angriff genommen werden (Teilziel 3, die partizipative Aufwertung des Teichareals mit Kindern und Jugendlichen). Der Projektleitung wurde schnell klar, dass für die Planung und Umsetzung der Aufwertung des Teichareals, eine professionelle und zielgruppengerechte Begleitung notwendig ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fachstelle SpielRaum eine beratende und begleitende Rolle im (Mit)Wirkungsprozess. In einem ersten Schritt fand im Mai 2018 eine Pausenhofbegehung des Teichareals mit dem Schulhauswart, der Schulleitung Stegmatt, der Projektleitung und der Fachstelle SpielRaum statt. Das Ziel der Begehung war die
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken wichtigsten Interessen und Anforderungen der erwähnten AkteurInnen darzulegen sowie allfällige Gemeinsamkeiten und Konflikte aufzuzeigen. In dieser Phase des Projektes hat sich der Elternrat Stegmatt nur punktuell beteiligt. Im Austausch mit der Fachstelle SpielRaum konnte das Vorgehen und die Methoden für die Bedürfniserhebung des Teichareals definiert werden. Die Projektskizze der Fachstelle SpielRaum ist im Anhang zu finden. Diese musste im Verlauf des Projektes angepasst werden. Aus zeitlichen Gründen wurde die Realisierung der Umgestaltung des Teichareals mit SchülerInnen, wie in Abbildung 10 dargestellt ist, in den Frühling 2019 verlegt. In der Konzeptionsphase war geplant diese noch im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken zu realisieren. Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum Abbildung 10: Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum (Quelle: Projektskizze der Fachstelle SpielRaum) 25
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 7.3.1 Planungsphase der Aufwertung des Teichareals mit SchülerInnen (Teilziel 3) Nach den Sommerferien und der Umstrukturierung der Lysser Schulen, wurde im Oktober 2018 mit der Unterstützung der Schulleitung Stegmatt und in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen, die Zuteilung der betroffenen Klassen getätigt. Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS KW 49 Zeit Mittwoch, 14.11.2018 Personalplanung KJFS - Klasse 6f 10.15 - 11.00 6f Carmela Stauffer Nathalie (Protokollführerin) 11.05 - 11.50 20 SchülerInnen 12 Md/8 Kn (12-14 J.) Manuel (unterstützende Rolle) Zeit Donnerstag, 15.11.2018 Klasse 5e 10.15 - 11.00 5e Julia Haller Nathalie (Protokollführerin) 11.05 - 11.50 22 SchülerInnen 10 Md/12 Kn (11-13 J.) Manuel (unterstützende Rolle) KW 50 Zeit Mittwoch, 21.11.2018 Klassen 7f und 7e 10.15 - 11.00 7e Anna Fach und 7f Dominique Herren Tabea (Protokollführerin 7f) 11.05 - 11.50 22 + 21 SchülerInnen 20 Md/23 Kn (14-15 J.) Vanessa (Protokollführerin 7e) Zeit Freitag, 23.11.2018 Klassen 6e und 8e 08.20 - 09.05 6e Benjamin Stalder Nathalie (Protokollführerin) 09.10 - 09.55 18 SchülerInnen 7 Md/11 Kn (12-13 J.) Manuel (unterstützende Rolle) 10.15 - 11.00 8e Florian Dössegger Nathalie (Protokollführerin) 11.05 - 11.50 20 SchülerInnen 12 Md/8 Kn (15-16 J.) Manuel (unterstützende Rolle) KW 51 Zeit Freitag, 30.11.2018 Klasse 5f 10.15 - 11.00 5f Vanessa Crüll Nathalie (Protokollführerin) 11.05 - 11.50 22 SchülerInnen 10 Md/12 Kn (11-13 J.) Manuel (unterstützende Rolle) Tabelle 3: Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS (Quelle: eigene Darstellung) Die Projektleitung war als prozessverantwortliche Person in allen Klassenbesuchen beteiligt. Die Planungsphase der Umsetzungsphase bestand aus folgenden Methoden: § Raumbegehung mit der gesamten Klasse Durch die Begehung des Teichareals konnten die SchülerInnen das Areal beobachten, Eindrücke sammeln und sich für das kreative Arbeiten im Klassenzimmer einstimmen lassen. Vor Ort wurde durch die Projektleitung die Meinung von den Kindern und Jugendlichen auf den Platz bezogen eingeholt und protokolliert. Einen detaillierten Ablauf eines Klassenbesuches ist im Anhang zu finden. 26
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Abbildung 11: Begehung des Teichareals mit den Klassen 7e und 7f (Quelle: eigenes Bild) § Kreatives Arbeiten in Kleingruppen anhand der Methode Collage Nach der Raumbegehung ging es zurück ins Klassenzimmer. In Kleingruppen sollten die SchülerInnen anhand der Methode Collage ihre Ideen und Anliegen auf Papier übertragen. Bilder aus verschiedenen Perspektiven des Teichareals wurden als Vorlage gegeben, damit die Ideen möglichst konkret übertragen werden konnten. Abbildung 12: Beispiel für eine Collage (Quelle: eigenes Bild) 27
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken 7.4 Abschlussphase Die Resultate aus den Bildkompositionen und aus den Protokollen von den Raumbegehungen übergab die Projektleitung in Form eines Berichtes im Januar 2019 der Fachstelle SpielRaum (Bericht ist im Anhang zu finden). Anhand der Resultate wird die Fachstelle SpielRaum ein Vorprojekt erarbeiten welches am 8. März 2019 in der Steuergruppe vorgestellt und besprochen wird. Für das Projekt (Mit)Wirken ist diese Sitzung die Abschlusssitzung, indem die Hauptverantwortung des Projektes an die Abteilung B+P übergeben wird und die KJFS ab diesen Zeitpunkt eine begleitende Rolle einnimmt. 8 Evaluation und Reflexion Damit die Prozesse des Projektes (Mit)Wirken sichtbar wurden und evaluiert werden konnten, führte die Projektleiterin ein Logbuch, indem möglichst viele Ereignisse protokolliert und reflektiert wurden (interne Evaluation). Im Rahmen der Projektbegleitung (Praxisgespräche) konnten regelmässige Gespräche geführt werden, an denen der Projektverlauf und das weitere Vorgehen besprochen, analysiert und reflektiert wurde (Zwischenauswertungen). Für die Projektleitung ist der gesamte Projektprozess immer noch ein wertvolles Lernfeld. Die Unsicherheiten in Bezug auf die verschiedenen Prozesse und Ausgangslagen auszuhalten, war nicht immer einfach. Die Projektphasen dauerten oft länger als geplant und die Abhängigkeit von externen Prozessen untergeschätzte die Projektleitung oft. Vermutlich hängte dies mit der „gewöhnlichen“ bürokratischen Arbeit und Haltungen der beteiligten AkteurInnen zusammen. Gewisse Sachen konnten unerwartet schnell erledigt werden und andere brauchten länger als geplant. Die Projektleitung betrachtete dies jedoch als Chance und als Motivation für die weitere Arbeit am Projekt. 8.1 Zielevaluation In diesem Kapitel werden die Ziele anhand der Indikatoren evaluiert und analysiert und welche Wirkungen sie verursacht haben. Es wird ersichtlich, inwiefern die gesetzten Teilziele zur Erfüllung der Hauptziele beigetragen haben. 8.1.1 Teilziel 1: Bedürfniserhebung (Leistungsziel) Kinder und Jugendliche äussern ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Gesamtsanierung des Schulhauses Stegmatt. Indikator Die Bedürfnisse wurden durch Pausenplatzbegehungen und einen Fragebogen erhoben Evaluation Teilziel 1 28
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Die Ideen, Bedürfnisse und Anliegen von 13 Klassen (ca. 240 SchülerInnen) vom Kindergarten bis zur 8. Klasse konnten durch verschiedenen Methoden der Sozialraumanalyse erfasst werden. Die Workshop-Leitenden haben auf unterschiedliche, aktivierende, altersgerechte und niederschwellige Methoden zurückgegriffen. Für die Projektleitung war es ein Anliegen, dass mindestens eine Klasse pro Stufe vom Kindergarten bis zur 8. Klasse an der Bedürfniserhebung vertreten war. Dies führte dazu, dass die Bedürfniserhebung mit grossem zeitlichem und personellem Aufwand verbunden war. Dank der Zusammenarbeit mit dem Elternrat und der Organisationsstruktur der KJFS konnte die Bedürfniserhebung erfolgreich durchgeführt werden. Gemäss den Partizipationsstufen nach Willener, erreichte das Projekt in dieser Phase die Stufe „Information“ (SchülerInnen werden über die Gesamtsanierung informiert) und die Stufe „Mitwirkung“ (SchülerInnen äusserten ihre Bedürfnisse und Anliegen zur Gesamtsanierung Stegmatt) (S. 64, 2007). 8.1.2 Teilziel 2: Bericht (Wirkungsziel) Die erhobenen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sind in die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung aufgenommen und sind Bestandteil der Planung. Indikator Kinder und Jugendliche wurden im GR-Geschäft vom 05. Februar 2018 erwähnt. Dabei sind ihre Bedürfnisse in der weiteren Planung aufgenommen. Überprüfung Teilziel 2 Anhand der Ergebnisse der Begehungen verfasste die Projektleitung einen Bericht, indem die Bemerkungen, Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nach Ist- und Soll-Zustand aufgeteilt wurden. Dieser Bericht leitete die Projektleitung dem Bereichsleiter Javier Garcia weiter, der für die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung verantwortlich war. An einer Sitzung der Projektkommission Gesamtsanierung Stegmatt, am 05. Dezember 2017, präsentierte Daniela Gaspoz des Elternrats Stegmatt die Anliegen und Anregungen der Kinder und Jugendlichen. Am GR-Geschäft vom 05. Februar 2018 wurde der Bericht Bestandteil der Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung Stegmatt und in die Zielvereinbarung aufgenommen (Zielvereinbarung im Anhang zu finden). 8.1.3 Teilziel 3: Pilotprojekt (Leistungsziel) Kinder und Jugendlichen beteiligen sich bei der Planung und Umsetzung eines Soll-Zustandes aus der Bedürfniserhebung (Hauptprojekt). 29
Fabienne König Modul 201 Projektbericht (Mit)Wirken Indikator Ein altersgerechter Mitwirkungsprozess mit Kindern und Jugendlichen hat stattgefunden. Überprüfung Teilziel 3 Die Resultate der Bedürfniserhebung (Teilziel 2) waren massgebend für die Weiterentwicklung des Projektes (Mit)Wirken. Diese dienten als Hauptargument um das Handeln auf verschiedene Ebenen zu begründen. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle SpielRaum und der Schulleitung Stegmatt, wurde die partizipative Gestaltung des Teichareals initiiert. Die Abteilung B+P unterstützte und finanzierte dieses Vorgehen. Da Bedürfnisse dynamisch sind und eine neue Zielgruppe dazu kam (5. und 6. Klassen), führte die KJFS mit allen SchülerInnen von der 5. bis zur 8. Klasse einer Raumanalyse durch. Die Ergebnisse leitete die Projektleitung in Form eines Berichtes an die Fachstelle SpielRaum weiter. Die Planung der Aufwertung des Teichareals soll sich auf den zweiten Bericht stützen. Die Realisierung der Aufwertung des Teichareals mit SchülerInnen konnte aus zeitlichen und strukturellen Gründen nicht im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken durchgeführt werden. Aufgrund der Erfahrungen in der Konzeptionsphase fiel die Planung der Umsetzungsphase leichter. Trotzdem wagte sich die Projektleitung neuen Methoden auszuprobieren. Auch in dieser Phase wurden die Stufen der „Information“ und der „Mitwirkung“ erreicht. 8.1.4 Hauptziel 1 (Wirkungsziel) Kinder und Jugendliche beteiligen sich altersgerecht bei der Schulraumentwicklung der Gemeinde Lyss. Indikator Die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden von den zuständigen Abteilungen gehört, ernst genommen und umgesetzt. Überprüfung Hauptziel 1 Im Rahmen der Gesamtsanierung Stegmatt war lange nicht klar, wie stark die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Planung berücksichtig werden können. Nach so einem grossen Aufwand, löste dies bei der Projektleitung ungute Gefühle aus. Erfreulicherweise informierte Javier Garcia in einem Gespräch im März 2019, dass die Ideen, Anliegen und Bedürfnisse von den SchülerInnen (Teilziel 2) tatsächlich von dem Landschaftsarchitekt der Gesamtsanierung Stegmatt berücksichtig wurden. Ersichtlich ist dies im unveröffentlichten Umgebungskonzept. Ein Ausschnitt davon ist im Projektanhang zu sehen. Für das Projekt ist dies ein Erfolg, denn dies zeigt auf, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Kinder und Jugendlichen ernst genommen und umgesetzt werden. 30
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