Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen

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Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
Drei menschliche Lebern – normale, fette, zirrhotische (von links).                                     Foto: © mauritius images/Science Source/Arthur Glauberman

Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen
der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
VNR: 2760602019182730001
Prof. Dr. med. Thomas J. Vogl1, Prof. Dr. med. Wolf O. Bechstein2, Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem3, Prof. Dr. med. Katrin Eichler1,
Dr. med. Axel Thalhammer1, PD Dr. med. Tatjana Gruber-Rouh1, Prof. Dr. med. Nour Eldin Mohammed1, Dr. med. Lajos M. Basten1

Einleitung                                                       zungsweise eine Million Menschen an ei-                 lopathie und dem hepatozellulären Karzi-
                                                                 ner Leberzirrhose erkrankt [2].                         nom (HCC) [2]. Allen gemeinsam ist die
Die Leberzirrhose beruht auf einem diffu-                        Interventionelle Verfahren haben sich auf-              Minderung der Lebensqualität, das erhöh-
sen Vernarbungsprozess durch kontinu-                            grund technischer Weiterentwicklung in
ierlichen Zelluntergang und nachfolgen-                          jüngerer Zeit in der klinischen Routine im-              Tab. 1: Hauptindikationen zur
der Regeneration im Rahmen chronischer                           mer weiter verbreitet und sind in der Re-                TIPS-Anlage
Lebererkrankungen. Es kommt zum aus-                             gel minimalinvasiv unter begleitender
                                                                                                                          Therapierefraktärer Aszites
geprägten bindegewebigen Parenchym-                              Analgosedierung durchführbar.
umbau mit knotigen Veränderungen und                             Das Einsatzgebiet interventioneller Ver-                 Sekundärprophylaxe
gleichzeitiger Störung der zugrundelie-                          fahren liegt im Wesentlichen im Bereich                  (nach Varizenblutung)
genden Vasoarchitektur [1]. Dadurch re-                          der Komplikationen bei Leberzirrhose wie
                                                                                                                          Akute Varizenblutung, die weder me-
sultiert zunächst eine verminderte Durch-                        Aszites, portaler Hypertension mit Ausbil-
                                                                                                                          dikamentös noch endoskopisch gestillt
blutung, später eine portale Hypertensi-                         dung von Kollateralkreisläufen und ggf.
                                                                                                                          werden kann (Notfall)
on. In Deutschland waren 2013 schät-                             Varizenblutungen, hepatischer Enzepha-

1 Institut   für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
2 Abteilung    für Allgemein- und Viszeralchirurgie
3 Medizinische    Klinik I, Gastroenterologie und Hepatologie Leberzentrum des Universitätsklinikums Frankfurt am Main

                                                                                                                              Hessisches Ärzteblatt 5/2019 | 295
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te Risiko von Infektionen und ein reduzier-
tes Langzeitüberleben [3].

Therapie von Komplikationen
der portalen Hypertension

Für die Diagnostik und Quantifizierung
der portalen Hypertension (Pfortader-
hochdruck) stellt die invasiv-interventio-
nelle Messung des Lebervenendruckgra-
dienten (hepatic venous pressure gra-
dient, HVPG) den Goldstandard dar.
Normwerte dieses Gradienten liegen zwi-
schen 1 und 5 mmHg, von einer portalen
Hypertension spricht man ab einem Wert
von ≥6 mmHg, klinisch fassbar bspw.
durch das Vorliegen von Aszites oder Öso-
phagusvarizen [4]; diese Konstellation
stellt die Hauptindikation zur Anlage eines
transjugulären intrahepatischen portosys-
temischen Shunts (TIPS) dar.
Der TIPS ist definiert als ein Kurzschluss
(Shunt) zwischen der portalvenösen und
der venösen Körperstrombahn. Ziel ist es,
durch Implantation eines Stents zwischen
der Pfortader und einer Lebervene, die in
die Vena cava inferior und damit in den
Körperkreislauf mündet, ein gewisses
Blutvolumen an der Leber vorbeizuschleu-
sen und so den Druck im Portalkreislauf zu
senken [5, 6]. Dieses Volumen kann nach
klinischer Einschätzung und in Anbetracht
der jeweiligen Komorbiditäten durch den
Durchmesser des Shunts individuell für        Abb. 1: TIPS-Anlage bei einer 68-jährigen Patientin mit therapierefraktärem Aszites. (A) Darstellung
Patienten angepasst werden.                   des nach sonographisch-gesteuerter Punktion über die rechte V. jugularis interna eingebrachten Ka-
80–90 % der TIPS-Anlagen erfolgen elek-       theters mit Verifikation der Lage im portalvenösen System mittels Venographie. (B) Platzierung des
tiv bei therapierefraktärem Aszites oder      Führungsdrahtes in der V. mesenterica inferior mit erneuter Lagekontrolle und Messung des Leber-
sekundärprophylaktisch bei stattgehabter      venendruckgradienten (HPVG) mit einem Wert von ca. 24 mmHg. Ausgeprägte Ösophagusvarizen
Varizenblutung [7]. Unter therapierefrak-     nach dorsal. (C) Vordehnung durch einen Angioplastie-Ballon (D). Darstellung des eingebrachten
tär wird verstanden, dass repetitive, teils   Stents. Die erneute Messung des HPVG ergibt einen Wert von ca. 10 mmHg.
hochvolumige Aszitespunktionen oder die
medikamentöse Therapie zu keinem zu-
friedenstellenden klinischen Ergebnis füh-    Quick-Wert ≤ 50–60 %, PTT > 50–60 Se-              tervention Aszites abgelassen werden, um
ren. Nach Erstvarizenblutung kann die An-     kunden        oder      Thrombozytenzahl           den Winkel zwischen der V. hepatica und
lage eines TIPS als Sekundärprophylaxe        < 50000–60000/mm³) oder eine kaver-                der V. cava inferior zu verbessern und die
gute klinische Ergebnisse erzielen [8].       nöse Pfortadertransformation vor, erfolgt          Mobilität der Leber während des Eingriffs
Eine weitere wichtige Indikation stellt die   zunächst die technische Therapieplanung.           einzuschränken [7].
akute Varizenblutung dar, die weder en-       Für die Evaluation der individuellen Gefäß-        Unter Analgosedierung wird sonogra-
doskopisch noch medikamentös gestillt         topographie müssen immer eine aktuelle             phisch gesteuert die V. jugularis interna
werden kann (Notfall-TIPS [9]), siehe         Sonographie, eine Ultraschallkardiogra-            dextra punktiert und eine Schleuse in die
Tab. 1. Ergibt sich für einige Patienten      phie (UKG) zum Ausschluss einer Rechts-            Mündung der V. cava inferior in den rech-
nach ausführlicher Diskussion der Anam-       herzinsuffizienz und eine Kontrastmittel-          ten Vorhof platziert. Nach Anlage eines
nese und der Untersuchungsbefunde die         (KM-)verstärkte Computertomographie                meist gebogenen Führungsschaftes wird
Indikation zum TIPS und liegen keine Kon-     (CT) oder eine Magnetresonanztomogra-              im Anschluss ein Katheter bis in die rechte
traindikationen wie zum Beispiel eine         phie (MRT) mit MR-Angiographie (MR-A)              oder mittlere Lebervene vorgeschoben.
unzureichende Gerinnungsfunktion (meist       erfolgen. Gegebenenfalls muss vor der In-          Sonographisch oder durch KM-Applikati-

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                                                     ren Differenz sich der Lebervenendruck-               Der Nachteil des Verfahrens liegt jedoch
 Tab. 2: Erweiterte Indikationen nach
                                                     gradient (HVPG) ergibt [10], werden ge-               in der klinischen Verschlechterung oder
 Smith und Durham [6]
                                                     messen. Durch einen Angioplastie-Ballon               dem Neuauftreten einer hepatischen En-
 Primärprophylaxe bei Patienten mit                  wird der Kanal in der Regel auf 8 cm vor-             zephalopathie [14], weshalb die Indikati-
 hohem Risiko einer akuten Varizenblu-               gedehnt und anschließend die Gefäß-                   on immer interdisziplinär patientenbezo-
 tung                                                schleuse gegen die TIPS-Schleuse ge-                  gen diskutiert werden sollte.
 Blutung bei hypertensiver                           wechselt.                                             Mögliche erweiterte Indikationen sind der
 Gastropathie                                        Danach erfolgt die Positionierung des                 frühzeitige Einsatz des TIPS in der Thera-
                                                     heute meist teilweise mit erweitertem Po-             pie einer Varizenblutung bei Hochrisiko-
 Rezidivierender Aszites nach                        lytetrafluorethylen (e-PTFE) beschichte-              patienten. Hier konnte für Patienten im
 Lebertransplantation                                ten Stents [11]; der unbeschichtete Teil              Child-Pugh-Stadium C und B mit persistie-
 Hepatischer Hydrothorax                             wird in der Portalvene platziert. Der Stent           renden Blutungen in der Endoskopie
                                                     wird mit Hilfe des Angioplastie-Ballons an-           durch Einsatz eines frühen (innerhalb von
 Hepatorenales Syndrom                               modelliert. Weitere Venographie- und                  72 Stunden nach Vorstellung) TIPS eine
 Budd-Chiari-Syndrom                                 Druckmessungen werden durchgeführt,                   signifikante Reduktion der Mortalität und
                                                     um den Druckgradienten zu dokumentie-                 des Behandlungsversagens gezeigt wer-
 Inkomplette Portalvenenthrombose                    ren. Der postinterventionelle portale                 den [14], siehe Tab. 2.
                                                     Druck sollte 8–10 mmHg betragen. Die
on (Venographie) wird die Gefäßsituation             TIPS-Schleuse wird anschließend gegen                 Bioptische Sicherung
dargestellt und die exakte Lage des Kathe-           einen Shaldon-Katheter eingewechselt.                 von Leberläsionen
ters dokumentiert. Ist der Katheter in der           Im Rahmen der Intervention erhalten die
vor der Intervention geplanten Lebervene             Patienten gewichtadaptiert Heparin über               Lässt sich eine Leberläsion anhand sono-
positioniert, wird er gegen einen steifen            die Interventionsschleuse, in der poststa-            morphologischer Kriterien differentialdi-
Draht und anschließend eine Punktions-               tionären Phase ASS über sechs Monate.                 agnostisch nicht sicher einordnen, ist die
nadel ausgetauscht. Bei regelrechter Plat-           Die Nachsorge insbesondere mit Farbdu-                Klärung ihrer Dignität insbesondere durch
zierung der Punktionsnadel wird der                  plex-sonographischer      Shunt-Kontrolle             eine multiparametrische MRT in den Leit-
Draht gegen das scharfe Innenleben der               sollte alle drei Monate am besten in einer            linien empfohlen. Die höchste Spezifität
Nadel ausgetauscht. Mit einsatzbereiter              Spezialsprechstunde erfolgen.                         zur Abklärung einer Lebererkrankung bie-
Punktionsnadel wird anschließend das Pa-             Die technische Erfolgsrate des Verfahrens             tet bis heute die Probegewinnung mit an-
renchym in Richtung Pfortader punktiert,             liegt bei über 90 % [12]. Im Rahmen der               schließender histopathologischer Analyse
die Nadel entfernt und außen eine Spritze            Varizenblutung haben sich ein sehr guter              des Leberparenchyms [15] und der foka-
mit verdünnter Kontrastmittellösung ein-             hämostatischer Effekt und eine niedrige               len Läsion. Die perkutane Biopsie wird
geführt. Jetzt wird der Katheter solange             Re-Blutungsrate von < 15 % feststellen                heute bildgesteuert durchgeführt.
zurückgezogen, bis sich Blut aspirieren              lassen; akute Varizenblutungen können zu
lässt.                                               94 % kontrolliert werden [8, 9, 10]. Durch            Sonographie-Steuerung
Ist die Verbindung zur Portalvene durch              den zirkulatorischen Effekt und die Sen-              Die Vorteile der sonographischen Steue-
KM-Injektion verifiziert, wird ein Füh-              kung des portalen Hochdrucks hat sich                 rung sind die breite Verfügbarkeit der Ge-
rungsdraht bis in die V. linealis oder V. me-        der TIPS im klinischen Alltag im Einsatz              räte, die niedrigen Kosten, die fehlende
senterica inferior platziert. Portalvenend-          zur Behandlung des therapierefraktären                Strahlenexposition sowie die schnelle
ruck und Druck im rechten Vorhof, aus de-            Aszites bewährt [13].                                 Durchführbarkeit in Echtzeit. Durch Ein-

Abb. 2: CT-gesteuerte Punktion einer HCC-suspekten Läsion im Lebersegment 5. (A) T1-gewichtete MR-Sequenz mit Kontrastmittel (Dotarem) zeigt eine
fokale Leberläsion mit arterieller KM-Aufnahme ohne wash-out-Phänomen. Zur weiteren Abklärung der Läsion Durchführung einer Lipiodol-Angiographie,
in der ebenfalls eine verstärkte Lipiodol-Aufnahme (Pfeil) feststellbar ist (B). Im Anschluss erfolgt die perkutane, CT-gesteuerte Punktion zur histologischen
Sicherung mit Darstellung der Biopsienadel im CT (+). Durch die Lipiodolspeicherung (C) gute Lokalisierbarkeit des histologisch gesicherten HCC (Pfeil).

                                                                                                                  Hessisches Ärzteblatt 5/2019 | 297
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satz leberspezifischer Kontrastmittel kann     Tab. 3: Diagnosekriterien HCC adaptiert nach EASL-EORTC [35].
das Zeitfenster für die Punktion verlän-
                                               I       Durch Biopsie alleine
gert werden. Als problematisch erweist es
                                                       (gemäß aktueller Leitlinien setzt die Diagnosestellung ohne Vorliegen einer
sich, wenn die bildliche Identifikation der
                                                       Histologie das Vorliegen einer Leberzirrhose voraus)
Läsion durch Überlagerung von Rippen,
Darmgas oder auch bei Adipositas einge-        II      Bei Tumoren 1 cm bis ≤ 2 cm durch zwei kontrastmittelverstärkte Verfahren
schränkt wird [16].                                    (CE-MRT, CE-CT oder CE-US)
                                               II      Bei Tumoren > 2 cm reicht ein kontrastmittelverstärktes Verfahren aus
CT-Steuerung
                                                       (CE-MRT, CE-CT)
Die CT-navigierte Biopsie bietet die Vor-
teile einer überlagerungsfreien und jeder-     CE = contrast-enhanced (kontrastmittelverstärkt)
zeit reproduzierbaren Darstellung der zu
punktierenden Läsion [16]. Des Weiteren       operitoneum mit seltenem letalen Aus-               der TJLB ist die Möglichkeit der Messung
lässt sich das anatomische Umfeld besser      gang ausbilden [16, 17, 18].                        des           Lebervenen-Druckgradienten
als im Ultraschall darstellen. Jedoch wer-    Bezüglich des Gerinnungsstatus liegen               (HVPG), der im Rahmen der portalen Hy-
den Patient und Punkteur bei dieser Me-       Kontraindikationen bei einem Quick-                 pertension einen prognostischen Wert be-
thode eher ionisierender Strahlung ausge-     Wert ≥ 50–60 %, einer PTT > 50–60 Se-               züglich Überleben und dem Ansprechen
setzt. Eine vorgeschaltete Angiographie       kunden und einer Thrombozytenzahl                   einer pharmakologischen Therapie besitzt
mit Injektion von Lipiodol (diagnostische     < 30000/mm³. Auch ausgeprägter Aszi-                [21, 23, 25]. Der entscheidende Unter-
Lipiodol-Angiographie) erlaubt eine prä-      tes stellt eine Kontraindikation dar.               schied zur standardmäßig durchgeführten
interventionelle Markierung von HCC-ver-                                                          perkutanen Biopsie ist, dass die Leberkap-
dächtigen Herden. Die Graduierung der         Transjuguläre (Transvenöse)                         sel nicht durchstochen wird und so ein ge-
Lipiodolspeicherung ermöglicht eine ver-      Leberbiopsie (TJLB)                                 ringeres Risiko einer intraabdominellen
besserte differentialdiagnostische Bewer-                                                         Blutung besteht [21, 25].
tung und gleichzeitig eine Markierung für     Für Patienten mit Kontraindikation zur              Technisch durchgeführt wird die TJLB un-
die CT-gestützte Biopsie.                     perkutanen Leberbiopsie stellt die TJLB ei-         ter      begleitender     Videofluoroskopie
Damit sind die Sonographie und CT der-        ne interventionelle Alternative dar [21].           (Durchleuchtung) und kontinuierlichem
zeit die Routineverfahren zur Bildunter-      Erweiterte Indikationen sind die Klärung            Basis-Monitoring bestehend aus EKG,
stützung bei einer perkutanen Leberbiop-      der Dignität im akuten Leberversagen                nicht-invasiver Blutdruckmessung und
sie. Technische Effektivität mit einer Spe-   [22], bei Transplantatempfängern [23]               Pulsoxymetrie. Nach Lokalanästhesie wird
zifität von >90% und Sicherheit mit           und Patienten mit kongenitalen Gerin-               initial unter sterilen Bedingungen beim in
einer Gesamtkomplikationsrate von             nungsstörungen [24]. Ein weiterer Vorteil           Rückenlage gelagerten Patienten die
ca. 0,4% sind exzellent [17, 18].

MRT-Steuerung
Die MRT als strahlungsfreie Methode mit
herausragendem Weichteilkontrast wird
als Navigationsverfahren für die Punktion
der Leber vor allem bei Läsionen einge-
setzt, die sich mittels Sonographie und CT
nicht ausreichend sicher darstellen lassen.
MRT-taugliche Biopsie-Systeme (vorwie-
gend aus Titanlegierungen) sind mittler-
weile in verschiedenen Ausführungen er-
hältlich und werden kontinuierlich weiter-
                                                                                                                                                       Fotos: Rechte bei den Autoren

entwickelt. Dabei ist die Qualität des ent-
nommenen Gewebes durch MRT-taugli-
che Biopsie-Systeme etwas niedriger –
aber diagnostisch ausreichend – im Ver-
gleich zu dem Standard [16, 19].
Die für das Gesamtrisiko der Punktion
entscheidende Komplikation ist die rele-      Abb. 3: Transjuguläre Leberbiopsie (TJLB) bei einer 26-jährigen Patientin mit Verdacht auf Morbus Wil-
vante intraperitoneale Blutung mit einer      son. (A) Lagekontrolle des nach sonographisch-gesteuerter Punktion der rechten V. jugularis interna
Reduktion des Hämoglobin-(Hb-)Wertes          eingebrachten Führungsdrahtes mit Darstellung der Lage in der mittleren Lebervene. (B) Darstellung
um ≥ 2 g/dl [20]. In der Folge kann sich      der zwischenzeitlich über die Schleuse eingebrachten Punktionsnadel vor Entnahme zweier Stanzzy-
ein subkapsuläres Hämatom oder Hämat-         linder. Histologisch: M. Wilson.

298 | Hessisches Ärzteblatt 5/2019
Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
Fortbildung

 Tab. 4: Milan-Kriterien für                    se eine halbjährliche Sonographie mit zu-     (MWA), Radiofrequenzablation (RFA)
 Transplantation [28]                           sätzlich optionaler α-Fetoprotein-(AFP-)      oder Laserinduzierte Thermotherapie
                                                Bestimmung als Früherkennungsalgorith-        (LITT) eingesetzt werden [27].
 • Solitärer Herd > 1 cm und < 5 cm
                                                mus empfohlen.                                Alternativ kann bei einigen Patienten in-
 • Maximal drei Herde ≤ 3 cm
                                                Fällt im Rahmen dieser Untersuchungen         nerhalb der Milan-Kriterien eine Leber-
 • Keine extrahepatische Metastasierung
                                                oder generell nach Bildgebung bei klini-      transplantation erfolgen. Die Fünf-Jahres-
 • Kein makrovaskulärer Tumoreinbruch
                                                schem Verdacht eine suspekte Leberläsion      Überlebensrate liegt hier zwischen 65 %
                                                auf, gibt es drei Möglichkeiten der Diagno-   und 80 %, siehe Tab. 4.
rechte V. jugularis interna unter sonogra-      sestellung, siehe Tab. 3.                     Bedingt durch die häufig zu geringe Rest-
phischem Monitoring punktiert. Folgend          Bildgebend muss mittels intravenöser          leberfunktion aufgrund einer zugrundelie-
wird in Seldinger-Technik eine Einfüh-          Kontrastmittelapplikation das typische        genden Leberzirrhose, anderer Komorbi-
rungsschleuse in der Vena cava inferior         bildmorphologische Verhalten des HCC          ditäten oder den Ausschluss aus den Mi-
platziert. Über diese wird ein Führungs-        einer arteriellen Hypervaskularisation so-    lan-Kriterien ist ein chirurgischer Ansatz
draht und nachfolgend ein Katheter in ei-       wie      eines      „wash-out“-Phänomens      jedoch für den Großteil der Patienten
ne Lebervene vorgeschoben. Die genaue           (rasches Auswaschen des Kontrastmittels       nicht zugänglich. So haben sich in den
Lokalisation wird sonographisch oder            mit nachfolgend relativer Kontrastumkehr      vergangenen zwei Jahrzehnten die mini-
durch eine kurze Venographie dokumen-           zum umgebenden Leberparenchym) in ei-         malinvasiven Verfahren als mögliche Be-
tiert. In den meisten Fällen wird der rechte    nem mindestens dreiphasigen Schnittbild-      handlungsalternativen im klinischen Alltag
Leberlappen angesteuert, da er durch sei-       verfahren (spätarterielle, portalvenöse       sowie neue medikamentöse Therapieop-
ne Größe die besten Voraussetzungen zur         und Spätphase) nachgewiesen werden.           tionen wie die Substanz Sorafenib und
suffizienten Probeentnahme bietet. An-          Das HCC ist bedingt durch die hohe Mor-       Pharmaka neuester Generation etabliert.
schließend wird ein Biopsie-Handy einge-        talität in hohem Maße für durch Krebs         Hierbei unterscheidet man vaskuläre und
führt und die Proben werden am rechten          verursachten Todesfälle verantwortlich        ablative Verfahren. Die vaskulären Verfah-
Leberlappen entnommen.                          [26]. Die endgültige Therapieentschei-        ren führen vorwiegend durch den zeitbe-
Die sichere Durchführbarkeit der Transju-       dung basiert maßgeblich auf der Barcelo-      schränkten Verschluss der tumorversor-
gulären Leberbiopsie wird durch eine Ge-        na-Clinic-Liver-Cancer-(BCLC-)Klassifika-     genden Gefäße mit zusätzlicher Chemo-
samtkomplikationsrate von 7,1 % nach            tion, die neben der Tumorausdehnung kli-      therapeutika-Applikation, die ablativen
7649 TJLB, von denen 6,6 % nach der Ein-        nische Parameter wie Allgemeinzustand         Verfahren entweder durch chemische
teilung der Society of Interventional Ra-       und Stadium der Leberzirrhose miteinbe-       Agenzien oder durch Applikation von
diology (SIR) als geringfügig einzustufen       zieht.                                        Energie zur Tumorzerstörung [36], siehe
sind, untermauert [25].                         Im BCLC Frühstadium A, also bei Patienten     Tab. 5.
                                                ohne portale Hypertension mit normwer-
Interventionelle Behandlungs-                   tigem Bilirubin und max. drei Herden          Transarterielle Therapieverfahren
verfahren eines HCC                             < 3 cm bzw. max. einem Herd < 5 cm,           (TAE/TACE/SIRT)
                                                zum Teil auch größeren Läsionen, wird die
Eine schwerwiegende Komplikation der            kurative Resektion angestrebt. Bei ent-       Die gängigen Verfahren der transarteriel-
Leberzirrhose stellt die Entwicklung eines      sprechenden Komorbiditäten kann in die-       len Therapie sind die Transarterielle Em-
HCC dar. Daher wird in der aktuellen            sen Stadien auch eine primäre lokalablati-    bolisation (TAE), die Transarterielle Che-
S3-Leitlinie für Patienten mit Leberzirrho-     ve Therapie wie die Mikrowellenablation       moembolisation (TACE) sowie die Selekti-

 Tab. 5: Interventionelle Therapieverfahren in der Behandlung des HCC
 Ablativ                                                                                         Vaskulär
 Energie-basiert                                                          Chemisch
 Thermal                                              Nicht-Thermal
 Hyper-                        Hypo-
 ● MWA (Mikrowellenab-         ● Kryoablation         ● Irreversible      ● Perkutane            ● Transarterielle Embolisation
   lation)                                            Elektroporation     Ethanolinjektion         (TAE)
 ● RFA (Radiofrequenz-                                (IRE)               (PEI)                  ● Transarterielle
   ablation)                                                                                       Chemoembolisation (TACE)
 ● LITT (Laserinduzierte                                                                         ● Radioembolisation/Selektive
   Thermotherapie)                                                                                 interne Radiotherapie (SIRT)
 ● HIFU (Hochintensiv-
  fokussierter Ultraschall)

                                                                                                   Hessisches Ärzteblatt 5/2019 | 299
Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
Fortbildung

ve Interne Radiotherapie (SIRT) bzw. Ra-
dioembolisation.
Bei der SIRT steht die strahleninduzierte     Multiple Choice-Fragen
Zerstörung der Tumorzellen im Vorder-
                                              Die Multiple Choice-Fragen zum Artikel        25.04.2019 bis 24.04.2020 möglich. Die
grund, während der embolische Effekt als
                                              „Interventionelle Verfahren im Rahmen         Fortbildung ist mit zwei Punkten zertifi-
nur gering angesehen wird [32].
                                              der Leberzirrhose-assoziierten Kompli-        ziert. Mit Absenden des Fragebogens
Bei allen Verfahren erfolgt der Zugang zur
                                              kationen“ von Prof. Dr. med. Thomas J.        bestätigen Sie, dass Sie dieses CME-Mo-
arteriellen Strombahn über eine der bei-
                                              Vogl et al. finden Sie im Mitglieder-Portal   dul nicht bereits an anderer Stelle absol-
den Femoralarterien bzw. der A. brachialis
                                              der     Landesärztekammer          Hessen     viert haben.
oder A. radialis. Nach Sondierung des
                                              (https://portal.laekh.de) sowie auf den       Dieser Artikel hat ein Peer-Review-Ver-
Truncus coeliacus und der zuführenden
                                              Online-Seiten des Hessischen Ärzteblat-       fahren durchlaufen. Laut den Autoren
Leberarterie wird durch ein anschließen-
                                              tes (www.laekh.de).                           sind die Inhalte des Artikels produkt-
des Angiogramm versucht, ein möglichst
                                              Die Teilnahme zur Erlangung von Fort-         und/oder dienstleistungsneutral, es be-
selektives Gefäß zum Tumor zu identifi-
                                              bildungspunkten ist ausschließlich on-        stünden keine Interessenkonflikte.
zieren. Im Anschluss erfolgt die Embolisa-
                                              line über das Mitglieder-Portal vom
tion.
Dabei werden bei der TAE typischerweise
Gelatine-Schwämme, Lipiodol oder Mi-
kropartikel als Embolisate verwendet         Durchführbarkeit unter Analgosedierung         tion haben sich dabei als effektive Thera-
[33]. Bei der TACE soll der Tumor mit        zunehmend an Bedeutung.                        piemethoden erwiesen in kurativer, pallia-
Chemotherapeutika wie Doxorubicin, Epi-      Im Rahmen Leberzirrhose-assoziierter           tiver und neoadjuvanter Situation (BCLC
rubicin, Cisplatin oder in Kombination an-   Komplikationen stellt die TIPS-Anlage ei-      A/B/C) sowie auch vor Lebertransplanta-
gegriffen werden [34]. Zur besseren Ein-     ne effektive Therapiemethode bei thera-        tion oder Resektion.
lagerung der Substanzen werden ver-          pierefraktärem Aszites und Sekundärpro-
schiedene Träger verwendet: Lipiodol,        phylaxe nach Varizenblutung dar.                                    Korrespondenzadresse:
Medikamenten-beschichtete           Perlen   Diagnostisch werden interventionelle Ver-                  Prof. Dr. med. Thomas J. Vogl
(„drug-eluting“-beads, DEB-TACE) oder        fahren bei der Leberzirrhose vorwiegend                               Theodor-Stern-Kai 7
abbaubare Mikrosphären aus Stärke („de-      zur bioptischen Sicherung unklarer Leber-                         60590 Frankfurt am Main
gradable starch microspheres“, DSM-TA-       läsionen eingesetzt. Mit der transjugulä-              E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de
CE). Die strahlenaktive Quelle der SIRT      ren Leberbiopsie (TJLB) steht Interventio-
sind Yttrium-90-markierte Glasperlen         nalisten eine sichere Alternative zur Pro-
oder Iod-131-markiertes Lipiodol [35].       begewinnung bei Kontraindikationen zur           Die Literaturhinweise finden Sie auf
                                             üblicherweise perkutan Sonographie-              unserer Website www.laekh.de unter
Fazit                                        oder CT-gesteuerten Biopsie zur Verfü-           der Rubrik „Hessisches Ärzteblatt“.
                                             gung.
Interventionelle Verfahren gewinnen bei      Lokoregionale Verfahren werden entspre-
steigendem Patientenalter und höherer        chend der BCLC-Stadien in unterschiedli-
Komorbidität aufgrund ihrer perkutanen       cher Intention eingesetzt. TACE und Abla-

 Ausschüsse und Kommissionen
 der Landesärztekammer Hessen
 Nach der Kammerwahl 2018 haben sich auch die Ausschüsse und Kommissionen der Landes-
 ärztekammer Hessen (LÄKH) neu konstituiert. Außerdem wurden die Beauftragten der LÄKH
 neu gewählt, beziehungsweise im Amt bestätigt. Die Auflistung der Ausschüsse und Kommissio-
 nen finden sich im Internet auf der Website www.laekh.de → Die Kammer → Ausschüsse & Kom-
 missionen. Der QR-Code für Smartphones führt direkt dorthin sowie folgender Kurzlink:
 https://tinyurl.com/yypcxg2p
                                                                                             www.laekh.de/die-kammer/ausschuesse-kommissionen

300 | Hessisches Ärzteblatt 5/2019
Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
Fortbildung

Multiple Choice-Fragen:
Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen
der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
VNR: 2760602019182730001                                                                  (nur eine Antwort ist richtig)

1. Welcher Zugang wird in der Regel nicht    5. Die Gesamtkomplikationsrate der trans-     9. Durch direkte Verbindung welcher
   zur Biopsie einer Leberläsion verwen-        venösen/transjugulären Biopsie (TJLB)         Strombahnen wird beim TIPS die
   det?                                         liegt ungefähr bei?                           Senkung des Druckes erreicht?
1) Perkutan CT-gesteuert                     1) über 30 %                                  1) A. hepatica communis + V. portae
2) Perkutan MRT-gesteuert                    2) unter 1 %                                  2) V. portae + V. lienalis
3) Transarteriell intrahepatisch             3) zwischen 1 % und 10 %                      3) V. jugularis + V. hepatica
4) Transvenös/transjugulär intrahepa-        4) zwischen 20 % und 30 %                     4) V. hepatica + V. portae
   tisch                                                                                   5) A. hepatica communis + V. hepatica
5) Perkutan Sonographie-gesteuert
                                             6. Die lokale Tumorkontrolle der Mikrowel-
                                                lenablation (MWA) bei der Behandlung       10. Welchen Vorteil bietet die transvenö-
2. Welches interventionelle Verfahren wird      eines HCC liegt bei ungefähr?                 se/transjuguläre Biopsie TJLB gegen-
   üblicherweise nicht zur Therapie des      1) < 50 %                                        über perkutanen Punktionsverfahren
   HCC eingesetzt?                           2) > 90 %                                        bei Patienten mit erhöhtem Blutungs-
1) Transarterielle Chemoembolisation         3) < 10 %                                        risiko?
   (TACE)                                    4) > 99 %                                     1) Intravenöse Vitamin-K-Applikation.
2) Mikrowellenablation (MWA)/Radiofre-       5) < 70 %                                     2) Beim üblichen Zugang wird die Leber-
   quenzablation (RFA)                                                                        kapsel nicht durchstochen.
3) Laserinduzierte Thermotherapie                                                          3) Mitführen von Thermokoagulations-
   (LITT)                                    7. Was ist das Ziel der Überbrückungs-/          elektroden zur direkten Blutstillung.
4) Intratumoröse Sorafenib-Injektion (ISI)      „Bridging“- Therapie durch lokoregio-      4) Durchführung in Vollnarkose, sodass im
5) Selektive interne Radiotherapie (SIRT)       nale Verfahren wie RFA/MWA oder               Blutungsfall direkt eine invasive Blut-
                                                TAE/TACE?                                     stillung möglich ist.
                                             1) Direkte kurative Therapie eines multi-
3. Was ist keine typische Komplikation der      fokalen HCCs.
   Leberzirrhose?                            2) Palliation.
1) Hepatozelluläres Karzinom (HCC)           3) Kontrolle der Tumorlast innerhalb der
2) Portale Hypertension mit Ausbildung          Milan-Kriterien zur Ermöglichung einer
   von Kollateralkreisläufen                    Lebertransplantation.
3) Aszites                                   4) Reduktion des MELD- (Model for End-
4) Hepatische Enzephalopathie                   Stage Liver Disease) Scores.
5) Myokardinfarkt                            5) Erhöhung des Child-Pugh-Stadiums.

4. Welche ist die typische Indikation zur    8. Ab welchem Wert für den Lebervenend-
   Anlage eines transjugulären intrahepa-       ruckgradienten (HVPG) wird eine por-
   tischen portosystemischen Shunts             tale Hypertension in der Regel klinisch
   (TIPS)?                                      manifest?
1) Therapierefraktärer Aszites               1) ≥ 10 mmHg
2) Neu aufgetretenes hepatozelluläres        2) ≥ 0,5 mmHg
   Karzinom                                  3) ≥ 0,1 mmHg
3) Akuter Bilirubinanstieg                   4) ≥ 1 mmHg
4) Ikterus
Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
Fortbildung

Literatur zum Artikel:

Radiologisch-interventionelle Techniken im Rahmen
der Leberzirrhose-assoziierten Komplikationen
von Prof. Dr. med. Thomas J. Vogl1, Prof. Dr. med. Wolf O. Bechstein2, Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem3, Prof. Dr. med. Katrin Eichler1,
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