Rede Werkleiter Andreas Uhler zur Beschlussfassung des Wirtschaftsplans 2020 am 13.12.2019 - es gilt das gesprochene Wort

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                      Rede Werkleiter Andreas Uhler
      zur Beschlussfassung des Wirtschaftsplans 2020 am 13.12.2019
                     - es gilt das gesprochene Wort -

Stadt Sinsheim
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Herr Oberbürgermeister Albrecht,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ein für Sinsheim ereignisreiches Jahr 2019 neigt sich dem Ende entgegen –
und ein sicherlich noch bedeutenderes Jahr 2020 steht unmittelbar vor
der Türe.

Neben einer massiven Investitionstätigkeit werden die Stadtwerke bis zum
Jahreswechsel wieder rund 1,9 Mio. m³ Trinkwasser an die Kunden
abgegeben haben. Zum Wohle unserer Umwelt werden wir in unseren drei
eigenen Kläranlagen ca. 7 Mio. m³ Abwasser gereinigt und in die
Gewässer zurückgegeben haben. Den knapp 110.000 Besuchern unseres
schönen Freibades wurde an den 153 Öffnungstagen eine saubere und
gepflegte Anlage präsentiert – die Parkhäuser und Parkplätze wurden in
Schuss gehalten.
Daneben haben wir auf dem Womopark Sinsheim bis zum Jahresende ca.
6.700 Wohnmobile beherbergt – zum dritten Mal in Folge eine Steigerung
in Höhe von 20% gegenüber dem Vorjahr.

Tagesgeschäft für die Stadtwerke … und dennoch eine sich täglich
wiederholende Herausforderung, welche nur durch ein starkes Team, mit
großen Engagement von jedem einzelnen und einer starken Identifikation
mit den Aufgaben zu bewältigen ist.

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Deshalb möchte ich auch in diesem Jahr die Gelegenheit nutzen, gleich
zu Beginn allen engagierten Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke für
den großen Einsatz – häufig rund um die Uhr – ganz herzlich zu danken.

Nun aber zum vorliegenden Wirtschaftsplan des Jahres 2020:

Ein zentraler Punkt im Zusammenhang mit der Erstellung und
Verabschiedung der Wirtschaftspläne der Stadtwerke betrifft natürlich
unsere Haupt-Einnahmequelle: die Gebühren.

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Die Eintrittspreise in unser Freibad wurden mit Abschluss der
Sanierungsarbeiten zur Saison 2018 erhöht – und bleiben auch zur
anstehenden Saison 2020 unverändert.
Ein Freibad kann mit den Eintrittsentgelten aber nur einen kleinen Teil der
Kosten decken. Im Wirtschaftsplan 2020 sind rd. 250.000 € Eintrittsgebühren
veranschlagt – diese decken aber gerade einmal ca. 1/5 der
Aufwendungen. Mit 267.000,- € erhalten wir von der THERMEN & BADEWELT
nochmal etwa den gleichen Betrag als Betriebskostenzuschuss. Den
größten Teil der Kosten des Freibades trägt aber der Kernhaushalt der
Stadt Sinsheim:
Im Jahr 2020 kalkulieren wir mit einem Zuschussbedarf i.H.v. 978.000 €.
Damit lässt sich die Stadt Sinsheim diese äußerst wichtige und schöne
Freizeiteinrichtung im kommenden Jahr knapp 1 Mio. € kosten! Hierfür
mein ausdrücklicher und herzlicher Dank an Sie alle!

Orientieren sich die Gebühren im Freibad ausschließlich an sozialen
Gesichtspunkten, sieht dies im Bereich der Wasserversorgung und
Abwasserbeseitigung natürlich völlig anders aus. Hier folgen die „Preise“
alleine den entstehenden Kosten.

Die Schmutzwassergebühren werden zum 01.01.2020 von bisher 2,36 € je
m³ auf 1,85 € je m³ reduziert. Im Gegenzug werden die
Niederschlagswassergebühren von 0,21 € je m² auf 0,42 € je m² steigen. In
Summe werden sich die Gebühreneinnahmen der Abwasserbeseitigung
damit nicht verändern. Dennoch wird es im Einzelfall zu größeren
Abweichungen gegenüber heute kommen. Grundstücke mit im Verhältnis
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zum Schmutzwasseranfall bzw. zur Anzahl der Bewohner
überdurchschnittlich versiegelten Flächen werden stärker belastet – im
Gegenzug werden Grundstücke mit im Verhältnis zu den Bewohnern eher
geringer Versiegelung – dies betrifft beispielsweise den
Geschosswohnungsbau – entlastet werden.

Vor einem Jahr sind wir noch davon ausgegangen, dass auf Grund der
erwarteten Kostenentwicklung im Bereich der Wasserversorgung zum
01.01.2020 eine Gebührenerhöhung erforderlich werden wird. Desto
erfreuter sind wir deshalb, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass die
Frischwassergebühren im Jahr 2020 noch einmal unverändert bei 1,78 €
pro m³ bleiben werden. Allerdings letztmals. Zum 01.01.2021 wird eine
Erhöhung der Wassergebühren auf Grund

    der massiven Investitionen im Bereich der Leitungserneuerungen,
    der sukzessiven Sanierung unserer Hochbehälter,
    der Neustrukturierung unserer Wasserbeschaffung und
     Wasserverteilung sowie
    durch den schrittweisen Neubau der Betriebsstätten in der Dührener
     Straße

unvermeidbar sein.

Das Gesamtvolumen des Wirtschaftsplans liegt im Jahr 2020 bei knapp
26,5 Mio. € – und ist somit 2 Mio. € höher gegenüber dem Volumen der
Vorjahre.

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Das Volumen des Erfolgsplans beträgt dabei knapp 17,8 Mio. € – dies
entspricht einer insbesondere inflationsbedingten Erhöhung ggü. dem
Vorjahr um ca. 900.000 € – oder 5,3 %.

Unverändert im Vergleich zu den Vorjahren entfällt hiervon etwa die
Hälfte der Aufwendungen auf den Bereich Material und Personal – oder in
absoluten Zahlen:
Als Summe aus Material- und Personalaufwendungen der Stadtwerke
werden im Jahr 2020 ca. 9,7 Mio. € benötigt. Im Vorjahr lag dieser Wert bei
8,8 Mio. €.

Die Aufwendungen für Zinsen sind weiter rückläufig und für das Jahr 2020
mit 1.790.000 € veranschlagt – nochmals 60.000 € weniger als im Jahr 2019
– und das bei einer weiter ansteigenden Verschuldung. Damit haben die
Zinsaufwendungen bei den Stadtwerken seit Jahren durch die drastische
Reduzierung des Zinsniveaus eine fallende Tendenz.

Auch im Jahr 2020 werden die Stadtwerke sog. „Sonstige Erträge“
erhalten. Diese setzen sich zum einen aus einer Gewinnausschüttung auf
Grund der Beteiligung an der Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH &
Co. KG und zum anderen aus dem Betriebskostenzuschuss der THERMEN
& BADEWELT Sinsheim für das Freibad zusammen. Im Jahr 2020 erwarten
wir hier in Summe einen Betrag in Höhe von 496.000 € - gegenüber 2019
nochmals eine leichte Steigerung um 7.000 €.

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Neben dem laufenden Betrieb werden seitens der Stadtwerke auch im
Jahr 2020 wieder enorme Beträge in die Infrastruktur Sinsheims investiert:

Etwa 2,0 Mio. € fließen dabei in die Erneuerung des bestehenden Wasser-
und Abwassernetzes.

Dabei ist im kommenden Jahr beispielsweise die Kanalesanierung von
Teilbereichen der Mühstraße in Reihen, die Sanierung der Ableitung eines
Regenüberlaufs in Rohrbach oder auch die Sanierung einer Bahnquerung
unseres sog. Südsammlers in Sinsheim erforderlich.
Soweit möglich werden diese Kanalsanierungen in geschlossener
Bauweise – also mit sog. Inlinern – durchgeführt. Dies spart Geld und Zeit –
und ist damit auch insbesondere für die Anlieger und den Verkehrsfluss
weniger belastend.

Wasserleitungserneuerungen bzw. die Erneuerung von Hausanschluss-
leitungen sind u.a. in der Straße Am Schäfersbruch in Sinsheim, in der
Hinterdorfstraße in Ehrstädt, in der Froschbergstraße in Hasselbach und in
der Heidelberger und Münchner Straße in Hilsbach geplant.
Im Jahr 2020 steht auch noch der Abschluss der Erneuerung einer
Bahnquerung unserer Förderleitung zum Hochbehälter Burghälde an. Eine
Maßnahme, die in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband
Hochwasserschutz im Zuge des Ilvesbachausbaus durchgeführt wurde
und wird. Alleine für diese räumlich betrachtet eher kleine Maßnahme
mussten 300.000 € eingeplant werden.

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• Bei der Neuordnung und Sicherung der Wasserversorgung steht im
    kommenden Jahr u.a. der Bau der neuen Einspeiseleitung für
    Bodensee-Wasser in den Hochbehälter Burghälde an. Daneben stehen
    Planungs- und erste Bauarbeiten für den 4. Bauabschnitt des Neubaus
    der Stadtwerke in der Dührener Straße auf dem Programm. Für diese
    beiden Maßnahmen sind für das Planjahr 2020 insgesamt 1,3 Mio. €
    veranschlagt.

• Daneben werden u.a. Erneuerungen im Bereich der Fernwirktechnik
    durchgeführt und die Brunnenpumpen mit Frequenzumformern
    ausgerüstet, um die Grundwasserentnahme feiner justieren zu können.

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• Weiter geht es im Jahr 2020 auch bei der Mammutaufgabe des
    Umbaus und der Sanierung der Kläranlage in Sinsheim. Beim dritten
    Bauabschnitt wird der Zulaufrechen, die Sandfangumgehung sowie das
    Belebungs- und Nachklärbecken umgebaut. Hierfür ist im Jahr 2020 ein
    weiterer Ansatz in Höhe von 1,2 Mio. € eingestellt, nachdem im Jahr
    2019 bereits 1,0 Mio. € veranschlagt wurden.

• Und zur wirtschaftlichen Erfüllung der täglichen Arbeiten müssen neben
    den baulichen auch die sonstigen technischen Voraussetzungen
    vorhanden sein. Im Jahr 2020 werden dabei für den Erwerb von
    beweglichen Anlagegütern 489.000,- € bereitgestellt. Wie in den
    Vorjahren entfallen hiervon etwa 70% auf den Bereich Wasserversor-
    gung mit Tiefbau.

• Nach Abschluss der grundlegenden Sanierung des Freibads stehen dort
    nun jährlich nur noch kleinere Umbauarbeiten bzw. Anpassungen an
    den technischen Stand an. Neben Umbauten im Bereich der
    Wasseraufbereitung im Zuge der Unfallverhütungsvorschriften wird 2020
    die Anbindung der Niederspannverteilung an die Prozessleittechnik
    erneuert. Hierfür wurden zusammen 95.000 € veranschlagt.

Und mit der auf Mitte 2020 geplanten Fertigstellung des Parkhauses an der
Dr.-Sieber-Halle – welches über die Stadtwerke Sinsheim Versorgungs
GmbH & Co. KG erstellt und betrieben wird – wird ein weiterer großer

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Schritt zur Lenkung des Parksuchverkehrs und zur Stärkung der Einkaufs-
Innenstadt erledigt sein.

Zusammen addieren sich die Investitionen des Eigenbetriebs Stadtwerke
im Jahr 2020 auf eine stolze Summe:

Beachtliche 5.650.000 € werden die Stadtwerke lokal in die Erneuerung
und Stärkung der Infrastruktur Sinsheims investieren.

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Die Finanzierung eines Eigenbetriebs unterliegt strengen Vorschriften. So ist
es rechtlich z.B. nicht möglich, mit den Wasser- oder Abwassergebühren
Gewinne zu erwirtschaften, um mit diesen Gewinnen dann
Baumaßnahmen zu finanzieren. Und da die Abschreibungen,
Baukostenzuschüsse und Kostenbeteiligungen Dritter nur einen Teil der
Ausgaben des Vermögensplans decken, muss der verbleibende Betrag
über Darlehen finanziert werden.

Abschreibungen, Baukostenzuschüsse und Kostenbeteiligungen Dritter
werden bei den Stadtwerken Sinsheim im Jahr 2020 in einer Höhe von ca.
5,2 Mio. € erwartet. Nach Deckung der sonstigen Ausgaben des
Vermögensplanes stehen von diesen Einnahmen dann noch ca. 1,75 Mio.
€ zur Finanzierung von Investitionen zur Verfügung. Für die Finanzierung der
verbleibenden Investitionen wird im Jahr 2020 deshalb eine
Kreditaufnahme in Höhe von voraussichtlich 3.449.000,- € erforderlich sein.
Dieser Kreditaufnahme stehen dann noch Tilgungen in Höhe von
2.108.000 € gegenüber, sodass die Netto-Neuverschuldung bei
voraussichtlich 1.341.000 € liegen wird.

Unter Berücksichtigung, dass die gerade in diese Woche vorgenommene
Darlehensaufnahme auf Basis der Ermächtigung aus dem Jahr 2018 um
702.000 € unter dem damaligen Ansatz geblieben ist und unterstellt man,
dass im kommenden Jahr sämtliche Darlehen aus den
Kreditermächtigungen 2019 und 2020 aufgenommen werden, beträgt der
Schuldenstand der Stadtwerke Sinsheim zum Ende des Jahres 2020 knapp
70,5 Mio. €. Tatsächlich wird er aber niedriger liegen, da die Darlehen im

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Sinne der Einheitskasse immer erst aufgenommen werden, sobald der
entsprechende Bedarf besteht.

In Summe ergibt sich ein Gesamtvolumen des Vermögensplans in Höhe
von 8.675.000 €.

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Die Eckdaten des Wirtschaftsplans – hier nochmals in der zur
Beschlussfassung vorgelegten Satzung zusammengefasst – stellen sich wie
folgt dar:

Volumen Erfolgsplan                       17.786.000,- €
Volumen Vermögensplan                      8.675.000,- €
Gesamtbetrag Kreditaufnahmen               3.449.000,- €

Höchstbetrag der Kassenkredite
- wie bereits in den Vorjahren -            2.500.000,- €

Abschließend möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen
Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke bedanken, welche sich rund um
die Uhr und bei jedem Wetter dafür einsetzen, dass einige der zentralsten
Einrichtungen der Daseinsvorsorge der Stadt Sinsheim möglichst
reibungslos funktionieren – und natürlich bei Ihnen allen für das jederzeit
entgegengebrachte Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit.

Im Namen der Stadtwerke Sinsheim wünsche ich Ihnen und Ihren Familien
ruhige und besinnliche Weihnachtstage und alles Gute für das
kommende, äußerst spannende Jahr 20-20.

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