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Mechthild Heil MdB Berlin-Info Nr.63 | 20. November 2020 Web: www.mechthild-heil.de | Instagram: www.instagram.com/mechthild_heil Facebook: www.facebook.com/MechthildHeil | Twitter: @MechthildHeil Liebe Leserinnen und Leser, Die Sitzungswoche neigt sich dem Ende zu und beim Verfassen dieser Berlin Info komme ich ins Grübeln. Wir haben diesen Mittwoch über das Infektionsschutzgesetz abge- stimmt. In Berlin war deshalb bereits schon vorher eine absolut aufgeheizte Stimmung zu spüren, und einige Bürgerinnen und Bürger haben Mittwoch die Parlamentsgebäude belagert. Wie ich die Demonstranten wahr genommen habe, können Sie heute in meiner Kolumne nachlesen. Neben der großen Diskussionen um das Infektionsschutzgesetz und die Hygiene- Maßnahmen haben wir in dieser Woche im Parlament aber trotzdem einiges geschafft: So konnten wir die Novemberhilfen für betroffene Restaurants, Bars und Selbständige auf den Weg bringen, die aufgrund der Corona-Maßnahmen unsere finanzielle Solidari- tät benötigen. Die 75-prozentige Umsatzerstattung soll nun schnell und unbürokratisch erfolgen. Wir haben das Gesetz zur digitalen Rentenübersicht verabschiedet, was es künftig den Bürgern ermöglichen soll, ihren Stand der Alterssicherung online einzusehen. Die Konten können trägerübergreifend eingesehen werden, und ermöglichen somit eine gute Grundlage für eine unabhängige Altersvorsorgeberatung. Ebenfalls verabschiedet haben wir ein Gesetz, welches die Errichtung eines Sondervermögens für Finanzhilfen für die Länder ermöglicht, zum Ausbau von ganztägigen Bildungs-und Betreuungsange- boten. Der sperrige Titel kommt mit 2 Milliarden Euro, welche die Vereinbarkeit von Familie und Be- ruf perspektivisch verbessern wird! Zu guter Letzt hat auch am Donnerstag noch der 3. Untersuchungsausschuss getagt, welcher das Verhalten der Bundesregierung und der ihr unter- stehenden Behörden im Zusammenhang mit dem Wirecard –Skandal unter die Lupe nimmt. (s.r.→) Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben einen guten Start ins Wochenende! Ihre Mechthild Heil MdB | Deutscher Bundestag | Platz der Republik 1 | 11011 Berlin mechthild.heil@bundestag.de
Berlin-Info Nr. 63 | 20. November 2020 Das Parlament macht seine Arbeit und Tausende demonstrieren dagegen Der Bundestag hat am Mittwoch in namentlicher Abstimmung das 3. Bevölkerungsschutzgesetz beschlos- sen. Mit diesem Gesetz passen wir insbesondere das Infektionsschutzgesetz an die Notwendigkeiten einer langanhaltenden Pandemie an, wie sie aktuell zum ersten Mal seit der Spanischen Grippe 1918 deutsch- landweit und in der ganzen Welt grassiert. Ich möchte mich hier nicht noch einmal zu den Inhalten des Ge- setzes äußern – ich habe das, wie hunderte von Kolleginnen und Kollegen im Bundestag, in den letzten Ta- gen auf vielen Kanälen getan. Ich möchte auch keine weitere Diskussionsrunde darüber eröffnen, wie hoch die Gefährlichkeit dieses Virus tatsächlich ist und in welchem Umfang man darauf reagieren sollte. Ich möchte zu etwas schreiben, das mich besorgt und traurig macht. Der Bundestag musste, um seiner ver- fassungsgemäßen Aufgabe nachzugehen, an diesem Mittwoch von einer großen Zahl von Polizisten ge- schützt werden, es war der Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray nötig. Den Polizistinnen und Polizis- ten, die wieder einmal im wahrsten Sinne ihre Knochen hinhalten mussten, gilt unser von Herzen kommen- der Dank. Aber was motiviert tausende von Menschen dazu, zum „Sturm auf den Reichstag“ aufzurufen, oder dazu, dass „heute die Revolution beginnt“? Warum skandieren diese Menschen „Friede, Freiheit, keine Diktatur“? Ich habe mir die Demonstranten genau angesehen und ich hatte nicht dem Eindruck, dass es sich nur um „Berufsradikale“ handelte, sondern auch um Menschen, die zutiefst verunsichert sind. Diese Verunsicherung ist auch nicht erstaunlich, wenn man sieht, mit welchen „Argumenten“, völlig fern vom tatsächlichen Inhalt des 3. Bevölkerungsschutzgesetzes, dagegen agitiert wurde. Es wurde behauptet, das Gesetz sei ein Ermächtigungsgesetz (wie 1933) und Angela Merkel der neue Diktator - das ist alleine an Absurdität wohl schwer zu überbieten. Es wurde gezählt, wie oft die Silbe „impf“ und wie oft die Silbe „pflicht“ im Gesetzestext vorkommt – und daraus ein geheimer Plan für eine Impfpflicht abgeleitet, obwohl das von allen Verantwortlichen vielfach und auch für die Zukunft verneint wurde. Von der „Abschaffung der Grundrechte“ wurde gesprochen, obwohl das Gesetz genau dazu dient, mögliche vorübergehende Grund- rechtseinschränkungen während der Pandemiebekämpfung zu reglementieren. Und es wurde komplett ig- noriert, dass der Gesetzentwurf in den letzten Tagen vom Parlament, wegen berechtigter Bedenken von Verfassungsjuristen, noch einmal wesentlich verbessert wurde. Auf dieser Grundlage ist keine ernsthafte Debatte in der Sache mehr möglich. Das macht es auch denen schwer, die vielleicht berechtigte und bedenkens- werte Kritik äußern möchten. Einige Kollegen von FDP und Grünen haben genau das angesprochen. Was sie von den Kollegen der AfD und der Linken unterscheidet, die sich wieder in der lösungsfrem- den Ideologiekiste bedient haben. Ich stelle mir die Frage, wer ein Interesse daran haben kann, sinnvol- le und wichtige Debatten in unserem Land derart zu zerstören? Wer ernsthaft die Behauptung entwi- ckelt, die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten würde mit dem Gesetz die Diktatur einführen und die Grundrechte abschaffen wollen? Und ich kom- me zu dem Ergebnis, dass es sich nur um Leute han- deln kann, die unserer Gesellschaft, unserem Land und der Demokratie schaden wollen. Wir müssen sehr darauf achten, wer sich welcher Argumente bedient und welche wir uns im ernsthaften Dialog zu Eigen machen. Dafür oder Dagegen sein gehört zur Demokratie unbedingt dazu – wildes Zeug wei- terzuverbreiten nicht! Demonstrierende abgelichtet aus dem Fenster meines Büros Mechthild Heil MdB | CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Berlin-Info Nr. 63 | 20. November 2020 Stadt Remagen erhält aus Berlin Zuschuss von 1,6 Millionen Euro Erfreuliche Nachrichten erhielt ich am Mittwoch in der laufenden Sitzungswoche in Berlin: die Stadt Remagen erhält einen Zuschuss von 1,6 Millionen Euro vom Bund. Gefördert wird damit das Projekt "Schaffung und Aus- weitung von Grünflächen zur Klimaanpas- sung - Schulen in Remagen als Vorbild und Multiplikatoren". Die Umsetzung des Projek- tes in Remagen soll 2021 beginnen, im mit Remagener Bürgermeister Björn Ingendahl Herbst des nächsten Jahres wird die erste Auftragsvergabe geplant. In 2022 und 2023 sollen dann die insgesamt 1,79 Millionen Euro, die veranschlagt sind, ausgegeben sein. Ich freue mich, dass für dieses kommunale Klimaschutzprojekt ein 90prozentiger Zu- schuss des Bundes gewährt wird. So funktioniert die gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Entwick- lung vor Ort. Als Vorsitzende des Ausschusses für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen konnte ich im Juli 2020 die Bürgermeister meines Wahlkreises auf das neue Bundesprojekt hinweisen, wo der Bund bis 2023 insgesamt 200 Millionen Euro als Förderbudget hinterlegt hat. Die Bundesregierung hat sich anspruchsvolle Klimaschutz- ziele gesetzt. Urbanes Grün übernimmt vielfältige Funktionen für eine klimagerechte Stadtentwicklung und Anhörung im Bauausschuss zu Gleichwertigen Lebensverhältnissen Am Mittwochabend habe ich eine Anhörung des Bauausschusses mit Experten zum Thema Gleichwertige Le- bensverhältnisse geleitet. Das wichtige Thema bekommt in Berlin zunehmend Aufmerksamkeit, sowohl im Bun- destag als auch in der Partei, wo sich ein Bundesfachausschuss Gleichwertige Lebensverhältnisse gebildet hat. Die Schaffung und Erhaltung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Regionen Deutschlands ist nicht nur ein Auftrag des Grundgesetzes, sondern muss auch in der alltäglichen Politik immer mitgedacht und dann auch um- gesetzt werden. Mir ist bei dem Thema immer wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht „Almosen“ an die ländlichen Räume zu verteilen, sondern dass die großen und vielfältigen Regionen in Deutschland außerhalb der unmittelbaren Ballungsgebiete auch eine Menge anzubieten haben. So lässt sich zum Beispiel das Problem der überhitzten Woh- nungsmärkte in den Ballungsbieten nicht lösen, ohne auch das Wohnen in den ländlichen Räumen in den Blick zu nehmen. Vom großen Erholungswert funktionierender ländlicher Räume will ich dabei gar nicht erst sprechen. Aber natürlich geht es auch darum, sich für die Bedürf- nisse und Interessen der ländlichen Räume stark zu ma- chen in einem Land, das natürlich von Ballungsräumen aus regiert wird. Die ländlichen Räume sind vor allem auf eine gute Infrastruktur angewiesen, sowohl digital, als auch mit Verkehrsangeboten, sowie Ver- und Entsor- gung. Sonst werden sie, im wahrsten Sinne des Wortes, von der Entwicklung des Landes abgehängt. Zum Glück gibt es viele Kollegen in Berlin, die sich für gleichwerti- ge Lebensverhältnisse stark machen – und zwar nicht nur solche, die selber aus den ländlichen Räumen stammen. ↑So sehen hybride Sitzungen in Zeiten von Corona aus. Mechthild Heil MdB | CDU/CSU-Bundestagsfraktion
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