Jahres bericht 2021 - Verein Lisa
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Inhalt Editorial 3 Bericht der Geschäftsleitung 4 Beratungsstelle – grosse Nachfrage 6 Beratungscontainer hotspot 8 ROSA: Mittagstisch und Beratung 10 Deutsch & Sicherheit 11 APiS – Aids-Prävention im Sexgewerbe 12 LISAcare – Gesundheit im Fokus 13 Rechnung 2021 14 Erfolgsrechnung 15 Revisionsbericht 16 Der Verein LISA im Jahr 2021 17 Impressum Redaktion Geschäftsstelle LISA Fotos Daniel Lay, Juliette Ueberschlag, vshootz.com Grafik Luisa Grünenfelder, Luzern Druck Printforce GmbH, Stans
3 2021 war ein Jahr mit vielen Herausforde- rungen für LISA Unsere Pionierin Birgitte Snefstrup ging Ende März in Pension. Wir nahmen Abschied von einer versierten und vertrauten LISA-Person. Dies leider ohne grosse gemeinsame Feier. Trotzdem haben wir es geschafft, Birgitte bei diversen Gelegenheiten im kleinen Rah- men zu verabschieden und ihr zu danken. Leider hat die gewählte Nachfolgerin in der Probezeit gekündigt. Nun galt es, schnell eine Lösung zu finden. Glücklicherweise waren Eliane Burkart und die ande- ren Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle bereit, eine Interimslösung anzubieten. Alle LISA-Angebote konn- Editorial ten so aufrechterhalten und der Sommer überbrückt werden. Darauf wählte der Vorstand Eliane Burkart und Daniela Gisler als Co-Geschäftsleiterinnen. Beide sind Sozial- arbeiterinnen, sind mit der Arbeit von LISA vertraut, kennen die Thematik und bringen viel Fachwissen mit. Die beiden leiten nun seit dem 1. September 2021 die Fachstelle LISA. Neben der Facharbeit gilt es auch immer wieder die Finanzierung von LISA sicher zu stellen. Hier konnten wir auf unsere bewährten Partner*innen Bund, Kanton, ZiSG, Stadt Luzern und die Katholische Kirche zählen. Zusätzlich braucht es aber noch ganz viele Stiftungen und Private, die mithelfen. All diesen ein grosser Dank! Ohne euch gäbe es LISA nicht. LISA hat also das schwierige Jahr 2021 gut geschafft. Wir sind sehr froh um alle, die mitgeholfen, mitgetra- gen und finanziert haben. Grossen Dank! Wir freuen uns, wenn wir euch alle im Jahr 2022 wie- der «live» sehen und hören können. Die Co-Präsidentinnen Iris Heydrich Katharina Hubacher
4 Bericht der Geschäftsleitung „Das war ein steiler Einstieg“, berichten Eliane Burkart und Daniela Gisler, die Co-Ge- schäftsleiterinnen von LISA. Sie waren bereits für LISA tätig, doch in anderen Funk- tionen. Die Leitungsaufgabe haben sie ab 1. September 2021 übernommen. Das Jahr 2021 war geprägt durch Corona, den Personalwechsel auf der Geschäftsstelle, den Aufbau der Beratungsstelle und durch die Übernahme von der Aids-Prävention im Sexgewerbe (APiS). Arbeitsverbot und Existenzängste Corona dominierte auch das Jahr 2021. Bis am 21. April galt im Kan- ton Luzern ein Arbeitsverbot für das ganze Sexgewerbe. Während dieser Zeit spitzte sich die finanzielle Lage für viele Sexarbeiter*in- nen zu. Der gering ausfallende Erwerbsersatz – wenn überhaupt ei- ner geltend gemacht werden konnte – reichte bei weitem nicht aus, um die hohen Mietkosten, die Krankenkasse und die Lebensunter- haltskosten zu decken. Die meisten Sexarbeiter*innen waren wäh- rend des Arbeitsverbots in ihre Heimatländer gereist. Einige sahen sich aufgrund ihrer finanziellen Notlage gezwungen, trotzdem zu arbeiten und wurden teilweise bei Polizeikontrollen gebüsst. Mit den Spenden aus dem Nothilfefonds konnten zum Beispiel Kran- kenkassenprämien übernommen werden. Trotzdem hinterliess das Arbeitsverbot, sowie auch die weiterhin oftmals fehlende Kund- schaft Schuldenberge und Existenzängste. Denn obwohl Sexarbeit seit Ende April 2021 wieder erlaubt ist, berichten uns fast alle Sexar- beiter*innen von einem massiven Einbruch der Kundennachfrage. Impfaktion Dank dem Einsatz von ehrenamtlichen Ärztinnen konnte LISA anfangs Sommer eine Corona-Impfaktion für Sexarbeiter*innen durchführen. Zu jenem Zeitpunkt konnten noch nicht alle Personen, die sich in der Schweiz aufhielten, eine Impfung bekommen. Durch die Impfaktion erhielten rund 20 Personen ihre erste und zweite Impfdosis.
5 Übernahme Aids-Prävention im Sexgewerbe Zusätzlich wurde per 2021 das Angebot Aids-Prävention im Sex- Angebote gewerbe (APiS) von S&X Sexuelle Gesundheit Zentralschweiz über- Eliane Burkart, Co-Geschäftsleitung nommen. Es ging in erster Linie darum, das Angebot in die Hal- tung und Arbeitsweise von LISA zu integrieren, die Projekte un- tereinander zu vernetzen und in der aufsuchenden Arbeit in allen Erotikbetrieben im Kanton neue Beziehungen zu knüpfen. Mit der im Dezember organisier- ten Lesung zum Buch „Ich bin Sexarbeiterin“ mit anschliessen- der Gesprächsrunde vor einem grossen und interessierten Publi- kum wurde das Jahr abgeschlos- sen. Daniela Gisler, Co-Geschäftsleitung Eliane Burkart und Daniela Gisler, Co-Geschäftsleitung
6 Beratungsstelle – grosse Nachfrage Angebote Aufbau Beratungsstelle oder Informationen erfragten. Es Seit dem ersten Lockdown im zeigte sich, dass dieser Andrang Frühling 2020 wurde LISA von an Beratung nicht mehr länger in sehr vielen Rat suchenden Sexar- nur einem Büro bewältigt werden beiter*innen kontaktiert. So waren konnte. So wurde uns grosszügi- wir im Jahr 2021 damit beschäftigt, gerweise und sehr kurzfristig von unsere Beratungsstelle professio- der Katholischen Kirche Stadt Lu- nell aufzubauen. Auch für Betrei- zern ein zweites Büro auf der Ge- ber*innen und Kund*innen wurde schäftsstelle für Beratungen zur LISA zur Kontakt- und Anlaufstelle Verfügung gestellt. Dieses ermög- für alle Fragen rund ums Sexge- licht uns, in einem ungestörten werbe. An Spitzentagen wurde die Rahmen vertrauliche Beratungen Geschäftsstelle von jeweils 15-20 mitten in der Stadt Luzern anzu- Personen aufgesucht, welche in bieten. Dank der grosszügigen irgendeiner Form Unterstützung Anschubfinanzierung durch die
7 Albert Koechlin Stiftung konnte Familiennachzug, Berufswechsel das Beratungsbüro zweckmässig (vor allem während dem Arbeits- ausgestattet und alle Beratungen verbot im Erotikgewerbe), Raten- werden neu mit einer Software zahlungen für offene Rechnungen, erfasst. Dies ist ein weiterer Mei- Covid-Impfung, psychische Belas- lenstein in der Professionalisierung tungen. unserer Angebote. Im Jahr 2021 wurden rund 486 Be- ratungen auf der Beratungsstelle «Korrekte Papiere» gezählt. Von diesen stammen 51% Insbesondere während der Coro- aus der Stadt Luzern, gefolgt von na-Zeit meldeten sich viele Sexar- 27% aus Emmen. Die weiteren beiter*innen bei uns mit dem An- Beratungen betreffen Sexarbei- liegen, dass sie «korrekte Papiere» ter*innen aus weiteren Agglome- haben möchten. Das heisst, eine rationsgemeinden, aber auch aus Aufenthalts- und Arbeitsbewilli- anderen Kantonen (NW, SZ, BE, Beratung gung, eine Registrierung als selb- ZH, SO). ständig Erwerbende, Anmeldung im Meldeverfahren usw. Wir un- Eliane Burkart, terstützten die Sexarbeiter*innen Projektverantwortliche in diesen Anliegen. Vielfältige Themenpalette Weitere Themen waren: Bezug Caritas Gutscheine (bis Juni 21), Krankenkassen-Rechnungen, Anmeldung für Erwerbsersatz, Anträge für Familienzulagen und Nachricht einer Sexarbeiterin «Was wollen diese Leute von mir. Ich verstehe (es) nicht»
8 Beratungscontainer hotspot Finanzieller Druck wenig geändert werden kann. Die Arbeit auf der Strasse ist nicht Dennoch können die Sexarbei- einfach. Abend für Abend sind ter*innen in den Gesprächen den die Sexarbeiter*innen bis weit in Respekt und die Wertschätzung die Nacht auf den Beinen, sieben der Mitarbeiterinnen spüren. Tage die Woche. Der finanzielle Sehr schön zu beobachten ist Druck ist sehr gross. Weiterhin die grosse Solidarität der Sexar- ist die Arbeit stark durch Corona beiter*innen untereinander. Oft geprägt. Aufgrund des Arbeits- übersetzt zum Beispiel eine et- verbotes war der Beratungscon- was sprachgewandtere Frau für Angebote tainer hotspot im Ibach bis zum eine andere. 21. April 2021 geschlossen. Schutzmassnahmen Hilfe zur Selbsthilfe Im Beratungscontainer gelten Dank dem kompetenten Team nach wie vor Schutzmassnah- im hotspot können einige Fragen men wie zum Beispiel die Mas- der Sexarbeiter*innen vor Ort im kenpflicht und das Einhalten von Container besprochen und ge- Abständen. Wie schon im Jahr klärt werden. Komplexere Fragen 2020 ist der Container nach wie werden an die Beratungsstelle vor in zwei Bereiche eingeteilt: triagiert. Wir unterstützen, wo es für Beraterinnen und für Sexar- nötig und sinnvoll ist und bieten beiter*innen. Das Schutzkonzept sehr gerne Hilfe zur Selbsthilfe wird den Sexarbeiter*innen im- an. Einige Behördengänge und mer wieder mündlich erklärt, um Telefongespräche haben die sicherstellen zu können, dass alle Frauen, dank den Informationen das Konzept kennen. auf der Beratungsstelle selbst er- ledigt, was ihnen Mut gibt und Daniela Gisler, Freude macht. Projektverantwortliche Respekt und Wertschätzung Alle Mitarbeiterinnen haben stets ein offenes Ohr für die oft schwie- rigen Umstände, an denen oft nur
9 Angebote Zahlen 2020 2021 Beratungseinsätze 148 Abende 124 Abende 444 Stunden 372 Stunden Anzahl Sexarbeiter*innen 1 253 1 164 Durchschnittliche Anzahl pro Abend 8.5 9.3 Anzahl verteilte Kondome ca. 11 000 ca. 10’000 Nationalitäten Bulgarien, Ungarn, Kamerun, Schweiz und andere
10 ROSA: Mittagstisch und Beratung Ab Mai offen Caritas-Gutscheinen finanziell un- Der wöchentliche Mittagstisch terstützt wurden. Dafür waren sie ROSA im Barfüsser-Zentrum war unglaublich dankbar. aufgrund von Corona bis Ende April 2021 geschlossen. Ab Mai Zuversicht und Akzeptanz konnte das Angebot wieder öff- Trotz der Corona-Krise gab es vie- nen, allerdings ohne Mittagessen, le fröhliche Momente im ROSA. weil damals auch die Restaurants Die Sexarbeiter*innen schätzten geschlossen waren. So wurde bei es, einen Ort zu haben, der die Angebote ROSA im Mai lediglich Beratung schweren Umstände für einen angeboten, und es wurden Kon- Moment verblassen liess. Die Rol- dome abgegeben. Im Juni konnte le als Gastgeber*innen war nicht der Mittagstisch wieder regulär immer einfach, weil wir wussten, aufgenommen werden. was für eine schwierige Zeit wir alle erlebten. So war es für uns Dankbarkeit speziell wichtig, die Besucher*in- ROSA wurde hauptsächlich von nen mit einem Gefühl von Zuver- Sexarbeiter*innen besucht, die in sicht, Akzeptanz und Fröhlichkeit Luzern arbeiten. Sie waren froh, zu empfangen. Das Jahr endete dass sie sich austauschen konn- mit dem Weihnachtsessen, über ten und Informationen und somit das sich alle freuten. Klarheit über ihre Situation beka- men. Zudem schätzen sie es sehr, Ursula Hüsler und Jovanka dass sie durch die Abgabe von Brusin, Co-Leiterinnen ROSA ROSA in Zahlen (Mai-Dezember 2021) 26 durchgeführte Mittagstische 280 Besucher*innen gesamt Herkunftsländer: Brasilien (163), Kolumbien (37), Philippinen (12), Rumänien (12) und weitere.
11 Deutsch & Sicherheit Verzögerter Start suchen. Hierfür sollen sie unter- Wegen dem Pandemie-beding- stützt und motiviert werden. ten Arbeitsverbot bis April 2021 konnte das Angebot «Deutsch WenDo-Selbstverteidigungskurs und Sicherheit» nicht wie geplant Im Deutschkurs integriert fand im Februar, sondern erst nach ein WenDo-Selbstverteidigungs- den Sommerferien starten. Ein kurs statt. Die Sexarbeiter*innen Deutschkurs fand vor dem Mit- lernten gezielt NEIN zu sagen tagstisch ROSA statt und zusätz- und auch mit wenig Sprache be- lich wurde neu ein Deutschkurs stimmt aufzutreten, um kritische Angebote abwechselnd in drei Studios an- Situationen abzuwenden. Die geboten. Teilnehmer*innen tauschten sich angeregt aus und waren froh um Niederschwelliges Angebot die wertvollen Inputs. Der Deutschkurs ist ein nieder- schwelliges Angebot, das sich an Finanzieller Druck Sexarbeiter*innen richtet und sich Durch das Arbeitsverbot stan- an ihrer Lebenswelt orientiert. Für den bei vielen Sexarbeiter*innen Sexarbeiter*innen, die das erste der finanzielle Verdienst im Vor- Mal und nur für kurze Zeit in der dergrund, und das Interesse am Schweiz sind, ist es zentral, dass Deutschkurs nahm ab. Zu gross sie mit den Kunden einen ersten war der finanzielle Druck und die Kontakt aufbauen können und Angst, einen der wenigen Kunden über Preis und Leistung sprechen zu verpassen. können. Sexarbeiter*innen, die in der Schweiz leben, wollen ihr Ursula Hüsler, Deutsch verbessern. Sie trauen Deutschlehrerin sich zu Beginn oft nicht, einen Kurs in einer Sprachschule zu be- Deutsch und Sicherheit in Zahlen 49 Teilnehmer*innen im Zentrum Barfüsser (16 Unterrichtseinheiten) 60 Teilnehmer*innen in Studios (16 Unterrichtseinheiten) 4 Teilnehmer*innen meldeten sich für einen Deutschkurs an
12 APiS – Aids-Prävention im Sexgewerbe Von der Fachstelle Sexuelle Ge- der Sexarbeiter*innen; Ungarisch, sundheit Zentralschweiz (S&X) Rumänisch, Portugiesisch, Spa- zu LISA nisch, Französisch und Englisch. Nach 28 Jahren übergibt S&X Se- xuelle Gesundheit Zentralschweiz Aufsuchende APiS-Touren das APiS-Angebot an den Verein Die aufsuchenden APiS-Touren LISA. Somit sind nun alle Themen konnten aufgrund des Corona-Ar- rund um Sexarbeit im Kanton Lu- beitsverbots erst im Mai 2021 star- zern bei LISA angesiedelt. Das ten. Vor allem das Gesundheits- nationale Projekt APiS startete angebot LISAcare stösst bei den 1992 mit dem Ziel, die vulnerable APiS-Touren auf grosses Interes- Angebote Zielgruppe der Sexarbeiter*innen se. Dies zeigt, dass der Gesund- betreffend HIV-Prävention zu er- heitsaspekt nach wie vor sehr reichen. Dazu werden regelmäs- wichtig ist und ein niederschwel- sig alle Erotikbetriebe im Kanton liger Zugang zur Gesundheitsvor- besucht und das Gespräch mit sorge unumgänglich ist. Auch die den Sexarbeiter*innen wird vor Beratungsstelle zur Klärung von Ort gesucht. Es zeigte sich, dass aufenthaltsrechtlichen Fragen Gesundheitsprävention und der oder die Deutschkurse wurden Zugang zu den Betrieben nur von den indoor-Sexarbeiter*innen möglich ist, wenn auch weitere freudig begrüsst. Beratung und Information angebo- ten werden. So freut es uns, dass Eliane Burkart, wir die drei erfahrenen Mediato- Projektverantwortliche rinnen von S&X Zentralschweiz bei LISA weiter beschäftigen kön- nen. Die Mediatorinnen sprechen die wichtigsten Muttersprachen APiS in Zahlen (Mai-Dezember 2021) 356 besuchte Betriebe 195 Betriebe waren geschlossen oder das APiS Team wurde abgewiesen 421 direkte Kontakte zu Sexarbeiter*innen, weitere 131 waren jeweils anwesend, jedoch ohne direkten Kontakt zu den APiS Mediatorinnen Häufigste Herkunftsländer: Ungarn, Rumänien, Brasilien, Dominikanische Republik und Thailand.
13 LISAcare – Gesundheit im Fokus Unkompliziert und kostengünstig Das Angebot LISAcare, welches care in Zusammenarbeit mit dem gyn-zentrum am Bahnhof Luzern lanciert wurde, konnte im Sep- tember 2020 starten. In diesem Gesundheitsangebot können Sex- arbeiter*innen unkompliziert und trägt nebst der Sicherheit und kostengünstig das ganze gynäko- Gesundheit der Sexarbeiter*innen logische Spektrum in Anspruch auch zur Gesundheit der Kund*in- nehmen oder sich auf STI (sexuell nen und deren Familien bei. Seit Angebote übertragbare Infektionen) testen Mai 2021 fanden 48 Konsultatio- und behandeln lassen. nen im gyn-zentrum statt. Daraus ergaben sich 57 Laboruntersu- Schwieriger Start chungen. Insgesamt wurde das Aufgrund der schwierigen Situa- Angebot von 33 Sexarbeiter*in- tion mit Corona und dem Verbot nen in Anspruch genommen. von Sexarbeit, sind einige Sexar- beiter*innen in ihre Herkunftslän- Finanzierung der gereist. Das Angebot blieb in LISAcare wurde im Jahr 2021 der Folge während einer gewissen zu gleichen Teilen vom Kanton Zeit ungenutzt. Luzern und vom Bundesamt für Gesundheit finanziert. Die Stadt Das Angebot LISAcare gewinnt Luzern leistete eine Startfinanzie- mittlerweile zunehmend an Be- rung. Mit einem Pauschallbetrag kanntheit – dies auch dank den pro Konsultation beteiligen sich APiS-Touren, auf welchen in allen die Sexarbeiter*innen an den Kos- Erotikbetrieben im Kanton Luzern ten. auf das Angebot aufmerksam ge- Ein grosser Dank geht an das macht wird. Team vom gyn-zentrum für die sehr gute Zusammenarbeit! Gesundheit im Fokus LISAcare wird von den Sexarbei- Daniela Gisler, ter*innen enorm geschätzt und Projektverantwortliche
14 Rechnung 2021 Bilanz 31.12.2020 31.12.2021 Aktiva 285 258 348 191 Kasse 381 547 Postkonten 263 013 342 704 Forderungen 431 220 Transitorische Aktiva 21 432 4 719 Container 1 1 Passiva 285 258 348 191 Kreditoren 12 084 5 555 Transitorische Passiva 59 876 44 305 Gewinn/Verlust aus Vorjahren 17 896 17 896 Rücklagen für Löhne Mitarbeiter*innen 24 000 24 000 Rücklagen Betrieb, ohne Zweckbindung 105 894 222 813 Rücklagen LisaCare 0 17 000 Rücklagen Nothilfe Corona * 65 508 16 622
15 Erfolgsrechnung 2020 2021 Aufwand 326 658 386 082 Personalaufwand 199 967 227 806 Betriebs- und Verwaltungskosten 37 767 77 524 Präventions-, Informations-, Verbrauchsmaterial, Leistg. Dritter 3 919 5 116 Nothilfe Corona, Auszahlungen * 85 005 75 636 Ertrag 334 802 386 082 Mitgliederbeiträge 5 340 6 320 diverse Erträge 1 260 3 465 Beiträge 177 689 417 581 Bund, ZISG, Zentralschweizer Kantone, Stadt Luzern, Kirchliche Institutionen, Stiftungen, Vereine, Privatpersonen Beiträge Nothilfe Corona (zweckgebundene) * 150 513 26 750 Rücklagen Verwendung 57 364 -116920 Nothilfe Rücklagen Bildung * –65 508 48 886 Gewinn / Verlust 0 0 * Nothilfe Corona 2020 2021 Spendeneingang 150 513 26 750 Kanton und Stadt Luzern, Kirchliche Institutionen, Stiftungen, Vereine, Privatpersonen Verwendung für Privatpersonen –85 005 –75 636 Mieten, Krankenkassenprämien, Lebensmittel, Heimreise Bestand für Verwendung im 2021 / Rücklage 65 508 16 622
16 Revisionsbericht 2022
17 Der Verein LISA im Jahr 2021 Vorstand Gynäkologie und Geburtshilfe, Iris Heydrich, Co-Präsidentin und gyn-zentrum Luzern Personal Barbara Wey, Fachärztin FMH für Katharina Hubacher, Co-Präsi- Gynäkologie und Geburtshilfe, dentin Buchrain Lilian Bachmann, Vernetzung Anita Zosso, ehemalige Kantons- Ylfete Fanaj, Kommunikation richterin Luzern Heidi Rast, Beisitzerin Mirjam Oberli, Rechtsanwältin Christian Vogt, Vernetzung Ruth Weber, Finanzen Die Ärztinnen haben insgesamt Verein vor Ort in Ibach und an Sitzungen Der Vorstand traf sich zu 7 Sit- ca. 80 Stunden ehrenamtliche zungen. Er leistete im Jahr 2021 Arbeit geleistet. Der Aufwand rund 850 Stunden ehrenamtliche für die Rechtsberatungen vor Arbeit. Ort, in Ibach sowie Begleitungen und Beratungen ausserhalb der Freiwillige Angebote beliefen sich auf rund Silvia Arnold, Ärztliche Leiterin 50 Stunden. Gynäkologischen Sprechstunde Kanonengasse Zürich Nochmals herzlichen Dank an alle Stephanie Felder, Fachärztin für Ihre grosse Unterstützung! Gynäkologie und Geburtshilfe, gyn-zentrum Luzern Der Verein zählt 114 Mitglieder Daniela Pless, Fachärztin FMH und 8 Kollektivmitglieder. für Gynäkologie und Geburtshilfe, Stans Büroräumlichkeiten Silvia Rauch-Wicki, Fachärztin Seit 2016 stellt die Katholische Gynäkologie und Geburtshilfe, Kirche Stadt Luzern dem Verein gyn-zentrum Luzern LISA die Büroräumlichkeiten Brigitte Schubiger Leen, Fachärz- kostenlos zur Verfügung. 2021 tin FMH allgemeine innere Medi- wurde uns zudem ein zweites zin, Amtsärztin Luzern Beratungszimmer am Franziska- Fabienne Strub, Fachärztin nerplatz 1 zur Verfügung gestellt.
18 Der Verein LISA im Jahr 2021 Auch dem Franziskanerteam Institutionen: Katholische Kir- danken wir für seine Offenheit che Stadt Luzern, Synode der Ka- und Unterstützung. tholischen Landeskirche, Verein Kirchliche Gassenarbeit, Verein Zusammenarbeit mit Institutio- Sans Papiers, FABIA, Frauen- nen und Behörden zentrale Luzern, Caritas Luzern, Der Vorstand und die Geschäfts- S&X Zentralschweiz, Prof. Dr. leitung waren mit folgenden med. Andreas Günthert, Facharzt Institutionen und Behörden im Gynäkologie und Geburtshilfe Verein Austausch: und Leiter gyn-zentrum. Kanton Luzern: Sicherheits- Überregional: Beratungsstellen und Kriminalpolizei Luzern, anderer Kantone, Aids-Prävention Gewerbepolizei, Zweckverband im Sexgewerbe Kanton Schwyz, für institutionelle Sozialhilfe und Fachstelle Frauenhandel und Gesundheitsförderung - ZiSG, Frauenmigration FIZ, Aids-Hilfe Gesundheits- und Sozialdepar- Schweiz, Bundesamt für Gesund- tement, Justiz- und Sicherheits- heit BAG, Bundespolizei fedpol, departement, Amt für Migration, Internationale Organisation für Wirtschaft, Arbeit und Soziales Migration – IOM. - WAS, Dienststelle Steuern, Mitgliedschaften bei ProCoRe - Opferberatungsstelle, Hochschule nationales Netzwerk zur Verteidi- Luzern – Soziale Arbeit, Runder gung der Interessen von Sexar- Tisch Menschenhandel. beitenden in der Schweiz, bei „Sexuelle Gesundheit Schweiz“ Stadt Luzern: Sozialdirektion, und bei der Aids-Hilfe Schweiz. Sicherheitsdirektion, Steueramt, Werkhof, Sicherheit – Interventi- on- Prävention - SIP.
Franziskanerplatz 1, 6003 Luzern 079 502 76 55 kontakt@verein-lisa.ch www.verein-lisa.ch Spenden CH66 0900 0000 6187 5109 4
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