Sony Alpha Das große Kamerahandbuch - DATA BECKER
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07 Dateiformate und Datenspeicherung 7.1 Welches Dateiformat ist das richtige? Die Datenspeicherung ist neben der Aufnahme kopiert zu werden. Nicht nur die Datensicherung der Fotos ein wichtiger Aspekt in der digitalen ist entsprechend aufwendig, sondern, wenn man Fotografie. Auf der einen Seite steigt von einer beispielsweise im Rohdatenformat RAW fotogra- Kamerageneration zur nächsten die Pixelanzahl fiert, auch die Nachbearbeitung – da jedes Bild und somit das Datenvolumen an. Auf der ande- einzeln digital entwickelt werden muss. Für man- ren Seite fallen glücklicherweise die Preise für che Einsatzzwecke würde aber vielleicht schon den Speicherplatz kontinuierlich. Das betrifft die ein kleines Format ausreichen, wie etwa für On- Speicherkarten und auch die Speichermedien des lineauktionen bei reiner Bildschirmbetrachtung. PCs. Es gilt also je nach Einsatzzweck zu entscheiden, Große Bilddateien in maximaler Auflösung und welches Dateiformat das entsprechend richtige ist. Qualität verbrauchen zum einen relativ viel Spei- Im Folgenden soll Ihnen dabei geholfen werden, cherplatz und benötigen zum anderen auch die das optimale Bildformat für den jeweiligen Anwen- meiste Zeit, um z. B. auf die Festplatte des PCs dungsfall zu finden. Sindz. B. bei bedecktem Himmel nur mäßige Kontraste vorhanden und muss nicht mit Überstrahlungen gerechnet werden, kann das JPEG-Format problemlos eingesetzt werden (1⁄800 Sek. | f6.3 | ISO 200 | 100 mm).
JPEG-Format Die Vorteile des JPEG-Formats nutzen Das 1992 von der Joint Photographic Experts Es stellt ein Verfahren zur verlustbehafteten bzw. Group vorgestellte JPEG-Format ist sozusagen fast verlustfreien Speicherung von Bilddateien dar. das Standardformat für digitale Fotos. Auch die Die Bilddateien werden hier komprimiert gespei- Alphas nutzen in den Qualitätsstufen Fein und chert. Das spart Speicherplatz, und so gelangen Standard (Alpha 77 zusätzlich Extrafein) dieses weit mehr Bilder auf eine Speicherkarte als z. B. Format. Der Vorteil: Die Bilder sind sofort fix und im RAW-Format. In allen Programmen Ihrer Alpha fertig entwickelt, d. h., Schärfe, Kontrast, Sättigung steht Ihnen dieses leicht einsetzbare Format zur und viele weitere Einstellungen werden direkt in Verfügung. der Kamera durch den internen Bildverarbeitungs- prozessor vorgenommen. Sie können die Dateien Halten Sie den Auslöser im Serienbildmodus im sofort am Bildschirm betrachten, ins Internet stel- JPEG-Format gedrückt, können Sie – im Vergleich len oder sogar direkt ohne Umweg über den PC zum RAW-Format – weit mehr Bilder durchgän- ausdrucken. Denn all diese Medien verstehen das gig aufnehmen: Bei der Alpha 65 bis zu 10 Bil- JPEG-Bildformat problemlos, daher ist es das wohl der/Sek., die Alpha 77 schafft sogar 12 Bilder/ am weitesten verbreitete Grafikformat überhaupt. Sek. Das hängt damit zusammen, dass der Puf- Auch bei diesem Direkt-aus-der-Kamera-Foto im JPEG-Format war keine spätere Nachbearbeitung am PC notwendig (1⁄8 Sek. | f5.6 | ISO 640 | 16 mm).
07 Dateiformate und Datenspeicherung ferspeicher der Kamera eine begrenzte Größe be- wurde, speichert es die Farbinformationen in 8 Bit. sitzt und hier eben mehr kleinere JPEG-Dateien Das bedeutet, dass bei feinsten Farbabstufungen hineinpassen als die weit größeren RAW-Dateien. wie z. B. einem Sonnenuntergang die Tonwerte Erst nachdem die Bilddateien aus diesem Puffer- im schlimmsten Fall nicht ganz sauber dargestellt speicher auf die Speicherkarte übertragen wur- werden, sondern in Stufen verlaufen. den, kann mit normaler Geschwindigkeit weiter- fotografiert werden. Auch die sogenannten Komprimierungsartefakte können sich bei einer starken Komprimierung in Das JPEG-Format ist, wie bereits erwähnt, auch einem Foto unangenehm bemerkbar machen. Sie das richtige Format neben GIF und PNG, wenn erkennen dann kleine Blöcke in dem Bild. es darum geht, Bilder für das Internet zu spei- chern. Hierfür sollte allerdings die Bildgröße ent- Diese Einschränkungen gelten allerdings nur, sprechend verkleinert und eine recht starke Kom- wenn Sie die Bilddaten wirklich klein halten, also primierungsstufe im Bildbearbeitungsprogramm die Komprimierung auf Maximal stellen und die eingestellt werden, um zu lange Downloadzeiten Bildauflösung auf S; nehmen Sie die Fotos im Fein- zu verhindern. Alternativ können Sie dies auch Modus auf, sind die Qualitätseinbußen nur mar- gleich an der Kamera einstellen, was im Abschnitt ginal, im Standardmodus können sie sich aber 7.2 erläutert wird. durchaus schon mal bemerkbar machen. Grenzen und Nachteile des Was zum einen ein großer Vorteil des JPEG-For- JPEG-Formats mats ist, dass Sie fertige Bilder erhalten, kann Da das JPEG-Format ein verlustbehaftetes Spei- gleichzeitig auch als Nachteil gesehen werden, cherformat ist, gehen bei jedem Speichervorgang denn die Bilddateien lassen sich nur noch in ei- Bildinformationen verloren, weil die Komprimie- nem relativ geringen Umfang verbessern bzw. ver- rung jedes Mal von Neuem beginnt. Sie nehmen so ändern. Hier können Sie mit dem RAW-Format später bei der Bildbearbeitung u. U. Qualitätsver- entgegenwirken, das nachfolgend erläutert wird. luste in Kauf, wenn Sie ein JPEG- Bild mehrmals öffnen und neu speichern. Umgehen können Sie dieses Problem teilweise, indem Sie das Bild im Bildbear- beitungsprogramm zunächst in einem verlustfreien Format wie TIFF oder PSD (Adobe Photo- shop) abspeichern und dann be- arbeiten. Erst im letzten Schritt speichern Sie dann das Bild als JPEG-Datei ab, wenn die- ses Format gewünscht ist. Da- durch, dass das JPEG-Format Eine mehrfach gespeicherte JPEG-Datei in kleinster Dateigröße. Man erkennt deut- als Austauschformat mit maxi- lich die sogenannten Tonwertabrisse (flächige Struktur) im Himmel sowie die Kom- maler Kompatibilität entwickelt pressionsartefakte im dunkleren Bereich. 216
Bildgröße 7.2 Für jeden Zweck die richtige Bildgröße Die Alphas bieten die Möglichkeit, die Aufnahmen Die Bildgrößen der Alphas im JPEG-Format auf drei unterschiedliche Bild- Je nach Modell unterscheidet sich die Pixelanzahl größen zu skalieren. Large (L, Groß), Medium (M, in den einzelnen Bildgrößen (siehe Tabelle). Mittelgroß) und Small (S, Klein) stehen Ihnen hier zur Verfügung. Zudem können Sie zwischen zwei Kompressions- stufen bei der JPEG-Datei-Speicherung wählen. Die Auswahl steht Ihnen zur Verfügung, wenn Sie die MENU-Taste drücken und im Aufnahmeme- Die Einstellung Fein bietet gegenüber der Stan- nü Bildgröße auswählen. Mit den Pfeiltasten des dardeinstellung eine geringere Kompression, d. h., Steuerschalters gelangen Sie zur gewünschten sie liefert etwas mehr Details und feinere Farbüber- Bildgröße. Bestätigen Sie die Auswahl mit der AF- gänge. Andererseits genehmigen sich die Bildda- Taste. teien hier auch mehr Speicherplatz. DieBildgrößenwahl steht Ihnen in allen Programmen der Die Einstellungen Fein und Standard sind für das Abspei- Alphas zur Verfügung. chern der Bilddateien im JPEG-Format zuständig. Fein liefert die höhere Bildqualität, benötigt aber auch etwas mehr Speicherplatz. Modell Bildgröße L (Pixel) Bildgröße M (Pixel) Bildgröße S (Pixel) Alpha 500 4.272 x 2.848 3.104 x 2.072 2.128 x 1.416 Alpha 33/290/390/450/550 4.592 x 3.056 3.408 x 2.272 2.288 x 1.520 Alpha 35/55/580 4.912 x 3.264 3.568 x 2.368 2.448 x 1.624 Alpha 65/77 6.000 x 4.000 4.240 x 2.400 3.008 x 2.000 Empfohlen für Druckgröße A3 bis A2 A4 bis A3 bis A5 Bildgrößen der Alphas im Vergleich und empfohlene Ausgabegrößen. 217
07 Dateiformate und Datenspeicherung Zweckmäßige Wahl der Bildgröße Es stehen Ihnen somit drei (vier) Bildgrößen mit Fotos auf der Speicherkarte unterbringen. Diese jeweils zwei Komprimierungsstufen plus RAW-For- Lösung ist weit besser, als eventuell auf ein paar mat zur Verfügung. Das hört sich vielleicht etwas schöne Fotoszenen verzichten zu müssen. verwirrend an, und man könnte sich fragen, wozu das Ganze. Später können Sie ohnehin in jedem Auch gibt es Situationen, in denen eine hohe Auf- beliebigen Bildbearbeitungsprogramm die Bild- lösung der Bilder überhaupt nicht notwendig ist, größe und den Komprimierungsgrad noch nach- z. B. benötigen Sie für Internetauktionen maximal träglich verändern. Warum also nicht gleich mit die Bildgröße S und auch die Bildqualität Standard dem größten Bildformat und der kleinsten Pa- ist hier mehr als ausreichend. Die Bilddateien fal- ckungsdichte arbeiten, was Fein (Extrafein) und len so recht klein aus, lassen sich, falls notwen- L bedeuten würde. dig, schnell in einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten und landen dann fix auf dem Server Wie schon erläutert, nimmt diese Einstellung auch des Internetauktionshauses. Das erspart Ihnen den meisten Speicherplatz in Anspruch. Stellen unnötige Wartezeiten. Sie nun z. B. auf einer Veranstaltung fest, dass die Speicherkarte langsam an ihr Speicherlimit Selbst für die Darstellung der Bilder auf einem Full- gerät, Sie aber gern weiterfotografieren würden, HD-Bildschirm reicht die kleinste Bildgröße S aus. dann können Sie immer noch von Fein-L z. B. auf Das gilt natürlich erst recht für die kleinen, wesent- Standard-M umschalten und so noch einiges an lich geringer auflösenden digitalen Bilderrahmen. 218
RAW-Format Sind Sie sich hingegen noch nicht sicher, für wel- Aus Erfahrung empfehle ich allerdings, dass Sie che Einsatzfälle die Bilder benötigt werden, ist die minimale Qualität wirklich nur im Notfall dau- es sinnvoll, immer mit der Bildgröße L und der erhaft eingestellt lassen sollten. Da die Preise für Bildqualität Fein (Alpha 77: Extrafein) zu arbeiten. Speicherkarten weiterhin tendenziell sinken, lohnt Hiermit sind Ausdrucke in hoher Qualität bis A2- sich durchaus die Investition in weiteren Speicher, Größe und das Verkleinern der Bilder jederzeit per damit man nicht einen tollen Fotomoment verpasst Bildbearbeitungsprogramm möglich. oder ihn nur in minderer Qualität aufnehmen kann. 7.3 Für mehr Spielraum: das RAW-Format Komplizierte Mischlichtsituationen, starkes Gegen- licht oder auch generell hohe Kontraste können dem Fotografen zu schaffen machen. Oft werden hier viele Einstellungen und Messungen notwen- dig, um ein optimales Bildergebnis zu erreichen. Das kann eine Menge Zeit kosten, die in vielen Situationen einfach nicht vorhanden ist. Abhilfe schafft hier das RAW-Format. Das RAW-Format ist kurz gesagt das Rohdaten- format der Bildinformationen, die der Bildsensor Um das RAW-Format einzustellen, drücken Sie die über den Analog-digital-Wandler der Kamera zur MENU-Taste und wählen im Aufnahmemenü die Verfügung stellt. Das heißt auch, dass hier noch Option Qualität. Mit den Tasten des Steuerschal- so gut wie keine Bearbeitung durch die Kamera ters wechseln Sie zu RAW und quittieren die Ein- stattgefunden hat. stellung mit der AF-Taste. Alle Einstellungen wie Schärfegrad, Farbsättigung, i 8 oder 12 Bit Weißabgleich etc. werden nachträglich am PC per RAW-Konverter vorgenommen. Warum sind 12 Bit Farbtiefe im RAW-Format besser als die 8 Bit des JPEG-Formats? Durch die Reduzierung der Farbtiefe von 12 auf 8 Bit Das RAW-Format der Alphas ist zwar ebenso wie gehen Informationen verloren. Möchte man die das JPEG-Format komprimiert, dies aber nach Dateien nachträglich bearbeiten, ist es aber einem Algorithmus, der Qualitätsverluste zu fast wichtig, möglichst viele Informationen zur Ver- 100 % ausschließt. Entsprechend groß sind al- fügung zu haben, da durch Rundungsfehler bei lerdings auch die Bilddateien im Vergleich zum jeder Bildoperation Verluste entstehen, die sich JPEG-Format. addieren. Das heißt, die Datei sollte zunächst mit den maximal verfügbaren Informationen be- Sicherlich ist es etwas aufwendig, jedes Bild im arbeitet werden. Erst im nächsten Schritt wird RAW-Konverter am PC zu „entwickeln“. Das Po- dann auf die 8 Bit des JPEG-Formats herunter- tenzial, das dahintersteckt, lohnt sich aber für Sie gerechnet (bzw. abgerundet). sicher zumindest für wichtige Bilder. 219
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