Romeo und Julia - unchained - Die Ponys von William Shakespeare - Leitung: Jens Richter
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Die Ponys Romeo und Julia – unchained von William Shakespeare Leitung: Jens Richter Premiere am 3. Juli 2014
Seht zwei Familien hier von gleichem Stand – Verona sei der Ort für unser Stück, wo alter Hass setzt neue Wut in Brand, wo Bürgerkrieg ist höchstes Bürgerglück. Zwei Elternpaare, Feinde voller Wut, stoßen die Tochter und den Sohn zu Welt, doch Kinderliebe stirbt in Kinderblut, das ihren Eltern ihren Krieg vergällt. Wie solche Liebe kommt und solcher Hass so lange dauert, bis die Liebe geht, wenn ihre Kinder tot sind: Das ist das, was ihr auf unsrer Bühne heute seht. Wenn ihr zwei Stunden zuseht unserm Spiel, kann sein: Dann wisst ihr mehr, kann sein: Nicht viel. Pierre Auguste Cot: „Le Printemps“, 1873
William Shakespeare - Sonnet 18 Mit einem Sommertag soll ich dich vergleichen? Bist du doch lieblicher und frischer weit – An Maienblüten wilde Stürme reissen Und kurz nur währt des Sommers Herrlichkeit. Oft läßt zu feurig er sein Auge glühn, auch oft verhüllt sich seine goldne Spur, die Fülle seiner Schönheit muss verblühen im nimmerruh’nden Wechsel der Natur. Dein ew‘ger Schein hingegen soll nicht schwinden, die Zeit wird Deiner Schönheit nicht verderblich, des neid’schen Todes Blick soll Dich nicht finden, lebst fort in meinem Lied unsterblich. Denn solang Menschen atmen, Augen seh‘n, solang lebt dies, und lässt Dich fortbesteh’n.
Julia – Die Florian Lange als Romeo Imke Siebert als Julia Lukas Kunath als Mercutio Henriette Kamm alsTybalt Anna Ebert als Benvolio Malwine Nicolaus als Amme
Hendrik Treitinger als Graf Jonathan Heidecker als Graf Montague Capulet Mara Bierjesson als Lady Sophie Hönig als Lady Capulet Montague und Souffleuse
Lisa-Marie Weiland als Anna Maria Erler als Sam Florentine Mirko Zeder als Balthasar Pascale Köhler als Gina Henri Ebert als Pater Lorenzo Hannah Siebert als Paris‘ Page
Lukas Kratzsch als Prinz Johann Weyer als Apotheker Jens Richter, Leitung und Regie Jonas Richter, Ton und Technik
Julia – Die Beatles Half of what I say is meaningless But I say it just to reach you, Julia Julia, Julia, oceanchild, calls me So I sing a song of love, Julia Julia, seashell eyes, windy smile, calls me So I sing a song of love, Julia Her hair of floating sky is shimmering, glimmering, In the sun Julia, Julia, morning moon, touch me So I sing a song of love, Julia When I cannot sing my heart I can only speak my mind, Julia Julia, sleeping sand, silent cloud, touch me So I sing a song of love, Julia Hum hum hum...calls me So I sing a song of love for Julia, Julia, Julia
William Shakespeare „Triumphiere, mein Britannien, du hast Einen vorzuzeigen, dem alle Bühnen Europas Verehrung schulden. Er war nicht eines Zeitalters, sondern für alle Zeiten!“ - so würdigend und gleichsam prognostizierend schrieb Ben Jonson im Vorwort zur ersten Gesamtausgabe der Shakespeareschen Werke. Eine beeindruckende Würdigung, ganz besonders, wenn sie sich auf jemanden bezieht, bei dem diese spätere Anerkennung nicht unbedingt vorherzusehen war – William Shakespeare, im April des Jahres 1564 als Sohn eines Handwerkers und der Tochter eines Grundbesitzers in Stratford upon Avon geboren, erhielt als einzige Ausbildung nur die einer Lateinschule. Irgendwann vor 1592 schlug er schließlich in London auf und machte sich als Lyriker und Dramatiker einen Namen und brachte es als Mitbesitzer seiner Theatergruppe sowie des „Globe- und Blackfriars-Theatre“ zu beträchtlichem Reichtum. 1610 kehrte er schließlich in seine Heimatstadt zurück, wo er am 3.Mai 1616 verstarb.Waren seine Theaterstücke überwiegend große finanzielle Erfolge, so begründete sich sein Ruf als Schriftsteller seinerzeit vor allem aus seinen Sonetten, denen große Kunstfertigkeit zugeschrieben wird. Heutzutage sind es vor allem seine dramatischen Werke, wie „Romeo und Julia“, die seinen Ruhm derart mehrten, dass er als einer der größten Schriftsteller aller Zeiten gilt, ganz wie es Jonson voraussagte. JoHe Thomas Brasch Thomas Brasch wurde 1945 im englischen Exil geboren, wuchs aber in der DDR auf, in der sein Vater politische Karriere machte. Thomas allerdings konnte sich nicht mit dem herrschenden System anfreunden, im Gegenteil er entfremdete sich mehr und mehr, sowohl vom Staat, als auch vom Vater, dies, so könnte man sagen, gipfelte in seiner Inhaftierung 1968 und endete mit seiner Ausreise in
den Westen 1976. In Westberlin lebend fand er schließlich künstlerische Anerkennung als Schriftsteller, aber auch als Regisseur für Film und Schauspiel, sowie als Shakespeare-Übersetzer, dessen Werken er eine moderne und lebendige Sprache verlieh. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde es schließlich stiller um ihn, über Alkohol- und Drogenmissbrauch wurde gemunkelt. 1999 aber erschienen in kurzer Folge noch etliche Werke, bevor er 2001 an Herzversagen starb. Es ist fast erstaunlich, wie wenig Thomas Brasch heute bekannt ist, war er doch eine Figur, die durch ihre sehr kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in Ost und West polarisierte und ein umfangreiches und interessantes literarisches Œuvre hinterließ. JoHe Romeo und Julia – Die Liebe kennt keine Schranken Verona, ein italienischer Stadtstaat, beherrscht von zwei Patrizierfamilien, die sich in ewigem Hass gegenüber stehen. Capulet und Montague, zwei wohlhabende Häuser, geeint nur in ihrem Hass auf die jeweilige Gegenseite – und durch ihre familiäre Situation, denn beiden ist nur ein Kind geboren, dass es durch eine Ehe natürlich gesellschaftlich gut und der Familie Nutzen bringend zu platzieren gilt. Hinderlich ist dabei nur, dass die beiden Kinder, Romeo aus dem Hause Montague und Julia, die Capulet, etwas ganz anderes im Sinn haben, nämlich sich. Und wie dies den Plänen der Familien hinderlich ist, so behindern diese die Entfaltung der Liebe gleichermaßen und am Ende ist es der Tod, der laut Eheversprechen scheidet, welcher die beiden endgültig vereint. Der Stoff selbst, also die Geschichte eines Liebespaares, das sich nicht lieben darf, weil es gesellschaftlich unmöglich scheint ist vermutlich
so alt wie die menschliche Gesellschaft selbst, in vermutlich jedem Kulturkreis gibt es eine Sage, die ein solches Paar zum Inhalt hat. Auch William Shakespeare hat sich den Stoff dieses 1597 erstmals erschienenen Dramas nicht selbst ausgedacht, vielmehr kann man mehrere ältere Erzählungen als Quellen ausmachen, aber keine von ihnen erlangte, wie das Shakespearesche Drama, einen solch hohen Rang, dass das beschriebene Liebespaar als berühmtestes der Weltliteratur gilt. Man könnte dies allein auf die literarischen Qualitäten Shakespeares zurückführen und hätte damit sicher einen Teil der Wahrheit erfolgreich entblößt, doch auch der Inhalt wird sein Scherflein dazu beitragen. Sind es nicht die Gegensätze, die auch unser aller Leben prägen und in Romeo und Julia mannigfaltig auftreten, der zwischen dem Hass der Familien und der Liebe ihrer Kinder oder auch der zwischen Absicht und Wirkung einer Handlung, der im Mönch Lorenzo seine Verkörperung findet, aber auch jener, dass die Protagonisten der Liebe im Tode triumphieren, und der Hass, durch Versöhnung, im Leben sein Ende findet. Dies ist vielleicht, was Shakespeare aussagen möchte und was das Stück auch heute noch Relevanz verleiht, zum Einen die Unterlegenheit des blinden Hasses gegenüber der letztlich auch den Tod überstehenden Kraft wahrer Liebe und zum anderen die Unwägbarkeit unserer Handlungen, die aus guten Motiven Schlechtes erwachsen lassen können. Romeo und Julia ist vielleicht nicht nur die tragische Geschichte unmöglicher Liebe, sondern auch eine Aufforderung, sich der Liebe nicht entgegenzustellen, die Fehler des eigenen Handelns nicht erst dann zu begreifen, wenn Unschuldige dafür büßen mussten – auch etwas, was dem Stück große Aktualität verleiht. JoHe
What is Love ? - Baby don't hurt me no more ! „What is Love?“ war die meist gegoogleste Frage des Jahres 2012. Was ist Liebe, was kann Liebe sein ? Liebe ist individuell, jeder beschreibt und fühlt Liebe anders. Liebe ist nicht vergleichbar, allerdings spielt das auch keine Rolle: was allein zählt ist die Existenz dieser. Liebe kann sich ganz unterschiedlich äußern. Man kann Frauen, Männer, Kinder, Eltern, Essen, Reisen, Singen, Pflanzen oder einen Gott lieben. Liebe ist in allem und um alles herum. Liebe ist der Nährboden der Lebens. Liebe ist eine Bewegung aufeinander zu. Liebe ist ein Prozess. Liebe ist etwas ganz wertvolles, etwas erstrebenswertes. Leben ohne Liebe funktioniert nicht. Liebe ist ewig. Liebe ist einfach da, unerklärbar, aber trotzdem so erfüllend, dass man bedingungslos gibt. Sie hat nichts mit Ratio zu tun. Liebe ist aber auch noch mehr. Das ist mehr als Beste-Freunde-Sein, sie ist Vertrautheit, und so viel Freude, dass man einfach lachen muss. Man verliert sich ineinander und spürt etwas ganz Neues durch das Vertrauen. Wenn sich Menschen in Liebe vereinen, entsteht etwas vollkommen Neues, was alles andere Erlebte in den Schatten stellt. Liebe ist erlösend und bindend zugleich, wobei diese Bindung nicht fesselnd ist.
Die Liebe ist sehr eine sehr direkte Sache. Sie geht in Vorleistung: als Liebender öffnet man sich, man gibt etwas, man vertraut. Bedingungslos. Wenn die Liebe in den Alltag kommt, entstehen Hindernisse, aber vielleicht wird es auch immer schöner? Liebende werden sich immer vertrauter, die Liebe wächst, auch wenn die jugendliche Verliebtheit etwas nachlässt. Liebe kann sich bewähren oder sie zerbricht. Die Liebe interessiert sich nicht für Hautfarbe, Geschlecht oder Nasenlänge. Liebe ist grenzüberschreitend und Liebe fragt nicht. Ich denke, Matthias Claudius hat mit seinem Gedicht „Die Liebe“ eine gute Antwort geliefert: „Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel Und dringt durch alles sich; Sie ist ohn' Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel, Und schlägt sie ewiglich.“ HeKa
Rückblick „Die Räuber“ 2010 (Foto: Kristina Bahr) „Die Möwe“ 2011 (Foto: Oliver Richter)
„Ein Sommernachtstraum auf Long Island“ 2012 (Foto: Oliver Richter)
Danksagung Wenn man ein Jahr lang ein Theaterstück ernsthaft vorbereitet, so ist es wie immer im Leben: Alleine kommt man nicht weit. Und so haben uns auch in diesem Jahr wieder viele Menschen tatkräftig unterstützt; dieser Text sei ihnen in Dank gewidmet. Mit die wohl wichtigsten Dinge, die zum Theaterspielen gehören, sind die Kostüme. Diese verdanken wir seit nun zwei Jahren dem Fleiß von Sandra Hammermüller, selber ehemaliges – und durch ihre Hilfe immer noch aktives – Pony. Sie kümmert sich neben ihrem Studium darum, dass wir nicht nackt spielen – danke, Sandra. Genauso wichtig sind aber auch die Requisiten, ohne die Theater deutlich unspektakulärer wäre – an dieser Stelle vielen Dank an Herrn Tümmler vom „Tümmler Laden- und Messebau“, Herrn Andre Ebert von „SIEDRA-LEITERN – mit Sicherheit nach oben“, sowie die Firma „Ziegler Spielplätze von A bis Z“ für ihre großzügige Hilfe. Doch auch im Theater kommt man – wie im echten Leben leider auch – ohne Geld nicht weit. Gedankt sei hier Herrn Tschiche und dem Augustinerverein, Frau Kutscher und Frau Elke Müller von der Stadt Grimma, Herrn Dr. Goecke und Familie Lange für ihre finanzielle und materielle Unterstützung, sowie besonders an Frau Kerstin Locke, die dafür sorgte, dass wir immer „flüssig“ blieben. Ebenfalls seien Frau Palisch vom Kosmetikstudio Palisch für ihre finanzielle Unterstützung und die unentgeltliche Gestaltung der Maske sowie die Visagistin Frau Petra Berger für ihre ebenfalls unentgeltliche Hilfe bedankt. Damit das alles nicht vergessen wird, fotografiert Sylvia Jassmann die Aufführungen, vielen Dank auch an sie.
Und last – aber bei weitem nicht least – vielen Dank an das Göschenhaus Grimma und Herrn Dr. Andrich für ihre liebevolle und großzügige Unterstützung und Hilfe für unsere Projekte und an Familie von Below, die unser Theaterlager in den letzten Jahren unterstützt hat. Vielen Dank ihnen allen. Ohne sie wären wir dieses Jahr nicht, was wir sind. Impressum Die Ponys: „Romeo und Julia unchained“ Premiere am 3. Juli 2014 in der Aula des St. Augustin Gymnasiums zu Grimma Aufführungen am 4. Und 5. Juli in der Aula des St. Augustin Gymnasiums zu Grimma Portrait-Fotos: Sophie Hönig Redaktion: Jonathan Heidecker, Henriette Kamm, Johann Weyer Redaktionsschluss: Alle Angaben ohne Gewähr. Programmänderungen vorbehalten.
Sie können auch lesen