Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg - Potentialabschätzung und Effi zienzkontrolle
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Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009
Sammlung und Verwertung der Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Studie im Auftrag des Amtes der Vorarlberger Landesregierung Abteilung Abfallwirtschaft (VIe) tbhauer@tbhauer.at; www.tbhauer.at
Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: Technisches Büro HAUER Umweltwirtschaft GmbH Ing. Mag. Walter Hauer Brückenstraße 6 2100 Korneuburg Tel: #43(0)2262/62223 Fax: #43(0)2262/62223-33 E-Mail: tbhauer@tbhauer.at Medieninhaber und Herausgeber: Amt der Vorarlberger Landesregierung Abteilung Abfallwirtschaft (VIe) Vorstand Dr. Harald Dreher Römerstraße 15 6901 Bregenz Tel: #43(0)5574/511-26605 Fax: #43(0)5574/511-926695 E-Mail: abfallwirtschaft@vorarlberg.at AZ VIe-321.003 Layout: Abteilung Abfallwirtschaft (VIe) Druck: Hausdruckerei Bregenz, April 2010
Vorwort Die erste Potentialerhebung für Küchen- und Speiseabfälle in Vorarlberg wurde im Jahr 1995 durchgeführt. Eine weitere, ausführlichere Studie zu diesem Thema erfolgte im Jahre 1999 wobei sich die Daten auf das Jahr 1998 bezogen. Die damals festgestellten Mengen wurden in der Folge jährlich mit den Sammelmengen verglichen. In den Bezirken Bregenz und Dorn- birn überschritten die Sammelmengen zuletzt bereits die für das Jahr 1998 festgestellten Potentiale. Nach 10 Jahren wurde es somit notwendig, eine neue Potentialerhebung durch- führen zu lassen, um nunmehr auf aktuelles Zahlenmaterial zurückgreifen zu können. Die im Zuge dieser Erhebung gesammelten Daten zeigen, dass die Mengen an Küchen- und Speiseabfällen seit 1995 um durchschnittlich rund 3,4% pro Jahr von 4.315 t auf 6.225 t gestiegen sind. Davon wurden im Jahr 2009 ca. 78% (4.840 t) von gewerblichen Entsor- gungsunternehmen getrennt gesammelt und einer Verwertung in landwirtschaftlichen Biogasanlagen zugeführt. Etwa 20% (1.260 t) gelangten in die kommunale Sammlung bio- gener Abfälle und wurden in einer Trockenvergärungsanlage verwertet. Das bedeutet, dass ca. 98% (6.100 t) der in Vorarlberg anfallenden Menge erfasst und verwertet wurden. Bregenz, im April 2010 Landesrat Ing. Erich Schwärzler Abfallwirtschaftsreferent
Inhaltsverzeichnis Seite Kurzzusammenfassung 1 1 Potentialabschätzung 2 1.1 Einleitung 2 1.2 Methodik der Erhebung 3 1.3 Potentiale 3 1.3.1 Gastronomie und Beherbergung 3 1.3.2 Krankenanstalten 4 1.3.3 Sozialeinrichtungen 4 1.3.4 Kasernen und Justizanstalten 5 1.3.5 Sonstige Einrichtungen 5 1.4 Potentialübersicht 5 1.5 Vergleich der Ergebnisse mit früheren Erhebungen 6 1.6 Ausgewählte Kennzahlen 7 1.7 Erhebungsbogen 8 1.7.1 Online-Erhebungsbogen 8 1.7.2 Schriftlicher Erhebungsbogen an Gastronomie und Beherbergung 10 1.7.3 Schriftlicher Erhebungsbogen an Großküchen 14 2 Effizienzkontrolle 16 2.1 Begiffserklärung 16 2.2 Einleitung 17 2.3 Effizienz der getrennten Sammlung 18 3 Sammlung und Abfuhr 24 3.1 Gewerbliche Sammlung 24 3.1.1 Getrennte Sammlung und getrennte Abfuhr 24 3.1.1.1 Behältertauschsystem 24 3.1.1.2 Behälter-Kipp-Wasch-System (Umleersystem) 24 3.1.1.3 Tanksystem mit Saugwagen 24 3.2 Kommunale Sammlung 25 3.2.1 Getrennte Sammlung und gemeinsame Abfuhr 25 3.2.2 Gemeinsame Sammlung und gemeinsame Abfuhr 25 4 Verwertung 26
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Kurzzusammenfassung In Vorarlberg sind im Jahr 2009 rund 6.225 t an Küchen- und Speiseabfällen aus Gastrono- miebetrieben und Großküchen angefallen. Davon wurden ca. 78% (4.840 t) von gewerbli- chen Entsorgungsunternehmen getrennt gesammelt und einer Verwertung in landwirtschaft- lichen Biogasanlagen zugeführt. Etwa 20% (1.260 t) gelangten in die kommunale Sammlung biogener Abfälle und wurden in einer Trockenvergärungsanlage verwertet. Das bedeutet, dass ca. 98% (6.100 t) der in Vorarlberg anfallenden Menge erfasst und verwertet wurden. Etwa 82% der Küchen- und Speiseabfälle fallen in Gastronomie- und Beherbergungs- betrieben an, etwa 7% in Krankenanstalten, weitere 7% in Sozialeinrichtungen. Kasernen und Justizanstalten tragen mit etwa 1% und sonstigen Einrichtungen mit ca. 3% zum Auf- kommen bei. Vergleicht man die Potentialerhebungen von 1998 bis 2009 so ergibt sich eine durchschnittli- che Steigerungsrate der Gesamtmenge von 3,4% pro Jahr. Inklusive der kommunalen Sammlung biogener Abfälle hat die Sammelmenge seit 1998 um durchschnittlich etwa 7,5% pro Jahr zugenommen. [t] 7.000 Ø 7,5%pa 6.000 Ø 3,4%pa 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Jahr 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Gesamtmenge 4.315 4.386 4.467 4.601 4.625 4.625 4.735 4.851 5.018 5.110 5.216 6.225 Sammelmenge 2.783 3.263 3.601 3.974 4.073 4.101 4.306 4.434 4.517 4.691 4.816 4.840 Biotonne 1.260 Abbildung 1: Entwicklung des Potentiales und der Sammelmengen an Küchenabfällen und Speiseresten 1998 bis 2009 Aus dem hohen Grad der Erfassung über gewerbliche Sammelunternehmen und die kom- munale Sammlung biogener Abfälle ist abzuleiten, dass von Seiten der Vorarlberger Landes- regierung derzeit keine Maßnahmen zur Veränderung der Situation erforderlich sind. Besonderer Dank gebührt der Wirtschaftskammer Vorarlberg für die Unterstützung der Erhe- bungen. Neben den Betriebsadressen ihrer Mitgliedsbetriebe hat die Wirtschaftskammer ihr Online-Erhebungstool für die Zwecke der Erhebung zur Verfügung gestellt. 1
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1 Potentialabschätzung 1.1 Einleitung Im Jahr 1995 wurde eine erste Potentialerhebung für Küchen- und Speiseabfälle in Vorarl- berg durchgeführt.1 Eine weitere Erhebung erfolgte 1999.2 Die Daten dieser Erhebung bezo- gen sich auf das Jahr 1998. Die Daten wurden in der Folge jährlich mit den Sammelmengen verglichen. In den Bezirken Bregenz und Dornbirn überschritten die Sammelmengen zuletzt bereits die für das Jahr 1998 festgestellten Potentiale. Das Amt der Vorarlberger Landesregierung beschloss daher, nach 10 Jahren eine neue Po- tentialerhebung durchführen zu lassen. Mit den Ergebnissen soll eine aktuelle Aussage über den Grad der Erfassung von Küchen- und Speiseabfällen in Vorarlberg getroffen werden um möglicherweise erforderliche Maß- nahmen daraus ableiten zu können. [t] 7.000 Ø +1,9%pa 6.000 Ø +3,3%pa 5.000 Ø +12,6%pa 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Jahr 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Gesamtmenge 3.946 4.315 4.386 4.467 4.601 4.625 4.625 4.735 4.851 5.018 5.110 5.216 Sammelmenge 2.783 3.263 3.601 3.974 4.073 4.101 4.306 4.434 4.517 4.691 4.816 Jahr Abbildung 2: Potentiale 1995 und 1998 sowie Entwicklung der Sammelmengen 1998 bis 2008 1 Technisches Büro HAUER: Erhebung des Anfalles an Küchenabfällen und Speiseresten in Vor- arlberg, im Auftrag des Vorarlberger Gemeindeverbandes für Abfallwirtschaft und Umweltschutz, 1995 2 Österreichische Vereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschung: Effizienzkontrolle des Kon- zeptes für die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg, im Auftrag des Amtes der Vorarlberger Landesregierung, 1999 2
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.2 Methodik der Erhebung Die Erhebung der anfallenden Menge an Küchen- und Speisabfällen wurde getrennt für ver- schiedene Betriebsarten vorgenommen: • Die Daten von Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen wurden mit Unter- stützung der Wirtschaftskammer Vorarlberg mittels Fragebogen und Online- Befragungstool erhoben. o Jene Unternehmen, die über eine e-mail-Adresse verfügen, wurden mittels e-mail ersucht, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Dazu wurde der schriftliche Fragebogen in das Online-Tool der Wirtschaftskammer übernommen. Für die Aus- wertung wurde von Seiten der Wirtschaftskammer ein Zugang zum Online-Tool und den von den Betrieben eingegebenen Daten gewährt. o Jene Unternehmen, die über keine e-mail-Adresse verfügen, wurden mittels schriftlichem Fragebogen um Daten ersucht. Die Aussendung der Fragebogen erfolgte anhand der Adressliste der Wirtschaftskammer durch das Amt der Vorarlberger Landesregierung. Der Rücklauf erfolgte postalisch und per Fax. • Die Daten von Sozialeinrichtungen und von Krankenanstalten wurden mit einem schrift- lichen Fragebogen vorgenommen, der per e-mail den Betrieben übermittelt wurde. • Die Daten von Kasernen wurden telefonisch erhoben. Alle gemeldeten Daten wurden mittels Kennzahlen (siehe Abschnitt 1.6, Seite 7) auf Plausi- bilität geprüft. Im Falle nicht plausibler Angaben wurde mit dem jeweiligen Betrieb Kontakt aufgenommen. Wurden die gemeldeten Mengen in Liter [l] angegeben, so erfolgte eine Umrechnung in Kilo- gramm [kg] im Verhältnis 1:1. 1.3 Potentiale 1.3.1 Gastronomie und Beherbergung An insgesamt 2.062 Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen wurden 652 schriftliche und 1.410 Online-Fragebogen übermittelt. Von 339 Unternehmen gingen entsprechende Daten ein. Weitere 25 Unternehmen gaben an, dass bei ihnen keine Küchen- und Speiseab- fälle anfallen. Dazu zählen z.B. Veranstaltungssäle ohne Küche oder Appartements bzw. ruhend gemeldete Betriebe. Der Rücklauf erreichte bei den Beherbergungsbetrieben 12%. Bezogen auf die Anzahl der Nächtigungen in Vorarlberg betrug der Rücklauf 22%. Bei den Gastronomiebetrieben über- mittelten 20% der Betriebe Angaben, inklusive der Nullmeldungen 22%. Mit den Rückmel- dungen wurde ein Anfall von 1.030 t an Küchen- und Speiseabfällen gemeldet. Diese Daten standen für eine Hochrechnung zur Verfügung. Die Hochrechnung für die Gastronomiebetriebe wurde auf Basis der Anzahl der Betriebe vorgenommen von der Basis der 22% Rückmeldungen. Je Gastronomieunternehmen fallen demnach pro Jahr rund 3.300 kg an Küchen- und Speiseabfällen an. Zu berücksichtigen war in der Hochrechnung, dass der Anfall je Betrieb zwischen den Bezirken unterschiedlich ist. Der größte Anfall je Betrieb ist im Bezirk Dornbirn festzustellen (> 4.500 kg pro Jahr), der geringste Anfall je Betrieb im Bezirk Feldkirch (ca. 2.500 kg pro Jahr). 3
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Die Hochrechnung für die Beherbergungsunternehmen wurde auf Basis der Anzahl der Nächtigungen vorgenommen. Gemäß Statistik des Landes Vorarlberg wurden in der Saison 2007/2008 in Vorarlberg 2,875 Mio. Gästenächtigungen gezählt. Mit der Erhebung wurden 597.000 Nächtigungen erfasst. Aus der Hochrechnung ergibt sich eine Menge von 1.107 t/a an Küchen- und Speiseabfällen. Auch die Ermittlung der Daten für die vier politischen Bezir- ke erfolgte auf Basis der Anzahl an Gastronomiebetrieben und der Nächtigungen bei Beher- bergungsbetrieben. Tabelle 1: Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Beherbergung nach Bezirken [kg/Jahr] Die Küchen- und Speiseabfälle werden von 46% der Betriebe in die Biotonne der Gemein- den gegeben. Über diesen Weg werden 26% der Mengen erfasst. 54% der Betriebe mit 74% der Mengen nehmen die Dienste von gewerblichen Entsorgungsunternehmen in Anspruch. Die Inanspruchnahme der Biotonnen der Gemeinden erfolgt am häufigsten in den Bezirken Bregenz und Bludenz, weniger häufig in den Bezirken Feldkirch und Dornbirn. 1.3.2 Krankenanstalten Von Krankenanstalten liegen Daten aus allen Häusern in Vorarlberg vor. Dort fallen ca. 450 t/a an Küchen- und Speiseabfällen an. Tabelle 2: Küchen- und Speiseabfälle aus Krankenanstalten nach Bezirken [kg/Jahr] 1.3.3 Sozialeinrichtungen Von den 49 bestehenden Sozialeinrichtungen liegen Angaben von 31 Betrieben vor. Diese meldeten 266 t/a Küchen- und Speiseabfälle. Die Hochrechnung erfolgte nach der Anzahl der Betriebe bzw. der Rücklaufquote von 63%. Insgesamt beträgt der Anfall daher rund 420 t/a. Tabelle 3: Küchen- und Speiseabfälle aus Sozialeinrichtungen nach Bezirken [kg/Jahr] 4
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.3.4 Kasernen und Justizanstalten In den beiden Kasernen in Vorarlberg fallen insgesamt rund 39 t/a an Küchen- und Speise- abfällen an. In der Justizanstalt Feldkirch und der Außenstelle Dornbirn rund 35 t/a. Tabelle 4: Küchen- und Speiseabfälle aus Kasernen und Justizanstalten nach Bezirken [kg/Jahr] 1.3.5 Sonstige Einrichtungen Neben den direkt befragten Betrieben bestehen weitere Einrichtungen, bei denen wahr- scheinlich Küchen- und Speiseabfälle anfallen. Dazu zählen z.B. Cateringunternehmen und nicht gewerbliche Einrichtungen wie Internate oder landwirtschaftliche Betriebe. Die Mengen an Küchen- und Speiseabfällen dieser Einrichtungen wurde mit 200 t bzw. rund 3% der Ge- samtmenge angenommen. Tabelle 5: Küchen- und Speiseabfälle aus sonstigen Einrichtungen nach Bezirken [kg/Jahr] 1.4 Potentialübersicht Das gesamte Potential an Küchen- und Speiseabfällen kann für das Jahr 2009 mit 6.225 t angegeben werden. Tabelle 6: Anfall an Küchen- und Speiseabfällen nach Betriebstyp und Bezirken [kg/Jahr] 5
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.5 Vergleich der Ergebnisse mit früheren Erhebungen Der überwiegende Anteil an Küchen- und Speiseabfällen entstammt aus Betrieben der Gast- ronomie und Beherbergung. Dieser Anteil beträgt etwa 82% und ist in den vergangenen 10 Jahren angestiegen. Der Anteil der Krankenanstalten am Aufkommen ist auf rund 7% zurückgegangen. Das Aufkommen in Sozialeinrichtungen beträgt ebenfalls rund 7%. Kasernen und Justizanstalten tragen mit etwa 1% und sonstige Einrichtungen mit ca. 3% zum Aufkommen bei. Gesamtmenge [t] 7.000 6.225 t 6.000 5.000 4.315 t 3.946 t 4.000 Sonstige Einrichtungen Sozial-Einrichtungen Krankenhäuser 3.000 Kasernen Gastronomie 2.000 + Beherbergung 1.000 0 1995 1998 2009 Jahr Gesamtmenge [%] 100% 6% 3% 12% 7% 90% 8% 7% 14% 1% 80% 14% 70% 60% Sonstige Einrichtungen 50% Sozial-Einrichtungen Krankenhäuser 40% Kasernen 74% 72% 82% Gastronomie 30% + Beherbergung 20% 10% 0% 1995 1998 2009 Jahr Abbildung 3: Herkunft der Küchen- und Speiseabfälle 6
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.6 Ausgewählte Kennzahlen In der Folge werden ausgewählte Kennzahlen aus der Auswertung der erhaltenen Daten dargestellt: Durchschnittlicher Anfall an Vergleichs-Kennzahlen aus Betriebstyp Küchen- und Speiseabfällen anderen Untersuchungen Gastronomieunternehmen 42 kg/a je Verabreichungsplatz 51 kg/a je Verabreichungsplatz (ohne Garten) 407 kg/a je Beschäftigtem (inkl. 500 kg/a je Beschäftigtem (ohne Unternehmer) Unternehmer) 3 Beherbergungsbetrieb 0,39 kg je Nächtigung 0,38 kg je Nächtigung4 0,33 kg je Nächtigung5 Krankenanstalt 0,20 kg je Essen 0,56 kg je Bett und Tag 0,45 - 0,50 kg je Bett und Tag6 Sozialeinrichtung 0,21 kg je Essen 0,56 kg je Bett und Tag Kaserne 0,19 kg je Essen Tabelle 7: Ausgewählte Kennzahlen 3 Angerer, T., Grech, H., Hanauer, J., Rolland, Ch.: Erfassung biogener Abfallmengen aus dem Gewerbe und der Lebensmittelindustrie in Wien, Studie des Umweltbundesamtes im Auftrag der Stadt Wien, MA22, MA48, Wien 2001, Seite 35-37 4 Angerer, T., Grech, H., Hanauer, J., Rolland, Ch.: Erfassung biogener Abfallmengen aus dem Gewerbe und der Lebensmittelindustrie in Wien, Studie des Umweltbundesamtes im Auftrag der Stadt Wien, MA22, MA48, Wien 2001 Seite 27 5 TB Hauer; Aufkommen an Küchenabfällen und Speiseresten in Vorarlberg, Studie im Auftrag des Gemeindeverbandes für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Vorarlberg, Februar 1995, Seite 10 6 bir (Hrsg.): Entwicklung einer methodischen Verfahrensweise zur Integration abfallwirtschaftlicher Aspekte in die Betriebsführung eines Krankenhauses, Bremen 1992 7
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.7 Erhebungsbogen 1.7.1 Online-Erhebungsbogen 8
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Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.7.2 Schriftlicher Erhebungsbogen an Gastronomie und Beherbergung 10
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Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 1.7.3 Schriftlicher Erhebungsbogen an Großküchen 14
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Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 2 Effizienzkontrolle 2.1 Begriffserklärung Im Jahr 2009 wurden in Vorarlberg acht Anlagen zur Hygienisierung getrennt gesammelter Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen betrieben. Vier Anlagen- betreiber haben die Rückstände bei den Anfallstellen selber abgeholt. Drei Anlagen haben die Rückstände zur Gänze von gewerblichen Sammelunternehmen geliefert bekommen, d.h. keine eigenen Sammlung durchgeführt. Ein Betrieb hat die Küchen- und Speiseabfälle aus dem familieneigenen Gastronomiebetrieb hygienisiert. Im Zuge der Überprüfung wurden folgende Daten kontrolliert: • Sammelmengen: Dies sind die tatsächlich im Kalenderjahr gesammelten und über die bestehenden Anlagen verwerteten Mengen. Diese Zahlen wurden von den Sammlern und Verwertern im Rahmen der Aufzeichnungspflichten gemeldet. • Mengenpotentiale: Diese wurden für den Bereich der gewerblichen Großküchen (Gast- ronomie und Beherbergung) über den Küchenumsatz, sowie für Krankenhäuser und Pflegeheime, als auch für die Kategorie der Altersheime und ähnlicher sozialer Einrich- tungen über die Bettenzahl abgeschätzt. • Gesamtmenge: Durch die Abgleichung der Mengenpotentiale mit der Hochrechnung der potentiellen Sammelmengen ergeben sich die Gesamtmengen als die errechneten An- fallsmengen an getrennt gesammelten Küchen- und Speiseabfällen aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg. • Sammeldefizit: Diese Defizite ergeben sich aus der Differenz zwischen den Sammel- mengen und der Gesamtmenge. Damit wird die Effizienz der Sammlung getrennt ge- sammelter Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen ausgedrückt. Die Gesamtmengen getrennt gesammelter Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen sind 1998 gegenüber den Schätzungen der Studie aus 1995 von ca. 4 Mio. kg/Jahr um ca. 8 % auf 4,3 Mio. kg/Jahr gestiegen. Derzeit liegt die Gesamtmenge bei etwa 6,2 Mio. kg/Jahr. Bei den im folgenden Bericht dargestellten Zahlen handelt es sich um Erhebungen, Abschät- zungen bzw. Hochrechnungen, die nicht vollständig die Genauigkeit haben können, wie die Zahlen es vorgeben. Trotzdem wurde darauf verzichtet, die einzelnen Zahlen händisch auf- zurunden, da sie zumeist mehreren Rechenschritten entspringen. 16
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 2.2 Einleitung Gemäß der "Entscheidung der Kommission vom 12. Mai 2003 betreffend Übergangsmaß- nahmen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Verwendung von Küchen- und Speiseabfällen der Kategorie 3 in für Schweine bestimmten Futtermitteln sowie hinsichtlich des Verbots der Verwertung innerhalb derselben Tierart bei der Fütterung von Schweinen mit Spültrank" durften Küchen- und Speiseabfälle der Kategorie 3 (Sautrank) unter Einhaltung der in der Entscheidung genann- ten Bedingungen in Österreich bis 31. Oktober 2006 verfüttert werden. Seit diesem Zeitpunkt gilt auch in Österreich die "Richtlinie 2001/89/EG des Rates vom 23. Oktober 2001 über Maßnahmen der Gemeinschaft zur Bekämpfung der klassischen Schweinepest" gemäß welcher (Artikel 24) die Verfütterung von Küchenabfällen an Schweine verboten ist. Auf Grund dieser Tatsache war es erforderlich, das von der Vorarlberger Landesregierung im Jahre 1995 erstellte „Konzept für die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg“ (Sautrankkonzept) dahingehend zu adaptieren. Seit 1. November 2006 werden die in Vorarlberg getrennt gesammelten Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen, welche seit 1996 gemäß dem „Konzept für die landwirtschaftliche Sautrankverwertung in Vorarlberg“, nach einer entsprechenden Hygienisierung (Erhitzung auf 95 °C, 30 min) an Schweine verfüttert wurden, gemäß der "Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 3. Okto- ber 2002 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte" nach innerstaatlichem Recht in einer Biogasanlage verarbeitet. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben, sind in Vorarlberg derzeit sieben landwirtschaftliche Biogasanlagen in Betrieb, welche nach entsprechender Hygienisierung durch ihre eigenen oder externen bestehenden Abkochanlagen, getrennt gesammelte Küchen- und Speiseabfäl- le aus Gastronomie und Großküchen verarbeiten können. Die Anlagen verfügen über ausrei- chend Kapazität um die in Vorarlberg anfallenden Mengen zu verarbeiten. Es besteht somit kein Bedarf weitere Verwertungskapazitäten zu schaffen. Sechs Hygienisierungsanlagen (Baujahr 1997-1999) konnten nicht über Kooperationen (Zusammenarbeit von bestehenden Hygienisierungsanlagen mit bestehenden Biogasanla- gen) in das neue Konzept eingebunden werden. Diese Anlagen wurden mit 31. Oktober 2006 stillgelegt. 17
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 2.3 Effizienz der getrennten Sammlung Die Effizienz (Sammelquote) ergibt sich aus dem Vergleich der ermittelten Gesamtmengen mit den jährlichen Sammelmengen. 18
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Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 * Wie aus den Tabellen 2 bis 11 ersichtlich ist, sind in den Bezirken Dornbirn, Bregenz und Feldkirch in manchen Jahren größere Mengen an Küchen- und Speiseabfällen gesammelt worden, als 1998 an anfallenden Gesamtmengen errechnet wurden. Diese Tatsache ist darauf zurück zu führen, dass die wirtschaftliche Entwicklung, und damit verbunden auch der Anfall an Küchen- und Speiseabfällen, sehr rasch vorangegangen sind. Bei den 1998 errechneten Gesamtmengen wurde der überproportionale Anstieg an Kaufkraftzuwachs und die Anzahl der Betriebsansiedelungen in diesen Regionen nicht ausreichend hoch ange- nommen. Die Sammelquoten wurden deshalb mit 100% angenommen, das heißt, dass die anfallende Gesamtmenge der gesammelten Menge gleichgesetzt ist. Die nunmehr durchgeführte Potentialerhebung hat ergeben, dass in Gastronomie und Groß- küchen in Vorarlberg derzeit eine Gesamtmenge von ca. 6.225 t Küchen- und Speiseabfäl- le pro Jahr anfällt. Davon wurden im Jahr 2009 etwa 4.840 t (ca. 78%) von gewerblichen Entsorgungsunter- nehmen getrennt gesammelt. Tabelle 12: Bezirksweiser Überblick über Sammelmengen 2009 [kg/Jahr] Bezirk Gesamtmengen Sammelmenge 2009 Defizit gesamt Sammelquote in % Bregenz 1.815.300 1.528.770 - 286.530 84,2 Dornbirn 1.429.500 1.262.160 - 167.340 88,3 Feldkirch 1.220.200 918.760 - 301.440 75,3 Bludenz 1.759.700 1.127.430 - 632.270 64,1 Gesamt 6.224.700 4.837.120 - 1.387.580 77,7 Von der Restmenge (Defizit) wurden etwa 1.260 t (ca. 20%) über die kommunale Samm- lung biogener Abfälle erfasst. Insgesamt wurden vom Potential (Gesamtmenge) an Küchen- und Speiseabfällen etwa 6.100 t (ca. 98%) getrennt erfasst und einer biologischen Verwertung (Vergärung) zu- geführt. Die restliche Menge von ca. 125 t (2%) wurde gemeinsam mit den Restabfällen gesammelt und über die kommunale Restabfalltonne entsorgt. 20
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Diagramm 1: Land Vorarlberg, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr] 6.500 .00 0 6.250 .00 0 6.000 .00 0 5.750 .00 0 5.500 .00 0 5.250 .00 0 5.000 .00 0 4.750 .00 0 4.500 .00 0 4.250 .00 0 4.000 .00 0 3.750 .00 0 3.500 .00 0 3.250 .00 0 3.000 .00 0 2.750 .00 0 2.500 .00 0 2.250 .00 0 2.000 .00 0 1.750 .00 0 1.500 .00 0 1.250 .00 0 1.000 .00 0 750 .00 0 500 .00 0 250 .00 0 000 .00 0 -250 .00 0 -500 .00 0 -750 .00 0 Gesamtmeng e -1.000 .00 0 Samme lmenge -1.250 .00 0 Bio ton ne -1.500 .00 0 Defizit -1.750 .00 0 -2.000 .00 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 21
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Diagramm 2: Bezirk Bregenz, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr] 2.00 0.0 00 1.90 0.0 00 1.80 0.0 00 1.70 0.0 00 1.60 0.0 00 1.50 0.0 00 1.40 0.0 00 1.30 0.0 00 1.20 0.0 00 1.10 0.0 00 1.00 0.0 00 90 0.0 00 80 0.0 00 70 0.0 00 60 0.0 00 50 0.0 00 40 0.0 00 30 0.0 00 20 0.0 00 10 0.0 00 00 0.0 00 -10 0.0 00 -20 0.0 00 -30 0.0 00 -40 0.0 00 -50 0.0 00 Gesamtmenge -60 0.0 00 -70 0.0 00 Sammelmenge -80 0.0 00 Defizit -90 0.0 00 -1.00 0.0 00 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Diagramm 3: Bezirk Dornbirn, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr] 2.000 .0 00 1.900 .0 00 1.800 .0 00 1.700 .0 00 1.600 .0 00 1.500 .0 00 1.400 .0 00 1.300 .0 00 1.200 .0 00 1.100 .0 00 1.000 .0 00 900 .0 00 800 .0 00 700 .0 00 600 .0 00 500 .0 00 400 .0 00 300 .0 00 200 .0 00 100 .0 00 000 .0 00 -100 .0 00 -200 .0 00 -300 .0 00 -400 .0 00 -500 .0 00 Gesamtmenge -600 .0 00 -700 .0 00 Sammelmenge -800 .0 00 Defizit -900 .0 00 -1.000 .0 00 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 22
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 Diagramm 4: Bezirk Feldkirch, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr] 2.000 .00 0 1.900 .00 0 1.800 .00 0 1.700 .00 0 1.600 .00 0 1.500 .00 0 1.400 .00 0 1.300 .00 0 1.200 .00 0 1.100 .00 0 1.000 .00 0 900 .00 0 800 .00 0 700 .00 0 600 .00 0 500 .00 0 400 .00 0 300 .00 0 200 .00 0 100 .00 0 000 .00 0 -100 .00 0 -200 .00 0 -300 .00 0 -400 .00 0 -500 .00 0 Gesamtmenge -600 .00 0 -700 .00 0 Sammelmenge -800 .00 0 Defizit -900 .00 0 -1.000 .00 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Diagramm 5: Bezirk Bludenz, Überblick über die Sammelmengen [kg/Jahr] 2.000 .0 00 1.900 .0 00 1.800 .0 00 1.700 .0 00 1.600 .0 00 1.500 .0 00 1.400 .0 00 1.300 .0 00 1.200 .0 00 1.100 .0 00 1.000 .0 00 900 .0 00 800 .0 00 700 .0 00 600 .0 00 500 .0 00 400 .0 00 300 .0 00 200 .0 00 100 .0 00 000 .0 00 -100 .0 00 -200 .0 00 -300 .0 00 -400 .0 00 -500 .0 00 Gesamtmenge -600 .0 00 -700 .0 00 Sammelmenge -800 .0 00 Defizit -900 .0 00 -1.000 .0 00 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 23
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 3 Sammlung und Abfuhr Wie bereits ausgeführt, wurden 2009 rund 4.840 t (78%) von gewerblichen Entsorgungsun- ternehmen erfasst und rund 1.260 t (20%) mit der kommunalen Sammlung biogener Abfälle. Die Abfallerzeuger haben sich dabei folgender Sammel- und Abfuhrsysteme bedient: Anteile nach Sammelmenge Sammel- und Abfuhrsysteme Beherbergung und Sozial- Krankenanstalten Gastronomie Einrichtungen Tanksystem mit Saugwagen 50% Behälter-Kipp- Wasch-System 37% 34% 50% Behältertauschsystem 30% 36% kommunale Sammlung biogener Abfälle 26% 8% unbekannt 7% 22% Tabelle 8: Marktanteile der verschiedenen Sammelsysteme 3.1 Gewerbliche Sammlung 3.1.1 Getrennte Sammlung und getrennte Abfuhr Die aus Gastronomie und Großküchen stammenden Küchen- und Speiseabfälle werden von gewerblichen Entsorgungsunternehmen mit unterschiedlichen Systemen als eigene Fraktion getrennt gesammelt und einer Vergärungsanlage zugeführt. Es gelten die Hygienebestim- mungen gemäß Tiermaterialienverordnung. 3.1.1.1 Behältertauschsysteme Der gefüllte Sammelbehälter (50 l, 60 l oder 120 l Kunststoff-Spannringfass) wird gegen einen leeren, gereinigten und zumindest einmal monatlich desinfizierten Behälter ausge- tauscht. Die Reinigung (mit Heißwasser z. B. Dampfstrahler) und Desinfektion (mit Desinfek- tionsmittel oder Behandlung mit Wasser ≥ 82 °C über 2 Minuten) der Sammelbehälter erfolgt im Sammel- oder Behandlungsbetrieb. 3.1.1.2 Behälter-Kipp-Wasch-System (Umleersystem) Der gefüllte Sammelbehälter (120 l oder 240 l Speiserestetonne mit dichtem Deckel) wird vor Ort mittels Seitenladefahrzeug entleert, mit Heißwasser (Dampfstrahler) gereinigt und zumin- dest einmal monatlich desinfiziert (Desinfektionsmittel). Der gereinigte Sammelbehälter ver- bleibt vor Ort. 3.1.1.3 Tanksystem mit Saugwagen Größere Gastronomiebetriebe und Großküchen verfügen über ein stationäres System zur Erfassung von Küchen- und Speiseabfällen. Es besteht aus einer Aufgabestation im Be- und Verarbeitungsraum (Küche) und einem Lagerbehälter (Tank) in einem tiefer liegenden Lager- raum. Die Küchen- und Speiseabfälle werden aus diesem Lagerbehälter mittels speziellen Saugfahrzeug abgeholt. Die Reinigung und Desinfektion des gesamten Sammel-, Lager- und Transportsystems hat den Vorgaben der Tiermaterialienverordnung zu entsprechen. 24
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 3.2 Kommunale Sammlung 3.2.1 Getrennte Sammlung und gemeinsame Abfuhr In Regionen, in denen keine gewerbliche Sammlung für Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen angeboten wird, oder aus logistischen und ökologischen Gründen nicht zweckmäßig ist, können diese im Rahmen der kommunalen Sammlung biogener Abfälle abgeführt werden. Die Erfassung dieser Abfälle erfolgt in einem eigenen Sammelbehälter. Es gelten die Hygienebestimmungen gemäß Tiermaterialienverordnung. 3.2.2 Gemeinsame Sammlung und gemeinsame Abfuhr Falls kleine Betriebe der Gastronomie zusammen mit privaten Haushalten an ein Abfuhrsys- tem ordnungsgemäß angeschlossen sind, ist es zulässig, die in geringen Mengen (max. 80 Liter/Woche) anfallenden Küchen- und Speiseabfälle zusammen mit den biogenen Sied- lungsabfällen im selben Behälter zu sammeln und abzuführen. Ein Nachweis (zB. Abfallge- bührenbescheid, Bestätigung der kommunalen Institution) über den ordnungsgemäßen An- schluss ist erforderlich. Anmerkung: Fallen Küchen- und Speiseabfälle in Kleinstbetrieben (< 8 Verabreichungsplät- ze, zB. Imbissstand) in derart geringen Mengen an, dass eine getrennte Erfassung und an- schließende biologische Behandlung nicht zweckmäßig ist, ist im Ausnahmefall die Entsor- gung über die kommunale Restabfalltonne zulässig. Hierfür ist eine Zustimmung der zustän- digen kommunalen Institution (z. B. Gemeinde, Abfallverband) erforderlich und der Abfallbe- sitzer (Unternehmer) hat gemäß § 9 Abs. 1 Z. 4 der Tiermaterialienverordnung die Zulässig- keit dieses Entsorgungsweges nachvollziehbar zu belegen. Unabhängig davon welches Sammel- und Abfuhrsystem verwendet wird, sind als Nachweis über die ordnungsgemäße Übergabe an einen befugten Sammler/Behandler Aufzeichnun- gen gemäß § 3 Abfallnachweisverordnung 2003, BGBl. II Nr. 618/2003 zu führen. 25
Küchen- und Speiseabfälle / Potentialabschätzung und Effizienzkontrolle Stand 2009 4 Verwertung (Vergärung) Die Gesamtanfallmenge an Küchen- und Speiseabfällen aus Gastronomie und Großkü- chen in Vorarlberg betrug im Jahr 2009 ca. 6.225 t. Die Sammelmenge aus der gewerblichen Sammlung von Küchen- und Speiseabfällen, ca. 4.840 t (78% der Gesamtanfallmenge) wurde nach einer Hygienisierung zur Nassvergärung in acht landwirtschaftliche Biogasanlagen eingebracht. Die Sammelmenge aus der kommunalen Sammlung biogener Abfälle, ca. 1.260 t (20% der Gesamtanfallmenge) wurde zur Trockenvergärung (thermophil) in eine ge- werbliche Biogasanlage eingebracht. Die restliche Menge von ca. 125 t (2% der Gesamtanfallmenge) wurde gemeinsam mit den Restabfällen gesammelt und über die kommunale Restabfalltonne entsorgt. Gesamtanfallmenge 2009 Küchen- und Speiseabfälle aus Gastronomie und Großküchen in Vorarlberg 6.225 t (100 %) Sammelmenge 2009 Sammelmenge 2009 Gewerbliche Sammlung Kommunale Sammlung Küchen- und Speiseabfälle Biogene Abfälle 4.840 t 1.260 t (78%) (20%) Hygienisierung (8 landw. Abkochanlagen) Nassvergärung Trockenvergärung (7 landw. Biogasanlagen) (1 gew. Biogasanlage) Sammelmenge 2009 Kommunale Sammlung Restabfälle 125 t (2%) Abbildung 4: Mengenflussdiagramm der Küchen- und Speiseabfälle [kg/Jahr] 26
Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A-6901 Bregenz www.vorarlberg.at Tel: +43(0)5574/511-0 Fax: +43(0)5574/511-20095 E-Mail: land@vorarlberg.at
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