Q/BOVE - Armin Hartenstein
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In unmittelbarer Nähe zur „Gedenkstätte Hohenschönhausen“ und gleichermassen im ehemaligen Sperrbezirk des Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 7. Dezember 2019, ab 18 Uhr; ALEXANDRA HOPF MfS in Berlin, steht die grosse Werkhalle des Operativ-Technischen-Sektors. Im zweiten Stock befindet sich, vollständig vom Betonbau umschlossen und somit fensterlos, die Halle für Halbleitertechnik. Eine Haut aus HEIKE KABISCH in der Kupferhalle des OTS / IDStudios X, 2.Stock Kupferblech schirmt diesen Ort, die Kupferhalle, zusätzlich hermetisch ab. Dort findet im Dezember 2019 die erste Genslerstraße 13, 13055 Berlin-Hohenschönhausen Veranstaltung von BOVE nach Aufhebung der Düsseldorfer Architekturskulptur 2018 statt. q/Bove Berlin JULIA KRÖPELIN q/ BOVE BERLIN bringt fünf künstlerische Arbeiten zusammen. Drei der fünf Künstlerinnen und Künstler haben bereits früher mit BOVE (a/Bove, e/, o/ und Bove-Expat) kooperiert. Im Zentrum der Kupferhalle steht ein FELIX SCHRAMM bildnerischer Hybrid aus Abformung und Rekonstruktion der Architekturskulptur: das still leuchtende Gehäuse des 7.-19.Dezember 2019, geöffnet Sa& So 15-20 Uhr, am abwesenden Namengebers. Anwesenheit, gewesene Anwesenheit, Abwesenheit - Präsenz und Absenz von Mensch und Person - ARMIN HARTENSTEIN 15.Dezember von 15-22 Uhr und nach Vereinbarung: tel. 0151 14 44 22 98 ebove.tumblr.com Körper: fragmentiert, verhüllt, umschlossen, hinterfangen- das sind Hauptmotive der Installation. Es entsteht ein subtiles und präzises Gewebe aus Sichtbarmachungen, Halbsichtbarkeiten, doppelter oder verweigerter Sicht. Die Monologe und Dialoge der Werke gehen Verbindungen mit der historischen und materiellen Besonderheit der Kupferhalle selbst ein.
Werke in der Kupferhalle/ works inside copperhall: A_ HEIKE KABISCH - I told you to be more passionate.../ Pose 6, 2019, mixed media, LED-installation B_ JULIA KRÖPELIN - 4.120 second, 2019 C_ FELIX SCHRAMM - Things to come, 2005-13, mixed media, ca. 120x 100x100cm D_ ARMIN HARTENSTEIN - 3/4 BOVE, 2018, Zucan(Glasseide, Epoxydharz,Zucker), Led; 205x195x225cm E_ ALEXANDRA HOPF - citoyen I (Johnny Rotten), 2007, Hinterglasmalerei, 42x36cm citoyen II (Johnny Rotten), 2007, Hinterglasmalerei, 42x36cm
4.120 second, A. A. befindet sich hinter einer Glasscheibe. Sie sitzt auf einem Stuhl in einem Raumfragment, einem Winkel gebaut aus Holz, Metall und Glas. Den Minimalraum flankiert in unmittelbarer Nähe eine frei im Raum stehende Kiste. Ihre Ähnlichkeit mit einem kleinen Schrank erweitert den inszenatorischen Raum. In die Seitenfläche der Kiste ist die Zeichnung einer Glasperlenkette eingelassen. Das Bild der Perlenkette, ist eine Requisite aus M. Antonionis „l´éclisse“ von 1962. Die Kette ist in der 4.120 Sekunde aus dem Film geschnitten. Der Winkel, Neukombination von Elemente früherer Werke, trägt spontane handschriftliche Notate, Einritzungen und Hinweise. Er ist in seiner lebendigen Struktur Bildträger und Ort, wie ein Skizzenbuch meiner Gedanken und Bildvorstellungen. A. ist Teil des Werkes. Ihr Raum ist der Raum der Inszenierung und zugleich der Raum der Besucher. A. ist lebendig im Raum und in der Zeit. Die Besucher erleben A. in einer ihr eigenen Zeit, die eine andere zu sein scheint als die ihnen eigene. Durch die Glasscheibe hindurch schauen die Besucher, außerhalb des Raumwinkels stehend, auf die Ansicht von A.s Hinterkopf. Die Glasperlenkette, die in der 4.120 Sekunde aus ihrem filmischen Zeitfenster isoliert wurde, wölbte sich, im Film an der Wand hängend, in den Raum der Filmsequenz. Nur die sich im Glas der Perlen spiegelnden Lichter erinnern noch an den ursprünglichen Ort im Film. In der Ausstellungssituation ist das Bild der Kette reliefartig in die Seitenfäche der Kiste hinein geschnit- ten und gezeichnet. Das Bild, wendet sich plastisch nach innen, in die Wand des Objekts - der Kiste. Dem Betrachter, der nur das aus seinem Kontext gelöste Bild der Kette sieht, obliegt es, sich die eigentlichen physischen Eigenschaften des Gegenstandes, der Kette vorzustellen. Durch die Plastizität der Zeichnung, begegnet dem Betrachter das Bild der Kette in der Ausstellungssituation plastisch, (fast) wie der JULIA KRÖPELIN Gegenstand selbst. So wie das Bild des Gegenstands am Ort der Ausstellung die möglichen Wahrnehmungen der räumlich zeitlichen Qualitäten rund um die Herkunft und Gegenwart des Gegenstandes öffnet, so entwickelt sich auch die Begegnung mit A. räumlich und zeitlich facettenhaft und disparat: In dem Moment in dem A.s Kopf hinter der Glasscheibe im Auge des Betrachters zum Bild wird scheint die Begegnung mit A. auf der anderen Seite der Wand (-des Raumwinkels) keine Rolle zu spielen. Innerhalb des des Minimalraums/Raumwinkels scheint sich A. in einer Art Zeitschleife zu befinden. Mensch und Gegenstand sind gemeinsam im Ausstellungsraum und gleichzeitig durch die Wahrnehmungen der Besucher erweitert. In 4.120 second scheinen die Körper immer in Bewegung zwischen ihrer physischen Erscheinung und den Facetten ihrer Definition und den Bedingungen ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft zu sein. Ihre gegenständliche und sprachliche Umhüllung ist für die Verschiedenheit und Fülle der Wahrnehmungen im Ausstellungsraum geöffnet. 4.120 second erfüllt sich in der Summe der Erlebnisse und Vorstellungen des Besuchers.
ALEXANDRA HOPF
Well I was waiting for the communist call I didn‘t ask for sunshine And I got world war three I‘m looking over the wall And they‘re looking at me Johnny Rotten »Holidays in the Sun« Es hielt sich das Gerücht, das Johnny Rotten einen Doppelgänger im Osten hatte. Und dass die beiden Kontakt hatten. Ob es sich dabei um eine Stasiaktion handelte, wer weiss. Sicherlich gab es die Akte Johnny Rotten und auch die des Doppelgängers. Später hätten sie ihre Akten einsehen und sich gegenseitig vorsingen können. Johnny Rotten hat oft von seiner schwierigen Kindheit erzählt, einer totalen Tristesse, auf der sein Mythos gründete. Man fragt sich, wie der andere Johnny aufgewachsen war. Sicherlich waren die Bedingungen besser ge- wesen - damals im noch jungen Sozialismus. Vati und Mutti waren der Staat, und man musste sich erst mal anstrengen. Doch Anarchie und Sozialismus vertrugen sich nicht. Johnny lebt jetzt im sonnigen Hollywood und hat zahlreiche Werbeverträge. Die Rente wird ihm einen langen, goldenen Herbst in Aussicht stellen. Johnny Nummer 2 ist längst im Westen angekommen und hat sich ebenfalls ein sicheres Auskommen verschafft. Mittlerweile sind sie sich nicht mehr ähnlich, geschweige denn gleich. Denn das Bild des Widerstands hat sich zwischen ihnen längst aufgelöst.
ARMIN HARTENSTEIN
Lesung von Emmanuel Boves „Becon les Bruyeres“ am 15. Dezember 2019.
Als Erweiterung der Serie „Mes Amis de Emmanuel Bove“von Armin Hartenstein, existierte von 2013 -2018 eine begehbare Raumskulptur in einem Zimmer des Ateliers Lindenstrasse in Düsseldorf. Dort fanden unter dem Namen „BOVE“ konspirative, kooperative Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Der Blog ebove.tumblr.com und Ausstellung und Buch „BOVE/EXPAT“ dokumentieren das Geschehen. Der Titel der Serie und auch der Name des Raums verdanken sich in freier Verbindung dem Erstlingswerk „Mes Amis“ des französischen Schriftstellers Emmanuel Bove. Grundrisszeichnung Mansarde Lindenstrasse Düsseldorf BOVE-Bau und 3/4BOVE Entwurfsskizze für den ersten Bove-Bau BOVE- Grundfläche mit Latten auf den Stiftsplatz Neuzelle gelegt in der Lindenstrasse 210 in Düsseldorf-Flingern „Mes Amis de Emmanuel Bove“ is Armin Hartensteins series of small sized collage-like objects. Since 2006 the series (of 200 pieces)is de- vellloped continuously and quite often provisionally„on the road“. In exhibitions they often appear in a figurative and spatial relation and the surrounding architecture, accompanied by artist-talks or lectures. As an extension of the artwork, there existed from 2013-2018 an accessible architectural space-sculpture named „BOVE“. It was situated in a room of the studio at Düsseldorf and provided a platform for conspirative and cooperative artprojects and events. ebove.tumblr.com and BOVE/EXPAT (show and book) are documents of what was going on there.The name of the series and of the artistspace is connected to the french author Emmanuel Bove and his first novel „Mes Amis“. BOVE BERLIN is the first project after the Düsseldorf sculptural space was deconstructed. As a hybrid architectural sculpture, BOVE is now center of the exhibition inside the Copperhall at ID Studios in Berlin-Hohenschönhausen, a former MfS-building. BOVE- Grundfläche Birkenstrasse Düsseldorf
BOVE ist das konspirative, kooperative, künstlerische Ausstellungsprojekt seit 2013 initiiert von Armin Hartenstein. Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung q/BOVE 2013-2018 in Düsseldorf in der Innenraumskulptur BOVE Lindenstrasse 210 D-Flingern und im Sommer 2018 im BOVE/BERLIN Kunstraum Düsseldorf als BOVE-EXPAT. OTS des MfS Berlin-Hohenschönhausen im Dezember 2019 2017 in Darmstadt anlässlich der Universitätsbibliotheksausstellung „Wer war Emmanuel Bove?“. 2019 Installation FRABOVEDIAPHANINTARSIE auf dem Stiftsplatz des Kloster Neuzelle anlässlich von UTOPIE PASSION, editionbove 2020 Kunstverein Neuzelle und 2019 q/Bove in der Kupferhalle des OTS des MfS Berlin. mit grossem Dank an alle bislang teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler: Marie Bovo, Swen Buckner, Christine Erhard, Christian Freudenberger,Tobias Hantmann, Alexandra Hopf, Katharina Jahnke, Locust Jones, Heike Kabisch, Jan Kämmerling, Alice Könitz, Christoph Korn, Julia Kröpelin, Hannes Norberg, Rosilene Luduvico, Bernhard Luginbühl, Stefan Lux, Christine Moldrickx, Bea Otto, Raymond Pettibon, Dioeter Roth, Thyra Schmidt, Felix Schramm, Ralf Werner, Anne Wissmann, Piotr Zamojski ... BLOG: ebove.tumblr.com www.arminhartenstein.de/Bove
ALEXANDRA HOPF HEIKE KABISCH JULIA KRÖPELIN FELIX SCHRAMM ARMIN HARTENSTEIN q/BOVE BERLIN edition bove 2020 ebove.tumblr.com
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