RATGEBER GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN - DÜNGUNG UND BODENVERBESSERUNG - COMPO EXPERT
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INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis Grundlagen4 Der Boden 4 Die Nährstoffe 8 Organische Düngung9 Rasenflächen 10 Rasen-Neuanlage 10 Pflegemaßnahmen und Düngung16 Reparatur und Renovation 21 Mobiles Grün 23 Rabatte und Beete in Park- und Zieranlagen24 Stadtbäume26 Pflanzsubstrat und Bodenverbesserung28 Düngung von Stadtbäumen 30 Düngeempfehlungen für spezielle Baumsituationen 36 Vitalisierung und Regeneration von Stadtbäumen 37 Beispiele aus Wissenschaft und Praxis 38 Konkrete Anwendungsbeispiele41 Private Gärten und Zieranlagen45 Produktübersicht für den GaLaBau 50 Fachberater vor Ort 56 2 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
VORWORT Vorwort Gepflegte Grünflächen sind wertvoller Bestandteil des urbanen Pflegeansprüchen verwendet. Die Schaffung von optimalen Lebens. Sie erfüllen wichtige ökologische Aufgaben, sind charak- Pflanz- und Wachstumsbedingungen sowie einer angemessenen teristische und ästhetische Gestaltungselemente und dienen Pflege erfordert ein umfangreiches Wissen und ist wesentliche zudem als Erholungs-, Freizeit- und Begegnungsräume. Die große Voraussetzung für die erfolgreiche Etablierung und funktions- Bedeutung von funktionierenden Grünflächen für die urbane gerechte Erhaltung. Lebensqualität ist mittlerweile in vielen Umfragen und Studien belegt und wird laut Bericht des Europäischen Verbandes des Der COMPO EXPERT-Ratgeber „GaLaBau und Kommunales Grün“ Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus (ELCA) in Zukunft vermittelt kurz und praxisnah einige grundsätzliche Kenntnisse wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung zur Düngung und Bodenverbesserung für verschiedene An- sein (www.elca.info). wendungsbereiche des Garten- und Landschaftsbaus und der kommunalen Grünflächenpflege. Der Garten- und Landschaftsbau ist ein sehr vielseitiger Bereich und umfasst sowohl die Neugestaltung von kommunalen und Mit exemplarischen Beispielen und konkreten Empfehlungen privaten „Grünräumen“ als auch deren nachhaltige Pflege. Je aus der Praxis ist dieser Ratgeber ein wertvoller Begleiter für nach definierter Ziel- bzw. Nutzungsfunktion werden die alle, die sich mit der Pflanzung und Pflege von Grünflächen verschiedensten Pflanzen mit unterschiedlichen Standort- und beschäftigen. Partner der Verbände Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. und BW e.V. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 3
GRUNDLAGEN Der Boden Ein Boden ist Teil der belebten obersten Erdkruste. Er ist nach Bodens. Das Porenvolumen dient also der Speicherung und dem unten durch festes oder lockeres Gestein, nach oben durch eine Transport wichtiger Bestandteile des Pflanzenwachstums. Der Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre begrenzt. Boden ist ein Naturkörper, der durch bodenbildende Prozesse wie Verwitterung, Mineralbildung, Zersetzung, Humifizierung, Zusammensetzung Gefügebildung und Verlagerung ständig verändert wird. Ein Boden besteht aus Mineralien unterschiedlicher Art und Größe sowie organischen Stoffen (Humus). Der Boden ist ein Tab. 1: Physikalische und chemische Eigenschaften verschiedener Böden Drei-Phasen-System bestehend aus einer festen (mineralischen und organischen Bodensubstanz), einer flüssigen (Bodenwasser) Eigenschaften Bodenart und einer gasförmigen (Bodenluft) Fraktion. Voraussetzung Sandboden Tonboden Lehmboden hierfür ist eine entsprechende Bodenstruktur. Wasserdurchlässigkeit ++ -- + Bearbeitbarkeit ++ -- + Diese Fraktionen bilden das sogenannte Bodengefüge mit einem Durchlüftung ++ -- + entsprechendem Hohlraumsystem (Porenvolumen). Dieses besteht aus Poren unterschiedlicher Größe und Form, die mit Nährstoffgehalt -- + ++ Wasser und darin gelösten Salzen sowie mit Luft gefüllt sind. Sorptionsfähigkeit -- + ++ Zudem erschließen aktiv wachsende Wurzeln und vielfältiges Wasserspeicherung mikrobielles Leben insbesondere die Grobporenstrukturen eines pflanzenverfügbares -- - ++ Wasser Biologische Aktivität -- - ++ ++ sehr gut + gut - unbefriedigend -- schlecht Als entscheidender Bestandteil des Standortes bildet der Boden die Grundlage für Grünflächen und Pflanzungen.“ 4 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Diese Fraktionen bilden das sogenannte Bodengefüge mit einem Physikalisch-chemische Eigenschaften entsprechendem Hohlraumsystem (Porenvolumen). Dieses Böden sind unterschiedlich in der Art der Entstehung (Ausgangs- besteht aus Poren unterschiedlicher Abb. 1: Idealverhältnis Größe und Form, die mit der Bodenfraktionen gestein), Zusammensetzung und Umsetzung. Die physikalisch- Wasser und darin gelösten Salzen sowie mit Luft gefüllt sind. chemischen Bodeneigenschaften wie Porenvolumen, Lagerungs- 50 % Porenvolumen Zudem erschließen aktiv wachsende Wurzeln und vielfältiges dichte, Nährstoffgehalt und -mobilität, Speicherfähigkeit und mikrobielles Leben insbesondere die Grobporenstrukturen eines pH-Wert bestimmen maßgeblich die Entwicklung der Pflanzen. 45 % Bodens. Das Porenvolumen dient also der Speicherung und dem Erhaltung und Optimierung dieser Eigenschaften sollten vor- Transport wichtiger Bestandteile des Pflanzenwachstums. Der rangiges Ziel jeder Bearbeitungs- und Planungsmaßnahme sein Boden ist ein Naturkörper, der durch bodenbildende 12,5 Prozesse % (Tab. 1). wie Verwitterung, Mineralbildung, Zersetzung, Humifizierung, Gefügebildung und Verlagerung ständig verändert wird. Abb. 2: Grundlage für den Erfolg von Pflanzungen und Einsaaten 5% 12,5 % 25 % 50 % Festsubstanz ineralische Substanz m Feinporen Grobporen organische Substanz Mittelporen Der Boden ist Grundlage für den Erfolg von Pflanzungen und Einsaaten. Bei ungünstigen Bedingungen sollten deshalb vorher bodenverbessernde Maßnahmen (z. B. mit Agrosil® LR oder Agrosil® Algin) erfolgen GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 5
GRUNDLAGEN Bedeutung Abb. 3: Bodenprofil Der Boden bildet die Grundlage für wertvolle Grünflächen, die Menschen Erholung und Entspannung spenden, Freizeit- aktivitäten ermöglichen und damit die Lebensqualität in urbanen Räumen erhöhen. Der Boden muss als Standort für Pflanzen dienen und durchwurzelbaren Raum, Wasser, Nähr- stoffe, organische Substanz, Sauerstoff und aktives Boden- leben in ausreichendem Umfang zur Verfügung stellen kön- nen. Ungestörte natürliche Böden finden wir in Städten und Siedlungen allerdings selten. Dieser Umstand verlangt eine gezielte Ansprache und Berücksichtigung bei Pflanzarbeiten und Bodenverbesserungsmaßnahmen. Gerade im städtischen Umfeld ist der Wasserhaushalt des Bodens ein wichtiger Faktor. Die Wasserspeicherkapazität eines Bodens hängt von dem Porenvolumen und der Poren- größe ab, wobei sich nur in den sogenannten Mittelporen auch pflanzenverfügbares Wasser befindet. Grobporen sind für die Wasserführung und Lufthaushalt wichtig, Feinporen halten Wasser so fest gebunden, dass es für die Pflanzen kaum nutzbar ist. Bodenansprache vor der Pflanzung ist wichtig: Ein zu hoher Schluffanteil z. B. kann zu Staunässe und anaeroben Bedingungen führen. Tab. 2: Porenvolumen Porengröße Eigenschaften Bodenart Weite Poren schneller Abfluss, rasch abnehmender Wassergehalt, austrocknungsgefährdet Sandboden Enge Poren langsamer Abfluss, feuchter Boden, Neigung zur Staunässe, intensive Wasserbindung, kaum pflanzenverfügbares Tonboden Wasser, langsame Abgabe des Wassers Ein optimaler Boden verfügt über ein günstiges Verhältnis Suboptimale, gestörte Böden können mit geeigneten Zuschlag dieser verschiedenen Porenarten (siehe Abb. 1, S. 5). stoffen und Bodenhilfsmitteln wie z. B. Agrosil® LR hinsichtlich einer bestimmten Anforderung gefördert werden. Tab. 3: Zuschlagstoffe zur Verbesserung von Bodeneigenschaften Bodenhilfsstoffe Vol.-Gew. (g/l) Porosität (Vol.-%) Luft (Vol.-%) Pfl.-verfügb. Wasser KA K (mval/l) (pF 1 – 2,5) (Vol.-%) Idealsubstrat (Land- 800 – 1.400 50 20 18 – 22 120 – 150 schaftsbau) Weißtorf 177 88 15 39 80 – 180 Rindenkompost 260 82 11 31 20 – 140 Sägemehl 231 85 14 29 Ton 1.100 – 1.600 40 – 55 3 – 13 5 – 15 200 – 450 Sand 1.200 – 1.800 35 – 50 20 – 40 2 – 12 10 – 40 Perlite 120 95 55 18 1– 2 (Quelle: nach RÖBER und SCHALLER, 1985) 6 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Bodenansprüche der Bäume an pH-Wert Für die Beurteilung der Bodengehalte an Nährstoffen und des Abb. 4: B eeinflussung der Nährstoffverfügbarkeit durch pH-Werts kann nur eine Bodenanalyse Auskunft geben. Hierzu Bodenreaktion (pH-Wert) wird eine repräsentative Probe des Bodens gezogen und an ein Bodenlabor zur Untersuchung weitergeleitet. sauer neutral alkalisch In der Analyse werden die Art des Bodens, die Nährstoffgehalte und der pH-Wert angegeben. Hieraus werden Nährstoffdefizite pH-Wert bzw. -inbalancen offensichtlich und weitere Maßnahmen können Stickstoff = N abgeleitet werden. Phosphor = P pH-Wert Der pH-Wert des Bodens beeinflusst die Pflanzenentwicklung Kalium = K und die Verfügbarkeit von Spurennährstoffen. Schwefel = S Für viele Baumarten kann ein pH-Wert von 6,0 – 7,0 als günstig angesehen werden (Abb. 4). Bei ausreichender Nährstoffversor- Kalzium = Ca gung können auch pH-Werte von 5,5 bis 7,2 toleriert werden. Viele Baumstandorte in den Städten sind jedoch durch hohe Magnesium = Mg Kalzium-Gehalte und damit relativ hohe pH-Werte (über pH 7) gekennzeichnet. Dies hemmt aber die Aufnahme wichtiger Spurenelemente wie Eisen, Bor, Mangan, Kupfer und Zink. Zu Eisen = Fe beachten ist, dass hohe pH-Werte auch durch Streusalzeintrag (Natrium) verursacht werden können. Mangan = Mn Bei Spurennährstoffen kann also trotz ausreichender Gehalte Bor = B im Boden Mangel in der Pflanze auftreten. Hohe pH-Werte im alkalischen Bereich wirken sich auch negativ auf eine Besie- Kupfer/Zink = Cu/Zn dlung der Baumwurzeln mit Mykorrhizapilzen, einer für das Baumwachstum wichtigen Symbiose, aus, da nur wenige Pilze diesen pH-Bereich tolerieren. Molybdän = Mo Optimalbereich Viele Spurennährstoffe (auch schädliche Schwermetalle) können bei zu niedrigen pH-Werten hingegen zu stark mobilisiert werden, sodass sogar die Grenze der Pflanzenverträglichkeit überschritten wird. Bei pH-Werten unter 5,5 sollte auf jeden Fall gekalkt werden. Bei hohen pH-Werten sollte eine Kalkung unterbleiben und pH-Wert-reduzierende Düngemittel verwen- det werden (z. B. Floranid® Twin Baumkraft). GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 7
GRUNDLAGEN Die Nährstoffe Phosphor ■ Fördert Wurzelentwicklung Für ihre Entwicklung und nachhaltige Funktionalität benötigen ■ Beteiligt an Energietransport und -speicherung (ATP) Pflanzen neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Kalium und Phosphor auch Sekundärnährstoffe wie Magnesium und Spuren- Mangelsymptome: nährstoffe wie Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Bor. Eine aus- Blaugrün-violette Verfärbung älterer Blätter, wenige lange gewogene Nährstoffversorgung ist neben anderen Pflegemaß- Wurzeln, kaum Verzweigung nahmen eine wesentliche Voraussetzung, damit die erwünschte Zielsetzung der entsprechenden Pflanzungen oder Grünanlagen Kalium erfüllt wird und die Leistungen und Funktionen der jeweiligen ■ Wichtiges Funktionselement im pflanzlichen Stoffwechsel Pflanzen auch langfristig erhalten bleiben. ■ Reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze ■ Fördert die Widerstandskraft gegenüber Trockenheit und Frost Abb. 5: Nährstoffpyramide Mangelsymptome: Voraussetzung für vitales Wachstum: ausgewogene Nährstoffversorgung Blattrandnekrosen, Gipfeldürre Abb. 7: Gipfeldürre N Hauptnährstoffe P K Ca Mg S Sekundärnährstoffe Fe Mn Zn Spurennährstoffe Cu B Mo Stickstoff Kaliummangel führt bei Laubgehölzen oft zur sogenannten Gipfeldürre und zu braunen Blatträndern. ■ Unentbehrlicher elementarer Nährstoff ■ Grundbaustoff des pflanzlichen Lebens ■ Fördert verschiedene Wachstumsprozesse Magnesium ■ Wesentlicher Bestandteil von Proteinen, ■ Wichtiger Bestandteil des Chlorophylls Wachstumshormonen und des Chlorophylls ■ Fördert die Fotosyntheseleistung Mangelsymptome: Mangelsymptome: Gleichmäßige Aufhellung der Blätter, Wuchsminderung, Zwischen den grünen Blattadern (beginnend bei den älteren Starrtracht Blättern) Aufhellungen, später Nekrosen (Interkostalnekrosen) Abb. 6: Stickstoffmangel Abb. 8: Magnesiummangel Stickstoffmangel bei Kirchlorbeer (Prunus laurocerasus) Typische Aufhellungen zwischen den Blattadern bei der Linde (Tilia cordata) 8 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Spurenelemente Für jedes System bietet COMPO EXPERT Nährstoffformulie- Spurenelemente erfüllen wichtige Funktionen im Stoffwechsel rungen, die speziell auf die jeweilige Anwendung abgestimmt der Pflanze. Sie sind spezifische Aktivatoren und Kofaktoren von sind: Enzymen und beeinflussen die Widerstandskraft der Pflanzen gegenüber Krankheiten und anderen Stressfaktoren. ■ Umhüllte Depotdünger (Basacote®-Dünger) mit einer Wirkungsdauer über die gesamte Vegetationsperiode Die Aufnahme bzw. Pflanzenverfügbarkeit ist an einen relativ sind ideal geeignet, die Pflanzsubstrate aufzudüngen. niedrigen pH-Wert gebunden. Deshalb ist bei Bodendüngung ■ Granulierte Langzeitdünger (Floranid® Twin-, Basatop®- die Verwendung von chelatisierten Spurennährstoffen zu Dünger) bieten eine gute Möglichkeit, durch einfaches bevorzugen oder eine Blattdüngung vorzunehmen. Zur raschen Aufstreuen auf die Baumscheibe bzw. Vegetationsfläche Beseitigung von Spurennährstoffmangel hat sich in der Praxis die Pflanzen nachhaltig mit allen erforderlichen Nähr- die Anwendung von Fetrilon® Combi 1 sehr gut bewährt. stoffen zu versorgen. ■ Organisch-mineralische Formulierungen (TerraPlus® N Ein wichtiges Spurenelement für den GaLaBau und das Kommu- und TerraPlus® K) mit guter Sofort- und moderater Lang- nale Grün ist Eisen, da insbesondere Rosen, Rhododendron und zeitwirkung durch organisch gebundenen Stickstoff; Gräser empfindlich auf Eisenmangel reagieren. besonders für sorptionsschwache und humusarme Standorte. Sichere Universaldüngung für die GaLaBau- Mangelsymptome: Anwendung auch im privaten Hausgarten. Eisenmangel zeigt sich oft auf alkalischen, leichten und ■ Flüssige Formulierungen (Baumkraft® Fluid, Vitanica® zur Trockenheit neigenden Standorten in Aufhellungen und Kamasol®) sind optimal, um während des Sommers der jüngeren Blätter; oft sind die Blattadern noch dunkel zusammen mit der notwendigen Bewässerung Nährstoffe gefärbt. Mit Blattspritzungen können Mangelsymptome und ggf. nützliche Mikroorganismen (Vitanica® RZ) direkt rasch behoben werden. in den Wurzelbereich zu bringen. Abb. 9: Eisenmangel bei Freiland-Hortensien Organische Düngung Zunehmend werden bei der Pflege von Privatgärten, aber auch in weniger intensiv genutzten kommunalen Rasenflächen, organisch-mineralische oder rein organische Dünger verwendet bzw. in Ausschreibungen explizit angefragt. COMPO EXPERT hat speziell für dieses Segment die Düngerlinie TerraPlus® mit unterschiedlichen Formulierungen und vielseitigen Anwen- dungsmöglichkeiten entwickelt. Die TerraPlus® Natura-Dünger sind rein organisch und für den biologischen Anbau zugelassen. TerraPlus® City Green ist Neupflanzungen – gute Startversorgung mit vegan, d.h. die organische Substanz rein pflanzlichen Ursprungs, Nährstoffen wichtig ebenfalls Bio-zertifiziert und somit für nachhaltige, ökologische Bei der Anzucht in den Baumschulen werden die Pflanzen in Pflegekonzepte in Städten und Kommunen optimal geeignet. der Regel gut mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. TerraPlus® CityGreen ist außerdem auch für die Pflanzdüngung Aber auch am neuen Standort ist eine kontinuierliche Weiter- und Kräftigung von Stadtbäumen und Gehölzen auf suboptima- versorgung wichtig. In den ersten Jahren ist sie Voraussetzung len Standorten anzuwenden. für eine schnelle Etablierung und gesunde Entwicklung von Bäumen, Sträuchern, Bodendeckern und mehrjährigen Stauden. Bei den beiden organisch-mineralischen Düngern TerraPlus® N und TerraPlus® K wird neben einer guten Nährstoffversorgung Je nach Gegebenheit vor Ort sind die wichtigsten durch die Kombination mit Meeresalgen und Huminsäuren Maßnahmen: auch das Wurzelwachstum und die Bodenbiologie angeregt. 1. Aufdüngung des Pflanzsubstrates Deshalb eignen sich diese beiden Dünger insbesondere für 2. Oberflächliche Düngung der Baumscheiben und Vegetations- die Düngung von Sportrasenflächen auf humusarmen und flächen mit Düngergranulaten sorptionsschwachen, sandreichen Böden bzw. DIN-Rasen- 3. Versorgung der Pflanzen über Flüssigdünger, meist mit der tragschichten. Bewässerung kombiniert GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 9
RASENFLÄCHEN Sport-, Zier- und Parkrasenanlagen besitzen einen hohen In dieser Definition werden bereits wesentliche Merkmale Freizeit- und Erholungswert. Zudem erfüllen diese Flächen im einer Rasenfläche formuliert: städtischen Umfeld wichtige ökologische und soziokulturelle ■ Eine zugrunde liegende Funktion bzw. Nutzung Funktionen. Die unterschiedlichen Nutzungsformen erfordern ■ Spezielle Bodenanforderungen ein differenziertes Pflegeprogramm. Eine dichte Grasnarbe und ■ Wurzel und Ausläufer gewährleisten Scherfestigkeit gesundes Wachstum sind hierbei wesentliche Qualitätskriterien. Sie setzen eine gute Nährstoffversorgung entsprechend Gräser sind lebende Kulturpflanzen mit vegetationstechnischen den jeweiligen Ansprüchen voraus. Eigenschaften. Die Anforderungen an Gräser sind im Garten- und Landschaftsbau recht vielseitig, je nachdem ob Spiel-, Sport-, Erholungsfunktionen oder auch andere technische Nutzungs- Rasen-Neuanlage formen wie beispielsweise Erosionsschutz oder Gitterstein- begrünung auf Parkplätzen gefragt sind. Für eine spezielle und Definition Rasen funktionsgerechte Nutzung spielen neben der Pflege vor allem Rasen ist eine Vegetationsdecke aus Gräsern, die durch Wurzeln die gräsertypischen Eigenschaften der verschiedenen Arten und und Ausläufer mit der Vegetationstragschicht verbunden ist, im Sorten eine bedeutende Rolle. Siedlungsgebiet der Menschen liegt und nicht landwirtschaftlich genutzt wird. Die erfolgreiche Etablierung und nachhaltige Funk- tionalität einer Rasenfläche wird maßgeblich von den Leistungseigenschaften der verwendeten Gräserarten und -sorten bestimmt.“ 10 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Die wichtigsten Gräserarten für Strapazierrasen sind: Abb. 10: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) ■ Deutsches oder auch Ausdauerndes Weidelgras (Lolium perenne) ■ Wiesenrispe (Poa pratensis) ■ Rotschwingel (Festuca rubra) Das Deutsche Weidelgras ist ein rasch wachsendes Horstgras mit tiefem Wurzelwachstum, hoher Belastbarkeit und guter Schnittverträglichkeit. Die Wiesenrispe verankert mit ihren unterirdischen Ausläufern die Grasnarbe mit dem Boden und gibt dem Rasen Halt und Festigkeit. Diese beiden Gräserarten in verschiedenen Sorten sind Hauptbestandteil der Sportrasen- mischungen, da ihre Leitungseigenschaften in Kombination ideal die Anforderungen an einen belastbaren Rasen erfüllen. Abb. 11: Wiesenrispe (Poa pratensis) Rotschwingel bildet feine Halme, besitzt eine relativ gute Trockentoleranz und ist deshalb Bestandteil weniger belasteter Gebrauchsrasenmischungen. Abb. 13: Die wichtigsten Gräser für Sport- und Spielrasen Abb. 12: Rohrschwingel (Festuca rubra) Links: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), gut zu erkennen an der roten Halmbasis. Rechts: Wiesenrispe (Poa pratensis) mit unterirdischen Ausläufern. Bei Neuansaaten von Rasen sollte deshalb immer auf die Verwendung von Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) geachtet werden. Hierfür werden ausschließlich Gräsersorten verwendet, die vom Bundessortenamt (BSA) geprüft und für die Verwen- dung in den jeweiligen Anwendungsbereichen getestet und bewertet sind. Zudem liegen bei RSM-Saatgut die für eine sichere und gleichmäßige Keimung relevanten Eigenschaften Grafiken: Copyright COMPO EXPERT Reinheit und Keimfähigkeit über den vom Saatgutverkehrs- gesetz vorgeschriebenen Mindestwerten. Die RSM-Qualitäts anforderungen sind auch oft Bestandteil des Leistungsver- zeichnisses bei Ausschreibungen. Auch die Erstellung und Die von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Pflege von Sportrasenflächen nach DIN 18035, Bl. 4 schreibt Landschaftsbau herausgegebene RSM-Broschüre erscheint jähr- die Verwendung von RSM-Saatgut vor. lich, die beschreibende Sortenliste des BSA alle zwei Jahre. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 11
RASENFLÄCHEN Saatvorbereitung Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Rasen- neuanlage ist die Bodenvorbereitung. Der Boden sollte ein gutes Porenvolumen aufweisen, d. h. ausreichend Grobporen für Gasaustausch und Wasserdrainage, aber auch Mittel- und Feinporen für kapillaren Wasser- und Nährstofftransport sowie Wasserspeicherung. Nach umfangreicher Bodenbearbeitung ist deshalb auf eine angemessene Rückverfestigung zu achten. Ein gewisser Anteil an organischer Substanz fördert das Bodenleben. Die Fläche sollte feinkrümelig, ebenerdig und frei von unerwünschten Beikräutern und Fremdgräsern sein. In der Regel werden heute intensiv genutzte Sportrasenflä- chen auf einer sandreichen und definierten Rasentragschicht nach DIN 18035, Bl. 4 gebaut, die gute Draineigenschaften aufweist und die Lastenaufnahme des Spiel- und Pflegebetriebs gewährleistet. Hochwertige RSM-Rasenmischungen sind die Basis für funktionierende Abb. 14: Bodenvorbereitung Rasenflächen. Tab. 4: Die RSM unterscheidet acht Rasentypen Typbezeichnung Verwendung 1. Zierrasen RSM 1.1 Zierrasen (Varianten 1 und 2) 2. Gebrauchsrasen RSM 2.2 Gebrauchsrasen – Trockenlagen RSM 2.3 Gebrauchsrasen – Spielrasen RSM 2.4 Gebrauchsrasen – Kräuterrasen 3. Sportrasen RSM 3.1 Sportrasen – Neuanlage Nur eine gute Bodenvorbereitung gewährleistet sicheres Anwachsen und nach- haltige Nutzung. Eine Bodenverbesserung mit 100 g Agrosil® LR und 50 g Triabon® RSM 3.2 Sportrasen – Regeneration oder Floranid® Twin Permanent hat sich seit vielen Jahren in der Praxis bewährt. 4. Golfrasen 5. Parkplatzrasen Im Haus- und Siedlungsgartenbereich oder auch bei Objektbe- grünungen von Kommune und Industrie sind die Bodeneigen- RSM 5.1 Parkplatzrasen (Variante 1 – 3) schaften allerdings für Rasen oft nicht optimal und ggf. durch 6. Dachbegrünung vorangegangene Baumaßnahmen negativ beeinflusst. RSM 6.1 Extensive Dachbegrünung 7. Landschaftsrasen Hier gilt es, Verdichtungen aufzubrechen (Lockerungsmaß- 8. Biotopentwicklungsflächen nahmen) und stark bindige, lehmige Böden mit gewaschenem Quarzsand abzumagern, damit ein günstiges Porenvolumen entsteht. Auf der anderen Seite sollten leichte und sorptions- schwache Böden mit entsprechenden Bodenhilfsstoffen zur Förderung der Wasser- und Nährstoffspeicherung verbessert werden. Entscheidend für die spätere Nutzung und Pflege ist die Ebenerdigkeit. 12 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Deshalb sollte auf ein sorgfältiges Planum mit leichter Neigung Ansaat (2 %) für Oberflächenabfluss bei starken Niederschlägen geach- Der günstigste Zeitraum für eine Neuansaat ist das Frühjahr, tet werden. Damit die Aussaat sich zügig zu einer dichten Gras- wenn die Bodentemperaturen 8 – 10 °C erreicht haben, oder im narbe entwickeln kann, ist eine Startdüngung mit Langzeit- September. Die Aussaatstärke beträgt bei einer Neuanlagen- dünger wie z. B. Basatop® Starter oder Floranid® Twin Permanent mischung RSM 3.1 ca. 20 – 30 g/m2. Zur gleichmäßigen Vertei- sinnvoll. Je nach Nutzungsfunktion und Belastung sind dann lung des Saatgutes sollte mit einem Streuwagen einmal in weitere Nährstoffgaben (Erhaltungsdüngung) erforderlich Längs- und einmal in Querrichtung gesät werden. Die benötigte (siehe S. 16 – 19). Saatgutmenge ist dann entsprechend aufzuteilen. Das Saat- gut sollte nur oberflächig leicht eingearbeitet und die Fläche Bei ungünstigen Bodenbedingungen und zur Förderung des anschließend leicht gewalzt werden. Da die verschiedenen Wurzelwachstums kann vor der Einsaat die Verwendung Gräserarten eine unterschiedliche Keimdauer haben von geeigneten Bodenhilfsstoffen wie Agrosil® LR und (Tab. 5, S. 14), ist auf eine ausreichend lange und kontinuier- Agrosil® Algin zur Bodenvorbereitung sinnvoll sein. liche Beregnung der neu angesäten Flächen zu achten. Abb. 15: Saatgutmaschine Ist eine rasche Etablierung erforderlich, kann ca. 2 Wochen nach der Keimung die Wurzelförderung und damit die Etablierung der Neueinsaat durch die Applikation von Biostimulanzien wie z. B. Basfoliar® Root Booster SL oder Vitanica® RZ ( jeweils 20 l/ha) gefördert werden. Der erste Schnitt kann erfolgen, wenn die Gräser eine Höhe von ca. 7 – 8 cm haben. Es wird dann auf ca. 5 cm zurückgeschnitten. Es gilt die sogenannte Drittelregel, d. h. es wird immer nur ein Drittel des Neuzuwachses entfernt. Als Endhöhe hat sich eine Schnitthöhe von 4 – 5 cm bewährt, Sportrasenflächen werden in der Regel auf 3 – 3,5 cm gemäht. Von ELIET und COMPO EXPERT neu entwickeltes Nach- und Neuansaat- Konzept aus innovativer Technik, hochwertigem Saatgut und effizienter Nährstoffversorgung. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 13
RASENFLÄCHEN Für ausgesprochen schattige Lagen sollte spezieller Schatten- Abb. 16: Keimung rasen, der als zusätzliche Gräserarten die Lägerrispe oder Rasen- schmiele enthält, verwendet werden. Rasen im Schatten ist weniger belastungsfähig und sollte auch nicht unter 4,5 – 5 cm gemäht werden. Tab. 5: K eimdauer unterschiedlicher Gräser unter Freilandbedingungen Gräserart Durchschnittliche Auflaufdauer in Tagen Deutsches Weidelgras 7 – 15 (Lolium perenne) Rohrschwingel 10 – 18 (Festuca rubra) Wiesenrispe 14 – 24 (Poa pratensis) Durch bestimmte Saatgutbehandlungen kann die Keimung beschleunigt werden. Gute Nährstoffversorgung und angemessene Beregnung fördern eine gleichmäßige Speziell behandeltes Saatgut ist in der Regel auch als solches ausgelobt. Keimung und Etablierung. Tab. 6: Mischungstabelle empfohlener Gräserarten für spezielle Nutzungsformen Gräserart-Anteil in Gewichtsprozent (%) Nutzungsform/ Deutsches Weidelgras Wiesenrispe Rotschwingel Lägerrispe/Rasenschmiele Rasentyp Lolium perenne Poa pratensis Festuca rubra Poa supina/Deschampsia cae. Spielrasen 30 30 40 Sportrasen 40 60 Zierrasen 20 80 Schattenrasen 30 30 35 5 Seed – hochwertige RSM-Rasenmischungen Hochwertiges Qualitätssaatgut ist die Grundlage für dichte und belastbare Rasenflächen. Alle Seed-Rasenmischungen sind Regel-Saatgut-Mischungen und enthalten für den jeweiligen Verwendungsbereich nur geprüfte Spitzensorten. Die sorg- fältige Auswahl und Abstimmung der Sorten in den einzelnen Mischungen garantiert sicheres Anwachsen, gute Funktio- nalität und einen ansprechenden, homogenen Farbaspekt. Bei COMPO EXPERT bietet den Plus-Mischungen ist das Saatgut mit einer zusätzlichen für den GaLaBau drei RSM-Mischungen Behandlung ausgestattet, die für eine rasche und gesunde für verschiedene Einsatzbereiche an: Keimung sorgt. Für eine zügige Weiterentwicklung der Neu- ansaat kann ca. 2 Wochen nach der Keimung die Wurzelförde- ■ Seed Neuanlage Plus* rung und damit die Etablierung der Gräser durch die Applika- ■ Seed Regeneration tion von Biostimulanzien wie z. B. Basfoliar® Root Booster SL ■ Seed Regeneration Plus* oder Vitanica® RZ ( jeweils 20 l/ha) gefördert werden. * Plus-Saatgutbehandlung mit Bacillus subtilis, Selektion E4-CDX® 14 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Tab. 7: Zusammensetzung und Gewichtsanteile Tab. 9: Zusammensetzung und Gewichtsanteile Seed Neuanlage Plus RSM 3.1* Seed Regeneration RSM 3.2* Gräserart Anteil Gräsersorte RSM Bewertung Gräserart Anteil Gräsersorte RSM Bewertung Lolium perenne 20 % COLETTA 9 Lolium perenne 50 % TRANSATE 8 Lolium perenne 20 % CALICO 9 Lolium perenne 25 % GREENWAY 8 Poa pratensis 25 % GREENPLAY 7 Lolium perenne 25 % BELLEVUE 8 Poa pratensis 20 % YVETTE 8 Poa pratensis 15 % BORSALA 8 Hochwertige Sportrasenmischung für die Nachsaat, Oversee- ding und Regeneration. Reine Lolium-Mischung aus drei optimal Spitzen-Sportrasenmischung für Neuanlagen mit Topsorten aufeinander abgestimmten Topsorten mit RSM-Bestnoten (RSM (RSM Bonitur 8,2) und COMPO EXPERT-Saatgutbehandlung mit Bonitur 8) für schnelle Regeneration der schadhaften, abge- Bacillus subtilis, Selektion E4-CDX® für eine sichere und gesunde spielten und lückigen Spielbereiche. Keimung. 60 % Poa pratensis-Anteil für hohe Strapazierfähigkeit und Narbenschluß in Kombination mit den Spitzen-Lolium-Sor- Zur Förderung der raschen Etablierung und des Wurzelwachs- ten COLETTA und CALICO gewährleisten hochwertige, frische tums können die jungen Gräser anschließend auch mit den mittelgrüne Spielflächen. flüssigen Vitanica®-Düngern auf Meeresalgenbasis behandelt werden (z. B. 20 l/ha Vitanica® RZ oder Vitanica® MC). Tab. 8: Zusammensetzung und Gewichtsanteile Seed Regeneration Plus RSM 3.2* Roll- oder Fertigrasen Gräserart Anteil Gräsersorte RSM Bewertung Fertigrasen wird in verschiedenen Qualitäten und Rasentypen Lolium perenne 40 % COLETTA 9 von Spezialbetrieben auf entsprechend vorbereiteten Flächen Lolium perenne 25 % DICKENS 9 ausgesät, über einen Zeitraum von 12 bis 16 Monaten inten- siv kultiviert, dann als Dick- oder Dünnsode in verschiedenen Lolium perenne 20 % CALICO 9 Dimensionen geschält und schließlich als Rolle dem Verwender Poa pratensis 15 % YVETTE 8 angeboten. Im Siedlungsbereich werden eher die kleineren Rollen (40 × 250 cm) verwendet, während im Sportplatzbau Spitzen-Sportrasenmischung mit hervorragenden Gräsersorten auch Großrollen mit 0,6 – 2 m Breite und 15 – 20 m Länge und (RSM Bonitor 8,8) für anspruchsvolle Nachsaaten (z. B. Fuß- entsprechendem Gewicht verlegt werden. Gerade im GaLaBau ballstadion) mit COMPO EXPERT-Saatgutbehandlung Bacillus gewinnt Rollrasen zunehmend an Bedeutung, da er sofort ein subtilis, Selektion E4-CDX®. Der Anteil von 15 % Poa pratensis ansprechendes Bild liefert und bereits kurz nach dem Verlegen sorgt für einen ausgewogenen Gräserbestand auch bei größe- voll nutzbar ist. Die Bodenvorbereitung erfolgt analog zu der ren Regenerationsarbeiten. Durch die spezielle Saatgutbehand- Aussaat. Eine gute Nährstoffversorgung vor dem Verlegen för- lung wird die Keimung gefördert und so kann sich auch die sich dert die Bewurzelung und das stabile Anwachsen der Sode. sonst langsamer entwickelnde Poa pratensis erfolgreich im Bestand etablieren. * Das Sortenspektrum kann sich aufgrund von kulturspezifischen Verfügbarkeiten ändern und ggf. temporär durch eine gleichwertige Sorte ersetzt werden. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 15
RASENFLÄCHEN Pflegemaßnahmen und Düngung Unabhängig ob Aussaat oder Verlegen von Fertigrasen – das Auch organische bzw. organisch-mineralische Dünger wie z.B. schöne grüne Bild einer Neuanlage mit dichter Grasnarbe und TerraPlus® CityGreen, TerraPlus® N oder TerraPlus® K zeigen optimalen Nutzungseigenschaften bleibt nur bei ausreichender eine Langzeitwirkung und werden gerade bei der Anlage und und sachgerechter Pflege erhalten. Hierzu zählen neben der Pflege von Privatgärten oder auch extensiver genutzten kom- Grundpflege wie Düngen, Mähen und Bewässern auch die Erhal- munalen Flächen zunehmend eingesetzt. tungs- und Renovationspflege wie Vertikutieren, Aerifizieren und Nachsaat. Ausführliche Informationen zur Rasenpflege Der benötigte Nährstoffbedarf richtet sich nach der Gräserart erhalten Sie außerdem in unseren Ratgebern „Strapazierfähiger und der Nutzungsintensität (Tab. 10). Die Gesamtmenge wird Sportrasen“ und „Golfrasen“. während der Vegetationszeit in 3 Teilmengen gleichmäßig mit dem Streuwagen ausgebracht. Zur Förderung der Winterhärte Düngung und Unterstützung eines zeitigen regenerativen Wachstums Warum sollte Rasen gedüngt werden? im Frühjahr hat sich eine moderate und kaliumbetonte Herbst- ■ Weil Rasen Belastungen widerstehen muss düngung mit Floranid® Twin Club oder Floranid® Twin NK bewährt. ■ Weil Rasen immer grün sein soll Nach der Düngung ist eine kurze Beregnung wichtig, damit die ■ Weil Rasen regelmäßig geschnitten wird Düngerkörner in die Narbe eindringen und Nährstofffreisetzung ■ Weil Rasen möglichst dicht und frei von Fremdgräsern beginnen kann. und Unkräutern sein soll Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist für die nachhaltige Abb. 17: E influss einer Düngung auf die Rasenqualität unter Belastung Funktionalität einer Rasenfläche unerlässlich. Stickstoff sorgt für regeneratives Wachstum, Phosphor unterstützt die Wurzel- entwicklung, Kalium erhöht die Widerstandskraft, Magnesium und Eisen fördern die Grünfärbung und Spurenelemente wie Mangan, Molybdän und Kupfer fördern die Toleranz gegenüber Krankheiten. Für die Düngung von Rasenflächen haben sich spezielle mineralische Langzeitdünger auf Basis von CROTODUR® und ISODUR® bewährt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine gleichmäßige, an das Gräserwachstum angepasste Nährstofffreisetzung aus, sind sehr effizient, gut gräser- ungedüngt Floranid® Twin Turf BS 40 g/m2 verträglich und kaum auswaschungsgefährdet. 16 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Für die empfohlenen Stickstoffmengen lässt sich nach Abb. 18: Wirkungsprinzip umhüllter Dünger folgender Formel einfach der Düngeraufwand berechnen: Berechnung von Düngermengen für vorgegebenen Nährstoffbedarf g/m2 Beispiel: Es werden 23 g Rein-N/m2/Jahr geplant Cu Cu Fe Cu Zn ■ Düngeformel Basatop® Sport 20-5-10(+3+5) B Mn B Mo B Fe Frage: Wie viel Dünger muss pro m2 ausgebracht werden? ■ Formel: Zielmenge (g/m2) × 100 = Düngermenge g/m2 Zn Mo Fe Mn B Nährstoffgehalt (%) ■ Beispiel: 23 × 100 = 115 g/m2 Dünger/Jahr 20 (3 bis 4 Gaben) Durch die Hülle tritt Wasser ein, die Nährstoffe werden gelöst, es entsteht eine Nährstofflösung. Tab. 10: Stickstoffbedarf verschiedener Rasenarten Rasenart Stickstoff/m2 in g Strapazierrasen 25 – 30 Gebrauchsrasen 15 – 25 Zierrasen 15 – 20 Landschaftsrasen 5 – 10 Für den Garten- und Landschaftsbau bieten sich vor allem die Mo Cu anwendungsfreundlichen Zn und sicheren Floranid®Cu Zn Twin-Langzeit- dünger B auf Basis von Mo ISODUR®- und B Fe CROTODUR®-Stickstoff Mo Zn S an. Umhüllte Formulierungen der Basotop®-Linie ergänzen das Cu Cu Langzeitdüngersortiment für die Rasenanwendung. Für spezielle B Mn Anforderungen und vor allem den Privatkundenbereich Fesind Fe Fe Mn auch die neuen organisch-mineralischen B Zn Mn TerraPlus®-Dünger gut geeignet, in den Düngeplan integriert zu werden. Vorteile ISODUR®- und CROTODUR®-Langzeitstickstoff ■ Hoher Aktivitätsindex (98 %) und hohe Effizienz ■ Voll pflanzenverfügbar Die Nährstofffreisetzung beginnt: Die Hülle sorgt für die kontrollierte Freisetzung der Nährstoffe über die angegebene Wirkungsdauer. ■ Umweltfreundlich, da kaum Nitratauswaschung ■ Gleichmäßige und langfristige Nährstofffreisetzung ■ Keine Verbrennungsschäden bei den Gräsern GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 17
RASENFLÄCHEN Exemplarische Düngepläne für Rasenflächen unterschiedlicher Nutzung Tab. 11: Düngeempfehlung für Liegewiesen, Spiel- und Gebrauchsrasen (geringe bis mittlere Belastung, Verwendung mineralischer Rasen-Langzeitdünger) Zeitraum Aufwandmenge g/m2 Dünger Frühjahr Startdüngung April/Mai 40 Floranid® N 31 31-0-0 60 oder Basafilm® Twin Gazon 19-5-8(+2+7) Erhaltungsdüngung Juli 50 Floranid® Twin Permanent 16-7-15(+2+8) Nährstoffbilanz N P2O5 K2O MgO Reinnährstoffmengen pro Jahr 21,0 3,5 8,5 1,0 Zunehmend werden bei der Pflege von Privatgärten, aber Düngeempfehlung mit TerraPlus®-Düngern dargestellt. Durch auch in weniger intensiv genutzten kommunalen Rasenflächen die Kombination mit Meeresalgen und Huminsäuren wird die organisch-mineralische Düngerformulierungen verwendet Bodenbiologie angeregt. Deshalb eignet sich TerraPlus® auch bzw. in Ausschreibungen explizit angefragt. Für diesen An- sehr gut für die anfängliche Düngung von Neuanlagen auf wendungsbereich ist in der folgenden Tabelle eine spezielle humusarmen und sorptionsschwachen sandreichen Böden. Tab. 12: Düngeempfehlung für Liegewiesen, Spiel- und Gebrauchsrasen (geringe bis mittlere Belastung, Verwendung organisch-mineralischer Dünger) Zeitraum Aufwandmenge g/m2 Dünger Frühjahr Startdüngung April 60 TerraPlus® N 12-4-6 Mai/Juni 50 TerraPlus® N 12-4-6 Erhaltungsdüngung August 30 TerraPlus® N 12-4-6 September 50 TerraPlus® K 6-3-18 Nährstoffbilanz N P2O5 K2O MgO Reinnährstoffmengen pro Jahr 20,0 7,0 17,4 1,0 Neben der Nährstoffversorgung spielt vor allem bei der Pflege kann. Bei Bedarf sind Anwendungen von Rasen Floranid® mit von Liegewiesen in Freibädern die rechtzeitige Bekämpfung von Unkrautvernichter vor der Badesaison bereits ab Ende April/ blühenden Fremdkräutern wie z. B. Gänseblümchen, Weißklee Anfang Mai möglich. Somit ist Düngung und Unkrautbekämp- und Löwenzahn eine wichtige Rolle, da hierdurch auch die fung in einem Arbeitsgang erledigt. Gefahr von Verletzungen durch Bienenstiche reduziert werden 18 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Tab. 13: Düngeempfehlung für normal belasteten Sportrasen Zeitraum Aufwandmenge g/m2 Dünger Frühjahr Startdüngung März/April 40 Basotop® Sport 20-5-10 Mai/Juni 40 Basotop® Sport 20-5-10 Erhaltungsdüngung August 40 Floranid® Twin NK 14-0-19 Wintervorbereitung September 30 Kali Gazon 27(+11+17) Oktober/November 30 Ferro® Top 6-0-12 Nährstoffbilanz N P2O5 K2O MgO Reinnährstoffmengen pro Jahr 23 4,5 7,5 1,0 Tab. 14: Düngeempfehlung für Zier- und Repräsentationsrasen Zeitraum Aufwandmenge g/m2 Dünger Frühjahr Startdüngung März/April 40 Floranid® Twin Turf BS 20-5-8 Mai/Juni 40 Floranid® Twin Turf BS 20-5-8 Erhaltungsdüngung August 30 Floranid® Twin Club 10-5-20 Nährstoffbilanz N P2O5 K2O MgO Reinnährstoffmengen pro Jahr 19 4,5 7,5 1,0 Weitere Hinweise zur Düngung von Rasenflächen entnehmen Sie bitte dem COMPO EXPERT Ratgeber „Strapazierfähiger Sportrasen“. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 19
RASENFLÄCHEN Rasenschnitt Abb. 19: Sichelmäher Abb. 20: Spindelmäher Für eine dichte und ansprechende Grasnarbe ist ein regel- Mährückständen mit negativen Effekten auf die Gräserentwick- mäßiger und häufiger Schnitt unerlässlich, während der Haupt- lung kommen kann. Bei Verwendung von speziellen Mulch- wachstumsphase je nach Schnitthöhe mindestens 1 – 2-mal mähern bleibt das klein gehäckselte Mähgut auf der Fläche pro Woche. liegen; es ist jedoch auf trockene Witterung, geringe Schnitt- höhe und damit häufigeres Mähen zu achten. Eine neue Ent- Bei regelmäßigem Tiefschnitt eignen sich am besten Spindel- wicklung stellen die Mähroboter dar, die sehr gräserschonend mäher, da sie ein sauberes und exaktes Schnittbild liefern. Für arbeiten, da sie kontinuierlich nur die Gräserspitzen entfernen. Flächen mit geringerer Schnittintensität und einer Schnitthöhe > 3,5 cm sind Sichelmäher gut geeignet. Das Mähgut wird in Unabhängig von der Schnitttechnik ist auf stets scharfe der Regel abgesammelt, da es gerade in der Hauptvegetations Schnittwerkzeuge zu achten! zeit und bei feuchten Witterungsbedingungen oft zu großen Abb. 21: Mähroboter Abb. 22: Bei größeren Schnittintervallen sollte das Schnittgut aufgesammelt werden 20 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Reparatur und Renovation Wenn die Narbendichte durch starke Nutzung, Rasenschäden Abb. 24: Verlegen von Rollrasen im Torraum oder auch mangelnde Pflege reduziert wird, kann durch geeig- nete Renovierungsmaßnahmen eingegriffen werden. Circa zwei Wochen vor der Renovation sollte der noch bestehende Rasen gut mit Langzeitdünger versorgt werden, um späteres Regene- rationswachstum anzuregen. Der bestehende Rasen wird dann tief gemäht, vertikutiert und gelüftet. Zur Verbesserung der Ebenerdigkeit kann je nach Bedarf die Fläche dann mit gewa- schenem Quarzsand (2 – 3 l/m2) besandet werden. Da gerade bei Reparatur- und Renovationsarbeiten eine gute Wurzelentwick- lung für den raschen Narbenschluss erforderlich ist, sind alle Maßnahmen zur Wurzelförderung sinnvoll. Bewährt haben sich die Ausbringung und das leichte Einarbeiten von 70 g Agrosil® LR oder Agrosil® Algin. Anschließend wird mit einer geeigneten RSM 3.2 Nachsaatmischung (z. B. Seed Regeneration Plus) oder bei großflächigeren Schadstellen auch mit einer Neuan- lagenmischung RSM 3.1 (z. B. Seed Neuanlage Plus) die Aussaat durchgeführt. Auf ausreichende Bewässerung während der Abb. 25: Bewurzelung von Fertigrasen Etablierungsphase und Folgedüngung nach ca. sechs Wochen ist zu achten. Bei großflächigen Reparaturmaßnahmen in bestehenden Vegetationsflächen, wie z. B. Torraum, Spielplätzen, Bühnen-/ Zeltbereichen auf Festwiesen etc., ist auch die Verwendung von Fertigrasen sinnvoll, um diese Fläche wieder rasch nutzen zu können. Vor dem Verlegen des Fertigrasens oder der Neu- ansaat sollte die Fläche ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Abb. 23: Abfräsen abgenutzter Spielbereiche Abfräsen abgenutzter Spielbereiche (z. B. Torraumsanierung) mit dem Bewurzelung von Fertigrasen 2 Wochen nach Anwendung von Koro Topfieldmaker und anschließende Verlegung von Fertigrasen Floranid® Twin Permanent 60 g/m2, ausgebracht unmittelbar vor der Verlegung. (Foto: Richter Rasen, Deutschbrodersdorf) Unten: ohne Dünger GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 21
RASENFLÄCHEN Bewässerung Je nach Witterung und Temperatur ist auf eine ausreichende Hier gilt: Lieber einmal viel als häufig wenig; d. h. 15 – 20 l/m2 alle Bewässerung zu achten. Vor allem Neuansaaten sind besonders 3 bis 4 Tage, damit die Wurzeln sich auch in tiefere Horizonte empfindlich und müssen während der gesamtem Keimphase entwickeln. Kleine Wassermengen in kurzen Abständen fördern gleichmäßig gewässert werden. Bei etablierten Rasenflächen ein nur oberflächiges Wurzelwachstum und das unerwünschte sollte spätestens bei beginnender Trockenheit (Fußdruck-Test) Gras Poa annua. Vor allem sollten die Regner regelmäßig auf ebenfalls beregnet werden. Genauigkeit kontrolliert werden. Abb. 26: Fußabdruck Trockenheit Abb. 27: Falsch bzw. ungenau eingestellte Regner Wenn die Gräser sich nach dem Fußdruck nicht mehr aufstellen, ist dies ein Falsch bzw. ungenau eingestellte Regner verschwenden Wasser und beregnen die Zeichen für beginnende Welke. Spätestens jetzt bewässern! Rasenfläche nicht ausreichend Sonstige wichtige Pflegemaßnahmen für intensiv genutzte Rasenflächen Pflegemaßnahme Bedeutung Striegeln Entfernung abgestorbener Pflanzenteile, Anregung des Bestockungswachstums Vertikutieren Entfernung von Filz und Moos Aerifizieren Vollspoons: Lockerung und Belüftung des Bodens, Gasaustausch, Anregung Wurzelwachstum Hohlspoons: Bodenaustausch Tiefenlockern Aufbrechen von tiefen Verdichtungen Nachsaat Erhaltung der Narbendichte v. a. in stark belasteten Bereichen in Verbindung mit mechanischer Bearbeitung Besanden Verfüllung der Aerifizierlöcher, nach dem Vertikutieren als Top-Dressing zur Wiederherstellung der Ebenerdigkeit Laub absammeln Reinigung der Flächen, Licht und Luft, Krankheitsvorbeuge Abb. 28: Rasenstriegel In der Regel sollten diese Pflegemaßnahmen zum Zeitpunkt eines intensiven Wurzelwachstums erfolgen; d. h. im Frühjahr von März bis April oder/und im Herbst von September bis Oktober. Heiße und trockene Sommerwochen sollten vermie- den werden. 10 – 14 Tage vor den mechanischen Pflegemaßnahmen sollten die Gräser mit Nährstoffen versorgt sein, damit anschließend regeneratives Wachstum einsetzen kann und die Narbe sich wieder schnell schließt. 22 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
MOBILES GRÜN Steigende Ansprüche an das städtische Erscheinungsbild, die optische Auflockerung und Gestaltung versiegelter Flächen, gezielte temporäre Objekt- und Eventbegrünung und der Trend zu jahreszeitlich abgestimmter Bepflanzung bedingen eine Zunahme von pflanzlichen Arrangements in Kübeln, Schalen und Containern. Mobiles Grün erfordert spezielle Pflegemaß- nahmen, da es sich nicht um „natürliche“ Standorte, sondern um räumlich stark begrenzte, von einem kommunizierenden, speichernden und puffernden Systemboden isolierte Situa- tionen handelt. Dem Substrat und der Wasser- und Nährstoff- versorgung kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Standortprobleme und Anforderungen an das Substrat Standortprobleme ■ Geringes Bodenvolumen ■ Geringer Wurzelraum ■ Geringe Speicherkapazität ■ Niedrige Nährstoffmengen ■ Rasche Austrocknung ■ Verstärkte Wärme- und Kälteeffekte Anforderungen an das Substrat ■ Hohe Strukturstabilität (vergießfest) ■ Hohe Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe ■ Gute Drainwirkung, keine Staunässe Tab. 15: Substratverbesserung und Nährstoffversorgung bei ■ Gute Luftführung, auch bei Wassersättigung Mobilem Grün ■ Langfristige und gleichmäßige Nährstofffreisetzung Produkt Menge Substratverbesserung Folgedüngungen Je nach Nährstoffanspruch können 1 – 2 Folgedüngungen Leichter bis mittlerer Boden Agrosil® LR 1 – 2 Sack/m3 pro Jahr erforderlich sein. Diese können auch ideal mit den Torf-/Kompostsubstrate Bewässerungsmaßnahmen kombiniert und als Flüssigdünger Nährstoffversorgung appliziert werden. Einjährige Sommerbepflanzung Geringer Nährstoffbedarf Basacote® Plus 3M* 2 – 3 kg/m3 Flüssigdüngung Baumkraft® Fluid (6-5-11) Mittlerer Nährstoffbedarf Basacote® Plus 3M* 3 – 4 kg/m3 Kamasol® Brillant Blau (8-8-6) Hoher Nährstoffbedarf Basacote® Plus 3M* 4 – 5 kg/m3 Aufwandmenge: 0,5%ig = 0,5 l in 100 l Wasser Dauerbepflanzung Rosen, Sträucher, Triabon® 2 – 3 kg/m3 Spurennährstoffmangel Kleingehölze Vergilbungs- und Aufhellungserscheinungen Großgehölze, Triabon® 4 kg/m3 Produkt: Fetrilon® Combi 1 kleinkronige Bäume Aufwandmenge: 0,1%ig spritzen oder gießen * Je nach gewünschter Kulturdauer kann auch der 6 Monats-Typ Basacote® 6M gewählt werden. GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 23
RABATTE UND BEETE IN PARK- UND ZIERANLAGEN Gepflegte Grünflächen und Park- und Zieranlagen nehmen im innerstädtischen Grün eine Beete sind die Visitenkarte bevorzugte Stellung ein. Sie erhöhen den Freizeit- und Erho- lungswert einer Stadt. Laut einer repräsentativen Umfrage in einer Stadt.“ Deutschland bewerten die meisten Stadtbewohner Parkan- lagen und gepflegte Grünflächen als wichtigstes Element der städtischen Lebensqualität. Als „Visitenkarte“ jeder Stadt oder Gemeinde kommt ihrer Erhaltung und Pflege also eine besondere Bedeutung zu. In städtischen Parks und Grünflächen werden Pflanzbeete und -rabatte oft als gestalterische Akzente zur Betonung und Flankierung bestimmter gartenarchitektonischer Elemente wie Brunnen, Wasserbassins, Freisitze, Wege oder einfach zur Auflockerung größerer Rasenflächen eingesetzt. Viele Städte erzielen für ihre Besucher und Bewohner ein attraktives Erscheinungsbild, indem kleinere Plätze vor frequen- tierten Gebäuden, aber auch Verkehrsinseln als Pflanzrabatte konzipiert und mit Dauer- oder auch einjährigem Wechselflor bepflanzt werden. 24 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
Abb. 29: Vorbereitung von Pflanzbeeten, die dann als Betonung der Abb. 30: Beetvorbereitung für Wechselbepflanzung zur Auflockerung Wegführung und Sichtachse zum Pavillon dienen von Rasenflächen Eine gute Pflanzbeet-Vorbereitung mit Bodenverbesserung und Nährstoffversor- gung sorgt für spätere auffallende Akzentuierung durch die Pflanzung Vor der Pflanzung kommt, vor allem bei Dauerbepflanzungen, Standortvorbereitung sollte größter Wert gelegt werden, der sorgfältigen Bodenvorbereitung größte Bedeutung zu. Der da nach erfolgter Pflanzung solche grundlegenden Maßnah- Boden sollte locker und gut durchwurzelbar sein. Gerade schwere men kaum oder nur sehr schwer durchzuführen sind. Für das Lehmböden neigen zu Verdichtungen und Staunässe. Hier kann Anwachsen und die weitere Entwicklung der Pflanzung sind zunächst durch Quarzsand und Kompost die Struktur verbessert angemessene Nährstoffgaben erforderlich. Unmittelbar zur werden. Spezielle Pflanzenansprüche wie z. B. niedriger pH-Wert Pflanzung sollte ein stickstoffbetonter Langzeitdünger bzw. bei Rhododendren und anderen Moorbeetpflanzen sind zu Depotdünger verabreicht werden. berücksichtigen. Gezielte Folgedüngungen gewährleisten ein gesundes Wachs- Bei ungünstigen Standorten und leichten Böden können so- tum und reichen Blütenflor. Insbesondere bei dichten boden- genannte Bodenhilfsstoffe wie Agrosil® LR und Agrosil® Algin deckenden Beständen haben sich Flüssigdünger oder Granulate die Bodenstruktur nachhaltig verbessern. Auf eine gute wie TerraPlus® bestens bewährt. Abb. 31: Attraktiv bepflanzte und gepflegte Verkehrsinseln und Straßenbeete begrüßen und verabschieden die Besucher GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de 25
STADTBÄUME Bäume in Städten und Gemeinden erfüllen wichtige ökolo- können die Bäume nachhaltig negativ beeinflussen. Einge- gische Funktionen und liefern einen wertvollen Beitrag zur schränkte Entwicklung und Vitalität führen dann in der Folge Verbesserung des Stadtklimas und des Wohnumfeldes. zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schaderregern und schließlich zu vorzeitigen Alterungs- und Zudem werden Gebäude und Fassaden kaschiert oder betont, Absterbeerscheinungen. Plätze und Wege beschattet und soziale Räume geschaffen. Eine grüne Infrastruktur erhöht somit die Lebensqualität und Durch die Auswahl geeigneter Pflanzen, sorgfältige Standort- schafft ein attraktives Wohn-, Arbeits- und Freizeitumfeld. vorbereitung und Pflanzung und vor allem regelmäßige Pflege- maßnahmen wie eine ausgewogene und bedarfsgerechte Nur gesunde und vitale Bäume können diese Wohlfühlwir- Nähr- und Vitalstoffversorgung können diese negativen Stand- kung erfüllen. Oftmals sind die Standortbedingungen im ortbedingungen kompensiert werden und neue Stadtbäume städtischen Umfeld für das Wachstum der Bäume allerdings erfolgreich etabliert bzw. bestehende Pflanzungen langfristig ungünstig. Die einwirkenden Faktoren sind sehr komplex und funktionstüchtig erhalten werden. Neben der Auswahl geeigneter B aumarten und optimaler Standort- und Pflanzvorbereitung sind Pflegemaßnahmen für die Vitalität von Stadtbäumen wichtig.“ 26 GALABAU UND KOMMUNALES GRÜN | www.compo-expert.de
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