Pumpspeicherkraftwerke - Sicht eines Investors und Betreibers - Global Unit Generation Hydro Fleet
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Global Unit Generation Hydro Fleet Pumpspeicherkraftwerke – Sicht eines Investors und Betreibers Michaela Harasta, E.ON Global Unit Generation Tagung „Unkonventionelle Pumpspeicher“ Goslar, 22. November 2013
Global Unit Generation Hydro Fleet E.ON ist Betreiber eines europaweiten Wasserkraftportfolios mit ca. 6.000 MW Leistung E.ON Generation E.ON Intl. Energy Steam CCGT Nuclear Hydro Türkei3 Brasilien Anzahl betriebener Kraftwerke 209 9 Leistung (installierte Nettoleistung)1 5,409 MW 584 MW Schweden Jährliche Nettoerzeugung1, 2 15.5 TWh 1.5 TWh 1,775 MW (7.9 TWh) Sundsvall Malmö Dingolfing - Germany Ramsele- Sweden Deutschland 2,411 MW (5.7 TWh) Landshut Santander Istanbul Terni Cotilia - Italy Silvón - Spain Türkei 584 MW (1.5 TWh) 1) Incl. Strombezugsverträge Spanien Italien 2) Jährliche Erzeugung exklusive Pumpspeichererzeugung 692 MW (0.6 TWh) 531 MW (1.3 TWh) 3) Status Januar 2013; 0,8 GW im Bau, 0,8 GW in Entwicklung 2
Global Unit Generation Hydro Fleet Inhalt 1. Komplexe Erlösstruktur - komplexe Bewertung 2. Derzeitige wirtschaftliche Herausforderungen 1. Strommarkt (peak-shaving) 2. Regulatorisches Umfeld (Netznutzungsentgelte, Anreize für Speichernutzung?) 3. Neues Markt Design (Auswirkung auf Investitionsentscheidung) 3. Innovationspotential 3
Global Unit Generation Hydro Fleet Pumpspeicher stellen ein äußerst vielfältiges Produkt- spektrum zur Verfügung – kompakt in einer Anlage bereits heute Rolle in Zukunft Strommarkt: day-ahead, intra-day Alle Reservemarktprodukte (+/-) : Primär-, Sekundär- und Tertiärregelung nuclear hard coal gas hydro storage spot market reserve market Portfolioeffekt: indirekte Erlöse durch hydro-thermische Synergien im Portfolio + Systemrelevante Integration der erneuerbaren Energien durch Bereitstellung von Bilanzkreismanagement: Flexibilität Ausgleichsenergie, Ramping- Kapazität Speicherkapazität Steuerbare Erzeugung Weitere Systemdienstleistungen: Blindleistung, Schwarzstartfähigkeit… 4
Global Unit Generation Hydro Fleet Die komplexe Erlösstruktur erfordert für Investitions- entscheidungen komplexe Bewertungsmethoden Detaillierte Betrachtung der Märkte für 0 Markets for scheduled energy Spot- and Future market Purchase and Sale of electrical energy price Fahrplanenergie und Reserveprodukte Sale Spot market: hourly products Future market: variable product definitions Modelling by price-demand-function, prohibitive price Purchase Berücksichtigung von hydraulischen und aggregated for total market Emax,sale Emax,pur Traded energy sonstigen technischen Restriktionen 3 Gesamthafter Portfolioansatz Reserve Markets (I) Reserve provision by hydraulic power plants Reserve procurement by transmission grid operator Pumped-storage For power plant operators: only sale of reserve plant capacityin scheduled energy and positive minute participation Various productreserve Minimum offer volumes Activation time market definitions topology hydraulic model Optimierung zwischen Fahrplanenergie- reserve energy availability, e.g. V V und Reservemarkt innerhalb des Portfolios 1start 1end ... 100 MW · 4 h = 400 MWh Upper basin mit Zielfunktion „Erlösmaximierung“ QTu,EE QPu,EE max. generation limit, e.g. elec.energy: 80 MW, turbine pump QTu,RE QPu,RE reserve: 100 MW reserve: consideration of requested reserve energy, e.g. with calling probability Methodology Lower basin V2start V2end ... time 5 Ergebnis: optimierter Fahrplan des prA = 0,2: Two-stage method as mixed whole-number 0,2 · 100 MW · 1 h = 20 MWh elec.energy: power generation and trading planning QTu,FE + QTu,RL QTu,max Vmin c PRL tmin quadratic problem for Portfolios 80 MW · 1 h = 80 MWh Objective Determination of the maximum contribution = prA of QTu,RAmargin QaTu,RL generation pool consisting of thermal and hydro power plants under consideration of spot and reserve markets Ableitbar: Deckungsbeitrag des PSW und Input data: generation, trading, load, reserve, control data Decomposition Portfolioeffekt (Synergien im Portfolio) Lagrange Relaxation Co-ordination of energy and reserve balance 1st stage thermal units (DP): hydro units (SLP): reserve market QP: spot market LP: parameters, e.g.: parameters, e.g.: parameters, e.g.: parameters, e.g.: - min/max capacity - max capacity - capacity & energy prices - market prices - efficiencies - min/ up- and down-times - cost components - efficiencies - storage volumes - grid tariffs - max salable capacities - hourly request of energy -market volumes Der Bewertungsansatz berücksichtigt drei 2nd stage Hydro-thermal power dispatch (close-ended solution) QP wichtige Erlöskomponenten: results evaluation: dispatch, contribution margin Fahrplanenergie, Reserve und Portfolioeffekt 5
Global Unit Generation Hydro Fleet Inhalt 1. Komplexe Erlösstruktur - komplexe Bewertung 2. Derzeitige wirtschaftliche Herausforderungen 1. Strommarkt (peak-shaving) 2. Regulatorisches Umfeld (Netznutzungsentgelte, Anreize für Speichernutzung?) 3. Neues Markt Design (Auswirkung auf Investitionsentscheidung) 3. Innovationspotential 6
Global Unit Generation Hydro Fleet “Peak shaving” durch die Einspeisung subventionierter EE nimmt der konventionellen Erzeugung die Profitabilität Insbesondere die Einspeisung aus Solaranlagen führt zu signifikanten Veränderungen der Residuallastkurve. Die flexiblen Spitzenlast-Kraftwerke – auch Pumpspeicher – leiden darunter! 7
Global Unit Generation Hydro Fleet Der Veredlungsbetrieb liefert heute kaum mehr auskömmliche Erlöse für Pumpspeicherwerke Erzielbare Veredlungserlöse (zunächst ohne Berücksichtigung von Netznutzungsentgelten) simuliert für ein generisches PSW Erlöse sind seit 2008 um ca. 50% gesunken und eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht Alternative Produkte zur Veredlung werden kaum vergütet, so dass der Reservemarkt heute der einzig alternative Marktplatz für PSW ist vermehrter Regelbetrieb. 8 * Exemplarisches Beispiel, Netzentgelttarife abhängig von Spannungsebene, Regelzone und Anzahl Pumpstunden
Global Unit Generation Hydro Fleet Zusätzlich belasten Netznutzungsentgelte für Pumpstrom die Bestandsanlagen signifikant – Beispiel Beispiel: Generisches PSW auf Hochspannungsebene (110 kV) mit < 2500 h * 5 – 10% Reduktion des Deckungsbeitrags um weitere ca. 50% durch zwei 40% Effekte: 100% ~90% Geringere Anzahl an ~50% Volllaststunden durch variablen Arbeitspreis Netznutzungsentgelte mit geringere DB mit NNE NNE DB ohne geringeren Effekt NNE DB mit Arbeits- und Leistungspreis Vlh Vlh Die Netznutzungsentgelte stellen für die Bestandsanlagen eine Belastung dar, die bei den geringen Peak-Offpeak-Spreads nur noch schwer zu tragen ist. 9 * Exemplarisches Beispiel, Netzentgelttarife abhängig von Spannungsebene, ÜNB und Anzahl Pumpstunden
Global Unit Generation Hydro Fleet Das aktuelle Vergütungssystem bietet keine Anreize zur Nutzung von Energiespeichern Netzbetreiber Feste Vergütung für Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien, egal ob Energie zum Einspeise- zeitpunkt benötigt wird Re-dispatch günstigere Möglichkeit bei Netzeng- pässen (Abregeln bedeutet aber auch Energieverlust!) Keine Verpflichtung für EE- Betreiber zur steuerbaren Systemaußengrenze Zur volkswirtschaftlich effizienten Umsetzung der Energiewende muss ein regulatorischer Rahmen geschaffen werden, der die Nutzung von Energiespeichern belohnt. 10
Global Unit Generation Hydro Fleet E.ON hat mit der RWTH Aachen die Auswirkung einer Änderung des Marktdesigns auf PSWs untersucht Methodik Simulation von Preissignalen für Fahrplanenergie und Reservemarktprodukte mit europäischen und deutschen Marktmodell Ermittlung zukünftig im System notwendiger Reservemengen Simulation von zwei Jahren: 2022, 2032, deutscher Kraftwerkspark gemäß NEP 2012, Szenario B Betrachtung von zwei möglichen Szenarien: Strategische Reserve und Kapazitäts- mechanismus Optimierter Fahrplan für eine Pumpspeicher- Bestandsanlage innerhalb des E.ON- Portfolios simuliert Berechnung des erzielbaren Deckungs- beitrags pro Jahr und Szenario 11
Global Unit Generation Hydro Fleet Die erwartete und notwendige Änderung des Marktdesigns führt zu hoher Investitionsunsicherheit Strategische Reserve (SR) Zu erwartender Deckungsbeitrag* Strompreis abgeleitet von einem impliziten Einpreisen der Fixkosten in den Bietpreis Anlagen, die ihre Fixkosten nicht decken, wandern in die Strategische Reserve kleinerer Erzeugungspark im Markt mit Knappheitssignalen und höheren Strom- und Reservemarktpreisen Kapazitätsmechanismus (KM) Alle Kraftwerke partizipieren am Strommarkt Deckungsbeitrag schwankt stark mit Damit kann es zu Überkapazitäten ohne gewähltem Marktdesign Knappheitssignalen kommen geringere Hohe Abhängigkeit von schwer Strompreise und Reservemarktpreise vorhersehbaren Reservemärkten Fixe Kapazitätsprämie ableitbar vom Unwägbarkeiten bei fixer Kapazitätsprämie “missing money” von Neubauten * ohne fixer Kapazitätsprämie 12
Global Unit Generation Hydro Fleet Inhalt 1. Komplexe Erlösstruktur - komplexe Bewertung 2. Derzeitige wirtschaftliche Herausforderungen 1. Strommarkt (peak-shaving) 2. Regulatorisches Umfeld (Netznutzungsentgelte, Anreize für Speichernutzung?) 3. Neues Markt Design (Auswirkung auf Investitionsentscheidung) 3. Innovationspotential 13
Global Unit Generation Hydro Fleet Die Pumpspeichertechnologie bietet ein vielfältiges Innovationspotential, das es auszuschöpfen gilt Forschungsaktivitäten mit E.ON-Beteiligung: Jenseits der heute Hydraulische Massenspeicher Energieverbund mit Norwegen etablierten und weitgehend ausgereiften konventionellen Pumpspeichertechnologie gibt es zahlreiche weitere innovative Anwendungsfälle! Untertage-PSW Energiemembrane-UPSW 14
Global Unit Generation Hydro Fleet Die Pumpspeichertechnologie ist in verschiedenen Anwendungsfällen auf allen Systemebenen einsetzbar Maßstab (Leistung und Speichervolumen) klein mittel groß klein dezentral z.B. HGS u. EM-UPSW zentral Unabhängig von Topologie Bereich der konventionellen Einsetzbarkeit Im Energieverbund mit Gut koppelbar mit und Untertage-PSW mit Norwegen wäre sogar Windfarmen, Solarparks klassischem Tagesspeicher großtechnisches, Auch kleine konventionelle Ausreichend Standorte für saisonales Speichern PSW denkbar konv. PSW vorhanden! möglich Bei Ausschöpfung des Innovationspotentials bietet die Pumpspeichertechnologie Lösungen im großen wie im kleinen Maßstab, für zentralen sowie dezentralen Einsatz. 15
Global Unit Generation Hydro Fleet Zum effizienten Einsatz von Energiespeichern im Sinne der Energiewende sind Veränderungen notwendig Die Pumpspeichertechnologie ist einerseits ausgereift für sofortigen Einsatz zur Unterstützung der 1 Energiewende, bietet gleichzeitig aber auch vielfältiges Innovationspotential, das es auszuschöpfen gilt. Vergütungskonzepte müssen angepasst werden, um die Basis für profitablen Betrieb der Bestands- 2 anlagen und Investitionen zu bilden. Alle bereitgestellten Produkte und Services sollten fair vergütet werden. Energiespeicher müssen Bestandteil des Marktes sein, wo sie im Wettbewerb um die Bereitstellung 3 (neuer) Produkte und Dienstleistungen konkurrieren. Die Regulierung muss limitiert werden! Energiespeicher sollten von Belastungen in Zusammenhang mit Endverbrauch befreit werden, da 4 sie die Stromerzeugung zukünftig steuerbar machen – ein wertvoller Dienst zur Versorgungssicherheit! Energiespeicher bilden zukünftig ein “viertes Element” im System neben Verbrauchern, Erzeugern und 5 Netzen. Sie brauchen daher auch ihren eigenen regulatorischen Rahmen. Es muss ein Anreiz zur Nutzung von Energiespeichern gegeben werden. Dies erfordert ein Ändern 6 der Regeln für Erneuerbare Energien hin zu mehr Integration in bestehende Märkte und Mechanismen. 16
Global Unit Generation Hydro Fleet Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Michaela Harasta Asset Strategy and Governance Hydro Global Unit Generation michaela.harasta@eon.com E.ON Kraftwerke GmbH Luitpoldstraße 27 84034 Landshut www.eon.com
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