Risiko und Häufigkeit von Long-COVID - Vielfältige Symptome und mehrere Hypothesen zur Pathogenese - Springer Link
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Schwerpunk t • Atemwegserkrankungen Vielfältige Symptome und mehrere Hypothesen zur Pathogenese Risiko und Häufigkeit von Long-COVID Dr. Isabell Pink, Prof. Dr. Tobias Welte Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover Bei 10–20% aller Menschen, die sich mit „severe acute respiratory syn- konvaleszenz ist ebenso möglich wie drome coronavirus type 2“ (SARS-CoV-2) infiziert haben, bleiben auch fluktuierende oder wiederkehrende Sym- Wochen nach der Infektion noch Beschwerden zurück. Meist klagen die ptome [23]. Betroffenen über Fatigue, Dyspnoe, Anosmie und Ageusie, zudem über Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Husten, kognitive Einschränkungen Verringert die Impfung das Risiko und Schlafstörungen. Scheiden andere Ursachen aus und bestehen die von Long-COVID? Beschwerden länger als vier Wochen, wird dies meist als Long-COVID Aktuell berichten etwa 10–20% aller bezeichnet. SARS-CoV-2-infizierten Patient*innen über bleibende Symptome nach der pri- Neben der akuten „coronavirus disease [WHO]; [13, 19, 23]). Allen gemeinsam ist mären Infektion [2, 8, 23]. Mit zuneh- 2019“ (COVID-19) rückt das Long- bzw. die Einteilung der zeitlichen Intervalle mendem zeitlichem Abstand zum Infek- Post-COVID-19-Syndrom immer mehr (Abb. 1). Beschwerden über mehr als 4 tionszeitpunkt nimmt auch die Anzahl in den Fokus des allgemeinen Interesses. Wochen nach der Infektion werden als der noch symptomatischen Patient*innen Insbesondere Häufigkeit, Symptome, Ri- postakute COVID-19 bzw. anhaltende ab. So ist davon auszugehen, dass nach sikofaktoren und eine mögliche Therapie symptomatische COVID-19 („ongoing ≥ 12 Wochen noch ungefähr 2% der der Erkrankung sind aktuell Gegenstand symptomatic COVID-19“) bezeichnet. Patient*innen betroffen sind [19, 24]. der Wissenschaft und werden in weltwei- Über mehr als zwölf Wochen bestehende Einzelne Studien berichten über eine ten Studien untersucht. Dabei sind die Beschwerden werden als Post-COVID- Reduktion des Risikos, nach einer SARS- zeitlichen Abstände zur Primärinfektion, 19-Syndrom bzw. -Zustand bezeichnet. CoV-2-Vakzinierung unter Long-COVID nach denen die Patient*innen in Studien Der Begriff Long-COVID schließt beide zu leiden, um bis zu 15%, andere verein- untersucht werden, häufig sehr different. Zeiträume ein. Alternative Ursachen der zelte Studien hingegen konnten keine Ri- Für die Vereinheitlichung der Nomenkla- Symptome sollten ausgeschlossen wer- sikoreduktion durch eine Impfung fest- tur gibt es Empfehlungen des National den, bevor die Patient*innen diese Diag- stellen [1, 19]. Unbestritten bleibt das Institute for Health and Care Excellence nose erhalten. Die WHO grenzt zusätz- durch die Impfung reduzierte Risiko ei- (NICE), aus der deutschen S1-Leitlinie lich ein, dass die Beschwerden über min- nes schweren COVID-19-Verlaufs. und auch von der Weltgesundheitsorga- destens zwei Monate bestehen sollten. nisation (World Health Organisation Eine zwischenzeitlich vollständige Re- Mögliche Pathomechanismen Der Pathomechanismus von Long-CO- VID ist weiterhin nicht verstanden. Bei der akuten Infektion kommt es im Ver- lauf der Erkrankung zu einer starken Ak- tivierung des Immunsystems mit einer © fizkes / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell) massiven Erhöhung von inflammatori- schen Parametern wie C reaktivem Pro- tein (CRP), Interleukin 6 (IL-6), Ferritin, D Dimeren und Laktatdehydrogenase (LDH; [18]). Möglicherweise kommt es daraufhin zu einer fehlregulierten Im- munantwort mit Überaktivierung des Immunsystems und unkontrollierter Ausschüttung von Zytokinen [10]. Aber auch eine direkte Virustoxizität, eine Dysregulation des Renin-Angiotensin- Fatigue ist eines der häufigsten Symptome bei Patientinnen und Patienten, die von Aldosteron-Systems sowie ein endotheli- Long-COVID betroffen sind. aler Schaden mit folgender Inflammation 12 CME 1-2 • 2023
Atemwegserkrankungen • Schwerpunk t und Thromboinflammation, eine endo- Beschwerden waren in dieser Studie nem. Die häufigsten berichteten Sympto- krine, metabolische oder autonome Dys- funktionelle Mobilitätseinschränkungen, me zu allen Zeitpunkten waren Anosmie, regulation bzw. eine Immundysregulati- Fatigue bzw. Muskelschwäche sowie ge- Ageusie, Fatigue und Dyspnoe. Nach sie- on mit Ausbildung von Autoantikörpern neralisierte Angststörungen, Konzentra- ben Monaten litten noch 123 der 958 sind mögliche Pathomechanismen, die tionsstörungen und posttraumatische Patient*innen (12,8%) unter mindestens aktuell diskutiert werden [6, 10, 14, 16]. Belastungsstörungen. Ebenfalls häufig einem Symptom. Patient*innen berichten über vielfälti- waren Sauerstoffbedarf, Diffusionsstö- Aus China wurden erste Daten eines ge Symptome. Die aktuellen Leitlinien, rungen in der Lungenfunktionsuntersu- Zwei-Jahres-Follow-ups publiziert [11]. Nomenklatur- und Definitionsvorschlä- chung und Veränderungen in der Com- Huang et al. schlossen 1.192 Patient*innen ge benennen keine Symptome, die vor- putertomografie des Thorax (insbesonde- nach einem stationären Aufenthalt in die handen sein müssen, um das Krankheits- re Milchglasveränderungen). Die Kons- Studie mit drei Follow-up-Visiten (sechs bild zu definieren. Die Häufigkeit der ein- tellation aus ausgeprägten physischen, Monate, zwölf Monate und 24 Monate) zelnen Symptome variiert in den ver- psychischen und kognitiven Beschwer- ein, zudem eine 1:1 angeglichene Kont- schiedenen Studien, am häufigsten den ist sicherlich durch das sehr kranke rollgruppe. Anhand der Schweregrade werden jedoch Fatigue, Dyspnoe, Anos- Patientenkollektiv dieser Studie bedingt erfolgte eine Aufteilung in drei Gruppen mie und Ageusie sowie Kopfschmerzen und kommt dem „post-intensive care („scale“ 3: keine Sauerstoffsubstitution angegeben, aber auch Gelenkschmerzen, syndrome“ („post-ICU syndrome“) nahe [295/1.192 Patient*innen], „scale“ 4: Not- Husten, kognitive Einschränkungen und [12]. wendigkeit einer Sauerstoffsubstitution Schlafstörungen gehören zu den häufig [806/1.192 Patient*innen], „scale“ 5–6: berichteten Symptomen [13]. Für die fol- Große prospektive Kohortenstudie Notwendigkeit von High-flow-Sauerstoff, genden Daten und Studien ist einschrän- mit 958 Teilnehmenden nicht invasiver oder invasiver Beatmung kend zu bemerken, dass Erhebung und Eine Arbeitsgruppe aus Köln führte in [91/1.192 Patient*innen]). Nach zwei Jah- Durchführung in den meisten Fällen vor ihrer Post-COVID-Ambulanz eine große ren klagten noch 55% der Patient*innen der Zeit der Omikron-Variante erfolgten. prospektive Kohortenstudie mit 958 über Beschwerden (68% zum Zeitpunkt Ob und inwiefern die Ergebnisse auch auf Patient*innen durch [3]. Es handelte sich nach sechs Monaten, 49% zum Zeitpunkt die Omikron-Variante übertragbar sind, bei dieser Kohorte um überwiegend nicht nach zwölf Monaten). Unabhängig vom ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. hospitalisierte Patient*innen, nur insge- Schweregrad waren Fatigue/Muskel- Groff et al. evaluierten in ihrem Review samt 28 der 958 Patient*innen waren hos- schwäche und Schlafstörungen die häu- die Folgen von COVID-19 anhand von 57 pitalisiert, hierunter sieben Patient*innen figsten berichteten Beschwerden. Im Ver- Studien [9]. Insgesamt wurden mehr als (0,7%) mit intensivstationärem Aufent- gleich zu den Ergebnissen nach sechs Mo- 250.000 Überlebende in die Auswertun- halt und zwei Patien*innen (0,2%) mit naten nahm nach zwei Jahren der Anteil gen eingeschlossen, fast 80% des Kollek- notwendiger invasiver Beatmung. Evalu- an Patient*innen mit Dyspnoe (von 26% tivs benötigten jedoch eine stationäre Be- ationszeitpunkte mittels Fragebögen und auf 14%), mit Angst/Depression (von 23% handlung während der Akuterkrankung. Bestimmung der spezifischen Antikörper auf 12%) und mit reduzierter Gehstrecke Sechs Monate nach der Infektion berich- (Immunglobulin G gegen das Spike-Pro- im 6-min-Gehtest (von 14% auf 8%) ab. teten noch etwa 50% der Patient*innen tein) waren sechs bis sieben Wochen, vier Insgesamt fand sich bei den meisten über Folgeerscheinungen. Die häufigsten Monate und sieben Monate post infectio- Symptomen eine Verbesserung im zeitli- akute COVID-19 weiterhin symptomatische Post-COVID-19-Syndrom – Symptome bis zu 4 Wochen COVID-19 – Symptomatisch für mehr als – 4 bis 12 Wochen 12 Wochen SARS- CoV-2- Infektion Long-COVID – Fortbestehende Symptome oder neue Symptome 4 Wochen nach der Infektion [18], modifiziert nach [12] 1 COVID-19-Nomenklatur anhand der deutschen S1-Leitlinie. COVID-19 „coronavirus disease 2019“, SARS-CoV‑2 „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“. 1-2 • 2023 CME 13
Schwerpunk t • Atemwegserkrankungen chen Verlauf, jedoch zeigten die Überle- dem Start der Impfkampagne in bis 49 Jahren und ein vermindertes Risi- benden der Infektion im Vergleich zur Deutschland erfolgte. Patient*innen mit ko für Patient*innen ≥ 65 Jahre [5]. In ei- Kontrollgruppe ohne SARS-CoV-2-In- schwerem Verlauf zeigen häufig höhere ner großen prospektiven Beobachtungs- fektion sowohl physische Einschränkun- Antikörpertiter im Vergleich zu studie aus England wurden hospitalisier- gen als auch eine reduzierte Lebensqua- Patient*innen mit milderen Verläufen te Patient*innen fünf und zwölf Monate lität („health-related quality of life“ [HR- [4], sodass auch in dieser Studie davon nach der Entlassung untersucht und in QoL]). auszugehen ist, dass Patient*innen mit vier Cluster eingeteilt (1. sehr schwere, 2. hohem Titer einen schwereren Verlauf schwere, 3. moderate physische und psy- Mindestens fünf Symptome als hatten. Zwar gab es nur einen sehr klei- chische Einschränkungen mit kognitiven Risikofaktor für Long-COVID nen Teil hospitalisierter, schwer erkrank- Defiziten, 4. milde physische und psychi- In einer multivariaten Analyse der oben ter Patient*innen, die in die Auswertung sche Einschränkungen; [17]). Eine Mes- bereits erwähnten Kölner Studie durch eingeschlossen wurden, jedoch ergibt sung von inflammatorischen Proteinen Augustin et al. ergab sich das Vorhan- sich anhand der Daten dieser Studie kein fand zum Zeitpunkt nach fünf Monaten densein von mindestens fünf Sympto- erhöhtes Risiko für Patient*innen mit ei- statt. Adipositas, eine reduzierte Gehstre- men während der akuten Erkrankung nem schweren Verlauf. cke im „incremental shuttle walk test“, (adjustierte Odds Ratio [aOR] 1,29; eine höhere Anzahl an Symptomen und 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,08–1,55; Weibliches Geschlecht, Adipositas, ein erhöhtes CRP waren mit einer stärke- p = 0,005) als Risikofaktor für die Ent- schwere initiale Erkrankung ren Einschränkung assoziiert. Charakte- wicklung von Long-COVID, zudem fand Ein erhöhtes Long-COVID-Risiko bei ristisch für das Cluster mit kognitiven sich für das männliche Geschlecht ein weiblichem Geschlecht sowie bei einer Einschränkungen war eine Erhöhung reduziertes Risiko, Long-COVID-Be- höheren Anzahl von Symptomen wäh- von IL 6 und CD70. CD70 kann durch schwerden zu entwickeln (aOR 0,59; rend der Akuterkrankung konnte auch in Lymphozyten exprimiert werden und 95%-KI 0,36–0,98; p = 0,040; [3]). Des anderen Studien nachgewiesen werden zeigt durch die Expression eine erhöhte Weiteren stellte sich ein mittelhoher An- [5, 11, 20]. Weitere mögliche Risikofakto- ZNS-Gängigkeit an (ZNS zentrales Ner- tikörpertiter („signal-to-cut-off ratio“ ren, die in Studien nachgewiesen wurden, vensystem; [7]). Die erhöhte CD70-Ex- [„S/CO ratio“] 1,2–4; aOR 1,90; 95%-KI sind zudem Adipositas oder ein höherer pression stützt daher die Hypothese neu- 1,13–3,18; p = 0,015) als Risikofaktor für Schweregrad der initialen Erkrankung [5, roinflammatorischer Vorgänge als Patho- die Entwicklung von Long-COVID in 6, 11, 17, 20]. Bezüglich der Altersgrup- genese neurologischer Beschwerden [6]. der multivariaten Analyse heraus. Eine penverteilung sind die Ergebnisse diffe- Eine spanische Studie wies bei 40,6% der mögliche Impfung und ein darauffolgen- rent. Einige Studien zeigen ein erhöhtes Patient*innen ein Ferritin > 150 mg/l, bei der Anstieg der Antikörpertiter wurden Risiko für Patient*innen in höherem Al- 24,9% D‑Dimere > 0,5 mg/ml und bei in dieser Studie nicht berücksichtigt, wo- ter [5, 6, 11, 20]. Andere Arbeiten zeigen 19,9% eine Lymphozytopenie < 1500/μl bei die Rekrutierung der Patient*innen den größten Anteil an betroffenen nach, allerdings konnten weder die La- von April bis Dezember 2020, also vor Patient*innen in der Altersgruppe von 35 borparameter noch die erhobenen klini- schen Parameter das Auftreten von Be- schwerden 10–14 Wochen nach der pri- mären Infektion voraussagen [15]. Insgesamt ist die Studienlage bezüglich der Risikofaktoren unklar und weitere Hospitalisiert longitudinale Studien sind notwendig, – Normalstationär um die Charakteristika der Patient*innen – ICU mit Long-COVID besser definieren zu können. Klinisch hilft eine grobe Einteilung der Patient*innen in drei Gruppen (Abb. 2, Nicht-hospitalisiert modifiziert nach [21]): – massive Erschöpfung und Belastungsintoleranz – keine eigenständige Bewältigung des Alltags • Hospitalisierte Patient*innen, • Nichthospitalisierte Patient*innen mit massiver Belastungseinschränkung und Unvermögen, den Alltag allein zu meis- Nicht-hospitalisiert tern, – Vielzahl an Symptomen • Nichthospitalisierte Patient*innen mit – Im Alltag nicht schwer beeinträchtigt einer Vielzahl von Symptomen ohne massive Einschränkung der Alltagsfä- higkeit. © Nach [21] Die erste Gruppe sollte, vor allem nach intensivstationärem Aufenthalt, einer 2 Unterscheidung der Patientinnen und Patienten in drei Gruppen. ICU „intensive care stationären Rehabilitationsmaßnahme unit“ (Intensivstation). zugeführt werden. Die zweite Gruppe be- 14 CME 1-2 • 2023
Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie.
Schwerpunk t • Atemwegserkrankungen 8. Greenhalgh T, Knight M, A’Court C et al. Manage- darf häufig einer intensiven Betreuung Troponins, sowie Elektrokardiogramm ment of post-acute covid-19 in primary care. BMJ. und psychosomatischer sowie physiothe- und Echokardiografie zu kontrollieren. 2020; rapeutischer Unterstützung, da hier häu- 9. Groff D, Sun A, Ssentongo AE et al. Short-term and long-term rates of postacute sequelae of SARS-coV fig ein Fatigue-Syndrom zugrunde liegt. Fazit für die Praxis 2 infection: a systematic review. JAMA Netw Open. Auch diese Gruppe benötigt meist eine • Wahrscheinlich leiden 10–20% aller 2021;4:e2128568 stationäre Rehabilitationsmaßnahme, SARS-CoV-2-infizierten Patient*innen 10. Gupta A, Madhavan MV, Sehgal K et al. Extrapul- monary manifestations of COVID-19. Nat Med. um die Alltagsfähigkeit wiederzuerlan- unter Long-COVID-Beschwerden. 2020;26:1017-32 gen. Die dritte Gruppe ist in der Nachsor- • Die Beschwerden sind mannigfaltig 11. Huang L, Li X, Gu X et al. Health outcomes in people ge sehr komplex, denn Long-COVID ist und in der Intensität häufig im zeitli- 2 years after surviving hospitalisation with CO- VID-19: a longitudinal cohort study. Lancet Respir grundsätzlich weiterhin eine Ausschluss- chen Verlauf regredient. Med. 2022; https://doi.org/10.1016/S2213- diagnose. Bis heute gibt es keine pathog- • Es gibt keine pathognomonischen Be- 2600(22)00126-6 nomonischen Untersuchungsergebnisse funde oder laborchemischen Parame- 12. Inoue S, Hatakeyama J, Kondo Y et al. Post-intensive care syndrome: its pathophysiology, prevention, oder laborchemischen Befunde [13], so- ter für Long-COVID. and future directions. Acute Med Surg. 2019;6:233- dass eine multidisziplinäre Zusammen- • Die häufigsten Beschwerden sind Fa- 46 arbeit notwendig ist, um organische Ur- tigue, Dyspnoe, Anosmie und Ageusie 13. Koczulla AR, Ankermann T, Behrends U et al. S1-Leit- linie Post-COVID/Long-COVID. Pneumologie. 2021; sachen der Beschwerden auszuschließen sowie Kopfschmerzen, Gelenkschmer- 14. Marques KC, Silva CC, da Trindade SS et al. Reduc- bzw. bei Nachweis von Endorganschäden zen, Husten, kognitive Einschränkun- tion of cardiac autonomic modulation and increa- eine entsprechende Therapie einleiten zu gen und Schlafstörungen. sed sympathetic activity by heart rate variability in patients with long COVID. Front Cardiovasc Med. können. • Vor allem das weibliche Geschlecht, > 5 2022;9:862001 Symptome während COVID-19 und 15. Moreno-Pérez O, Merino E, Leon-Ramirez J M et al. Erhöhtes Risiko für alle ein höherer COVID-19-Schweregrad Post-acute COVID-19 syndrome. Incidence and risk factors: a mediterranean cohort study. J Infect. kardiovaskulären Komplikationen sind mögliche Prädiktoren für Long- 2021;82:378-83 Unabhängig von Long-COVID hat eine COVID. 16. Nalbandian A, Sehgal K, Gupta A et al. Post-acute große Studie anhand der Gesundheitsda- • Hospitalisierte Patientinnen und Pati- COVID-19 syndrome. Nat Med. 2021;27:601-15 17. PHOSP-COVID Collaborative Group. Clinical charac- ten des US Department of Veterans Af- enten und solche mit massiver Erschöp- teristics with inflammation profiling of long COVID fairs das Langzeitrisiko kardiovaskulärer fung und Belastungsintoleranz sollten and association with 1 year recovery following hos- Komplikationen nach COVID-19 unter- einer stationären Rehabilitationsmaß- pitalisation in the UK: a prospective observational study. Lancet Respir Med. 2022 sucht [22]. Dabei wurden über 150.000 nahme zugeführt werden. 18. Siddiqi HK, Mehra MR. COVID-19 illness in native Veteranen nach COVID-19 verfolgt und • Patientinnen und Patienten mit kardio- and immunosuppressed states: a clinical–therapeu- mit einer historischen sowie mit einer ak- vaskulären Komplikationen während tic staging proposal. J Heart Lung Transplant. 2020;39:405-7 tuellen Kontrollgruppe hinsichtlich einer der Akuterkrankung oder Notwendig- 19. Sivan M, Taylor S. NICE guideline on long covid. Notwendigkeit der Inanspruchnahme keit einer intensivstationären Behand- BMJ. 2020; des Gesundheitssystems innerhalb von lung sollten sechs bis zwölf Wochen 20. Sudre CH, Murray B, Varsavsky T et al. Attributes and predictors of long COVID. Nat Med. 2021;27:626-31 zwölf Monaten nach der Infektion vergli- nach COVID-19 eine kardiologische 21. Welte T. Post-COVID syndrome—more questions chen. Dabei zeigte sich ein erhöhtes Risi- Diagnostik erhalten, da das Risiko kar- than answers. Dtsch Arztebl Int. 2022; ko bezüglich aller untersuchten kardio- diovaskulärer Komplikationen für diese 22. Xie Y, Xu E, Bowe B, Al-Aly Z. Long-term cardiovas- cular outcomes of COVID-19. Nat Med. 2022;28:583- vaskulären Komplikationen (zerebrovas- Patientengruppe unabhängig von Long- 90 kuläre Komplikationen, Dysrhythmien, COVID auch ein Jahr nach der Infekti- 23. A clinical case definition of post COVID-19 condition inflammatorische und ischämische myo- on erhöht ist. by a Delphi consensus. (Erstellt: 6. Okt. 2021). Zuge- griffen: 2. Nov. 2021 kardiale Komplikationen, thromboem- 24. Prevalence of ongoing symptoms following corona- bolische Komplikationen) für die Gruppe virus (COVID-19) infection in the UK – Office for Na- der SARS-CoV-2-infizierten Studien tional Statistics. https://www.ons.gov.uk/ Literatur peoplepopulationandcommunity/healthandsocial- teilnehmer*innen. care/conditionsanddiseases/bulletins/prevalenceo- 1. Al-Aly Z, Bowe B, Xie Y. Long COVID after breakt- In der Subgruppenanalyse zeigte sich hrough SARS-CoV 2 infection. Nat Med. 2022; fongoingsymptomsfollowingcoronaviruscovid19inf zudem, dass dieses Risiko unabhängig 2. Antoniou KM, Vasarmidi E, Russell A M et al. Euro- ectionintheuk/6may2022. Zugegriffen: 28. Mai 2022 von zuvor bekannten kardiovaskulären pean respiratory society statement on long CO- Erstveröffentlicht in Die Innere Medizin. VID-19 follow-up. Eur Respir J. 2022; Vorerkrankungen war. Auch bei 3. Augustin M, Schommers P, Stecher M et al. Post-CO- 2022;63:813-8; https://doi.org/10.1007/s00108-022- 01370-4 nichthospitalisierten Patient*innen war VID syndrome in non-hospitalised patients with CO- das Risiko erhöht, stieg jedoch mit zu- VID-19: a longitudinal prospective cohort study. Lancet Reg Health Eur. 2021;6:100122 nehmendem Schweregrad der initialen 4. Cervia C, Nilsson J, Zurbuchen Y et al. Systemic and Erkrankung, sodass Patient*innen mit mucosal antibody responses specific to SARS-CoV 2 Dr. med. Isabell Pink Notwendigkeit einer intensivstationären during mild versus severe COVID-19. J Allergy Clin Klinik für Immunol. 2021;147:545-57.e9 Behandlung das höchste Risiko zeigten. 5. Cervia C, Zurbuchen Y, Taeschler P et al. Immuno- Pneumologie Auch die aktuelle deutsche S1-Leitlinie globulin signature predicts risk of post-acute CO- Medizinische Hoch empfiehlt, alle Patient*innen mit kardio- VID-19 syndrome. Nat Commun. 2022;13:446 schule Hannover 6. Crook H, Raza S, Nowell J et al. Long covid—me- vaskulären Komplikationen während der chanisms, risk factors, and management. BMJ. Carl-Neuberg-Str. 1 akuten COVID-19 sechs bis zwölf Wo- 2021; 30625 Hannover chen nach der Erkrankung mittels Be- 7. Dhaeze T, Tremblay L, Lachance C et al. CD70 defi- pink.isabell@ nes a subset of proinflammatory and CNS-pathoge- stimmung des N-Terminalen pro-Brain nic TH1/TH17 lymphocytes and is overexpressed in mh-hannover.de Natriuretic Peptides (NT-proBNP) und multiple sclerosis. Cell Mol Immunol. 2019;16:652-65 16 CME 1-2 • 2023
Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie. Advertisement placeholder Hier steht eine Anzeige. Hier staat een advertentie.
Sie können auch lesen