1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk

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1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
Bild: SLA, Fotos. A 6071

2018
1918
Bedenken Sie …
1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
Inhalt

1918 – Die Gründung der Republik
   4    Österreich von 1918 bis 2018: 100 Jahre Republik
   5    100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich

1938 – Der Anschluss
   6    Pechmarie – Das Leben der Maria Mandl
   7    3 Schicksale – 3 Koffer
   7    Wozu GEDENKEN?

1948 – Internationale Menschenrechte für die Republik
   8    Kein Platz für Ausgrenzung
   8    Gegen Extremismus
   9    Menschenrechts-Bildung

 10     „Gedenk“-Anstöße ...

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Wenn Sie Interesse an der Durchführung einer Veranstaltung haben oder
nähere Informationen zu Referenten, Kosten oder Veranstaltungsformat
benötigen, wenden Sie sich bitte an
Mag. Wolfgang Hitsch, Tel: 0662-872691-14, wolfgang.hitsch@sbw.salzburg.at.

2 | Inhalt
1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
1918 • Bedenken Sie … • 2018

                          1918 und 1938 markieren Schicksalsjahre in der Geschichte
                          unserer Heimat im letzten Jahrhundert. Diese Jahreszahlen
                          sind Symbole für Entwicklungen, deren Folgen bis heute
                          nachwirken. Positive Ansätze, wie das Frauenwahlrecht oder
                          die Etablierung republikanisch-demokratischer Strukturen,
                          beinhaltet das Jahrhundert seit dem Ende des Ersten Welt-
                          krieges ebenso wie die letztlich unvorstellbaren Verbrechen
              Bild: SLA

                          des NS-Regimes.

Die Vortragsangebote des Salzburger Bildungswerkes im „Gedenkjahr
2018“ versuchen, gerade dieser Vielschichtigkeit der Ereignisse und ihrer
Folgen nachzugehen. Dabei werden nicht nur grundsätzliche Informatio-
nen vermittelt und die ideologisch-weltanschaulichen Hintergründe ein-
zelner Themenbereiche näher dargestellt, immer wieder stehen auch der
einzelne Mensch und die Auswirkungen der Ereignisse der „großen
Geschichte“ auf den ganz persönlichen Alltag, auf das eigene Schicksal
im Mittelpunkt.

Gerade für die Generation der „Nachgeborenen“ bietet sich damit die
Gelegenheit, die Geschichte der letzten hundert Jahre aus einer neuen,
spannenden Perspektive zu sehen.

Dr. Oskar Dohle
Historiker, Direktor des Salzburger Landesarchivs, Vorsitzender des
Arbeitskreises „Geschichte und Kultur“ des Salzburger Bildungswerkes

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1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
1918 – Die Gründung der Republik

            Österreich von 1918 bis 2018: 100 Jahre Republik
Die Ausrufung der Republik Österreich vor 100 Jahren am 12. November
1918 war ein Ereignis, das noch lange keine stabile Demokratie garantie-
ren sollte. Es folgte eine Zeit der Grabenkämpfe zwischen den ideologisch
aufgeladenen Lagern, der Übersteigerung nationalen Denkens sowie von
rücksichtslosem Populismus. All dies mündete in die schrecklichste Kata-
strophe des 20. Jahrhunderts, den Zweiten Weltkrieg.

Der Blick in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt, wohin es führt, wenn
ideologische Scheuklappen, nationale und rassistische Überlegenheitsge-
fühle und populistische Machenschaften das politische Klima bestimmen.
Der Vortrag versucht aufzuzeigen, welche politischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, Denk- und Verhaltensweisen zwischen 1918 und 1939
letztendlich zum Zweiten Weltkrieg führten. Ob wir daraus gelernt haben,
können wir überprüfen, wenn wir uns wichtige Ereignisse der Zeit nach Ende
des Zweiten Weltkriegs bis heute vor Augen führen. Die Erkenntnis, dass ein
friedliches Zusammenleben nur auf der Basis von Toleranz, Kompromiss-
bereitschaft und Empathie möglich ist bzw. möglich sein wird, ist unser
aller Auftrag für die Zukunft.

Referent:           Prof. Mag. Wolfgang Wintersteller, langjähriger Lehrer für
                    Deutsch, Geschichte und Politische Bildung am Halleiner
                    Gymnasium
Format:             Vortrag mit anschließender Diskussion
Dauer:              ca. 60 bis 90 Minuten
Zielgruppe:         allgemein Interessierte

4 | 1918 – Die Gründung der Republik
1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
Bild: SLA, Fotos. C 24255
Hungerdemonstration am Mozartplatz am 19. September 1918.

             100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich
Das Frauenwahlrecht ist für uns in Österreich heute eine Selbstverständlich-
keit. Doch welchen jahrzehntelangen Einsatz viele Frauen – und auch
Männer – dafür geleistet haben, ist uns oft nicht mehr bewusst. Wir werfen
einen Blick zurück in die Geschichte, aber auch in andere Länder, in denen
Frauen noch um ihre demokratiepolitischen Rechte kämpfen. Und beleuch-
ten, was das Frauenwahlrecht heute und in Zukunft für uns bedeutet. Die
bewusste Auseinandersetzung mit unseren Rechten soll unser demokratie-
politisches Bewusstsein schärfen.

Referentin:          Erika Krammer-Riedl, Dipl. Erwachsenenbildnerin,
                     Lektorin und Textcoach
Format:              Vortrag mit Diskussion
Dauer:               ca. 90 Minuten
Zielgruppe:          allgemein Interessierte, Gemeindevertreterinnen
                     und -vertreter

                                                            1918 – Die Gründung der Republik   |5
1918 Bedenken Sie - Salzburger Bildungswerk
1938 – Der Anschluss

                           Pechmarie – Das Leben der Maria Mandl
           Die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation „Pechmarie – Das Leben der
           Maria Mandl“ zeichnet die Biographie der 1912 in Münzkirchen (OÖ) gebore-
           nen Maria Mandl nach, die 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-
           Deutschland als KZ-Aufseherin wegen ihrer Grausamkeit bald zur Oberauf-
           seherin des Frauenlagers im KZ Auschwitz-Birkenau aufstieg.

           Zum einen wirft die Dokumentation „Pechmarie“ anhand des Beispiels von
           Maria Mandl Fragen nach der Beteiligung von Frauen an den nationalsozia-
           listischen Gewaltverbrechen bzw. nach der Rolle von Frauen im NS-Regime
           auf, zum anderen zeigt sie auch den problematischen Umgang mit der
           Erinnerung und der Last der Geschichte in ihrer Heimatgemeinde.

           Referent:           Filmemacher MMag. Christian Strasser
                               und ein Historiker/eine Historikerin des
                               KZ-Verbandes/VdA Salzburg
           Format:             Filmvorführung mit anschließender Diskussion
           Dauer:              ca. 120 Minuten
           Zielgruppe:         allgemein Interessierte

Bild: SLA, Fotos. A 6071                         Einmarsch deutscher Truppen in Salzburg am 12. März 1938.
3 Schicksale – 3 Koffer
3 Koffer – 3 Geschichten! Anhand von drei Koffern können Biografien und
Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus mit Bezug auf Salzburg
erforscht werden: Es stehen Originaldokumente, Fotografien, Bilder und
Zeitungsartikel sowie andere Quellen zur Verfügung. Mit einer Fülle an
Materialien wird Geschichte „begreifbar“!

Referent:        Josef Kirchner BA, Historiker und Kulturvermittler
Format:          Workshop mit Diskussion
Dauer:           ca. 120 Minuten
Zielgruppe:      allgemein Interessierte

            Wozu GEDENKEN?
Der Referent ist unter anderem wissenschaftlicher Leiter der Neugestaltung
der Österreich-Ausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Bei
der Veranstaltung wird danach gefragt, was Ausstellungen, Gedenkorte, Ge-
denkfeiern oder -jahre wozu beitragen können und wie sie das machen. Läuft
etwas falsch? Warum liegen Gedenkkulturen oft so weit auseinander, wie
etwa jene des Kameradschaftsbundes und das Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus? Warum wirkt das Gedenken so oft verordnet? Wie kann
dem begegnet werden? Mit konkreten lokalen Beispielen wird darüber
diskutiert, wozu wir bei den vielfältigen Gedenkformen die Vergangenheit
benutzen. Wir können gemeinsam darüber nach-denken, was wir mit dem
Ge-denken aus der Geschichte lernen könnten.

Referent:        Dr. Albert Lichtblau, Historiker am Fachbereich
                 Geschichte der Universität Salzburg
Format:          Vortrag mit Diskussion
Dauer:           ca. 90 Minuten
Zielgruppe:      allgemein Interessierte, Jugendliche, Pädagoginnen
                 und Pädagogen

                                                         1938 – Der Anschluss   |7
1948 – Internationale Menschenrechte

             Kein Platz für Ausgrenzung
Die Geschichte der Roma und Sinti ist eine der Verfolgung, Ausgrenzung
und Vernichtung. Bis heute haben selbst zivilisierte Länder Schwierigkeiten,
diesem rätselhaften Volk ohne Vorurteile zu begegnen. Wolfgang Radlegger
hat diesem Thema ein Buch gewidmet. Er beleuchtet insbesondere die
Situation von Minderheiten in Salzburg und leistet durch seine genaue
Analyse einen wichtigen Beitrag zur Toleranz.

Referent:           Wolfgang Radlegger
Format:             Vortrag und Gespräch
Dauer:              ca. 90 Minuten
Zielgruppe:         allgemein Interessierte, GemeindevertreterInnen

             Gegen Extremismus
Mit dem Buch „Radikal gegen Extremismus: Theorie und Praxis 20-jähriger
                                               ́ ́ und Alexander Osman ge-
muslimischer Jugendarbeit“ ist es Nedžad Mocevic
lungen, einen breiten Überblick über die Lebenswirklichkeit junger Menschen
mit muslimischen Wurzeln in Österreich zu geben. Im Rahmen dieser Veranstal-
tung wird ein lebendiges Bild der aktuellen Situation gezeichnet und darüber
nachgedacht, wohin sich unsere zukünftige Gesellschaft entwickeln soll.

Referenten:                     ́ ́ MA und/oder Alexander Osman,
                    Nedžad Mocevic
                    Interkulturelle Bildungsarbeit
Format:             Vortrag und Diskussion
Dauer:              ca. 90 Minuten
Zielgruppe:         allgemein Interessierte, Jugendliche, PädagogInnen

8 | 1948 – Internationale Menschenrechte für die Republik
Bild: SLA, NARA-Foto 1060

25. November 1948: Die erste Gruppe jüdischer Emigranten wird von Salzburg nach Israel ausgeflogen.

              Menschenrechts-Bildung
Kritik an der Asyl-Politik ist die eine Sache. Reden, in denen über Asylsuchende
hergezogen wird, als wären sie keine Menschen, sind etwas anderes. Viele
Themen werden ähnlich emotional diskutiert: Was hilft Armutsmigrantinnen
bzw. -migranten wirklich? Soll man Muslima in der Arbeit das Tragen des
Kopftuchs verbieten? Sind Bezieherinnen und Bezieher der Mindestsicherung
zu faul zum Arbeiten? Hatte Hitler nicht doch ein bisschen recht? Antworten
auf solche Fragen laufen häufig auf die Ausgrenzung von schwächeren und
verletzlichen Gruppen hinaus. Menschenrechts-Bildung kann die Menschen-
rechte als universell anerkannte Norm für die Beurteilung von gesellschaft-
lichen Entwicklungen einführen. Menschenrechts-Bildung ist damit eine
Form von Prävention gegenüber Eskalation und Gewalt.

Referentin:           Eszter Mak, Plattform für Menschenrechte Salzburg
Format:               Workshop
Dauer:                ca. 90 Minuten
Zielgruppe:           allgemein Interessierte, MultiplikatorInnen

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„Gedenk“-Anstöße …

           ◦ Anne-Frank-Ausstellung
           ◦ Stolperstein-Führung in Salzburg
           ◦ 10. Dezember 2018: Internationaler Tag der Menschenrechte
           ◦ Workshop „Echte Demokratisierung statt autoritärer Politik“ mit
             Dr. Elisabeth Klatzer, Politische Ökonomin und Vorstandsmitglied
             von attac

           Denken Sie an mögliche Kooperationen mit lokalen Partnern wie dem
           Katholischen Bildungswerk, dem Kameradschaftsbund, ...

Bild: Dieter Pregizer - Fotolia.com
Geschichte lebendig werden lassen
Das war unsere Zeit – Eine Generation erinnert sich
Das ZeitzeugInnenprojekt des Salzburger Bildungswerkes macht unsere
Geschichte lebendig.
Jeder der sechs Bände mit lebensgeschichtlichen Erinnerungen ist einem
Bezirk gewidmet.
Erhältlich im Buchhandel, online und im Salzburger Bildungswerk.
Verlag Edition Tandem 2012-2016

Impressum: Für Inhalt und Grafik verantwortlich: Salzburger Bildungswerk, ZVR: 200288147 • Stand: März 2018
Strubergasse 18/3 • 5020 Salzburg • Tel: 0662-872691-0 • Fax: 0662-872691-3 • E-Mail: office@sbw.salzburg.at •
www.salzburgerbildungswerk.at • Gedruckt nach der Richtlinie „Druckererzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens,
Offset 5020 Druckerei & Verlag GmbH., UZ-LZ 794
Bild: SLA, Fotos. C 24255
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