Österreichische Arbeitskräfte im Ausland - Wifo
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ft 10 Heft 10 389 6 41 9 6 4. österreichische Arbeitskräfte im Ausland Ein Teil der österreichischen Arbeitskräfte sucht vorübergehend Beschäf- tigung im Ausland oder wandert für immer aus Die folgende Studie unter- sucht vor allem Ausmaß, Entwicklung und Gründe der Abwanderung in andere europäische Länder und ihren Zusammenhang mit dem Konjunktur- verlauf Einzel • oder Gruppenwanderungen gab es in zu finden. Die besser e Entlohnung im Gastland allen historischen Perioden, unselbständige Arbeits- allein fördert zwar auch die Mobilität Die Arbeits- kräfte suchen erst seit dem zweiten Drittel des kräfte werden aber erst dann bereit sein ins Aus- 19, Jahrhunderts in größerer Zahl Arbeit in frem- land zu gehen, wenn ein der Abwanderung günstiges den eur opäischen Länder n und außer halb Eur opas. In psychologisches Klima entsteht und die oben darge- den ersten Phasen dieser Wanderungen, deren Ziel legte Behinderung der Mobilität überwinden hilft. vorerst meist Länder in Übersee waren, emigrierten In der Vergangenheit trugen günstige Erzählungen vorwiegend Unselbständige aus der Landwirtschaft, und Nachrichten einzelner Auswanderer dazu bei, die in ihrem Beruf bleiben wollten, später wurde die in der engeren sozialen Gruppe weitergegeben meist industrielle Arbeit angestrebt ). Kriege und 1 wurden („Werbeketten"), gegenwärtig ist die syste- Absperrungen der Arbeitsmärkte unterbrachen und matische Anwerbung der Gastländer entscheidend, begrenzten die Wanderungen In jüngster Zeit aber die dem Wanderarbeitnehmer nicht nur eine bessere verstärkten sie sich wieder, obwohl die Mobilität Marktübersicht bietet, sondern viele Schwierigkeiten des europäischen Arbeitnehmers aus mehreren der Umsiedlung beseitigt oder vermindert.. Gründen gering ist ) Familiäre Bindungen, enge 2 Für die heutigen europäischen Verhältnisse las- Beziehungen innerhalb der sonstigen sozialen Grup- sen sich grundsätzlich dreierlei Wanderungen pen (Gemeinde, Kollegenschaft) sowie Eigentum an unterscheiden: Haus und Grund vermindern die Beweglichkeit der Arbeitskräfte Ferner wird die Wanderungsneigung 1 Wanderungen zwischen Ländern ohne struk- auch durch sprachliche und kulturelle Unterschiede, turelle Arbeitslosigkeit, mit annähernd gleichem Wohnungsmangel und die Gewöhnung an die bis- Industrialisierungsgrad und annähernd gleichem herige Arbeit eingedämmt ) 3 Lohnniveau; 2. Wanderungen zwischen Ländern ohne struk- Die Hauptantriebe für Arbeitskräftewanderun- turelle Arbeitslosigkeit mit annähernd gleichem gen wechseln im Zeitablauf. Ökonomische und poli- Industrialisierungsgrad und Lohnunterschieden; tische Motive sind dafür maßgebend und treten 3. Wanderungen zwischen Ländern, von denen häufig gemeinsam auf Gegenwärtig kommt— wenn eines an struktureller (oder versteckter) Arbeits- man politische Einflüsse ausschaltet — der stärkste losigkeit leidet, wenig industrialisiert ist und ein Antrieb zur internationalen Wanderung von der niedriges Lohnniveau hat strukturellen Arbeitslosigkeit oder — subjektiv — von der Erwartung, für absehbare Zeit keine Das Zusammentreffen von struktureller Ar- dauernde oder angemessen entlohnte Beschäftigung beitslosigkeit und geringer Industrialisierung mit hohem Lohnniveau kann als Ausnahme .außer Be- tracht bleiben. '} H Jerome, Migration and Business Cycles, New York, Die Wanderungen der österreichischen Arbeits- 1926, S 83. kräfte waren von der zweiten Hälfte des vorigen 2 ) D. E. Christian, Resistance to International Worker Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg teils der Mobility, A Barrier to European Unity, Industrial and Labour zweiten, teils der dritten Kategorie zuzurechnen, je Relations Review, Vol 8, Nr. 3, April 1955, S. 279. nachdem, ob die Auswanderer aus nichtindustriali- 3 ) Hindernisse für die Beweglichkeit der Arbeitskräfte und soziale Probleme der Anpassung Europäische Gemein- sierten landwirtschaftlichen Gebieten oder aus in- schaft für Kohle und Stahl, 1957, S 39ff. dustriellen Zentren stammten Nach dem Ersten
Weltkrieg ist Österreich vorwiegend und nach dem in europäischen Ländern beschäftigt. Bis 1963 ist Zweiten Weltkrieg ausschließlich als Prototyp der diese Zahl auf etwa 93.000 gestiegen, gleichzeitig zweiten Kategorie zu betrachten, in der die Lohn- dürfte die Beschäftigung in Übersee von etwa 45.000 unterschiede ausschlaggebend für die Wanderung auf 27 000 zurückgegangen sein, da in den letzten sind, Ziel der österreichischen Auswanderer waren Jahren viel weniger Österreicher zuströmten, als vor dem Zweiten Weltkrieg und im ersten Jahr- ansässige eingebürgert wurden (Rückwanderungen zehnt nach dem Krieg vor allem außereuropäische dürften eine geringere Rolle gespielt haben) Die Länder Seit 1956 jedoch sinkt die Abwanderung Gesamtzahl der im Ausland unselbständig beschäf- nach Übersee ständig und hat heute praktisch kaum tigten Österreicher hat sich seit 1955 kaum ver- mehr Bedeutung ) 1 ändert Mit jeweils 120 000 erreichte sie 1955 6% Über die insgesamt in Übersee beschäftigten der damals in Österreich Beschäftigten, 1963 aber Österreicher gibt es keine umfassenden Daten ) 2 nur noch 5%. Auswanderung aus Österreich nach Übersee ) Österreicher in der Bundesrepublik Deutschland 1 Zahl der Zahl der Jahr Auswanderer Jahr Auswanderer Das höhere Lohnniveau, die Nachbarschaft so- 1921 . 5 176 1954 2 973 wie die gleiche Sprache machen die Bundesrepublik 1922 10 579 1955 .. 5 065 1923 15..497 1956 5.478 Deutschland zum wichtigsten Zielland für öster- 1924 2 650 1957 2 247 reichische Auswanderer Bereits vor dem Ersten 1925 4 627 1 524 1926 3 895 1958 1959 2..084 Weltkrieg arbeiteten dort zahlreiche Österreicher 1927 5 339 1960 2..085 Da aber alle Angehörigen der Monarchie als Öster- 1928 1929 4 589 4 850 1961 1962 1049 544 reicher ausgewiesen wurden, läßt sich die Zahl der 1930 . 4181 1963 754 Arbeitskräfte aus dem Gebiet des heutigen Öster- 1931 . 1932 . 2.585 2 129 reich nicht feststellen 1924 wurden im damaligen 1933 1404 Deutschen Reich 4 800 österreichische Arbeitskräfte 1934 . 2172 gezählt Die Zahl stieg bis 1928 auf 8.700. Die näch- 1935 . . . 2.246 1936 1.683 sten Angaben liegen erst ab 1954 für die Bundes- 1937 1550 republik Deutschland vor Im Sommer 1954 wurden Q : Statistisches H a n d b u c h für d i e Republik Österreich. — ' ) Bis 1937 „ A u s w a n d e r e r insgesamt"; ab 1 9 5 4 . a u s w a n d e r n d e österreichische Staatsbürger" nach Ubersee. 15.200 österreichische Arbeitnehmer gezählt Ihr Stand stieg von Jahr zu Jahr (außer 1957) und er- Für Europa gibt es keine Globaldaten der jähr- reichte im Sommer 1963 51.000 Männer und Frauen lichen Abwanderung von Österreichern (nur einige werden erst seit 1959 getrennt ausgewiesen Der Staaten führen Statistiken über die jährliche Zu- Anteil der Frauen betlägt seither bemerkenswert wanderung, wie die Bundesrepublik Deutschland, konstant knapp 35°/o. Italien und die Niederlande) Die Länder, welche die meisten Österreicher aufnehmen — die Bundes- österreichische Arbeitskräfte in der Bundesrepublik republik Deutschland und die Schweiz —, weisen Deutschland ) 1 aber die Zahl der Beschäftigten genau und detailliert Zuwanderung Stand ) Veränderung gegen Vorjahr aus Grob geschätzt waren 1955 75 000 Österreicher 5 Jahr i n 1.000 i n 1 000 1955 29 17 4 + 22 + 14 6 1956 . 52 20 1 + 27 + 15 4 1957 62 18 9 —. 1 2 — 6 1 *) Bis 1937 wurde der größte Teil der Auswanderer 1958 80 19 8 + 09 + 49 nach Übersee vom Wanderungsamt erfaßt Darin waren zwar 1959 10 6 23 3 + 35 + 17 6 auch Auswanderer nach Europa enthalten, doch fielen sie da- 1960 174 321 + 89 +38 2 mals nicht ins Gewicht. Ab 1954 veröffentlicht das ICM 1961 191 4 3 3=) + 111 + 34 6 1962 16 3 466 + 33 + 77 {Intergovernmental Commitee for European Migration) Daten 1963 16 6*) 510 + 44 + 94 über die Wanderung nach Übersee, die jedoch nicht als voll- Q : D i e E n t w i c k l u n g der Erwerbstätigkeit i n den Mitgliedstaaten, E W G , M ä r z 1961, — ständig angesehen werden können. Überdies werden nur Ge- Erwerbstätigkeit Sozialstatistik, Statistisches A m t der E u r o p ä i s c h e n Gemeinschaften und Hauptergebnisse der A r b e i t s - u n d Sozialstatistik. — *) O h n e B e r l i n ; ab 1959 einschließ- samtzahlen ausgewiesen, die neben den Arbeitskräften auch l i c h des Saarlandes. — ) Stichtag 31. Juli, a b 1 9 6 1 : 30. Juni — >) Schätzung —
Seit 1962 werden die Fremdarbeiter auch am chen Richtung, wenngleich mit verschiedener 31 Jänner gezählt An diesem Stichtag (1962: Intensität Einige Abweichungen der Wanderungs- 43 500, 1963: 48.800) wurden jeweils nur um 3.100 raten von den anderen Reihen lassen sich teilweise und 2 200 weniger Österreichische Arbeitskräfte damit erklären, daß nur Jahresweite vorliegen und festgestellt als im Sommer Die im Verhältnis zur geringe Vorsprünge oder Veizögerungen gegen die Bestandsveränderung (Nettozunahme) hohe jähr- anderen Reihen sich in Trendveränderungen aus- Brutto-Zuwanderung ) weist auf eine starke Fluk- 1 wirken müssen 1956 sanken die Zuwachsraten des tuationunter den Beschäftigten hin Etwa ein Viertel Rrutto-Nationalproduktes, der Beschäftigung und der österreichischen Arbeitnehmer in der Bundes- des Stellenangebots, als die Zahl der Fremdarbeiter republik Deutschland dürfte relativ kurzfristig, aber noch etwas stieg. 1958 nahm die Zahl der beschäf- länger als eine Saison, vorwiegend zur Ausbildung tigten Österreicher wieder zu, wogegen die Zu- beschäftigt sein wachsrate des Nationalproduktes und der Gesamt- Die Wanderungen von Österreichern in die beschäftigung noch fiel und das Stellenangebot stag- Bundesrepublik Deutschland gehören in die zweite nierte. 1963 sank die Zahl dei offenen Stellen und dei diei festgestellten Kategorien Es handelt sich die Zuwachsrate des Brutto-Nationalpioduktes, die um Staaten ohne nennenswerte strukturelle Arbeits- Zuwachsraten der Gesamtbeschäftigung und der losigkeit mit annähernd gleichem Industrialisie- Beschäftigung von Österreichern hingegen stiegen rungsgrad und unterschiedlichen Löhnen Es war Die Abweichungen fallen stets in Peuoden der daher von vornherein anzunehmen, daß die Arbeits- Trendumkehr. Überdies sind die meisten in Deutsch- losigkeit in Österreich die Abwanderung nicht be- land beschäftigten Österreicher hoch qualifizierte einflußt Es zeigt sich tatsächlich zwischen den Ver- Arbeitskräfte.. Die Unternehmer sind daher be- änderungen der Arbeitslosigkeit und den Schwan- strebt, sie im Abschwung möglichst lange zu halten kungen der Abwanderung kein Zusammenhang und sie schon am Beginn des Aufschwunges anzu- Die Arbeitslosigkeit ist (außer 1958) von 1955 bis werben. 1961 zurückgegangen und verharrt seither — abge- sehen von Saisonschwankungen — auf diesem Die Zusammensetzung dei österreichischen Niveau Die Abwanderung nach Deutschland hin- Arbeitskräfte in der Bundesrepublik Deutschland gegen hat sich trotz dem zunehmenden Arbeitskräfte- Der Großteil der österreichischen Arbeitskräfte bedarf der heimischen Wirtschaft verstärkt in Deutschland konzentriert sich auf einige Zweige 1963 entfielen auf die Eisen- und Metallerzeugung Bestimmung*gründe der Schwankungen von Wan- und -Verarbeitung 26 4%, auf das verarbeitende derungen in die Bundesrepublik Deutschland Gewerbe 22 6%, das Baugewerbe 13 0%, die Bundesrepublik Deutschland Dienstleistungen 12 9 % , sowie Handel, Geld- und Beschäftigte Brutto-National- Beschäftigung Stellenangebot österreichische Versicherungswesen 1 1 6 % Gegen 1960, das erste produkt Arbeitskräfte Jahr (nominell) ) 1 i m Jahresdurchschnitt ) 2 im Sommer ) 2 Jahr mit vergleichbarer Statistik, haben sich diese Veränderung g e g e n das Vorjahr in % 1955 + 14 2 + 5 4 + 45 5 + 14 6 Anteile nicht sehr vei ändert Bemerkenswert ist nur 1956 + 102 + 3 6 + 9"4 + 154 der Rückgang der Dienstleistungen (16 5% auf 1957 + 88 +2 6 — 05 — 6 1958 + 70 + 10 — 0 5 + 49 1 12'9%), des Bergbaues (5'2% auf 3 3%) und die 1959 + 84 + 17 + 291 + 17 6 Zunahme des Handels, Geld- und Versicherungs- 1960 1961 + 11 5 + 99 + 2 9 + 19 + 59 9 + 18 1 + 38 2 + 34 6 wesens (9 5 % auf 116%) Verglichen mit der 1962 H- 8 7') + 07 + 24 + 77 österreichischen Beschäftigtenstruktui ist der Anteil 1963 + 6 2'; + 1 1 — 2 6 ) + 94 der Eisen- und Metallerzeugung und -Verarbeitung s Q : Wirtschaft und Statistik — D i e E n t w i c k l u n g der Erwerbstätigkeit in den M i t - glied Staaten, E W G , März 1961 — Erwerbstätigkeit, Sozial Statistik, Statistisches A m t der weit höhei (26 4 % gegen 15 8%), der Anteil des Europäischen Gemeinschaften und Hauptergebnisse der Arbeits- und Sozialstatistik. — ') V o n 1955 b i s 1959 o h n e Saarland und o h n e Berlin, ab 1960 einschließlich Saarland und öffentlichen Dienstes und des Veikehrs aber viel Berlin. — ) Einschließlich Saarland jedoch o h n e Berlin. — ) O h n e Berlin; ab 1959 ein- s s schließlich Saarland — *) Vorläufige Zahlen — ) Schätzung 6 kleiner (5 5 % gegen 1 3 4 % und 1 9 % gegen 67%). Die Abweichungen in den anderen Wirtschafts- Zwischen den Veianderungsraten des Brutto- zweigen gehen nicht über zwei Prozentpunkte hin- Nationalproduktes. der Beschäftigten und des Stel- aus Übei die Qualifikation der österreichischen Ar- lenangebotes und jenen der österreichischen Ar- beitskräfte in der Bundesrepublik Deutschland wer- beitskräfte in der Bundesrepublik Deutschland be- den keine laufenden Statistiken geführt Bis 1959 steht jedoch ein verhältnismäßig enger Zusammen- wurden die ausländischen Arbeitskräfte nach Be- hang Alle vier Kurven schwanken meist in der glei- rufsgruppen erfaßt Danach betrug 1956 der Anteil der österreichischen Techniker und Ingenieure an *) Die Einbürgerungen dürften keine große Rolle spielen
392 Heft . —19 6 der Z a h l der österreichischen Beschäftigten in E i n T e i l der Österreicher entfällt auf G r e n z - D e u t s c h l a n d 7 6 % (1 500) gegen einen A n t e i l von u n d Saisonarbeiter Dafür liegen ab 1956 D a t e n vor 3 l°/o dieser B e r u f s g r u p p e a n der G e s a m t z a h l der D a m a l s w u r d e n 4 200 Saisonarbeiter (12 4 % der a u s l ä n d i s c h e n Arbeitskräfte. 1959 war er auf 10 9°/o Gesamtzahl) u n d 2 800 G r e n z g ä n g e r (8 4 % ) ge- (2.500) gegen 3 4 % gestiegen I n Österreich w u r d e n zählt 1963 sank d i e Z a h l der Saisonarbeiter auf 1961 .57 800 Techniker gezählt, d a s sind n u r 2 4 % 2 900 (10 4 % ) , d i e der G r e n z g ä n g e r stieg auf 3 700 aller U n s e l b s t ä n d i g e n Es bestehen keine A n z e i c h e n (134%), dafür, d a ß der Anteil dieser B e i u f s g r u p p e in der B u n d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d seit 1959 z u r ü c k g e g a n - österreichische Arbeitskräfte in der Schimeiz gen ist Im Z u s a m m e n h a n g mit d e m h o h e n A n t e i l von nach Kategorien Ö s t e r r e i c h e r n i n der E i s e n - u n d M e t a l l e r z e u g u n g Jahr Österreichische davon \rheitskraftc Saison- Nichtsaison- Grenz- sowie -Verarbeitung u n d d e m v e r a r b e i t e n d e n G e - insgesamt arbeiter arbeitcr gänger w e r b e l ä ß t sich v e r m u t e n , d a ß d i e Qualifikation der Stand ii II A u g u s t 1955 35 441 Österreicher in der B u n d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d 1956 33 915 4 207 26 863 2S45 sehr hoch ist 1957 33 737 3 417 27 103 3 217 1958 32713 3 0?1 25 902 3 120 1959 30 382 3 1SS 2 4 010 3 184 1960 31 604 3 102 2 4 664 3 838 Österreicher in der Schweiz 1961 30 152 2 49ß 2 3 642 4 014 1962 29 001 2 543 22 751 3 707 D a s zweitwichtigste Z i e l l a n d für österrei- 1963 27 679 2 890 2 1 259 3 730 chische Arbeitskräfte ist d i e Schweiz Dafür sind Q- D i e VolksairtschaCi B e m ebenfalls die gleiche S p r a c h e sowie die N a c h b a r - D a s V e r h ä l t n i s Österreichs zur Schwerz in bezug schaft ausschlaggebend D i e G e s a m t z a h l der öster- auf d i e A b w a n d e r u n g entspricht j e n e m zur B u n d e s - reichischen G a s t a r b e i t e r i n der Schweiz h a t t e im republik D e u t s c h l a n d A u c h in die Schweiz w a n d e r n Gegensatz zu D e u t s c h l a n d in d e n letzten J a h r e n die Österreicher nicht w e g e n Arbeitslosigkeit im sinkende T e n d e n z I m Februar 1950 gab es 11 800 I n l a n d , s o n d e r n w e g e n d e r h ö h e r e n L ö h n e i n der österreichische A r b e i t s k r ä f t e in der Schweiz I h r e Schweiz So w i e für D e u t s c h l a n d w e r d e n der Z u - Z a h l n a h m bis 19.57 auf 31.100 zu. Seither fiel sie w a n d e r u n g v o n Ö s t e r r e i c h e r n Vergleichsreihen der bis auf 26 300 im F e b r u a r 1963 u n d w a r 1964 nui Schweizer W i r t s c h a f t gegenübergestellt D a s B r u t t o - geringfügig höher (26 600) Der rückläufige T i e n d N a t i o n a l p r o d u k t wird in der Schweiz erst a b 1954 e r k l ä r t sich ausschließlich aus der sinkenden Z a h l b e r e c h n e t E i n e S t i c h t a g z ä h l u n g d e r Beschäftigten der weiblichen Beschäftigten Sie stieg v o n 9 700 im aller unter d a s Fabriksgesetz fallenden Betriebe F e b r u a r 1950 (82 2 % des Gesamtstandes) bis 1955 reicht weiter zurück D i e R i c h t u n g der S c h w a n k u n - auf 21.300, d a n a c h g i n g sie stetig bis 1964 auf gen dieser R e i h e n stimmt nicht so g u t überein wie 12 100 zurück (45 5 % ) , weil weniger Österreicherin- in D e u t s c h l a n d D i e T r e n d s der Beschäftigung u n d nen i m H o t e l - u n d G a s t g e w e r b e sowie i m H a u s h a l t Z u w a n d e r u n g s r a t e n sind 1956, 1959 u n d 1963 ge- tätig w a r e n D e r T r e n d der m ä n n l i c h e n Beschäftig- genläufig V o n d e n S c h w a n k u n g e n d e r V e r ä n d e r u n g ten h i n g e g e n weist n a c h oben. 1950 w u r d e n 2 200 des B r u t t o - N a t i o n a l p r o d u k t e s weicht die Z u w a n d e - gezählt, 1964 bereits 14 400 r u n g s r a t e a u ß e r d e m noch 1 9 5 / ab — in Ü b e r e i n - s t i m m u n g mit der Industrrebeschäftigung. Österreichische Arbeitskräfte in der Schweiz 7,c\x Männer Frauen Österreicher Männer Frauen Österreicher Bestimmungsgründe der Schwankungen von Wan- insgesamt insgesamt in 1 000 Personen derungen in die Schweiz Februar August — — -— 1950 22 9 7 11 8 Brutto -National - Beschäftigte in Beschäftigte produkt der Industrie i m österreichische 1951 26 13 1 15 7 — — Jahr (nominell) September ) 1 Arbeitskräfte im 1952 5 1 17 3 22 4 — Februar - — 1953 6 4 18 2 21 7 Vera n derung g e g e n d a s Vorjahr in % 1954 8 2 20 7 28 9 — - - + 69 -r4 2 + 6 S 1955 1955 96 21 3 30 9 12 8 22 6 35 4 1956 + 7'0 + 4 5 —1 7 1956 10 3 20 1 30 4 12 8 21 1 33 9 1957 + 50 + 5 3 +2 4 1957 11 3 19 8 31 1 13 2 20 5 33 7 1958 + 37 —3 6 —03 195S 11 4 19 6 31 0 12 9 19 8 32 7 1959 + 48 + 0 1 —7 8 1959 10 8 17 8 28 6 12 3 18 0 30 4 1960 + ff 9 + 6 8 —0 2 1960 31 5 17 1 28 6 13 S 17 ß 31 6 !961 4-12 9 -s-7 5 + 1 9 1961 12 5 16 7 29 2 13 7 16 5 30 2 1962 + 11 6 + 4 7 —5 3 1962 13 0 14 6 27 6 14 4 14 6 29 0 1963 + 7 V) —47 + 1 4 1963 13 3 12 5 26 3 15 3 12 6 27 9 Q:OECD S t a t i s t i c s o f N a t i o n a l A c c o u n t (1950 bis 1961) Paris 1964 und D i e Volks- 1964 144 12 1 26 6 wirtschaft ', Bern — ') V o m Fabriksgesetz erfaßte .\rbeitcr u n d Angestellte — s ) Vor- Q : D i e Volkswirtschaft Bern läufige Zahl
f I ft 10 Heft 10 393 6 41 9 6 4. D i e A b w e i c h u n g e n e r k l ä r e n sich zum T e i l S t a n d im Sommer etwas höher liegt I t a l i e n gibt ebenfalls aus zeitlichen V e r z ö g e r u n g e n W e i t e r s nur die j ä h r l i c h e n Z u w a n d e r u n g e n a n , die im w i r k e n sich in der Schweiz Saisoneinflüsse stärker m e h r j ä h r i g e n D u r c h s c h n i t t 100 (1963: 300) be- aus Ü b e r d i e s fällt ins G e w i c h t , d a ß die einzelnen trugen B e r u f s g r u p p e n infolge der unterschiedlichen K o n - I n den a n d e r e n europäischen L ä n d e r n dürften junktur a b h ä n g i g k e i t verschieden schwanken österreichische Arberter keine b e d e u t e n d e Rolle spielen, d a sie in d e n Statistiken nicht g e s o n d e i t österreichische Arbeitskräfte in der Schweiz nach ausgewiesen w e i d e n u n d die geringe G r ö ß e dei den wichtigsten Berufsgruppen Restposten d a r a u f schließen läßt, daß der Anteil Beruf sgruppe 1952 1957 1964 1952=100 der Österreicher a n d e n F r e m d a r b e i t e r n minimal Stund i m Februar 1957 1964 ist N u r in G r o ß b r i t a n n i e n d ü r f t e n in n e n n e n s w e r - A l l e Berufsgruppen insgesamt 22 380 31 097 26.566 HS 9 davon t e m U m f a n g Österreicher, vor allem im H a u s h a l t , Landwirtschaft Gärtnerei i 541 1 337 278 36 8 tätig sein, worüber aber keine aktuellen D a t e n vor- N a h r u n g s - u n d Genufjmittel 523 1 404 ! 060 263 5 202 7 I'extiiberufe 1 07S 1 663 1 093 154 3 101 4 liegen. D i e bis 1960 geführten Statistiken über die Bekleidung . 1 472 2 136 1 401 14! 1 95 2 in G r o ß b r i t a n n i e n w o h n h a f t e n österreichischen Metallbearbeitung 1 612 4 100 5 617 254 3 343 4 Biuberufe Steine Holst und Glas 541 1528 2 358 282 4 435 9 S t a a t s a n g e h ö r i g e n lassen jedoch schließen, d a ß ihre Gastgewerbliche Berufe 4 784 8 728 5 945 182 4 124 3 Z a h l 5 000 n i c h t überschreitet Hausdienst . . . 9 190 6 329 1 953 74 3 21 3 Kaufmännische und Büroberufe 200 451 1 935 225 5 967 5 Technische Berufe . 1 389 G e s u n d h e i t s - und Körperpflege 914 Q : D i e Volkswirtschaft Bern Abwanderung und Konjunktur Die A i b e i t s k r ä f t e w a n d e r u n g e n schwankten seit D i e Z u s a m m e n s e t z u n g der österreichischen j e h e r prozyklisch, p a r a l l e l mit A u f s c h w u n g und A r b e i t s k r ä f t e in der Schweiz h a t sich im letzten Depression D a s w u r d e bereits seit 1820 für die E i n - J a h r z e h n t stark g e ä n d e r t Im Februar 1952 entfiel w a n d e r u n g in die U S A festgestellt ). D i e Schwan- 1 der weitaus g r ö ß t e T e i l der österreichischen F r e m d - k u n g e n richteten sich — die Linter schiede im Kon- arbeiter auf H a u s h a l t (41 1%) u n d G a s t g e w e r b e junkturzyklus zwischen d e m A u s - u n d E i n w a n d e - (21'4%).. D i e L a n d w i r t s c h a f t n a h m 6 9 % , die r u n g s l a n d w a r e n a l l e r d i n g s gering — i n erster M e t a l l b e a r b e i t u n g 7 2 % u n d die Bekleidung 6 6 % L i n i e nach d e n K o n j u n k t u r s c h w a n k u n g e n des Ziel- der Österreicher auf D i e ü b r i g e n G r u p p e n erreich- l a n d e s ) Ähnliches l ä ß t sich für die A b w a n d e r u n g 2 ten weniger als 5 % . 1964 ä n d e r t e sich die R a n g - österr eichischei A r b e i t s k r ä f t e feststellen, w e n n - o r d n u n g D i e Beschäftigung im H a u s h a l t sank auf gleich es w e g e n der Kürze der Z a h l e n l e i h e n keine 7 4 % (4. P l a t z ) , das G a s t g e w e r b e konnte seinen A n - gesicherten Ergebnisse gibt D i e W a n d e r u n g s s t r ö m e teil h a l t e n (22'4%) u n d t r a t d a m i t an die Spitze lichten sich n a c h d e n Beschäftigungsmöglichkeiten Sehr stark h a t die Beschäftigung in der M e t a l l b e a r - im G a s t l a n d , nicht n a c h d e n V e r h ä l t n i s s e n auf d e m beitung z u g e n o m m e n (nun 2 1 1 % ) . A u c h die B a u - A r b e i t s m a r k t des H e i m a t l a n d e s . D i e ökonomischen berufe ( 8 9 % ) , die k a u f m ä n n i s c h e n u n d B ü i o b e r u f e B e d i n g u n g e n im G a s t l a n d bleiben sogar m a ß - (7 3%) sowie die technischen Berufe (5 2 % ) , die gebend, u n a b h ä n g i g d a v o n , ob die N a c h f r a g e nach erst ab 1959 ausgewiesen w e r d e n (damals 2 6 % ) , a u s l ä n d i s c h e n Arbeitskräften hoch und das A n g e b o t gewannen an Bedeutung Im Bekleidungsfach g e r i n g ist oder u m g e k e h r t D i e A u s w a n d e i e r frü- (5 3%) u n d in der L a n d w i r t s c h a f t (1%) h i n g e g e n herer J a h r e m u ß t e n m i t einem K ä u f e r m a r k t rech- w a r e n absolut u n d relativ weniger Österreicher n e n Sie entschlossen sich meist in P e r i o d e n des t ä t i g als 1952. Aufschwunges zur W a n d e r u n g , wenn sie günstige I n f o r m a t i o n e n aus d e m Z i e l l a n d hatten u n d ihnen die Ü b e r f a h r t v o n bereits a u s g e w a n d e r t e n Ver- Abwanderung in andere europäische Länder w a n d t e n b e z a h l t w u r d e ) . D i e österreichischen 3 V o n d e n ü b r i g e n europäischen L ä n d e r n führen W a n d e r u n g e n der G e g e n w a r t w e r d e n , d a sich der nur S c h w e d e n u n d die N i e d e i l a n d e Statistiken über den S t a n d a n östeireichischen G a s t a r b e i t e r n sowie Italien über die Z u w a n d e r u n g Schweden wies 1959 (1 April) 2 100 beschäftigte Österreicher aus, 1963 1 ) H Jaome, M i g r a t i o n a n d Business cjcles. 2 ) A a O , Seite 158 3.100 I n d e n N i e d e r l a n d e n s c h w a n k t der S t a n d 3 ) A a O . Seite 3 2 1 ; G Parenli Itaiy in B Thomas u m 1 000 (30 N o v e m b e r ) D i e h o h e j ä h r l i c h e Z u - (ed.) T h e E c o n o m i c s of I n t e r n a t i o n a l M i g r a t i o n . L o n d o n 1958, w a n d e r u n g s r a t e ( r u n d 4 0 % ) l ä ß t v e r m u t e n , d a ß der S 86
394 Die Schwankungen der Atbeitskräftewanderungen ständig Der unmittelbare Anlaß dazu war aber erst gegeben, wenn dem Auswanderer die Arbeitsmarkt- 6g. Vorjahr in % situation im Gastland die Wanderung als aussichts- reich erscheinen ließ. Die gegenwärtigen österrei- chischen Wanderungen hingegen gehören dei zwei- ten Kategorie an Hier ist die Neigung zur Wande- rung verhältnismäßig gering. W ä r e sie stark, könnte, da das letzte Jahrzehnt in der Bundesrepu- blik Deutschland und besonders in der Schweiz un- abhängig von der Konjunktur läge durch eine struk- turelle Übernachfrage nach Arbeitskräften gekenn- zeichnet ist, auch ein gioßes Angebot fast immei auf den Märkten der Gastländer untergebracht wer- den Das beweisen die Wanderungsbewegungen aus jenen Ländern, die der dritten Kategorie zuzurech- nen sind Die Netto-Zuwandeiungen der Italiener, Griechen und Spanier zwischen 1955 und 1963 (in- folge des niedrigen Ausgangsniveaus werden die absoluten Netto-Zuwandeiungen verglichen) zeigen keinen eindeutigen Zusammenhang mit den Kon- junkturschwankungen in der Bundesrepublik Deutschland N etto-Zuwanderungen ausländischer Arbeitskräfte in die Bundesrepublik Deutschland Jahr N e t t o - Z u w a n d e r u n g ) nicht- 1 davon deutscher A r b e i t n e h m e t Italicner Griechen Spanier i n die Bundesrepublik 1955 56 57 58 59 60 61 62 63 D e u t s c h l a n d ) insgesamt 8 - Östenr. Arbeitskräfte • Brutto-Nationalprodukt 1955 84 6.746 932 n ,ÖIIW./IOB Beschäftigte insgesamt 1956 18 512 11 071 293 201 1957 9 248 429 861 266 1958 18 839 6 509 1004 514 Die Veiätidcrungeraten der Abwanderung österreichischer 1959 39 769 2 3 186 1 249 644 Arbeitskräfte in die Bundesrepublik Deutschland und die 1960 8 901 7 297 112 9 7 7 7 2 985 Schweiz schwanken deutlich prozyklisch Besonders die Wan- 1961 227 321 96 192 30 889 41 512 dejung nach Deutschland verändert sich in enger Uberein- 1962 146 837 47 7 9 3 25 061 36 204 1963 153 7 0 9 32 916 36 726 29 938 stimmung mit dem dortigen Konjunkturverlauf Inder Schweiz ist der Zusammenhang infolge Saison- und anderer Einflüsse Q : Hauptergebnisse der A r b e i t s - u n d Soiialstatistik. — ' ) Absolute Z u n a h m e ätz Zahl der ausländischen Arbeitskräfte v o n Stichtag (31 Juli bzw ab 1 9 6 1 : 30 Juni) z u Stichtag — weniger ausgeprägt, aber ebenfalls deutlich zu erkennen. ) O h n e B e r l i n ; ab 1959 einschließlich d e s Saarlandes s Markt im letzten Jahrzehnt zu einem Verkäufer- Die prozyklischen Schwankungen weisen also markt entwickelt hat, vor allem durch die intensive unter den veränderten Arbeitsmarktbedingungen Werbung der ausländischen Unternehmer angeregt der Gegenwart — wiewohl sie den gleichen Effekt Gerade die prozyklischen Schwankungen wei- ergeben wie in der Vergangenheit — auf die Ände- sen auf die Marktveränderungen hin Die Auswan- rungen der Marktverhältnisse und eine Initiative derungen der Vergangenheit in die USA sind der der Unternehmer hin Diese verstärken im Auf- dritten Kategorie von Wanderungen zuzurechnen schwung ihre Bemühungen, zusätzliche Arbeits- Sie kamen vorwiegend aus Ländern mit strukturel- kräfte zu erhalten, und dehnen ihre Werbungen auf ler Arbeitslosigkeit und geringem Industrialisie- die ausländischen Arbeitsmäikte aus rungsgrad. Hier bestand die Einwanderungsneigung Felix Butschek
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