Rheinlandliga: Andernach verkauft sich teuer

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Rheinlandliga: Andernach verkauft sich teuer
Rheinlandliga: Andernach verkauft
sich teuer

SG 2000 Mülheim-Kärlich – SG 99 Andernach 1:0 (1:0)
Mülheim-Kärlich. Am Ende fehlte ein Handelfmeter zur Überraschung. Dass die
SG 99 Andernach beim Tabellenführer aus Mülheim-Kärlich keinen Punkt
mitnahm, lag an einem Pfiff von Schiedsrichter Jean Luc Behrens. Der entschied
nach einer guten halben Stunde auf Handspiel von Daniel Neunheuser im eigenen
Strafraum. Eine bei den Gästen umstrittene Entscheidung. Andernachs Trainer
Kim Kossmann blieb jedoch diplomatisch. „Ich stand zu weit weg, um das zu
beurteilen“, sagte er. Daniel Aretz kümmerten die Diskussionen nicht. Er
schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zum 1:0 (34.). Es sollte das
einzige Tor des Tages bleiben.

Die Andernacher holten somit zwar keine Punkte aus Mülheim-Kärlich mit zurück
in die Bäckerjungenstadt. Unglücklich war Kossmann mit der Leistung seiner
Mannschaft dennoch nicht. „Das Ergebnis hat nicht gestimmt, der ganze Rest war
okay“, sagte er. „Ich bin total zufrieden, wie wir uns hier verkauft haben.“

Der Rheinlandliga-Primus aus Mülheim-Kärlich tat sich gegen die gut aufgelegten
Gäste tatsächlich schwerer als erwartet. Abgesehen vom Handelfmeter wurde es
im Andernacher Strafraum vor der Pause nur einmal brenzlig. Ein abgefälschter
Aretz-Schuss flog nur knapp am Tor vorbei (13.). Für Andernach hätte hingegen
Jan Hawel nach gerade einmal 20 Sekunden bereits zur Führung treffen können,
scheiterte jedoch an Mülheims Keeper Daniel Hüneke. Auch einen Hawel-Kopfball
nach 40 Minuten konnte Hüneke entschärfen. Mülheim-Kärlich hatte zwar in der
ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, machte daraus jedoch
recht wenig.
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Anders nach Wiederanpfiff. Majdi Mahmud scheiterte gleich zwei Mal aus bester
Schussposition an Andernachs Keeper Steffen Weber (52., 54.). Nach einem
unnötigen Ballverlust von Tim Hoffmann klärte Weber kurz darauf zudem in
höchster Not gegen den alleine auf ihn zulaufenden Moritz Wolf (56.). Andernach
wackelte in dieser Phase bedrohlich, das 2:0 schien nur eine Folge der Zeit.

Doch die Kossmann-Elf fing sich wieder und bot dem Favoriten in der letzten
halben Stunde ein Spiel auf Augenhöhe und strahlte in der Schlussphase sogar
mehr Torgefahr aus. Nach einem Eckball kam Jörn Heider aus dem Hintergrund
zum Abschluss. Sein verdeckter Schuss konnte nur gerade so auf der Mülheimer
Torlinie geklärt werden (71.). Nach einer weiteren Ecke von Melih Taha Begen
köpfte Hawel zudem nur knapp vorbei (77.). Der durchaus mögliche Ausgleich
sollte den Gästen jedoch nicht mehr gelingen. „Ärgerlich“, bilanzierte Kossmann.
Mut machte ihm dieser Freitagabend dennoch.

Mülheim-Kärlich: Hüneke, Lauer, Heinrich, Scheu, M. Rönz, Birkner, C. Rönz
(85. Mintgen), Wolf (65. Dimmel), Mahmud, Dohmen, Aretz

Andernach: Weber, K. Begen, Schmitz (78. Demiraj), Hoffmann, M. Begen,
Neunheuser, Heider, Hild (67. Bajrami), Conrad, Zeneli (57. Oligschläger), Hawel

SR: Jean Luc Behrens (Neunkhausen)

Zuschauer: 150

Tor: 1:0 Aretz (34., Handelfmeter)

Text von Marc Latsch

Trainerwechsel: Kappy Stümper
scheidet aus, Florian Stein stößt
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im Sommer zum Zweitliga-Team

Wechsel in der Führungsriege der ersten Frauenfußball-Mannschaft in
Andernach: Nach sieben erfolgreichen Jahren bei der SG 99 wird Karl-Peter
„Kappy“ Stümper im Sommer offiziell als Teamchef zurücktreten, im Gegenzug
verstärkt Florian Stein, derzeit DFB-Stützpunkttrainer, den Trainerstab des
aktuellen Zweitligisten. Am Abend seines 64. Geburtstags verkündete „Kappy“
Stümper im Rahmen einer Mannschaftssitzung diese Entscheidung mit einem
lachenden und einem weinenden Auge: „Wenn man die Möglichkeit hat, einen
Florian Stein für unseren Verein zu gewinnen, muss man diese Chance
wahrnehmen. Ich bin mir sicher, dass dieser Wechsel der Mannschaft einen
neuen Impuls gibt.“ Der Unkelbacher bleibt den Bäckermädchen allerdings
erhalten und wird sich fortan um organisatorische Belange rund ums Team
kümmern.

Seine Nachfolge ist bereits geklärt: Mit Stein kehrt ein alter Bekannter nach
Andernach zurück, er bildet mit Isabelle Stümper ein gleichberechtigtes
Trainerduo. Armin Grauel wird das Gespann als Co-Trainer unterstützen. Diese
neue Personalkonstellation greift aber nur für den Fall, dass die Mannschaft in
den noch zehn offenen Spielen den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schafft. A-
Lizenz-Inhaber Stein spielte selbst die komplette Jugendzeit bei der SG 99
Andernach, bevor der jetzt 31-Jährige zum damaligen Rheinlandligisten Spvgg
Burgbrohl wechselte und im Anschluss auch für den TuS Mayen und die EGC
Wirges in der Oberliga auflief. Auch aufgrund einer schweren Fußverletzung
schlug Stein bereits früh den Trainerweg ein, übernahm in der Saison 2016/17
den Männer-Rheinlandligisten SG Eintracht Mendig/Bell sowie in der Saison
2017/18 die U17-Junioren der TuS Koblenz. Aktuell ist der gebürtige Namedyer
beim Fußballverband Rheinland zuständiger Auswahltrainer der U19-Juniorinnen.

Stein freut sich auf die neue Herausforderung: „Ich verfolge die Entwicklung des
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Frauen- und Mädchenfußballs in Andernach schon einige Jahre und finde es
beeindruckend, wie professionell der Verein inzwischen aufgestellt ist. Außerdem
sehe ich in der Mannschaft noch Entwicklungspotenzial, daher ist diese Aufgabe
sehr reizvoll für mich.“ Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft der
Bäckermädchen sind gegeben, dieser Tage reicht der Verein beim DFB die
obligatorischen Unterlagen für das Zulassungsverfahren der Saison 2020/21 ein.
Geschäftsführer Bodo Heinemann und Trainerin Isabelle Stümper sagen unisono:
„Mit der Verpflichtung von Florian Stein schaffen wir ein noch professionelleres
Umfeld. Jetzt liegt es an der Mannschaft und am derzeitigen Trainerteam, die
sportlichen Ziele zu verwirklichen.“ Von Kevin Müller

Die alte und neue Führungsriege der ersten Frauenmannschaft der SG 99
Andernach auf einen Blick: (von links) Co-Trainer Armin Grauel, der scheidende
Teamchef Kappy Stümper, Trainerin Isabelle Stümper, Florian Stein (künftiger
Teil des Trainergespanns) und Geschäftsführer Bodo Heinemann. Foto: Kevin
Müller
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Rheinlandliga: Rückkehrer Daniel
Neunheuser        wird     zum
Matchwinner

SG 99 Andernach – VfB Wissen 1:0 (1:0)
Andernach. Keine 20 Minuten stand Daniel Neunheuser auf dem Platz, da
erzielte er schon eins der wichtigsten Andernacher Tore in dieser Saison.
Andernachs Stamm-„Sechser“, der die gesamte Hinrunde mit einem
Kreuzbandriss ausgefallen war, kam nach einem Eckball auf Umwegen an den
Ball und traf aus kurzer Distanz mit wuchtigem Schuss zum 1:0 (19.). Dem
goldenen Tor des Tages. Mit dem Sieg gegen den Mitkonkurrenten VfB Wissen
gelang den Gastgebern damit gleich zum Jahresauftakt ein kleiner
Befreiungsschlag und der Sprung vom letzten auf den viertletzten Tabellenplatz.

„Am Ende wäre der Ausgleich für Wissen schon verdient gewesen“, sagte
Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Aber wir hatten häufig in dieser Saison kein
Glück, das war dieses Mal anders.“ Kossmann bezieht sich dabei vor allem auf die
zweite Hälfte, in der sich beide Teams zwar einen offenen Schlagabtausch
lieferten. Zeitweise allerdings die Wissener doch merklich den Ton angaben.
Kadir Mete Begen nach einer Ecke (38.) und Enis Bajrami vergaben beste
Chancen zum zweiten Treffer.

Nach der Pause waren es dann die Wissener, die mehr vom Spiel hatten. Lukas
Becher umspielte mehrere Gegenspieler und scheiterte nur knapp an Andernachs
Torhüter Steffen Weber (67.). Yannick Tsannang traf wenige Minuten später
sogar den Pfosten. Andernach sorgte zwar hin und wieder für Entlastung, doch
Ole Conrad (68.) und Hakan Külahcioglu (77.) verpassten es die sich bietenden
Kontermöglichkeiten zur Entscheidung zu nutzen. So blieben die durchaus
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fehleranfälligen Andernacher bis zur Schlussminute unter Druck. Und verspielten
beinahe noch den Sieg. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es Mirkan
Kasikci, der aus kürzester Distanz freistehend zu hoch zielte. „Ein Unentschieden
wäre gerecht gewesen, aber der Sieg war auch nicht völlig unverdient“,
bilanzierte ein glücklicher Kossmann, der jedoch auch eine schlechte Nachricht
verkraften musste.

Abwehrchef Kadir Mete Begen wird, wie am Sonntag bekannt wurde, zur neuen
Saison die SG 99 Andernach verlassen. „Er möchte sich nochmal verändern,
deswegen verlässt er den Verein“, sagt Kossmann. „Nach sechs erfolgreichen
Jahren, die mit dem Aufstieg gekrönt wurden, ist es an der Zeit eine neue
Herausforderung anzutreten“, lässt sich Begen in einer Vereins-Pressemeldung
zitieren. Er sei sich jedoch sicher, dass er vorher mit dem Verein den
Klassenerhalt schaffen werde. „Es ist natürlich sehr schade, dass Mete uns
verlässt“, sagt Kossmann. „Dennoch akzeptieren wir seine Entscheidung.“

Andernach: Weber, K. Begen, Schmitz, Heider, Unterbörsch, Neunheuser,
Matzon, Conrad (83. Hild), Bajrami (72. Zeneli), Külahcioglu (88. Hoffmann),
Hawel

Wissen: Klappert, S. Ebach, Weitershagen, M. Ebach (81. Scherreiks), Tsannang
(70. Foniq), Brenner, Berber (55. Becher), Bayram, Winzenburg, Slesiona, Kasikci

SR: Maximilian Rüger (Petersberg)

Zuschauer: 100

Tor: 1:0 Neunheuser (19.)

Text von Marc Latsch
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Trainer gesucht: SG 99 plant mit
den B-Junioren die Regionalliga-
Saison 2020/21

Die U17 unserer SG 99 Andernach blickt auf eine bisher äußerst
zufriedenstellende Spielzeit in der B-Junioren-Regionalliga Südwest zurück. Vor
dem ersten Spiel nach der Winterpause, der Auswärtsbegegnung am Sonntag um
13 Uhr bei Wormatia Worms, liegt die Elf von Trainer Salvatore Nizza bereits
stattliche zehn Zähler vor der Abstiegszone. Bis zum Saisonende soll sich daran
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nichts ändern, dann ist allerdings vorerst Nizzas Trainertätigkeit beendet. Er wird
erfreulicherweise Vater von Zwillingen und wird sich künftig im Verein der
Bäckerjungen aus zeitlichen Gründen nur noch auf seine Schaffenskraft als
Jugendleiter konzentrieren können. In dieser Funktion sucht er somit schon jetzt
einen Nachfolger, der seine erfolgreiche Arbeit bei den B-Junioren ab dem 1. Juli
fortsetzen wird. Interessenten (mit gültiger DFB/Jugendelite-Lizenz) wenden sich
bitte vertrauensvoll direkt an unseren „Salva“ (0151-40047952,
salvatore.nizza@sg99-andernach.de).

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#fussball
Rheinlandliga: Andernach verkauft sich teuer
2. Bundesliga: Andernacher
Frauen hoffen auf Zählbares bei
der TSG 1899 II

Die Aufgaben in der 2. Bundesliga werden für die Fußballfrauen der SG 99
Andernach im neuen Jahr nicht leichter: Nach der 1:3-Hausaufgabe gegen den SV
Meppen müssen die Bäckermädchen nun im vorgezogenen Spiel der 16. Runde
bei der TSG 1899 Hoffenheim II am Samstag ab 16 Uhr ihr Bestes geben. Der
Gastgeber ist seit fünf Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden)
und nach dem jüngsten 1:0 gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II so etwas
wie die Mannschaft der Stunde.

Kleiner Lichtblick in Andernacher Reihen: Nach der Personalmisere des
vergangenen Wochenendes – nur 14 Spielerinnen standen Trainerin Isabelle
Stümper zur Verfügung – wird Andernach wieder mit breiterem Kader die knapp
200 Kilometer lange Reise zum Spielort nach St. Leon antreten. Die Partie wird
wegen schlechter Platzbedingungen der Hauptspielstätte auf Kunstrasen
ausgetragen. Hoffnungen im Lager der Gäste weckt vor allem die
Hinrundenbegegnung, als die SG 99 nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt
überraschend mit 2:0 die Oberhand gegen die Elf aus dem Kraichgau behielt –
sehr zum Unmut von TSG-Trainer Siegfried Becker, der jetzt natürlich auf einen
umgekehrten Ausgang setzt.

Der Sieg im August sollte der bislang einzige ohne Gegentor bleiben. Isabelle
Stümper erinnert sich gern: „Es war eine sehr disziplinierte Leistung, da haben
wir den Gegner so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Der Treffer
von Antonia Hornberg und ein Eigentor von Lisann Kaut sorgten seinerzeit für die
ersten drei von jetzt 16 Punkten der Andernacher. Wegen der ursprünglich
geplanten Länderspielreise der U 20-Nationalmannschaft nach Thailand folgt ein
freies Liga-Wochenende, auch wenn dieser Trip wegen der Corona-Wirren
mittlerweile abgesagt worden ist. Um im Rhythmus zu bleiben, absolviert die SG
99 am Sonntag, 8. März, um 16.30 Uhr ein Testspiel gegen Rheinlandliga-
Spitzenreiter SV Holzbach.

Im Hinspiel feierte die SG 99 (links mit Julia Schermuly beim Torschuss) ein 2:0
gegen die TSG 1899 Hoffenheim II und Schlussfrau Janina Leitzig. Foto: Norbert
J. Becker

Kostenloser                          Download:                         Die
digitale Stadion-Zeitung – Ausgabe
13

Die 13. Ausgabe der Stadion-Zeitung in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1.
Männermannschaft gegen den VfB Wissen (Samstag, 29. Februar, 17 Uhr)
gibt’s hier als digitale Version (19 Seiten / 9,51 MB) zur Ansicht und/oder zum
Download:

https://sg99-andernach.de/wp-content/uploads/2020/02/sz13-290220.pdf

sz13-290220

1:3   –   SG    99   verspielt
Halbzeitführung gegen den SV
Meppen

So richtig wusste unmittelbar nach dem Abpfiff niemand in Reihen der SG 99
Andernach, das 1:3 (1:0) im Spiel der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen den SV
Meppen einzuschätzen. Die daraus resultierenden Fakten: Der Gast aus dem
Emsland kletterte durch dieses Ergebnis auf den zweiten Aufstiegsplatz hinter
Spitzenreiter Werder Bremen, die Bäckermädchen verharren mit jetzt nur noch
einem Punkt Vorsprung direkt über der gefährdeten Zone am anderen Ende der
Tabelle.

Trainerin Isabelle Stümper bilanzierte: „Wir haben es lange Zeit wirklich gut
gemacht, bis uns individuelle Fehler aus der Bahn geworfen haben.“ Dabei hatte
es für die ersatzgeschwächten Andernacherinnen bei grenzwertigen
Verhältnissen eigentlich ganz gut begonnen. Meppen verschaffte sich auch gegen
den starken Wind schnell ein paar Feldvorteile, aber die tief und gut gestaffelte
SG 99 ging gleich mit dem ersten nennenswerten Vorstoß in Führung. Nach einer
Ecke von Sarah Krumscheid kam Spielführerin Eva Langenfeld in der Mitte
relativ frei zum Kopfstoß und düpierte so die ungeordnete Abwehr des Gegners.
Torhüterin Kari Närdemann und Yu Ishikawa behinderten sich gegenseitig beim
Klärungsversuch. In der Folge verpasste es der Tabellenzehnte, die
Verunsicherung des SVM zu nutzen.

Marie Schäfer (13.) und Julia Schermuly (16.) verfehlten nur knapp aus ähnlicher
Lage das Ziel. Antonia Hornberg schaffte es frei vor Närdemann nicht, den Ball
mit dem Fuß an der nun aufmerksamen Torfrau der Gäste vorbeizuspitzeln (33.).
Kurz vor der Pause deutete Meppen an, dass die Messe auf dem Kunstrasen noch
lange nicht gelesen war, als SG-Torhüterin Jana Theisen gegen Mareike Kregel
(41.) klären musste. Was ihr aber sieben Minuten nach Wiederanpfiff nicht
gelang: Nach Ballverlust im Aufbau ging es zu schnell für die SG 99, die agile
Jalila Dalaf legte in der Mitte clever auf Linda Preuß ab, die aus knapp neun
Meter Entfernung freistehend wenig Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen.
Andernach hatte sich kaum von diesem Schock erholt, da führte ein ähnliches
Missgeschick zum zweiten Einschlag. Dalaf nutzte die Unachtsamkeit auf der
linken Seite, ging unwiderstehlich davon und bezwang Jana Theisen mit sattem
Schrägschuss aus halbrechter Position (59.).

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Bäckermädchen von diesem Rückstand
erholt hatten. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich verpasste Hornberg, als sie
nach Hereingabe von Lisa Umbach per Flugkopfball nur knapp scheiterte (84.). In
der Szene unmittelbar zuvor war Krumscheid von Preuß rustikal zu Fall gebracht
worden. Die Konsequenz: Gelb-Rote Karte gegen die Meppenerin mit der
Nummer elf. Mit dem Mut der Verzweiflung warf die SG 99 gegen den
dezimierten Gegner alles nach vorn, blieb hinten dadurch anfällig. Einem
Meppener Lattentreffer (87.) folgte auf der Gegenseite ein geblockter
Krumscheid-Schuss, dann besiegelte Maike Berentzen in der ersten Minute der
Nachspielzeit mit dem 1:3 die neunte Saisonniederlage des Aufsteigers.

Isabelle Stümper relativierte: „Kein Beinbruch, auf dieser Leistung lässt sich
aufbauen. Wir müssen spätestens im März auf den Punkt topfit sein, wenn es
gegen Mannschaften aus unserer unmittelbaren Tabellennähe geht. Was aber
keinesfalls bedeutet, dass wir bei der ähnlich starken TSG 1899 Hoffenheim II die
Punkte freiwillig abschenken. Mal schauen, ob wir dort an das 2:0 aus dem
Hinspiel anknüpfen können.“ Zumal es auswärts ohnehin im Grundsatz besser zu
laufen scheint. Denn so ein bisschen fühlte sich der Andernacher Fan an die
beiden Heimspiele gegen Bayern München II (1:4) und den BV Cloppenburg (3:5)
erinnert, als die SG 99 lange gut im Spiel war, am Ende aber doch verlor. Nach
15 Spielen ist die Tabelle im mittleren Bereich bis weiter hinten enger
zusammengerückt, den Siebten aus Ingolstadt und den Vorletzten aus
Saarbrücken trennen lediglich vier Pünktchen.

Da war die (Fußball-)Welt für die Bäckermädchen noch in Ordnung: Nach einem
Eckball von Sarah Krumscheid erzielt Eva Langenfeld (mit der 15 auf der Hose) in
der Mitte per Kopf schon früh das 1:0 für die SG 99. Torhüterin Kari Närdemann
und Yu Ishikawa behindern sich gegenseitig beim Klärungsversuch. Dieser
Vorsprung des Gastgebers sollte aber nur bis zur 52. Minute halten. Foto:
Norbert Becker

2. Bundesliga: Bäckermädchen
messen sich am Karnevalsonntag
mit Meppen

Unmittelbar vor dem karnevalistischen Sessionshöhepunkt am Rosenmontag steht
für die Fußballfrauen der SG 99 Andernach noch der Saison-Wiederbeginn in der
2. Bundesliga auf dem Programm: Ob allerdings am Sonntag ab 14 Uhr mit dem
aufstiegsambitionierten SV Meppen zu spaßen ist, davon sollte eher nicht
ausgegangen werden. Die Gäste stehen in der Tabelle stattliche sechs Plätze vor
den Bäckermädchen und wollen ihrer Favoritenrolle auch gerecht werden. Weil
sich der Rasenplatz im Andernacher Stadion erfahrungsgemäß zu dieser
Jahreszeit in einem schlechten Zustand befindet, wird die Begegnung auf dem
benachbarten Kunstrasen ausgetragen.

Der einstmals üppige Kader (29 Spielerinnen) des Gastgebers ist im ersten
Saisonhalbjahr aus diversen Gründen sukzessive auf ein übliches Maß gesunken.
Dem Verein komplett den Rücken gekehrt hat jedoch keine Spielerin, Zugänge
gab es in der Winterpause auch nicht. Eine Bestandsaufnahme: Sarah Meinerz
stand aus beruflichem Anlass nur sporadisch zur Verfügung, Sarah Preußner
aufgrund privater Verpflichtungen im Prinzip gar nicht. Theresa Laux musste
wegen gesundheitlicher Probleme lange passen, trainiert aber nun wieder bei der
zweiten Mannschaft mit. Dort laufen Luisa Mais, Hannah Ackermann und
Alexandra Esser schon seit Saisonbeginn regelmäßig auf, nach Ablauf ihrer
Wechselsperre am 1. November auch Anna Gante. Emily Reuschenbach greift
nach überstandenem Mittelfußbruch erst jetzt ins Geschehen ein, für
Spielertrainerin Isabelle Stümper (sie sieht Mutterfreuden entgegen) ist auf dem
Feld vorerst Schluss.

Verbleiben rein rechnerisch exakt 20 Aktive, die zumeist die Kohlen aus dem
Feuer holten und dies auch in den verbleibenden zwölf Punktspielen machen
sollen. Davon fehlten Maren Weingarz, Magdalena Lang, Carolin Dillenburg,
Karla Engels und auch Torfrau Kathrin Günther zuletzt angeschlagen, so dass das
Andernacher Trainerteam im finalen Testspiel der Wintervorbereitung gegen den
Südwest-Regionalligisten TSV Schott Mainz (2:0) lediglich auf 15 Spielerinnen
zurückgreifen konnte. Isabelle Stümper nimmt es, wie es kommt: „Wir mussten in
der Vorbereitung immer wieder mal auf wichtige Spielerinnen verzichten. Aber
das geht anderen Mannschaften ja ähnlich.“

In der Hinrunde unterlag die SG 99 nach ordentlicher Vorstellung in Meppen mit
0:2. Der SVM peilt dieses Mal sicher ein ähnliches Resultat an, mit Angreiferin
Jalila Dalaf (kehrte in der Winterpause vom Bundesligisten FF USV Jena zurück)
soll das auch glücken. Dass der Aufsteiger aus Andernach selbst starken
Mannschaften ein Schnippchen schlagen kann, bewiesen die Stümper-Schützlinge
am letzten Spieltag vor Weihnachten, als sie beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg
II ein respektables 1:1 ergatterten. „Das Hinspiel in Meppen war trotz der
Niederlage eine unserer stärksten Saisonleistungen“, erinnert sich die
Andernacher Trainerin: „Das möchten wir nun gerne auf eigenem Platz
wiederholen. Ein Unentschieden wäre in unserer Situation schon in Ordnung.“

Nach dem Meppen-Spiel muss die SG 99 zur nicht minder starken TSG 1899
Hoffenheim II reisen (29. Februar), erst nach der dann folgenden
Länderspielpause werden die Gegner für den Klassenneuling vom Papier her
leichter. Gegen den 1. FFC Frankfurt II (15. März), den FSV Gütersloh (25. März),
Arminia Bielefeld (29. März) und den 1. FC Saarbrücken (4. April) sammelten die
Rheinländerinnen in der ersten Halbserie in Summe neun Zähler. Gelingt in
dieser Phase nun ein ähnliches Kunststück, dann ist der Klassenverbleib bereits in
greifbarer Nähe. Die Begegnung in Gütersloh musste übrigens auf einen
Mittwoch gelegt werden, weil der FSV am Samstag zuvor das DFB-
Pokalviertelfinale zu Hause gegen Bundesliga-Primus VfL Wolfsburg austrägt.

Voller Einsatz: Kathrin Schermuly (mit der 35 auf der Hose) und die SG 99 hoffen
in der 2. Bundesliga auf einen guten Start nach der Winterpause im Duell mit dem
SV Meppen. Foto: Norbert J. Becker

Kostenloser      Download:     Die
digitale Stadion-Zeitung – Ausgabe
12

Die 12. Ausgabe der Stadion-Zeitung in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1.
Frauenmannschaft gegen den SV Meppen (Sonntag, 23. Februar, 14 Uhr) gibt’s
hier als digitale Version (19 Seiten / 9,97 MB) zur Ansicht und/oder zum
Download:

https://sg99-andernach.de/wp-content/uploads/2020/02/sz12-230220.pdf

sz12-230220

Anmelden und mitmachen: 18.
Rasselstein-Cup der Junioren am
30./31. Mai

Liebe Jugendfußball-Freunde,

HIER findet ihr die Einladung zu unserem Pfingstturnier (18. Rasselstein-Cup)
für D-, E- und F-Junioren am 30. und 31. Mai 2020 auf den Kunstrasenplätzen
im Andernacher Stadion. Wir würden uns freuen, wenn ihr mit der einen oder
anderen Mannschaft teilnehmen möchtet. Sofern ihr auch Interesse am Turnier
der C-Junioren habt, bitten wir zu beachten, dass wir auf Wunsch unseres
Sponsors in dieser Altersklasse nur Mannschaften ab der Bezirksliga aufwärts
berücksichtigen können.

Wir freuen uns auf eure – hoffentlich positive – Rückmeldung und wünschen euch
einen weiterhin angenehmen und sportlich erfolgreichen Saisonverlauf.
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