Protokolle zur Klassifikation, Überwachung und Therapie in der Kinderrheumatologie (PRO-KIND): Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis - GKJR

 
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Kinder-
GKJR-Kommission PRO-KIND: Protokolle                                                                                           rheumatologie               136

Protokolle zur Klassifikation, Überwachung und
Therapie in der Kinderrheumatologie (PRO-KIND):
Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis
Ergebnisse der Arbeitsgruppe Polyarthritis in der GKJR-Kommission PRO-KIND
F. Weller-Heinemann; G. Ganser; M. Sailer-Höck; A. Günther; I. Foeldvari; G. Horneff
Arbeitsgruppe Polyarthritis in der GKJR-Kommission PRO-KIND

Präambel                                                    Auch auf internationaler Ebene wurden         2. Diagnosestandard
                                                         Netzwerke gegründet, die auf der Basis von
Die hier vorliegenden Protokolle für das                 Therapieempfehlungen Protokolle zu einer
                                                                                                           Diagnosekriterien (2001 ILAR-
erste Behandlungsjahr bei der polyartikulä-              Vereinheitlichung der Therapie erstellten und
                                                                                                           Edmonton)
ren juvenilen idiopathischen Arthritis sol-              über Outcome-Analysen eine vergleichende

                                                                                                                                                                 Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
len als Anleitung zur Indikation, Durch-                 Messung der Therapieergebnisse erlauben           Definition:
führung und Überwachung der Therapie                     und dann eine schrittweise Verbesserung der       • Erkrankungsalter (Symptombeginn vor
im klinischen Alltag dienen und orientie-                Therapieempfehlungen ermöglichen.                    dem vollendeten 16. Lebensjahr)
ren sich am Leitbild der Leitlinie zur The-                                                                • Vorliegen einer gesicherten Arthritis
rapie der juvenilen idiopathischen Arthritis                                                                  von zumindest sechs Wochen Dauer
(1) und den hier formulierten Zielen:                    1. Definition der                                 • Vorliegen von kumulativ zumindest fünf
    Die Voraussetzung für eine erfolgreiche              Erkrankung                                           betroffenen Gelenken (Polyarthritis) in
Therapie ist eine frühzeitige Diagnosestel-                                                                   den ersten sechs Erkrankungsmonaten
lung und Zuweisung der Patienten an Ärzte                Die Definition und Klassifikation der juveni-     • Ausschluss anderer Ursachen für eine
und Ärztinnen mit Kompetenz und Erfah-                   len idiopathischen Arthritis (JIA) erfolgt           Arthritis – Vorliegen von zumindest
rung in der Behandlung der JIA.                          nach den ILAR-Kriterien (2, 3). Die Diagno-          fünf beteiligten Gelenken in den ersten
    Die Ziele der Therapie sind die rasche und           se JIA steht für chronische, zumindest               sechs Erkrankungsmonaten
effektive Entzündungsbehandlung mit entspre-             sechs Wochen persistierende Arthritiden mit       • Ausschluss andere JIA-Kategorien (Pso-
chender Schmerzbekämpfung, die Kontrolle der             einem Erkrankungsbeginn bis zum vollen-              riasis, HLA-B27 bei ♂ > 6 J., systemi-
Grunderkrankung und gegebenenfalls die Re-               deten 16. Lebensjahr nach Ausschluss ande-           sche Krankheitszeichen)
missionsinduktion, die Vermeidung von körper-            rer Ursachen. Eine Subklassifikation in sechs     • Definition der Arthritis: Entzündlich be-
licher Behinderung durch Gelenkkontrakturen,             Diagnosekategorien erfolgt nach Ablauf der           dingte Schwellung und/oder entzünd-
Gelenkdestruktion, Wachstumsstörung in den               ersten sechs Erkrankungsmonate in Abhän-             lich bedingte schmerzhafte Bewe-
betroffenen Gelenken mit der Folge von Fehlstel-         gigkeit von der Anzahl betroffener Gelenke           gungseinschränkung
lungen, Erhalt der Sehkraft, Vermeidung der              und extraartikulärer Manifestationen. Bei ei-
Schädigung innerer Organe, Unterstützung bei             ner Polyarthritis sind in den ersten sechs        Definition der Ausschlussdiagnostik
psychosozialer Belastung des Patienten und der           Erkrankungsmonaten zumindest fünf Ge-             (für welche JIA-Kategorien soll der
Familie, Gewährleistung einer weitgehend stö-            lenke entzündlich betroffen. Die Erkrankung       Standard nicht gelten)
rungsfreien somatischen und psychosozialen               zeigt i. d. R. eine Symmetrie und eine Mitbe-     •   Systemische JIA, persistierend oligoarti-
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.                 teiligung auch kleiner Gelenke. Unterschie-           kuläre JIA, ERA, aktive chronische Uvei-
                                                         den wird zwischen der Rheumafaktor-positi-            tis

Korrespondenzadresse
                                                         ven Polyarthritis und der Rheumafaktor-ne-        •   Andere rheumatologische System-
Prof. Dr. Gerd Horneff
                                                         gativen Polyarthritis. Das Vorliegen eines            erkrankungen
Asklepios Klinik Sankt Augustin                          Rheumafaktors gilt als prognostisch ungüns-
Zentrum für Neonatologie und Allgemeine Pädiatrie        tig. Unklar ist, ob dem Vorliegen von Anti-       Basisdiagnostik
Arnold-Janssen-Str. 29, 53575 Sankt Augustin
Tel.: 0 22 41/249 200, Fax: 0 22 41/2 49 203
                                                         körpern gegen cyclische citrullinierte Peptide    •   Anamnese inklusive Familienanamne-
E-Mail: g.horneff@asklepios.com
                                                         eine vergleichbare Bedeutung zukommt.                 se und Impfstatus
                                                             Auch bei anderen JIA-Kategorien kann          •   Klinik: vollständiger Gelenkstatus,
Protocols on classification, monitoring and therapy      eine Beteiligung von zumindest fünf Ge-               klinisch internistischer Befund
in children‘s rheumatology (PRO-KIND)
Results of the working group Polyarticular juvenile
                                                         lenken vorliegen. Die Therapie dieser Pa-         •   Labor: BSG, BB, Diff, CRP, ASAT, ALAT,
idiopathic arthritis                                     tienten soll sich nach den GKJR-Empfeh-               GGT, Kreatinin, Harnsäure, LDH, Ca, AP,
arthritis + rheuma 2017; 37: 136–141                     lungen für diese JIA-Kategorien richten.              Phosphat-Urinstatus

© Schattauer 2017                                                                                                            arthritis + rheuma 2/2017
Kinder-
137       rheumatologie                                     F. Weller-Heinemann et al.: PRO-KIND: Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis

         •   Serologie: Rheumafaktoren, CCP, ANA,        soll symptomatisch sein. Prognoseparameter,     4.1.3. Definition von Sicherheits-
             HLA-B27, IgG, IgA, IgM, Infektionssero-     Kriterien für Therapieansprechen (z. B. mini-   parametern und Kontrollintervallen
             logie (HBs-Ak, Masern-Ak, VZV bei un-       mal ACR30, Abfall JADAS10, Arzt/Pat. VAS
             sicherem Impfstatus)                        < 50 %), Kriterien für Eskalation der Thera-    •   Klinische Kontrolle alle vier bis sechs
         •   Geeigneter Test zum Ausschluss ei-          pie, Kriterien für Beendigung der Therapie          Wochen bis eine Besserung eingetreten
             ner TBC (z. B. Quantiferon-Test bzw.        sollen bei der Indikation für den Therapiebe-       ist, dann alle drei Monate
             Tuberkulin-Hauttest bei Kindern             ginn sowie ein Therapieende oder einen The-     •   Blutbild inklusive Differenzierung, Blut-
             < 5 Jahren) vor Start eines Biologikums     rapiewechsel Beachtung finden                       senkungsgeschwindigkeit (BSG), C-
         •   Instrumente (Gelenksstatus, Juvenile                                                            reaktives Protein (CRP), Kreatinin,
             Arthritis Disease Activity Score [JADAS],
                                                         4.1. Definition von Prognose-                       ASAT, ALAT, GGT, LDH alle vier bis
             Childhood Health Assessment Questio-                                                            sechs Wochen bis eine Besserung einge-
                                                         parametern, Aktivitätsparametern,
             naire [CHAQ], Juvenile Arthritis Dama-                                                          treten ist, dann alle drei Monate
                                                         Zielen der Therapie, Indikation zu
             ge Index [JADI], Pediatric Rheumatolo-                                                      •   Harnsäure: 1/Jahr
             gy Quality of Life Scale [PR-QL])           Therapieende oder -wechsel                      •   RF bei initialer Positivität: 4/Jahr
         •   Bildgebung: Sonografie befallener           4.1.1. Prognoseparameter
             oder verdächtiger Gelenke, Röntgen fa-
                                                                                                         4.1.4. Definition von Therapiezielen
             kultativ: bei RF+ oder CCP+ Hände a. p.     Hinweise auf günstige Prognose der Ge-
             bds., Vorfüße, wenn klinisch befallen,      lenkerkrankung:                                 •   Therapieziel ist das Erreichen der Re-

                                                                                                                                                         Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
             MRT, wenn befallen oder fraglich befal-     • ANA positiv, Rheumafaktoren (RF)                  mission – gemessen an der Definition
             len (Kiefergelenke, HWS, Hüftgelenke)          negativ, Antikörper gegen cyclische              nach JADAS (JADAS10 ≤ 1) oder an der
                                                            citrullinierte Peptide (CCP) negativ             vorläufigen Definition für klinische Re-
                                                                                                             mission (4)
      3. Erfassung der                                   Hinweise auf ungünstige Prognose der Ge-        •   Ein akzeptierbares Ansprechen ist das
      Krankheitsaktivität                                lenkerkrankung:                                     Erreichen eines Zustandes der minima-
                                                         • RF oder CCP positiv                               len Krankheitsaktivität – gemessen an
         •   Domänen der JADAS-Kriterien                 • Arthritis der Hüftgelenke, Handgelenke,           der Definition nach JADAS (JADAS10
             – Aktive Gelenke (geschwollene bzw.            Kiefergelenke                                    ≤ 3,8) bzw. eines „Parent acceptable
                 dolente Gelenke mit Bewegungs-          • bereits vorliegende radiologische Schä-           symptom state“ (JADAS10 ≤ 5,4) bzw.
                 einschränkung)                             den (Erosionen oder Gelenkspaltver-              eines „Child acceptable symptom state“
             – VAS Global Krankheitsaktivität Arzt          schmälerung)                                     (JADAS10 ≤ 4.5) (5)
             – VAS Global Beeinträchtigung Eltern/                                                       •   Ein minimal notwendiges Ansprechen
                 Patient                                                                                     ist das Erreichen einer Verbesserung ge-
                                                         4.1.2. Aktivitätsparameter (Ref. 5)
             – BSG/CRP                                                                                       messen an der Abnahme des JADAS10
         •   CHAQ-DI                                     Definition einer JADAS-Remission                    (Definition für JADAS-Ansprechen,
         •   VAS Schmerzen                               • JADAS10 ≤ 1                                       Ref. 6) (▶ Tab. 1)
         •   Dauer der Morgensteifigkeit                 Definition von minimaler Aktivität              •   Bezüglich struktureller Veränderungen
             (Eltern/Patient)                            • JADAS10 ≤ 3,8                                     ist die Verhinderung von Gelenkschä-
                                                                                                             den bzw. Progression der Gelenkschä-
                                                         Definition einer akzeptablen Krankheits-
                                                                                                             den ein Therapieziel
                                                         aktivität aus Elternsicht
      4. Therapie                                        • JADAS10 ≤ 5,4
                                                         Definition von moderater Aktivität              4.1.5. Definition eines
      Die Indikationsstellung sowie die Auswahl
      und die Dosierung der Medikamente obliegt          • JADAS10 > 3,8 und ≤ 10,5                      Therapieversagens
      dem behandelnden Arzt. Bei der Auswahl der         Definition von hoher Aktivität                  •   Fehlen einer Besserung des JADAS
      Medikamente sollen Wirksamkeit, Verträg-           • JADAS10 > 10,5                                    (nach Horneff & Becker, 2013)
      lichkeit und langfristige Sicherheit sowie der
      Zulassungsstatus Beachtung finden. Nach
      Möglichkeit sollen ausschließlich in Indikati-     Tab. 1                                              JADAS10 zu Baseline
      on, Alter und Dosis zugelassene Medikamen-         Cut-off für Verbesse-
      te zum Einsatz kommen. Unterschiede in der         rungen im JADAS10                                   > 5–15       > 15–25        > 25–40
      zu erwartenden Wirksamkeit, wie z. B. bei                                                              Δ JADAS10 absolut
      Einsatz von Adalimumab statt Etanercept bei                                Cut-off für Verbesserung 4               10             17
      Vorliegen einer rezidivierenden chronischen
                                                                                                             Δ JADAS10 relativ
      Uveitis, sollen Beachtung finden. Die Thera-
      pie während der diagnostischen Evaluierung                                 Cut-off für Verbesserung 41 %            53 %           57 %

      arthritis + rheuma 2/2017                                                                                                     © Schattauer 2017
Kinder-
F. Weller-Heinemann et al.: PRO-KIND: Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis                                           rheumatologie             138

•   Jeder JADAS-Wert aber eine notwendi-         bzw. durch die Vermeidung von Krank-                       geeignet für Patienten mit aktiver Arthri-
    ge tägliche Steroiddosis von ≥ 0,2 mg/kg     heitsschüben.                                              tis, unabhängig von schlechter Prognose
•   Die Verschlechterung (erneute Zunah-            Die vorliegenden Protokolle der GKJR                •   Die empfohlenen Dosierungen gängiger
    me) des JADAS                                orientieren sich an den Ergebnissen der                    NSAR sind in ▶ Tabelle 2 aufgeführt.
•   Therapieziel „inaktive Erkrankung“           kontrollierten randomisierten Studien
    nach 4.1.4. nicht erreicht                   und der Zulassung. Die Auswahl der The-                5.3. Systemische Steroide
                                                 rapie bleibt dem behandelnden Arzt im
4.1.6. Indikation für einen
                                                 Sinne seiner Therapiefreiheit vorbehalten,             •   Eine systemische hochdosierte Therapie
                                                 insbesondere was die Entscheidung für                      mit Kortikosteroiden kann indiziert
Therapiewechsel
                                                 die Auswahl des Biologikums betrifft. Da-                  sein bei erheblicher immobilisierender
•   Nichterreichen eines JADAS-Anspre-           bei sollen sowohl wissenschaftliche Er-                    Krankheitsaktivität (▶ Tab. 3)
    chens (wie definiert nach ▶ Tabelle 1)       kenntnisse über die Wirksamkeit bei einer              •   Eine systemische niedrigdosierte Thera-
    zu Monat 3                                   begleitenden Uveitis einfließen als auch                   pie mit Kortikosteroiden kann in der
•   Nichterreichen einer JADAS-„parent           die individuelle Situation des Kindes, die                 Langzeittherapie z. B. bei erheblicher
    minimal acceptable disease activity“         eine subkutane oder intravenöse Applika-                   Morgensteifigkeit indiziert sein
    Monat 6 (JADAS10 ≤ 5,4)                      tion eines Medikamentes bevorzugen las-                •   Eine intravenöse ultrahochdosierte
•   Nichterreichen JADAS-MDA ≤ 3,8) zu           sen.                                                       Steroidpulstherapie kann initial indi-
    Monat 12                                        Eine Empfehlung zu einem „off la-                       ziert sein bei hoher Krankheitsaktivi-

                                                                                                                                                                Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
                                                 bel“-Einsatz wird ausdrücklich nicht aus-                  tät, immobilisierender Erkrankung
                                                 gesprochen. Eine „off label“-Therapie kann                 und kritischen extraartikulären Mani-
5. Allgemeine                                    aber nach Einschätzung des behandelnden                    festationen
Therapierichtlinien                              Arztes indiziert sein und ist möglich und
                                                 von den Krankenkassen zu bezahlen, wenn                5.4. Intraartikuläres
5.1. Präambel                                    eine schwere gesundheitliche Beeinträchti-
                                                                                                        Triamcinolonhexacetonid
Die Pharmakotherapie der JIA hat sich in         gung oder ein mit Schmerzen verbundenes
den letzten 15 Jahren erheblich gewandelt.       Leiden mangels therapeutischer Alternati-              •   Eine Indikation zur intraartikulären
Sie besteht initial zwar weiterhin aus einer     ven nicht wirksam behandelt werden                         Therapie mit Kortikosteroiden kann bei
variablen Kombination von nichtsteroida-         könnte und Forschungsergebnisse vorlie-                    jeder aktiven Arthritis bestehen. Diese
len Antirheumatika, systemisch und in-           gen, die erwarten lassen, dass das Arznei-                 kann einen initialen Therapiebaustein
traartikulär zu applizierenden Kortiko-          mittel für die betreffende Indikation zuge-                darstellen oder im Verlauf zusätzlich zu
steroiden und klassischen Basistherapeuti-       lassen werden könnte (BSG Urteil Az: B 1                   anderen Therapiemaßnahmen erfolgen.
ka, v. a. Methotrexat, doch haben sich Arz-      KR 37/00 R vom 19.03.2002).                                Die Therapie lässt sich in mehrmonati-
neimittel aus der Gruppe der ständig                                                                        gen Intervallen wiederholen; Triamci-
wachsenden Gruppe der Biologika fest             5.2. Nichtsteroidale                                       nolonhexacetonid (TH) ist anderen Prä-
etabliert. Derzeit stehen Zulassungen zur        Antirheumatika (NSAR)                                      paraten vorzuziehen.
Behandlung der polyartikulären JIA für                                                                  •   Dosis für TH 0,5–1 mg/kg Körperge-
insgesamt fünf Biologika zur Verfügung,          •   Keine NSAR-Monotherapie (ohne Kor-                     wicht in große Gelenke (Knie, Hüfte,
nachdem sie ihre Wirksamkeit bei der JIA             tikosteroidinjektionen) bei Patienten                  Schulter), bis zu 0,5 mg/kg in mittelgro-
unter Beweis gestellt haben durch das sig-           mit aktiver Arthritis                                  ße Gelenke (Hand-, Sprung-, Ellenbo-
nifikant häufigere Erreichen eines Thera-        •   NSAR-Monotherapie (ohne zusätzliche                    gengelenke) und bis 2 mg pro kleinem
pieerfolgs gemessen durch den PedACR                 Therapie) für länger als zwei Monate un-               Gelenk (Finger-, Zehengelenke).

Medikation      Tagesdosis                     Bemerkung                                                                           Tab. 2
                                                                                                                                   Empfohlene Dosie-
Naproxen        10–15 mg/kg in 2 ED            Altersgrenze der Zulassung, Tabletten ab 12 Jahren, Saftformulierung als            rungen von gängigen
                                               Importarzneimittel verfügbar, bzw. als Individualrezeptur, Altersgrenze > 1 Jahr    NSAR
Ibuprofen       30–40 mg/kg in 3–4 ED          Zulassung im Kindesalter ab Alter 6 Monate, Saftformulierung verfügbar
Indometacin     2–3 mg/kg in 3–4 ED            Zulassung im Kindesalter ab Alter 2 Jahre, Saftformulierung verfügbar
Diclofenac      2–3 mg/kg in 2–3 ED            Zulassung im Kindesalter ab Alter 9 Jahre
Meloxicam       0,25–0,375 mg/kg in 1 ED       keine Zulassung für JIA, Zulassung ab 16 Jahre für rheumatoide Arthritis,
                                               ankylosierende Spondylitis und Arthrose
Celecoxib       6–12 mg/kg in 2ED              keine Zulassung für Kinder- und Jugendliche in Deutschland, Zulassung in den
                                               USA für Kinder ab 2 Jahren

© Schattauer 2017                                                                                                             arthritis + rheuma 2/2017
Kinder-
139          rheumatologie                                F. Weller-Heinemann et al.: PRO-KIND: Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis

      5.5. Methotrexat (MTX)                          Tab. 3   Einsatz von systemischen Steroiden

                                                      Hochdosiert (bei erheblicher                  Prednison, Prednisolon, Methylprednisolon in einer
      Bei allen Patienten indiziert, wenn nach        immobilisierender Krankheitsaktivität)        Dosis bis 2 mg/kg pro Tag in 3 ED für ca. 2 Wo mit
      der initialen diagnostischen Phase weiter-                                                    anschließender wöchentlicher Dosisreduktion um
      hin eine aktive Polyarthritis besteht.                                                        ca. 20–25 % über 4–8 Wo
      • Dosis 10–20 mg/qm/einmal pro Wo               Niedrigdosiert (in der Langzeittherapie,      < 0,15 mg/kg, ggf. alternierend < 0,2 mg/kg KG alle
      • Applikationsweg: p. o. oder s. c.             z. B. bei erheblicher Morgensteifigkeit)      48 h
      • Zusätzlich optional zu empfehlen:             Steroidpulstherapie (bei hoher                Methylprednisolon, 10–30 mg/kg als Kurzinfusion
         Folsäure 5 mg, 1 x/Wo 24 Stunden nach
                                                      Krankheitsaktivität, immobilisierender        an 3 konsekutiven Tagen, maximal 1000 mg.
         Methotrexat                                  Erkrankung, kritischen extraartikulären       Wiederholbar nach 2–4 Wo
      • Der Einsatz von Methotrexat kann auf-         Manifestationen)
         grund einer Doppelblind-Placebo-kon-
         trollierten Studie bei polyartikulärer JIA
         mit dem Evidenzgrad 1A begründet             5.9. Etanercept                                       juvenilen Arthritis mit dem Evidenz-
         werden (7)                                                                                         grad 1A begründet werden (14)
                                                      •   Dosis 2 x 0,4 mg oder 1 x 0,8 mg/Wo
      5.6. Sulfasalazin                                   bzw. 0,8 mg/kg/Wo in 1–2 Injektionen          5.13. Golimumab
                                                      •   Maximal 50 mg/Wo

                                                                                                                                                          Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
      •    Dosis 30–50 mg/kg/Tag, einschleichend      •   Der Einsatz von Etanercept kann auf-          •   Dosis: 30 mg/qm s. c. alle 4 Wo
           über z. B. 2–4 Wo                              grund einer Doppelblind-Placebo-kon-          •   Es besteht eine Zulassung für Kinder
      •    Nur bei HLA-B27-positiven Patienten            trollierten Studie bei der polyartikulären        und Jugendliche mit Poylarthritis ab ei-
      •    Eventuell in Kombination mit Methotrexat       juvenilen Arthritis mit dem Evidenz-              nem Gewicht von 40 kg
      •    Der Einsatz von Sulfasalazin kann auf-         grad 1A begründet werden (11)                 •   Der Einsatz von Golimumab kann auf-
           grund der Ergebnisse einer Doppel-                                                               grund einer Doppelblind-Placebo-kon-
           blind-Placebo-kontrollierten Studie bei    5.10. Adalimumab                                      trollierten Studie bei der polyartikulären
           der polyartikulären juvenilen Arthritis                                                          juvenilen Arthritis mit dem Evidenz-
           mit dem Evidenzgrad 3 begründet wer-       •   Bis Alter 13 Jahre 24 mg/qm alle 2 Wo,            grad 3 begründet werden (15)
           den (8)                                        maximal 40 mg/Injektion. Ab 13 Jahre
                                                          40 mg/2 Wo. In Ausnahmefällen 40 mg/          5.14. Therapiealgorithmen
      5.7. Hydroxychloroquin                              Wo
                                                      •   Der Einsatz von Adalimumab kann auf-          Die nachfolgenden Therapiealgorithmen
      •    Dosis 5–7 mg/kg Base bezogen auf               grund einer Doppelblind-Placebo-kon-          (▶ siehe Kasten auf Seite 140) stellen Mög-
           Idealgewicht                                   trollierten Studie bei der polyartikulären    lichkeiten zur Abfolge von Therapieent-
      •    Keine Indikation als Monotherapie              juvenilen Arthritis mit dem Evidenz-          scheidungen dar.
      •    Ausnahmsweise in Kombination mit               grad 1A begründet werden (12).                    Die Auswahl der Therapie obliegt der
           Methotrexat                                                                                  Entscheidung des behandelnden Arztes.
      •    Der Einsatz von Hydroxychloroquin          5.11. Tocilizumab                                 Die Auswahl der einzelnen Präparate ob-
           kann aufgrund der Ergebnisse einer                                                           liegt ebenso der Entscheidung des behan-
           Doppelblind-Placebo-kontrollierten         •   Dosis i. v. 8 mg/kg/4 Wo bei ≥ 30 kgKG,       delnden Arztes. Die Zulassung der Präpa-
           Studie bei der polyartikulären juvenilen       10 mg/kg/4 Wo bei < 30 kg KG                  rate soll beachtet werden. Bei Vorliegen ei-
           Arthritis mit dem Evidenzgrad 3 be-        •   Maximal 800 mg/Anwendung                      ner Uveitis soll erwogen werden, Adalimu-
           gründet werden (9)                         •   Der Einsatz von Tocilizumab kann auf-         mab den Vorzug vor Etanercept zu geben.
                                                          grund einer Doppelblind-Placebo-kon-              Grundsätzlich kann parallel eine Thera-
      5.8. Leflunomid                                     trollierten Studie bei der polyartikulären    pie mit NSAR, eine niedrig dosierte syste-
                                                          juvenilen Arthritis mit dem Evidenz-          mische Therapie mit Kortikosteroiden und
      •    Nicht zugelassen, daher keine Empfeh-          grad 1A begründet werden (13)                 die intraartikuläre Applikation von Triam-
           lung zur Therapie                                                                            cinolonhexacetonid nach Bedarf indiziert
      •    Dosis bei Kindern bis 20 kg Körperge-      5.12. Abatacept                                   sein (adjuvante Therapie).
           wicht 10 mg tägl., bei 20–40 kg KG                                                               Die Effektivität der Therapie soll anhand
           15 mg tgl. und über 40 kg 20 mg tgl.       •   Dosis: 10 mg/kg Wo 0, 2 und 4 dann alle       des JADAS in regelmäßigen Abständen beur-
      •    Einsatz von Leflunomid kann aufgrund           4 Wo                                          teilt werden. Nach Beginn einer Therapie mit
           einer Doppelblind-Placebo-kontrollier-     •   Kombination mit Methotrexat                   Methotrexat ist eine Beurteilung der Effekti-
           ten Studie bei der polyartikulären juve-   •   Der Einsatz von Abatacept kann auf-           vität nach drei bis sechs Monaten sinnvoll.
           nilen Arthritis mit dem Evidenzgrad 3          grund einer Doppelblind-Placebo-kon-          Die Entscheidung zu einem Therapiewechsel
           begründet werden (10)                          trollierten Studie bei der polyartikulären    soll in Abhängigkeit der Verbesserung des

      arthritis + rheuma 2/2017                                                                                                      © Schattauer 2017
Kinder-
F. Weller-Heinemann et al.: PRO-KIND: Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis                                       rheumatologie               140

                                                                                                     in zwei Projekten, drei in drei, fünf in vier
 Therapiealgorithmen                                                                                 und zwei in fünf Projekten.
                                                                                                        Im Rahmen des Vorbereitungstreffens
 Therapiealgorithmus 1                             Therapiealgorithmus 2                             wurde ein mögliches Vorgehen zur Kon-
 Primäre Therapieentscheidung: Methotrexat         Primäre Therapieentscheidung: Methotrexat         sentierung von Protokollen durch Arbeits-
 • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               gruppen und Fachgesellschaft vorgeschla-
 Eskalation der Therapie: Wechsel zu einem         Eskalation der Therapie: Kombinationstherapie     gen. Die Vorstellung beinhaltete ein mehr-
 der zugelassenen Biologika (Adalimumab/           mit einem der zugelassenen Biologika (Adali-      stufiges Vorgehen mit verschiedenen Kon-
 Etanercept/Tocilizumab)                           mumab/Etanercept/ Golimumab/Tocilizumab)          sentierungsprozessen:
 • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               Erstellung eines „Entwurfes“ durch
 Eskalation der Therapie: Wechsel zu einem         Eskalation der Therapie: Wechsel zu einem ande-   ≥ 1 Teilnehmer der Arbeitsgruppe
 anderen zugelassenen Biologikum (Adalimu-         ren zugelassenen Biologikum (Abatacept/ Adali-                           ↓
 mab/Etanercept/Tocilizumab)                       mumab/Etanercept/ Golimumab/Tocilizumab)          → 1. Rundmail an übrige Teilnehmer der
 • Adjuvante Therapie: NSAR, Low-dose-Ste-         • Adjuvante Therapie: NSAR, Low-dose-Ste-         Arbeitsgruppe
    roide, i. a. TH nach Bedarf                       roide, i. a. TH nach Bedarf                                           ↓
                                                                                                     → Konsentierung innerhalb der Arbeits-
                                                                                                     gruppe (als Konsens wird die Zustimmung
 Therapiealgorithmus 3                             Therapiealgorithmus 4                             von zumindest 80 % der Teilnehmer defi-

                                                                                                                                                              Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
 Primäre Therapieentscheidung: i. a. Steroide      Primäre Therapieentscheidung: Steroide            niert) mittels Telefonkonferenzen
 in ≥ 5 aktive Gelenke + MTX 15 mg/qm              hochdosiert (ggf. Pulse) + Methotrexat                                   ↓
 • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               → Web-Survey 1: zur Konsentierung wer-
 Eskalation der Therapie: erneute i. a. Steroide   Eskalation der Therapie: Kombinationsthera-       den alle GKJR-Mitglieder aufgefordert (als
 in aktive Gelenke                                 pie mit einem der zugelassenen Biologika          Konsens wird die Zustimmung von zumin-
 • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               (Adalimumab/Etanercept/Golimumab/Tocili-          dest 80 % der Teilnehmer definiert)
 Eskalation der Therapie: 1. Biologikum ±          zumab)                                                                   ↓
 MTX, + i. a. Steroide                             • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               → ggf. erneute Konsentierung innerhalb
 • Überprüfungsintervall: 3–6 Monate               Eskalation der Therapie: Wechsel zu einem         der Arbeitsgruppe
 Eskalation der Therapie: 2. Biologikum ±          anderen zugelassenen Biologikum (Abata-              ↓
 MTX + i. a. Steroide                              cept/Adalimumab/Etanercept/Golimumab/             → ggf. Web-Survey 2
 • Adjuvante Therapie: NSAR, Low-dose-Ste-         Tocilizumab)                                                             ↓
     roide, i. a. TH nach Bedarf                   • Adjuvante Therapie: NSAR nach Bedarf,           → Verabschiedung bei Face-to-Face-Mee-
                                                      low dose orale Steroide nach Bedarf, i. a.     ting (alle GKJR-Mitglieder aufgefordert)
                                                      TH nach Bedarf                                                        ↓
                                                                                                     → Autorisierung durch den Vorstand der
                                                                                                     GKJR und Zustimmung zur Publikation
JADAS, dem Erreichen eines Therapieziels           1. zur polyartikulären Juvenilen Idiopathi-       (Web und/oder Print)
unter Berücksichtigung der entzündlichen              schen Arthritis (JIA),
Aktivität (aktive Gelenke) erfolgen.               2. zur persistierenden oligoartikulären JIA,      Zur Mitarbeit an dem hier vorgestellten Pro-
                                                   3. zur ERA-JIA,                                   jekt „Therapieprotokolle der GKJR – Polyarti-
                                                   4. zur systemischen JIA,                          kuläre juvenile idiopathische Arthritis“ erklär-
6. Prozessbeschreibung                             5. zur JIA-Uveitis,                               ten sechs Mitglieder ihre Bereitschaft. Der wei-
                                                   6. zum familiären Mittelmeerfieber,               tere Prozess bestand aus mehreren Schritten:
Die Erstellung der konsentierten Therapie-         7. zu CAPS/TRAPS/HIDS,                                Konsentierung von 17 Empfehlungen in-
protokolle der GKJR – Polyartikuläre juve-         8. zum systemischen Lupus erythemato-             nerhalb der Arbeitsgruppe in drei Telefon-
nile idiopathische Arthritis im Rahmen des            des und                                        konferenzen (am 26.05.2015, 20.07.2015,
Projektes Protokolle zur Klassifikation,           9. zur juvenilen Dermatomyositis                  28.07.2015). Ein Konsens wurde als erzielt
Überwachung und Therapie in der Kinder-                                                              definiert, wenn eine Zustimmung von zu-
rheumatologie (PRO-KIND) folgte einem              als besonders dringlich zu behandelnde            mindest 80 % der Teilnehmer der Telefon-
mehrschrittigen Prozess. Zunächst wurden           Diagnosen begründet. Einer Einladung der          konferenz erreicht wurde. Teilnehmer der
alle Mitglieder der GKJR per E-Mail aus            GKJR vom 03.03.2015 nach, waren alle              Arbeitsgruppe (in alphabetischer Reihung):
der Geschäftsstelle eingeladen zu einem            Mitglieder zur aktiven Beteiligung aufgeru-       Ivan Földvari, Gerd Ganser, Annette Gün-
Vorbereitungstreffen am 15.01.2015 in              fen. Zur Partizipation an den neun Projek-        ther, Gerd Horneff, Michaela Sailer-Höck,
Sankt Augustin. Hier wurden neun ver-              ten zeigten sich bis zum 30.03.2015 46 Mit-       Frank Weller-Heinemann.
schiedene Projekte,                                glieder als interessiert, 21 an einer Mitar-          Der innerhalb der Arbeitsgruppe erzielte
                                                   beit an einem Projekt, 15 an einer Mitarbeit      Konsens wurde anschließend allen Mitglie-

© Schattauer 2017                                                                                                         arthritis + rheuma 2/2017
Kinder-
141       rheumatologie                                   F. Weller-Heinemann et al.: PRO-KIND: Polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis

      dern zur Konsentierung vorgelegt. Dies er-         Im Rahmen der Webumfrage wurde die            ▶ Tabelle 4 gibt die Zustimmungshäu-
      folgte durch eine Web-basierte Befragung        Zustimmung zu insgesamt 17 Aussagen er-       figkeit von 68 Teilnehmern der Webumfra-
      (SurveyMonkey), zu der am 15.11.2015 so-        fragt. Antwortmöglichkeiten waren dabei       ge wieder.
      wie am 06.12.2015 seitens der Geschäftsstelle   entweder                                      1. Die Ergebnisse der Webumfrage wur-
      eingeladen wurde. Die Umfrage wurde am          ☐ Ich stimme zu.                                 den analysiert und es wurde ein sehr
      07.01.2016 als beendet betrachtet. Insgesamt    ☐ Ich stimme mit der wesentlichen Aussa-         hoher Grad der Zustimmung festge-
      hatten 68 GKJR-Mitglieder an der Umfrage           ge überein. Ich möchte die unten ge-          stellt. Insgesamt wurde eine Zustim-
      teilgenommen. Durch einen Quervergleich            nannte Veränderung vorschlagen                mung zwischen 86,7 % und 98,3 % er-
      mit der Dokumentationshäufigkeit von JIA-       ☐ Ich kann der Aussage nicht zustimmen           reicht, wodurch formal alle Aussagen als
      Patienten in der Kerndokumentation der             ohne die unten genannte Veränderung           konsentiert angenommen wurden.
      Einrichtungen, in denen die Teilnehmer der      ☐ Ich kann der Aussage nicht zustimmen.       2. Das Ergebnis der Webumfrage wurde in
      Umfrage tätig sind, wurde die Repräsentati-        Ich schlage folgende Veränderung              einem Face-to-face-Konsentierungstref-
      vität der Umfrageteilnehmer für die Versor-        vor:________________________                  fen am 09.03.2016 vorgestellt. Wieder-
      gungssituation in Deutschland ermittelt. In                                                      holt geäußerte Veränderungsvorschläge
      der Kerndokumentation hatten 58 Einrich-        Die ersten beiden Antwortmöglichkeiten           aus der Webumfrage zu den 17 Aussagen
      tungen in 2014 insgesamt 6691 Patienten mit     waren dermaßen formuliert, dass eine Zu-         wurden zusammengestellt. Vorgeschla-
      JIA dokumentiert. Hiervon wurden 5085           stimmung ohne eine Bedingung erfolgt.            gene Veränderungen wurden diskutiert
      (76 %) von Ärzten aus 32 an der Webumfra-       Dabei gab es bei Wahl der zweiten Antwort        und, insofern diese die Aussagen verän-

                                                                                                                                                                Heruntergeladen von: Kirsten Minden. Urheberrechtlich geschützt.
      ge beteiligten Zentren dokumentiert. Aus        die Möglichkeit zur Unterbreitung eines          derten, auch protokolliert. Am Konsen-
      größeren Einrichtungen haben i. d. R. meh-      Vorschlags zur Veränderung. Bei Auswahl          tierungstreffen teilgenommen haben (in
      rere Ärzte an der Umfrage teilgenommen,         der dritten oder der vierten Antwort wurde       alphabetischer Reihung): Ida Feddersen,
      sodass die Kerndokumentation 57 der Um-         der Aussage nicht zugestimmt, wobei die          Ivan Földvari, Dirk Föll, Gerd Ganser,
      frageteilnehmer widerspiegelt. Zudem haben      dritte Antwort die Zustimmung von einer          Tilman Geikowski, Annette Günther, Jo-
      Ärzte aus elf Einrichtungen an der Umfrage      Änderung der Aussage abhängig machte.            hannes-Peter Haas, Christian Hedrich,
      teilgenommen, deren Patienten in 2014           Die Auswahl der ersten beiden Antwort-           Claas Hinze, Anton Hospach, Hans
      nicht in der Kerndokumentation dokumen-         möglichkeiten wurde als Zustimmung defi-         Huppertz, Gerd Horneff, Annette Jans-
      tiert wurden.                                   niert, die Auswahl der unteren wurde nicht       son, Tilmann Kallinich, Gerhard Koch,
                                                      als Zustimmung zur unveränderten Aussa-          Jasmin Kümmerle-Deschner, Elke Lain-
                                                      ge gewertet.                                     ka, Hartwig Lehmann, Kirsten Minden,
                                                                                                       Kirsten Mönkemöller, Tim Niehues, Joa-
      Tab. 4                                                                                           chim Peitz, Martina Prelog, Axel Sauer-
                               Aus- Ich         Ich stimme zu und Ich stimme    Ich
      Zustimmungshäufig-       sage stimme      möchte einen      nicht ohne    stimme
                                                                                                       brey, Michaela Sailer-Höck, Klaus Ten-
      keit der 68 Teilnehmer        zu          Vorschlag machen Veränderung zu nicht zu               brock, Norbert Wagner, Daniel Wind-
      der Webumfrage                                                                                   schall, Frank Weller-Heinemann.
                               1     90,8 %       4,6 %               1,5 %           3,1 %
                               2     50,0 %      40,6 %               6,3 %           3,1 %
                               3     71,4 %      20,6 %               4,8 %           3,2 %         Literatur
                               4     59,4 %      26,6 %               7,8 %           6,3 %         1. Dückers et al. Klin Padiatr 2011; 223: 386–394.
                                                                                                    2. Petty RE et al. Durban 1997. J Rheumatol 1998; 25:
                               5     88,7 %       6,5 %               1,6 %           3,2 %
                                                                                                        1991–1994.
                               6     77,8 %      15,9 %               6,3 %           0,0 %         3. Petty RE et al. J Rheumatol 2004; 31: 390–392.
                                                                                                    4. Wallace CA et al. J Rheumatol 2004; 31: 2290–2294.
                               7     49,2 %      42,6 %               6,6 %           1,6 %         5. Consolaro et al. Arthritis Rheumatology 2012; 64:
                               8     85,5 %      12,9 %               0,0 %           1,6 %             2366–2374.
                                                                                                    6. Horneff G, Becker I. Rheumatology (Oxford) 2014; 53
                               9     87,3 %       7,9 %               1,6 %           3,2 %             (7): 1229–1234.
                               10    79,0 %      19,4 %               1,6 %           0,0 %         7. Giannini EH et al. N Engl J Med 1992; 326:
                                                                                                        1043–1049.
                               11    70,5 %      26,2 %               1,6 %           1,6 %         8. Van Rossum MA et al. Arthritis Rheum 1998; 41:
                                                                                                        808–816.
                               12    72,6 %      19,4 %               6,5 %           1,6 %
                                                                                                    9. Brewer EJ et al. N Engl J Med 1986; 314: 1269–1276.
                               13    82,3 %      11,3 %               3,2 %           3,2 %         10. Silverman E et al. N Engl J Med 2005; 352: 1655–1666.
                                                                                                    11. Lovell DJ et al. N Engl J Med 2000; 342: 763–769.
                               14    67,8 %      20,3 %              10,2 %           1,7 %         12. Lovell DJ et al. N Engl J Med 2008; 359: 810–820.
                               15    87,1 %      11,3 %               0,0 %           1,6 %         13. Brunner HI et al. Ann Rheum Dis 2014–205351.
                                                                                                    14. Ruperto N et al. Lancet 2008; 372: 383–391.
                               16    90,3 %       6,5 %               1,6 %           1,6 %         15. Brunner HI et al. Ann Rheum Dis 2017. [in print]
                               17    85,2 %       9,8 %               0,0 %           4,9 %

      arthritis + rheuma 2/2017                                                                                                      © Schattauer 2017
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