Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo

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Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
Projekt (Mit)Wirken

   Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss

Projektzeitraum von 01.11.2017 bis 28.02.2019
Fabienne König
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
Studienrichtung Soziokulturelle Animation
Begleitperson: Uri Ziegele
Eingereicht am: 04.03.2019

Diese Arbeit ist Eigentum der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Sie enthält die persönliche
Stellungnahme des Autors/der Autorin bzw. der Autorinnen und Autoren.

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Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
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Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
Fabienne König                                  Modul 201                   Projektbericht (Mit)Wirken

Abstract
Das Projekt (Mit)Wirken beschäftigte sich mit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der
Gemeinde Lyss. Das Ziel des Projektes war, einen weiteren Beitrag zur Förderung und Verankerung der
Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene zu leisten. In einem ersten Schritt wurde
ein partizipativer Mitwirkungsprozess im Rahmen der Schulraumentwicklung Stegmatt initiiert. Nach einer
breiten Bedürfniserhebung im Schulhaus Stegmatt im November 2017, übergab die Projektleitung die
Anliegen, Ideen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in Form eines Berichtes an die Verwaltung
Lyss und Schulleitung Stegmatt. Die Bedürfnisse sind seit Januar 2018 Bestandteil der Planung der
Gesamtsanierung des Schulhauses. Unabhängig von der Gesamtsanierung, führte dieser Bericht zum
Folgeprojekt, die partizipative Gestaltung des Teichareals auf dem Schulhofplatz Stegmatt. Im Rahmen der
partizipativen Gestaltung des Teichareals, führte das Projektteam im November 2018 Klassenbesuche mit
anschliessender Pausenhofbegehung durch. Die Projektleitung übergab im Januar 2019 die Ideen und
Anliegen der Kinder und Jugendlichen, für die Weiterplanung der Gestaltung des Teichareals, an die
Fachstelle SpielRaum. Für das Projekt (Mit)Wirken endete hier der Auftrag in Bezug auf den
Mitwirkungsprozess im Rahmen der Schulraumentwicklung.
In Hinblick auf die Verankerung der Partizipation auf Gemeindeebene, machte der zuständige Gemeinderat
im Rahmen der Legislaturziele der Gemeinde Lyss auf die Integration der Partizipation aufmerksam. Der
Grosse Gemeinderat genehmigte im September 2018 die Richtlinien und Ziele für die Amtsperiode 2018 –
2021. Erfreulicherweise hat sich der Gemeinderat Lyss, die Förderung und Einforderung der Integration und
Partizipation als Ziel für die nächste Amtsperiode gesetzt.

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Inhaltsverzeichnis
1     Ausgangslage ................................................................................................................................... 8
    1.1      Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung und ihren Auftrag zur Partizipation .. 8
    1.2      Die Gemeinde Lyss und das UNICEF-Label .............................................................................. 8
    1.3      Anstoss zum Projekt ................................................................................................................ 9
2     Situationsanalyse .......................................................................................................................... 11
    2.1      Dokumentenanalyse.............................................................................................................. 11
    2.2      Klassenbesuche mit anschliessender Begehung auf dem Pausenhof ................................... 11
    2.3      Schriftliche Befragung ........................................................................................................... 12
    2.4      Zeichnungen .......................................................................................................................... 13
    2.5      Spielplatz-Modellbau............................................................................................................. 14
    2.6      Informelle Gespräche ............................................................................................................ 14
    2.7      Stakeholder-Analyse.............................................................................................................. 15
3     Handlungsbedarf und fachliche Begründung ................................................................................ 16
4     Ziele und Wirkungen des Projektes (Mit)Wirken .......................................................................... 18
    4.1      Projektziele ............................................................................................................................ 18
    4.2      Zielgruppen ........................................................................................................................... 18
5     Projektorganisation ....................................................................................................................... 20
    5.1      Die intermediäre Rolle der Soziokulturellen Animation ........................................................ 20
    5.2      Organisationsstruktur............................................................................................................ 20
    5.3      Projektablaufplanung 2017 – 2018 ....................................................................................... 22
    5.4      Projektablaufplanung 2018 - 2019 ........................................................................................ 23
6     Projektverlauf ................................................................................................................................ 24
    6.1      Vorprojektphase .................................................................................................................... 24
    6.2      Konzeptionsphase ................................................................................................................. 24
    6.3      Umsetzungsphase ................................................................................................................. 24
    6.4      Abschlussphase ..................................................................................................................... 28
7     Evaluation und Reflexion............................................................................................................... 28
    7.1      Zielevaluation ........................................................................................................................ 28
8     Evaluation Finanzplanung ............................................................................................................. 33
9     Massnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit ............................................................................ 35
    9.1      Mitwirkung bei der Gesamtsanierung Stegmatt ................................................................... 35
    9.2      Partizipative Aufwertung des Begegnungs- und Entdeckungsbereichs am Teich ................. 35
    9.3      Verankerung der Kinder- und Jugendpartizipation auf Gemeindeebene ............................. 35

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Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
Fabienne König                                                       Modul 201                                    Projektbericht (Mit)Wirken

10         Erkenntnisse und Schlussfolgerungen ....................................................................................... 36
11         Literaturverzeichnis ................................................................................................................... 37
Anhang .................................................................................................................................................. 38

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Projekt (Mit)Wirken - Ein Projekt zur Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde Lyss - Zenodo
Fabienne König                                                         Modul 201                                     Projektbericht (Mit)Wirken

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Planungsprozess Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung
basiert auf dem Gemeinderat-Geschäft vom 09. Oktober 2017) ........................................................... 9
Abbildung 2: Übersicht Schulareal Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung anhand Google Maps) ........ 10
Abbildung 3: Auszug der Präsentation mit Aussagen der Kinder aus der 2. bis zur 4. Klasse ............... 12
Abbildung 4: Ergebnis auf der Frage «Wie gefällt dir dein Schulhaus» die 138 Kinder beantwortet haben
.............................................................................................................................................................. 13
Abbildung 5: Ergebnis auf die Frage «Würdest du gerne mithelfen?» die 138 Kinder beantwortet haben
.............................................................................................................................................................. 13
Abbildung 6: Spielplatz-Modell aus dem Kindergarten Stegmatt III (Foto: Daniela Gaspoz, Elternrat
Stegmatt)............................................................................................................................................... 14
Abbildung 7: Stakeholder-Analyse (Quelle: eigene Darstellung nach www.quint-essenz.ch) .............. 15
Abbildung 8: Projektziele aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung) ............................. 18
Abbildung 9: Organisationsstruktur (Quelle: eigene Darstellung) ........................................................ 20
Abbildung 10: Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum .......................... 25
Abbildung 11: Begehung des Teichareals mit den Klassen 7e und 7f (Quelle: eigenes Bild) ................ 27
Abbildung 12: Beispiel für eine Collage (Quelle: eigenes Bild) .............................................................. 27

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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene
Darstellung) ........................................................................................................................................... 22
Tabelle 2: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene
Darstellung) ........................................................................................................................................... 23
Tabelle 3: Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS (Quelle: eigene Darstellung) ............ 26
Tabelle 4: Finanzplanung aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung) .............................. 33
Tabelle 5: Effektives Projektbudget (Quelle: eigene Darstellung)......................................................... 34

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Fabienne König                  Modul 201                      Projektbericht (Mit)Wirken

1   Allgemeine Informationen

Projektname                    (Mit)Wirken – Kinder- und Jugendpartizipation in der
                               Gemeinde Lyss

Auftraggebende Organisation    Gemeinde Lyss, Abteilung Bau + Planung
                               Bahnhofstrasse 10, 3250, Lyss
                               032 387 03 10
Vertreten durch:               Javier Garcia
                               Bereichsleiter Hochbau
                               javier.garcia@lyss.ch

Projektteam                    Projektleitung
                               Fabienne König
                               Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung
                               076 330 57 06
                               fabienne.koenig@stud.hslu.ch

                               Projektteam
                               Daniela Gaspoz
                               Elternrat Stegmatt Lyss
                               elternratstegmatt@gmail.com

Projektbegleitung              Franziska Hess
                               Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung
                               Mühleplatz 8, 3250, Lyss
                               franziska.hess@lyss.ch

                               Anne Wegmüller
                               Fachstelle SpielRaum
                               Quartiergasse 13, 3013 Bern
                               anne.wegmueller@spielraum.ch

Projektbegleitung HSLU         Prof. Uri Ziegele
                               Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
                               uri.ziegele@hslu.ch

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2     Ausgangslage

2.1    Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung und ihren Auftrag zur Partizipation

Die Kinder- und Jugendfachstelle Lyss und Umgebung (KJFS) ist eine regionale Fachstelle mit Sitz in der
politischen Gemeinde Lyss. Zum Einzugsgebiet gehören 19 umliegende Gemeinden. Die KJFS ist eine
niederschwellige Anlaufstelle zu kinder- und jugendrelevanten Themen für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene im Alter von 6 bis 25 Jahren. Zur sekundären Zielgruppe gehören Erziehungsberechtigte,
interessierte Erwachsene, Fachpersonen und Behörden. Die KJFS ist für Kinder und Jugendliche nicht nur
die erste Anlaufstelle, sondern sie setzt sich altersgerecht und mit verschiedenen Massnahmen für sie ein.
Die Verankerung der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen ist gemäss der
Stellenleiterin, Franziska Hess, ein grosses Anliegen der Fachstelle (Gespräch vom 22. März 2018). Gemäss
Leitbild werden den Gemeinden verschiedene Instrumente zur Verfügung gestellt, damit diese eine
sinnvolle Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen installieren können. Zudem werden PolitikerInnen und
Verwaltungsmitarbeitende, bzw. Verwaltungsabteilungen auf die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern
und Jugendlichen sensibilisiert. Dabei wird auf eine altersgerechte Mitwirkung dieser Zielgruppe gesetzt.
Im Dialog mit den Gemeinden wird eine optimale Umgebung zum Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen
gefördert und gleichzeitig wird ihnen (mehr) Gehör verschafft.

2.2    Die Gemeinde Lyss und das UNICEF-Label

Seit Juni 2013 besitzt die Gemeinde Lyss das UNICEF-Label „Kinderfreundliche Gemeinde“. Das Label
setzt sich zum Ziel, die Umsetzung der Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene zu
unterstützen. Aufgrund der durchgeführten Situationsanalyse im Jahre 2013, wurde ein
Massnahmenplan in Bezug auf die Kinderfreundlichkeit der Gemeinde Lyss erarbeitet. Dieser war
massgebend, um die Entwicklung der Kinderfreundlichkeit der Gemeinde messen zu können. Im
September 2017 stellte die Gemeinde Lyss den Antrag zur Re-Zertifizierung. Eine Voraussetzung für
die Verlängerung der Auszeichnung gemäss UNICEF war die erfolgreiche Umsetzung der definierten
Massnahmen (Flyer UNICEF, ohne Datum, S. 9). Zudem sollte die Gemeinde Lyss bis Herbst 2018 einen
neuen Aktions- und Massnahmeplan erarbeiten. Anhand des unveröffentlichten UNICEF Berichts zur
Re-Zertifizierung der Gemeinde Lyss, zeichnete sich die Gemeinde Lyss in Bezug auf die Kinder- und
Jugendfreundlichkeit besonders aus. Jedoch sollte im zweiten Aktionsplan der Ausbau und die
Institutionalisierung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gemeindeebene konkret und
verbindlich angegangen werden (inklusive Einbindung in der Schulraumentwicklung). In den
vergangenen Jahren wurden zwar mehrere Partizipationsprojekte durchgeführt, jedoch nicht
zufriedenstellend weiterverarbeitet (Franziska Hess, Leiterin der KJFS, Gespräch vom 22. März 2018).

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Eine verbindliche Form der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Planungsverfahren ist in der
Gemeindeordnung immer noch nicht zu finden.

2.3      Anstoss zum Projekt

Obwohl die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Planungsverfahren nicht verankert ist, zeigte
der Bereichsleiter Hochbau, Javier Garcia der Abteilung Bau und Planung (B+P), im Oktober 2017 die
Bereitschaft, einen Partizipationsprozess im Rahmen der Gesamtsanierung des Schulhauses Stegmatt
zu realisieren. Dies zeigte den Willen, den Anliegen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen
im Planungsbereich gerecht zu werden. Diese Bereitschaft führte zu einem Auftragsklärungsgespräch
mit der KJFS, dem Elternrat Stegmatt und der Abteilung B+P. Im Gespräch wurde festgestellt, dass der
gesamte Sanierungsprozess des Schulhauses Stegmatt wegen der Zeitdauer nicht durch das Projekt
(Mit)Wirken abgedeckt werden konnte. Es bestand dennoch die Möglichkeit, Wünsche und Anliegen
von Kindern und Jugendlichen in die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung aufzunehmen.

      Abbildung 1: Planungsprozess Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung basiert auf dem
                                     Gemeinderat-Geschäft vom 09. Oktober 2017)

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Trotz der Bereitschaft der Abteilung B+P, konnte nicht garantiert werden, dass die Kinder und
Jugendlichen zu einem späteren Zeitpunkt bei der Sanierung mitwirken können. Gemäss Javier Garcia
sei es nicht der Fokus der Sanierung. Jedoch zeigte der Bericht, der als Grundlage für das
Weiterentwickeln des Projektes diente, deutlich auf, dass die Kinder und Jugendlichen mit dem
Pausenhof des Schulhauses unzufrieden waren. Gestützt auf die Aussagen des Berichtes, wurde von
Javier Garcia ein Budget zugesprochen, um unabhängig von der Gesamtsanierung Stegmatt, ein
bestimmtes Areal des Pausenhofs partizipativ mit Kindern und Jugendlichen umzugestalten. Dies
führte zum Auftrag, eine partizipative Aufwertung des Begegnungs- und Entdeckungsbereichs am
Teich, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Spielraum zu entwickeln (Pilotprojekt).

            Abbildung 2: Übersicht Schulareal Stegmatt (Quelle: eigene Darstellung anhand Google Maps)

Wie auf Abbildung 2 zu sehen ist, ist der Pausenhof des Schulhauses Stegmatt sehr gross. Für die
partizipative Aufwertung des Pausenhofs wurde der Begegnungs- und Entdeckungsbereich am Teich
(Fläche E) definiert, da dieser von der Sanierung nicht betroffen ist (Javier Garcia, Bereichsleiter
Hochbau, Gespräch vom 24. November 2017). Gemäss SchülerInnen wird dieser Platz von ihnen selten
aufgesucht. Er wirkt ungepflegt und düster. Damit der Platz attraktiver wird, müsste er aufgewertet
werden (Aussagen aus dem Bericht von der Bedürfniserhebung im November 2017).

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Fabienne König                             Modul 201                   Projektbericht (Mit)Wirken

3     Situationsanalyse

Um ein möglichst umfassendes Bild der Ist-Situation zu erhalten, wurden verschiedene Methoden
angewendet. In diesem Kapitel werden die gewählten Methoden, deren Resultate und Erkenntnisse
dargestellt.

3.1    Dokumentenanalyse

Gemäss dem Gemeinderat-Geschäft (GR-Geschäft) „Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt; Einsetzung
Projektkommission und Rahmenkredit für Zustandsanalyse“ vom 09. Oktober 2017, befindet sich die
Schulanlage Stegmatt in der Gemeinde Lyss in einem schlechten baulichen und energetischen Zustand
und soll saniert werden. Im Dokument wurde ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche als beteiligte
Akteure nicht erwähnt werden. Dies kann auf die fehlende Verankerung der Mitwirkung von Kindern
und Jugendlichen in der Gemeinde Lyss zurückgeführt werden. Beim Lesen von andere GR-Geschäfte
bezüglich der Schulraumentwicklung in Lyss, wurde die fehlende Mitwirkung von Kindern und
Jugendlichen ebenfalls festgestellt.

3.2    Klassenbesuche mit anschliessender Begehung auf dem Pausenhof

Das Ziel dieser Methode war einerseits ein Bild vom Ist- und Soll-Zustand des Schulhauses Stegmatt
aus der Sicht der Kinder und Jugendlichen zu bekommen und anderseits sie über den
Sanierungsprozess zu informieren. Im Fokus der Erhebung war der Aussenraum des Schulhauses. Nach
der Begrüssung im Klassenzimmer und einer kurzen Erläuterung zum Sanierungsprozess (Abbildung 1
wurde vereinfacht und farblich auf einem Flipchart dargestellt) ging es gruppenweise mit Karten,
Bewertungspunkte, Schreibzeug, Protokoll und zwei Begleitpersonen auf den Pausenhof. Die
Begehungen wurden mit 13 Klassen vom Kindergarten bis zur 8. Klasse (ausgenommen 5. und 6. Klasse
aufgrund der Struktur der Lysser Volksschule) durchgeführt. Da die 9. Klasse zum Zeitpunkt der
Umsetzung des Projektes bereits die obligatorische Schulzeit absolviert hat, nahmen sie an der
Begehung nicht teil. Bei der Gruppeneinteilung wurde auf gleichgrosse und geschlechterdurchmischte
Gruppen geachtet. Aus den Begehungen entstand ein zehnseitiger Bericht (Ausschnitt im Anhang zu
finden) mit Bemerkungen, Wünschen und Anliegen von Kindern und Jugendlichen, die sich auf die
gesamte Fläche des Schulhauses bezieht. Die Ergebnisse wurden an einer Sitzung der
Projektkommission Gesamtsanierung Stegmatt am 05. Dezember 2017 präsentiert (siehe Abbildung
3).

                                                                                               11
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               Abbildung 3: Auszug der Präsentation mit Aussagen der Kinder aus der 2. bis zur 4. Klasse
                       (Quelle: eigene Darstellung aus Bedürfniserhebung im November 2017)

Das Ziel der Präsentation war, die Projektkommission über das Geschehene zu informieren, sie auf die
Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren und die Wichtigkeit der
Partizipation im gesamten Prozess zu erwähnen. Die Ergebnisse wuden zur Kenntnis genommen. Aus
der Analyse ging hervor, dass die Kinder und Jugendlichen insbesondere für mehr Sitzgelegenheiten,
Klettermöglichkeiten, Abfalleimer, Bäume, Grünflächen, Spielecken und Schattenplätze sorgen
würden. Eine grössere Bibliothek, ein lauteres «Lüti», eine bessere Beleuchtung und mehr Farbe
fanden ebenfalls Erwähnung in den Plänen. Generell war der Tenor, dass in der Schule viel umgebaut
werden muss.

3.3   Schriftliche Befragung

Ergänzend zu den geführten Begehungen wurden von der 3. bis zur 8. Klasse (ausgenommen 5. und 6.
Klasse) 138 Schülerinnen und Schüler zwischen 8 und 15 Jahren befragt, wovon 70 männlich und 68
weiblich sind. Das Ziel des Fragebogens war ein möglichst breites Bild von ihren Meinungen in Bezug
auf das Wohlbefinden im Schulhaus zu bekommen. Der gesamte Fragebogen ist im Anhang zu finden.
Die Resultate des Fragebogens flossen ebenfalls an der Sitzung der Projektkommission
Gesamtsanierung Stegmatt vom 05. Dezember 2017 in die Präsentation ein. Von den 138 befragten
SchülerInnen haben auf die Frage „Wie gefällt dir dein Schulhaus?“ 70 «geht so» und 14 «gar nicht»
angegeben (Abbildung 4). Weiter sind 61 % der SchülerInnen tendenziell unzufrieden mit ihrem

                                                                                                               12
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Schulhaus und würden etwas ändern. Von 138 SchülerInnen haben lediglich zwölf Prozent angegeben,
dass sie sehr zufrieden mit dem Schulhaus sind (Antwort „Sehr gut“).

                                                 Wie gefällt dir dein Schulhaus?
                                                      10%           12%

                                                                                            Sehr gut
                                                                                            Gut
                                                                             27%
                                                                                            Geht so
                                                                                            Gar nicht
                                               51%

        Abbildung 4: Ergebnis auf der Frage «Wie gefällt dir dein Schulhaus» die 138 Kinder beantwortet haben
                                                         (Quelle: eigene Erhebung)

Zur Frage ob sie bei einem Folgeprojekt gerne mithelfen würden, haben 93 SchülerInnen «Ja» und 38
«Nein» geantwortet (Abbildung 5).

                                                     Würdest du gerne mithelfen?
                                               100

                                                80
                               Anzahl Kinder

                                                60

                                                40

                                                20

                                                 0
                                                              Ja                     Nein

        Abbildung 5: Ergebnis auf die Frage «Würdest du gerne mithelfen?» die 138 Kinder beantwortet haben
                                                         (Quelle: eigene Erhebung)

3.4   Zeichnungen

Vom Kindergarten bis zur 2. Klasse wurde nach der Begehung die Methode «Zeichnen» angewendet.
Der Auftrag war eine beliebte Tätigkeit von Schulpausen zu zeichnen. Die Methode wurde bewusst
nach der Begehung durchgeführt, um individuelle Ideen oder Wünsche aufzunehmen, die während der
Begehung zu kurz kamen. Zum Beispiel die Teilnahme von Kindern, die sprachlich mehr
Schwierigkeiten hatten sich auszudrücken. Beim Abgeben der Zeichnung konnten die Kinder erläutern
was sie gezeichnet haben. Die Workshop-Leitenden hielten diese Information auf der Zeichnung fest.
Am häufigsten haben die Kinder Klettergerüste, Piratenschiffe, Kletterbäume, Rutschbahnen,
Baumhäuser und Schlösser gezeichnet.
                                                                                                                         13
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3.5   Spielplatz-Modellbau

Mit einer Kindergartenklasse wurden, nach der altersgerechten Begehung, vier Spielplatz-Modelle mit
verschiedenen Bastel- und Naturmaterialien gebastelt. Bei dieser Methode war die Aufgabe, einen
Pausenplatz für die fünf Zwerge (Zabli, Stuni, Ruhi, Laferi und Boui) zu bauen. So konnten die
Workshop-Leitenden Ideen und Anregungen der Kinder auf eine andere Art und Weise in Erfahrung
bringen. Um Orientierung für Aussenstehende zu geben, beschrifteten die Workshop-Leitenden die
einzelnen Elemente an den Modellen. Die Kinder bastelten unter anderem Kletterbäume,
Klettergerüste, ein Restaurant, Sitzbänke, Spielhäuser und Schaukeln. Ein Spielplatz-Modell wurde zur
Sensibilisierung auf die Kreativität, die Ideen und das Können der Kinder, während einem Monat in den
Räumlichkeiten der Abteilung B+P ausgestellt.

      Abbildung 6: Spielplatz-Modell aus dem Kindergarten Stegmatt III (Foto: Daniela Gaspoz, Elternrat Stegmatt)

3.6   Informelle Gespräche

Im Gespräch mit Franziska Hess, Fachstelleleiterin der KJFS, fiel auf, dass in der Vergangenheit mehrere
Projekte in Bezug auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde durchgeführt,
jedoch nicht befriedigend weiterverarbeitet wurden. Im Jahr 2017 führte Monia Heuberger der KJFS
das Projekt Teilsein durch das versuchte die demokratische Partizipation von Kindern in der Gemeinde
Lyss zu verankern. Aufgrund struktureller und politischer Gegebenheiten konnte das geplante
Kinderparlament nicht in die Gemeindeordnung verankert werden. Das einzige aktuelle
Mitwirkungsinstrument für Jugendlichen auf politischer Ebene ist der Jugendrat und die Jugendmotion
(Franziska Hess, Leiterin der KJFS, Gespräch vom 22. März 2018).

                                                                                                                    14
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3.7   Stakeholder-Analyse

Die Stakeholder-Analyse musste im Verlauf des Projektes angepasst werden. AkteurInnen die einen
massgeblichen Einfluss auf den Projektverlauf hatten, sind in Abbildung 7 rot hervorgehoben. Der
Einfluss der einzelne Interessen- oder Anspruchsgruppen sind farblich unterschieden und die Ebene
der Zusammenarbeit mit schwächeren und stärkeren Verbindungen dargestellt.

             Abbildung 7: Stakeholder-Analyse (Quelle: eigene Darstellung nach www.quint-essenz.ch)

                                                                                                          15
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4    Handlungsbedarf und fachliche Begründung
Folgende Erkenntnisse kristallisierten sich aus der Ausgangslage und Situationsanalyse heraus: Die KJFS
hat den Auftrag sich für die Förderung und Verankerung der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen
im Gemeinwesen einzusetzen. Dieser Auftrag ist nicht nur im Leitbild festgehalten, sondern stützt sich
auf Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention (KRK). Gemäss diesem Artikel hat jedes Kind das Recht in
allen Angelegenheiten, die es betrifft, unmittelbar oder durch eine Vertretung gehört zu werden. Die
Meinung des Kindes muss angemessen und altersgerecht berücksichtig werden (Jörg Maywald, 2016,
S.17).
Für die Re-Zertifizierung des UNICEF-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde» ist die Gemeinde Lyss
aufgefordert, die Partizipation der Kinder und Jugendlichen weiter auszubauen und in der
Gemeindeordnung zu verankern. Zum Ausbau der Partizipation gehört ebenfalls der Einbezug von
Kindern und Jugendlichen in die Schulraumentwicklung. Das Schulhaus Stegmatt, ist ein zentraler
Lebensraum der Kinder und Jugendlichen und wird saniert. Kinder und Jugendliche haben das Recht
über dieses Vorgehen informiert zu werden und ihre Meinung dazu zu äussern (Art. 13 und 17 der
KRK). Da die Verwaltung der Gemeinde Lyss (noch) nicht verpflichtet ist, Kinder und Jugendliche in die
Planung und Umsetzung miteinzubeziehen, wurde dies in den vergangenen Jahren gar nicht oder nur
punktuell umgesetzt. Gemäss der Studie «Von der Stimme zur Wirkung» von UNICEF Schweiz, sind
auch Kinder und Jugendliche der Meinung, dass die Partizipationsmöglichkeiten auf Gemeindeebene
sowie im schulischen Bereich geringer sind als zum Beispiel im familiären Umfeld (UNICEF, S. 16).
Um dieser Realität entgegenzuwirken, versucht das Projekt (Mit)Wirken die Politik, die Verwaltung,
und das Schulhaus Stegmatt auf die Wichtigkeit der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen zu
sensibilisieren. Durch verschiedene Methoden der Sozialraumanalyse, wurde versucht die
Aneignungsperspektive von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, damit diese berücksichtig werden
konnten. Einerseits sollte sichtbar gemacht werden, dass es machbar ist, Kinder und Jugendlichen zu
aktivieren und in die Planung miteinzubeziehen und anderseits, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie
die Chance bekommen, sich aktiv beteiligen wollen. Beteiligung kann ein Weg zur Erschliessung und
Aneignung sein. Gemäss Alex Willener (2010), stellt die produktive Erschliessung der Umwelt eine
zentrale Entwicklungsaufgabe von Heranwachsenden dar. Alexej Leontjew, ein russischer Psychologe
(ohne Datum; zit. in Willener, 2010, S. 356), zeigte mit seinen Arbeiten auf, wie sich spezifische
kognitive und emotionelle Lern- und Entwicklungsperspektiven von Kindern und Jugendlichen
eröffneten, indem sie sich mit ihren materiellen und symbolischen Umwelten auseinandersetzten (S.
356). Nach Reinhard Krisch (2009; zit. in Willener, 2010, S. 356) erweitern Kinder und Jugendliche im
Prozess   der    Aneignung    ihre   motorischen     Fähigkeiten,   sowie     ihre   Handlungs-     und
Verhaltensrepertoires. Das heisst also, wenn die Gemeinde Kinder und Jugendlichen in das

                                                                                                     16
Fabienne König                              Modul 201                    Projektbericht (Mit)Wirken

Gemeinwesen miteinbezieht, investiert sie nicht nur in die Zukunft der Gemeinde, sondern sie leistet
auch einen Beitrag zur personellen Entwicklung der Heranwachsenden.

                                                                                                 17
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5     Ziele und Wirkungen des Projektes (Mit)Wirken
In diesem Kapitel werden die Projektziele und die primären und sekundären Zielgruppen beschrieben.
Die Zielgruppen definierten sich anhand der Projektziele und aufgrund des Projektverlaufs.

5.1    Projektziele

                  Abbildung 8: Projektziele aus der Konzeptionsphase (Quelle: eigene Darstellung)

5.2    Zielgruppen

5.2.1 Primäre Zielgruppe A (SchülerInnen)

Wie in der Situationsanalyse beschrieben, konnten alle Stufen vom Kindergarten bis zur 8. Klasse in die
Bedürfniserhebung (Teilziel 1) miteinbezogen werden. Einerseits weil sie von der Schulhaussanierung
betroffen sind und anderseits, weil es für die Projektleitung ein Anliegen war die Sichtweisen aller
Altersgruppen in die Bedürfniserhebung aufzunehmen.
Für   das   Pilotprojekt   (Teilziel   3),    die    partizipative    Aufwertung        des    Begegnungs-   und
Entdeckungsbereichs am Teich, wurden die SchülerInnen der 5. bis zur 8. Klasse definiert. Dieser
Entscheid kristallisierte sich aus einem Gespräch mit der Schulleitung Stegmatt und der Fachstelle
SpielRaum heraus. Aufgrund der neuen Strukturierung der Lysser Volksschule ab dem Schuljahr
2018/19, besuchen SchülerInnnen der 5. und 6. Klasse das Gebäude, welches direkt an den Ausserraum
der geplanten Aufwertung angrenzt. Weiter könnten nach der Aufwertung SchülerInnen der Oberstufe
den Raum ebenfalls in Anspruch nehmen.

                                                                                                              18
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5.2.2 Primäre Zielgruppe B (Lehrpersonen und HauswartInnen)

Die Lehrpersonen und die HauswartInnen spielten bei der Situationsanalyse und in der
Pilotprojektphase (Teilziel 3) eine wichtige Rolle. Da es in der Pilotprojektphase um die Planung und
Umsetzung der Aufwertung einer Fläche des Schulhauses mit Kindern und Jugendlichen ging, war die
Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und den HauswartInnen unabdingbar. Die Zielgruppe B wurde
möglichst früh in den Prozess miteinbezogen.

5.2.3 Sekundäre Zielgruppe C (die politische Gemeinde Lyss)

Die politische Gemeinde Lyss spielte eine wichtige Rolle, wenn es um die nachhaltige Wirkung des
Projektes (Mit)Wirken auf der politischen Ebene ging. Zum Beispiel bei der Aufnahme der Bedürfnisse
von SchülerInnen im Rahmen der Zielvereinbarung der Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt oder bei
der Genehmigung der Richtlinien und Zielen 2018 - 2021 des Gemeinderates Lyss. In beiden politischen
Prozessen wurde die Partizipation von SchülerInnen in der Zielvereinbarung aufgenommen werden.

5.2.4 Sekundäre Zielgruppe D (die Öffentlichkeit)

Die Bevölkerung der Gemeinde Lyss soll über die Wichtigkeit der Partizipation von Kindern und
Jugendlichen sensibilisiert und informiert werden. Durch eine Ausstellung des Mitwirkungsprozesses
der Kinder und Jugendlichen im öffentlichen Raum soll die Bevölkerung über die Meinung, das
Engagement und den Anliegen von Kindern und Jugendlichen informiert werden und sich somit
vermehrt für ihre Mitwirkung einsetzen.

                                                                                                  19
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6     Projektorganisation
Im folgenden Kapitel wird die Rolle der Projektleitung und die Zusammenarbeit zwischen den
verschiedenen AkteurInnen beschrieben.

6.1    Die intermediäre Rolle der Soziokulturellen Animation

Das Projektteam hatte im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken eine wesentliche vermittelnde Rolle
zwischen den verschiedenen Handlungsfelder, Lebenswelten und AkteurInnen. Durch die Nähe zur
Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen und der Zugang zur Verwaltung und Politik, konnte das
Projektteam Einfluss auf die Prozesse „Top-down“ und „Bottom-up“ nehmen (Willener, 2010, S. 367).
Durch die Aktivierung der Abteilung B+P, der Schulleitung, der Politik und den SchülerInnen wurden
Massnahmen zur Weiterentwicklung des Sozialraums angepackt und dieser somit auch mitgestaltet.
Das Projekt strebte eine sozialräumliche Arbeitsweise an.

6.2    Organisationsstruktur

                        Abbildung 9: Organisationsstruktur (Quelle: eigene Darstellung)

Zu Beginn des Projektes im Oktober 2017, war die KJFS die Hauptauftraggeberin. Die
Bedürfniserhebung im Schulhaus Stegmatt (Teilziel 1 auf Abbildung 8 zu sehen), erteilt durch die
                                                                                             20
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Abteilung B+P, wurde im November 2017 in Zusammenarbeit mit dem Elternrat Stegmatt
durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen der Bedürfniserhebung, sprach die Abteilung B+P im
März 2018 ein Budget und eine Fläche des Pausenhofs Stegmatt, für die partizipative Aufwertung mit
Kinder und Jugendlichen (Teilziel 3) zu. Nach der Zustimmung der Schulleitung Stegmatt, konnte die
Fachstelle SpielRaum im April 2018 miteinbezogen werden. Das Ziel war, die Planung der Aufwertung
möglichst professionell durchzuführen. Somit war die geplante Umsetzungsphase des Projektes
(Mit)Wirken gesichert. Die Projektleitung hatte eine vermittelnde Rolle zwischen den AkteurInnen auf
strategischer und operativer Ebene.
Noch während der Konzeptionsphase ist der Projektleitung aufgefallen, dass die Partizipation von
Kindern und Jugendlichen in der Gemeindeverwaltung (noch) stark personenabhängig ist. Damit in
Zukunft die Einforderung von partizipativen Prozessen auf Gemeindeebene leichter fällt, wurde auf
politischer Ebene im Rahmen von Gesprächen mit dem Gemeinderat Stephan Bütikofer und dem
Abteilungsleiter Heinz Lüthi Druck ausgeübt, damit die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in
den Legislaturzielen der Amtsperiode 2018 – 2021 des Gemeinderats aufgenommen wird. Eine offene
und klare Kommunikation war Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit während dem gesamten
Projektablauf.

                                                                                                 21
6.3                  Projektablaufplanung 2017 – 2018
                                                                                  2017                                                                                                          2018
                                  Zeitplanung                          November          Dezember              Januar            Februar           März           April               Mai               Juni              Juli             August           September             Oktober
                             Schritten/Kalenderwochen                 45 46 47 48 49 50 51 52           1   2    3   4   5   6    7    8   9   10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44
                Schulferien Lyss
                Ferien Projektleitung
Prozesse

                Phasen Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt                         Phase 1 - Bedürfnisanalyse                     Phase 2 - Massnahmenplan          Phase 3 - Studium Optionen                      Phase 4 Ausschreibung Architekt, Projekt und Kostenvorschlag
                Phasen Pilotprojekt partizipative Aufwertung                Situationsanalyse                            Handlungsbedarf/Optionen abklären                                                   Planung der Klassenbesuche und Begehung Teichareal
                Phasen Projekt (Mit)Wirken im Rahmen der HSLU                            Situationsanalyse und Ableitung Handlungsbedarf/Optionen abklären                                                          Planung der Umsetzung und Umsetzung
                                                                                                                             Konzeptionsphase Projekt (Mit)Wirken
                Sitzung Projekt Generationenspielplatz
                Sitzung Abt. B+P (Auftrag Bedürfniserhebung)
                Sitzung Elternrat Stegmatt
                Sitzung KJFS - Absprache Vorgehen
                Planung Begehungen (Lehrkommission)
                Begehungen Pausenareal & Fragebogen
                Auswertung Fragebogen + Präsentation erstellen
                Präsentation Ergebnisse Projektkommission
                Sitzung KJFS - weiteres Vorgehen
                GR-Geschäft Sanierung 2. Phase Zielvereinbarung
                Sitzung Abt. B + P (weiteres Vorgehen)
                Auswertung Ergebnisse Begehungen
                Sitzung Projekt Generationenspielplatz
                Sitzung KJFS - Zielsetzung Projekt
Aufgabenachse

                Besprechung Elternrat Stegmatt
                GGR Projektierungskredit Sanierung 25.06.2018
                                                                                                                                 Umsetzungsphase Projekt (Mit)Wirken
                Tel. Abt. B+P (Auftrag Aufwertung des Teichareals)
                Sitzung Fachst. Spielraum, Abt. B+P & Elternrat
                Sitzung Abt. Soziales + Jugend und Gemeinderat
                Begehung Teichareal mit Fachstelle Spielraum
                Umstrukturierung Schulen Lyss und Schulferien
                Erarbeitung Vorprojekt Fachstelle Spielraum
                Besuch Lehrkommission (informieren)
                Austausch mit Fachstelle Spielraum
                Sitzung mit Schulleitung & Elternrat (Pilotprojekt)
                Sitzung Fachstelle Spielraum - Planung Vorgehen
                Klasseneinteilung (Lehrkommission)
                Vorb. Klassenbesuche und Begehungen Teichareal
                                                                                                                                      Evaluation Projekt (Mit)Wirken
                Evaluation Logbuch
                Evaluation Projet (Mit)Wirken

                                      Legende                           Schulferien Lyss         Ferien Projektleitung           Konzeptionsphase             Umsetzungsphase               Abschlussphase          Meilensteine

                                                                      Tabelle 1: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2017 - 2018 (Quelle: eigene Darstellung)
Fabienne König                                                                  Modul 201                                                 Projektbericht (Mit)Wirken

6.4                  Projektablaufplanung 2018 - 2019
                                                                               2018                                                                                                               2019
                                  Zeitplanung                       November          Dezember             Januar                Februar          März              April               Mai               Juni       Juli            August      September   Oktober
                               Schritte/Kalenderwoche              45 46 47 48 49 50 51 52            1   2   3   4      5   6    7   8    9   10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44
                Schulferien Lyss
                Ferien Projektleitung
Prozesse

                Phasen Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt                                                                                                         Phase 4 Projekt- und Kostenvorschlag
                Phasen Pilotprojekt partizipative Aufwertung          Bedürfniserhebung Areal          Auswertung Daten                     Planung Gestaltung                                                      Umsetzung mit SchülerInnen
                Phasen Projekt (Mit)Wirken im Rahmen der HSLU                           Umsetzung                                     Abschlussphase
                                                                                                                                 Umsetzungsphase Projekt Mit(wir)ken
                Durchführung Klassenbesuche 5. - 8. Klasse
                Auswertung Daten Klassenbesuche
                Daten an Fachstelle SpielRaum senden
                Unterlagen an Fachstelle SpielRaum bringen
                Terminfindung für Abschlusssitzung SG
                Praxisgespräch KJFS - Absprache Vorgehen
Aufgabenachse

                Terminvereinbarung Abschlusssitzung
                Ferien Projektleitung
                                                                                                                                  Abschlussphase Projekt Mit(wir)ken
                Praxisgespräch KJFS - Absprache Vorgehen
                Austausch Abt. B + P (Infos + weiteres Vorgehen)
                Abgabe Projektbericht 04.03.2019
                Abschlusssitzung mit Steuergruppe 08.04.2019
                Evaluation Logbuch
                Evaluation Projet (Mit)Wirken

                                      Legende                        Schulferien Lyss           Ferien Projektleiterin           Konzeptionsphase                Umsetzungsphase              Abschlussphase     Meilensteine

                                                                   Tabelle 2: Darstellung von Prozesse, Aufgaben und Zeitrahmen 2018 - 2019 (Quelle: eigene Darstellung)

                                                                                                                                                                                                                                                                       23
7     Projektverlauf

Um den Projektverlauf strukturiert und nachvollziehbar darzustellen, werden im folgenden Kapitel die
Projektphasen nach dem Phasenmodell von Alex Willener (2007) dargestellt (S. 118).

7.1    Vorprojektphase

An einer Sitzung des Projektes Generationen in Bewegung im Oktober 2017, informierte die Abteilung
B+P die KJFS über die geplante Sanierung des Schulhauses Stegmatt. An derselben Sitzung konnte die
KJFS die Abteilung B+P auf die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen. Die
Empfehlung der KJFS wurde ernst genommen und den Auftrag erteilt, eine Bedürfniserhebung mit
Kindern und Jugendlichen im Schulhaus Stegmatt durchzuführen. Die Ergebnisse würden in die
Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung Schulhaus Stegmatt einfliessen.

7.2    Konzeptionsphase

In der Konzeptionsphase ging es darum, den erteilten Auftrag zu erfüllen (Teilziel 1 und Teilziel 2) und
ein möglichst objektives Bild der Ausgangslage und der Ist-Situation zu gewinnen, um die nächsten
Handlungsschritte zu definieren. Es wurde klar, dass die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen zu
einem späteren Zeitpunkt der Sanierung des Schulhauses Stegmatt, aus strukturellen und politischen
Gründen von der Abteilung B+P nicht versprochen werden konnte. Dies löste bei der Projektleitung
eine gewisse Unsicherheit aus, da nicht klar war, ob ein Auftrag aus der Bedürfniserhebung resultieren
würde. Nach der Auswertung der Daten aus der Situationsanalyse und der Übergabe der Ergebnisse
an die Abteilung B+P und Schulleitung (Teilziel 2), musste die Projektleitung geduldig den Folgeauftrag
(Teilziel 3) abwarten. Damit das Projekt (Mit)Wirken unabhängig vom Entscheid der Schlüsselpersonen
weitergeführt werden konnte, hat sich die Projektleitung ebenfalls als Projektziel gesetzt, die
Sensibilisierung auf politischer Ebene zu realisieren (Hauptziel 2).

7.3    Umsetzungsphase

Angelehnt an den Ergebnissen der Situationsanalyse, der Zustimmung der Abteilung B+P und der
Schulleitung Stegmatt, konnte die Planung des Pilotprojektes in Angriff genommen werden (Teilziel 3,
die partizipative Aufwertung des Teichareals mit Kindern und Jugendlichen). Der Projektleitung wurde
schnell klar, dass für die Planung und Umsetzung der Aufwertung des Teichareals, eine professionelle
und zielgruppengerechte Begleitung notwendig ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fachstelle
SpielRaum eine beratende und begleitende Rolle im (Mit)Wirkungsprozess. In einem ersten Schritt
fand im Mai 2018 eine Pausenhofbegehung des Teichareals mit dem Schulhauswart, der Schulleitung
Stegmatt, der Projektleitung und der Fachstelle SpielRaum statt. Das Ziel der Begehung war die
Fabienne König                                    Modul 201                         Projektbericht (Mit)Wirken

wichtigsten Interessen und Anforderungen der erwähnten AkteurInnen darzulegen sowie allfällige
Gemeinsamkeiten und Konflikte aufzuzeigen. In dieser Phase des Projektes hat sich der Elternrat
Stegmatt nur punktuell beteiligt. Im Austausch mit der Fachstelle SpielRaum konnte das Vorgehen und
die Methoden für die Bedürfniserhebung des Teichareals definiert werden. Die Projektskizze der
Fachstelle SpielRaum ist im Anhang zu finden. Diese musste im Verlauf des Projektes angepasst
werden. Aus zeitlichen Gründen wurde die Realisierung der Umgestaltung des Teichareals mit
SchülerInnen, wie in Abbildung 10 dargestellt ist, in den Frühling 2019 verlegt. In der Konzeptionsphase
war geplant diese noch im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken zu realisieren.

                 Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum

                 Abbildung 10: Geplantes Vorgehen gemäss Projektskizze der Fachstelle SpielRaum
                                 (Quelle: Projektskizze der Fachstelle SpielRaum)

                                                                                                           25
Fabienne König                                      Modul 201                        Projektbericht (Mit)Wirken

7.3.1 Planungsphase der Aufwertung des Teichareals mit SchülerInnen (Teilziel 3)

Nach den Sommerferien und der Umstrukturierung der Lysser Schulen, wurde im Oktober 2018 mit
der Unterstützung der Schulleitung Stegmatt und in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen, die Zuteilung
der betroffenen Klassen getätigt.

                           Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS
     KW 49 Zeit                Mittwoch, 14.11.2018                         Personalplanung KJFS - Klasse 6f
    10.15 - 11.00                6f Carmela Stauffer                          Nathalie (Protokollführerin)
    11.05 - 11.50       20 SchülerInnen 12 Md/8 Kn (12-14 J.)                Manuel (unterstützende Rolle)
        Zeit                  Donnerstag, 15.11.2018                                   Klasse 5e
    10.15 - 11.00                  5e Julia Haller                            Nathalie (Protokollführerin)
    11.05 - 11.50     22 SchülerInnen 10 Md/12 Kn (11-13 J.)                 Manuel (unterstützende Rolle)
     KW 50 Zeit                Mittwoch, 21.11.2018                               Klassen 7f und 7e
    10.15 - 11.00     7e Anna Fach und 7f Dominique Herren                    Tabea (Protokollführerin 7f)
    11.05 - 11.50   22 + 21 SchülerInnen 20 Md/23 Kn (14-15 J.)              Vanessa (Protokollführerin 7e)
        Zeit                    Freitag, 23.11.2018                               Klassen 6e und 8e
    08.20 - 09.05              6e Benjamin Stalder                            Nathalie (Protokollführerin)
    09.10 - 09.55      18 SchülerInnen 7 Md/11 Kn (12-13 J.)                 Manuel (unterstützende Rolle)
    10.15 - 11.00              8e Florian Dössegger                           Nathalie (Protokollführerin)
    11.05 - 11.50      20 SchülerInnen 12 Md/8 Kn (15-16 J.)                 Manuel (unterstützende Rolle)
     KW 51 Zeit                 Freitag, 30.11.2018                                     Klasse 5f
    10.15 - 11.00                 5f Vanessa Crüll                            Nathalie (Protokollführerin)
    11.05 - 11.50     22 SchülerInnen 10 Md/12 Kn (11-13 J.)                 Manuel (unterstützende Rolle)

             Tabelle 3: Einteilung der Klassen und Personalplanung der KJFS (Quelle: eigene Darstellung)

Die Projektleitung war als prozessverantwortliche Person in allen Klassenbesuchen beteiligt. Die
Planungsphase der Umsetzungsphase bestand aus folgenden Methoden:

§     Raumbegehung mit der gesamten Klasse

Durch die Begehung des Teichareals konnten die SchülerInnen das Areal beobachten, Eindrücke
sammeln und sich für das kreative Arbeiten im Klassenzimmer einstimmen lassen. Vor Ort wurde durch
die Projektleitung die Meinung von den Kindern und Jugendlichen auf den Platz bezogen eingeholt und
protokolliert. Einen detaillierten Ablauf eines Klassenbesuches ist im Anhang zu finden.

                                                                                                               26
Fabienne König                                     Modul 201                           Projektbericht (Mit)Wirken

              Abbildung 11: Begehung des Teichareals mit den Klassen 7e und 7f (Quelle: eigenes Bild)

§   Kreatives Arbeiten in Kleingruppen anhand der Methode Collage

Nach der Raumbegehung ging es zurück ins Klassenzimmer. In Kleingruppen sollten die SchülerInnen
anhand der Methode Collage ihre Ideen und Anliegen auf Papier übertragen. Bilder aus verschiedenen
Perspektiven des Teichareals wurden als Vorlage gegeben, damit die Ideen möglichst konkret
übertragen werden konnten.

                           Abbildung 12: Beispiel für eine Collage (Quelle: eigenes Bild)

                                                                                                              27
Fabienne König                                Modul 201                     Projektbericht (Mit)Wirken

7.4    Abschlussphase

Die Resultate aus den Bildkompositionen und aus den Protokollen von den Raumbegehungen übergab
die Projektleitung in Form eines Berichtes im Januar 2019 der Fachstelle SpielRaum (Bericht ist im
Anhang zu finden). Anhand der Resultate wird die Fachstelle SpielRaum ein Vorprojekt erarbeiten
welches am 8. März 2019 in der Steuergruppe vorgestellt und besprochen wird. Für das Projekt
(Mit)Wirken ist diese Sitzung die Abschlusssitzung, indem die Hauptverantwortung des Projektes an
die Abteilung B+P übergeben wird und die KJFS ab diesen Zeitpunkt eine begleitende Rolle einnimmt.

8     Evaluation und Reflexion
Damit die Prozesse des Projektes (Mit)Wirken sichtbar wurden und evaluiert werden konnten, führte
die Projektleiterin ein Logbuch, indem möglichst viele Ereignisse protokolliert und reflektiert wurden
(interne Evaluation). Im Rahmen der Projektbegleitung (Praxisgespräche) konnten regelmässige
Gespräche geführt werden, an denen der Projektverlauf und das weitere Vorgehen besprochen,
analysiert und reflektiert wurde (Zwischenauswertungen). Für die Projektleitung ist der gesamte
Projektprozess immer noch ein wertvolles Lernfeld. Die Unsicherheiten in Bezug auf die verschiedenen
Prozesse und Ausgangslagen auszuhalten, war nicht immer einfach. Die Projektphasen dauerten oft
länger als geplant und die Abhängigkeit von externen Prozessen untergeschätzte die Projektleitung oft.
Vermutlich hängte dies mit der „gewöhnlichen“ bürokratischen Arbeit und Haltungen der beteiligten
AkteurInnen zusammen. Gewisse Sachen konnten unerwartet schnell erledigt werden und andere
brauchten länger als geplant. Die Projektleitung betrachtete dies jedoch als Chance und als Motivation
für die weitere Arbeit am Projekt.

8.1    Zielevaluation

In diesem Kapitel werden die Ziele anhand der Indikatoren evaluiert und analysiert und welche
Wirkungen sie verursacht haben. Es wird ersichtlich, inwiefern die gesetzten Teilziele zur Erfüllung der
Hauptziele beigetragen haben.

8.1.1 Teilziel 1: Bedürfniserhebung (Leistungsziel)

Kinder und Jugendliche äussern ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Gesamtsanierung des Schulhauses
Stegmatt.

Indikator

Die Bedürfnisse wurden durch Pausenplatzbegehungen und einen Fragebogen erhoben

Evaluation Teilziel 1
                                                                                                     28
Fabienne König                                Modul 201                     Projektbericht (Mit)Wirken

Die Ideen, Bedürfnisse und Anliegen von 13 Klassen (ca. 240 SchülerInnen) vom Kindergarten bis zur
8. Klasse konnten durch verschiedenen Methoden der Sozialraumanalyse erfasst werden. Die
Workshop-Leitenden haben auf unterschiedliche, aktivierende, altersgerechte und niederschwellige
Methoden zurückgegriffen. Für die Projektleitung war es ein Anliegen, dass mindestens eine Klasse pro
Stufe vom Kindergarten bis zur 8. Klasse an der Bedürfniserhebung vertreten war. Dies führte dazu,
dass die Bedürfniserhebung mit grossem zeitlichem und personellem Aufwand verbunden war. Dank
der Zusammenarbeit mit dem Elternrat und der Organisationsstruktur der KJFS konnte die
Bedürfniserhebung erfolgreich durchgeführt werden. Gemäss den Partizipationsstufen nach Willener,
erreichte das Projekt in dieser Phase die Stufe „Information“ (SchülerInnen werden über die
Gesamtsanierung informiert) und die Stufe „Mitwirkung“ (SchülerInnen äusserten ihre Bedürfnisse
und Anliegen zur Gesamtsanierung Stegmatt) (S. 64, 2007).

8.1.2 Teilziel 2: Bericht (Wirkungsziel)
Die erhobenen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sind in die Bedürfnisanalyse der
Gesamtsanierung aufgenommen und sind Bestandteil der Planung.

Indikator

Kinder und Jugendliche wurden im GR-Geschäft vom 05. Februar 2018 erwähnt. Dabei sind ihre
Bedürfnisse in der weiteren Planung aufgenommen.

Überprüfung Teilziel 2

Anhand der Ergebnisse der Begehungen verfasste die Projektleitung einen Bericht, indem die
Bemerkungen, Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nach Ist- und Soll-Zustand
aufgeteilt wurden. Dieser Bericht leitete die Projektleitung dem Bereichsleiter Javier Garcia weiter, der
für die Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung verantwortlich war. An einer Sitzung der
Projektkommission Gesamtsanierung Stegmatt, am 05. Dezember 2017, präsentierte Daniela Gaspoz
des Elternrats Stegmatt die Anliegen und Anregungen der Kinder und Jugendlichen. Am GR-Geschäft
vom 05. Februar 2018 wurde der Bericht Bestandteil der Bedürfnisanalyse der Gesamtsanierung
Stegmatt und in die Zielvereinbarung aufgenommen (Zielvereinbarung im Anhang zu finden).

8.1.3 Teilziel 3: Pilotprojekt (Leistungsziel)

Kinder und Jugendlichen beteiligen sich bei der Planung und Umsetzung eines Soll-Zustandes aus der
Bedürfniserhebung (Hauptprojekt).

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Fabienne König                               Modul 201                    Projektbericht (Mit)Wirken

Indikator

Ein altersgerechter Mitwirkungsprozess mit Kindern und Jugendlichen hat stattgefunden.

Überprüfung Teilziel 3

Die Resultate der Bedürfniserhebung (Teilziel 2) waren massgebend für die Weiterentwicklung des
Projektes (Mit)Wirken. Diese dienten als Hauptargument um das Handeln auf verschiedene Ebenen zu
begründen. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle SpielRaum und der Schulleitung Stegmatt, wurde
die partizipative Gestaltung des Teichareals initiiert. Die Abteilung B+P unterstützte und finanzierte
dieses Vorgehen. Da Bedürfnisse dynamisch sind und eine neue Zielgruppe dazu kam (5. und 6.
Klassen), führte die KJFS mit allen SchülerInnen von der 5. bis zur 8. Klasse einer Raumanalyse durch.
Die Ergebnisse leitete die Projektleitung in Form eines Berichtes an die Fachstelle SpielRaum weiter.
Die Planung der Aufwertung des Teichareals soll sich auf den zweiten Bericht stützen. Die Realisierung
der Aufwertung des Teichareals mit SchülerInnen konnte aus zeitlichen und strukturellen Gründen
nicht im Rahmen des Projektes (Mit)Wirken durchgeführt werden. Aufgrund der Erfahrungen in der
Konzeptionsphase fiel die Planung der Umsetzungsphase leichter. Trotzdem wagte sich die
Projektleitung neuen Methoden auszuprobieren. Auch in dieser Phase wurden die Stufen der
„Information“ und der „Mitwirkung“ erreicht.

8.1.4   Hauptziel 1 (Wirkungsziel)

Kinder und Jugendliche beteiligen sich altersgerecht bei der Schulraumentwicklung der Gemeinde Lyss.

Indikator

Die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden von den zuständigen Abteilungen
gehört, ernst genommen und umgesetzt.

Überprüfung Hauptziel 1

Im Rahmen der Gesamtsanierung Stegmatt war lange nicht klar, wie stark die Bedürfnisse von Kindern
und Jugendlichen in der Planung berücksichtig werden können. Nach so einem grossen Aufwand, löste
dies bei der Projektleitung ungute Gefühle aus. Erfreulicherweise informierte Javier Garcia in einem
Gespräch im März 2019, dass die Ideen, Anliegen und Bedürfnisse von den SchülerInnen (Teilziel 2)
tatsächlich von dem Landschaftsarchitekt der Gesamtsanierung Stegmatt berücksichtig wurden.
Ersichtlich ist dies im unveröffentlichten Umgebungskonzept. Ein Ausschnitt davon ist im
Projektanhang zu sehen. Für das Projekt ist dies ein Erfolg, denn dies zeigt auf, dass die Bedürfnisse
und Anliegen der Kinder und Jugendlichen ernst genommen und umgesetzt werden.

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