IMPFPFLICHT: ÄMTER MÜSSEN ENTSCHEIDEN - KZV ...
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W W W.ZAEK-SA .DE W W W.KZV-LSA .DE JAHRGANG 32 // FEBRUAR 2022 02 / 2022 ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN S A C H S E N - A N H A LT MIT BEILAGE: ZN PRAXISTEAM THEMA S. 6 IMPFPFLICHT: ÄMTER MÜSSEN ENTSCHEIDEN Burgen & Schlösser in Sachsen-Anhalt: Schloss Ballenstedt (Landkreis Harz) Neue Belastungsprobe für Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt
INHALT ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 IN MEMORIAM MITTEILUNGEN DER In stiller Trauer – zum Tode von Dr. Eckart Bohley ...............S. 4 ZAHNÄRZTEKAMMER SACHSEN-ANHALT Aus der Vorstandssitzung....................................................................S. 42 EDITORIAL Ein heißer März? MITTEILUNGEN DER von Dr. Carsten Hünecke........................................................................S. 5 KZV SACHSEN-ANHALT Aus der Vorstandssitzung....................................................................S. 43 BERUFSSTÄNDISCHES Hinweise der Abteilung Abrechnung: Impfpflicht ist neue Belastungsprobe für die Zahnarzt- Voraussetzungen zur Abrechnung eines Konsils..................S. 44 praxen – die Gesundheitsämter müssen entscheiden ........S. 6 „Wir bringen frischen Wind ins Land“ – Interview mit SACHSEN-ANHALT Konstantin Pott, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP....S. 12 Burgen & Schlösser in Sachsen-Anhalt: „Wir haben Biss, aber keine Parodontitis!“ – Zahngesund- Schloss Ballenstedt (Landkreis Harz)..........................................S. 46 heitswoche 2022 widmet sich der Parodontitis ...................S. 14 MITTEILUNGEN DES NACHRICHTEN UND BERICHTE FVDZ SACHSEN-ANHALT Online-Infogespräch für Interessierte an einem Die Spaltung muss aufhören ...............................................................S. 49 Zahnmedizinstudium im ungarischen Pécs.............................S. 17 ZFA-Umschulung geht in die zweite Runde.............................S. 18 FORTBILDUNGSINSTITUT DER ZAHNÄRZTEKAMMER Fortbildungsprogramm für Zahnärzte........................................S. 19 Fortbildungsprogramm für Praxismitarbeiterinnen...........S. 29 WAS STAND IN DEN ZN? Inhaltsverzeichnis der Zahnärztlichen Nachrichten für das Jahr 2021......................................................................................S. 21 ZAHNGESUNDHEITSWOCHE 2022 Poster zum Aushängen in der Praxis............................................S. 23 Postkarten für die Teilnehmer.........................................................S. 15 BÜCHERSCHRANK Finanzprophylaxe – dieses Buch ist ein gutes Investment...................................................................................................S. 35 POST AN ZN Univ.-Prof. Gustav-Adolf Biewald: Erinnerung an eine Vertraute, die Leopoldina.................................................S. 36 Nachträgliche Geburtstagsgrüße für Prof. Dr. Detlef Schneider............................................................S. 50 FORTBILDUNG Wie lange hält das denn wirklich? – Outcomes zahnärztlicher Therapie in der Versorgungsrealität..........S. 38 Burgen & Schlösser in Sachsen-Anhalt: Schloss Ballenstedt (Landkreis Harz). Titelbild: Fredi Fröschki 3
IN MEMORIAM ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 IN STILLER Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt versendet. Die Funktion des Pressereferenten der KZV hat Dr. Eckart Bohley über fünf Legis- TRAUER laturperioden übernommen. Mit seiner authentischen, immer offenen und vermittelnden Art prägte er das Auftreten der zahn- ärztlichen Körperschaften in der Öffentlichkeit, er schuf Vertrau- en über standespolitische Grenzen hinweg und zielte immer dar- Zum Tode von Dr. Eckart Bohley auf, dass der Berufsstand mit einer gemeinsamen Stimme spricht – ein Prinzip, das bis heute Geltung hat. 2010 verabschiedete sich Eine traurige Nachricht erreichte die Kassenzahnärztliche Ver- Dr. Eckart Bohley von der aktiven, standespolitischen Arbeit in einigung und die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt am ersten der KZV. Aus Altersgründen und mit dem Wunsch nach etwas Februarwochenende. Dr. Eckart Bohley aus Halle (Saale) ist am mehr Ruhe und Zeit für die Familie hat sich der Hallenser 2010 Freitag, 4. Februar 2022, nach langer Krankheit im Alter von 82 nicht noch einmal zur Wahl als VV-Delegierter gestellt, nahm Jahren in Halle verstorben. Mit ihm ist eine wichtige Stimme der aber weiterhin an den Sitzungen der Vertreterversammlung teil, Zahnärzteschaft verstummt. Im Namen aller Mitglieder und Mit- bis sein Gesundheitszustand dies nicht mehr zuließ. Auch in der arbeitenden sprechen die Kassenzahnärztliche Zahnärztekammer war Dr. Bohley standespo- Vereinigung und die Zahnärztekammer Sach- litisch engagiert: Sechs Legislaturen wurde er sen-Anhalt seinen Hinterbliebenen ihr herzli- als Delegierter in die Kammerversammlung ches Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft der ZÄK gewählt und engagierte sich seit 2011 für diese schwere Zeit. als Patientenberater in der Beratungsstelle Halle (Saale). Beide Ehrenämter legte er erst Dr. Eckart Bohley war einer derjenigen, die den 2017 bzw. 2018 nieder. Zusammen mit seinen demokratischen Aufbruch des Landes aktiv mit- VV-Vorstandskollegen Burkhard Labs und Dr. gestaltete. Bereits engagiert im Neuen Forum, Peter Schmidt erarbeitete Dr. Eckart Bohley an- war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, sich lässlich des 20-jährigen Bestehens der Kassen- im Oktober 1990 mit der Gründung der KZV zahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt im Sachsen-Anhalt – zunächst als eingetragener Jahr 2011 eine 343 Seiten starke Chronik – eine Verein – zur Wahl des Vorstandes aufstellen zu Aufgabe, mit der unzählige Stunden fleißige Re- lassen. So wurde Dr. Bohley von den über 200 Delegierten im cherche und aufwendige Schreibarbeit verbunden waren. Großen Hörsaal der Medizinischen Akademie Magdeburg am 24. Oktober 1990 zum Mitglied des ersten Vorstandes der KZV ge- Doch hat sich Dr. Eckart Bohley nicht nur mit einer ordentlichen wählt, um fortan die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen Portion Leidenschaft für seinen Berufsstand eingesetzt, sondern zu vertreten. Ein Jahr später erhielt die KZV den Körperschafts- war natürlich auch Zahnarzt. Am 14. Februar 1939 in Halle (Saa- status und Dr. Eckart Bohley wurde erneut zum Mitglied des le) geboren, legte er sein Staatsexamen im November 1962 an Vorstandes gewählt. Auch in den nachfolgenden Legislaturperi- der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ab, an der er oden schenkte ihm die Vertreterversammlung das Vertrauen. Er bis Juni 1964 promovierte. Vor seiner Zeit als niedergelassener blieb Vorstandsmitglied bis 2004 und war anschließend bis 2010 Zahnarzt mit eigener Praxis in der Berliner Straße in Halle (Saa- Vorsitzender der Vertreterversammlung. Gemeinsam mit seinen le) zwischen April 1991 und Juni 2007 war Dr. Eckart Bohley unter Mitstreitenden in den Organen der KZV erschuf er in dieser Zeit anderem in der Poliklinik Halle Mitte als Fachzahnarzt für Allge- das Grundgerüst für das, was heute in der KZV und für die Zahn- meine Stomatologie und ab September 1969 als Fachzahnarzt ärztinnen und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt selbstverständlich beim Medizinischen Dienst des Verkehrswesens angestellt. Dr. ist: eine funktionierende, politisch aktive, mitgestaltende Selbst- Eckart „Elle“ Bohley wird in Erinnerung bleiben als ein engagier- verwaltung. ter Mann voll ansteckender Heiterkeit, Offenheit und Ehrlichkeit. Als Vorstandsmitglied übernahm Dr. Eckart Bohley die Verant- „Die schönsten Erinnerungen sind die, die einem beim Zurück- wortung für die Öffentlichkeitsarbeit. So engagierte sich der denken ein Lächeln auf die Lippen zaubern“, hatte KZV-Vorstand Hallenser in dem im KZV-Gründungsjahr gebildeten gemein- Jochen Schmidt anlässlich des 80. Geburtstags von Dr. Eckart samen Redaktionsteam von Zahnärztekammer und Kassen- Bohley vor knapp drei Jahren geschrieben. Und wer „Elle“ kann- zahnärztlicher Vereinigung – heute bekannt als gemeinsamer te und sich an ihn erinnert, wird dies stets mit einem Lächeln tun. Öffentlichkeitsausschuss. Zusammen mit den Kollegen der Kammer entwickelte er damals ein Konzept für ein Zahnärzte- In stiller Trauer blatt in Sachsen-Anhalt. Dieses wurde dann bereits im Juli 1991 unter dem Namen Zahnärztliche Nachrichten erstmals an die // KZV und ZÄK Sachsen-Anhalt 4
EDITORIAL ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 EIN HEIßER MÄRZ? Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will mich gleich „outen“: Ich bin geimpft und geboostert und auch aus persönlichem Erleben im familiären Umfeld bin ich Befürworter einer Impfung, so wie die ganz große Mehrheit unserer Kolleginnen und Kollegen im Land auch. Für mich ist es auch folgerichtig, dass wir in unserem Selbstverständnis als (Zahn-)Ärzte unseren Beitrag bei der Impfkampagne leisten können. Die ersten Kammermitglieder haben Dr. Carsten Hünecke bereits die Impfcurricula erfolgreich abge- schlossen und ihr Impfzertifikat erhalten. Vielen Dank für dieses Engagement! schäftigte im Gesundheitswesen entschieden. 2,7 Millionen über 60-jährige in Deutschland (11,4 %) haben sich bisher gegen eine Aber es geht an dieser exponierten Stelle nicht nur um meine (pri- Impfung entschieden. Kann der § 20a IfSG, der mit dem Schutz vate) Meinung und der Eine oder die Andere schüttelt womöglich dieser vulnerablen Gruppe begründet wird, sein Ziel überhaupt bereits den Kopf. Vielmehr erwarten Sie hier eher ein Statement erfüllen, und ist er angesichts der drohenden Konsequenzen noch eines von Ihnen gewählten Vertreters, in dem Ihre Interessen verhältnismäßig? Besonnenheit ist das Gebot der Stunde! vertreten oder zumindest respektiert werden. Das kann kaum gelingen, denn unsere Kollegenschaft ist bei dem Thema „Imp- In einem Schreiben an unsere Gesundheitsministerin Petra fen“ und einrichtungsbezogener „Impfpflicht“ ein Abbild unserer Grimm-Benne Mitte Januar haben Kammer und KZV auf die mög- Gesellschaft, wie die aktuelle Ausgabe des Barometers zeigt. Die lichen gravierenden Auswirkungen in der zahnmedizinischen Zahlen sind nicht repräsentativ, das muss ganz deutlich gesagt Versorgung hingewiesen. Es war bis Anfang Februar eine Antwort werden. Dennoch zeigen sie, dass die Veröffentlichungen des RKI angekündigt, die bis zum Schreiben dieser Zeilen nicht vorlag. In zur Impfquote im Gesundheitswesen in Deutschland die Realität Gesprächen mit dem Ministerium und einem zweiten Schreiben in den zahnärztlichen Praxen in Sachsen-Anhalt nicht widerspie- haben wir auf Basis der Barometerumfrage erneut bekräftigt, geln. Das hat mich auch überrascht, deckt sich aber mit den Er- dass jede Praxis, die in ihrer Arbeit eingeschränkt wird, die Ver- gebnissen ähnlicher Befragungen in Sachsen und Thüringen. sorgung spürbar gefährdet und angesichts des Fachkräfteman- gels ein Abwandern verhindert werden müsse. Außerdem dürfe Sorge bereiten mir die zum Teil extremen Argumentationen zum es angesichts der Zuständigkeit der einzelnen Gesundheitsämter „Pro“ und „Contra“ einer Impfpflicht in den Anmerkungen, Briefen, kein unabgestimmtes Handeln und keinen Flickenteppich geben! Mails und Telefonaten, die sich in ihrer Schärfe nicht von denen in der übrigen Gesellschaft unterscheiden. Extreme haben in der Liebe Kolleginnen und Kollegen, Regel nicht zum Erfolg geführt, im Gegenteil. Besonnenheit ist ein ich hoffe, dass es zu pragmatischen Lösungen kommen wird. Das wesentlicher Baustein für eine funktionierende Demokratie und wäre aber nicht als Niederlage der großen Mehrheit derer zu ver- muss das Gebot der Stunde sein – auf allen Seiten! Besonnenheit stehen, die für sich und die Gemeinschaft in der Impfung ein we- fordere ich an dieser Stelle jetzt von den politisch Verantwortli- sentliches Mittel zum Beenden der Pandemie sehen. Ich erwarte chen! Anders als bei der kontroversen und völlig offenen Debatte von der Minderheit ebenso einen Beitrag, sie sind auch Teil der zur allgemeinen Impfpflicht und dem Zögern der Koalition und Gemeinschaft. Der Graben kann nur von beiden Seiten zugeschüt- des zuständigen Gesundheitsministers Lauterbach ist die fast dis- tet werden. Wir brauchen keinen heißen März! kussionslose Einführung des § 20a IfSG zur einrichtungsbezoge- nen Pflicht eines Immunitäts-/Impfnachweises ein eher spontaner politischer Entscheidungsprozess gewesen. Ohne ausreichende Recherche und der gründlichen Prüfung möglicher Folgen wur- Dr. Carsten Hünecke de bei diesem hoch emotionalen Thema über 5,7 Millionen Be- Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt 5
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 Mitte Januar 2021: Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale), Prof. Dr. Thomas Moesta, verimpft Dosen des Moderna-Vakzins an eine UK-Mitarbeiterin. Elf Monate später wurde die Impfpflicht für medizinische Einrichtungen beschlossen. Foto: Universitätsmedizin Halle (Saale) IMPFPFLICHT: DIE Todesfälle die Ursache. Die Pandemie hatte und hat bislang mit mehreren Lockdowns und zahlreichen Einschränkungen starke Auswirkungen auf das Privatleben der Deutschen. Als Einrichtun- ÄMTER MÜSSEN gen des deutschen Gesundheitswesens stehen seit zwei Jahren auch die Zahnarztpraxen im Zentrum des Pandemiegeschehens ENTSCHEIDEN und halten die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung stoisch aufrecht. Dabei mussten Zahnärztinnen, Zahnärzte und ihre Teams schon so einiges miterleben – von plötzlich stark verknappter und verteuerter Schutzausrüstung über Einschrän- Neue Belastungsprobe für kungen im Praxisbetrieb und quarantänebedingte Schließungen, Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt Ablehnung von Schutzschirmen und Kurzarbeitergeld bis hin zur Test- und nun zur Impfpflicht. Seit zwei Jahren leidet die Welt unter der Corona-Virus-Erkran- kung COVID-19: Am 28. Januar 2020 erstmals in Deutschland Konnte die Testpflicht durch Intervention der Standespolitik nachgewiesen, meldete Sachsen-Anhalt am 10. März 2020 als noch abgewendet werden, wird die am 12. Dezember 2021 von letztes deutsches Bundesland die ersten acht Erkrankungsfälle. Bundestag und -rat beschlossene Impfpflicht für Einrichtungen Seitdem zählt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ca. 5,6 im Gesundheitswesen – und die anhaltende Debatte zur allge- Millionen Todesfälle. In Sachsen-Anhalt sind laut Gesundheits- meinen Impfpflicht – zur Nagelprobe für die deutsche Gesell- ministerium bislang 4.654 Menschen an oder mit COVID-19 ge- schaft. Nur rund drei Viertel der Deutschen sind zumindest erst- storben (Stand: 10. Februar 2022), das Landesamt für Statistik geimpft – mehr im Norden und Westen der Republik, weniger hat für die Jahre 2020 und 2021 eine deutliche Übersterblichkeit im Süden und Osten Deutschlands. Auch in Sachsen-Anhalt tritt festgestellt. So war COVID-19 im Januar 2021 bei 27 Prozent aller die Impfquote quasi auf der Stelle – nur 71,5 Prozent der Bürge- 6
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 rinnen und Bürger haben sich einmal impfen lassen, die Hälfte hat mittlerweile eine Auffrischung erhalten. Diese Zahlen liegen MEINUNG: GENESENENSTATUS weit entfernt von der ursprünglich erhofften „Durchimpfung“ der Bevölkerung. Das schlägt sich auch in den Krankenhäusern, MUSS BEACHTET WERDEN! „Die Zahnärztekammer als Körperschaft des öffentli- Pflegeeinrichtungen und natürlich (Zahn-)Arztpraxen nieder. chen Rechts hat nicht nur die Verordnungen und Gesetze Bereits im Dezember 2021 ergab eine Umfrage der Landeszahn- durchzusetzen, sondern muss im Interesse aller Kollegen ärztekammer und der KZV Sachsen, dass ein Viertel der dortigen auch an der Gestaltung derselben mitwirken. Setzen Sie Zahnärzte und 40 Prozent der Praxisteams ungeimpft sind. In ei- sich dafür ein, dass die Norm für den Genesenenstatus nem Brief an die sächsische Staatsregierung warnte man vor den für die Meldepflicht zum Impf-/Genesenenstatus an die Folgen. Umfragen der Landeszahnärztekammer und der KZV Gesundheitsämter auch die empirischen Aspekte der Thüringen ergaben ein ähnliches Bild. humoralen und zellulären Immunität berücksichtigt. Es sollte also die gleiche Norm wie beim Impfen gelten. AUFSICHT WURDE GEWARNT Auch die Zahnärztlichen Körperschaften in Sachsen-Anhalt er- Da ich über eine Immunität gegen SARS-COV-2 ohne reichten noch vor Weihnachten Protestnoten und besorgte Anru- PCR-Test verfüge und mich nicht impfen lassen werde, fe. In einem bereits Anfang des Jahres 2022 abgestimmten Brief droht mir andernfalls ein Berufsverbot. Meine berufliche an das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleich- Planung sah so aus, dass ich, wenn gesundheitlich alles stellung wiesen KZV-Vorstandsvorsitzender Dr. Jochen Schmidt gut läuft, bis zum 75. Lebensjahr arbeiten möchte. Das ist und ZÄK-Präsident Dr. Carsten Hünecke deshalb am 11. Januar sicher auch im Interesse der Kollegenschaft, wenn ich mir 2022 die Aufsicht auf mögliche Folgen der Impfpflicht hin: „Imp- die Diskussion um díe Altersstruktur der Zahnärztinnen fen ist ohne Zweifel die stärkste Maßnahme gegen die Pande- und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt anschaue. Im anderen mie. Vor diesem Hintergrund ist es selbstverständlich, dass die Falle gehe ich mit 63 Jahren in Rente und nehme einen Zahnärzteschaft die Impfkampagne der Bundesregierung un- zehnprozentigen Abschlag in Kauf.“ terstützt. ... // Dipl.-Stom. Ralph Lehmann, Naumburg (Saale) Bezüglich der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sehen wir je- doch mit Sorge, dass die Umsetzung der Regelungen bei nicht wenigen Zahnarztpraxen erhebliche Verunsicherung verur- sacht. ... Zudem wird das Thema Impfpflicht in Politik und Gesell- MEINUNG: PRAXISSCHLIEßUNG schaft kontrovers diskutiert. SCHEINT UNVERMEIDLICH! „In meiner Praxis beschäftigte ich drei Zahnmedizinische Aktuell häufen sich Anfragen, aber auch bereits Berichte, dass die Fachangestellte (ungeimpft und nicht genesen). Ich als Einführung der Impfpflicht zu Kündigungen von Praxismitarbei- Praxisinhaberin bin als einzige vollständig geimpft. Mei- tenden oder im Zusammenhang mit Zulassungsbeendigungen ne Mitarbeiterinnen lehnen eine Impfung strikt ab. Neue zu Praxisschließungen führen könnte, wobei sich das tatsächli- Helferinnen sind schwer zu rekrutieren – drei sicherlich che Ausmaß nicht abschätzen lässt. Sicher ist jedoch: Wenn auch unmöglich. Zumal wir ein sehr gutes Team sind und uns nur einzelne Kolleginnen und Kollegen aus der Versorgung aus- das Arbeiten zusammen immer Freude bereitet hat. Das scheiden oder Beschäftigte aus zahnärztlichen Praxen in ande- stellt mich vor große Probleme. Wenn ab Mitte März die re Berufe abwandern, droht eine zusätzliche Verschärfung der Impfpflicht umgesetzt wird, werde ich meinen Versor- bereits gegebenen negativen Entwicklung der Zahnärztezahl in gungsauftrag nicht mehr erfüllen können. Eine Rückgabe Sachsen-Anhalt und eine zunehmende Schieflage der zahnärzt- der Zulassung und Schließung der Praxis erscheint mir in lichen Versorgung im Land. der jetzigen Situation unvermeidlich! Und das, obwohl ich erst seit fast fünf Jahren selbstständig bin und finanziell Die von der zuständigen Berufsgenossenschaft erfassten Infek- keine Rücklagen bilden konnte. Ähnliche Situationen tionszahlen der Beschäftigten in allen Bereichen des Gesund- habe ich auch von mehreren Kollegen gehört. ... Diese heitswesens und der Pflege beweisen seit Beginn der Pandemie, gesamte Situation ist sehr belastend für mich und meine dass das standardmäßig hohe Hygieneregime und die mit der Mitarbeiterinnen. Wir hoffen darauf, dass bezüglich der Pandemie nochmals verstärkten Maßnahmen in Zahnarztpra- Impfpflicht eine Änderung vorgenommen wird.“ xen wirken. Trotz der äußerst geringen Infektionszahlen werden auch Zahnarztpraxen durch die einrichtungsbezogene Impf- – anonym – pflicht erneut in eine besondere Verantwortung genommen. Wir 7
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 BAROMETER: EIN VIERTEL DER BEFRAGTEN ZAHNÄRZTE IST UNGEIMPFT Wie stehen die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sach- sen-Anhalt zum Thema Impfpflicht und Impfen? Das wollte Sind Sie selbst geimpft? der Öffentlichkeitsausschuss von KZV und ZÄK mit dem 74,7 % jüngsten Barometer herausfinden. Auch wenn die Umfrage Ja nicht repräsentativ ist – mehr als 200 Teilnehmende, was 14 25,3 % Prozent aller Praxen in Sachsen-Anhalt entspricht, zeichnen Nein ein eindeutiges Stimmungsbild. 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % Halten Sie persönlich die Impfung für ein wesentliches Mittel zur Überwindung der Corona-Pandemie? 58,5 Prozent der % Ist Ihr Praxisteam geimpft? Befragten bejahten diese Frage, rund ein Drittel (31,8 Prozent) 80 anwortete mit Nein, rund jeder Zehnte mit „weiß nicht“. 70 Sind Sie selbst geimpft? Ja, sagten 74,7 Prozent und damit 60 drei Viertel der Befragten. Entsprechend verneinten dies 25,3 50 46,1 % Prozent der Umfrageteilnehmer. Damit liegt die Impfquote 43,8 % 40 bei der Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts leicht über dem Bevölkerungsschnitt, der laut Ministerium für Arbeit, Sozia- 30 les, Gesundheit und Gleichstellung bei zn-Redaktionsschluss 20 am 9. Februar 2022 bei 71,7 Prozent Grundimmunisierten und 10,1 % 10 49,9 Prozent geboosterten Sachsen-Anhaltern lag. ja, komplett ja, teilweise nein Ist Ihr Praxisteam geimpft? „Ja, komplett“, antworteten bei dieser Frage nur 43,8 Prozent der Befragten. Bei 46,1 Prozent % der Teilnehmer ist das Team teilweise geimpft, in jeder zehn- Wäre die Arbeitsfähigkeit Ihrer Praxis ten Praxis jedoch gar nicht. Somit wären mehr als die Hälfte 80 durch die Einführung einer Impfpflicht der Zahnarztpraxen im Land vom Inkrafttreten der Impf- im Gesundheitswesen beeinträchtigt? 70 pflicht betroffen, was das Personal angeht – eine alarmieren- 60 de Zahl. Entsprechend sieht auch eine Mehrheit der Befrag- ten die Arbeitsfähigkeit der eigenen Praxis komplett (27,2 50 46,1 % Prozent) oder teilweise (26,7 Prozent) beeinträchtigt. 46,1 40 Prozent der Umfrageteilnehmer rechnen dagegen nicht mit 30 27,2 % 26,7 % Einschränkungen. Als mögliche Auswirkungen benannten die von Einschränkungen betroffenen Befragten in der Folge vor 20 allem Kündigungen durch Praxisangestellte (53,3 Prozent), 10 Praxisschließungen mangels Personal (45,8 Prozent), Wegfall ja, komplett ja, teilweise nein, gar nicht oder Ausdünnung medizinischer Behandlungen (41,7 Pro- zent) und eine Praxisschließung aufgrund eines ungeimpften Praxisinhabers (39,2 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Zum Impfen durch Zahnärzte: „Würden bzw. werden Sie selbst Befürworten Sie eine Impfpflicht für Einrichtungen im Ge- impfen?“, wollten wir wissen. 11,5 Prozent der Befragten wür- sundheitswesen? Angesichts der Zahlen oben nicht verwun- den dies in eigener Praxis tun, weitere 23 Prozent bei mobilen derlich – mit 56,2 Prozent lehnt eine knappe Mehrheit der Projekten, Impfzentren oder anderen Ärzten. 65,4 Prozent Befragten die Impfpflicht ab; 43,8 Prozent votieren dafür. antworteten mit Nein. Rund ein Drittel der Befragten plant also, die Impfkampagne aktiv zu unterstützen. Last but not least: Wie stehen Sie zur Einführung einer generellen Impfpflicht Immerhin ein Umfrageteilnehmer gab an, seine Praxis fungie- gegen COVID-19 in Deutschland? Hier äußerten sich die Be- re als öffentliches Corona-Testzentrum. 43 Kolleginnen und fragten ähnlich – mit 52,5 Prozent lehnt eine knappe Mehr- Kollegen nutzten die Gelegenheit, KZV und ZÄK ihre Meinung heit die allgemeine Impfpflicht ab, ein Drittel (33,6 Prozent) zu Impfpflicht und Impfen mitzuteilen, einige davon siehe S. 11. ist dafür. 13,8 Prozent sind unentschieden. Sämtliche Äußerungen wurden an die Vorstände weitergeleitet. 8
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 möchten ausdrücklich betonen, dass wir Bedenken und negati- freien Städten des Landes zu vermeiden ist und beim Vollzug des ve Äußerungen zu den Corona-Impfungen nicht teilen und wie §20a IfSG abgestimmt und einheitlich vorgegangen wird.“ bereits erwähnt unseren Beitrag als Berufsstand zum Erfolg der Impfkampagne leisten. Jedoch können wir die Folgen, die sich RECHTLICHES ZUR IMPFPFLICHT möglicherweise aus einer rein einrichtungsbezogenen Impf- Wie sich die Einführung der Impfpflicht aus Sicht der KZV-Rechts- pflicht ergeben, auch nicht ignorieren. abteilung darstellt, beschreibt Alexander Iyet im jüngsten Rund- brief: Der bußgeldbewehrte Immunitätsnachweis in den Zahn- Die Covid-19-Pandemie hat die Zahnarztpraxen in den zurück- arztpraxen für die Erfüllung des Sicherstellungsauftrags der liegenden zwei Jahren in besonderem Maße vor bedeutsame KZV LSA stelle sich milde ausgedruckt nicht als förderlich dar. zeitliche, personelle und finanzielle Herausforderungen und Das Verfahren nach § 20a Abs. 2 IfSG sehe folgendermaßen aus: Probleme gestellt – sei es der deutliche Patientenrückgang zu Beginn der Pandemie, der hohe Aufwand für zusätzliche Hygi- • Personen, die in den Zahnarztpraxen bereits tätig sind, ene- und Infektionsschutzmaßnahmen, die Anpassungen beim haben der Leitung der jeweiligen Zahnarztpraxis bis zum Personaleinsatz und beim Terminmanagement und vieles an- Ablauf des 15. März 2022 einen Impf- bzw. Genesenennach- dere mehr. Bis heute hat dies zu keinen größeren Verwerfungen weis oder Nachweis über eine medizinische Kontraindikati- in der zahnärztlichen Versorgung geführt. Auch die Impfpflicht on vorzulegen. sollte nicht den Anstoß dafür geben.“ • Wenn der Nachweis nicht bis zum Ablauf des 15. März 2022 vorgelegt wird oder wenn Zweifel an der Echtheit oder KZV und ZÄK baten abschließend darum, auf eine Regelung inhaltlichen Richtigkeit des vorgelegten Nachweises be- hinzuwirken, die Zahnarztpraxen nicht noch mehr Belastungen stehen, hat die Leitung der jeweiligen Zahnarztpraxis un- und Verpflichtungen aufbürdet. Ob die Einführung einer gene- verzüglich das Gesundheitsamt, in dessen Bezirk sich die rellen Impfpflicht oder das Aussetzen der einrichtungsbezoge- jeweilige Zahnarztpraxis befindet, darüber zu benachrich- nen Impfpflicht sich als Alternativen anbieten, sei politisch zu tigen und dem Gesundheitsamt personenbezogene Daten entscheiden. Abgesehen von einer Eingangsbestätigung gab es zu übermitteln. bis dato (zn-Redaktionsschluss 9. Februar 2022) auf diesen Brief • Eine vorzeitige Kündigung der Arbeitsverhältnisse der ohne keine Antwort aus dem Ministerium. entsprechenden Nachweis tätigen Personen ist nicht erfor- derlich. Im Falle eines angeordneten Betretungs- bzw. Tätig- UMFRAGE BESTÄTIGT BILD keitsverbots seitens Gesundheitsamtes wird konsequenter- Parallel dazu erhob der Öffentlichkeitsausschuss von KZV und weise die Lohnzahlungspflicht des Arbeitgebers entfallen. ZÄK mit einem Barometer bis Ende Januar ein eigenes Stim- • § 20a Abs. 3 IfSG regelt das Verfahren für Personen, die in mungsbild der Kollegenschaft in Sachsen-Anhalt (siehe links). den Zahnarztpraxen ab dem 16. März 2022 neu tätig wer- Das Barometer bestätigte die Ergebnisse aus den anderen beiden den wollen: Personen, die in den Zahnarztpraxen erst ab mitteldeutschen Ländern: Ein Viertel der Praxisinhaber ist nicht dem 16. März 2022 neu tätig werden wollen, haben der geimpft, mehr als die Hälfte der Praxisteams teilweise oder gar nicht. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht die Arbeitsfähigkeit der eigenen Praxis dadurch ganz oder teilweise eingeschränkt. Vor dem Hintergrund des Barometers schickten KZV und ZÄK 14 am 7. Februar 2022 einen weiteren Brief ans Gesundheitsministe- rium: „Davon ausgehend, dass allein diese (ungeimpften, d. Red.) Zahnärztinnen und Zahnärzte im Land ab Mitte März 2022 kei- ne Patienten mehr behandeln dürfen, sehen wir deutlichen Ver- werfungen in der zahnärztlichen Versorgung der Bevölkerung in Prozent über dem Mittelwert der Jahre 2016 bis Sachsen-Anhalt entgegen. ... Wir weisen daher erneut darauf hin, 2019 lag im Jahr 2021 die Anzahl der Sterbefälle dass mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht eine deutliche in Sachsen-Anhalt. Im Vergleich zu 2020, dem Beschleunigung der bereits gegebenen negativen Entwicklung ersten Pandemie-Jahr, ist die Zahl der Sterbefäl- der Zahnärzte- und Praxiszahl in Sachsen-Anhalt und folglich le im Land um 7 Prozent gestiegen. In absoluten eine zunehmende Schieflage der zahnärztlichen Versorgung im Zahlen sind vergangenes Jahr 37.000 Personen Land droht. ... Auch wenn Sie sich für die Umsetzung der einrich- verstorben, wie das Statistische Landesamt am tungsbezogenen Impfpflicht aussprechen, bitten wir Sie, die mit 21. Januar 2022 mitteilte. (PM/EB) der Umsetzung betrauten Ämter darauf hinzuweisen, dass eine zahnärztliche Unterversorgung in den Landkreisen und kreis- 9
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 Leitung der jeweiligen Zahnarztpraxen vor Beginn ihrer Tätigkeit einen entsprechenden o. g. Nachweis vorzulegen. Eine Person, die keinen Nachweis vorlegt, darf nicht in den Zahnarztpraxen beschäftigt werden. Eine Person, die über keinen Nachweis verfügt oder diesen nicht vorlegt, darf nicht in den Zahnarztpraxen tätig werden. • Das Gesundheitsamt kann gem. § 20a Abs. 5 Satz 3 IfSG einer Person, die trotz der Anforderung keinen Nachweis innerhalb einer angemessenen Frist vorlegt oder der An- ordnung einer ärztlichen Untersuchung nicht Folge leistet, untersagen, dass sie die dem Betrieb einer in Zahnarztpra- xis dienenden Räume betritt oder in einer Zahnarztpraxis tätig wird. Widerspruch und Anfechtungsklage gegen eine Bringt der Totimpfstoff Novavax, der Ende Februar verfügbar sein soll, vom Gesundheitsamt erlassene Anordnung oder ein von eine Entspannung der Debatte? Foto: Universitätsmedizin Halle (Saale) ihm erteiltes Verbot haben keine aufschiebende Wirkung. Das heißt, die Verwaltungsakte vom Gesundheitsamt (Be- tretungs-bzw. Tätigkeitsverbot) bleiben trotz möglicher für die Zahnärzte erst einmal unter Umständen das Ruhen der Rechtsbehelfe weiterhin vollziehbar. In diesem Fall kann Zulassung bzw. Anstellungsgenehmigung in Betracht kommen. unter Umständen ein gerichtlicher Eilrechtsschutz gebo- ten sein. Es soll aber unbedingt von der Beschäftigung der Personen • Zahnarztpraxen, die ihre Beschäftigten unabhängig von abgesehen werden, die erst neu ab dem 16.03.2022 ohne ent- ihrem Impfstatus weiterbeschäftigen lassen, können dies sprechenden Nachweis in einer Zahnarztpraxis tätig werden grundsätzlich weiterhin auch über den 16. März 2022 hi- wollen. Für diesen Fall gilt nämlich eine Bußgeldandrohung naus tun. Sie müssen allerdings unverzüglich nach Ablauf gem. § 73 Abs. 1a Nr. 7g IfSG. Sie sanktioniert sowohl die Pra- des 15. März 2022 an das zuständige Gesundheitsamt xisinhaber, die vorschriftswidrig eine Person beschäftigen als melden, welche bei ihnen tätige Personen ggf. die erfor- auch die nachweispflichtige Person, die vorschriftswidrig in ei- derlichen Nachweise nicht vorgelegt haben. Nach § 73 ner Zahnarztpraxis tätig wird. Abs. 1a Nr. 7e IfSG handelt ordnungswidrig, wer entgegen § 20a Absatz 2 Satz 2, Absatz 3 Satz 2 oder Absatz 4 Satz 2 eine Benachrichtigung nicht richtig, nicht vollständig oder WAS PRAXEN TUN SOLLTEN nicht rechtzeitig vornimmt. Das heißt, die Verletzung der Deshalb empfiehlt die KZV den Zahnarztpraxen folgende Benachrichtigungspflicht ist bußgeldbewehrt. Die Ord- Handlungsweise: „Soll bis zum 15.03.2022 einen Impf- bzw. nungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 2.500 Genesenennachweis oder Nachweis über eine medizinische Euro geahndet werden. Kontraindikation nicht vorliegen, empfehlen wir eindringlich, das Gesundheitsamt unverzüglich (d.h. innerhalb von 3 Ta- Das Fazit der KZV-Rechtsabteilung: Das o. g. mögliche Betre- gen) darüber zu benachrichtigen. Sofern zum Zeitpunkt der tungs- bzw. Tätigkeitsverbot für die in den Zahnarztpraxen be- Benachrichtigung des Gesundheitsamtes bereits bekannt reits tätigen Personen wird ab dem 16.03.2022 nicht automa- ist, dass die betroffene Person endgültig nicht impfen lassen tisch eintreten. Vielmehr kann das Gesundheitsamt im Rahmen will, kann gleichzeitig mit der Benachrichtigung des Gesund- seiner Ermessensentscheidung ein solches Betretungs- bzw. heitsamtes mit Einvernehmen der betroffenen Person eine Tätigkeitsverbot aussprechen. Der Gesetzgeber geht davon schriftliche Begründung erfolgen, wonach unter anderem die aus, dass der Eingriff in das Grundrecht der Freiheit der Berufs- weitere Beschäftigung der nicht immunisierten Person unter ausübung (Artikel 12 Absatz 1 GG) bei der Erteilung des Tätig- strengster Beachtung der geltenden Hygienevorschriften für keitsverbots grundsätzlich durch die verfolgten Zwecke des die zahnärztliche Versorgung und Notversorgung der Bevöl- öffentlichen Gesundheitsschutzes und des Schutzes vulnerab- kerung in Sachsen-Anhalt unverzichtbar ist. Die KZV LSA kann ler Personengruppen vor einer COVID-19-Erkrankung gerecht- ihrerseits auf Anfrage je nach Versorgungslage der jeweiligen fertigt sei. Das Gesundheitsamt hat das Grundrecht bei der Planungsbereiche gegenüber den Praxisinhabern bzw. dem Bemessung der Dauer des Verbotes zu berücksichtigen. In der Gesundheitsamt die Notwendigkeit zur Teilnahme an der ver- Gesamtschau der Gesetzesbegründung kann prognostiziert tragszahnärztlichen Versorgung zur Aufrechterhaltung der werden, dass ein eventuelles Tätigkeitsverbot zurzeit maximal zahnmedizinischen Versorgung schriftlich bestätigen. Wie die für die Dauer bis zum 31.12.2022 ausgesprochen werden kann. Gesundheitsämter oder ggf. Gerichte die Situation handhaben Soll ein befristetes Tätigkeitsverbot angeordnet werden, kann werden, bleibt abzuwarten. Lassen Sie sich erforderlichenfalls 10
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 zu diesem Thema auch durch einen frei gewählten Rechtsan- walt Ihres Vertrauens beraten.“ MEINUNGEN (Auszüge, Quelle: Barometer-Umfrage) „Trotz intensiver Bemühungen ist es uns seit Jahren nicht DIE EINEN SO, DIE ANDEREN SO möglich, ausreichend ZFA oder Auszubildende für unsere Dass Aufsicht und Politik das Geschehen in Zahnarztpraxen nicht Praxis zu bekommen. Wenn uns jetzt wegen der Impf- auf dem Schirm haben, hat sich seit Beginn der Pandemie schon pflicht noch eine ZFA verlassen muss, ist das für uns ein mehrmals gezeigt. Wortmächtigerer Widerstand kommt jedoch herber Schlag und wir wissen nicht, ob wir unsere Praxis auch aus anderen, viel größeren Einrichtungen des Gesund- dann nicht doch schließen müssen. Die Aussicht, eine heitswesens, in denen die Zahl der Ungeimpften ähnlich hoch andere ZFA einstellen zu können, tendiert gegen null.“ ist und die Versorgung – ohnehin an der Belastungsgrenze – ab Mitte März kippen würde. So rechnen zwei Drittel der Kliniken in „Eine Impfpflicht lehne ich ab. Für alle im Gesundheitswe- Deutschland laut Umfrage der Deutschen Krankenhausgesell- sen Tätigen besteht die moralische Verpflichtung, sich imp- schaft mit Einschränkungen für Patienten, wenn die Impfpflicht fen zu lassen. Jeder sollte jedoch frei entscheiden dürfen, greift. Ähnlich sieht es in Pflegeeinrichtungen aus. ob er sich und seine Familie impfen lässt. Ich bin für die Aufhebung aller Corona-Restriktionen und hoffe wie viele Institutionen wie die Uniklinik Magdeburg kündigten denn auch Virologen, dass sich das Virus abschwächt und nur noch an, ohne rechtliche Klärung keine Freistellungen auszusprechen, endemisch auftritt. Ein Impfen in Zahnarztpraxen lehne ich und die Tageszeitung Volksstimme vom 25. Januar 2022 zitiert ab. Das sollte in den Händen unserer ärztlichen Kollegen den Leiter des Magdeburger Gesundheitsamtes, Dr. Eike Hen- bleiben. Sie haben die entsprechende Ausbildung.“ nig, mit den folgenden Worten: „Wir vom Gesundheitsamt wer- den uns scheuen, Betretungsverbote auszusprechen, da wir den „Wie wird die Impfpflicht einer angestellten Reinigungs- Rechtsstreit nicht auf unseren Tisch ziehen wollen.“ Mittlerweile kraft ohne Kontakt zu Patienten und Praxispersonal knicken auch die ersten (Oppositions-)Politiker ein: Bayerns Mi- vom Gesundheitsamt voraussichtlich bewertet werden? nisterpräsident Markus Söder (CSU) hat bereits am 7. Februar Hier wäre meiner Meinung nach eine Impfpflicht nicht 2022 angekündigt, die einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht erforderlich bei ausreichendem zeitlichen Abstand zum umzusetzen. Die CDU, die im Dezember noch mit für das Ge- Praxisbetrieb.“ setz gestimmt hatte, zog nach. Der Magdeburger Bundestags- abgeordnete Tino Sorge sagte am 8. Februar der Volksstimme, „KZV und Kammer ignorieren die Sorgen und Probleme die Bundesregierung habe es wochenlang versäumt, Fragen zur mit dem Impfzwang komplett. Es wird alles schöngere- Umsetzung vor Ort zu klären. Sachsen-Anhalts CDU-Chef Sven det. Wir werden verraten. Pfui! Ekelhaft!“ Schulze hält die Impfpflicht für nicht umsetzbar, der neue Bun- deschef Friedrich Merz forderte die Aussetzung in ganz Deutsch- „Eine Impfpflicht mit einem keine sterile Immunität ver- land. AfD, Linke und Grüne kritisierten „Hickhack“ und Kehrtwen- mittelnden Präparat mit unklarer Wirkung und Wirkdauer den in der Debatte. bei Mutationen ist unsinnig. Zudem sitzen wir von jeher im Kreuzfeuer in unserem Beruf und wissen uns und den Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Ben- Patienten zu schützen. Nach einem langen und teuren ne (SPD) hält an der Impfpflicht fest. Noch am 22. Januar 2022 Studium (Steuergelder) kann man den Menschen nicht auf sprach sich die von ihr geführte Gesundheitsministerkonferenz einmal ihren Beruf wegnehmen und die Regeln ändern. (GMK) lediglich für ein bundeseinheitliches Vorgehen bei der Patienten können selbst entscheiden, ob sie sich bei dem Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht aus. Dafür Arzt behandeln lassen, sie sind ja nicht direkt abhängig solle das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mit den wie z. B. Pflegeheimpatienten. Aber auch dort gilt: Eine Ländern rechtssichere Kriterien für eine praktikable Umsetzung nicht sterile Immunität vermittelnde Impfung kann keine der einrichtungsbezogenen Impfpflicht entwickeln. Gleichzeitig Pflicht werden. Man überschreibt seinen Körper bei der forderte die GMK, dass noch nicht geimpfte Beschäftigte in den Berufswahl nicht der Allgemeinheit!“ betroffenen Einrichtungen bevorzugt die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Totimpfstoff Novavax impfen zu lassen. Dieser soll „Eine tägliche Testpflicht könnte eine Entlassung der Medienberichten zufolge ab 21. Februar 2022 zur Verfügung ste- Mitarbeiterinnen verhindern. So könnte die Versorgung hen. Ob die Impfpflicht bis Mitte März noch kippt oder relativiert gesichert bleiben.“ wird, war bei zn-Redaktionsschluss ungewiss, die Anzeichen mehren sich jedoch. Von daher sind Praxisinhaber und -teams „Es ist ungeheuerlich, was in diesem Lande vor sich geht.“ gut beraten, einen kühlen Kopf zu bewahren und abzuwarten. 11
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 „WIR BRINGEN FRISCHEN WIND INS LAND“ Interview mit Konstantin Pott (FDP), Konstantin Pott gesundheitspolitischer Sprecher im Landtag Seit Mitte September 2021 steht die neue Landesregierung von Sachsen-Anhalt – zum dritten Mal unter der Führung von Mi- nisterpräsident Reiner Haseloff (CDU) und nach 'Kenia' in einer zeitgleiche Erhöhung der Gesamtstudienplätze wünschens- Deutschland-Koalition mit SPD und FDP. AfD, Bündnis 90/Grü- wert. Gleiches gilt für eine kommende Landzahnarztquote. ne und die Linke sind in der Opposition. Die zn werden in den kommenden Monaten die gesundheitspolitischen Sprecher der Hochrechnungen der KZV zufolge soll die zahnärztliche Ver- Landtagsfraktionen zu ihren Zielen für die neue Legislatur be- sorgungslage in Sachsen-Anhalt schon in wenigen Jahren kri- fragen – dieses Mal Konstantin Pott (FDP). tisch werden. Wäre die Landzahnarztquote hier nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Sehr geehrter Herr Pott, bei der Landtagswahl im Juni 2021 Die Landzahnarztquote ist nur eine von mehreren Möglichkei- zogen Sie über die Landesliste in den Landtag von Sachsen-An- ten die zahnärztliche Versorgung in Sachsen-Anhalt zu sichern, halt ein und bearbeiten in Ihrer Fraktion als sozialpolitischer deswegen berücksichtigen wir alle Maßnahmen, die bei die- Sprecher auch das Themenfeld Gesundheit. Gemeinsam mit sem Ziel hilfreich sein können. Mittelfristig kann diese sicher- CDU und SPD will die FDP das Land bis 2026 regieren. Was sind lich dazu beitragen, den bevorstehenden Rückgang an Zahn- aus Ihrer Sicht in der neuen Legislatur die dringendsten Bau- arztpraxen im ländlichen Raum zu verlangsamen, indem man stellen im Gesundheitsbereich? Menschen mit großer berufspraktischer Erfahrung vermehrt Meines Erachtens sind hier zwei sich gegenseitig bedingende die Möglichkeit bietet, ihr Zahnarztstudium aufzunehmen. Der – zwar nicht neue, aber immer akuter werdende – Probleme Ausbau der zahnmedizinischen Studienplätze sowie die Attrak- zu nennen: Einerseits wird seit Jahren auf Bundesebene vom tivitätssteigerung der Selbstständigkeit sind an dieser Stelle für Fachkräftemangel gesprochen, der sich gerade auch in Sach- nachhaltig langfristigen Erfolg zu nennen. sen-Anhalt niederschlägt. Schließlich sind wir das Bundesland mit der größten Abwanderungsquote von Hochschulsabsolven- Die KZV Sachsen-Anhalt finanziert aus Eigenmitteln ein Stipen- ten. Dadurch leidet auch bei uns die medizinische Versorgung, dienprogramm, das beginnend mit Herbst 2022 jährlich zwölf insbesondere die des ländlichen Raumes, da wir zudem keinen Stipendiaten ein Zahnmedizinstudium im ungarischen Pécs er- hohen Urbanisierungsgrad aufweisen. Hier scheint mir akuter, möglicht. Dafür verpflichten sich die Bewerber, im Anschluss langfristiger und intensiver Handlungsbedarf. fünf Jahre lang zahnärztlich in Sachsen-Anhalt tätig zu werden (www.zahni-werden.de). Was halten Sie davon und können Sie Im Koalitionsvertrag ist davon die Rede, dass nach der Land- sich vorstellen, dass sich das Land an der Finanzierung betei- und Amtsarztquote auch eine Landzahnarztquote angestrebt ligt (wie in Sachsen bei Studierenden der Allgemeinmedizin)? wird. Die Zeit drängt aus Sicht der Zahnärzteschaft – wann ist Modelle des Fordern und Fördern-Konzepts sehe ich selbst als mit einer entsprechenden Gesetzesinitiative zu rechnen? begrüßenswert an, da auf diese Weise für alle Beteiligten ein Die Landzahnarztquote wird ein gutes Werkzeug sein, um den positiver Outcome entsteht. Sofern dieses Programm gut ange- Zahnärztemangel Sachsen-Anhalts zu begegnen. Klassischer- nommen wird und erste Erfolge verspricht, ist eine Förderung weise wird der Koalitionsvertrag nach und nach abgearbeitet. durch das Land denkbar. Derzeit nimmt die Corona-Pandemie viel Zeit und Arbeitskraft der gesundheitspolitischen Abgeordneten und der Regierung in Die Zahnarztpraxen im Land sind digitalaffin und Vorreiter Anspruch, sodass einige Themen leider erst später angegangen bei der Einführung der Telematikinfrastruktur. Die Rahmenbe- werden können. Sobald dort wieder vermehrt Kapazitäten frei dingungen – fehlender Breitbandausbau, politische Schnell- sind, wird sich dem Thema gewidmet. Die Land- und Amtsarzt- schüsse, angedrohte Sanktionen, fehlende Hard- und Software quote in Sachsen-Anhalt ist vielversprechend, doch wäre eine – sorgen jedoch für Kosten und Frust – so sehr, dass manch 12
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 gestandener Zahnarzt lieber in den Ruhestand geht, als die TI indem veraltete oder überholte Regelungen auf den Prüfstand noch umzusetzen. Wie kann die FDP mit Digitalministerin Ly- gestellt werden, wenn die einzelnen Ministerien neue Gesetze dia Hüskens im Rücken hier helfen? umsetzen. Zudem ist die Digitalisierung der Verwaltung und Der angesprochene mangelnde Breitbandausbau, insbesonde- Behörden eine zentrale Forderung der FDP und wurde auch so re von Glasfaserkabeln, hemmt die Möglichkeiten der Teleme- im Koalitionsvertrag niedergeschrieben. Die Digitalisierung als dizin. Lydia Hüskens hat hier vornehmlich die Aufgabe, sowohl Vereinfachung von Informations- und Dokumentationspflich- auf die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren zu drän- ten kann hier Freiraum für mehr fachliche Arbeitszeit schaffen. gen sowie die teleinfrastrukturellen Anliegen Sachsen Anhalts Auf Landesebene sind die steuerrechtlichen Möglichkeiten lei- auf Bundesebene zu vertreten. Hinzu kommt die Vermittlung der begrenzt, denn die „großen“ Steuern werden von den Kom- digitaler Kompetenzen und der Bewusstseinsmachung, welche munen und dem Bund erlassen. Möglichkeiten sich auch durch neue Technik bieten. Die Bün- delung der digitalen Koordinierung in einem Ministerium ist Herr Pott, Sie repräsentieren eine neue (Politiker-)Generation. hierfür eine notwendige Vorausetzung zur Handlungsfähigkeit. Wie schauen Sie nach reichlich einem halben Jahr im Landtag auf dieses Bundesland? Die FDP steht wie wohl kaum eine andere Partei für die Inte- Es gibt viel zu tun in Sachsen-Anhalt. In der kurzen Zeit, in der ressen der (selbstständigen) Freiberufler, zu denen auch die ich Abgeordneter bin, habe ich bereits einige Baustellen ken- meisten der in eigener Praxis niedergelassenen Zahnärzte als nengelernt, an denen wir in der Koalition arbeiten müssen. Das Stützen der Gesundheitsversorgung gehören. Was will Ihre ist die Attraktivität des ländlichen Raums, die Digitalisierung, Partei konkret auf Landesebene für diese Zielgruppe tun, um aber auch die gesundheitliche Versorgung. Ich als junger Abge- Bürokratie und Steuerlasten abzubauen? ordneter, aber auch die gesamte FDP-Fraktion bringt frischen Das „one in, one out“-Prinzip findet in der Landesregierung An- Wind mit ins Land. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende der wendung und hilft dabei, die Gesamtregelbelastung zu senken, Legislaturperiode einiges geschafft haben werden. 13
BERUFSSTÄNDISCHES ZN SACHSEN-ANHALT I AUSGABE 02 I Februar 2022 WIR HABEN BISS, ABER KEINE PARODONTITIS! Vom 11. bis 17. April 2022 ist wieder Zahngesundheitswoche Mundgeruch, gerötetes und zurückweichendes Zahnfleisch, Dr. Dirk Wagner Dr. Kay-Olaf Hellmuth Blutungen nach dem Zähneputzen: Hinter diesen vermeintlich harmlosen Symptomen könnte die Volkskrankheit Parodontitis stecken, von der in Deutschland laut Deutscher Mundgesund- heitsstudie (DMS V) rund zwei Drittel der 65- bis 74-Jährigen Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, verlosen ZÄK und KZV betroffen sind. Um auf diese unterschätzte Gefahr hinzuwei- im Rahmen eines Gewinnspiels unter allen teilnehmenden Pa- sen, liegt bei der sechsten Auflage der Aktion „Sachsen-Anhalt tientinnen und Patienten Gutscheine für elektrische Zahnbürs- hat Biss – jeder Zahn zählt!“ in der Zahngesundheitswoche vom ten und für Professionelle Zahnreinigungen sowie Prophylaxe- 11. bis 17. April 2021 der Schwerpunkt auf der Parodontitis. „Mit pakete. Alles, was sie dafür tun müssen, ist die Zahl ihrer Zähne einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates ist an die Redaktion zu melden. Fortuna wird dann die glücklichen nicht zu spaßen“, sagt Dr. Dirk Wagner, Vorstandsmitglied der Gewinner auswählen. Alle Informationen und Teilnahmebe- Zahnärztekammer und Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Die dingungen finden Sie im gelben Kasten unten. In der Zahnge- Krankheit entwickelt sich oft schleichend und unbemerkt, doch sundheitswoche wollen die Zahnärzte das Thema Parodontitis parodontale Erkrankungen zerstören den Kieferknochen und auch medial mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken, z. B. mit sind der Hauptgrund für den Verlust von Zähnen bei Erwachse- Artikeln sowie Telefonforen bei der Volksstimme und der Mit- nen“, erklärt der Magdeburger Zahnarzt. Gelangen Bakterien teldeutschen Zeitung. über die Entzündungen im Mund in den Blutkreislauf, könne dies außerdem zu schweren Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, koronaren Herzerkrankungen, Schlaganfall und rheu- matoider Arthritis führen. UND SO „Seit 1. Juli 2021 können Zahnärztinnen und Zahnärzte endlich FUNKTIONIERT ES auf neue, von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte The- rapiemaßnahmen für Parodontitis-Patienten zurückgreifen, Hängen Sie in der Zahngesundheitswoche (11. bis 17. die dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse ent- April 2022) das Plakat aus dem Mittelteil dieser Zei- sprechen. Dazu gehören neben tung gut sichtbar in Ihrer Praxis aus und sprechen Sie einer antiinfektiösen und ggf. gemeinsam mit Ihrem Team Patienten im Alter ab 45 chirurgischen Therapie auch ein Jahren aktiv auf das Thema Parodontitis an! individuelles Aufklärungs- und Therapiegespräch sowie eine Patienten ab 45 Jahren können bis 31. Mai 2022 per strukturierte Nachsorge, die Postkarte mit Praxisstempel die Zahl ihrer naturge- den Behandlungserfolg lang- sunden Zähne an die zn-Redaktion melden und at- fristig sichern soll“, ergänzt Dr. traktive Preise wie elektrische Zahnbürsten und Gut- Kay-Olaf Hellmuth, Referent scheine für eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) für Öffentlichkeitsarbeit bei gewinnen. Vier Teilnahmekarten zum Ausschneiden der Kassenzahnärztlichen und Vervielfältigen finden Sie auf den kommenden Vereinigung Sachsen-Anhalt. beiden Seiten. Dem aktuellen KZV-Rundbrief liegen Es sei wünschenswert, dass weitere Postkarten bei, die Sie auch kopieren können, diese Therapien auch ab- außerdem ist der Download auf der ZÄK-Internetseite gerechnet werden. Um das möglich. Die Preisträger der Hauptgewinne werden wie immer von der zn-Redaktion in den Praxen über- rascht! 14
Ich nehme teil bei „Sachsen-Anhalt hat Biss – Ich nehme teil bei „Sachsen-Anhalt hat Biss – jeder Zahn zählt“ 2022: jeder Zahn zählt“ 2022: Name: Vorname: Name: Vorname: Anschrift: Anschrift: (Bitte, Straße, eventuell Ortsteil, Postleitzahl und Ort deutlich lesbar notieren!) (Bitte, Straße, eventuell Ortsteil, Postleitzahl und Ort deutlich lesbar notieren!) Geburtsjahr: Unterschrift: Geburtsjahr: Unterschrift: Zahl der naturgesunden Zähne: Zahl der naturgesunden Zähne: Bestätigung des Zahnarztes (Praxisstempel, Unterschrift): Bestätigung des Zahnarztes (Praxisstempel, Unterschrift): Ort, Datum: Ort, Datum: Ich nehme teil bei „Sachsen-Anhalt hat Biss – Ich nehme teil bei „Sachsen-Anhalt hat Biss – jeder Zahn zählt“ 2022: jeder Zahn zählt“ 2022: Name: Vorname: Name: Vorname: Anschrift: Anschrift: (Bitte, Straße, eventuell Ortsteil, Postleitzahl und Ort deutlich lesbar notieren!) (Bitte, Straße, eventuell Ortsteil, Postleitzahl und Ort deutlich lesbar notieren!) Geburtsjahr: Unterschrift: Geburtsjahr: Unterschrift: Zahl der naturgesunden Zähne: Zahl der naturgesunden Zähne: Bestätigung des Zahnarztes (Praxisstempel, Unterschrift): Bestätigung des Zahnarztes (Praxisstempel, Unterschrift): Ort, Datum: Ort, Datum:
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