Projektbeispiele 2019 - BBK Bundesverband
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Wir können Kunst 2018 bis 2022 In den ersten fünf Jahren des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ von 2013 bis 2017 konnten vom Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) bereits mehr als 450 Projekte im gan- zen Bundesgebiet mit 2,7 Mio. Euro gefördert werden. Etwa die Hälfte der Fördersumme wurde für Honorare der durchführenden Künstlerinnen und Künstler bereitgestellt. Seit Januar 2018 läuft die 2. Phase des Programms, in der vom BBK-Bundesverband bisher fast 300 Projekte ge- fördert werden konnten. Über 3.000 bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren profitierten bereits von den künstlerischen Projekten, die ihnen – oft erstmalig – einen Zugang zu Kunst und Kultur und die Entwicklung ihrer Kreativität ermöglichten. Für weitere Projekte stehen bis 2022 Fördermittel im Umfang von fast 4 Mio. € zur Verfügung. Die Einzelprojekte können, je nach Format und Umfang, mit ca. 4.000 € bis 18.000 € gefördert werden. Dabei handelt es sich um eine 100 %-Förderung – Eigen- oder Drittmittel müssen nicht eingebracht werden. Antragsteller können sich mit ihren Projektkonzepten jeweils zum 30. April und zum 31. Oktober um Förderungen bewerben. Mehr Informationen? www.bbk-bundesverband.de www.buendnisse-fuer-bildung.de Titelfoto: Maik Behrisch
WIR. Gestalten Räume Sachsen-Anhalt Das Halbjahresprojekt „WIR. Gestalten Räume“ in Halle-Neustadt ermöglichte zehn Kindern Halbjahresprojekt August 2018 – März 2019 im Alter von 6 bis 9 Jahren, lebensgroße Mosaik-Porträts für ihren Hortraum der Kita „Onkel UHU“ herzustellen. Antragsteller Ab August 2018 entwickelten die Teilnehmer*innen Ideen, skizzierten, collagierten und malten Kulturwerk des Berufsver- einmal pro Woche für drei Stunden. Sie setzten sich auf diese Weise inhaltlich mit ihrer eige- bandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt e. V. nen Person, ihrer Selbstwahrnehmung und ihren Wünschen auseinander. Eine gemeinsame Große Klausstraße 6 Exkursion in das Kunstmuseum Moritzburg ermöglichte den Kindern eine vollkommen neu- 06108 Halle (Saale) artige Bildungserfahrung. Sie waren begeistert vom Besuch der alten Burganlage mit ihrer www.bbk-sachsenanhalt.de herausragenden Kunstsammlung, die auch der Inspiration für das eigene Kunst-Schaffen diente. Bündnispartner Für einige Teilnehmer*innen, die meist aufgrund ihrer familiären Situation in sozialen, finan- • Erste Kreativitätsschule ziellen und bildungsbezogenen Risikolagen aufwachsen, war dies der erste Museumsbesuch. Sachsen-Anhalt e. V. • Bürgerstiftung Halle Unter der Anleitung der Bildenden Künstlerinnen Dr. Grit Wendelberger und Andrea Hiller lernten die Teilnehmer*innen verschiedene Mosaiktechniken und die fachgerechte und sichere Künstlerinnen Anwendung von Spezialwerkzeugen kennen. Grit Wendelberger Im März 2019 konnten sie ihren Eltern, Verwandten und Freund*innen zum Tag der offenen Tür Andrea Hiller des Hortes „Onkel Uhu“ die lebensgroßen, mit farbigen Glas- und Keramikscherben besetzten Figuren voller Stolz präsentieren. Die fertigen Werke sind nun an den Flurwänden der Kinder- einrichtung zu sehen und können jeden Tag von den kleinen Künstler*innen und allen anderen, Fotos: die hier täglich ein- und ausgehen, bestaunt werden. Maik Behrisch
Home sweet Home Saarland Jahresprojekt Sehnsuchtsort Heimat – Zuhause – Wohnort – Träume – Zugehörigkeit – Ankerpunkt – Rück- Nov. 2018 – Nov. 2019 zugsort – Geborgenheit – Sicherheit – Ort der Erinnerungen an Kindheit, Eltern und Familie. Antragsteller Im künstlerischen Jahresprojekt mit Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren wurde dieses BBK Saarland Thema aufgegriffen, diskutiert und es wurden „Heimatentwürfe“ erstellt. Karlstraße 1 Die Teilnehmer, die in der Justizvollzugsanstalt Ottweiler inhaftiert sind, setzten sich gemein- 66111 Saarbrücken www.bbk-saarland.de sam mit der Bildenden Künstlerin Leslie Huppert über einen Zeitraum von einem Jahr mit Vor- stellungen einer erlebten und fiktiven Heimat auseinander. Die vermittelten Techniken in den Be- Bündnispartner reichen Zeichnung, Malerei, Fotografie, Collagen und Videos wurden genutzt, um einen leeren • Förderverein für Kunst und Kultur im saarländi- Raum in der JVA mit ihren Heimatentwürfen zu füllen. Die Motive entstanden aus einer Vorgabe schen Strafvollzug e. V. der Künstlerin: Träumen! Alles beginnt mit dem Bild eines jungen Mannes, der schlafend auf • Justizvollzugsanstalt dem Boden liegt. Die Träume, die farbig auf die Wand aufgetragen wurden, sind teilweise er- Ottweiler, Saarland wartbar, dann wieder völlig überraschend: Eine schöne junge Frau, ein Adler, der einen Brief mit Künstlerin der Aufschrift „nach Hause“ im Schnabel hält, Visualisierungen von Heimweh, Trauer, Wut. Leslie Huppert Es entstanden großflächige Gemeinschaftsarbeiten auf den Wänden und Einzelarbeiten. Der Raum unterlag einer steten Veränderung und wurde von den Teilnehmern immer wieder neu gestaltet. Die „Bewegung“ in der künstlerischen Arbeit wurde mit Hilfe von Videointerviews festgehalten, die von den Jugendlichen entsprechend bearbeitet und geschnitten wurden. Fotos: Einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden die Abschlussarbeiten Ende Oktober in der JVA Leslie Huppert Ottweiler, bei der auch einige Teilnehmer anwesend waren.
Blütenstaub und Sternenhimmel Berlin Die Verbindung der Bildenden Kunst mit der Natur stand im Fokus des diesjährigen Sommer- Ferienprojekt Juni 2019 ferienprojektes auf der Domäne Dahlem in Berlin. 15 Kinder und Jugendliche mit Fluchterfah- rung sowie sozial benachteiligte Heranwachsende waren eingeladen, sich mit dem Verhältnis Antragsteller zwischen Blütenpflanzen und Bestäubern kreativ auseinanderzusetzen und neue Perspekti- Stiftung Domäne Dahlem – ven auf Honigbienen in der Stadt zu erschließen. Landgut und Museum Königin-Luise-Str. 49 Bei schönstem Sommerwetter konnten die Teilnehmer*innen verschiedene künstlerische 14195 Berlin Techniken wie Drucktechniken und plastisches Arbeiten erlernen. Zusammen mit den Bilden- www.domaene-dahlem.de den Künstlerinnen Bärbel Rothaar und Elisa Dierson vom Bienen-Kunst-Projekt MOABEES Bündnispartner wurde in der Natur und nach mikroskopischen Aufnahmen zunächst gezeichnet und gemalt. • Willkommensbündnis Eine Teilnehmerin (11 Jahre) war ganz begeistert: „Die Pflanzen, die wir draußen gesammelt Steglitz-Zehlendorf haben, hatten ganz winzige Pollenkörner, die wir unter dem Mikroskop sehen konnten. Aber • Kunst Werk Stadt Berlin wir haben sie dann auch ganz groß gemalt, weil wir einen Projektor und riesiges Papier be- Künstlerinnen nutzt haben. Am Ende haben wir ganz wild mit Farbe drauf gespritzt.“ Neben dem eigenen, Bärbel Rothaar selbst hergestellten Skizzenbuch entstanden einzelne Arbeiten in größeren Formaten sowie Elisa Dierson großartige Gemeinschaftsarbeiten. Besondere Freude bereitete den Kindern und Jugend- lichen das Modellieren mit Modelliermasse, der Linolschnitt und die Cyanotypie zur Darstel- lung der unterschiedlichen Motive von Bienen, Pflanzen und aus der Imkerei. Zum krönenden Abschluss des Ferienprojektes wurden die Arbeiten aller Teilnehmer*innen im Barocken Saal Fotos: des Herrenhauses der Domäne Dahlem ausgestellt. Dennis Novak, Bärbel Rothaar
Land lebt Kunst – Jalla und Los! Sachsen Jahresprojekt Ein ganzes Jahr lang hat die Bildende Künstlerin Andrea Meng mit Kindern aus Familien mit Mai 2018 – Juni 2019 Fluchthintergrund sowie kinderreichen Familien aus dem Plattenbaugebiet Borna-Ost im Alter Antragsteller zwischen 5 und 14 Jahren zu Themen wie Land Art und Street Art künstlerisch gearbeitet. BUND BILDENDER Um den Blick auf die gewohnte Umgebung neu zu fokussieren, wurden Keilrahmen selbst KÜNSTLER LEIPZIG e. V. zusammengebaut, individuell gestaltet und anschließend als Bilderrahmen vor neu entdeckte Lützner Straße 91 04177 Leipzig Details der Stadt Borna-Ost gehalten und fotografiert. www.bbkl.org Die Kinder und Jugendlichen fertigten aus diversen Materialien wie Ton, Naturmaterialien, Plastikmüll, Wolle und Lego viele interessante plastische Objekte. Bei Wanderungen durch die Bündnispartner • Bon Courage Stadt und in die Umgebung wurde außerdem Müll eingesammelt und anschließend in Collagen • Kindervereinigung Leipzig verarbeitet. Auch beim Light Painting hatten die jungen Künstler*innen viel Freude. Bei dieser Technik werden im Dunkeln mittels einer Langzeitbelichtung und verschiedenen Leuchtmitteln Künstlerin Fotos aufgenommen. Andrea Meng Exkursionen ins Museum der Bildenden Künste und zur „Monumenta“ Leipzig stärkten den Zu- sammenhalt der Teilnehmer*innen und förderten den Aufbau neuer Freundschaften. „Ausflüge mit Frau Andrea sind die Geilsten. Dafür würde ich auch auf einen Ausflug zu Mc Donalds verzichten“, meinte Hiam, 10 Jahre. Im Verlauf des Projektjahres konnten insge- samt 41 Kinder und Jugendliche am Projekt teilnehmen und „ihr“ Borna- Ost, eine ehemalige Fotos: Tagebau-Stadt, mittels Zeichnung, Fotografie, Aufklebern, Plakaten und mehreren Graffiti- Andrea Meng Großprojekten verschönern.
Traumland Mecklenburg-Vorpommern Teilnehmer*innen aus sozial benachteiligten Familien haben sich ein Jahr lang mit ihrer Jahresprojekt April 2018 – März 2019 Lebenswirklichkeit auseinandergesetzt und dabei mit Hilfe künstlerischer Techniken unter- sucht, wie sich Traum und Wirklichkeit gegenüberstehen. Im April 2018 begann das Projekt Antragsteller mit einer Schnupperwerkstatt für alle interessierten Kinder, die sich in Zeichnung, Collage, Kunstwerkstätten e. V. Malerei und Materialdruck ausprobieren konnten. Anklamer Str. 15–16 17489 Greifswald Mit einer Sammlung von Materialien aus Büchern, Zeitschriften und Bildern tauchten die Kin- www.kunst-werkstaetten.de der in „ihr“ Traumland ein und ließen phantasievolle Landschaften entstehen. Zum Spätsom- merfest des ASB Freizeitzentrums bauten und gestalteten die Teilnehmer*innen, mit Unter- Bündnispartner • ASB Regionalverband stützung der bildenden Künstlerin Ute Gallmeister, Figuren aus Pappe, Papier und Leinwand. Vorpommern-Greifswald e. V. Die entstandenen Meerjungfrauen, Elfen, Monster, Drachen und Roboter begegneten dort • Stadt Anklam den Besuchern und bereicherten das Fest. Künstlerin Im Herbst wurden kleine Phantasiegeschichten in Wort und Bild entwickelt, inspiriert vom Ute Gallmeister Alltagsleben der Teilnehmer*innen. Die angewandten Drucktechniken der Monotypie, des Lin- olschnitts und Materialdruck fanden großen Anklang, so dass auch T-Shirts und Tragetaschen mit Traummotiven und Traumgestalten bedruckt wurden. Besonders gefallen hat der Künst- lerin Ute Gallmeister: „Der Kontakt zu den Kindern war sehr herzlich und aufgeschlossen und sie brachten unendlich viele eigene Ideen in das Projekt ein“. Zum Abschluss wurde auf Wunsch der Kinder ein Gemeinschaftskunstwerk auf einer großen Fotos: Leinwand geschaffen, welches bis heute die Wände des Freizeitzentrums schmückt. Ute Gallmeister
Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e. V. Projektbüro „Wir können Kunst“ Taubenstraße 1 10117 Berlin Tel. 030 / 20 45 88 80 Fax 030 / 28 09 93 05 www.bbk-bundesverband.de www.facebook.com/BBK.Bundesverband Projektleitung Prof. Klaus Nerlich Projektteam Ulrike Westphal Martina Rolf Christine Schofft Rahel Yohannes
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