Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace

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Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
Schadstoffe
in Migros-
Kinder-
jacken
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
Impressum
Herausgeber: Greenpeace Schweiz
Heinrichstrasse 147, Postfach, CH-8031 Zürich
Tel. +41 44 447 41 41, Fax +41 44 447 41 99
gp@greenpeace.ch, www.greenpeace.ch
Autorin und Redaktion: Mirjam Kopp
Fotos: Greenpeace / Hina Strüver / Marcus Meyer / Lu Guang
Bildredaktion: Manù Hophan
Gestaltung: Jonas Scheu, Amrit Medias Sàrl
Stand 3/2013
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
Inhalt
1   Zusammenfassung                                                          04

2   Einleitung                                                               05

     2.1 Die Wasserverschmutzung durch die Textilindustrie
          ist ein Problem von globaler Tragweite                             05
     2.2 Kleider können auch ohne Gifte produziert werden                    05

3   Probennahme und Methoden                                                 06

     3.1 Was wurde getestet?                                                 06
     3.2 Wie wurde getestet?                                                 06

4   Ergebnisse                                                               07

     4.1 Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate                              07
     4.2 Weichmacher (Phthalate)                                             08
     4.3 Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC)                           11
     4.4 Weitere Schadstoffe                                                 11

5   Schlussfolgerungen und Forderungen                                       12

     5.1 Testergebnisse zeigen: Migros hat ein Problem
          mit Schadstoffen in Höchstkonzentrationen                          12
     5.2 Migros sieht sich selbst als globaler Vorreiter                     12
     5.3 Zusammen mit anderen Firmen kann Migros einen relevanten Beitrag
          leisten, die globale industrielle Wasserverschmutzung zu stoppen   13
     5.4 Greenpeace-Forderungen an Migros                                    13

6   Anhang                                                                   15

                                                                              3
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
1. Zusammenfassung
Greenpeace hat erneut Migros-Kinderjacken getestet und alarmierend hohe Konzentrationen
von Weichmachern (Phthalaten) gefunden. Die neuen Ergebnisse bestätigen, dass Migros sofort
Massnahmen ergreifen muss, um gefährliche Chemikalien wie Alkylphenolethoxylate, Weichma-
cher und per- und polyfluorierte Chemikalien aus allen Migros-Textilien zu verbannen.

Aufgrund der Testresultate der am 14.                                allein, überschreiten diese Grenzwer-                          industriellen Wasserverschmutzung
Februar veröffentlichten Greenpeace-                                 te um das 280 bis 600-fache. Die                               ein. Grossverteiler und Modemarken
Studie «Schadstoffe in Textilien1», hat                              Phthalatsummen in den Anhängern                                haben durch ihre globalen Lieferketten
Migros eine Kinder-Regenjacke der                                    beliefen sich sogar auf 74, 60 und 41                          die Möglichkeit, bei globalen Lösungen
Eigenmarke Trevolution aus dem Sorti-                                Massenprozent. Phthalate können das                            mitzuwirken, gefährliche Stoffe aus
ment genommen. Die Kinder-Regen-                                     Hormonsystem stark beeinflussen und                            ihren Produkten zu verbannen und ihre
jacke enthielt hohe Konzentrationen                                  zu Unfruchtbarkeit oder Übergewicht                            Lieferketten von gefährlichen Umwelt-
von umwelt- und gesundheitsschäd-                                    führen. Sie sind häufig in menschlichem                        giften zu befreien. Weltweit haben be-
lichen Weichmachern (Phthalate) und                                  Gewebe zu finden, unter anderem im                             reits 17 Firmen7, darunter auch Coop,
per- und polyfluorierten Chemikalien.                                Blut, in der Muttermilch und als Stoff-                        eine Detox-Verpflichtung unterzeichnet,
Migros kommunizierte, diese Jacke                                    wechselprodukte im Urin5; dabei sind                           mit dem Ziel, bis spätestens 2020 auf
entspreche nicht den Migros-Qualitäts-                               die berichteten aufgenommenen Men-                             eine giftfreie Produktion umzustellen.
kriterien.2                                                          gen bei Kindern erheblich höher.6                              Jede Firma hat dabei einen individuel-
Für die vorliegende Studie, wurden drei                              Ausserdem wurden in allen drei getes-                          len Massnahmenkatalog zusammenge-
weitere Kinderjacken der Migros-Ei-                                  teten Kinderjacken Nonylphenoletho-                            stellt, mit einem ehrgeizigen Zeitplan,
genmarke Trevolution untersucht: eine                                xylate (NPE) nachgewiesen. NPE bauen                           bis wann die gefährlichsten Chemi-
Regenjacke und zwei Softshelljacken.                                 sich zu Nonylphenol (NP), einer giftigen,                      kaliengruppen vollständig eliminiert
Laut Etiketten wurden alle drei Kinder-                              persistenten und hormonell wirksamen                           werden. Coop wird beispielsweise
jacken in China hergestellt.                                         Chemikalie ab. Zwei der drei Kinderja-                         noch dieses Jahr Alkylphenolethoxylate
Die Ergebnisse sind brisant: Die                                     cken enthielten zusätzlich Perfluoroc-                         und per- und polyfluorierte Chemikalien
gemessenen Konzentrationen von                                       tansäure (PFOA), die zur Gruppe der                            (PFC) aus der gesamten Produktions-
Weichmachern (Phthalate) in allen drei                               per- und polyfluorierten Chemikalien                           kette verbannen.8
Kinderjacken sind um den Faktor 10                                   (PFC) gehört. PFOA ist in der Umwelt                           Obwohl Greenpeace Migros seit Juni
höher als in der Kinder-Regenjacke,                                  nicht abbaubar, schädigt die Fortpflan-                        2012 mehrmals aufgefordert hat, eine
welche Migros bereits aus dem Sor-                                   zung (reproduktionstoxisch) und steht                          Detox-Verpflichtung abzugeben, hat sie
timent genommen hat. Die höchsten                                    im Verdacht, das Hormonsystem zu                               dies bis anhin immer abgelehnt. Anfang
Konzentrationen von Weichmachern                                     beeinflussen.                                                  März publizierte die Migros auf ihrer
wurden in den Anhängern der Reiss­                                   Die Ergebnisse der vorliegenden Studie                         «Generation M»-Website ein neues Ver-
verschlüsse nachgewiesen. Dies ist                                   zeigen, dass Migros durch den Rück-                            sprechen, dass sie bis Ende 2017 alle
besonders alarmierend, da diese An-                                  zug der einen Trevolution-Kinder-Re-                           Textilien der Migros-Eigenmarken nach
hänger von den Kindern gerne in den                                  genjacke das Problem nicht gelöst hat                          ihren Eco-Richtlinien herstellen wird.9
Mund genommen werden.                                                und dass diese eine Kinderjacke nicht                          Doch dem Versprechen fehlt ein
Zum Vergleich: Für Spielzeuge generell                               die einzige im Migros-Sortiment ist,                           konkreter, ehrgeiziger Massnahmen-
und für solche, die von Kindern in den                               die nicht den Migros-Qualitätskriterien                        katalog mit einem Zeitplan. Solange
Mund genommen werden können,                                         entspricht. Damit Migros ihren Kun-                            Migros keine Massnahmen ergreift und
  gibt es in der Schweiz einen gesetzli-                             den saubere Textilien ohne gefährliche                         sich klare Ziele setzt, bis wann sie NPE,
chen Grenzwert für sechs bestimmte                                   Schadstoffe garantieren kann, braucht                          Phtha- late und PFC aus allen Eigen-
Phthalate von 0,1 Massenprozent.3,4                                  es eine ganzheitlichere Lösung.                                marken verbannt, müssen Migros-Kun-
Die in den Anhängern der drei unter-                                 Mit der internationalen Kampagne De-                           dinnen und Kunden davon ausgehen,
suchten Kinderjacken gefundenen,                                     tox («Entgiften») setzt sich Greenpeace                        dass Migros bis 2017 weiterhin Kinder-
extrem hohen Konzentrationen von 28,                                 seit 2011 für eine saubere Textilher-                          jacken mit hohen Schadstoffkonzentra-
38 und 60 Massenprozent von DEHP                                     stellung und einen Stopp der globalen                          tionen verkauft.

1   http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Publikationen/Chemie/Report-Schadstoffe-in-Textilien   5 Colon I, Caro D, Bourdony CJ & Rosario O (2000). Identification of phthalate esters in the
2   «Migros reagiert, Giftalarm bei Kinderjacken», 20 Minuten, 15. Februar 2013                     serum of young Puerto Rican girls with premature breast development. Environmental Health
                                                                                                    Perspectives 108(9): 895–900
3 Verordnung des EDI vom 15. August 2012 über die Sicherheit von Spielzeug (Spielzeug-
verordnung, VSS) http://www.admin.ch/ch/d/sr/c817_023_11.html                                       6 Koch HM, Preuss R & Angerer J (2006). Di(2-ethylhexyl)phthalate (DEHP): human metabo-
                                                                                                    lism and internal exposure – an update and latest results. Int. J. Androl. 29: 155–165
4 Verordnung des EDI vom 23. November 2005 über Gegenstände für den Schleimhaut-,
Haut- und Haarkontakt sowie über Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge und Scherzartikel                7   http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Kampagnen/Chemie/Detox/Detox-Timeline
(Verordnung über Gegenstände für den Humankontakt), SR-Nummer 817.023.41                            8 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/News_Stories/Newsblog/coop-entgiftet-
                                                                                                    migros-droht-greenpeace-mit-ju/blog/43967
4
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
2. Einleitung
2.1 Die Wasserverschmutzung                                   aus Textilien entweichen ebenfalls in                    Der grösste Schweizer Grossvertei-
durch die Textilindustrie ist ein                             die Umwelt, auch dann noch, wenn die                     ler Migros hat es bis anhin mehrmals
Problem von globaler Tragweite                                Textilien längst auf einer Mülldeponie                   abgelehnt, eine Detox-Verpflichtung
                                                              liegen.                                                  umzusetzen, und stattdessen Anfang
Der Einsatz von umwelt- und ge-                                                                                        März ein «Generation M»-Versprechen
sundheitsschädlichen Chemikalien                              2.2   Kleider können auch                                abgegeben, bis 2017 alle Textilien der
ist in der globalen Textilproduktion                          ohne Gifte produziert werden                             Migros-Eigenmarken nach den eigenen
weit verbreitet. Mehrere Studien von                                                                                   Eco-Richtlinien herzustellen.16 Damit
Greenpeace haben dies aufgezeigt,                             Mit der 2011 gestarteten, internatio-                    sieht sich Migros selbst als globale Vor-
wie beispielsweise der grosse Textilien-                      nalen Kampagne Detox («Entgiften»)                       reiterin. Die Testergebnisse der bisher
Test «Giftige Garne», in welchem 141                          setzt sich Greenpeace für eine saubere                   untersuchten Migros-Textilien zeigen
Kleidungsstücke von 20 internationalen                        Textilherstellung ein und fordert alle Un-               aber deutlich, dass das «Generation
Modemarken getestet wurden.10 Am                              ternehmen, die Textilien verkaufen, auf,                 M»-Versprechen nicht genug ist, weil
meisten betroffen vom häufigen Einsatz                        gefährliche Chemikalien zu verbannen                     Migros damit noch bis Ende 2017 nicht
gefährlicher Chemikalien bei der heu-                         und durch ungefährliche Alternativen                     garantieren kann, dass ihre Textilien frei
tigen Massenproduktion von Textili-                           zu ersetzen. Bis heute haben bereits                     sind von den gefährlichsten Chemikali-
en sind die mehrheitlich asiatischen                          17 internationale Modeunternehmen                        engruppen NPE, Phthalaten und PFC.
Produktionsländer. Die Auswirkungen                           und Grossverteiler, darunter als ers-
der industriellen Wasserverschmutzung                         te Schweizer Firma auch Coop, eine                       Ausserdem enthält das «Generation
für Mensch und Umwelt hat Green-                              Detox-Verpflichtung unterzeichnet und                    M»-Versprechen von Migros keine
peace nach jahrelangen Recherchen                             versprochen, bis spätestens 2020                         Angaben zur Offenlegung von Ab-
in mehreren Studien aufgedeckt und                            alle gefährlichen Chemikalien aus der                    wasserdaten. Die Menschen in den
dokumentiert.11,12,13 Doch das Problem                        gesamten Produktionskette zu eliminie-                   Produktionsländern haben ein Recht zu
ist von globaler Tragweite, denn die                          ren.15                                                   erfahren, mit welchen Chemikalien das
Textilindustrie liefert Kleidung, die ge-                                                                              Abwasser «ihrer» Textilfabrik belastet
fährliche Chemikalien enthält, an Märkte                      Jede Firma hat dabei einen individuel-                   ist. Migros muss Informationen, welche
rund um die Welt (einschliesslich in die                      len Massnahmenkatalog zusammenge-                        Chemikalien in der Produktion von
Schweiz und in EU-Länder, die diese                           stellt, mit einem ehrgeizigen Zeitplan,                  Migros-Textilien verwendet und in die
Chemikalien in der eigenen Textilproduk-                      bis wann die gefährlichsten Chemikali-                   Abwässer eingeleitet werden, öffentlich
tion verbieten). Verbraucher werden zu                        engruppen vollständig eliminiert werden                  zugänglich machen. Diese Transparenz
unwissenden Komplizen im Kreislauf der                        sollen. Die Vorreiter unter ihnen verban-                gegenüber der lokalen Bevölkerung
toxischen Wasserverschmutzung, wenn                           nen die drei gefährlichsten Chemikali-                   in den Produktionsländern sollte eine
sie ihre neue Kleidung waschen. Ein                           engruppen Alkylphenolethoxylate, per-                    Selbstverständlichkeit sein. Migros hat
Greenpeace-Test hat aufgezeigt, dass                          und polyfluorierte Chemikalen (PFC)                      zwar in einem Brief an Greenpeace
ein hoher Anteil der NPE-Rückstände                           und Weichmacher noch in diesem Jahr.                     geschrieben, dass sie ihre Lieferanten
in Kleidung bei der Haushaltswäsche                           Zusätzlich werden sie von bis zu 80                      dazu auffordern wird, diese Daten auf
herausgewaschen wird und auch in                              Prozent ihrer Lieferkette offenlegen,                    einer Online-Plattform zu veröffent-
Gewässern der Schweiz und Europas                             welche Chemikalien in der Herstellung                    lichen, sie hat aber keine Angaben
ist feststellbar.14 Auch andere wasser-                       von Produkten verwendet und in Ab-                       gemacht, bis wann und mit wie vielen
lösliche Textilchemikalien werden auf                         wässer eingeleitet werden.                               Lieferanten sie dies tun wird.
diese Weise ausgewaschen. Phthalate

9 http://www.migros.ch/generation-m/de/nachhaltigkeit/generation-m/was-wir-heute-tun/   13 http://www.greenpeace.org/international/en/publications/Campaign-reports/Toxics-
versprechen-konsum/eco.html                                                             reports/Toxic-Threads-Under-Wraps/
10 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Publikationen/Chemie/Giftige-Garne          14 http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/
11 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Publikationen/Chemie/Schmutzige-Wasche      20110713-Schmutzige-Waesche-China-Detox.pdf
12 http://www.greenpeace.org/international/en/publications/Campaign-reports/Toxics-     15 http://www.greenpeace.org/international/en/campaigns/toxics/water/detox/Detox-Timeline
reports/Putting-Pollution-on-Parade                                                     16 http://www.migros.ch/generation-m/de/nachhaltigkeit/generation-m/was-wir-heute-tun/
                                                                                        versprechen-konsum/eco.html

                                                                                                                                                                                 5
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
3. Probennahme und Methoden
3.1    Was wurde getestet?                3.2   Wie wurde getestet?

Greenpeace hat im Februar 2013            Alle Proben wurden auf Alkylphenol­
drei Kinder-Regenjacken der Migros-       ethoxylate, Alkylphenole, Weichmacher
Eigenmarke Trevolution eingekauft. Die    (Phthalate), Schwermetalle und aro-
Produkte wurden laut Etiketten in China   matische Amine untersucht. In einem
produziert. Unmittelbar nach dem Kauf     zweiten Labor wurden sie auf eine
wurden sie in kontaminationsfreie PE-     umfangreiche Liste von perfluorierten
Beutel verpackt und bei Greenpeace        Verbindungen, darunter Perfluorcar-
registriert und fotografiert. Danach      bonsäuren wie PFOA und -sulfonsäu-
wurden sie in zwei unabhängige Labore     ren wie PFOS untersucht.
geschickt und dort untersucht.

6
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
4. Ergebnisse
4.1 Alkylphenole und                                              nylphenol (NP) abgebaut werden. NPE                             stellt, unter anderem für die Produktion
Alkylphenolethoxylate                                             werden in der Textilindustrie vor allem                         von NPE. Nach der Verwendung kön-
                                                                  zum Waschen während des Färbens                                 nen sich NPE wieder zu NP zersetzen,
In allen getesteten Kinderjacken waren                            genutzt. Wenn NPE in Kläranlagen oder                           aus dem sie hergestellt wurden. NP
Nonylphenolethoxylate (NPE) nach-                                 direkt in die Umwelt gelangen, werden                           ist persistent, bioakkumulativ und
weisbar. Zwei davon enthielten deutli-                            sie zu Nonylphenol abgebaut. In der                             toxisch und kann das Hormonsystem
che Konzentrationen von über 100 mg/                              Schweiz ist die Verwendung von Alkyl-                           stören.18,19 NP reichert sich im Gewebe
kg NPE sowie zusätzlich das Abbau-                                phenolethoxylaten seit Inkrafttreten der                        von Fischen und anderen Organismen
produkt von NPE – Nonylphenol (NP).                               Stoffverordnung 1986 in Textilwasch-                            an – je höher das Lebewesen in der
NP ist persistent, bioakkumulativ sowie                           mitteln untersagt, wenn ihr Massen-                             Nahrungskette steht, desto stärker ist
toxisch (PBT) und kann in das Hor-                                gehalt 0,1% oder mehr beträgt. 2005                             seine Konzentration. NP wurde auch
monsystem von Tieren und Menschen                                 wurde das Verbot auf weitere Produkte                           in menschlichem Gewebe nachgewie-
eingreifen. Die detaillierten Ergebnisse                          wie Reinigungsmittel, Textilverarbei-                           sen.20
zu Alkylphenolen und Alkylphenoletho-                             tungsmittel oder Kosmetika erwei-
xylaten sind in Tabelle 1 ersichtlich.                            tert.17 Beschränkungen für importierte                          Zusätzliche ausführliche Informationen
                                                                  Textilien, die aus Ländern ausserhalb                           zu NPE und NP sind in der Greenpeace-
Nonylphenolethoxylate (NPE) zählen                                der EU stammen, müssen jedoch noch                              Studie «Schmutzige Wäsche III» 21 zu
zu den Alkylphenolethoxylaten, sind                               ausgearbeitet werden.                                           finden.
stark umweltgefährdend und sollten                                Nonylphenol (NP) wird für zahlreiche
nicht nachweisbar sein, da sie zu No-                             spezielle Industrieanwendungen herge-

Tabelle 1: Ergebnisse der Untersuchung auf Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate

  Marke                                                                             Trevolution                           Trevolution                             Trevolution

  Produktbezeichnung                                                               Jacke bunt                            Jacke lila                             Jacke blau
                                                                                Mischprobe Textil                     Mischprobe Textil                      Mischprobe Textil
                                                                                                                      mit Fleecejacke                        mit Fleecejacke

                                                                                        mg/kg                                mg/kg                                   mg/kg

  Nonylphenole                                                                            18                                   n.n.                                     12

  Oktylphenole                                                                            n.n.                                 n.n.                                    n.n.

  Nonylphenolethoxylate                                                                   120                                   26                                     120

  Oktylphenolethoxylate                                                                   n.n.                                 n.n.                                    n.n.

n.n. = nicht nachweisbar

17 Verordnung vom 18. Mai 2005 zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten               20 Lopez-Espinosa MJ, Freire C, Arrebola JP, Navea N, Taoufiki J, Fernandez MF, Ballesteros
besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduk-          O, Prada R & Olea N (2009). Nonylphenol and octylphenol in adipose tissue of women in
tions-Verordnung, ChemRRV), SR-Nummer 814.81                                                      southern Spain. Chemosphere 76(6): 847–852
18 Jobling S, Sheahan D, Osborne JA, Matthiessen P &Sumpter JP (1996). Inhibition of              21 http://www.greenpeace.org/switzerland/Global/switzerland/publications/
testicular growth in rainbow trout (Oncorhynchusmykiss) exposed to estrogenic alkylphenolic       Greenpeace/2012/Dirty%20Laundry%203%20D11(EXEC%20SUMMARY)_D_04_WEB.pdf
chemicals. Environmental Toxicology and Chemistry 15(2): 194–202
19 Jobling, S., Reynolds, T., White, R., Parker, M.G. &Sumpter, J.P. (1995) A variety of
environmentally persistent chemicals, including some phthalate plasticizers, are weakly estro-
genic. Environmental Health Perspectives 103(6): 582–587
                                                                                                                                                                                           7
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
4.2       Weichmacher (Phthalate)                                 Babyartikel, die von Kindern in den                             lichem Gewebe zu finden, unter ande-
                                                                  Mund genommen werden können.23,24                               rem im Blut, in der Muttermilch und als
In allen getesteten Kinderjacken wurden                           Die in den Anhängern der drei unter-                            Stoffwechselprodukte im Urin25; dabei
Phthalate gefunden. Getestet wurde                                suchten Kinderjacken gefundenen,                                sind die berichteten aufgenommenen
sowohl das Jackenmaterial selber                                  extrem hohen Konzentrationen von 28,                            Mengen bei Kindern erheblich höher.26
(Mischproben) sowie die Kunststoff-                               38 und 60 Massenprozent von DEHP                                Im Stoffwechsel von Menschen und
anhänger der Reissverschlüsse und                                 allein, überschreiten diese Grenzwerte                          Tieren werden sie relativ schnell in ihre
die Nahtverstärkungen. Die höchsten                               um das 280 bis 600-fache. Die Phtha-                            Monoesterformen abgebaut, die jedoch
Konzentrationen von Phthalaten wur-                               latsummen in den Anhängern beliefen                             häufig schädlicher als die Ausgangs-
den in den Kunststoffanhängern sowie                              sich sogar auf 74, 60 und 41 Massen-                            verbindung sind.27
in den Nahtverstärkungen nachgewie-                               prozent. Dies ist besonders alarmie-                            DEHP ist eines der am häufigsten
sen. Die Phthalatsummen betrugen in                               rend, da die Anhänger von den Kindern                           verwendeten Phthalate, wirkt sich
den Anhängern 410 000 bis 740 000                                 gerne in den Mund genommen wer-                                 schädlich auf die Fortpflanzung bei
mg/kg und in den Nahtverstärkun-                                  den. Die detaillierten Ergebnisse zu den                        Säugetieren aus und kann (in seiner
gen 70 000 und 72 000 mg/kg. Vier                                 Phthalaten sind in Tabelle 2 ersichtlich.                       Monoesterform MEHP) die Entwicklung
Phthalate wurden in hohen Konzentra-                              Phthalate dienen als Weichmacher,                               der Hoden im frühen Kindesalter beein-
tionen nachgewiesen: Di-(2-ethylhexyl)                            zum Beispiel für das Hartplastik PVC.                           trächtigen.28,29 Darüber hinaus wurden
phthalat (DEHP), Di-iso-butylphthalat                             In der Textilindustrie werden sie für                           negative Auswirkungen auf die weib-
(DIBP), Di-iso-decylphthalat (DIDP),                              Kunstleder, Gummi sowie für Aufdru-                             liche Fortpflanzungsfähigkeit ausge-
und Di-isononylphthalat (DINP). DEHP                              cke (Plastisol oder Farbstoffe) genutzt.                        wachsener Ratten und die Entwicklung
und DIBP sind nach Schweizer Che-                                 Phthalate können das Hormonsystem                               von Jungtieren nach Kontakt mit dieser
mikalien-Risikoreduktions-Verordnung                              stark beeinflussen und zu Unfruchtbar-                          Chemikalie berichtet.30
(ChemRRV) ab 2015 verboten.22 DEHP                                keit oder Übergewicht führen. Nach                              DINP und DIDP sind aufgrund der
gilt als besonders schädlich und ist                              der Schweizer Chemikalien-Risiko­                               beobachteten Auswirkungen auf Leber
in der Schweiz heute schon in Spiel-                              reduktions-Verordnung (ChemRRV)                                 und Nieren, speziell in höherer Dosis,
zeugen und Babyartikeln bei Kon-                                  und nach EU-Chemikalienrecht REACH                              problematisch. DINP übt nachgewiese-
zentrationen über 0,1 Massenprozent                               sind einige Vertreter dieser Gruppe                             nermassen eine antiandrogene Wir-
verboten. Für DIDP und DINP gilt der                              ab 2015 verboten (DEHP, DBP, DIBP,                              kung auf die Fortpflanzung von Wistar-
gleiche Grenzwert für Spielzeuge und                              BBP). Phthalate sind häufig in mensch-                          Ratten aus.31

22 http://www.admin.ch/ch/d/sr/814_81/app18.html                                                 28 Howdeshell KL, Wilson VS, Furr J, Lambright CR, Rider CV, Blystone CR, Hotchkiss AK
23 Verordnung des EDI vom 15. August 2012 über die Sicherheit von Spielzeug (Spielzeug-          & Gray Jr LE (2008). A mixture of five phthalate esters inhibits fetal testicular testosterone
verordnung, VSS), SR-Nummer 817.023.11                                                           production in the Sprague Dawley rat in a cumulative dose additive manner. Toxicol. Sci. 105:
                                                                                                 153–165
24 Verordnung des EDI vom 23. November 2005 über Gegenstände für den Schleimhaut-,
Haut- und Haarkontakt sowie über Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge und Scherzartikel             29 Lin H, Ge R-S, Chen G-R, Hu G-X, Dong L, Lian Q-Q, Hardy DO, Sottas CM, Li X-K &
(Verordnung über Gegenstände für den Humankontakt), SR-Nummer 817.023.41                         Hardy MP (2008). Involvement of testicular growth factors in fetal Leydig cell aggregation after
                                                                                                 exposure to phthalate in utero. Proc. Natl Acad. Sci. USA 105(20): 7218–7222
25 Colon I, Caro D, Bourdony CJ & Rosario O (2000). Identification of phthalate esters in the
serum of young Puerto Rican girls with premature breast development. Environmental Health        30 Lovekamp-Swan T & Davis BJ (2003). Mechanisms of phthalate ester toxicity in the
Perspectives 108(9): 895–900                                                                     female reproductive system. Environmental Health Perspectives 111(2): 139–145, Grande
                                                                                                 SW, Andrade AJ, Talsness CE, Grote K & Chahoud I (2006). A dose–response study following
26 Koch HM, Preuss R & Angerer J (2006). Di(2-ethylhexyl)phthalate (DEHP): human metabo-         in utero and lactational exposure to di(2-ethylhexyl) phthalate: effects on female rat reproduc-
lism and internal exposure—an update and latest results. Int. J. Androl. 29: 155–165             tive development. Toxicol. Sci. 91: 247–254, Gray Jr LE, Laskey J & Ostby J (2006). Chronic
27 Dalgaard M, Nellemann C, Lam HR, Sorensen IK & Ladefoged O (2001). The acute                  di-n-butyl phthalate exposure in rats reduces fertility and alters ovarian function during preg-
effects of mono(2-ethylhexyl)phthalate (MEHP) on testes of prepubertal Wistar rats. Toxicology   nancy in female Long Evans hooded rats. Toxicol. Sci. 93: 189–195
Letters 122: 69–79                                                                               31 Blount BC, Silva MJ, Caudill SP, Needham LL, Pirkle JL, Sampson EJ, Lucier GW,
                                                                                                 Jackson RJ, Brock JW. Levels of seven urinary phthalate metabolites in a human reference
                                                                                                 population. Environmental Health Perspectives 108(10): 979–982.
8
Schadstoffe in Migros-Kinder- jacken - Greenpeace
Tabelle 2: Ergebnisse der Untersuchung auf Phthalate

    Marke                                                          Trevolution             Trevolution               Trevolution

    Produktbezeichnung                                               Kinder-                Kinder-                Kinder-          Grenzwert
                                                                   Regenjacke            Softshelljacke         Softshelljacke      Spielzeug­
                                                                      bunt                    lila                   blau          verordnung2

    Anhänger                         DiNP          mg/kg             140 000                   n.n.                     n.n.            -
    Reissverschluss

                                     DiBP          mg/kg               n.n.                    n.n.                    28 000           -

                                     DiDP          mg/kg             320 0001                  n.n.                     n.n.            -

                                    DEHP           mg/kg             280 000                600 000                   380 000           -

    Summe Phthalate                                mg/kg           ca. 740 000              600 000                   410 000         1000

    Nahtverstärkung                  DiNP          mg/kg              72 000                   n.g.                    70 000           -

                                     DiBP          mg/kg               n.n.                    n.g.                     n.n.            -

                                     DiDP          mg/kg               n.n.                    n.g.                     n.n.            -

                                    DEHP           mg/kg               n.n.                    n.g.                     n.n.            -

    Summe Phthalate                                mg/kg              72 000                                           70 000         1000

    Mischprobe                       DiNP          mg/kg               9303                    493                     18004            -

                                     DiBP          mg/kg                43                     n.n.                    11004            -

                                     DiDP          mg/kg               n.n.                    n.n.                     n.n.            -

                                    DEHP           mg/kg                23                     23                     19 0004           -

                                     DBP           mg/kg                23                                              n.n.            -

                                    DNOP           mg/kg                9   3
                                                                                               9   3
                                                                                                                        n.n.            -

    Summe Phthalate                                mg/kg               9503                    603                    22 0004         1000

1      =    Halbquantitive Bestimmung, sehr wahrscheinlich DiDP aber untypische Isomere zu früherer Retentionszeit
2 =         Grenzwert für Spielzeuge (DEHP, DBP, BBP) und Spielzeuge die in den Mund genommen werden können
		          (DINP, DIDP, DNOP), ohne DIBP nach Spielzeugverordnung, VSS, SR-Nummer 817.023.11
3      =    Mischprobe ohne Kunststoffteile
4      =    Mischprobe mit Kunststoffteilen
n.n. =      nicht nachweisbar

                                                                                                                                                 9
10
Färberei in Shaoxing in China. In dieser Fabrik werden jeden Tag ungefähr 2500 kg Färbemittel verwendet.
4.3 Per- und polyfluorierte                                         deutlich über 1 µg/m² liegt, in der an-                         Hinweise auf weitere mögliche Schä-
Chemikalien (PFC)                                                   deren eine Konzentration von 0,32 µg/                           digungen. Jüngste epidemiologische
                                                                    m². Die detaillierten Ergebnisse zu PFC                         Studien vermuten einen Zusammen-
PFC werden aufgrund ihrer wasser-                                   sind in Tabelle 3 ersichtlich.                                  hang zwischen PFOA-Belastungen und
abweisenden Eigenschaften häufig in                                                                                                 Übergewicht32, verminderter Frucht-
Regenjacken eingesetzt. Die drei Trevo-                             Per- und polyfluorierte Chemikalien                             barkeit33 und Schilddrüsenerkrankun-
lution-Kinderjacken von Migros haben                                (PFC) sind vom Menschen hergestellte                            gen34. PFOA unterliegt derzeit keiner
laut Etikette alle eine Teflon-Membran.                             Chemikalien, die aufgrund ihrer Anti-                           gesetzlichen Regelung, es wird jedoch
Für die Produktion von Outdoor-Mem-                                 Haft- und wasserabweisenden Eigen-                              erwogen, PFOA auf die REACH-Kandi-
branen wie Teflon oder Goretex werden                               schaften in der Industrie weit verbreitet                       datenliste für besonders besorgniserre-
fluorhaltige Verbindungen eingesetzt.                               sind. In der Textilbranche werden sie                           gende Stoffe (SVHC-Liste) zu setzen.
Viele dieser Membranen bestehen aus                                 verwendet, um Textil- und Leder-                                In die Umwelt gelangen PFC entwe-
PTFE (Polytetrafluorethylen). Bei der                               produkte sowohl wasser- als auch                                der auf direktem Wege – während der
Herstellung wird Perfluoroctansäure                                 schmutzabweisend auszurüsten. Weil                              Produktion – oder indirekt durch die
(PFOA) als Prozesshilfsstoff verwendet.                             es sich bei der Kohlenstoff-Fluor-Ver-                          Verwendung und Entsorgung PFC-
Dieser kann sich als Verunreinigung im                              bindung um die stabilste Verbindung in                          haltiger Produkte.
fertigen Produkt wiederfinden. PFOA                                 der organischen Chemie handelt, sind                            Zusätzliche ausführliche Informationen
hat ähnlich gefährliche Eigenschaften                               PFC äusserst persistent. Studien zei-                           zu PFC sind in der Greenpeace-Studie
wie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS),                                gen, dass viele PFC sich in der Umwelt                          «Chemie für jedes Wetter»35 zu finden.
es schädigt die Fortpflanzung (repro-                               nicht abbauen, sich im Körpergewebe
duktionstoxisch) und steht im Verdacht,                             anreichern und über die Nahrungskette                           4.4       Weitere Schadstoffe
das Hormonsystem zu beeinflussen.                                   aufkonzentriert werden (Biomagnifikati-
Für PFOA existieren noch keine gesetz-                              on). PFC reichern sich vor allem im Blut                        Die drei Kinderjacken wurden zusätzlich
lichen Regelungen, als Vergleichswert                               an. Wenn sie erst mal im Körper sind,                           noch auf Schwermetalle und aromati-
kann aber der gültige EU-Grenzwert                                  können einige dieser Stoffe die Leber                           sche Amine untersucht, diese wurden
für Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)                                 beeinträchtigen und das Hormonsys-                              aber in keiner Probe nachgewiesen. Die
von 1 µg/m² herangezogen werden. In                                 tem stören, indem sie die natürlichen                           detaillierten Tabellen zu den getesteten
zwei Kinderjacken wurde Perfluoroc-                                 Konzentrationen von Wachstums- und                              Stoffen sind im Anhang aufgeführt.
tansäure (PFOA) gefunden, in der einen                              Fortpflanzungshormonen verändern.
eine Konzentration von 2,44 µg/m², die                              Besonders für PFOA häufen sich die

Tabelle 3: Ergebnisse der Untersuchungen auf perfluorierte Chemikalien

  Marke              Produkt-                       Produktionsland              Technologie/                 PFOA                   PFCA                  PFS                 PFCA, PFS
                     bezeichnung                                                 Beschichtung                                      (Summe)               (Summe)                (Summe)

                                                                                                              μg/m2                  μg/m2                 μg/m2                  μg/m2

  Trevolution        Kinder-Regenjacke              China                        Membran: Teflon                n.n.                   n.n.                  n.n.                   n.n.
                     bunt                                                        Obermaterial:
                                                                                 100% Polyester

  Trevolution        Kinder Softshelljacke          China                        Membran: Teflon                2,44                  5,48                   n.n.                  5,48
                     lila                                                        Obermaterial:
                                                                                 100% Polyester

  Trevolution        Kinder Softshelljacke          China                        Membran: Teflon                0,32                  0,32                   n.n.                  0,32
                     blau                                                        Obermaterial:
                                                                                 100% Polyester

n.n. = nicht nachweisbar

32 Thorhallur I. Halldorsson, Dorte Rytter, Line Småstuen Haug, Bodil Hammer Bech, Inge            34 Melzer, D., Rice, N., Depledge, M. H., Henley, W. E., & Galloway, T. S. (2010). Association
Danielsen, Georg Becher, Tine Brink Henriksen, Sjurdur F. Olsen (2012) Prenatal Exposure to        between serum perfluorooctanoic acid (PFOA) and thyroid disease in the US National Health
Perfluorooctanoate and Risk of Overweight at 20 Years of Age: A Prospective Cohort Study.          and Nutrition Examination Survey. Environmental health perspectives, 118(5), 686.
Environ Health Perspect. 2012 May; 120(5): 668–673                                                 35 http://www.greenpeace.org/switzerland/Global/switzerland/publications/Greenpeace/
33 Fei, C., McLaughlin, J. K., Lipworth, L., & Olsen, J. (2009). Maternal levels of perfluorina-   2012/chemie%20und%20wasser/gp_outdoor_report_2012_ch_d.pdf
ted chemicals and subfecundity. Human Reproduction, 24(5), 1200–1205.
                                                                                                                                                                                              11
5. Schlussfolgerungen
und Forderungen
5.1 Testergebnisse zeigen:                                    5.2 Migros sieht sich selbst als            Doch die Ergebnisse der von Greenpeace
Migros hat ein Problem mit                                    globale Vorreiterin                         bis anhin getesteten Migros-Textilien
Schadstoffen in Höchstkonzent-                                                                            zeigen erstens deutlich, dass die
rationen                                                      Migros bezeichnet sich selbst als «füh-     Migros heute mit ihrem firmeneigenen
                                                              rend in nachhaltig hergestellten Textili-   Eco- und Biobaumwoll-Label keine
Greenpeace hat bis anhin sieben Klei-                         en» und lehnt eine Detox-Verpflichtung      schadstofffreie Produktion garantieren
dungsstücke von Migros getestet, drei                         deshalb ab:                                 kann. Der Nachweis von Nonylphe-
in der vorliegenden Studie und vier in                                                                    nolethoxylaten in Eco-Standard- und
der im Februar veröffentlichten Studie                        Auf die Unterzeichnung des Detox-           Bio-Baumwollprodukten ist ein deutli-
«Schadstoffe in Textilien»36. Alle sieben                     Commitments aber verzichten wir. Die        cher Hinweis dafür, dass diese bei der
getesteten Produkte enthielten Nonyl-                         Migros ist längst über die Stufe «Com-      Produktion in unbekannten Mengen
phenolethoxylate, auch ein nach Eco-                          mitment» hinaus und bereits seit Jahren     verwendet wurden. Zweitens zeigen die
Standard produziertes Biobaumwoll-                            an der Umsetzung. Vor diesem Hinter-        inakzeptabel hohen Konzentrationen
T-shirt und eine nach Eco-Standard                            grund schätzen wir die von Greenpeace       von Schadstoffen in den Migros-Kin-
produzierte Jogginghose. Von den                              angestossene Diskussion und die globa-      derjacken klar, dass Migros weit davon
insgesamt vier getesteten Trevolution-                        le Bewegung sehr.38 (Migipedia)             entfernt ist, eine zentrale Forderung von
Kinderjacken enthielt eine die höchste                                                                    Greenpeace – die rasche Eliminierung
Konzentration von Fluortelomeralkoho-                         Anstatt mit den 17 internationalen Fir-     von Alkylphenolethoxylaten, Weichma-
len (FTOH), die Greenpeace bis anhin in                       men, die bereits eine Detox-Verpflich-      chern und per- und polyfluorierten Che-
Outdoor-Kleidung gemessen hat, und                            tung umsetzen, am gleichen Strick zu        mikalien in allen Migros-Eigenmarken
die restlichen drei die höchsten Kon-                         ziehen, glaubt Migros das Problem mit       – zu erfüllen.
zentrationen von Weichmachern, die                            ihrem eigenen Eco-Standard lösen zu
Greenpeace bis anhin in Textilien ge-                         können. Anfang März publizierte Migros      In einem Brief an Greenpeace hat
messen hat. Zum Vergleich: Im grossen                         auf ihrer «Generation M»-Website ein        Migros auch versprochen, Daten zu
Greenpeace-Textilientest «Giftige Gar-                        neues Versprechen, bis Ende 2017            veröffentlichen, welche Chemikalien
ne»37, in welchem 141 Kleidungsstücke                         alle Textilien der Migros-Eigenmarken       die Hersteller von Migros-Produkten
von 20 internationalen Modemarken                             nach ihren Eco-Richtlinien herzustellen.    verwenden und in Abwässer einleiten.
getestet wurden, enthielten ungefähr                          Migros behauptet damit weltweit, eine       Allerdings hat Migros keine Angaben
60 Prozent der getesteten Produkte                            Vorreiterrolle einzunehmen:                 gemacht, von wie vielen ihrer Zulieferer
Nonylphenolethoxylate. Die höchste bei                                                                    sie dies verlangen werden. Diese Trans-
diesem Textilientest in einem Aufdruck                        Vorreiterrolle: Greenpeace fordert den      parenz gegenüber der lokalen Bevölke-
gemessene Weichmacherkonzentration                            Verzicht auf 11 Chemikaliengruppen in       rung sollte eine Selbstverständlichkeit
betrug 37,6 Prozent des Produktge-                            der Textil-Produktion bis 2020. Dieses      sein, denn die Anwohner haben ein
wichtes, also weniger als die Hälfte der                      Ziel hat die Migros bei 2/3 ihrer Beklei-   Recht zu erfahren, mit welchen Chemi-
höchsten Konzentration in den Anhän-                          dung bereits umgesetzt. Ende 2017           kalien das Abwasser «ihrer» Textilfabrik
gern der Migros-Kinderjacken, die 74                          werden es 100 Prozent aller Textilien der   belastet ist. Doch Migros erwähnt diese
Prozent des Produktgewichtes betrug.                          Migros-Eigenmarken sein (Textilien inkl.    wichtige Massnahme in keiner Weise
Diese Testergebnisse zeigen deutlich                          Bekleidung). Uns ist kein Unternehmen       in ihrem öffentlichen «Generation M»-
wie nötig es ist, dass Migros sofort                          weltweit bekannt, welches die zentrale      Versprechen.
Massnahmen ergreift um auf eine gift-                         Forderung von Greenpeace schneller
freie Produktion umzustellen.                                 umsetzt als die Migros.39 (Migipedia)

36 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Publikationen/Chemie/Report-Schadstoffe-in-Textilien
37 http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Publikationen/Chemie/Giftige-Garne
38 http://www.migipedia.ch/de/news/greenpeace-anliegen-migros-intensiviert-seine-eigenen-bemuehungen
39 http://www.migipedia.ch/de/news/greenpeace-anliegen-migros-intensiviert-seine-eigenen-bemuehungen

12
5.3 Zusammen mit anderen                  die Unterstützung weiterer Firmen wie        • Eliminierung aller Alkylphenoletho-
Firmen kann Migros einen rele-            der Migros ist nötig, damit eine giftfreie   xylate bis spätestens Ende Juni 2013
vanten Beitrag leisten, um die            Textilproduktion wirklich wahr wird.         • Eliminierung aller Weichmacher
globale industrielle Wasserver-                                                        (Phthalate) bis spätestens Ende Juni
schmutzung zu stoppen                     5.4 Greenpeace-Forderungen                   2013
                                          an Migros                                    • Eliminierung aller per- und polyfluo-
Migros kann viel Positives bewirken,                                                   rierten Chemikalien (PFC) bis spätes-
wenn sie einer Detox-Verpflichtung        Greenpeace fordert Migros auf, ihrem         tens 1. Juli 2014
zustimmt: Die Glaubwürdigkeit gegen-      Eco-Standard Versprechen eine Detox-         • Migros muss bis spätestens März
über Kundinnen und Kunden erhöht          Verpflichtung folgen zu lassen. Nur mit      2014 für mindestens 80 Prozent der
sich, die Umwelt sowie die Menschen       einem konkreten Massnahmenkatalog            Lieferkette offenlegen, welche Chemi-
in den Produktionsländern profitieren.    und Zeitplan ist das Versprechen von         kalien bei der Produktion der Migros-
Unterdessen setzen bereits 13 Prozent     Migros für die Kundinnen und Kunden          Kleider verwendet und in die Abwässer
des globales Textilmarktes (entspricht    glaubwürdig und nachvollziehbar.             eingeleitet werden.
einem Wert von US $168 Milliarden)                                                     • Vollständige Eliminierung aller ge-
die Detox-Lösung um und somit ist         Eine glaubwürdige und verbindliche           fährlichen Chemikalien aus der gesam-
das Potenzial vorhanden, die ganze        Detox-Verpflichtung von Migros muss          ten Produktionskette bis spätestens
Textilindustrie zu transformieren. Doch   Folgendes beinhalten:                        1. Januar 2020

                                                                                                                            13
Greenpeace-AktivistInnen in China nehmen Wasserproben in der Nähe eines grossen Abwasserrohres, das in den Qiantang-Fluss führt.
14
Der Fluss befindet sich in der Zhejiang-Provinz, wo die Küste von der Verschmutzung durch die Textilindustrie betroffen ist.
6. Anhang
Probenbeschreibung

Bezeichnung                             Abbildung   Prüfziel

Jacke:                                              – Phthalate
Trevolution                                         – Alkylphenole und Alkylphenolethoxy-
Kinder-Regenjacke                                     late (APEO/AP)
bunt                                                – Schwermetalle
                                                    – Aromatische Amine aus Azofarben

                                                    – Phthalate
Jacke:                                              – APEO/AP
Trevolution                                         – Schwermetalle
Kinder-Softshelljacke mit Fleecejacke               – Aromatische Amine aus Azofarben
lila

                                                    – Phthalate
Jacke:                                              – APEO/AP
Trevolution                                         – Schwermetalle
Kinder-Softshelljacke mit Fleecejacke               – Aromatische Amine aus Azofarben
blau

                                                                                            15
Ergebnisse der Untersuchung auf Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate

 Parameter                                           Jacke bunt               Jacke lila             Jacke blau           NG
                                                  Mischprobe Textil      Mischprobe Textil mit   Mischprobe Textil mit
                                                                             Fleecejacke             Fleecejacke
                                                       mg/kg                    mg/kg                   mg/kg            mg/kg
 Nonylphenole                                            18                      n.n.                     12               3
 Oktylphenole                                           n.n.                     n.n.                    n.n.              3
 Nonylphenolethoxylate                                  120                       26                     120               5
 Oktylphenolethoxylate                                  n.n.                     n.n.                    n.n.              5

Prüfverfahren zur Untersuchung auf Nonylphenole und Oktylphenole
1. Extraktion mit Acetonitril im Ultraschallbad        2. Quantitative Bestimmung mit GC-MS

Prüfverfahren zur Untersuchung auf Nonylphenolethoxylate und Oktylphenolethoxylate
Extraktion mit Acetonitril im Ultraschallbad
Spaltung zu den Alkylphenolen mit Aluminiumtriiodid
Bestimmung mit GC-MS, Quantifizierung basierend auf Ethylan 77 und Triton X 100 nach Spaltung

n.n. = nicht nachweisbar         NG = Nachweisgrenze

16
Ergebnisse der Untersuchung auf Phthalate

 Parameter                                          Jacke bunt                 Jacke lila              Jacke blau           NG          Grenzwert
                                                 Mischprobe ohne            Mischprobe ohne         Mischprobe ohne                     Öko-Tex-
                                                  Kunststoffteile           Fleecejacke und         Fleecejacke mit                   Standard 100*1
                                                                             Kunststoffteile        Kunststoffteilen*2

                                                       mg/kg                     mg/kg                   mg/kg            mg/kg            mg/kg

 Benzylbutylphthalat (BBP)                               n.n.                     n.n.                     n.n.              2                 –

 Di-iso-butylphthalat (DiBP)                              4                       n.n.                    1100               2                 –

 Di-n-butylphthalat (DBP)                                 2                       n.n.                     n.n.              2                 –

 Di-(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)                         2                        2                     19 000              2                 –

 Di-(2-ethylhexyl)-iso-phthalat (DEHIP)                  n.n.                     n.n.                     n.n.              5                 –

 Di-iso-decylphthalat (DiDP)                             n.n.                     n.n.                     n.n.             50                 –

 Di-iso-nonylphthalat (DiNP)                             930                      49                      1800              15                 –

 Di-n-octylphthalat (DnOP)                                9                        9                       n.n.              5                 –

 Di-n-nonylphthalt (DnNP)                                n.n.                     n.n.                     n.n.              5

 Di-n-decylphthalat (DnDP)                               n.n.                     n.n.                     n.n.              5

 Diethylphthalat (DEP)                                   n.n.                     n.n.                     n.n.              1                 –

 Dimethylphthalat (DMP)                                  n.n.                     n.n.                     n.n.              1                 –

 Summe Phthalate                                         950                      60                     22 000                             1000

NG =     Nachweisgrenze		                 n.n. = nicht nachweisbar
*1 =     Grenzwert für Baby-Bekleidung ohne DMP, DEP und DEHIP
		       für beschichtete Artikel, Plastisol-Drucke, flexible Schaumstoffe und Zubehöre aus Kunststoff
*2   =   incl. schwarzer Anhänger Reissverschluss, schwarze Kunststoffteile Ärmel und Gummiband
Anmerkung:
Schwarze Kunststoffteile in den Jacken (Anhänger Reissverschluss, Kunststoff am Ärmel - nicht Klettverschluss) sind positiv im Beilsteintest.
Nahtverschweissungen/Verstärkungen in der Probe H 7227 FT-2 sind negativ, die Verschweissungen in Probe –3 hingegen positiv im Beilsteintest. Beim
Beilsteintest weist eine auffällige Flammenfärbung auf halogenhaltige Materialien hin (z.B. chlorierte Kunststoffe, die phthalathaltig sein können).

 Parameter                                               Jacke bunt                 Jacke bunt                     NG                 Grenzwert
                                                          Anhänger               Nahtverstärkungen                                    Öko-Tex-
                                                       Reissverschluss                                                              Standard 100*1

                                                              mg/kg                      mg/kg                    mg/kg                 mg/kg

 Benzylbutylphthalat (BBP)                                      n.n.                      n.n.                     20                      –

 Di-iso-butylphthalat (DiBP)                                    n.n.                      n.n.                     50                      –

 Di-n-butylphthalat (DBP)                                       n.n.                      n.n.                     50                      –

 Di-(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)                             280 000                     n.n.                     50                      –

 Di-(2-ethylhexyl)-iso-phthalat (DEHIP)                         n.n.                      n.n.                     20                      –

 Di-iso-decylphthalat (DiDP)                               320 000*     2
                                                                                          n.n.                     500                     –

 Di-iso-nonylphthalat (DiNP)                                  140 000                    72 000                    500                     –

 Di-n-octylphthalat (DnOP)                                      n.n.                      n.n.                     20                      –

 Di-n-nonylphthalt (DnNP)                                       n.n.                      n.n.                     50

 Di-n-decylphthalat (DnDP)                                      n.n.                      n.n.                     50

 Diethylphthalat (DEP)                                          n.n.                      n.n.                     20                      –

 Dimethylphthalat (DMP)                                         n.n.                      n.n.                     20                      –

 Summe Phthalate                                          ca. 740 000                    72 000                                          1000

*2 = untypische Isomere zu früherer Retentionszeit
                                                                                                                                                       17
Parameter                                                                Jacke lila             NG             Grenzwert
                                                                          Anhänger                               Öko-Tex
                                                                       Reissverschluss                        Standard 100*1

                                                                           mg/kg                mg/kg            mg/kg

 Benzylbutylphthalat (BBP)                                                  n.n.                 20                 –

 Di-iso-butylphthalat (DiBP)                                                n.n.                 50                 –

 Di-n-butylphthalat (DBP)                                                   n.n.                 50                 –

 Di-(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)                                          600 000               50                 –

 Di-(2-ethylhexyl)-iso-phthalat (DEHIP)                                     n.n.                 20                 –

 Di-iso-decylphthalat (DiDP)                                                n.n.                 500                –

 Di-iso-nonylphthalat (DiNP)                                                n.n.                 500                –

 Di-n-octylphthalat (DnOP)                                                  n.n.                 20                 –

 Di-n-nonylphthalt (DnNP)                                                   n.n.                 50

 Di-n-decylphthalat (DnDP)                                                  n.n.                 50

 Diethylphthalat (DEP)                                                      n.n.                 20                 –

 Dimethylphthalat (DMP)                                                     n.n.                 20                 –

 Summe Phthalate                                                           600 000                                1000

NG =    Nachweisgrenze		                  n.n. = nicht nachweisbar
*1 =    Grenzwert für Baby-Bekleidung, ohne DMP, DEP und DEHIP, für beschichtete Artikel,
		      Plastisol Drucke, flexible Schaumstoffe und Zubehöre aus Kunststoff

 Parameter                                             Jacke blau              Jacke blau              NG        Grenzwert
                                                        Anhänger            Nahtverstärkungen                     Öko-Tex
                                                     Reissverschluss                                           Standard 100*1

                                                          mg/kg                      mg/kg            mg/kg        mg/kg

 Benzylbutylphthalat (BBP)                                  n.n.                      n.n.              20              –

 Di-iso-butylphthalat (DiBP)                              28 000                      n.n.              50              –

 Di-n-butylphthalat (DBP)                                   n.n.                      n.n.              50              –

 Di-(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)                         380 000                     n.n.              50              –

 Di-(2-ethylhexyl)-iso-phthalat (DEHIP)                     n.n.                      n.n.              20              –

 Di-iso-decylphthalat (DiDP)*2                              n.n.                      n.n.             500              –

 Di-iso-nonylphthalat (DiNP)                                n.n.                     70 000            500              –

 Di-n-octylphthalat (DnOP)                                  n.n.                      n.n.              20              –

 Di-n-nonylphthalat (DnNP)                                  n.n.                      n.n.              50

 Di-n-decylphthalat (DnDP)                                  n.n.                      n.n.              50

 Diethylphthalat (DEP)                                      n.n.                      n.n.              20              –

 Dimethylphthalat (DMP)                                     n.n.                      n.n.              20              –

 Summe Phthalate                                          410 000                    70 000                         1000

Prüfverfahren zur Untersuchung auf Phthalate in Anlehnung an DIN EN 15777: 2009-12
1.   Extraktion mit Toluol im Ultraschallbad
2.   Trennung, Identifizierung und Quantifizierung mittels GC-MS und/oder GC-ECD

NG =    Nachweisgrenze		                  n.n. = nicht nachweisbar
*1 =    Grenzwert für Baby-Bekleidung, ohne DMP, DEP und DEHIP, für beschichtete Artikel,
		      Plastisol-Drucke, flexible Schaumstoffe und Zubehöre aus Kunststoff
18
Ergebnisse der Untersuchung auf PFC (Carbonsäuren PFCA und Sulfonsäuren PFCS)

                                                                                     Trevolution          Trevolution            Trevolution
                                                                                       Kinder-         Kinder-Softshell-      Kinder-Softshell-
                                                                                     Regenjacke,             jacke,                 jacke,
                                                                                        bunt                   lila                  blau

                                                               Konzentration             µg/m²               µg/m²                 µg/m²

 Perfluorobutane sulfonate                                          PFBS
Ergebnisse der Untersuchung auf Schwermetalle im Eluat

    Schwermetalle                         Jacke bunt              Jacke lila          Jacke blau        BG       Grenzwert
                                       Mischprobe Textil       Mischprobe Textil   Mischprobe Textil              Öko-Tex
                                                               mit Fleecejacke     mit Fleecejacke             Standard 100*1

                                             mg/kg                   mg/kg              mg/kg          mg/kg      mg/kg

    Arsen
Ergebnisse der Untersuchung auf aromatische Amine

 Parameter                                CAS-Nr.               Jacke bunt              Jacke lila          Jacke blau        NG
                                                               CH-2013-02              CH-2013-04        Mischprobe Textil
                                                             Mischprobe Textil       Mischprobe Textil   mit Flieecejacke
                                                                                     mit Fleecejacke

                                                                   mg/kg                  mg/kg               mg/kg          mg/kg

 MAK III 1

 4-Aminodiphenyl                           92-67-1                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 Benzidin                                  92-87-5                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 4-Chlor-o-toluidin                        95-69-2                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2-Naphthylamin                            91-59-8                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 o-Toluidin                                95-53-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 MAK III 2

 4-Chloranilin                            106-47-8                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2,4-Diaminoanisol                        615-05-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 4,4’-Diaminodiphenylmethan               101-77-9                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 3,3’-Dichlorbenzidin                      91-94-1                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 3,3’-Dimethoxybenzidin                   119-90-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 3,3’-Dimethylbenzidin                    119-93-7                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 3,3’-Dimethyl-4,4’-                      838-88-0                  n.n.                    n.n.               n.n.            5
 diaminodiphenylmethan

 p-Kresidin                               120-71-8                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2-Methoxyanilin                           90-04-0                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 4,4’-Methylen-bis(2-chloranilin)         101-14-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 4,4’-Oxydianilin                         101-80-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 4,4’-Thiodianilin                        139-65-1                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2,4-Toluylendiamin                        95-80-7                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2,4,5-Trimethylanilin                    137-17-7                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 2,4/2,6-Xylidin                           95-68-1                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 MAK III 3B

 5-Chlor-o-toluidin                        95-79-4                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 p-Phenylendiamin                         106-50-3                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 N,N-Dimethylanilin                       121-69-7                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

 MAK III 4

 Anilin                                    62-53-3                  n.n.                    n.n.               n.n.            5

Prüfverfahren zur Untersuchung von Textil auf aromatische Amine
Nach LFGB § 64, 82.02-4, gleichlautend zu DIN EN 14362-2
LFGB § 64, 82.02-9 für p-Aminoazobenzol

o-Aminoazotoluol [97-56-3] wird analytisch als o-Toluidin nachgewiesen.
2-Amino-4-nitrotoluol [99-55-8] wird analytisch als 2,4-Toluylendiamin nachgewiesen.
4-Aminoazobenzol [60-09-3] wird analytisch auch als Anilin und p-Phenylendiamin nachgewiesen.

n.n. = nicht nachweisbar       NG = Nachweisgrenze

                                                                                                                                     21
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