SAGEN SIE ES WEITER: HPV KANN GEBÄRMUTTERHALSKREBS VERURSACHEN - WWW.KREBSHILFE.NET

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HPV KANN GEBÄRMUTTERHALSKREBS VERURSACHEN

             ÖSTERREICHISCHE KREBSHILFE
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Die Österreichische Krebshilfe

                                                                Die Österreichische Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die
                                                                mit einem ehrenamtlichen medizinischen und einem kleinen organisa-
                                                                torischen Team ein umfangreiches Betreuungsangebot für Krebspatient-
                                                                Innen und deren Angehörige zur Verfügung stellt.
            95
         Jahre
                                                                Am 20. 12. 1910 wurde die Österreichische Krebsgesellschaft durch die
         Österreichische Krebshilfe

                                                                Ärzte Hofrat Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Hofrat Prof. Dr.
          Das Alte kann nur weiterleben,
          wenn es zugleich das Neue zulässt.
                                                der Asche,
          Denn Tradition ist nicht die Anbetung
          sondern die Weitergabe des Feuers.
                                              (Gustav Mahler)

                                                                Richard Paltauf, Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg, Prof. Dr. Alexander
Lesen Sie mehr
über die 95-jäh-                                                Fraenkel, Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky und Dr. Josef Winter unter
rige Geschichte der                                             dem persönlichen Protektorat von Kaiser Franz Josef I. gegründet.
Krebshilfe und fordern
Sie die kostenlose                                              Die Österreichische Krebshilfe unterstützt kontinuierlich Vorsorge- und
Broschüre an:
(01) 796 64 50                                                  Früherkennungsaktivitäten für die Bevölkerung. Darüber hinaus tragen
                                                                Erkenntnisse aus den von der Österreichischen Krebshilfe finanzierten
                                                                Forschungsprojekten laufend dazu bei, den Kampf gegen den Krebs
                                                                erfolgreicher zu machen.

                                                                Die Österreichische Krebshilfe finanziert sich zum großen Teil durch pri-
                                                                vate Spenden, deren ordnungsgemäße und verantwortungsvolle Verwen-
                                                                dung im Zuge der Verleihung des Spendengütesiegels von unabhängigen
                                                                Wirtschaftsprüfern bestätigt wurde.

                                                                Diese Broschüre wurde von ehrenamtlich tätigen ExpertInnen erstellt
                                                                und vom Dachverband der Österreichischen Krebshilfe finanziert.
                                                                Das war nur durch die Hilfe zahlreicher SpenderInnen möglich, denen
                                                                die Österreichische Krebshilfe an dieser Stelle herzlich danken möchte.

                                                                Haftungsausschluss
                                                                Die Österreichische Krebshilfe-Krebsgesellschaft übernimmt keinerlei Gewähr für die
                                                                Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität oder Qualität jeglicher von ihr erteilten Aus-
                                                                künfte, jeglichen von ihr erteilten Rates und jeglicher von ihr zur Verfügung gestellter
                                                                Informationen. Eine Haftung für Schäden, die durch Rat, Information und Auskunft der
                                                                Österreichischen Krebshilfe-Krebsgesellschaft verursacht wurden, ist ausgeschlossen.

     2
Ein Wort zur Einleitung

                                     Die Einführung der Impfung gegen HP-Viren ist
                                     ein völlig neuer Ansatz in der Krebsforschung und
                                     Früherkennung. Erstmals ist es möglich, die auslösende
                                     Ursache für Gebärmutterhalskrebs schon in den
                                     Anfängen wirksam zu bekämpfen und gar nicht erst
                                     entstehen zu lassen. Der jährliche Krebsabstrich wird
                                     aber auch weiterhin notwendig bleiben, da man mit der
                                     Impfung einen großen Teil der HP-Viren erreicht, aber
Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda   eben nicht alle. Die Broschüre informiert Sie sachlich
Präsident der Österreichischen       und objektiv über das Thema HPV-Impfung und soll
Krebshilfe, Leiter der Abteilung     Ihnen als Entscheidungshilfe dienen bei der Frage, ob
für Gynäkologie und Geburtshilfe,    auch Sie von der HPV-Impfung profitieren können.
Krankenhaus Hietzing, Wien

                                     Bei 99,7% aller Gewebeproben, die bei Patientinnen mit Ge-
                                     bärmutterhalskrebs entnommen wurden, konnte eine Infektion
                                     mit Humanen Papillomaviren (HPV) nachgewiesen werden.
                                     Der ursächliche Zusammenhang zwischen dem HPV und Ge-
                                     bärmutterhalskrebs ist somit mehr als bewiesen. Als Ministerin
                                     für Gesundheit und Frauen ist mir die HPV-Impfung daher ein
                                     doppeltes Anliegen, da diese eine effektive Möglichkeit darstellt,
                                     Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Selbstverständlich ersetzt
Maria Rauch-Kallat                   die Impfung nicht die Vorsorgeuntersuchung, aber diese beiden
Bundesministerin für                 Maßnahmen wirken in synergistischer Weise zusammen und
Gesundheit und Frauen                somit können viele Menschenleben gerettet werden.

                                     Trotz etablierter Screening-Programme und des
                                     medizinischen Fortschritts in der Therapie sterben
                                     täglich 40 Frauen in Europa am Gebärmutterhalskrebs.
                                     Dazu kommen Unsicherheit durch auffällige
                                     Untersuchungsergebnisse und die Belastung durch
                                     Genitalwarzen, ebenfalls von HP-Viren verursacht.
                                     Als führender europäischer Impfstoffhersteller freut es
                                     uns, eine präventivmedizinische Maßnahme anbieten
Dr. Astrid Dworan-Timler
                                     zu können, die das Potential hat, menschliches Leid zu
Direktorin Medizin & Zulassung       verhindern.
Sanofi Pasteur MSD GmbH

                                                                                                         3
Humane Papillomaviren – HPV

                       Gebärmutterhalskrebs durch Viren?

                       In Österreich erkranken jährlich       Nach jahrelanger Forschung ist es
                       rund 550 Frauen an Gebärmutter-        gelungen, einen Impfstoff gegen
                       halskrebs (Zervixkarzinom), wobei      jene Viren zu entwickeln, die in
                       etwa 180 Frauen den Kampf leider       überwiegendem Ausmaß für die
                       verlieren (Statistik Austria). Dabei   Entstehung von Gebärmutterhals-
                       wäre Gebärmutterhalskrebs              krebs verantwortlich sind.
                       fast zu 100% heilbar, wenn die
                       Erkrankung rechtzeitig erkannt          In den Medien werden Sie in den
                       wird. Die Früherkennung spielt          nächsten Wochen und Monaten
                       daher – wie bei vielen anderen          verstärkt über die „Impfung
                       Krebsarten – eine entscheidende         gegen HPV“ (manchmal auch
                       Rolle.                                  fälschlicherweise verallgemeinert
                                                              „Impfung gegen Krebs“ genannt)
                       Den meisten Frauen ist auch             hören und lesen.
Bisher konnte man      bewusst, dass der jährliche Krebs-
Gebärmutterhalskrebs   abstrich eine wichtige Rolle bei       Die Österreichische Krebshilfe
nicht „verhüten“
                       der Früherkennung von Gebär-           informiert Sie in dieser Broschü-
(weitgehend
verhindern) sondern
                       mutterhalskrebs spielt. Was viele      re sachlich und objektiv über
lediglich „früh        Frauen vielleicht nicht wussten,       den Zusammenhang zwischen
erkennen“.             ist, dass Gebärmutterhalskrebs         Humanen Papillomaviren (HPV)
                       durch Viren, die zur Gruppe            und Gebärmutterhalskrebs sowie
                       der Humanen Papilloma Viren            über die Impfung gegen diese
                       (HPV) gehören, ausgelöst werden        Viren – damit Sie entscheiden
                       kann.                                  können, ob Sie persönlich (oder
                                                              ein anderes Familienmitglied)
                       1973 haben Forscher erstmals auf       von dieser Impfung profitieren
                       einen Zusammenhang zwischen            können.
                       Humanen Papillomaviren und
                       Gebärmutterhalskrebs aufmerk-
                       sam gemacht und die Forschung
                       zur Entwicklung eines Impfstoffes
                       gegen HPV vorangetrieben. Nun
                       ist es soweit:

      4
Humane Papillomaviren – HPV

Humane Papillomaviren – HPV

Humane Papillomaviren sind weit     führen kann. Diese Krebsvorstufen
verbreitete Viren, mit denen sich   können durch den jährlich durch-
sowohl Männer als auch Frauen        geführten Krebsabstrich (bzw.
infizieren können. Mehr als zwei     weiterführende Untersuchungen
Drittel der Menschen (Männer,       – siehe nachstehende Seiten)
Frauen – auch Kinder) infizieren      entdeckt werden. Aber auch so        Humane Papillomaviren
sich im Laufe ihres Lebens mit      unangenehme Erkrankungen wie          können abnormes
                                                                          Zellwachstum beim
HPV – ohne dass sie es wissen       Genitalwarzen werden durch HP-
                                                                          Menschen verursachen.
oder bemerken.                      Viren verursacht.

Übertragung von HPV                 HPV-Typen

Die Übertragung von HPV erfolgt     Es existieren etwa 100 „Typen“
am häufigsten durch sexuelle         von HP-Viren. Die meisten
Kontakte. HPV kann aber auch        HPV-Typen tragen ein geringes
durch einfache (Haut)Kontakte       Risiko („low risk“) für eine Krebs-   Infektionen mit
übertragen werden (z.B. kontami-    erkrankung, können aber u.a.          HPV zählen zu
nierte Gegenstände, in seltenen     Genitalwarzen oder gutartige Ver-     den häufigsten
Fällen auch bei der Geburt durch    änderungen am äußeren Genital-        sexuell über-
Übertragung von der Mutter auf      bereich, in der Scheide und am        tragbaren Virus-
das Kind).                          Gebärmutterhals verursachen.          erkrankungen.

Symptome                            Bestimmte Typen der HP-Viren
                                    sind mit einem hohen Risiko
Die „Infektion“ mit HPV ver-        („high risk“) für eine Krebs-
ursacht keine klinischen Sympto-    erkrankung behaftet und können
me und heilt meist von selbst ab.   zu Krebsvorstufen und in wei-
                                    terer Folge zu Gebärmutterhals-
Bei manchen Frauen kann es          krebs führen, auch zu Penis- und      Kondome
jedoch zu einer chronischen         Analkarzinomen, Vulva- und            schützen kaum
                                                                          vor HPV!
Besiedelung der Scheide mit         Vaginalkarzinomen sowie zu
HP-Viren kommen, was im Laufe       seltenen Krebsformen im Bereich
der Zeit zu Zellveränderungen und   des Rachens und des Kehlkopfes.
in der Folge zu Krebsvorstufen

                                                                                      5
Humane Papillomaviren – HPV

    Gebärmutterhalskrebs durch HPV!

    „Krebserregende“                     („low risk“) Typen. Sie sind für
     HPV-Typen                           die Bildung von Genitalwarzen
                                         zu 90% verantwortlich, führen
     Neben zahlreichen anderen HPV-      jedoch üblicherweise zu keinen
     Typen sind in Europa die Typen 16   Krebserkrankungen – allerdings
     und 18 die häufigsten onkogenen      kann dies auch nicht ausgeschlos-
     (krebserregenden) HPV-Typen         sen werden.
    - die oft auch als „high risk HPV“
     bezeichnet werden. Man geht         Genitalwarzen sind in der Regel
     davon aus, dass über 70% aller      zwar nicht gefährlich, werden
     Gebärmutterhalskrebserkran-         von den Betroffenen aber als un-
     kungen und deren Vorstufen          angenehm, störend und oft auch
     durch diese beiden HPV-Typen        belastend empfunden. Sie können
     verursacht werden.                  sich von selbst zurückbilden, al-
                                         lerdings müssen sie in den meisten
    „Nicht-Krebserregende                Fällen operativ entfernt werden.
     HPV-Typen“                          Da sie zum wiederholten Auf-
                                         treten neigen, sind oft wiederholte
    Unter vielen HPV-Typen zählen        Operationen notwendig. Häufig
    die HPV-Typen 6 und 11 zu den        muss der Geschlechtspartner mit-
    häufigsten nicht „krebserregenden     behandelt werden.

                                    Die HPV-Typen 16 und 18 wurden
                                    in über 70% der Gebärmutter-
                                    halskrebsfälle nachgewiesen,
                                    die Typen 6 und 11 in 90% der
                                    Genitalwarzen-Fälle.

6
Humane Papillomaviren – HPV

Impfung gegen HPV

Nach jahrelanger Forschung und            Für wen ist die Impfung?
Nachweis der Wirksamkeit in kli-
nischen Studien sowie weltweiten          Der Impfstoff ist derzeit zu-
Zulassungsverfahren wird Mitte            gelassen für Kinder und Jugend-
Oktober 2006 der erste Impfstoff          liche von 9 bis 15 Jahren und
gegen die vier genannten HPV-             erwachsene Frauen von 16 bis 26
Typen (6,11,16,18) auch in Öster-         Jahren.
reich als HPV-Vierfachimpfstoff
zur Verfügung stehen.                     Wann sollte
                                          geimpft werden?
HPV-Vierfachimpfstoff
                                          Idealerweise sollte die HPV-Imp-
Der Impfstoff wurde bereits in            fung VOR BEGINN DER SE-
Mexiko, Australien, Neuseeland,           XUELLEN AKTIVITÄT erfolgen,
Kanada, Brasilien und in den              da einerseits die Wirksamkeit der
USA durch die FDA (Food and               Impfung bei jungen Menschen am         Derzeit gibt es noch
Drug Administration) zugelassen.          höchsten ist, andererseits auch eine   keine Zulassung für
                                                                                 erwachsene Männer
In Europa erfolgte die Zulassung          bereits stattgefundene HPV-Infek-
                                                                                 ab dem 16. Lebensjahr
durch die EMEA (Europäische               tion seltener vorliegt.                und Frauen ab dem
Arzneimittelagentur) im Oktober                                                  26. Lebensjahr.
2006.                                     Maximaler Schutz
                                          gegen HPV
Der Impfstoff besteht aus leeren
Virushüllen (VLP = Virus-Like-            Für die oben genannte Gruppe
Particles) d.h. ohne virales              bietet die Impfung einen maxima-
genetisches Material 1 der HPV-           len Schutz gegen die 4 wichtigsten
Typen 6,11,16 und 18 und ist              HPV-Typen (6,11,16 und 18) und
somit nicht infektiös.                    reduziert somit das Risiko an Ge-
                                          bärmutterhalskrebs zu erkranken
                                          um ca. 70% und an Genitalwarzen
                                          zu erkranken um 90%. Auch für
                                          bereits sexuell aktive Personen
                                          bietet die HPV-Impfung eine hohe
                                          Schutzwirkung.
   1. Schiller JT and Davies P. Nat Rev
       Microbiol 2004;2:343–347.

                                                                                             7
Humane Papillomaviren – HPV

    Impfung gegen HPV

    Für wen ist die Impfung                HPV-Typ vorhanden ist, kann
    NICHT geeignet?                        zwar mit ebenfalls sehr aufwendi-
                                           gen Methoden festgestellt werden,
    Die HPV-Impfung ist eine vor-          ist aber nur in ganz wenigen
    beugende („prophylaktische“)           Fällen medizinisch indiziert und
    Impfung und NICHT zur Be-              notwendig. Beraten Sie sich mit
    handlung des Gebärmutterhals-          Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, ob bei
    krebses oder dessen Vorstufen          Ihnen diese Bestimmung notwen-
    geeignet.                              dig ist. Für die Entscheidung, ob
                                           Sie sich selbst oder ein anderes
    Fraglicher Impfschutz                  Familienmitglied impfen lassen,
    gegen HPV                              sind diese Tests jedoch nicht
                                           notwendig.
    Bei der Frau ab dem 26. Le-
    bensjahr fehlen noch die ent-          Wenn Sie sich entschlossen haben,
    sprechenden wissenschaftlichen         sich selbst oder ein anderes
    Ergebnisse über die Wirksamkeit        Familienmitglied impfen zu lassen,
    der HPV-Impfung. Derzeit laufen        finden Sie nachstehend einige
    erst die wissenschaftlichen Studien,   derzeit verfügbaren Zusatzinfor-
    die eine allfällige Wirksamkeit der    mationen:
    HPV-Impfung bei Frauen ab dem
    26. Lebensjahr untersuchen.

    Auch für männliche Jugendliche
    und erwachsene Männer ist der
    Impfschutz derzeit noch nicht
    erwiesen, aber wahrscheinlich.

    Kann man eine HPV-Infektion
    feststellen?

    Es gibt aufwendige Testverfahren,
    die eine grobe Aussage über eine
    Besiedelung der Scheide mit
    HPV-Viren nachweisen können.
    Eine exakte Bestimmung, welcher

8
Humane Papillomaviren – HPV

Impfung gegen HPV

Wie komme ich                        können Sie diese Impfung jeder-
zu einer Impfung?                    zeit nachholen (mit einer aus-
                                     reichenden Wirkung). Es ist dann
Der Impfstoff wird Ihnen von         die letzte und 3. Teilimpfung nach
Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ver-         weiteren 4 Monaten zu verabrei-
schrieben.                           chen. Sie müssen aber in keinem
                                     Fall wieder von vorne beginnen.
Wie oft wird geimpft?
                                     Kann ich die Impfung
Eine vollständige HPV-Impfung        mit anderen Impfungen
erfolgt in drei Teilen, jeweils in   kombinieren?
den Oberarm:
                                     Es ist durchaus möglich, die
- Erste Teilimpfung,                 HPV-Impfung auch mit anderen
- dann zweite Teilimpfung nach       Impfungen wie z.B. gegen Influen-
  zwei Monaten,                      za (Virusgrippe), FSME (Zecken)
- dritte Teilimpfung 6 Monate        oder Polio (Kinderlähmung) zu
  nach der 1. Teilimpfung bzw.       kombinieren. Keinesfalls müssen
  4 Monate nach der 2. Teil-         Sie einen zeitlichen Abstand zu
  impfung.                           diesen Impfungen einhalten.

Schutzdauer der HPV-Impfung          Wann sollte ich nicht geimpft
                                     werden?
Die derzeit verfügbaren Daten und
Studien garantieren einen Impf-      Wenn Sie eine fieberhafte
schutz für die Dauer von 5 Jahren,   Erkrankung haben, wird emp-
Experten nehmen an, dass der         fohlen, mit der Impfung zu warten,
Schutz bei geimpften Frauen ein      bis die Infektionserkrankung abge-
Leben lang andauern könnte.          klungen ist.

Was mache ich, wenn ich eine
Impfung versäumt habe?

Jede Impfung zählt. Wenn Sie die
2. Teilimpfung aus irgendeinem
Grund nicht zum vorgesehenen
Zeitpunkt erhalten konnten, dann
                                                                          9
Humane Papillomaviren – HPV

     Impfung gegen HPV

     Sollen Männer auch geimpft           Sollten Sie sich impfen haben
     werden?                              lassen, ohne zu wissen, dass Sie
                                          schwanger sind, besteht aber kein
     Die derzeitige Zulassung erlaubt     Grund, sich um Ihr Baby Sorgen
     die Impfung von 9- bis 15-jäh-       zu machen, da es sich bei der HPV-
     rigen Knaben.                        Impfung um keinen Lebendimpf-
                                          stoff handelt.
     Der Mann spielt nämlich eine
     wichtige Rolle als Infektionsüber-   Kann ich die Pille nehmen?
     träger und kann auch selbst an
     Genitalwarzen erkranken. Die         Die HPV-Impfung beeinflusst die
     klinischen Studien zur Zulassung     Wirksamkeit der Pille in keinster
     für Männer bis zum 26. Lebens-       Weise.
     jahr laufen.
                                          Wie hoch sind die Kosten
     Können Frauen nach dem               für die Impfung?
     26. Lebensjahr auch geimpft
     werden?                              Die Kosten der HPV-Impfung
                                          werden derzeit (noch) nicht von
     Die wissenschaftlichen Daten zum     den Sozialversicherungsträgern
     Nachweis der Wirksamkeit in          übernommen. Gespräche und Ver-
     dieser Altersgruppe werden derzeit   handlungen laufen aber bereits.
     erhoben.
                                          Der Endverbraucherpreis in der
     Darf während der                     Apotheke liegt – laut derzeitigem
     Schwangerschaft geimpft              Informationsstand – bei ca.
     werden?                              208,00 Euro pro Impfung inkl.
                                          Steuer, das heißt für die kom-
     Die Impfung sollte grundsätzlich     plette, dreiteilige Impfung muss
     erst nach Ende der Schwanger-        mit 624,00 Euro (Medikamenten-
     schaft durchgeführt werden.          kosten) gerechnet werden.

10
Früherkennungsmaßnahmen

Impfung gegen HPV

Nebenwirkungen                        kann man (frau) sich nur vor
                                      den häufigsten krebserregenden
Die Impfung ist gut verträglich       HP-Viren schützen, nicht aber vor
und kaum schmerzhaft. Wie bei         den anderen, die für etwa 30% der
jeder Impfung kann es jedoch an       Gebärmutterhalskrebser-
der Einstichstelle zu lokalen Re-     krankungen verantwortlich sind.
aktionen, leichten Hautrötungen
oder Schwellungen kommen, die
aber schnell wieder verschwinden.

Restrisiko

Es ist wichtig zu wissen, dass jede
Frau - unabhängig von der Imp-
fung - auch weiterhin 1x jährlich
einen Krebsabstrich durchführen
lassen sollte. Durch die Impfung

             1 x jährlich Krebsabstrich:
   • Diese Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei
      und wird 1 x jährlich ab dem 20. Lebensjahr
                      empfohlen.

    • Für alle in Österreich sozialversicherten Frauen
                         kostenlos!

                                                                          11
Früherkennungsmaßnahmen

                        1 x jährlich Krebsabstrich

                        Um einen Krebsabstrich machen          In etwa 3 bis 5 % aller Abstriche
                        zu können, muss Ihr Arzt/Ihre          ergibt sich ein Befund, der eine
                        Ärztin zunächst eine Spiegeleinstel-   weitere Abklärung notwendig
PAP-Abstrich benannt    lung vornehmen, dann erfolgt von       macht.
nach Papanicolaou:      der Oberfläche des Gebärmutter-
griechisch-amerika-
                        mundes und vom Gebärmutter-            Mehr als 4000 Frauen müssen
nischer Arzt 1883-
1962, der diesen Test
                        hals ein schmerzloser Abstrich.        jährlich wegen eines positiven
entwickelte.            Die dabei entnommenen Zellen           Krebsabstriches einer kleinen
                        werden dann einer Färbung nach         Operation (der sogenannten
Der Krebsabstrich hat   Papanicolaou unterzogen (des-          Konisation - siehe nachfolgende
das Ziel, etwaige Ge-   halb auch PAP-Abstrich genannt).       Seite) unterzogen werden. Auch
bärmutterhals-Krebs-
                        Diese Zellen werden anschließend       wenn damit in den meisten Fällen
vorstufen so früh wie
möglich zu erkennen.
                        unter dem Mikroskop befundet. Je       die Frau geheilt werden kann, so
                        nach Grad der Veränderung bzw.         bedeutet der positive Abstrich und
                        Entartung wird der Befund in PAP       die damit verbundene Operation
                        I bis V unterteilt.                    eine große psychische Belastung
                                                               für die Frau.

                          • PAP I – II:
                            unverdächtiger Befund

                          • PAP III:
                            kontrollbedürftiger, auffälliger Befund

                          • PAP IV:
                            erfordert eine Gewebeuntersuchung

                          • PAP V:
                            hochgradig suspekt auf bösartige Tumorzellen

      12
Früherkennungsmaßnahmen

Weitere Untersuchungsmethoden

Die Kolposkopie                       In so einem Fall wird zur endgül-
                                      tigen Sicherung der Diagnose eine
Zusätzlich zum Krebsabstrich kann     kegelförmige Ausschneidung
eine Kolposkopie durchgeführt         eines Gewebestückes vom              Kolposkopie:
werden. Darunter versteht man         Gebärmutterhals vorgenommen.         lupen-optische
                                                                           Betrachtung des
eine lupen-optische Betrachtung       Auch bei den Krebsvorstufen, die
                                                                           Gebärmutterhalses
des Gebärmutterhalses, d.h. der       zumeist durch einen verdächtigen
Arzt/die Ärztin betrachtet den Ge-    Krebsabstrich und eine Biopsie
bärmutterhals optisch mit einem       entdeckt und diagnostiziert
Vergrößerungsglas (4-20fache Ver-     werden, wird die Konisation zur
größerung), um so noch genauer        Behandlung dieser Vorstufen          Konisation:
Veränderungen am Gebärmutter-         durchgeführt. Dieser Eingriff        kegelförmige
                                                                           Ausschneidung eines
hals feststellen zu können. Es kann   erfolgt unter Narkose. Sollte die
                                                                           Gewebestückes vom
sein, dass ein verdächtiger Befund    darauffolgende Untersuchung im       Gebärmutterhals
angezeigt wird, der durch eine        Mikroskop zeigen, dass es sich um
Biopsie weiter abgeklärt werden       eine Vorstufe von Krebs gehandelt
muss.                                 hat, ist mit dem Ausschneiden
                                      bereits eine Therapie erfolgt.
Biopsie vom Gebärmutterhals
                                      Wenn der Krebs aber bereits in
Dabei wird vom „verdächtigen“         tiefere Gewebeschichten vor-
Gewebe eine Probe entnommen           gedrungen ist, dann muss Ihr Arzt/
und unter dem Mikroskop               Ihre Ärztin eine weiterführende
betrachtet (histologische Unter-      Therapie einleiten.
suchung).
                                      Die Heilungschancen bei einem
Die Konisation                        früh erkannten und therapierten
                                      Gebärmutterhalskrebs sind
Wenn z.B. bei der Kolposkopie         nahezu 100%.
kein verdächtiges Gewebe erkenn-
bar ist und Zellveränderungen
möglicherweise im nichtsichtbaren
Gebärmutterkanal liegen, kann es
sein, dass keine eindeutige
Diagnose durch eine Biopsie
gestellt werden kann.

                                                                                      13
Bin ich in den besten Händen...?

     Eine wichtige Voraussetzung für    Es liegt in der Natur der Men-
     eine gute Behandlung ist immer     schen, dass es mitunter auch vor-
     auch ein vertrauensvolles Arzt-    kommen kann, dass Sie mit Ihrem
     PatientInnen Verhältnis. Dies      behandelnden Arzt einfach keine
     ist immer dann gegeben, wenn       „Chemie“ haben. Wenn dies der
     ausreichend auf Ihre Fragen        Fall ist oder Ihr Arzt/Ihre Ärztin
     eingegangen wird und Sie die       nicht in ausreichender Art und
     gewünschten Informationen          Weise auf Ihre Fragen eingeht,
     erhalten. Egal ob es um eine       dann nützen Sie die Möglichkeit,
     Früherkennungsuntersuchung         eine Zweitmeinung einzuholen.
     oder die Behandlung einer Krank-
     heit geht. Die Art und Weise wie         Sie haben das Recht,
     Ihr Arzt mit Ihren Fragen umgeht          Fragen zu stellen.
     und deren Beantwortung ist ein       Es geht um Ihre Gesundheit,
     Qualitätskriterium und schafft                 Ihr Leben.
     Vertrauen (oder nicht).

                                                                          FE.NET
                                                                   REBSHIL
                                                              WWW.K

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                                                   E UND
                                             VORSO
                                                                              BSHILFE
                                                                         E KRE
                                                              EICHISCH
                                                     ÖSTERR

                                                                   jetzt bestellen

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wichtige Adressen

Die Österreichische Krebshilfe
ist österreichweit für Sie da:

BURGENLAND                                      STEIERMARK
Eisenstadt:                                     Graz:
Mo-Fr 8.30-13.00 Uhr                            Mo-Fr 8.30-16.30 Uhr
7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 18             Beratung nach tel. Vereinbarung
Tel. & Fax: (02682) 75 332                      8042 Graz, Rudolf-Hans-Bartschstraße 15-17
E-Mail: oe.krebshilfe.bgld@aon.at               Tel.: (0316) 47 44 33, Fax: (0316) 47 44 33-10
                                                E-Mail: beratung@krebshilfe.at
KÄRNTEN                                         www.krebshilfe.at
Klagenfurt:
Mo, Di, Do, Fr 9.00-13.00 Uhr                   TIROL
Mi 14.00-18.00 Uhr (tel. Voranmeldung)          Innsbruck:
9020 Klagenfurt, Bahnhofstraße 24/4             Mo 8.30-17.00 Uhr
Tel.: (0463) 50 70 78, Fax: (0463) 50 70 78-4   Di-Do 8.30-13.00 Uhr
E-Mail: krebshilfe@chello.at                    6020 Innsbruck, Innrain 66 a
www.krebshilfe.org                              Tel. & Fax: (0512) 57 77 68
                                                E-Mail: krebshilfe@uibk.ac.at
NIEDERÖSTERREICH                                www.krebshilfe-tirol.at
Wr. Neustadt:
Mo-Do 10.00-13.00 Uhr und nach Vereinbarung     VORARLBERG
2700 Wr. Neustadt, Corvinusring 3               Hohenems:
Tel.: (02622) 321-2600, Fax: (02622) 321-3030   Mo-Fr 8.00-17.00 Uhr
E-Mail: krebshilfe@krebshilfe-noe.or.at         6845 Hohenems, Franz-Michael-Felder Str. 6
www.krebshilfe-noe.or.at                        Beratung nach telefonischer Vereinbarung
                                                Tel.: (05576) 73 572, Fax: (05576) 73 572-14
OBERÖSTERREICH                                  E-Mail: service@krebshilfe-vbg.at
Linz:                                           http://www.krebshilfe-vbg.at
4020 Linz, Harrachstraße 13
Tel.: (0732) 77 77 56-1,                        WIEN
E-Mail: beratung@krebshilfe-ooe.at              Mo-Do 9.00-13.00 Uhr
Termine direkt unter (0732) 77 77 56-1 bzw.     1180 Wien, Theresiengasse 46
beratung@krebshilfe-ooe.at                      Tel.: (01) 408 70 48, Fax: (01) 408 22 41
                                                E-Mail: beratung@krebshilfe.com
SALZBURG                                        www.krebshilfe.com
Salzburg:
Mo-Fr 9.00-12.00 Uhr                            DACHVERBAND
5020 Salzburg, Mertensstraße 13                 Mo-Do 9.00-17.00 Uhr, Fr. 9.00-12.00 Uhr
Beratungstel.: (0662) 87 35 36,                 1010 Wien, Wolfengasse 4
Fax: (0662) 87 35 35-4                          Tel.: (01) 796 64 50, Fax: (01) 796 64 50-9
E-Mail: krebshilfe.salzburg@salzburg.at         E-Mail: service@krebshilfe.net
www.krebshilfe-sbg.at                           www.krebshilfe.net

                                                                                                 15
Die Österreichischen Krebshilfe dankt den medizinischen Experten
                   für ihre ehrenamtliche Mitarbeit, insbesondere
                           Univ.-Prof. Dr. Petra Kohlberger
                              Univ.-Prof. Dr. Elmar Joura
                           Univ.-Prof. Dr. Michael Micksche
                             Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda

                        Die Österreichische Krebshilfe dankt weiters
                                     sanofi pasteur MSD
                für die finanzielle Unterstützung zum Druck der Broschüre
                               in der erforderlichen Auflage.

IMPRESSUM:                                                                                                            09/06

                      Herausgeber und Verleger: Österreichische Krebshilfe • Wolfengasse 4, A-1010 Wien
  Tel.: +43 (1) 796 64 50 • Fax: +43 (1) 796 64 50-9 • E-Mail: service@krebshilfe.net • www.krebshilfe.net • ZVR 832078686
           Gestaltung: Gorillas – die Agentur, Wiener Neustadt • Druck: Holzhausen, Holzhausenplatz 1, 1140 Wien
                                Fotos falls nicht anders gekennzeichnet: Österreichische Krebshilfe

                              www.krebshilfe.net
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