Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle

Die Seite wird erstellt Michael Will
 
WEITER LESEN
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Sammlung und Verwertung
  der Küchen- und Speiseabfälle
aus Gastronomie und Großküchen
          in Vorarlberg
Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle

                Stand 2009
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Sammlung und Verwertung
 der Küchen- und Speiseabfälle
aus Gastronomie und Großküchen
          in Vorarlberg
Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle

                    Stand 2009

                 Studie im Auftrag des
         Amtes der Vorarlberger Landesregierung
             Abteilung Abfallwirtschaft (VIe)

         tbhauer@tbhauer.at; www.tbhauer.at
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Impressum:
         Für den Inhalt verantwortlich:
Technisches Büro HAUER Umweltwirtschaft GmbH
             Ing. Mag. Walter Hauer
                Brückenstraße 6
                2100 Korneuburg
             Tel: #43(0)2262/62223
           Fax: #43(0)2262/62223-33
          E-Mail: tbhauer@tbhauer.at

      Medieninhaber und Herausgeber:
     Amt der Vorarlberger Landesregierung
        Abteilung Abfallwirtschaft (VIe)
          Vorstand Dr. Harald Dreher
                Römerstraße 15
                 6901 Bregenz
          Tel: #43(0)5574/511-26605
         Fax: #43(0)5574/511-926695
     E-Mail: abfallwirtschaft@vorarlberg.at
                AZ VIe-321.003

                   Layout:
        Abteilung Abfallwirtschaft (VIe)

                   Druck:
                Hausdruckerei

             Bregenz, April 2010
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Vorwort

Die erste Potentialerhebung für Küchen- und Speiseabfälle in Vorarlberg wurde im Jahr 1995
durchgeführt. Eine weitere, ausführlichere Studie zu diesem Thema erfolgte im Jahre 1999
wobei sich die Daten auf das Jahr 1998 bezogen. Die damals festgestellten Mengen wurden
in der Folge jährlich mit den Sammelmengen verglichen. In den Bezirken Bregenz und Dorn-
birn überschritten die Sammelmengen zuletzt bereits die für das Jahr 1998 festgestellten
Potentiale. Nach 10 Jahren wurde es somit notwendig, eine neue Potentialerhebung durch-
führen zu lassen, um nunmehr auf aktuelles Zahlenmaterial zurückgreifen zu können.

Die im Zuge dieser Erhebung gesammelten Daten zeigen, dass die Mengen an Küchen- und
Speiseabfällen seit 1995 um durchschnittlich rund 3,4% pro Jahr von 4.315 t auf 6.225 t
gestiegen sind. Davon wurden im Jahr 2009 ca. 78% (4.840 t) von gewerblichen Entsor-
gungsunternehmen getrennt gesammelt und einer Verwertung in landwirtschaftlichen
Biogasanlagen zugeführt. Etwa 20% (1.260 t) gelangten in die kommunale Sammlung bio-
gener Abfälle und wurden in einer Trockenvergärungsanlage verwertet. Das bedeutet, dass
ca. 98% (6.100 t) der in Vorarlberg anfallenden Menge erfasst und verwertet wurden.

Bregenz, im April 2010

Landesrat Ing. Erich Schwärzler
Abfallwirtschaftsreferent
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Inhaltsverzeichnis

                                                                            Seite

          Kurzzusammenfassung                                                 1

1         Potentialabschätzung                                                2
1.1        Einleitung                                                         2
1.2        Methodik der Erhebung                                              3
1.3        Potentiale                                                         3
1.3.1        Gastronomie und Beherbergung                                     3
1.3.2        Krankenanstalten                                                 4
1.3.3        Sozialeinrichtungen                                              4
1.3.4        Kasernen und Justizanstalten                                     5
1.3.5        Sonstige Einrichtungen                                           5
1.4        Potentialübersicht                                                 5
1.5        Vergleich der Ergebnisse mit früheren Erhebungen                   6
1.6        Ausgewählte Kennzahlen                                             7
1.7        Erhebungsbogen                                                     8
1.7.1        Online-Erhebungsbogen                                            8
1.7.2        Schriftlicher Erhebungsbogen an Gastronomie und Beherbergung    10
1.7.3        Schriftlicher Erhebungsbogen an Großküchen                      14

2         Effizienzkontrolle                                                 16
2.1        Begiffserklärung                                                  16
2.2        Einleitung                                                        17
2.3        Effizienz der getrennten Sammlung                                 18

3         Sammlung und Abfuhr                                                24

3.1         Gewerbliche Sammlung                                             24
3.1.1        Getrennte Sammlung und getrennte Abfuhr                         24
3.1.1.1       Behältertauschsystem                                           24
3.1.1.2       Behälter-Kipp-Wasch-System (Umleersystem)                      24
3.1.1.3       Tanksystem mit Saugwagen                                       24

3.2         Kommunale Sammlung                                               25
3.2.1        Getrennte Sammlung und gemeinsame Abfuhr                        25
3.2.2        Gemeinsame Sammlung und gemeinsame Abfuhr                       25

4         Verwertung                                                         26
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                                    Stand 2009

Kurzzusammenfassung
In Vorarlberg sind im Jahr 2009 rund 6.225 t an Küchen- und Speiseabfällen aus Gastrono-
miebetrieben und Großküchen angefallen. Davon wurden ca. 78% (4.840 t) von gewerbli-
chen Entsorgungsunternehmen getrennt gesammelt und einer Verwertung in landwirtschaft-
lichen Biogasanlagen zugeführt. Etwa 20% (1.260 t) gelangten in die kommunale Sammlung
biogener Abfälle und wurden in einer Trockenvergärungsanlage verwertet. Das bedeutet,
dass ca. 98% (6.100 t) der in Vorarlberg anfallenden Menge erfasst und verwertet wurden.

Etwa 82% der Küchen- und Speiseabfälle fallen in Gastronomie- und Beherbergungs-
betrieben an, etwa 7% in Krankenanstalten, weitere 7% in Sozialeinrichtungen. Kasernen
und Justizanstalten tragen mit etwa 1% und sonstigen Einrichtungen mit ca. 3% zum Auf-
kommen bei.

Vergleicht man die Potentialerhebungen von 1998 bis 2009 so ergibt sich eine durchschnittli-
che Steigerungsrate der Gesamtmenge von 3,4% pro Jahr. Inklusive der kommunalen
Sammlung biogener Abfälle hat die Sammelmenge seit 1998 um durchschnittlich etwa 7,5%
pro Jahr zugenommen.

                    [t]
           7.000                                                                                     Ø 7,5%pa
           6.000                                     Ø 3,4%pa
           5.000
           4.000
           3.000
           2.000
           1.000
                0
       Jahr          1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
   Gesamtmenge 4.315 4.386 4.467 4.601 4.625 4.625 4.735 4.851 5.018 5.110 5.216 6.225
   Sammelmenge 2.783 3.263 3.601 3.974 4.073 4.101 4.306 4.434 4.517 4.691 4.816 4.840
   Biotonne                                                                                         1.260

  Abbildung 1: Entwicklung des Potentiales und der Sammelmengen an Küchenabfällen und Speiseresten 1998 bis 2009

Aus dem hohen Grad der Erfassung über gewerbliche Sammelunternehmen und die kom-
munale Sammlung biogener Abfälle ist abzuleiten, dass von Seiten der Vorarlberger Landes-
regierung derzeit keine Maßnahmen zur Veränderung der Situation erforderlich sind.

Besonderer Dank gebührt der Wirtschaftskammer Vorarlberg für die Unterstützung der Erhe-
bungen. Neben den Betriebsadressen ihrer Mitgliedsbetriebe hat die Wirtschaftskammer ihr
Online-Erhebungstool für die Zwecke der Erhebung zur Verfügung gestellt.

                                                                                                                   1
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

1         Potentialabschätzung
1.1       Einleitung
Im Jahr 1995 wurde eine erste Potentialerhebung für Küchen- und Speiseabfälle in Vorarl-
berg durchgeführt.1 Eine weitere Erhebung erfolgte 1999.2 Die Daten dieser Erhebung bezo-
gen sich auf das Jahr 1998. Die Daten wurden in der Folge jährlich mit den Sammelmengen
verglichen. In den Bezirken Bregenz und Dornbirn überschritten die Sammelmengen zuletzt
bereits die für das Jahr 1998 festgestellten Potentiale.

Das Amt der Vorarlberger Landesregierung beschloss daher, nach 10 Jahren eine neue Po-
tentialerhebung durchführen zu lassen.

Mit den Ergebnissen soll eine aktuelle Aussage über den Grad der Erfassung von Küchen-
und Speiseabfällen in Vorarlberg getroffen werden um möglicherweise erforderliche Maß-
nahmen daraus ableiten zu können.

                    [t]
            7.000                                      Ø +1,9%pa
            6.000                                                                Ø +3,3%pa
            5.000                       Ø +12,6%pa
            4.000
            3.000
            2.000
            1.000
                0
             Jahr 1995                   1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

    Gesamtmenge 3.946                    4.315 4.386 4.467 4.601 4.625 4.625 4.735 4.851 5.018 5.110 5.216

    Sammelmenge                          2.783 3.263 3.601 3.974 4.073 4.101 4.306 4.434 4.517 4.691 4.816

                                                                 Jahr
              Abbildung 2: Potentiale 1995 und 1998 sowie Entwicklung der Sammelmengen 1998 bis 2008

1     Technisches Büro HAUER: Erhebung des Anfalles an Küchenabfällen und Speiseresten in Vor-
      arlberg, im Auftrag des Vorarlberger Gemeindeverbandes für Abfallwirtschaft und Umweltschutz,
      1995
2     Österreichische Vereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschung: Effizienzkontrolle des Kon-
      zeptes für die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg, im Auftrag des Amtes der
      Vorarlberger Landesregierung, 1999

2
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                               Stand 2009

1.2         Methodik der Erhebung
Die Erhebung der anfallenden Menge an Küchen- und Speisabfällen wurde getrennt für ver-
schiedene Betriebsarten vorgenommen:
•       Die Daten von Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen wurden mit Unter-
        stützung der Wirtschaftskammer Vorarlberg mittels Fragebogen und Online-
        Befragungstool erhoben.
        o    Jene Unternehmen, die über eine e-mail-Adresse verfügen, wurden mittels e-mail
             ersucht, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Dazu wurde der schriftliche
             Fragebogen in das Online-Tool der Wirtschaftskammer übernommen. Für die Aus-
             wertung wurde von Seiten der Wirtschaftskammer ein Zugang zum Online-Tool
             und den von den Betrieben eingegebenen Daten gewährt.
        o    Jene Unternehmen, die über keine e-mail-Adresse verfügen, wurden mittels
             schriftlichem Fragebogen um Daten ersucht. Die Aussendung der Fragebogen
             erfolgte anhand der Adressliste der Wirtschaftskammer durch das Amt der
             Vorarlberger Landesregierung. Der Rücklauf erfolgte postalisch und per Fax.
•       Die Daten von Sozialeinrichtungen und von Krankenanstalten wurden mit einem schrift-
        lichen Fragebogen vorgenommen, der per e-mail den Betrieben übermittelt wurde.
•       Die Daten von Kasernen wurden telefonisch erhoben.
Alle gemeldeten Daten wurden mittels Kennzahlen (siehe Abschnitt 1.6, Seite 7) auf Plausi-
bilität geprüft. Im Falle nicht plausibler Angaben wurde mit dem jeweiligen Betrieb Kontakt
aufgenommen.
Wurden die gemeldeten Mengen in Liter [l] angegeben, so erfolgte eine Umrechnung in Kilo-
gramm [kg] im Verhältnis 1:1.

1.3         Potentiale
1.3.1       Gastronomie und Beherbergung

An insgesamt 2.062 Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen wurden 652 schriftliche
und 1.410 Online-Fragebogen übermittelt. Von 339 Unternehmen gingen entsprechende
Daten ein. Weitere 25 Unternehmen gaben an, dass bei ihnen keine Küchen- und Speiseab-
fälle anfallen. Dazu zählen z.B. Veranstaltungssäle ohne Küche oder Appartements bzw.
ruhend gemeldete Betriebe.
Der Rücklauf erreichte bei den Beherbergungsbetrieben 12%. Bezogen auf die Anzahl der
Nächtigungen in Vorarlberg betrug der Rücklauf 22%. Bei den Gastronomiebetrieben über-
mittelten 20% der Betriebe Angaben, inklusive der Nullmeldungen 22%. Mit den Rückmel-
dungen wurde ein Anfall von 1.030 t an Küchen- und Speiseabfällen gemeldet. Diese Daten
standen für eine Hochrechnung zur Verfügung.
Die Hochrechnung für die Gastronomiebetriebe wurde auf Basis der Anzahl der Betriebe
vorgenommen von der Basis der 22% Rückmeldungen. Je Gastronomieunternehmen fallen
demnach pro Jahr rund 3.300 kg an Küchen- und Speiseabfällen an. Zu berücksichtigen war
in der Hochrechnung, dass der Anfall je Betrieb zwischen den Bezirken unterschiedlich ist.
Der größte Anfall je Betrieb ist im Bezirk Dornbirn festzustellen (> 4.500 kg pro Jahr), der
geringste Anfall je Betrieb im Bezirk Feldkirch (ca. 2.500 kg pro Jahr).

                                                                                                        3
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

Die Hochrechnung für die Beherbergungsunternehmen wurde auf Basis der Anzahl der
Nächtigungen vorgenommen. Gemäß Statistik des Landes Vorarlberg wurden in der Saison
2007/2008 in Vorarlberg 2,875 Mio. Gästenächtigungen gezählt. Mit der Erhebung wurden
597.000 Nächtigungen erfasst. Aus der Hochrechnung ergibt sich eine Menge von 1.107 t/a
an Küchen- und Speiseabfällen. Auch die Ermittlung der Daten für die vier politischen Bezir-
ke erfolgte auf Basis der Anzahl an Gastronomiebetrieben und der Nächtigungen bei Beher-
bergungsbetrieben.

            Tabelle 1: Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Beherbergung nach Bezirken [kg/Jahr]

Die Küchen- und Speiseabfälle werden von 46% der Betriebe in die Biotonne der Gemein-
den gegeben. Über diesen Weg werden 26% der Mengen erfasst. 54% der Betriebe mit 74%
der Mengen nehmen die Dienste von gewerblichen Entsorgungsunternehmen in Anspruch.
Die Inanspruchnahme der Biotonnen der Gemeinden erfolgt am häufigsten in den Bezirken
Bregenz und Bludenz, weniger häufig in den Bezirken Feldkirch und Dornbirn.

1.3.2     Krankenanstalten

Von Krankenanstalten liegen Daten aus allen Häusern in Vorarlberg vor. Dort fallen ca.
450 t/a an Küchen- und Speiseabfällen an.

                  Tabelle 2: Küchen- und Speiseabfälle aus Krankenanstalten nach Bezirken [kg/Jahr]

1.3.3     Sozialeinrichtungen

Von den 49 bestehenden Sozialeinrichtungen liegen Angaben von 31 Betrieben vor. Diese
meldeten 266 t/a Küchen- und Speiseabfälle. Die Hochrechnung erfolgte nach der Anzahl
der Betriebe bzw. der Rücklaufquote von 63%. Insgesamt beträgt der Anfall daher rund
420 t/a.

                 Tabelle 3: Küchen- und Speiseabfälle aus Sozialeinrichtungen nach Bezirken [kg/Jahr]

4
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                                    Stand 2009

1.3.4   Kasernen und Justizanstalten

In den beiden Kasernen in Vorarlberg fallen insgesamt rund 39 t/a an Küchen- und Speise-
abfällen an. In der Justizanstalt Feldkirch und der Außenstelle Dornbirn rund 35 t/a.

           Tabelle 4: Küchen- und Speiseabfälle aus Kasernen und Justizanstalten nach Bezirken [kg/Jahr]

1.3.5   Sonstige Einrichtungen

Neben den direkt befragten Betrieben bestehen weitere Einrichtungen, bei denen wahr-
scheinlich Küchen- und Speiseabfälle anfallen. Dazu zählen z.B. Cateringunternehmen und
nicht gewerbliche Einrichtungen wie Internate oder landwirtschaftliche Betriebe. Die Mengen
an Küchen- und Speiseabfällen dieser Einrichtungen wurde mit 200 t bzw. rund 3% der Ge-
samtmenge angenommen.

             Tabelle 5: Küchen- und Speiseabfälle aus sonstigen Einrichtungen nach Bezirken [kg/Jahr]

1.4     Potentialübersicht
Das gesamte Potential an Küchen- und Speiseabfällen kann für das Jahr 2009 mit 6.225 t
angegeben werden.

              Tabelle 6: Anfall an Küchen- und Speiseabfällen nach Betriebstyp und Bezirken [kg/Jahr]

                                                                                                             5
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

1.5         Vergleich der Ergebnisse mit früheren Erhebungen
Der überwiegende Anteil an Küchen- und Speiseabfällen entstammt aus Betrieben der Gast-
ronomie und Beherbergung. Dieser Anteil beträgt etwa 82% und ist in den vergangenen
10 Jahren angestiegen. Der Anteil der Krankenanstalten am Aufkommen ist auf rund 7%
zurückgegangen. Das Aufkommen in Sozialeinrichtungen beträgt ebenfalls rund 7%.
Kasernen und Justizanstalten tragen mit etwa 1% und sonstige Einrichtungen mit ca. 3%
zum Aufkommen bei.

            Gesamtmenge [t]
    7.000
                                                                 6.225 t
    6.000

    5.000
                                         4.315 t
                  3.946 t
    4.000                                                                             Sonstige Einrichtungen
                                                                                      Sozial-Einrichtungen
                                                                                      Krankenhäuser
    3.000                                                                             Kasernen
                                                                                      Gastronomie
    2.000                                                                             + Beherbergung

    1.000

        0
                   1995                   1998                    2009
                                          Jahr

            Gesamtmenge [%]
    100%                                    6%                               3%
                    12%                                             7%
      90%                                   8%
                                                                    7%
                    14%                                                      1%
      80%                                  14%

      70%

      60%
                                                                                      Sonstige Einrichtungen
      50%                                                                             Sozial-Einrichtungen
                                                                                      Krankenhäuser
      40%                                                                             Kasernen
                    74%                    72%                      82%               Gastronomie
      30%                                                                             + Beherbergung

      20%

      10%

      0%
                   1995                   1998                     2009
                                          Jahr
                                Abbildung 3: Herkunft der Küchen- und Speiseabfälle

6
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                                  Stand 2009

1.6       Ausgewählte Kennzahlen
In der Folge werden ausgewählte Kennzahlen aus der Auswertung der erhaltenen Daten
dargestellt:

                                         Durchschnittlicher Anfall an        Vergleichs-Kennzahlen aus
Betriebstyp
                                         Küchen- und Speiseabfällen           anderen Untersuchungen

Gastronomieunternehmen                42 kg/a je Verabreichungsplatz      51 kg/a je Verabreichungsplatz
                                      (ohne Garten)
                                      407 kg/a je Beschäftigtem (inkl.    500 kg/a je Beschäftigtem (ohne
                                      Unternehmer)                        Unternehmer) 3

Beherbergungsbetrieb                  0,39 kg je Nächtigung               0,38 kg je Nächtigung4
                                                                          0,33 kg je Nächtigung5

Krankenanstalt                        0,20 kg je Essen
                                      0,56 kg je Bett und Tag
                                                                          0,45 - 0,50 kg je Bett und Tag6
Sozialeinrichtung                     0,21 kg je Essen
                                      0,56 kg je Bett und Tag

Kaserne                               0,19 kg je Essen

                                     Tabelle 7: Ausgewählte Kennzahlen

3     Angerer, T., Grech, H., Hanauer, J., Rolland, Ch.: Erfassung biogener Abfallmengen aus dem
      Gewerbe und der Lebensmittelindustrie in Wien, Studie des Umweltbundesamtes im Auftrag der
      Stadt Wien, MA22, MA48, Wien 2001, Seite 35-37
4     Angerer, T., Grech, H., Hanauer, J., Rolland, Ch.: Erfassung biogener Abfallmengen aus dem
      Gewerbe und der Lebensmittelindustrie in Wien, Studie des Umweltbundesamtes im Auftrag der
      Stadt Wien, MA22, MA48, Wien 2001 Seite 27
5     TB Hauer; Aufkommen an Küchenabfällen und Speiseresten in Vorarlberg, Studie im Auftrag des
      Gemeindeverbandes für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Vorarlberg, Februar 1995, Seite 10
6     bir (Hrsg.): Entwicklung einer methodischen Verfahrensweise zur Integration abfallwirtschaftlicher
      Aspekte in die Betriebsführung eines Krankenhauses, Bremen 1992

                                                                                                            7
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

1.7       Erhebungsbogen
1.7.1     Online-Erhebungsbogen

8
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                            Stand 2009

                                                                     9
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

1.7.2     Schriftlicher Erhebungsbogen an Gastronomie und Beherbergung

10
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                            Stand 2009

                                                                    11
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

12
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                            Stand 2009

                                                                    13
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

1.7.3     Schriftlicher Erhebungsbogen an Großküchen

14
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                            Stand 2009

                                                                    15
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

2         Effizienzkontrolle
2.1       Begriffserklärung
Im Jahr 2009 wurden in Vorarlberg acht Anlagen zur Hygienisierung getrennt gesammelter
Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen betrieben. Vier Anlagen-
betreiber haben die Rückstände bei den Anfallstellen selber abgeholt. Drei Anlagen haben
die Rückstände zur Gänze von gewerblichen Sammelunternehmen geliefert bekommen, d.h.
keine eigenen Sammlung durchgeführt. Ein Betrieb hat die Küchen- und Speiseabfälle aus
dem familieneigenen Gastronomiebetrieb hygienisiert.

Im Zuge der Überprüfung wurden folgende Daten kontrolliert:

•    Sammelmengen: Dies sind die tatsächlich im Kalenderjahr gesammelten und über die
     bestehenden Anlagen verwerteten Mengen. Diese Zahlen wurden von den Sammlern
     und Verwertern im Rahmen der Aufzeichnungspflichten gemeldet.

•    Mengenpotentiale: Diese wurden für den Bereich der gewerblichen Großküchen (Gast-
     ronomie und Beherbergung) über den Küchenumsatz, sowie für Krankenhäuser und
     Pflegeheime, als auch für die Kategorie der Altersheime und ähnlicher sozialer Einrich-
     tungen über die Bettenzahl abgeschätzt.

•    Gesamtmenge: Durch die Abgleichung der Mengenpotentiale mit der Hochrechnung der
     potentiellen Sammelmengen ergeben sich die Gesamtmengen als die errechneten An-
     fallsmengen an getrennt gesammelten Küchen- und Speiseabfällen aus Gastronomie
     und Großküchen in Vorarlberg.

•    Sammeldefizit: Diese Defizite ergeben sich aus der Differenz zwischen den Sammel-
     mengen und der Gesamtmenge. Damit wird die Effizienz der Sammlung getrennt ge-
     sammelter Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen ausgedrückt.

Die Gesamtmengen getrennt gesammelter Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und
Großküchen sind 1998 gegenüber den Schätzungen der Studie aus 1995 von ca. 4 Mio.
kg/Jahr um ca. 8 % auf 4,3 Mio. kg/Jahr gestiegen. Derzeit liegt die Gesamtmenge bei etwa
6,2 Mio. kg/Jahr.

Bei den im folgenden Bericht dargestellten Zahlen handelt es sich um Erhebungen, Abschät-
zungen bzw. Hochrechnungen, die nicht vollständig die Genauigkeit haben können, wie die
Zahlen es vorgeben. Trotzdem wurde darauf verzichtet, die einzelnen Zahlen händisch auf-
zurunden, da sie zumeist mehreren Rechenschritten entspringen.

16
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                            Stand 2009

2.2     Einleitung
Gemäß der "Entscheidung der Kommission vom 12. Mai 2003 betreffend Übergangsmaß-
nahmen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 des Europäischen Parlaments und des
Rates hinsichtlich der Verwendung von Küchen- und Speiseabfällen der Kategorie 3 in für
Schweine bestimmten Futtermitteln sowie hinsichtlich des Verbots der Verwertung innerhalb
derselben Tierart bei der Fütterung von Schweinen mit Spültrank" durften Küchen- und
Speiseabfälle der Kategorie 3 (Sautrank) unter Einhaltung der in der Entscheidung genann-
ten Bedingungen in Österreich bis 31. Oktober 2006 verfüttert werden.

Seit diesem Zeitpunkt gilt auch in Österreich die "Richtlinie 2001/89/EG des Rates vom
23. Oktober 2001 über Maßnahmen der Gemeinschaft zur Bekämpfung der klassischen
Schweinepest" gemäß welcher (Artikel 24) die Verfütterung von Küchenabfällen an
Schweine verboten ist.

Auf Grund dieser Tatsache war es erforderlich, das von der Vorarlberger Landesregierung im
Jahre 1995 erstellte „Konzept für die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg“
(Sautrankkonzept) dahingehend zu adaptieren.

Seit 1. November 2006 werden die in Vorarlberg getrennt gesammelten Küchen- und
Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen, welche seit 1996 gemäß dem „Konzept für
die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg“, nach einer entsprechenden
Hygienisierung (Erhitzung auf 95 °C, 30 min) an Schweine verfüttert wurden, gemäß der
"Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 3. Okto-
ber 2002 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische
Nebenprodukte" nach innerstaatlichem Recht in einer Biogasanlage verarbeitet.

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben, sind in Vorarlberg derzeit sieben landwirtschaftliche
Biogasanlagen in Betrieb, welche nach entsprechender Hygienisierung durch ihre eigenen
oder externen bestehenden Abkochanlagen, getrennt gesammelte Küchen- und Speiseabfäl-
le aus Gastronomie und Großküchen verarbeiten können. Die Anlagen verfügen über ausrei-
chend Kapazität um die in Vorarlberg anfallenden Mengen zu verarbeiten. Es besteht somit
kein Bedarf weitere Verwertungskapazitäten zu schaffen.

Sechs Hygienisierungsanlagen (Baujahr 1997-1999) konnten nicht über Kooperationen
(Zusammenarbeit von bestehenden Hygienisierungsanlagen mit bestehenden Biogasanla-
gen) in das neue Konzept eingebunden werden. Diese Anlagen wurden mit 31. Oktober
2006 stillgelegt.

                                                                                                    17
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

2.3       Effizienz der getrennten Sammlung
Die Effizienz (Sammelquote) ergibt sich aus dem Vergleich der ermittelten Gesamtmengen
mit den jährlichen Sammelmengen.

18
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                            Stand 2009

                                                                    19
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

* Wie aus den Tabellen 2 bis 11 ersichtlich ist, sind in den Bezirken Dornbirn, Bregenz und
Feldkirch in manchen Jahren größere Mengen an Küchen- und Speiseabfällen gesammelt
worden, als 1998 an anfallenden Gesamtmengen errechnet wurden. Diese Tatsache ist
darauf zurück zu führen, dass die wirtschaftliche Entwicklung, und damit verbunden auch der
Anfall an Küchen- und Speiseabfällen, sehr rasch vorangegangen sind. Bei den 1998
errechneten Gesamtmengen wurde der überproportionale Anstieg an Kaufkraftzuwachs und
die Anzahl der Betriebsansiedelungen in diesen Regionen nicht ausreichend hoch ange-
nommen. Die Sammelquoten wurden deshalb mit 100% angenommen, das heißt, dass die
anfallende Gesamtmenge der gesammelten Menge gleichgesetzt ist.

Die nunmehr durchgeführte Potentialerhebung hat ergeben, dass in Gastronomie und Groß-
küchen in Vorarlberg derzeit eine Gesamtmenge von ca. 6.225 t Küchen- und Speiseabfäl-
le pro Jahr anfällt.

Davon wurden im Jahr 2009 etwa 4.840 t (ca. 78%) von gewerblichen Entsorgungsunter-
nehmen getrennt gesammelt.

Tabelle 12: Bezirksweiser Überblick über Sammelmengen 2009 [kg/Jahr]
      Bezirk               Gesamtmengen         Sammelmenge 2009          Defizit gesamt   Sammelquote in %
      Bregenz                  1.815.300             1.528.770              - 286.530           84,2
      Dornbirn                 1.429.500             1.262.160              - 167.340           88,3
      Feldkirch                1.220.200               918.760              - 301.440           75,3
      Bludenz                  1.759.700             1.127.430              - 632.270           64,1
      Gesamt                   6.224.700             4.837.120             - 1.387.580          77,7

Von der Restmenge (Defizit) wurden etwa 1.260 t (ca. 20%) über die kommunale Samm-
lung biogener Abfälle erfasst.

Insgesamt wurden vom Potential (Gesamtmenge) an Küchen- und Speiseabfällen etwa
6.100 t (ca. 98%) getrennt erfasst und einer biologischen Verwertung (Vergärung) zu-
geführt.

Die restliche Menge von ca. 125 t (2%) wurde gemeinsam mit den Restabfällen gesammelt
und über die kommunale Restabfalltonne entsorgt.

20
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                                     Stand 2009

                      Diagramm 1: Land Vorarlberg, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr]

6.500 .00 0
6.250 .00 0
6.000 .00 0
5.750 .00 0
5.500 .00 0
5.250 .00 0
5.000 .00 0
4.750 .00 0
4.500 .00 0
4.250 .00 0
4.000 .00 0
3.750 .00 0
3.500 .00 0
3.250 .00 0
3.000 .00 0
2.750 .00 0
2.500 .00 0
2.250 .00 0
2.000 .00 0
1.750 .00 0
1.500 .00 0
1.250 .00 0
1.000 .00 0
  750 .00 0
  500 .00 0
  250 .00 0
  000 .00 0
 -250 .00 0
  -500 .00 0
  -750 .00 0                                                                                 Gesamtmeng e
-1.000 .00 0                                                                                 Samme lmenge
-1.250 .00 0                                                                                 Bio ton ne
-1.500 .00 0                                                                                 Defizit
-1.750 .00 0
-2.000 .00 0
               1998    1999    2000    2001    2002    2003   2004    2005    2006    2007     2008   2009

                                                                                                             21
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

                               Diagramm 2: Bezirk Bregenz, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr]

         2.00 0.0 00
         1.90 0.0 00
         1.80 0.0 00
         1.70 0.0 00
         1.60 0.0 00
         1.50 0.0 00
         1.40 0.0 00
         1.30 0.0 00
         1.20 0.0 00
         1.10 0.0 00
         1.00 0.0 00
           90 0.0 00
           80 0.0 00
           70 0.0 00
           60 0.0 00
           50 0.0 00
           40 0.0 00
           30 0.0 00
           20 0.0 00
           10 0.0 00
           00 0.0 00
           -10 0.0 00
           -20 0.0 00
           -30 0.0 00
           -40 0.0 00
           -50 0.0 00                                                                    Gesamtmenge
           -60 0.0 00
           -70 0.0 00                                                                    Sammelmenge
           -80 0.0 00                                                                    Defizit
           -90 0.0 00
         -1.00 0.0 00

                        1998     1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006     2007    2008   2009

                               Diagramm 3: Bezirk Dornbirn, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr]

         2.000 .0 00
         1.900 .0 00
         1.800 .0 00
         1.700 .0 00
         1.600 .0 00
         1.500 .0 00
         1.400 .0 00
         1.300 .0 00
         1.200 .0 00
         1.100 .0 00
         1.000 .0 00
           900 .0 00
           800 .0 00
           700 .0 00
           600 .0 00
           500 .0 00
           400 .0 00
           300 .0 00
           200 .0 00
           100 .0 00
           000 .0 00
           -100 .0 00
           -200 .0 00
           -300 .0 00
           -400 .0 00
           -500 .0 00
                                                                                         Gesamtmenge
           -600 .0 00
           -700 .0 00                                                                    Sammelmenge
           -800 .0 00
                                                                                         Defizit
           -900 .0 00
         -1.000 .0 00
                        1998     1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006     2007    2008   2009

22
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                                     Stand 2009

                      Diagramm 4: Bezirk Feldkirch, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr]

 2.000 .00 0
 1.900 .00 0
 1.800 .00 0
 1.700 .00 0
 1.600 .00 0
 1.500 .00 0
 1.400 .00 0
 1.300 .00 0
 1.200 .00 0
 1.100 .00 0
 1.000 .00 0
   900 .00 0
   800 .00 0
   700 .00 0
   600 .00 0
   500 .00 0
   400 .00 0
   300 .00 0
   200 .00 0
   100 .00 0
   000 .00 0
  -100 .00 0
  -200 .00 0
  -300 .00 0
  -400 .00 0
  -500 .00 0                                                                    Gesamtmenge
  -600 .00 0
  -700 .00 0
                                                                                Sammelmenge
  -800 .00 0                                                                    Defizit
  -900 .00 0
-1.000 .00 0
               1998     1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006      2007    2008   2009

                      Diagramm 5: Bezirk Bludenz, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr]

2.000 .0 00
1.900 .0 00
1.800 .0 00
1.700 .0 00
1.600 .0 00
1.500 .0 00
1.400 .0 00
1.300 .0 00
1.200 .0 00
1.100 .0 00
1.000 .0 00
  900 .0 00
  800 .0 00
  700 .0 00
  600 .0 00
  500 .0 00
  400 .0 00
  300 .0 00
  200 .0 00
  100 .0 00
   000 .0 00
  -100 .0 00
  -200 .0 00
  -300 .0 00
  -400 .0 00
  -500 .0 00
                                                                                 Gesamtmenge
  -600 .0 00
  -700 .0 00                                                                     Sammelmenge
  -800 .0 00                                                                     Defizit
  -900 .0 00
-1.000 .0 00
               1998     1999   2000   2001   2002   2003   2004   2005   2006      2007    2008   2009

                                                                                                             23
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

3          Sammlung und Abfuhr
Wie bereits ausgeführt, wurden 2009 rund 4.840 t (78%) von gewerblichen Entsorgungsun-
ternehmen erfasst und rund 1.260 t (20%) mit der kommunalen Sammlung biogener Abfälle.

Die Abfallerzeuger haben sich dabei folgender Sammel- und Abfuhrsysteme bedient:

                                                                 Anteile nach Sammelmenge
     Sammel- und Abfuhrsysteme                 Beherbergung und              Sozial-        Krankenanstalten
                                                 Gastronomie              Einrichtungen
     Tanksystem mit Saugwagen                                                                    50%
     Behälter-Kipp- Wasch-System                       37%                    34%
                                                                                                 50%
     Behältertauschsystem                              30%                    36%
     kommunale Sammlung biogener Abfälle               26%                     8%
     unbekannt                                          7%                    22%

                             Tabelle 8: Marktanteile der verschiedenen Sammelsysteme

3.1        Gewerbliche Sammlung
3.1.1      Getrennte Sammlung und getrennte Abfuhr
Die aus Gastronomie und Großküchen stammenden Küchen- und Speiseabfälle werden von
gewerblichen Entsorgungsunternehmen mit unterschiedlichen Systemen als eigene Fraktion
getrennt gesammelt und einer Vergärungsanlage zugeführt. Es gelten die Hygienebestim-
mungen gemäß Tiermaterialienverordnung.

3.1.1.1 Behältertauschsysteme

Der gefüllte Sammelbehälter (50 l, 60 l oder 120 l Kunststoff-Spannringfass) wird gegen
einen leeren, gereinigten und zumindest einmal monatlich desinfizierten Behälter ausge-
tauscht. Die Reinigung (mit Heißwasser z. B. Dampfstrahler) und Desinfektion (mit Desinfek-
tionsmittel oder Behandlung mit Wasser ≥ 82 °C über 2 Minuten) der Sammelbehälter erfolgt
im Sammel- oder Behandlungsbetrieb.

3.1.1.2 Behälter-Kipp-Wasch-System (Umleersystem)

Der gefüllte Sammelbehälter (120 l oder 240 l Speiserestetonne mit dichtem Deckel) wird vor
Ort mittels Seitenladefahrzeug entleert, mit Heißwasser (Dampfstrahler) gereinigt und zumin-
dest einmal monatlich desinfiziert (Desinfektionsmittel). Der gereinigte Sammelbehälter ver-
bleibt vor Ort.

3.1.1.3 Tanksystem mit Saugwagen

Größere Gastronomiebetriebe und Großküchen verfügen über ein stationäres System zur
Erfassung von Küchen- und Speiseabfällen. Es besteht aus einer Aufgabestation im Be- und
Verarbeitungsraum (Küche) und einem Lagerbehälter (Tank) in einem tiefer liegenden Lager-
raum. Die Küchen- und Speiseabfälle werden aus diesem Lagerbehälter mittels speziellen
Saugfahrzeug abgeholt. Die Reinigung und Desinfektion des gesamten Sammel-, Lager- und
Transportsystems hat den Vorgaben der Tiermaterialienverordnung zu entsprechen.

24
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
                                                                                            Stand 2009

3.2     Kommunale Sammlung
3.2.1   Getrennte Sammlung und gemeinsame Abfuhr
In Regionen, in denen keine gewerbliche Sammlung für Küchen- und Speiseabfälle aus
Gastronomie und Großküchen angeboten wird, oder aus logistischen und ökologischen
Gründen nicht zweckmäßig ist, können diese im Rahmen der kommunalen Sammlung
biogener Abfälle abgeführt werden. Die Erfassung dieser Abfälle erfolgt in einem eigenen
Sammelbehälter. Es gelten die Hygienebestimmungen gemäß Tiermaterialienverordnung.

3.2.2   Gemeinsame Sammlung und gemeinsame Abfuhr
Falls kleine Betriebe der Gastronomie zusammen mit privaten Haushalten an ein Abfuhrsys-
tem ordnungsgemäß angeschlossen sind, ist es zulässig, die in geringen Mengen (max.
80 Liter/Woche) anfallenden Küchen- und Speiseabfälle zusammen mit den biogenen Sied-
lungsabfällen im selben Behälter zu sammeln und abzuführen. Ein Nachweis (zB. Abfallge-
bührenbescheid, Bestätigung der kommunalen Institution) über den ordnungsgemäßen An-
schluss ist erforderlich.

Anmerkung: Fallen Küchen- und Speiseabfälle in Kleinstbetrieben (< 8 Verabreichungsplät-
ze, zB. Imbissstand) in derart geringen Mengen an, dass eine getrennte Erfassung und an-
schließende biologische Behandlung nicht zweckmäßig ist, ist im Ausnahmefall die Entsor-
gung über die kommunale Restabfalltonne zulässig. Hierfür ist eine Zustimmung der zustän-
digen kommunalen Institution (z. B. Gemeinde, Abfallverband) erforderlich und der Abfallbe-
sitzer (Unternehmer) hat gemäß § 9 Abs. 1 Z. 4 der Tiermaterialienverordnung die Zulässig-
keit dieses Entsorgungsweges nachvollziehbar zu belegen.

Unabhängig davon welches Sammel- und Abfuhrsystem verwendet wird, sind als Nachweis
über die ordnungsgemäße Übergabe an einen befugten Sammler/Behandler Aufzeichnun-
gen gemäß § 3 Abfallnachweisverordnung 2003, BGBl. II Nr. 618/2003 zu führen.

                                                                                                    25
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle
Stand 2009

4         Verwertung (Vergärung)
Die Gesamtanfallmenge an Küchen- und Speiseabfällen aus Gastronomie und Großkü-
chen in Vorarlberg betrug im Jahr 2009 ca. 6.225 t.
Die Sammelmenge aus der gewerblichen Sammlung von Küchen- und Speiseabfällen,
ca. 4.840 t (78% der Gesamtanfallmenge) wurde nach einer Hygienisierung zur
Nassvergärung in acht landwirtschaftliche Biogasanlagen eingebracht.
Die Sammelmenge aus der kommunalen Sammlung biogener Abfälle, ca. 1.260 t
(20% der Gesamtanfallmenge) wurde zur Trockenvergärung (thermophil) in eine ge-
werbliche Biogasanlage eingebracht.
Die restliche Menge von ca. 125 t (2% der Gesamtanfallmenge) wurde gemeinsam mit
den Restabfällen gesammelt und über die kommunale Restabfalltonne entsorgt.

                                          Gesamtanfallmenge 2009
                                          Küchen- und Speiseabfälle
                                       aus Gastronomie und Großküchen
                                                 in Vorarlberg
                                                  6.225 t
                                                  (100 %)

                      Sammelmenge 2009                          Sammelmenge 2009
                     Gewerbliche Sammlung                      Kommunale Sammlung
                    Küchen- und Speiseabfälle                     Biogene Abfälle
                             4.840 t                                    1.260 t
                              (78%)                                     (20%)

                         Hygienisierung
                    (8 landw. Abkochanlagen)

                          Nassvergärung                          Trockenvergärung
                     (7 landw. Biogasanlagen)                  (1 gew. Biogasanlage)

                                            Sammelmenge 2009
                                           Kommunale Sammlung
                                               Restabfälle
                                                   125 t
                                                   (2%)

                     Abbildung 4: Mengenflussdiagramm der Küchen- und Speiseabfälle [kg/Jahr]

26
Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A-6901 Bregenz www.vorarlberg.at
  Tel: +43(0)5574/511-0 Fax: +43(0)5574/511-20095 E-Mail: land@vorarlberg.at
Sie können auch lesen