Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen in den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit ...
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Bildung Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen in den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik Bildungs- und Kulturdirektion Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA)
Ausbildungen an der Fachmittelschule Der Fachmittelschulbildungsgang ist eine Voll- zeitausbildung auf der Sekundarstufe II, die auf Ausbildungen an Höheren Fachschulen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Soziale Arbeit vorbereitet. Im Anschluss daran kann die Fachmaturität Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik erworben werden, die den Zugang zu den entsprechenden Fachhoch- schulen sowie Pädagogischen Hochschulen ermöglicht. Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen 2
Profil und Anforderungen Der Bildungsgang an einer Fachmittelschule (FMS) richtet sich Profil und Anforderungen 3 an gute Sekundarschülerinnen und -schüler, die ihre Allgemein- Aufnahmeverfahren 4 bildung an einer Vollzeitschule erweitern möchten und einen Beruf Bildungsgang Fachmittelschule 6 im Gesundheits-, erzieherischen oder sozialen Bereich oder eine Abschlussprüfungen und Ausbildung zur Lehrperson anstreben. Für die Ausübung solcher Anschlussmöglichkeiten 9 Berufe wird oftmals ein Abschluss einer Höheren Fachschule, Fachmaturität 10 Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule vorausge- Anschlussmöglichkeiten nach setzt. Die FMS eignet sich mit ihrer Kombination von Allgemeinbil- der Fachmaturität 13 dung und Berufsfeldausrichtung besonders gut zur Vorbereitung Adressen 14 auf die Studiengänge an diesen Bildungsinstitutionen. An der FMS erwerben die Schülerinnen und Schüler eine brei- te Allgemeinbildung sowie berufsfeldspezifisches Wissen in den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik. Berufsfeld- bezogene Praktika sowie die Förderung der Selbst- und Sozial- kompetenzen sind ebenfalls Teil des Bildungsgangs. Der Fachmittelschulausweis ermöglicht den Zugang zu den Aus- bildungen an Höheren Fachschulen in den Berufsfeldern Ge- sundheit, Erziehung und Soziale Arbeit. Im Anschluss an den Fachmittelschulbildungsgang kann die Fachmaturität (FM) in den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik absolviert werden. Die Fachmaturität ermöglicht den Zugang zu den ent- sprechenden Studiengängen an den Fachhochschulen oder zum Bachelorstudium mit Lehrdiplom für die Vorschulstufe und Pri- marstufe an den Pädagogischen Hochschulen der Schweiz. 3
Aufnahmeverfahren Der Übertritt in die FMS im deutschsprachigen Kantons- Bis Ende Januar beurteilt die Lehrerschaft der Sekundarschule teil erfolgt in der Regel nach Abschluss der obligatorischen Schul- die fachlichen Kompetenzen der angemeldeten Schülerinnen und zeit. Schülerinnen und Schüler, die sich für diesen anspruchsvol- Schüler in den Fächern Deutsch, Französisch, Mathematik und len Bildungsgang eignen, können sich ab dem zweiten Sekun- Natur-Mensch-Gesellschaft, die methodischen und personalen darschuljahr im Unterrichtsgefäss «Individuelle Vertiefung und Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie Erweiterung» gezielt auf die Fachmittelschule vorbereiten. die Berufsfeldeignung für die Berufsfelder, auf welche die FMS vorbereitet. Die Beurteilung erfolgt nicht primär als Rückblick auf Die Individuelle Vertiefung und Erweiterung (IVE) ist ein Unter- die erbrachten Leistungen, sondern im Sinne einer Prognose im richtsgefäss, in welchem die Schülerinnen und Schüler in den Hinblick auf die Anforderungen im Fachmittelschulbildungsgang. Fachbereichen Sprachen und Mathematik individuelle Schwer- Schülerinnen und Schüler, die für die FMS empfohlen werden, punkte setzen können. Sie bereiten sich dabei auf ihr zukünfti- können prüfungsfrei eintreten. ges Berufsfeld vor oder auf den Übertritt in eine weiterführende Schule der Sekundarstufe II. Aufnahmeprüfungen Schülerinnen und Schüler aus öffentlichen Sekundarschulen, die Auch Schülerinnen und Schüler aus dem letzten Schuljahr einer keine Empfehlung für den Übertritt in eine FMS erhalten und so- privaten Sekundarschule, einem berufsvorbereitenden Schuljahr mit nicht prüfungsfrei übertreten können, oder Schülerinnen und oder aus anderen Bildungsinstitutionen können sich für das Auf- Schüler, die sich nicht für das Empfehlungsverfahren angemeldet nahmeverfahren in eine FMS anmelden. haben, können sich bis spätestens am 15. Februar direkt zur Auf- nahmeprüfung anmelden (siehe Infobox «Anmeldung»). Für den Übertritt qualifizieren sich die Schülerinnen und Schüler mit einer Empfehlung der Volksschule oder einer Aufnahmeprü- Die Aufnahmeprüfungen finden jeweils bis Ende März an den fung. Fachmittelschulen statt. Grundlage für die Prüfungspensen ist der Lehrplan für die Volksschule, Sekundarschulniveau, bis und mit erstem Semester des dritten Sekundarschuljahres. Es wer- Übertritt aus einer öffentlichen Sekundarschule den folgende Fächer geprüft: Empfehlungsverfahren – Deutsch (schriftlich) Im ersten Semester des dritten Sekundarschuljahrs findet an den – Französisch (mündlich) öffentlichen Sekundarschulen ein Empfehlungsverfahren statt. – Mathematik (schriftlich) Schülerinnen und Schüler, die sich für einen Bildungsgang an einer Fachmittelschule interessieren, können sich dazu bis spä- Zusätzlich wird in einem Gespräch die Berufsfeldeignung geprüft. testens am 1. Dezember auf der Internetseite der Bildungs- und Kulturdirektion (siehe Infobox «Anmeldung») anmelden. Die Klas- senlehrkraft wird entsprechend informieren. Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen 4
Übertritt aus anderen Schulen Anmeldung, Prüfungsaufgaben und Daten Aufnahmeprüfungen Schülerinnen und Schüler im neunten Schuljahr aus privaten Die Anmeldung für den Übertritt in eine FMS erfolgt über Schulen können von diesen nur empfohlen werden, wenn sie die die Internetseite der Bildungs- und Kulturdirektion: Schule zum Zeitpunkt der Empfehlung seit mindestens drei Se- www.be.ch/anmeldungsek2 mestern besucht haben. Die Prüfungsaufgaben der Aufnahmeprüfungen aus den frü- heren Jahren sowie die Daten der Aufnahmeprüfungen sind Nicht empfohlene Schülerinnen und Schüler sowie Schülerinnen verfügbar unter: www.be.ch/fms-aufnahme und Schüler aus berufsvorbereitenden Schuljahren oder anderen Bildungsinstitutionen melden sich bis spätestens am 15. Februar direkt zur Aufnahmeprüfung an (siehe Seite 4). Für diese Schü- lerinnen und Schüler gilt jedoch eine Altersgrenze: Eine Aufnah- Integration von Schülerinnen und Schülern me ist in der Regel nur möglich, sofern am 1. Mai des Jahres, in mit geringen Sprachkenntnissen welchem der Eintritt in die FMS erfolgt, der 18. Geburtstag noch Für Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht in der nicht erreicht wurde. Bei Schülerinnen und Schülern, die die ob- Erst- bzw. Zweitsprache (Deutsch bzw. Französisch) ligatorische Schulzeit abgeschlossen haben, kann der gesamte erst seit dem 6. Schuljahr oder später besucht haben, kann Schulstoff der Volksschule geprüft werden. das Aufnahmeverfahren angepasst werden: Im Empfehlungsverfahren beurteilt die Lehrerschaft Gültigkeit der Qualifikation grundsätzlich die Eignung für den Fachmittelschulbildungs- gang und berücksichtigt dabei angemessen die Dauer des Eine Empfehlung für die Fachmittelschule oder die bestandene Unterrichts in Deutsch bzw. Französisch. Aufnahmeprüfung ist nur für den nächstmöglichen Übertrittszeit- punkt gültig. Kann der Eintritt in die Fachmittelschule aus wichti- Bei der Aufnahmeprüfung wird für Kandidatinnen und gen Gründen nicht unmittelbar erfolgen, ist mit der betreffenden Kandidaten mit geringen Deutschkenntnissen bei der Be- FMS Kontakt aufzunehmen. urteilung des Fachs Deutsch (Texte verfassen) die Dauer des Unterrichts in Deutsch angemessen berücksichtigt. Kan- didatinnen und Kandidaten mit geringen Französischkennt- Schulort nissen können wählen, ob sie in Französisch oder in Englisch geprüft werden sollen. Wird eine solche Massnahme be- Der Kanton Bern führt insgesamt sechs kantonale Fachmittel- ansprucht, ist das bei der Anmeldung speziell zu vermerken. schulen, wobei an der FMS in Moutier der Unterricht in Fran- zösisch stattfindet. Zusätzlich gibt es in Bern eine private FMS. Die Schülerinnen und Schüler besuchen die Fachmittelschule in ihrer Region. Aus Gründen der Klassenorganisation kann es vor- Nachteilsausgleichsmassnahmen kommen, dass einzelne Schülerinnen und Schüler in eine andere Für Schülerinnen und Schüler mit einer diagnostizierten FMS umgeteilt werden müssen. Beeinträchtigung kann das Aufnahmeverfahren angepasst werden. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Inter- netseite der Bildungs- und Kulturdirektion unter: www.be.ch/nachteilsausgleich 5
Bildungsgang Fachmittelschule Im dreijährigen Fachmittelschulbildungsgang vertiefen die Schü- Spezialisierung im Berufsfeld lerinnen und Schüler ihre Allgemeinbildung und bereiten sich praxisorientiert auf Bildungsgänge an den Höheren Fachschulen Auf das dritte Jahr entscheiden sich die Schülerinnen und Schü- sowie Fachhochschulen im Gesundheits-, erzieherischen und so- ler für eines der Berufsfelder Gesundheit, Soziale Arbeit oder zialen Bereich vor. Neben dem Unterricht in allgemeinbildenden Pädagogik. Damit die Schülerinnen und Schüler eine informierte Fächern und der Spezialisierung in einem der drei Berufsfelder Wahl treffen können, besuchen sie im zweiten Schuljahr neben ist auch die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler dem allgemeinbildenden Unterricht berufsfeldspezifische Fächer ein wichtiger Bestandteil des Bildungsgangs. Der Unterricht an (Humanbiologie, Soziologie sowie Pädagogik/Entwicklungspsy- den FMS richtet sich nach dem kantonalen Lehrplan für Fachmit- chologie). Diese ermöglichen einen Einblick in alle drei Berufs- telschulen und Fachmaturität (siehe: www.be.ch/fms-lehrplan). felder. Ausserdem absolvieren sie als Teil des Berufswahlpro- zesses ein jeweils einwöchiges Schnupperpraktikum in jedem der drei Bereiche. Allgemeinbildender Unterricht Im dritten Jahr erfolgt ein grosser Teil des Unterrichts in den be- Um die Schülerinnen und Schüler auf ein späteres Studium an rufsfeldspezifischen Fächern. Diese sind je nach gewähltem Be- einer Höheren Fachschule oder einer Fachhochschule sowie auf rufsfeld unterschiedlich: die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten, wird an der Fachmittelschule eine breite Allgemeinbildung vermittelt. In den Gesundheit Soziale Arbeit Pädagogik ersten beiden Jahren besuchen alle Schülerinnen und Schüler, Humanbiologie Soziologie Psychologie unabhängig davon, welches Berufsfeld später gewählt wird, den allgemeinbildenden Unterricht in folgenden Fächern: Chemie und Gesellschaft undMusik und Physik Wirtschaft Bildnerisches Lernbereiche Unterrichtsfächer Gestalten Sprachen Deutsch, Französisch, Englisch Mensch und Mensch und Ge- Naturwissenschaften Gesellschaft sellschaft und Geografie Mathematik, Mathematik, Informatik (ICT), Chemie, Berufsfeldeinblicke: Humanbiologie, Soziologie, Pädagogik/ Naturwissenschaften, Biologie, Physik Entwicklungspsychologie Informatik Weitere Berufsfeldfächer: Berufsfeldspezifisches Deutsch, Geistes- und Sozial- Geschichte und Politik, Geografie, berufsfeldspezifische Mathematik wissenschaften Wirtschaft und Recht, Psychologie, Philosophie Daneben werden aber auch weitere berufsfeldspezifische und Musische Fächer Bildnerisches Gestalten, Musik allgemeinbildende Fächer unterrichtet. Alle Fächer sowie die An- zahl Lektionen pro Fach sind im Lehrplan ersichtlich. Sport Sport und Gesundheitsförderung Der Berufsfeldunterricht ermöglicht, zusammen mit den Praktika, Einblick in wichtige Aspekte Gesundheits-, sozialer oder pädago- gischer Berufe und fördert die bewusste Verknüpfung von Praxis und Theorie. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln dadurch spezifisch auf das Berufsfeld ausgerichtete Fähigkeiten und Fer- tigkeiten. Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen 6
Berufsfeldspezifisches Praktikum und selbstständige Arbeit Im FMS-Bildungsgang werden insgesamt sieben Wochen Prak- tika absolviert. Neben den drei einwöchigen Schnupperpraktika absolvieren die Schülerinnen und Schüler nach der Berufsfeld- wahl ein zweiwöchiges Praktikum im gewählten Berufsfeld. Aus- serdem sind zwei Wochen Arbeitsweltpraktikum in einer anderen Sprachregion der Schweiz vorgesehen. Des Weiteren verfassen und präsentieren die Schülerinnen und Schüler in der zweiten Ausbildungshälfte eine selbstständige Arbeit zu einer anspruchs- vollen Fragestellung. Förderung der Persönlichkeitsbildung Die Fachmittelschule legt grossen Wert auf die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit ihrer Schülerinnen und Schüler. Es werden somit folgende Kompetenzen speziell gefördert: – S elbstständiges Beurteilen und Handeln, konzentriertes Arbeiten, Entwicklung eines persönlichen Arbeitsstils, Weiterentwickeln der Leistungsfähigkeit, – Arbeiten im Team, Diskussionsbereitschaft, konstruktive Haltung, Kritikfähigkeit, Respekt, – Bereitschaft zur Evaluation und Selbstreflexion, Konflikt- fähigkeit, Umgang mit Belastungen, – Auftrittskompetenz, Selbstvertrauen, Umgang mit Stress und Leistungsdruck, – Empathie, Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Fähigkeit zur Abgrenzung. Die Stärkung der Sozial- und Selbstkompetenzen erfolgt zum Beispiel durch selbstständiges Arbeiten, kooperative Lernformen, Projektarbeit, Praktika, Abschlussarbeiten, die Vorbereitung und Durchführung von Schulanlässen, die Reflexion des Lern-, Ar- beits- und Sozialverhaltens sowie durch Beurteilungsgespräche. Berufsfelder an den FMS Im Kanton Bern werden an der FMS die drei Berufsfelder Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik angeboten, da in diesen Bereichen aufgrund des Fachkräftemangels beson- ders gute Berufsaussichten bestehen. Für den Besuch von ausserkantonalen FMS-Bildungsgängen in den Berufsfeldern Kommunikation und Information, Kunst, Musik, Theater usw. übernimmt der Kanton Bern keinen Schulgeldbeitrag. Die Kosten sind selbst zu tragen. Schülerinnen und Schüler, die sich für die erwähnten Berufsfelder interessieren, können sich bei den BIZ Berufsberatungs- und Informations- zentren www.be.ch/bizstart über alternative Ausbildungen im Kanton Bern erkundigen. 7
Abschlussprüfungen & Anschlussmöglichkeiten Fachmittelschulausweisprüfungen Übertritt in den Fachmaturitätsbildungsgang Die Ausbildung an einer FMS wird mit den Fachmittelschulaus Wer nach erfolgreichem Abschluss der FMS ein Studium an einer weisprüfungen abgeschlossen. Mit dem neuen Fachmittelschul- Fachhochschule oder an einer Pädagogischen Hochschule auf- bildungsgang werden ab dem Abschlussjahrgang 2023/2024 nehmen möchte, hat die Möglichkeit, die Fachmaturität Gesund- nebst den allgemeinbil denden Fächern (Deutsch, Französisch heit, Soziale Arbeit oder Pädagogik zu erwerben (siehe Seite 10). oder Englisch, Mathematik und Biologie) je nach gewähltem Be- rufsfeld die folgenden berufsfeldspezifischen Fächer geprüft: Übertritt in ein Gymnasium – B erufsfeld Gesundheit: Humanbiologie und Chemie – B erufsfeld Soziale Arbeit: Soziologie sowie Schülerinnen und Schüler der FMS, die sich umorientieren Wirtschaft und Recht möchten, haben die Möglichkeit, nach Abschluss der FMS mit – B erufsfeld Pädagogik: Psychologie sowie Musik oder Empfehlung oder Aufnahmeprüfung in das zweitletzte Jahr am Bildnerisches Gestalten Gymnasium einzutreten. Bis und mit Abschlussjahrgang 2022/2023 werden die folgenden Fächer geprüft: Deutsch, Französisch oder Englisch, Mathematik, Biologie, Physik oder Humanbiologie, Allgemeine Psychologie Kosten oder Pädagogik sowie Entwicklungspsychologie. Für den Besuch des FMS-Bildungsgangs an einer kantona- len FMS wird kein Schulgeld erhoben. Für Schulmaterial Schülerinnen und Schüler, die die Fachmittelschulausweisprüfun- sowie Projektwochen und Exkursionen muss mit jährlichen gen bestehen, erhalten einen schweizerisch anerkannten Fach- Ausgaben von ca. Fr. 1500.– gerechnet werden. Für Härte- mittelschulausweis im gewählten Berufsfeld. fälle verfügen die Schulleitungen über Unterstützungsmög- lichkeiten. Die Kosten der privaten FMS der NMS können direkt bei der Schulleitung erfragt werden (siehe Adressteil). Übertritt in eine Höhere Fachschule Für Stipendien sind die kantonalen und allenfalls die ge- Der Fachmittelschulausweis berechtigt zum Besuch einer Höhe- meindeeigenen Stipendienordnungen massgebend. Weitere ren Fachschule (HF) in den Bereichen Gesundheit, Sozialpädago- Informationen zu den Stipendien sind verfügbar unter: gik und Erziehung. www.be.ch/ausbildungsbeitraege Im Bereich des Gesundheitswesens werden an den Höheren Fachschulen Ausbildungen zu folgenden Berufen angeboten: – P flegefachfrau / Pflegefachmann HF – D entalhygienikerin / Dentalhygieniker HF – Rettungssanitäterin / Rettungssanitäter HF – B iomed. Analytikerin / Analytiker HF – Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie HF – Technische Operationsfachleute HF – A ktivierungsfachfrau / Aktivierungsfachmann HF Im Bereich Sozialpädagogik und Erziehung ermöglicht der Fach- mittelschulausweis Zugang zu folgenden Ausbildungsgängen an den Höheren Fachschulen: – S ozialpädagogin / Sozialpädagoge HF – Kindererzieherin / Kindererzieher HF Für die Aufnahme in die genannten Ausbildungsgänge wird in der Regel zusätzlich eine Eignungsabklärung durchgeführt. Ein Ein- tritt in die Höhere Fachschule Sozialpädagogik bedingt zudem ein Praxisjahr vor Ausbildungsbeginn. 9
Fachmaturität Der Bildungsgang der Fachmaturität schliesst in der Regel direkt Der erfolgreiche Abschluss der Fachmaturität führt zum schwei- an den FMS-Abschluss an. Nach dem Abschluss des Fachmittel- zerisch anerkannten Fachmaturitätszeugnis. Dieses ermöglicht schulbildungsgangs kann in einem zusätzlichen Jahr die Fach- den Zugang zu den Fachhochschulen in den Bereichen Gesund- maturität Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik erworben heit und Soziale Arbeit sowie zum Bachelorstudium mit Lehrdip- werden. Meist absolvieren die Schülerinnen und Schüler die lom für die Vorschulstufe und Primarstufe an den Pädagogischen Fachmaturität im Berufsfeld, für welches der Fachmittelschulaus- Hochschulen. weis vorliegt. Wird eine Fachmaturität in einem anderen Berufs- feld angestrebt, müssen die fehlenden Kompetenzen vor Ausbil- dungsbeginn erworben werden. Hinweis Der Fachmaturitätsbildungsgang in den Berufsfeldern Gesundheit Auf das Schuljahr 2024/2025 werden die Aufnahme- und Soziale Arbeit besteht aus einem 24-wöchigen Praktikum im bedingungen für die Fachmaturitäten angepasst. entsprechenden Berufsfeld, einer Fachmaturitätsarbeit und einer Prüfung. Der Fachmaturitätsbildungsgang Pädagogik besteht aus einem sechswöchigen Vorpraktikum in einem Kindergarten oder Alle Informationen zur Fachmaturität im deutschsprachigen Kan- in einer Primarschule, 25 Wochen allgemeinbildendem Unterricht, tonsteil finden sich unter: www.be.ch/fachmaturitaet einer Fachmaturitätsarbeit und Prüfungen in den unterrichteten Fächern. Fachmaturitätsbildungsgänge Gesundheit Weg 1 Gesundheit Weg 2 Soziale Arbeit Pädagogik FM integriert in Ausbildungsgang FM mit Vorbereitungskurs an der Höheren Fachschule HF an der BZ Pflege und BZ Pflege oder medi Praktikum Praktikum / Praktika der HF 4 Wochen 24 Wochen 6 Wochen Allgemeinbildung werden für Fachmatur Vorbereitungskurs Praktikum pädagogisches angerechnet Vorpraktikum 24 Wochen Praktikum 25 Wochen Allgemeinbildung Praktikumssuche durch die HF durch Kandidatin durch Kandidatin durch Kandidatin bzw. Kandidaten bzw. Kandidaten bzw. Kandidaten (www.myoda.ch) Fachmaturitätsarbeit Schriftliche Fachmaturitätsarbeit Schriftliche Fach- (erfolgt parallel zum Praktikum) maturitätsarbeit und mündliche Präsentation Fachmaturitätsprüfung mündliche Präsentation der Arbeit und mündliche und schriftliche Prüfungsgespräch Prüfung der Allgemein- bildung Hinweis: Übersicht über die Fachmaturitätsbildungsgänge im Kanton Bern (gültig bis Schuljahr 2023/2024) Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen 10
Fachmaturität Gesundheit Fachmaturität Soziale Arbeit Voraussetzung für die Aufnahme in den Fachmaturitätsbildungs- Voraussetzung für die Aufnahme in den Fachmaturitätsbildungs- gang Gesundheit ist eine genügende Note im Berufsfeld Gesund- gang Soziale Arbeit ist eine genügende Note im Berufsfeld Soziale heit im Fachmittelschulausweis (Regelung gültig bis zum Eintritt in Arbeit im Fachmittelschulausweis (Regelung gültig bis zum Eintritt die Fachmaturität auf das Schuljahr 2023/2024). Im Kanton Bern in die Fachmaturität auf das Schuljahr 2023/2024). kann die Fachmaturität Gesundheit auf zwei Wegen absolviert werden: Die Fachmaturität Soziale Arbeit besteht aus einem Sozialprakti- kum von 24 Wochen. Während des Sozialpraktikums erleben die Weg 1: Fachmaturität Gesundheit integriert in Kandidatinnen und Kandidaten den Arbeitsalltag des Berufsfelds die Ausbildung an einer Höheren Fachschule der Sozialen Arbeit und stehen in direktem Kontakt zu den Perso- Die Fachmaturität Gesundheit Weg 1 wird integriert in die Aus- nen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Das Praktikum kann bildung an einer Höheren Fachschule (HF) am Berner Bildungs- in verschiedenen Bereichen absolviert werden, wie z.B. Sozialhil- zentrum Pflege (BZ Pflege) oder am medi | Zentrum für medizi- fe, Kinder- und Jugendarbeit, Wohnheimen und Werkstätten usw. nische Bildung in Bern absolviert. Die Fachmaturität wird dabei Die FMS entscheidet über die Anerkennung des Praktikumsplat- im zweiten Studienjahr, parallel zum normalen Studienbetrieb, zes. Eine Fragestellung aus dem Praktikum wird in der Fachmatu- erworben. Die im Verlauf der Ausbildung an der HF absolvierten ritätsarbeit vertieft bearbeitet. Praktika werden dabei für die Fachmaturität angerechnet und ge- ben die Grundlage für die Fachmaturitätsarbeit. Dieser Weg ist für FMS-Absolventinnen und -Absolventen geeignet, die einen Anmeldefrist und Anmeldeformulare engen Praxisbezug suchen und gleichzeitig einen Fachmaturi- Die Anmeldung zur Fachmaturität erfolgt mittels Anmelde- tätsabschluss anstreben. formular bis spätestens am 15. Februar vor dem jeweiligen Ausbildungsstart. Die Anmeldeformulare können bei der Weg 2: Fachmaturität Gesundheit mittels FMS bezogen oder auf der Internetseite der Bildungs- und Vorbereitungskurs und Praktikum Kulturdirektion des Kantons Bern heruntergeladen werden: Die Fachmaturität Gesundheit Weg 2 wird im Rahmen eines Vor- www.be.ch/fachmaturitaet bereitungskurses von vier Wochen sowie mit einem Praktikum von 24 Wochen in einer Institution des Gesundheitswesens (Al- tersheim, Spital, Spitex usw.) absolviert. Der Vorbereitungskurs wird vom Berner Bildungszentrum Pflege (BZ Pflege) angeboten Angebote der Fachmaturität an den Fachmittel- und vermittelt erste Kompetenzen im Bereich Pflege. Anschlies- schulen send wird das Praktikum absolviert, während welchem auch die Die Fachmaturität Gesundheit sowie die Fachmaturität Soziale Fachmaturitätsarbeit verfasst wird. Dieser Weg ist für die Absol- Arbeit werden an allen Fachmittelschulen im Kanton Bern ventinnen und Absolventen der FMS geeignet, die den direkten angeboten. Die deutschsprachige Fachmaturität Pädagogik Weg an die Fachhochschule suchen. wird in Biel, Bern und Thun geführt. 11
Fachmaturität Pädagogik Um die Kandidatinnen und Kandidaten optimal auf die Anforde- rungen des Studiums vorzubereiten, wird genügend Zeit zum Die Fachmaturität Pädagogik richtet sich an FMS-Absolventinnen Selbststudium und zum Lernen in Gruppen eingeplant. Zur Stär- und -Absolventen mit einem Doppelabschluss im kombinierten kung der mündlichen Kompetenz in der Zweitsprache erfolgt der Berufsfeld «Gesundheit und Soziale Arbeit». Für die Aufnahme in Unterricht in Geschichte und Geografie in französischer Sprache. den Fachmaturitätsbildungsgang Pädagogik müssen die Noten Am Ende des allgemeinbildenden Unterrichts findet für alle Fächer des Fachmittelschulausweises in den Fächern Erstsprache, zwei- (mit Ausnahme des Kunstfachs) eine Prüfung statt. te Landessprache, Mathematik und Naturwissenschaften zusam- men 16 Punkte ergeben, und keine Note darf unter 3,5 liegen (auslaufend). Ab dem Schuljahr 2023/2024 erfolgt die Aufnahme Fachmaturität Pädagogik: Absolventinnen und mit einem Abschluss im Berufsfeld «Pädagogik». Absolventen ohne Doppelabschluss Absolventinnen und Absolventen ohne Doppelabschluss im Die Fachmaturität Pädagogik beginnt mit einem sechswöchigen kombinierten Berufsfeld «Gesundheit und Soziale Arbeit» Vorpraktikum an einer Primarschule oder in einem Kindergarten. (gültig bis zum Eintritt in die Fachmaturität auf das Schuljahr Dieses Praktikum ermöglicht den Kandidatinnen und Kandidaten, 2023/2024) können im Kanton Bern nicht in die FM Päda- erste Erfahrungen im Berufsalltag von Lehrpersonen zu sammeln. gogik aufgenommen werden. Diese haben jedoch die Mög- Ausgehend vom Praktikum, wird das Thema für die Fachmaturi- lichkeit, sich für den Vorbereitungskurs an der PHBern tätsarbeit formuliert, die bis zur Abschlussprüfung ausgearbeitet anzumelden oder nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung werden muss. direkt in einen Studiengang an der PHBern zugelassen zu werden. Nach dem Vorpraktikum besuchen die Kandidatinnen und Kandi- daten während 25 Wochen allgemeinbildenden Unterricht. Dieser beinhaltet folgende Fächer: Kosten – Deutsch Personen mit stipendienrechtlichem Wohnsitz im Kanton – Französisch Bern bezahlen kein Schulgeld für den Besuch des Fach- – Mathematik maturitätsbildungsgangs. Für Stipendien sind die kantonalen – Biologie, Chemie und Physik und allenfalls die gemeindeeigenen Stipendienordnungen – Geschichte und Geografie massgebend. Weitere Informationen zu den Stipendien finden – Kunstfach sich unter: www.erz.be.ch/ausbildungsbeitraege
Anschlussmöglichkeiten nach der Fachmaturität Mit der Fachmaturität Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik Fachmaturandinnen und Fachmaturanden, die den allgemeinen steht der Zugang zum Studium an einer Hochschule im gewähl- Zugang zu universitären Hochschulen anstreben, haben zudem ten Berufsfeld offen, ohne zusätzlich ein Praktikum absolvieren die Möglichkeit, die «Passerelle Berufs- und Fachmaturität – uni- zu müssen. versitäre Hochschulen» zu absolvieren. Weitere Informationen dazu finden sich in der Broschüre «Hochschulvorbereitung für Er- Die Fachmaturität Gesundheit berechtigt zum Eintritt in folgende wachsene». Bachelorstudiengänge an den Fachhochschulen: – Pflege Eignungsabklärungen und Zulassungsbeschränkun- – Hebamme gen für den Eintritt in Fachhochschulen – Physiotherapie Für die Aufnahme an Fachhochschulen ist neben dem Fach- – Ergotherapie maturitätszeugnis in der Regel auch das Bestehen einer – Ernährung und Diätetik anspruchsvollen Eignungsabklärung erforderlich. Gewisse Studiengänge der Fachhochschule im Bereich Gesundheit Die Fachmaturität Soziale Arbeit ermöglicht den Zugang zum Ba- unterliegen zudem einer Zulassungsbeschränkung: So chelorstudium Soziale Arbeit an den Fachhochschulen, welches stehen etwa für den Studiengang Physiotherapie deutlich auf folgende Praxisfelder vorbereitet: weniger Studienplätze zur Verfügung, als Bewerbungen eingehen. Wer einen Fachhochschulstudiengang anstrebt, – Sozialarbeit sollte deshalb für den Fall der Nichtzulassung immer auch – Sozialpädagogik eine Alternativlösung (z.B. Höhere Fachschule) vorsehen. – Soziokulturelle Animation Mit der Fachmaturität Pädagogik erhalten die Absolventinnen und Absolventen den Zugang zum Bachelorstudium an den Pädagogi- schen Hochschulen, in welchem die Studierenden für das Unter- richten auf der Vorschulstufe (Kindergarten) und der Primarstufe (1. bis 6. Schuljahr) befähigt werden. Wer das Studium erfolgreich abschliesst, erhält das Lehrdiplom für die erwähnten Schulstufen. 13
Adressen Region Schule Standort Website Bern-Mittelland FMS Neufeld Bern fmsneufeld.ch eine Abteilung des Gymnasiums Neufeld FMS Lerbermatt Köniz lerbermatt.ch eine Abteilung des Gymnasiums Lerbermatt FMS NMS Bern (privat) Bern nmsbern.ch Biel-Seeland / FMS Biel Biel gbsl.ch Bienne-Jura bernois eine Abteilung des Gymnasiums Biel-Seeland Ecole de maturité spécialisée (EMSp) Moutier emsp.ch eine Abteilung des Gymnase français de Bienne Emmental-Oberaargau FMS Oberaargau, eine Abteilung des Gym- Langenthal gymo.ch nasiums Oberaargau Thun-Oberland FMS Thun Thun gymthun.ch eine Abteilung des Gymnasiums Thun Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hochschulen 14
Das Bildungssystem im Kanton Bern Das Bildungssystem im Kanton Bern kennt keine Einbahnstrassen. Es stehen immer mehrere Wege offen, eine Ausbildung zu absolvieren oder einen Beruf zu erlernen. Lernen ist ein Leben lang möglich. Für alle. Über die Möglichkeiten und Spezialregelungen informieren alle Bildungs institutionen oder die BIZ Berufsberatungs- und Informationszentren. www.be.ch/bkd oder www.be.ch/biz Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bildungswege im Kanton Bern. Tertiärstufe Höhere Höhere Fachhochschule Pädagogische Universität Fachprüfung (HFP) Fachschule (HF) (FH) Hochschule (PH) und ETH Berufsprüfung (BP) Berufsabschluss für Erwachsene Sekundarstufe II Weiterbildung Berufsmaturität Fachmaturität Gymnasiale Maturität EFZ Fachmittelschul- eidg. Fähigkeitszeugnis ausweis EBA eidg. Berufsattest Berufliche Grundbildung Mittelschulbildung Brückenangebote Sekundarstufe I Primarstufe/ Volksschule Direkter Zugang: je nach Bildungs- bzw. Studiengang mit Zulassungsverfahren Bildungswege mit Zusatzqualifikation: z.B. Berufspraktikum, Aufnahmeprüfung, Passerelle, Propädeutikum, Zulassungsjahr 15
Fachmittelschule / Fachmaturität Bildungsgang zur Vorbereitung auf Höhere Fachschulen und Hoch- schulen in den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik Broschüren bestellen In sieben Broschüren informieren wir über die kantonalen Bil- dungswege. Sämtliche Broschüren sind auch in Französisch er- hältlich und können über die kantonale Publikationsdatenbank kostenlos bestellt werden: www.be.ch/publikationen Fragen zu Ausbildungsbeiträgen oder Stipendien? Abteilung Ausbildungsbeiträge Sulgeneckstrasse 70 3005 Bern aab@be.ch www.be.ch/ausbildungsbeitraege Fragen zur Berufs- oder Ausbildungswahl? In den acht BIZ Berufsberatungs- und Informationszentren des Kantons Bern finden Menschen jeden Alters Information, Beratung und Begleitung rund um Ausbildung und Laufbahngestaltung. Die BIZ Berufsberatungs- und Informationszentren sind eine Dienstleistung der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern. www.be.ch/bizstart Herausgeber Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Bern www.be.ch/bkd Ausgabe August 2021 Gestaltung und Realisation BIZ Berufsberatungs- und Informationszentren, Zentrale Dienste Fotos Andrea Campiche «bildlich.ch»
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