Renaturierung von Offenlandlebensräumen Restoration of open habitats - Über Offenlandinfo
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Liebe Leserin, lieber Leser, Dear Reader, mit dieser Broschüre laden wir Sie herzlich ein, sich In presenting this booklet, we cordially invite you to über Renaturierungsprojekte unserer Arbeitsgruppe become acquainted with the restoration projects man- zu informieren. Die vorgestellten Methoden und Er- aged by our working group. Information about pro- gebnisse sollen dazu anregen, inzwischen erfolgreich ject areas, successfully implemented restoration and erprobte Ansätze zur Renaturierung und zum Ma- management methods of grasslands will facilitate the nagement von Offenlandlebensräumen verstärkt in transfer of knowledge into practice at a larger scale. der Praxis anzuwenden. If you have any questions and recommendations Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie Fra- regarding our restoration projects, or wish to let us gen und Anregungen zu den vorgestellten Projekten know about your restoration experiences, please get haben oder mit uns Ihre Erfahrungen bei der Renatu- in contact with us. rierung von Offenlandlebensräumen teilen und disku- We want to thank all project partners for their great tieren möchten. encouragement and assistance during the implemen- Unser großer Dank gilt allen Förderern und Partnern tation of the projects, and all public and private spon- für ihr Engagement bei der finanziellen und prakti- sors for their financial support. The foundation for envi- schen Umsetzung der Projekte sowie der Stiftung Um- ronment, nature and climate protection of the federal welt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt für die state Saxony-Anhalt kindly supported the printing of finanzielle Unterstützung beim Druck der Broschüre. this booklet. Im Namen der Arbeitsgruppen On behalf of the project teams, Sabine Tischew & Annett Baasch Sabine Tischew & Annett Baasch Impressum / Imprint gefördert durch / funded by: Hochschule Anhalt – University of Applied Sciences Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg / Germany Arbeitsgruppe Prof. Dr. Sabine Tischew | E-Mail: s.tischew@loel.hs-anhalt.de Arbeitsgruppe Dr. Annett Baasch | E-Mail: a.baasch@loel.hs-anhalt.de Internet: www.hs-anhalt.de, www.kolleg.loel.hs-anhalt.de/professoren/stischew, www.offenlandinfo.de Redaktion / Editors: A. Lorenz, A. Baasch, A. Kirmer & S. Tischew Druck / Print: Hochschule Anhalt, Fachbereich Design, Grafische Werkstatt; Dessau | 1. überarbeitete Auflage 11/2012
Überblick über die Projekte (1) Offenlandmanagement an Steilhängen 4 Management of open habitats on steep slopes Overview of the projects (2) Offenlandmanagement von Kalktrockenrasen 12 Management of calcareous dry grasslands (3) Offenlandmanagement von Heiden und basenreichen Sandrasen 20 Management of heathlands and dry basophilic grasslands (4) Habitatmanagement und Wieder- ansiedlungen der Sand-Silberscharte 28 Habitat management and reintroductions of Jurinea cyanoides (5) Spenderflächenkataster Sachsen-Anhalt 36 Donor site database of Saxony-Anhalt (6) Gewinnung und Nutzung von Samen- mischungen für Renaturierungsmaßnahmen 44 Harvest and utilization of seed mixtures for restoration measures (7) Aufwertung von Grünland 52 Restoration of grasslands (8) Pflegemanagement von Grünland 60 Management of grasslands (9) Aufwertung und Neuanlage von Säumen 68 Diversification and establishment of field margins (10) Biodiversität und Energieholz 74 Biodiversity and bioenergy (11) Renaturierung von Bergbaufolge- landschaften 82 Restoration of post-mining landscapes
(1) Management von Offenland-Lebensräumen an pflegeproblema- tischen Steilhängen durch Ziegenbeweidung im Unteren Saaletal Einleitung Über Jahrhunderte hinweg wurden viele Hänge im nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Unteren Saaletal zwischen Halle (Saale) und Kön- (FFH-Richtlinie) geschützt. Die Erhaltungszustände nern mit Schafen und Ziegen beweidet. Bedingt durch dieser Lebensräume sind zu schützen bzw. die positi- diese traditionelle Nutzungsform in Verbindung mit ve Weiterentwicklung (Verbesserung des Erhaltungs- den speziellen klimatischen und edaphischen Bedin- zustandes) zu gewährleisten (Art. 3 FFH-RL). gungen entstanden hier blütenreiche, gebüsch- und baumarme Flächen, die unsere Kulturlandschaft einst Aufgrund sozioökonomischer Veränderungen wurden prägten. in der älteren und jüngeren Vergangenheit jedoch vie- le Flächen aus der Nutzung genommen. Folge waren Einige der typischen Pflanzengesellschaften dieser Vergrasung und eine rasche Zunahme der Gehölzde- Offenlandschaften sind als Lebensraumtypen (LRT) ckungen im Bereich der aufgelassenen Standorte. Beweidung im Unteren Saaletal nahe Wettin um 1840. [1] Beweidungsfläche Zickeritzer Terrassen im Sommer 2009. [2] Shepherding in the lower Saale river valley, Wettin ca. 1840. Grazing area Zickeritzer Terrassen in summer 2009. Die Ziege in der Landschaftspflege - Das Modellprojekt Um Magerrasen zu erhalten, muss eine an die ur- Flächen in nachfolgende Nutzungskonzepte kommt sprüngliche Nutzung adaptierte Pflege erfolgen. Ext- es jedoch zu einem hohen Nachsorgeaufwand durch reme Steillagen, die zudem oft durch Gehölzriegel iso- die Notwendigkeit von wiederholten Pflegeschnitten liert sind, eignen sich nur bedingt für eine Beweidung in den Folgejahren. mit Schafen, sodass viele dieser Standorte nicht in bestehende Triftweidekonzepte integriert werden kön- Die Eigenschaft der Ziege, einen Großteil ihres Futter- nen. Organisationsaufwendige und mit hohen Kos- bedarfs über Gehölzmaterial zu decken, wurde lange ten verbundene, manuelle Entbuschungsmaßnamen Zeit negativ bewertet. In jüngster Vergangenheit hat (Kostenaufwand bis zu 8000 €/ha, tlw. deutlich mehr) die Ziege in der Biotoppflege aufgrund ihres Weide- können als ersteinrichtende Maßnahme die Gehölz- verhaltens und der Eignung für unwegsames Gelände deckung zurückdrängen. Ohne eine Einbindung der jedoch wieder an Bedeutung gewonnen. 4
(1) Management of open habitats on steep slopes by goat grazing in the lower Saale river valley Introduction For hundreds of years, the slopes in the lower Saale maintain or restore a favorable conservation status of river valley (Saxony-Anhalt) between Halle (Saale) and the natural habitat types (Art. 3). Könnern have been grazed by sheep and goats. This traditional land use combined with specific climatic Due to socio-economic changes in the past, sheep and and varying edaphic conditions resulted in open land- goat husbandry declined considerably leading to an scapes dominated by exceptionally species-rich dry abandonment of the pastures in the region. Currently, grasslands with very few shrubs and trees. the former species-rich dry grasslands are heavily en- dangered by grass and shrub invasion. The formerly Some of the characteristic plant communities are list- very attractive and highly diverse cultural landscape ed as natural habitat types in Annex I of the European will disappear if no counter-active measures can be Habitats Directive. The member states guarantee to implemented in the near future. Vergrasung und Akkumulation der Streuauflage bei Nutzungsaufgabe. [3] Zunehmende Verbuschung der weniger flachgründigen und sommerlich Grassing and litter accumulation on abandonment. nicht so stark austrocknenden Standorte. [4] Increasing encroachment on the less shallow and summer dry sites. Landscape conservation by grazing goats - The pilot project In order to conserve the dry grasslands, a specific Goats prefer woody plants for food. This characteristic management has been developed based on the his- trait has been considered negatively for a long time. torical land use of the sites. Very steep slopes with a But because of this grazing behaviour, and its applica- high coverage of scrub and woodland are unsuitable bility on rough terrain, goat grazing has become more for sheep grazing. Therefore, such areas cannot be important recently. integrated into migratory herding concepts. Manual removal of shrubs on steep slopes requires very high efforts. It is not only expensive (up to 8000 €/ha and more), but must be repeated in a relatively short time because of the fast re-growth of the woody species. 5
Beweidungsfläche Dobis im Sommer 2009. [5] Grazing area Dobis in summer 2009. Vor diesem Hintergrund wurde das mit Fördermitteln 2000-Gebieten und weisen eine noch artenreiche aus dem ELER-Fond (Europäischer Landwirtschafts- Trockenrasen-Flora und -Fauna auf, die aber durch fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums), Vergrasung und Verbuschung akut bedroht ist. dem Land Sachsen-Anhalt und der Heidehofstiftung ausgestattete Ziegenprojekt initiiert. Die ersten Be- Zentrale Aufgabenstellungen in der gegenwärtigen weidungsflächen im Unteren Saaletal wurden im Jahr Projektphase sind: 2007 eingerichtet. Aktuell werden 16 Flächen im Un- - Naturschutzfachliche Erfolgskontrollen (Vegetation, teren Saaletal mit Ziegen, teilweise gemeinsam mit Avifauna, Heuschrecken, Tagfalter), Schafen, beweidet. - Untersuchungen zum Raum- und Fraßverhalten so- wie zur Kondition der Weidetiere, Gekennzeichnet sind die Flächen durch abschnitts- - Betreuung der Bewirtschafter, weise stark verbuschte Strukturen in zum Teil extre- - Öffentlichkeitsarbeit. mer Steillage. Die Flächen befinden sich in Natura Frühlings-Miere. [6] Berg-Steinkraut. [7] Dänischer Tragant. [8] Erd-Segge. [9] Minuartia verna. Alyssum montanum. Astragalus danicus. Carex humilis. Projektziele Folgende Ziele wurden zu Beginn des Projektes für die - Initiierung der Beweidung durch Suche nach ge- Beweidungsflächen definiert: eigneten Flächenbewirtschaftern sowie finanzielle - Erhaltung und Förderung gefährdeter Lebensraum- Unterstützung bei der Flächeneinrichtung und -be- typen sowie von Pflanzen- und Tierarten, wirtschaftung (mit dem Ziel, die vorhandene Pflege - Reduzierung des Verbuschungsgrades (Tolerierung nach Projektende sicherzustellen), von bis zu 20 % Gehölzaufwuchs), - Ableitung eines geeigneten Pflegemanagements für - Verringerung der Streuschichten und Gräserdomi- unterschiedliche Standorte auf Basis der Erfolgs- nanzen, kontrollen. 6
Beweidungsfläche Zickeritzer Terrassen im Sommer 2009. [10] Grazing area Zickeritzer Terrassen in summer 2009. Against this background, a pilot project for goat graz- grass species and scrub invasion as a consequence of ing was initiated. The project is sponsored by the land abandonment. EAFRD (European Agricultural Fund for Rural Devel- opment), the state of Saxony-Anhalt, and the Heide- At this project stage, the following tasks are highly rel- hofstiftung. The first grazing areas in the lower Saale evant: river valley were set up in 2007. Currently, 16 pastures - monitoring of success (concerning vegetation, avi- are grazed by goats, partially together with sheep. fauna, grasshoppers, butterflies), - investigation of areal and feeding behaviour of The grazing areas are characterized by intensive woody goats, plant encroachment and extremely steep slopes. - support for farmers, They are located in Natura 2000 sites, which are still - public relations. species-rich in both flora and fauna. However, these habitats are endangered by the expansion of dominant Zauneidechse. [11] Himmelblauer Bläuling. [12] Blauflügelige Ödlandschnecke. [13] Distelfalter. [14] Lacerta agilis. Polyommatus bellargus. Oedipoda caerulescens. Vanessa cardui. Project goals The following goals were expressed for the grazing - establishing cooperations with local farmers and areas: facilitation of goat husbandry on suitable grazing - conservation of natural habitat types and endan- sites by financial support for setting up pastures and gered species of flora and fauna, management of sites, - reduction of shrub coverage, - development of suitable management strategies for - reduction of the litter layer and grass species, each area based on monitoring results. 7
Einflüsse der Ziegenbeweidung auf Flora und Vegetation Bereits nach zwei Beweidungsjahren reduzierte sich Auf der Ziegenstandweide Nelbener Grund lag der die Gehölzdeckung im Bereich der Projektflächen um Gehölz- und Gräser-/Kräuteranteil an der Nahrung 10 bis 20 %, in Teilbereichen sogar um bis zu 45 %. Tier- im Frühsommer 2009 bei 90 % (Gehölze) bzw. 10 % beobachtungen konnten belegen, dass von den Ziegen (Gräser/Kräuter). Im Herbst 2009 wurden zu 35 % weitestgehend alle Gehölzarten verbissen werden, wo- Gehölze und zu 65 % Gräser und Kräuter verbissen. bei die jeweiligen Anteile von Jahr zu Jahr schwanken Die Weidetiere haben sich im Frühsommer demnach und in Abhängigkeit von den Beweidungszeitpunkten gezielt auf die frisch austreibenden Gehölze einge- und der Dauer der Weideperiode variieren können. stellt, während sie im Herbst die in einer Vegetations- periode mehrfach nachschiebenden frischen Gräser Die Ziegen fressen sowohl die Blätter als auch die und Kräuter häufiger annehmen. Früchte und Blüten der Gehölze. Von den Weidetieren werden auch Gehölzarten mit Stacheln oder Dornen Allgemein ist durch die Beweidung ein Rückgang der verbissen (z.B. Berberis vulgaris Robinia pseudoacacia, Gräser-/Kräuterdeckungen zu beobachten, was vor Rosa). Zudem wird bei vielen Gehölzen die junge Rin- allem mit dem Rückgang vorher dominierender Grä- de geschält. ser wie Bromus erectus zu erklären ist. Insbesondere in den von den Ziegen sehr intensiv angenommenen Durch die Fähigkeit sich beim Fressen auf die Hinter- Hangbereichen ist ein kontinuierlicher Rückgang der beine zu stellen, um an höher gelegene Pflanzenteile vormals zum Teil sehr dichten Streuauflagen zu ver- zu gelangen, erreichen die Tiere Höhen von ca. 1,8 m. zeichnen. In diesen Bereichen sind gleichzeitig eine Zum Teil liegt der Fraßhorizont sogar noch höher, da Vergrößerung von Populationen seltener Arten (z.B. die Ziegen sehr erfolgreich Äste mit den Vorderbeinen Astragalus exscapus) sowie eine Zunahme der Arten- oder dem ganzen Körper herunterdrücken können, zahlen von kurzlebigen lebensraumtypischen Arten was es ihnen ermöglicht, Gehölzteile in Gemeinschaft festzustellen, welche die neu entstandenen vegetati- abzufressen. onsfreien Bereiche besiedeln. Ziegen verbeißen jedoch nicht nur Gehölze, sondern fressen auch effektiv Gräser und Kräuter. Differenz der Deckungsgradsummen der Gehölze auf vier Ziegenstand- Burenziegenherde. [15] weiden im Unteren Saaletal, 2007 bis 2009. Herd of Boer goats. Difference of coverage of woody plants on four grazing areas in the lower Saale river valley between 2007 and 2009. 8
Influences of goat grazing on flora and vegetation Within two years, the coverage of woody plants on the In early summer 2009, woody plants made up 90 % project areas decreased about 10 to 20 %, even up to of the food, whereas grasses and herbs only made up 45 %. Observations of grazing animals indicate that 10 %, in the project area Nelbener Grund. The pro- almost all woody species are consumed even though portion changed to 35 % (woody plants) and 65 % the proportions differ from year to year depending on (grasses/herbs) in autumn 2009. Therefore, the live- time of grazing and duration of the grazing period. stock prefer the freshly sprouting trees in early sum- mer whereas in autumn they increasingly graze fresh The goats not only feed on the leaves and fruits, but grasses and herbs. also on the flowers of woody plants. They also brow- se on shrubberies with spines or thorns (e.g. Berberis In general, a decline of grass and herb cover was ob- vulgaris, young Robinia pseudoacacia, Rosa species). In served. This can mainly be explained by the decrease of addition, the young bark of many trees is peeled. previously dominant grasses, such as Bromus erectus. A continuous decline of the dense litter layer and an By standing on their hind legs, goats can reach bran- increase of bare soil was noted, especially on intensi- ches at a height of about 1.8 m. In fact, the grazing vely used slopes. Simultaneously, the population size horizon is even higher as goats can successfully push of endangered species (e.g. Astragalus exscapus) as down branches with their front legs or their whole well as the number of short-lived target species which body. Thus, they can feed on woody plants collectively. colonized the newly created spots of bare soil increased. Goats do not only browse trees, but also consume grasses and herbs effectively. Wiesen-Kuhschelle. [16] Wiesen-Schlüsselblume. [17] Berg-Klee. [18] Wiesen-Salbei. [19] Pulsatilla pratensis. Primula veris. Trifolium montanum. Salvia pratensis. Verbissene Gehölzarten im Nelbener Grund in %. Burenziegen im Einsatz im Projektgebiet Nelbener Grund. [20] Browsed woody plant species in the project area Nelbener Grund (in %). Boer goats feeding on shrubs in the project area Nelbener Grund. 9
Management Zur Sicherung der Weideflächen haben sich Elektro- und/oder Gebüschgruppen akzeptabel, auch unter zäune mit vier bis fünf Litzen bewährt. Die Stromver- Berücksichtigung der Habitatansprüche verschiede- sorgung erfolgt über ein Solarmodul mit mindestens ner Tierartengruppen. Besonders landschaftsbildprä- 40 Watt inklusive Diebstahlschutz. gende Gehölze und Brutplätze von Vögeln sollten ge- sichert werden. Für die Beweidung sind Burenziegen besonders gut geeignet. Diese aus Südafrika stammende Rasse ist Empfehlenswert ist ein rotierendes Weidesystem zwi- an trockenwarmes Klima sehr gut angepasst. Sie ist schen verschiedenen Flächen. Dies mindert den Par- zudem ein guter Kletterer und kann sich mühelos asitenbefall bei den Weidetieren und begünstigt die im steilen Gelände bewegen. Die Burenziege ist eine Förderung von Zielarten. Durch Weidepausen kön- Fleischziege, d.h. sie hat vergleichsweise kleine Euter nen Zielarten (z.B. Frühsommeraspekt mit typisch- (nur während der Jungenaufzucht größer), wodurch em Arteninventar) auf einzelnen Weideflächen ohne sich eine geringere Verletzungsgefahr im steilen Ge- Störung zur Fruchtreife gelangen. lände und an dornigen Gehölzen ergibt. Aufgrund ihres ruhigen Gemüts ist die Burenziege weniger sprung- und ausbruchsfreudig als beispielsweise die Thüringer Waldziege. Grundsätzlich ist die Beweidung von Frühjahr, so- bald das erste Grün austreibt, bis Spätherbst, mit Beginn von Frost und nasskalter Witterung, möglich. Beweidungszeiten und Tierbesatz sind der jeweiligen Flächenbeschaffenheit und der Witterung zur jeweili- gen Weideperiode anzupassen. In der Entbuschungs- phase ist ein höherer Tierbesatz notwendig, während die Anzahl der Weidetiere in der Erhaltungsphase schrittweise reduziert werden sollte. Die Besatzstärke Der Stängellose Tragant, eine weltweit seltene Art kontinental beeinfluss- ter Trocken- und Halbtrockenrasen, profitiert von der Beweidung. Im auf den Ziegenweiden im Bereich verbuschter Tro- Projektgebiet Nelbener Grund weist die Art noch eine sehr individuen- cken- und Halbtrockenrasen im Unteren Saaletal liegt starke Population auf. Am 19.05.2005 (vor der Beweidung) wurden hier ca. 680 Pflanzen gezählt, wovon nur etwa ein Drittel einen Blütenstand bei 0,2 bis 1,0 GVE/ha/Jahr, wobei diese in anderen aufwies. Am 02.05.2012, vier Jahre nach Beweidungsbeginn, lag die Zahl Regionen durchaus abweichen kann. der überwiegend blühenden und fruchtenden Individuen bei 2.358. [21] Astragalus exscapus, a globally rare species in continental dry grasslands, benefited from grazing. This species has a large population in the project area Wie bei Entbuschungsmaßnahmen sollten auch im Nelbener Grund. On 19.05.2005 (before grazing), about 680 plants were Rahmen der Ziegenbeweidung nicht alle Gehölzstruk- counted, of which only about a third developed inflorescences. Four years after the beginning of grazing (02.05.2012), the number of predominantly flowering turen entfernt werden. Für den Erhalt der Lebensraum- and fruiting individuals increased to 2358. typen ist ein Anteil von bis zu 20 % Einzelgehölzen Projektleitung/Management: Prof. Dr. Sabine Tischew Projektbearbeitung/Researchers: Dipl.-Ing. (FH) Daniel Elias, Dipl.-Ing (FH) Sandra Mann Gefördert durch/Funded by: ELER Sachsen-Anhalt, Förderperiode/funding period 2007 – 2013, Heidehofstiftung Kooperationspartner/ Landschaftspflegeverein Saaletal e.V., Cooperation partners: BUND Halle-Saalekreis, SALIX – Büro für Ökologie und Landschaftsplanung 10
Management In order to hinder the goats from breaking out of the nagement (landscape-characteristic trees and shrubs, pastures, electric fences with four to five strands pro- breeding places for birds). ved to be useful. Power is supplied by a solar modu- le with at least 40 watts, including protection against A rotating system between different grazing areas, in theft. order to reduce parasite infestation and support tar- get species, is recommended. Interruptions in the gra- Boer goats are particularly well suited for grazing on zing period enable certain flowering aspects (e.g. early steep slopes. This breed, originally from South Afri- summer aspect with characteristic species) on each ca, is well adapted to a dry and warm climate. It is grazing area to ripen without disturbance. also a good climber and thus able to move easily on steep land. The Boer goat is a meat goat; it has com- paratively little udders (larger only during the period of raising offspring), which results in a lower risk of injury in habitats with thorny shrubs and steep slopes. Because of their calm behaviour, the Boer goat has less power to jump, and is therefore less apt to escape than the Thuringian forest goat, for example. Basically, grazing is possible from early spring to late autumn. In late autumn, with the beginning of frost, and cold and wet weather, the livestock should be her- ded into barns. Grazing periods and the number of livestock need to be adjusted to the respective area and weather conditions in each grazing period. In the phase of scrub clearing, a higher stocking rate is ne- cessary, while the number of grazing animals should be reduced gradually during the phase of mainte- Eine weitere Art, die von der Ziegenbeweidung profitiert, ist der Felsen-Goldstern. Auf der Weidefläche Mücheln wächst die Art auf nance. The stocking rate is about 0.2 to 1.0 LU/ha/ flachgründigen Porphyrverwitterungsböden. Obwohl einige Standorte zu year on encroached grasslands in the lower Saale river den bevorzugten Ruheplätzen der Weidetiere zählen, sich zum Teil auch größere Kotkonzentrationen in diesen Bereichen befinden und im valley, but differs in other regions. Spätsommer 2009 durch den Tritt der Ziegen freigelegte Zwiebeln des Felsen-Goldstern festgestellt wurden, entwickelte sich der Bestand im Jahr 2010 sehr positiv. [22] It is important not to remove all woody structures by Gagea bohemica also benefits from goat grazing. In the project area goat grazing. Taking the habitat requirements of vari- Mücheln, it grows on shallow porphyry weathered soils. Some of the locations ous animal groups into account, the conservation of of G. bohemica are among the favorite resting places of grazing animals. Although the amount of faeces found in late summer 2009 was high and individual trees and/or shrubbery up to 20 % cover trampling by goats exposed some bulbs of G. bohemica, the species´stand has is sensible and should be considered in grazing ma- developed very positively in 2010. Abbildungen/Illustrations: [1] aus: Gottlieb & Neumeister (1993): Der Saalkreis. – Fliegenkopf-Verlag. Fotos/Photos: Daniel Elias [2, 5–22]; Sabine Tischew [3, 4] 11
(2) Naturschutzfachliches Monitoring von Kalk-Magerrasen im NSG/FFH-Gebiet „Tote Täler“ Das Untersuchungsgebiet Das NSG und FFH-Gebiet „Tote Täler südwestlich von tinentalen Elementen der Seitenhänge. Besonders Freyburg“ stellt einen repräsentativen Ausschnitt des hervorzuheben sind großflächige orchideenreiche Trockengebietes an Saale und Unstrut dar und ist Teil Ausprägungen mit beispielsweise Fliegen-Ragwurz des Muschelkalk-Plateaus am Ostrand der Naumbur- oder Braunroter Sitter als prioritärer Lebensraumtyp ger Muschelkalkmulde. Das heutige Erscheinungsbild der FFH-Richtlinie. des Gebietes geht auf eine seit Jahrhunderten statt- findende vielfältige Nutzung mit Niederwaldbewirt- Aktuell ist durch die Einstellung historischer Bewirt- schaftung, Beweidung, Wein- und Ackerbau, Streu- schaftungsformen eine zunehmende Verfilzung und obstnutzung und Kalkabbau zurück. Auf dem bis 1992 Verbuschung der wertvollen Offenlandbereiche zu be- durch militärische Nutzung als Panzerfahrgelände obachten. Zum Erhalt und zur Wiederherstellung ei- offen gehaltenen Plateau hat sich ein artenreicher nes günstigen Erhaltungszustandes der vorkommen- Halbtrockenrasen etabliert. Dieser steht im engen den Lebensraumtypen nach Anhang I und Arten nach Komplex mit mesophilen naturnahen Laubwaldge- Anhang II und IV der FFH-Richtlinie wird die Hoch- sellschaften und den saumartenreichen Trocken- und fläche mit Pferden der Robustrasse Konik Polski und Halbtrockenrasen mit submediterranen und kon- einige Seitenhänge mit Ziegen und Schafen beweidet. Im Projektgebiet vorkommende Lebensraumtypen: Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (FFH-LRT 6110*) in ehemaligem Kalksteinbruch (oben) und Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien, teilweise in prioritärer Ausbildung mit bemerkenswerten Orchideen (FFH-LRT 6210*)(links). FFH habitat types occurring in the investigation area: Rupicolous calcareous or basophilic grasslands of the Alysso-Sedion albi (6110*)(above) and semi- natural dry grasslands and scrubland facies on calcareous substrates partly with important orchid sites (6210*)(left). Projektziele Ziel des Projektes ist es, die extensive und ganzjährige den Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie zu Beweidung mit Pferden auf der zentralen Plateaufläche optimieren. Darüber hinaus soll eine Sensibilisierung sowie mit Ziegen und Schafen auf den steilen Hang- der Bevölkerung für die Zielstellungen des Naturschut- lagen zur aktiven Offenhaltung der Magerrasen im zes erfolgen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen Rahmen eines naturschutzfachlichen Monitorings zu sollen umfassende Informationen zum Naturschutz- begleiten und im Hinblick auf die Sicherung und Ver- management sowie zu den vorkommenden Tier- und besserung des Erhaltungszustandes der vorkommen- Pflanzenarten des FFH-Gebietes vermittelt werden. 12
(2) Monitoring of calcareous dry grasslands in the nature conservation and Natura 2000 area “Tote Täler” Investigation area The nature conservation and Natura 2000 area “Tote Special attention is given to the widely spread orchid- Täler südwestlich von Freyburg” forms a represen- rich habitats as important orchid sites. Characteristic tative part of the arid environment at Saale and Un- species such as Ophrys apifera, O. insectifera, Epipactis strut and is part of the Muschelkalk plateau near Na- atrorubens, and Gymnadenia conopsea occur in rich pop- umburg (southern Saxony-Anhalt). Multiple use of ulations. But also xerothermic woody species like Sorbus the landscape during the last few centuries such as domestica or Cornus mas extensively cover the hillsides. forestry, grazing, vini- and agriculture, use of fruit trees and limestone mining resulted in the current Abandoning of the traditional types of land use has appearance. The central plateau was used for soviet recently increased scrub invasion and vegetation litter military purposes until 1992. An open landscape was endangering the valuable open habitats. In order to left where semi-dry grasslands have established. On maintain and restore a favorable conservation status of the hillsides of the plateau, the grasslands are sur- the habitat types of Annex I and species of Annexes II rounded by semi-natural mesic deciduous forests and IV of the European Habitats Directive the plateau and dry and semi dry grasslands with submediterra- is grazed by Konik horses and the slopes by goats and nean and continental elements rich in fringe species. sheep. Durch Verbuschung gefährdete, orchideenreiche Halbtrockenrasen der Seitenhänge mit Purpur-Knabenkraut, Helm-Knabenkraut (links [3]), Gewöhnli- che Küchenschelle (Mitte [4]) und Dreizähniges Knabenkraut (rechts [5]). Semi-dry grasslands on the hillsides threatened by scrub invasion. At present habitats offer great variety of orchids like Orchis purpurea, O. militaris (left), Pulsa- tilla vulgaris (center), and O. tridentata (right). Project goals The aim of the project is to scientifically monitor the Additionally, it is intended to raise people´s aware- extensive all-year horse pasture on the plateau as well ness about nature conservation objectives. Knowledge as the temporarily used pastures with sheep and goats about the conducted nature conservation measures on the slopes in order to maintain, restore and im- (extensive grazing with horses, sheep and goats, re- prove the habitats and species to a favorable conserva- moving of woody plants), and flora, fauna, and habi- tion status in terms of the habitats directive. Pastures tats of the conservation area is provided especially for are created to actively maintain the open grasslands. children and adolescents. 13
Beweidungskonzept Auf dem weitläufigen Plateau wurde im Frühjahr 2009 entziehen den Trocken- und Halbtrockenrasen jeden auf einer Fläche von etwa 70 ha eine Ganzjahres- Spätsommer und Herbst Biomasse und hagern die standweide eingerichtet und mit Konik-Polski-Pferden Standorte dadurch aus. besetzt. Die Robustrasse soll auf dem verbrachten Halbtrockenrasen die voranschreitende Verbuschung Stark verbuschte Hangbereiche sollen ab Frühjahr eindämmen und der Verfilzung entgegen wirken. Hier 2012 mit einer Ziegenstandbeweidung (ca. 40 Tiere) kommt vor allem der Winterbeweidung große Bedeu- in einen günstigeren Erhaltungszustand überführt tung zu. Die Besatzstärke liegt derzeit mit 18 Tieren werden. Das Beweidungskonzept der Rotationswei- bei ca. 0,25 GVE/ha. de auf abgegrenzten Teilbereichen ermöglicht eine Anpassung an die Phänologie der schützenswerten Für die artenreichen Seitenhänge wurde, angelehnt Orchideen und weiteren wertgebenden Pflanzenar- an die historische Nutzung, eine Hutebeweidung mit ten. Insgesamt werden ca. 40 ha der Seitenhänge mit Schafen initiiert. Etwa 650 Württemberger Landschafe Schafen und Ziegen beweidet. Pferde der Robustrasse Konik Polski zur Ganzjahresbeweidung des verbrachten Halbtrockenrasens auf dem Plateau. Die Beweidung soll insbesondere der Verfilzung und Vergrasung entgegen wirken. [6] Konik Polski horses on the plateau as conservation measure to maintain the semi-natural semi-dry grasslands. Horse grazing is supposed to significantly reduce vegetation and grass encroachment. Naturschutzfachliches Monitoring Der Einfluss der verschiedenen Beweidungsformen Die Parameter werden mit vorjährigen Daten auf Ver- auf Arten und deren Lebensräume wird im Rahmen änderungen analysiert. Bei Verschlechterung des Er- eines naturschutzfachlichen Monitorings regelmäßig haltungszustandes, gemessen an den Indikatoren, er- untersucht. Auf dem Plateau und den Seitenhängen folgt eine Anpassung des Beweidungsmanagements werden auf 35 definierten Flächen Vegetationsaufnah- durch Änderung der Besatzstärke oder des Bewei- men angefertigt, die zusätzliche Parameter wie die In- dungszeitpunktes sowie zusätzliche Pflegemaßnah- dividuenzahl wertgebender Pflanzenarten enthalten. men. In beiden Gebietsbereichen kommt der Über- Um der Großräumigkeit der Hochfläche Genüge zu wachung des möglichen Tritt- und Fraßeinflusses auf leisten, wurden zehn 0,6 ha große Makroplots einge- die Orchideenarten besondere Bedeutung zu. Zudem richtet. Dort werden jährlich geeignete Parameter zur wird das Fraßverhalten aller Weidetiere untersucht Erfassung der Veränderungen in der Bestandsstruktur und darüber hinaus die Raumnutzung und Habitat- sowie die Artenzusammensetzung von Pflanzen und wahl der Koniks mithilfe von Telemetriehalsbändern ausgewählten faunistischen Gruppen (Reptilien, Heu- analysiert. Neben den oben erwähnten Tiergruppen schrecken, Tagfalter & Widderchen) erhoben. Diese werden außerdem Vogel- und Amphibienarten für die dienen als Indikatoren für die Habitatqualität. gesamten Offenlandflächen erfasst. 14
Grazing regime In spring 2009, a 70 ha large all-year pasture with hor- about 500 ewes of the regional breed “Württemberger ses of the Konik Polski breed was established on the Landschafe” graze on several hillsides in order to re- extensive central plateau of the nature conservation duce biomass and therefore, revalue the dry and semi- and Natura 2000 area. The robust breed is supposed dry grasslands. to check further scrub and vegetation encroachment of the overgrown semi-dry meadow in order to poten- Beginning in spring 2012 three slopes with strongly in- tially increase species diversity. Scrub and vegetation creased scrub encroachment will be temporarily grazed encroachment are especially reduced through winter by about 40 goats in order to reach a more favorable grazing. Current stocking capacity is about 0.25 LU/ conservation status. The rotational grazing regime ha (18 horses). on divided compartments enables the adaptation of phenology of endangered plant and especially orchid Grazing by sheep with a shepherd was initiated on the species. In total, 40 ha of the slopes are being grazed species-rich hillsides. These areas were historically by sheep and goats. grazed by sheep. Every late summer and autumn, Hutebeweidung der Trocken- und Halbtrockenrasenbestände auf den Steilhängen durch einen Wanderschäfer. Beweidungszeitpunkt: Spätsommer und Herbst nach Abschluss der Blüh- und Fruchtphasen vieler naturschutzfachlich wertgebender Pflanzenarten (links [7]). Ziegen decken einen hohen Anteil ihres Nahrungsspektrums mit Gehölzen ab (rechts [8]). Sheep grazing on the dry and semi-dry grasslands of the steep hillsides in late summer and autumn after most endangered species have comple- ted regeneration (left). The diet of goats is dominated by woody plants (right). Monitoring Systematic monitoring allows for observing the ef- The parameters are analyzed for changes with previous fects of the various grazing regimes on occurring data. If indicators show a downgrading of the conser- plant and animal species and habitats. Vegetation vation status, the grazing regime can be adapted by surveys are made on 35 permanent plots on both the changing stocking capacity, stocking composition or plateau and hillsides; additional parameters like num- grazing timetable, and applying additional conservation ber and fertility of individuals of protected species are measures such as manually removing woody plants. noted. On the extensive plateau 10 permanent macro plots with a size of 0.6 ha were established. Appropri- Further monitoring conducted: Potential trampling ate parameters for gathering information about stand and feeding effects on orchid species is accurately and vegetation structure and species composition of surveyed on every pasture. Feeding attitudes, distri- plants and selected faunistic groups (reptiles, grass- bution and habitat selection of the grazing animals hoppers, butterflies & moths) are surveyed yearly on are observed and analyzed with the help of telemetry these plots. These parameters act as indicators for neckbands on selected horses. In addition to the fau- habitat quality and are used to evaluate the success of nistic groups mentioned above, data about bird and the implementation of the grazing regime. amphibian species are collected for the entire area. 15
Effekte der extensiven Ganzjahresbeweidung auf die Kalk-Magerrasen Die Pferdebeweidung des Plateaus zeigte bereits nach In der Strauchschicht zeigten sich kaum Verände- einem Jahr positive Effekte. Besonders in den Winter- rungen; die momentane Dichte und Verteilung der monaten wurden von den Weidetieren im Sommer Gehölze ist insbesondere für diverse Vogel- und Tag- gemiedene, aber die Habitatqualität stark beeinflus- falterarten von großer Bedeutung und daher für den sende Vegetationsstrukturen wie Streuschicht und auf- überwiegenden Bereich des Plateaus zielführend. Vor- kommende Gehölze bevorzugt genutzt. So wurde die wiegend im Winter verbeißen und schälen die Pferde Streuauflage sicht- und messbar reduziert und blüten- Gehölze wie Wolliger Schneeball, Vogel-Kirsche, Ge- reichere Halbtrockenrasen konnten sich in den weide- wöhnliche Esche und gelegentlich sogar Wald-Kiefer. sensiblen Dominanzbeständen der Aufrechten Trespe und Fiederzwenke entwickeln. Durch die Weidenut- Insgesamt zeigen die ausgewählten Indikatoren für zung ist ein abwechslungsreiches Mosaik aus kurzrasi- die Qualität der Habitatstrukturen eine eindeutige gen und hohen kräuterreichen Beständen entstanden. Verbesserung. Abnahme der Streuschicht nach drei Beweidungsjahren im Vergleich zu Erhöhter Kräuteranteil nach drei Beweidungsjahren im Vergleich zu unbeweideten Kontrollflächen (Plateau). unbeweideten Kontrollflächen (Plateau). Decrease of mean vegetation litter layer after three years of grazing versus Increase of herbal vegetation after three years of grazing versus non-grazed non-grazed control plots (plateau). control plots (plateau). Der gezielte Verbiss von Orchideen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Trittschäden sind beson- ders an den Winterblättern auf stark von Weidetieren frequentierten Bereichen zu verzeichnen. Weiterhin kommt es vereinzelt zum Verbiss der Winterblattro- setten und zu Frostschäden. Inwieweit sich das auf die Vitalität der einzelnen Arten auswirkt, wird die wei- tere Auswertung der Monitoringergebnisse zeigen. Über die Beweidungseffekte der Schaf- und Ziegen- beweidung auf den Seitenhängen können noch keine Ganzjährige Pferdebeweidung auf dem Plateau wirkt der Verfilzung entge- Aussagen getroffen werden, da bisher lediglich der gen, wovon unter anderem auch vorkommende Orchideen wie Helm- Ausgangszustand erfasst wurde. Die Ergebnisse fau- Knabenkraut profitieren. [9] All-year horse grazing on the plateau reduces vegetation encroachment. Be- nistischer Erhebungen zeigen bisher keine negativen sides various other species orchids (here Orchis militaris) take profit of more Veränderungen in der Artenzusammensetzung. open habitat structures. 16
Effects of all-year grazing on calcareous dry grasslands After one year, horse grazing on the plateau already In contrast, the scrub layer showed almost no change; showed positive effects. Especially in winter, vegetation however, the present distribution and density of scrub structures indicating habitat quality, such as vegetation and trees are important for especially bird and but- litter and scrub encroachment, were favorably used by terfly species and, therefore, this status is favored for the grazers. Thus, the litter layer decreased measurably predominant parts of the plateau. The horses mostly and more flower-rich semi-dry grasslands could establish feed on woody species such as Viburnum lantana, Pru- in the following vegetation period. The percentages of the nus avium, Fraxinus excelsior or occasionally even Pinus grass and herbal layers has changed in favor of herbs; for- sylvestris, in winter. merly dominant invading grass species like Bromus erec- tus and Brachypodium pinnatum, which are not resistant In summary, indicators for quality of habitat structure towards grazing, have been initially reduced. Grazing cre- exhibit clear improvement. ated a diversified mosaic of shorter and longer grasses. Relativ homogene Vegetationsstruktur auf dem Plateau zu Anfang der Derselbe Plot zwei Jahre später: Durch Beweidung entstandenes kleinräu- Beweidung 2009. [10] miges Vegetationsmosaik. [11] Almost homogeneous vegetation structure on the plateau at the beginning of Same plot as picture on the left but in 2011: Grazing created vegetation grazing in 2009. mosaic on a small scale. Selective grazing on orchids has not been proven until now. On heavily frequented areas of the pasture espe- cially orchids developing winter leaves showed dam- age through trampling. Occasionally these leaves were grazed by the horses. Several individuals showed dam- age through frost having occurred in late winter and early spring after the melting of snow cover. Whether grazing and trampling affects species´ vitality in the long term will be observed in the ongoing monitoring. Effects of sheep and goat grazing on vegetation and Konikfohlen beim Schälen eines Gehölzes. Pferde decken durch das especially on endangered plant species on the slopes Schälen und den Verbiss von Gehölzen den Bedarf an hochwertiger, could not yet be analyzed as only one year of moni- proteinhaltiger Nahrung. [12] Konik foal peeling tree bark. Horses cover their food requirements of proteins toring has been conducted. Concerning the faunistic by ingesting woody plants. groups the original state has been surveyed until now. 17
Wie geht es weiter? Die Beweidung der wichtigsten naturschutzfachlich bedeutsamen Offenländer des Naturschutzgebietes „Tote Täler“ ist auch weiterhin gesichert. Die Pfer- debeweidung der Hochfläche sowie die Schaf- und Ziegenbeweidung der angrenzenden Trockenrasen in den Hangbreichen werden durch die Agrarförderung „Freiwillige Naturschutzleistungen“ unterstützt. Die geplante Rotationsbeweidung mit Ziegen auf drei überwiegend sehr steilen Seitenhängen wird durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Maßnah- men nach der Ökokontoverordnung des Landes Sach- sen-Anhalt für die nächsten zwanzig Jahre gewährleis- tet sein. Die Fortführung des naturschutzfachlichen Monito- rings wird bis mindestens 2013 erfolgen. Seit Nutzungsaufgabe durch Verbuschung stark gefährdeter Halbtrocken- Zielführend für den Erhalt der naturnahen Kalk-Tro- rasen mit Großer Händelwurz im Vordergrund. Zum Erhalt der wertvollen Lebensräume ist es notwendig, die Beweidungsflächen zu erweitern. [13] ckenrasen ist eine langfristige, geregelte Beweidung; Since abandoning of traditional land use semi-dry grasslands (here with besonders sollten bisher ungenutzte Magerrasen in Gymnadenia conopsea) are strongly threatened by invasion of scrub. In order to conserve the precious habitats pastures shall be extended. das Management mit einbezogen werden. Bienen-Ragwurz. [14] Ehrenpreis-Scheckenfalter. [15] Gewöhnlicher Fransenenzian. [16] Schlingnatter. [17] Ophrys apifera. Melitaea aurelia. Gentianella ciliata. Coronella austriaca. Projektleitung/Management: Prof. Dr. Sabine Tischew Projektbearbeitung/Researchers: Dipl.-Ing. (FH) Martina Köhler, B. Sc. Georg Hiller, B. Sc. René Kretschmer Gefördert durch/Funded by: Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt: ELER Sachsen-Anhalt, Förderperiode 2007 – 2013 Kooperationspartner/ Bundesforstbetrieb „Mittelelbe“ Cooperation partners: Naturstiftung David Untere Naturschutzbehörde Burgenlandkreis Arbeitskreis Heimische Orchideen Sachsen-Anhalt e.V. Agrargesellschaft Großwilsdorf mbH Agrar GmbH Crawinkel Wanderschäferei Andreas Karwath Website: www.kolleg.loel.hs-anhalt.de/ professoren/stischew/forschung.html#22 18
What are the next steps? Pasturing of the most important open grasslands in the nature conservation area “Tote Täler” will continue. Horse grazing on the plateau as well as sheep and goat grazing on the adjacent dry grasslands on the hillsides are supported by the agricultural development “Frei- willige Naturschutzmaßnahmen” (voluntary nature conservation measures implemented into agri-envi- ronment schemes with payment for farmers). The ro- tational grazing regime with goats on three steep hillsi- des will be supported by compensatory measures used to counteract environmental impacts in the course of infrastructural interventions for the next 20 years. Scientific monitoring and coordination of the grazing regime will continue at least until 2013. A long-term, regulated pasturing is important for the Ab 2011 geplante Ziegenbeweidung stark verbuschter Seitenhänge (rot). conservation of the calcareous semi-natural dry grass- Bisherige Beweidungsflächen: Pferdebeweidung auf dem Plateau (blau); Schafbeweidung auf den Seitenhängen (gelb). [18] lands; especially still abandoned grasslands in the Planned goat pastures on three hillsides for 2011 (red). Existing horse pasture southern part of the conservation area should be in- on the plateau (blue) and sheep pasture on several hillsides (yellow). cluded in this management. Rauhaariger Alant. [19] Argus-Bläuling. [20] Hain-Wachtelweizen. [21] Matter Pillenwälzer. [22] Inula hirta. Plebejus argus. Melampyrum nemorosum. Sisyphus schaefferi. Fotos/Photos: Anika Scholz [8], Georg Hiller [2, 3, 5, 7, 9, 12, 19, 21], Martina Köhler [4, 10, 11, 13], Michael Jung [1, 6, 16, 17, 22], Torsten Ruf [14, 15, 20], RGB-Luftbilder 2009 © MLU LSA [18] 19
(3) Pflegemanagement von FFH-Offenlandlebensräumen in der Oranienbaumer Heide Das Modellgebiet Die Oranienbaumer Heide ist ein ehemaliger so- wjetischer Truppenübungsplatz bei Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt). Wie auf vielen anderen ehema- ligen oder aktuell genutzten Truppenübungsplä- tzen haben sich hier als Folge der militärischen Nutzung wertvolle Lebensräume mit Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten des Offen- und Halboffenlandes entwickeln oder er- halten können. Die Oranienbaumer Heide gilt heu- te als eines der biotop- und artenreichsten Gebie- te Sachsen-Anhalts. Neben den Vorkommen von FFH-Lebensraumtypen wie den Trockenen, europä- ischen Heiden, den Basenreichen Sandrasen sowie den Heiden und Silbergrasfluren auf Binnendünen führte auch das Vorkommen von Vogelarten des Offenlandes wie Ziegenmelker, Heidelerche oder Neuntöter zur Meldung als Natura 2000 Gebiet. Mit Aufgabe der militärischen Nutzung nach der politischen Wende drohten die wertvollen Offen- landlebensräume und -lebensgemeinschaften durch fortschreitende Sukzession zu verschwinden. Zu Beginn des Projektes im Jahr 2008 wiesen alle FFH- Lebensraumtypen sehr schlechte Erhaltungszustände auf, wie z.B. Fehlen offener Bodenstellen, eine starke Im Projektgebiet vorkommende Lebensraumtypen: Trockene europäi- sche Heiden (oben [1]) und Basenreiche Sandrasen (unten [2]). Überalterung der Calluna-Heiden, Verbuschung, Ver- Habitats in the study area: European dry heathlands (Natura 2000 code 4030, grasung und Ruderalisierung. Auch die neophytische above) and Xeric sand calcareous grasslands (Natura 2000 code 6120*, below). Spätblühende Traubenkirsche war bereits in Teilberei- chen eingewandert. Projektziele Ziel des DBU-Projektes war die Entwicklung und Um- des Erhaltungszustands. Für festgelegte Zeitintervalle setzung eines langfristig tragfähigen Managements wurden hierzu für jeden Lebensraumtyp spezifische zum Erhalt der FFH-Lebensraumtypen und ihrer cha- Ziele für die Kriterien lebensraumtypische Habitat- rakteristischen Lebensgemeinschaften. Dabei soll strukturen, lebensraumtypisches Arteninventar sowie mindestens die Flächengröße des Ausgangszustands für Beeinträchtigungen (z.B. Verbuschung, Vergra- erhalten bleiben; Verschiebungen im Flächenanteil sung, Ruderalisierung) formuliert. Eine weitere Aus- zwischen den Lebensraumtypen sind jedoch möglich. breitung der Spätblühenden Traubenkirsche soll un- Ein wesentliches Ziel ist außerdem die Verbesserung terbunden werden. 20
(3) Management of Natura 2000 habitats in the Oranienbaumer Heide Study area The area „Oranienbaumer Heide“, near Dessau-Roßlau (Saxony-Anhalt, Eastern Germany), was used by Soviet troops as a military training area. As a result, valuab- le habitat types with rare and endangered plant and animal species have developed or survived there. To- day, the area is one of the most habitat and species rich territories in Saxony-Anhalt. The occurrence of habitat types, as according to the European Habitats Directive, such as European dry heathlands, Xeric sand calcareous grasslands (= dry basophilic grass- lands), Inland dunes with open Corynephorus and Ag- rostis grasslands, and dry sand heaths with Calluna and Genista, as well as the occurrence of bird species as European nightjar, woodlark and red-backed shrike, led to it being designated as a Natura 2000 region. As a result of the abandonment of military use after the political change and ongoing succession, the valu- able habitats and communities were in danger of dis- appearance. At the beginning of the project in 2008, all protected habitat types showed an unfavourable conservation status characterized by a lack of gaps of bare soil (safe-sites), mature and degenerating stages of heather (Calluna vulgaris), scrub or forest encroach- ment, invasion of grasses and an increase of ruderal Silbergraspionierfluren auf Binnendünen mit Sand-Thymian (oben [3]). Deutscher Ginster und Mond-Rautenfarn als typische Arten der Heiden species. The invasive alien tree species Bird cherry und Sandrasen (unten [4], [5]). (Prunus serotina) has partly colonised the heathlands. Inland dunes with Thymus serpyllum (above). Typical plant species of study area: Genista germanica and Botrychium lunaria (below). Project goals One aim of the DBU pilot project was the develop- habitat types within the area. Therefore, for any habitat ment and implementation of a long-term and sustai- type and particular time intervals, we formulated ma- nable management to maintain the open habitat types nagement goals with respect to typical habitat struc- and their characteristic communities. Therefore, the tures, species composition and the acceptable degree total area of Natura 2000 habitats has to be preser- of adverse effects (e.g. scrub or forest encroachment, ved according to their status in 2008, but changes in coverage of grasses). In addition, further spread of the area of individual habitat types are acceptable. A Bird cherry has to be prevented. further aim is to improve the conservation status of all 21
Management Aufgrund der Großflächigkeit und der Munitions- aufgrund der nährstoffarmen Standortbedingungen belastung des Modellgebietes haben wir uns für ein die höchst mögliche Besatzstärke. Zur Instandset- extensives Ganzjahresweidemanagement mit Robust- zung der teilweise bereits stark verbuschten Flächen rassen (Heckrinder, Koniks) entschieden. Mit einer sowie der überalterten Calluna-Heiden wurden in Teil- Flächengröße von 770 ha besteht in der Oranienbau- bereichen außerdem Entbuschungsmaßnahmen (325 mer Heide die derzeit größte extensive Ganzjahres- ha) sowie eine Heidemahd (10 ha) durchgeführt. standweide in Sachsen-Anhalt. Zudem wurde erst- mals eine extensive Ganzjahresbeweidung in einem subkontinental geprägten Heide- und Magerrasen- ökosystem des Mitteldeutschen Raumes umgesetzt. Die Ziel-Besatzstärke liegt bei ca. 0,2 GVE/ha. Das ist Konikpferde und Heckrinder zur Ganzjahresbeweidung in FFH-Offen- Heidemahd in überalterten Calluna-Heiden als instandsetzende Maßnah- landlebensraumtypen. [6] me im Herbst 2010. [7] All-year grazing of Natura 2000 habitats by Heck cattle and Konik horses. Mowing of degenerating heather to improve the conservation status. Naturschutzfachliche Erfolgskontrolle Alle Managementmaßnahmen werden im Rahmen unterzogen. Weichen die aktuellen Erhaltungszustän- einer naturschutzfachlichen Erfolgskontrolle regelmä- de von den definierten Zielen ab, so ist eine Opti- ßig evaluiert. Sie dient als Frühwarnsystem für Fehl- mierung des Managements notwendig (z.B. über entwicklungen. Dazu wurde ein Erfolgskontrollsystem Besatzstärke, Verhältnis Weidetierrassen, ergänzende entwickelt, dass für große Flächen geeignet ist. Eine Maßnahmen). Die Gehölzentwicklung sowie Größe wichtige Säule sind dabei 1 ha große Makroplots. Auf und Verteilung der Lebensraumtypen wird für das diesen werden geeignete Indikatoren zur Vegetations- gesamte Offenland über CIR-Luftbilder ausgewertet. struktur sowie zu ausgewählten Artengruppen (Flo- Brutvogelarten (SPA, RL) werden ebenfalls für das ra, Fauna) erfasst. Die Daten zur Vegetationsstruktur gesamte Offenland erfasst. Weitere Untersuchungen sind für die Evaluierung des Einflusses der Beweidung werden zur Raumnutzung und Habitatwahl, zum auf die Vegetation ebenso geeignet wie für die Bewer- Fraßverhalten der Weidetiere, zur Futterqualität der tung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen Vegetation, zur Nährstoffsituation im Boden sowie zu nach FFH-Kartieranleitung. Alle Indikatoren werden in N-Einträgen aus der Luft durchgeführt. regelmäßigen Intervallen einer Veränderungsanalyse 22
Management Due to the large-scale area and the danger of munition, units per hectare. This is the highest possible stocking we decided for all-year grazing with megaherbivores rate for the nutrient poor site conditions there. Additi- (Heck cattle and Konik horses). The Oranienbaumer onally, clearing of brushes and trees (325 hectares) and Heide currently contains the largest year-around gra- mowing of degenerating heather (10 hectares) were zing area in Saxony-Anhalt (770 ha). Moreover, we tes- carried out to improve the conservation status of the ted all-year grazing in subcontinental heathlands and habitats. dry basophilic grasslands in Central Germany for the first time. The target stocking rate is about 0.2 livestock Evaluation of the nature conservation project To prevent undesirable developments, all manage- to an analysis of change. In the case of deviation from ment measures are scientifically investigated and eva- the objectives, the management has to be optimised, luated according to nature conservation objectives. A e.g. by adaptation of the stocking rate, the change of control system has been designed which is adapted the ratio between cattle and horses or the application for large-scale areas. On permanent plots (macro- of further supplementary measures. Woody plant plots, size of 1 hectare), appropriate indicators for ve- succession as well as area and distribution of habitat getation structure as well as selected species groups types are evaluated by aerial photographs (CIR) for (flora, fauna: butterflies, grasshoppers) are recorded. the whole pasture. Breeding bird species (SPA, red list Survey data of vegetation structure are not only suit- species) are also investigated for the whole grazing able for the evaluation of the impacts of management area. Furthermore, we study habitat selection and fee- measures on vegetation but also for the assessment of ding preferences of the grazing animals, forage quality the conservation status of habitats according to the gui- of habitat types, nutrient conditions of soil as well as delines for mapping of Natura 2000 habitats in Saxony- atmospheric nitrogen deposition rates. Anhalt. At regular intervals, all indicators are subjected Links: Verteilung der Makroplots in den Lebensraumtypen auf der süd- lichen Weidefläche (305 ha): Heiden (rot), Sandrasen (grün), Mosaike aus Heiden/Sandrasen (braun), Silbergrasfluren (hellblau), Gras-Kraut-/ Landreitgrasfluren (ocker), Feuchtbereiche (hellgrün), Pionierwälder/ Gebüsche (grau), schraffiert: unbeweidete Makroplots. Rechts: Kuh mit Halsbandsender zur Analyse der Habitatwahl. [8] On the left: Distribution of macro-plots in the habitat types of the southern part of pasture (305 ha): heathlands (red), Xeric sand calcareous grasslands (green), small-scale mosaic of Xeric sand calcareous grasslands and heather (brown), inland dunes (light blue), other grasslands (ochre), wetland vegetati- on (light green), pioneer woodlands and shrubberies (grey), hatched: (exclosu- res). On the right: Cattle with a collar emitter to study habitat selection. 23
Sie können auch lesen