PROMETHEUS nach Gustav Schwab

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PROMETHEUS nach Gustav Schwab
Schwab, G. (1846). Die schönsten Sagen des klassichen Alterthums (2.
Durchgesehene Auflage in 3 Theilen). Stuttgart: Liesching.
! erhältlich als Google Book: http://books.google.com (23.1.2011)

Gustav Schwab (1792 – 1850)
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Schwab (1.1.2011)
http://de.wikisource.org/wiki/Gustav_Schwab (1.1.2011)
Pojekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/ (1.12011)

Anmerkung:
Interessant ist, zu bemerken, dass Gustav Schwab in Die schönsten Sagen
des klassischen Alterthums die griechische und die römische Mythologie
vermischt und die Personen der römischen Mythologie in einen
„griechischen Kontext“ einbettet.

PROMETHEUS
Personen
 Bia
 Chiron
 Epimetheus
 Herkules ! Hercules, der lat. Name für den griech. Helden Herakles.
           (Herder Lexikon, 1990, S. 91)
 Iapetus
 Jupiter   ! Juppiter, Iuppiter (lat. V. Siespater oder Diespiter =
           Lichtvater), lat. Name des indogerman. Himmelsgottes, dem
           griech. Zeus entspr., v. dem viele Züge auf [Jupiter]
           übertragen wurden (Herder Lexikon, 1990, S. 109)
 Kratos
 Kronos
 Merkurius ! Mercurius, Merkur, röm. Gott des Handels, Schutzherr der
           Kaufleute u. der Astronomen; er wurde bes. v. den Plebeiern
           verehrt, in deren Händen der Handel vorwiegend lag.
           [Mercurius] besaß in Rom einen 495 v. Chr. geweihten
           Tempel. Er fand aber auch in vielen röm. Provinzstädten beim
           Stand der Kaufleute Verehrung. Die Gleichsetzung mit dem
           griech. Gott Hermes erfolgte schon früh. (Herder Lexikon,
           1990, S. 143)
 Minerva ! altital. Göttin, wahrscheinl. Etruskischer Herkunft.
           Schutzgöttin Roms, bedeutender aber als Schirmherrin der
           Handwerker sowie der Dichter u. Lehrer, as Minerva Medica
           auch der Ärzte. Sie wurde wahrscheinl. Am Ausgang des 3. Jh.
           v. Chr. Mit der griech. Athena gleichgesetzt. (Herder Lexikon,

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1990, S. 145)
 Prometheus
 Uranus
 Vulkanus ! Vulcanus (älter auch Volcanus), v. den Etruskern
          übernommener röm. Gott des Feuers; später mit dem griech.
          Hepaistos gleichgesetzt, weil Schmieden u. Feuer in einem
          engen Zshg. standen. (Herder Lexikon, 1990, S. 231)

Athena, auch Athene, jungfräul. griechische Göttin des Kampfes und des
 Sieges, aber auch der Weisheit, Schirmherrin des staatl. Lebens, Patronin
 der Künste u. Wissenschaft sowie des Handwerks. Dem Mythos nach eine
 Tochter des Zeus, der seine schwangere Gemahlin Metis verschlang, weil
 er sich vor einem Enkel fürchtete, der ihm hätte gefährlich werden
 können. Nach Hesiod entsprang [Athena] dem Haupte ihres Vaters, in
 nach hesiod. Tradition in voller Rüstung. Ihr Name lässt sich aus dem
 Griechischen nicht ableiten. Wahrscheinlich handelte es sich urspr. um
 eine friedl. Haus- und Pallastgöttin der minoischen Zeit, die in der
 krieger. [mykenischen] Zeit zu ihren älteren Wesenszügen neue
 hinzugewann, die sie zur bewaffneten Schutzgöttin der Burg u. der
 Person des Burgherrn samt seines Herrschaftsbereiches werden ließ. In
 der Ilias erscheint sie als Schutzgöttin der Griechen u. wurde oft mit dem
 Namen Pallas (= das Mädchen) belegt. Ihr Bild, das Palladion, galt als
 Unterpfand für den Bestand v. Burgen u. Städten, auch Troias. Erst seine
 Entwendung ermöglichte es den Gegnern, die Stadt einzunehmen. In
 einer späteren Phase, als das Königtum in Griechenl. untergegangen war,
 wurde [Athena] zur Schützerin der Freistädte, ganz bes. Athens, nach
 dem sie wahrscheinl. auch ihren Namen erhielt, obwohl man sie dort
 meist nur als „die Göttin“ bezeichnete. Das ihr heilige Tier war die Eule,
 der ihr heilige Baum der Ölbaum. Man stellte sie sich allg. als mit der
 Aigis ihres Vaters bewehrte Jungfrau vor, die aber nicht v. der wilden,
 ungezügelten Kampfesleidenschaft de Kriegsgottes Ares beseelt war,
 sondern für einen geordnet geführten Kampf zur Verteidigung der Heimat
 eintrat. Dabei unterstützte sie jeweils einzelne Helden in besonderem
 Maße, wie Odysseus, Achilleus, Herakles u.a. Sie nahm an der
 Gigantomachie teil; sie gewann in der Auseinandersetzung mit Poseidon
 die Herrschaft über Attika, weil die olymp. Götter ihr Geschenk für Athen,
 der Quelle, die Poseidon auf der Akropolis entspringen ließ, vorzogen. –
 Als Friendensgöttin u. wohl in Ableitung v. der alten Haus- u Palastgöttin
 unterwies sie die Menschen als [Athena] Ergane in vielen handwerkl.
 Fähigkeiten, z.B. in die Weberei u Töpferei. Gelegentlich wurde sie auch
 mit dem Ackerbau in Verbindung gebracht, u. die Sage berichtet, sie
 hätte den Menschen nicht nur Spinnrocken u. Webstuhl, sondern auch
 Pflug u Rechen gebracht. Als Göttin des inneren Friedens richtete sie in
 den Städten Gerichtshöfe ein, u. als Göttin der Weisheit wurde sie bes. v.
 Philosophen u. Dichtern verehrt. – Der jungfräul. [Athena] Parthenos
 errichtete man auf der Akropolis v. Athen einen der prächtigsten Tempel,
 die überhaupt in Griechenl. bestanden. Im Inneren dieses Parthenons

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befand sich eine Goldelfenbeinstatue, die Pheidias v. ihr geschaffen
 hatte. Vor dem Tempel stand die [Athena] Promachos, die sie als
 Kämpferin akzentuierte. Zu Ehren der Göttin feierte man jährl. die
 Kleinen u. alle vier Jahre die Großen Panathenäen, deren Hauptritual auf
 dem Parthenonfries dargestellt sit. – Der griech. [Athena] entspr. die
 röm. Minerva. (Herder Lexikon, 1990, S. 35f)

Bia, Tochter des Pallas u. der Styx, Schwester v. Kratos, Nike u. Zelos.
 Sie war stets an der Seite des Zeus u. half Hephaistos u. Kratos, den
 Titanen Prometheus an einen Felschen anzuschmieden, um ihn dafür zu
 bestrafen, dass er den Göttern das Feuer gestohlen hatte. (Herder
 Lexikon, 1990, S. 41)

Cheiron, Chiron, im griechischen Mythos der einzige unsterbl. Kentaur,
 Sohn des Kronos u. der Philyra; er lebte in einer Höhle des
 Peliongebirges u. zeichnete sich durch Weisheit, Gerechtigkeit u. Güte
 aus. [Cheiron], urspr. wohl ein thessal. Gott der Heilkunst, wurde zum
 Erzieher u. Ratgeber vieler bedeutender griech. Heroen, darunter
 Asklepios u Achilleus. Als Herakles bei der Verfolgung der Kentauren ihn
 versehentl. unheilbar verwundete, trat [Cheiron] seine Unsterblichkeit an
 Prometheus ab u. wurde v. Zeus verstirnt. (Herder Lexikon, 1990, S.
 48)

Epimetheus (gr. = der zu spät Bedenkende), Sohn des Iapetos, Bruder
 des Prometheus, gg. dessen dringenden Rat er Pandora zur Gattin nahm,
 die ihm die Tochter Pyrrha gebar. (Herder Lexikon, 1990, S. 68)

 Hephaistos, Hephäst, griech. Gott des Feuers, dann der Schmiede u.
 Handwerker u. schließl. auch der Künste u. des Handwerks als solchem;
 wahrscheinl. kleinasiat. Herkunft, mit Lemnos als bedeutendstem
 Kultzentrum; seit dem 6. Jh.v. Chr. auch in Athen verehrt, wo man ihm
 einen Tempel, das sog. „Theseion“, erbaute, Mittelpunkt der als Hochfest
 gefeierten „Hephaistia“. Sonst ist sein Kult auf dem griech. Festland
 kaum bezeugt. – Im griech. Mythos galt [Hephaistos] als Sohn des Zeus
 und der Hera. Dass er lahm war, führte zur Herausbildung mehrere
 Legenden, deren häufigste berichtet, seine Mutter hätte ihn, da er mit
 verkrüppelten Beinen zur Welt kam, vor Zorn ins Meer geworfen. Er
 wurde jedoch von Thetis u. Euronyme gerettet u. gepflegt u. später
 wieder in den Olymp aufgenommen. Die Odyssee nennt Aphrodite seine
 Gemahlin, in der Ilias wird Charis als seine Gattin erwähnt, wobei die
 Schönheit beider Frauen mit der Schönheit der v. [Hephaistos]
 geschaffenen Werke korrespondierte. Man dachte sich die
 Schmiedewerkstätte des Gottes unter der Erde oder auch am Ätna, wo
 die meisterl. Werke mit Hilfe der Kyklopen entstanden, z.B. das Zepter
 der Agamemmnon, die Rüstung des Achilleus, der Wagen des Helios, das
 Halsband der Harmonia u. vieles andere mehr. Um sich an seiner Mutter
 zu rächen, fertigte [Hephaistos] einen Thronsessel, an dem Hera, als sie
 Platz genommen hatte, gefesselt blieb, bis Dionysos sich einschaltete,

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[Hephaistos] trunken machte, in den Olymp holte u. ihn dazu brachte,
die Göttin zu befreien. Als seine Gattin Aphrodite ihn mit Ares betrog,
fing er sie in einem Netz u. setzte sie dem Gelächter der Olympier aus.
[Hephaistos] hatte außer seinen legitimen Kindern noch eine Reihe von
Nachkommen mit seinen zahlr. Geliebten. – Dem griech. [Hephaistos]
entsprach der röm. Vulcanus. (Herder Lexikon, 1990, S. 88f)

Herakles, lat. Hercules, Herkules, einer der bedeutendsten u. zugleich
beliebtesten Heroen der griech. Sage; aus dem Stamm des Alkaios,
daher sein Beiname Alkeides. Sein eigentl. Name lässt sich nicht
eindeutig erklären; viell. Bedeutet er wegen der zahlr. Verbindungen zu
Hera „der durch Hera Berühmte“. [Herakles] war der Sohn des Zeus u.
der Alkmene, der Gattin des Amphitryon. Zeus näherte sich der Alkmene
in der Gestalt des auf einem Feldzug befindl. Amphitryon u. erklärte den
Olympiern, als der Tag der Geburt des v. ihm gezeugten Sohnes da war,
das nächste aus dem Hause des Perseus geborene Kind werde Herr über
Mykenai werden. Daraufhin verzögerte die v. Eifersucht geplagte Hera
die Geburtswehen u. ließ zunächst Eurystheus, Sohn des Sthenelos u.
der Nikippe, zur Welt kommen. Erst danach gebar Alkmene den
[Herakles] u. dessen Zwillingsbruder Iphikles, der aber nicht v. Zeus,
sondern von Amphitryon gezeugt war. – Schon als Säugling zeichnete
sich [Herakles] durch ungewöhnl. Körperkräfte aus. So tötet er die
Schlangen, die ihn u. seinen Stiefbruder im Auftrag der Hera umbringen
sollten. Er wurde in allen Künsten unterrichtet, aber als er seinen
Musiklehrer Linos, der ihn getadelt hatte, mit einer Leier erschlug,
schickte ihn sein Ziehvater auf den Kithairon, wo er die Herden zu hüten
hatte; hier erlegte er den Kithairon. Löwen, u. in diese Zeit fällt auch die
bei dem Sophisten Prodikos erzählte Parabel v. „[Herakles] am
Scheidewege“, wo er sich zw. Tugend. u Verweichlichung, verkörpert
durch zwei Frauengestalten, entscheiden musste u. die Tugend wählte.
– Als er die Thebaner v. schweren Tributleistungen und Orchomenos
befreit hatte, gab ihm der theban. König Kreon seine Tochter Megara zur
Frau. Wieder griff die rachsüchtige Hera in sein Leben ein; sie schlug ihn
mit einem Anfall von Wahnsinn, in dem er die mit Megara gezeugten
Kinder ermordete. Zu seiner Entsühnung musste er für 12 Jahre in den
Dienst des Eurystheus treten u. 12 schwierige Taten ausführen. Diese
„Arbeiten des [Herakles]“ sind in der Überlieferung zwar nicht in einer
streng geordneten Abfolge und auch inhaltl. Nicht immer
übereinstimmend dargeboten, bilden aber das Kernstück in der Sage um
[Herakles], obwohl sie bei weitem nicht das ganze Lebenswerk des
Helden ausmachen. Er bestand noch viele andere Abenteuer, über die die
Quellen jedoch sehr widersprüchl. Quellen berichten. – Nach Vollendung
der 12 Arbeiten trennte H. sich v. Megara, die er mit seinem Verwandten
und Kampfgefährten Iolaos vermählte. Er selbst heiratete nach
schweren Rivalitäten mit dem Flussgott Acheloos Deïaneira, die ihm den
Hyllos gebar. Als der Kentaur Nessos sich an Deïaneira zu vergehen
versuchte, wurde er v. [Herakles] getötet. Aus Rache riet er sterbend
Deïaneira, die um die Liebe ihres Gatten fürchtete, sein Blut als

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Liebeszauber aufzubewahren. Deïaneira tränkte mit diesem Blut ein
 Hemd, das sog. Nessoshemd, das ihr Mann bei einer Opferhandlung
 tragen wollte. Es fügte [Herakles] so schwere Wunden u. unerträgl.
 Schmerzen zu, dass er sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen ließ,
 den Philoktetes auf sein flehentliches Bitten hin angezündet hatte. Der
 Sterbende wurde bei Blitz u. Donner in den Olymp unter die
 Unsterblichen aufgenommen. Auch Hera versöhnte sich nun mit ihm, u.
 Zeus gab ihm Hebe zur Gemahlin. – [Herakles] wurde in der Antike in
 ganz Hellas verehrt. In Rom fand er 312 v. Chr. Aufnahme in den
 Staatskult, nachdem sich vorher schon ein privater Kult herausgebildet
 hatte. – Die Gestalt des [Herakles] war der Gegenstand zahlr.
 Dichtungen, in denen seine unterschiedl. Eigenschaften vom strahlenden
 Helden, der den Weg der Tugend gewählt hatte, bis zum groben,
 kraftstrotzenden Kämpfer herausgestellt sind. Auch in der bildenden
 Kunst spielt er seit der Antike eine bedeutende Rolle. Seine Taten sind
 uns oft nur aus bildl. Darstellungen, speziell. Vasenbildern, bekannt.
 (Herder Lexikon, 1990, S. 89ff)

Hermes, griech. Götterbote, Sohn des Zeus u. der Nymphe Maia; ein sehr
 alter Gott, dessen Verehrung weit verbreitet war. Er galt als Patron der
 Wanderer, Kaufleute, Hirten u. Schelme u. begann sein Leben gleich mit
 einigen Schelmenstreichen. So berichtet die Sage, dass er noch am Tage
 seiner Geburt in einer Höhle des arkad. Berges Kyllene die Leier erfand,
 die er aus einer Schildkröte herstellte, u. sein Bruder Apollon eine
 Rinderherde stahl, die er rückwärts trieb, wobei er seine eigenen Spuren
 mit verkehrt herum angezogenen Sandalen verwischte. Als er zur
 Rechenschaft gezogen werden sollte, lag er friedl. schlummernd in seiner
 Wiege. Nach einer Version musste er seinem Bruder die Rinder schließl.
 doch zurückgeben, nach einer anderen behielt er sie. Schenkte Apollon
 dafür die Leier. Apollon gab ihm einen Zauberstab, der zus. mit dem
 geflügelten Reisehut u. den Flügelschuhen charakterist. für [Hermes]
 wurde. Mit diesem Stab konnte er die Menschen einschläfern u. wieder
 aufwecken; später wurde der Zauberstab eher als Heroldsstab
 (Kerykeion) verstanden, d.h. als Attribut des Götterboten. – Etymolog.
 hängt der Name [Hermes] mit dem griech. Hermaion = Steinhaufen zus.
 Dem [Hermes] waren die den Wanderern zur Orientierung überall
 verbreiteten Steinhaufen heilig, ebenso die vor den Häusern
 aufgestellten Hermen, pfeilerförmige Bildmäler, mit bärtigem
 Hermeskopf, Armansätzen u. Phallos, die als Weg- u. Grenzzeichen
 dienten, aber auch die Behausungen der Menschen schützen sollten. –
 Neben den Einzelaufgaben, die ihm die olymp. Götter v. Fall zu Fall
 übertrugen, u. seine Funktion als Reisebegleiter, führte [Hermes] als
 Psychopompos (= Seelengeleiter) die Seelen der Toten ins Jenseits. In
 letzteren Zusammenhang gehört es, dass man am dritten Tag der
 Anthesterien, die als Frühlings- u. Totenfest gefeiert wurden, ihm Töpfe
 mit Speisen als Opfer hinstellte, wobei gleichzeitig für die Toten gebetet
 wurde. – Als Gott der Hirten, der die Fähigkeit besaß, die Herden zu
 vermehren, wurde [Hermes] manchmal mit einem Widder dargestellt. Da

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er schon als Säugling seinen Bruder erfolgreich bestohlen hatte, galt er
 auch als Gott des „glücklichen Fundes“, Hermaion [genannt], d.h., er war
 für Diebstahl u. Raub zuständig. Wegen seiner ungeheuren Schlauheit
 schrieb man ihm allerlei Erfindungen zu, sah in ihm aber auch einen
 Helfer auf geistigem Gebiet u. verehrte ihn z.B. als Patron der Redner.
 Ebenso stellte sich die Jugend bei den Wettkämpfen sportlicher Art unter
 seinen Schutz, eingedenk seiner eigenen Jugendlichkeit u. seiner
 Schnelligkeit. – Im Hellenismus änderte sich das [Hermes]-Bild unter
 ägypt. Einfluss. Als Trismegistos (der Dreimalgrößte) nahm [Hermes]
 Züge eines myst. Allgottes an. – Dem griech. [Hermes] entsprach bei
 den Römern Mercurius. (Herder Lexikon, 1990, S. 92)

Iapetos, ein Titan der griech. Mythologie; Sohn des Uranos u. der Gaia.
 Er heiratete Asia, Klymene oder Themis u. wurde Vater v. Atlas,
 Emimetheus u. Prometheus. Er wurde gelegentl. auch als Vater der
 Menschheit verstanden; nach einem Teil der Überlieferung warf ihn Zeus
 im Kampf mit den Titanen in den Tartaros, und über ihm entstand eine v.
 Menschen besiedelte Insel. (Herder Lexikon, 1990, S. 101)

Kratos, ein Titan, soll, wie ein Teil der Überlieferung berichtet,
 Prometheus auf Befehl des Hephaistos geblendet haben. (Herder
 Lexikon, 1990, S. 122)

Kronos, der jüngste und bedeutendste der Titanen; Sohn des Uranos u.
 der Gaia. Aus Zorn darüber, dass ihr Gemahl die Kyklopen u.
 Hekatoncheires verbannt hatte, überredete Gaia ihn, seinen Vater mit
 einer Sichel zu entmannen u. die Weltherrschaft an sich zu reißen. Damit
 ihm selbst ein ähnl. Schicksal erspart bliebe, verschlang [Kronos] alle
 seine Kinder, die er v. seiner Schwester u. Gemahlin Rheia besaß, mit
 Ausnahme des Zeus, der ihm aufgrund einer Täuschung entging; Rheia
 reichte ihm statt des Säuglings einen in Windeln gewickelten Stein. Als
 Zeus, der in einem Versteck von Nymphen aufgezogen wurde,
 herangewachsen war, zwang der seinen Vater, die Geschwister wieder
 auszuspeien. Daraufhin begann der Kampf um die Weltherrschaft, den
 Zeus schließl. gewann. Uranos u. alle, die auf seiner Seite standen, vor
 allem die Titanen, wurden in den Tartaros gesperrt, später allerdings
 begnadigt. Zeus übertrug dem Vater die Herrschaft über die Inseln der
 Seligen. – Die Vorstellung, eine Göttergeneration werde durch eine
 andere abgelöst, ist nicht griech., sondern höchstwahrscheinlich
 orientalischer Herkunft. – Eine andere Version sieht in dem
 Ablösungsmythos den Übergang v. einem Zeitalter zum nächsten, jeweils
 schlechteren, beginnend mit dem Goldenen Zeitalter, in dem [Kronos]
 eine milde Herrschaft ausübte u. die Menschen in einem paradiesischen
 Zustand lebten. (Herder Lexikon, 1990, S. 123f)

Pandora (gr. = die Allbeschenkte), in der griech. Mythologie das auf
 Befehl des Zeus v. Hephaistos geschaffene erste Weib, das sich durch
 große Schönheit auszeichnete u.v. den Göttern mit vielen reizvollen

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Gaben ausgestattet war. Es wurde v. Hermes auf die Erde gebracht,
 versehen mit einer Büchse, die außer der Hoffnung alle Übel der Welt
 enthielt. [Pandora] sollte die Menschheit dafür strafen, dass Prometheus
 das Feuer geraubt hatte. Obwohl Prometheus seinen Bruder Epimetheus
 warnte, heiratete dieser [Pandora], die sogleich die Büchse öffnete,
 worauf großes Unheil über die Menschen hereinbrach. Nur die Hoffnung
 blieb in dem Gefäß zurück. – Möglicherweise verbarg sich hinter
 [Pandora] eine alte Erdgöttin, die dem Epimetheus die Tochter Pyrrha,
 Gemahlin des Deukalion, gebar.

Prometheus (gr = der Vorausdenkende), in der griechischen Mythologie
 einer der Titaten, Sohn des Iapetos und u.a. der Bruder des Epimetheus.
 Er galt als Wohltäter, Kulturbringer u. Helfer der Menschheit, der er auch
 das Feuer brachte; häufig betrachtete man ihn als Schöpfer des
 Menschengeschlechtes. Zeus fürchtete den Übermut der Menschen u.
 schickte Pandora auf die Erde. [Prometheus] wurde wegen des
 Feuerraubs zur Strafe an den Kaukasus geschmiedet, wo tägl. ein Adler
 an seiner Leber fraß, bis Herakles den Voel tötete. – Der P.-Stoff ist in
 der Weltlit. Vielfach verarbeitet worden, u.a. in einer Trilogie des
 Aischylos. (Seite...)
 Bilder zu Prometheus:
 http://commons.wikimedia.org/wiki/Prometheus_%28mythology%29?us
 elang=de (1.1.2011)

Uranus, in der griechischen Mythologie Personifikation des Himmels, der
 älteste der Götter. Meist als Sohn der Gaia (Erde) gen. u. später auch als
 deren Gatte, dem sie die Titanen Kyklopen, Hekatoncheires, Giganten
 u.a. gebar. Da [Uranos] auf seine Kinder eifersüchtig war u. viele v.
 ihnen im Schoß der Erde, dem Tartaros, verbarg, stiftete Gaia ihren Sohn
 Kronos an, seinen Vater vom Thron zu stürzen. Kronos entmannte den
 Uranos mit einer Sichel, warf dessen Genitalien ins Meer u. riß die
 Weltherrschaft an sich. Später wurde er v. seinem Sohn Zeus ebenfalls
 entmachtet. (Herder Lexikon, 1990, S. 228)

Zeus, der oberste Gott der Griechen u. zugleich der einzige, dessen
 indogerman. Herkunft als beweisen gelten darf. Sein Name, vom
 indogerm. div. = leuchtend abgeleitet, stimmt wahrscheil. mit dem
 Namen des höchsten Gottes bei anderen indogerm. Völkern überein. –
 Dem Mythos nach war Zeus ein Sohn des Kronos u. der Rheia; er besaß
 zahlr. Geschwister, darunter Poseidon, Hades, Hera u. Demeter. Kronos,
 der einstmals seinen Vater Uranos entthront hatte, um selbst die
 Herrschaft an sich zu reißen, fürchtete, es könne ihm ähnl. ergehen, u.
 verschlang deshalb alle seine Kinder bis auf [Zeus], den Rheia in einer
 Grotte versteckte, während sie für Kronos einen in Windeln gewickelten
 Stein, den dieser für den kleinen [Zeus] hielt, reichte. Später zwang
 [Zeus] seinen Vater, die Geschwister wieder auszuspeien. Nachdem er
 die Titanen mit Hilfe seiner Brüder besiegt hatte, teilte er sich mit
 Poseidon u. Hades die Weltherrschaft: Poseidon wurde das Meer

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zugeteilt, Hades die Unterwelt, während [Zeus] sich Himmel und Erde
 vorbehielt. Nachdem auch noch die Giganten u. Typhon vernichtet
 waren, blieb [Zeus’] Vorherrschaft unangefochten. Er galt v. nun an als
 Nikephoros, d.h. als Siegbringer, dem höchstens die Moiren Konkurrenz
 machen konnten. – Die Griechen sahen in [Zeus] zunächst einen
 Wettergott, den sie sich auf einem Berg, vor allem auf dem Olymp, oder
 im Himmel thronend u. Blitze u. Donnerkeile auf die Erde schmetternd
 vorstellten. Seine Funktionen gingen jedoch nach u. nach weit darüber
 hinaus: Er war der Vater der Götterfamilie, wurde aber auch v. den
 Menschen als der ihren Besitz schützende Hausvater gesehen. Er sorgte
 für Sitte u. Ordnung des Staates, hütete die Freiheit u. das Recht, war
 als [Zeus] Xenios Schirmherr der Fremden u. der Gastfreundschaft,
 erhörte als [Zeus] Meilichios Gebete, nahm Sühneopfer entgegen u. galt
 als der große Soter. Es kaum einen Lebensbereich, in dem er keine Rolle
 gespielt hätte. Man nannte ihn vielfach „Vater [Zeus]“, doch wurde sein
 Name im Zuge einer Art v. Monotheismus zeitweise auch einfach im
 Sinne v. „Gott“ verwendet. – Obgleich als oberste Gottheit allseitig
 anerkannt, nahm sich sein Kult in histor. Zeit relativ bescheiden aus. Am
 bedeutendsten war er wohl in Dodona, der Orakelstätte mit der
 berühmten [Zeus]-Eiche, u. in Olympia, wo es urspr. ebenfalls ein
 [Zeus]-Orakel gab u. wo zu Ehren des Gottes die Olympischen Spiele
 abhalten wurden; hier befand sich auch der prächtigste [Zeus]-Tempel
 ganz Griechenlands mit dem v. Pheidias geschaffenen Goldelfenbein-
 Kultbild, das zu den Sieben Weltwundern gezählt wurde. In Athen beging
 man zu Ehren des Gottes das Fest der Diasia. – Einerseits ein Gott
 höchster Würde, der die Weltordnung garantierte, weist [Zeus]
 andererseits ans Burleske grenzende Züge in seinem Verhältnis zu
 Frauen auf. Er besaß nacheinander mehrere Göttinnen als Gemahlin,
 obwohl die Überlieferung teilweise die ewig eifersüchtige Hera als seine
 einzige Frau erwähnt. Daneben verband er sich auch mit sterblichen
 Geliebten, u. entspr. Groß war seine Nachkommenschaft. Beinahe jedes
 vornehme Geschlecht Griechenlands konnte sich auf einen [Zeus]-
 Abkömmling zurückführen u. damit sein Ansehen heben. (Herder
 Lexikon, 1990, S. 233f)

Quelle
Herder Lexikon (1990). Griechische und römische Mythologie. 5. Auflage.
 Freiburg: Herder

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