Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon

 
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Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Grundlagen der Versorgungsforschung –
                         Theorie und Beispiele

                     Prof. Dr. Neeltje van den Berg

                       Institut für Community Medicine,
            Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
                        Universitätsmedizin Greifswald

                                  Online, 29.4.2021

 Versorgungsforschung

Versorgungsforschung ist die wissenschaftliche Untersuchung der
Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung mit gesundheitsrelevanten
Produkten und Dienstleistungen unter Alltagsbedingungen“ (Arbeitskreis
Versorgungsforschung beim wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer 2004)

                                      Efficacy                   Effectiveness

                                     Analytic
Basic               Clinical         research           Research            Regular
research            Studies          embedded in        near regular        healthcare
                                     healthcare         healthcare
                                     setting

                                                                                         1
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Fragestellungen in der Versorgungsforschung
 Beschreibung und Analyse der Versorgungssituation
 Analyse der Inanspruchnahme
 Evaluation von bestehenden Versorgungskonzepten/Behandlungsmethoden
 Entwicklung, Implementation und Evaluation von neuen Versorgungskonzepten
 Evaluation von Screening- und Früherkennungsmaßnahmen
 Qualitätssicherung (z.B. Implem. von Leitlinien, Mengen → Qualitätseffekte, …)

 Versorgungsforschung

Versorgungsforschung ist die wissenschaftliche Untersuchung der
Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung mit gesundheitsrelevanten
Produkten und Dienstleistungen unter Alltagsbedingungen“ (Arbeitskreis
Versorgungsforschung beim wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer 2004)

                                      Efficacy                   Effectiveness

                                     Analytic
Basic               Clinical         research           Research            Regular
research            Studies          embedded in        near regular        healthcare
                                     healthcare         healthcare
                                     setting

 Was heißt „Alltagsbedingungen“ oder „in der realen Versorgung“ ?

                                                                                         2
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Versorgungsforschung

Klinische Studien                         Studien in der Versorgungsforschung
Harte“ Endpunkte (z.B. Mortalität,        Zusätzlich:
Krankenhausaufnahme, Unerwünschte          Beschreibende Endpunkte
Ereignisse                                 Patient Reported Outcomes
                                            (Lebensqualität, Alltagsaktivitäten,
                                            Mobilität, ..)
                                           Prozessoutcomes
                                           Gesundheitsökonomische Endpunkte
Randomized Controlled Trials (RCTs)        Nicht-kontrollierte Studien
                                           Pragmatic RCTs
                                           Stepped Wedge Designs
                                           Matching von Patienten,
                                            Leistungserbringern, ..
                                           Regionale Vergleiche
                                           Retrospektive Analysen mit Sekundärdaten
                                           Qualitative Studien
Einzelne Intervention (z.B. Medikament,   Komplexe Interventionen, bestehend aus
Medizingerät)                             mehreren Komponenten
Eine Intervention für alle Probanden      Individualisierte Interventionen
Strikte Ein- und Ausschlusskriterien      Wenig Ein- und Ausschlusskriterien

   Versorgungsforschung

   Mögliche Konsequenzen für Ergebnisse von Studien in der
   Versorgungsforschung:
    Geringere Effekte
    Ergebnisse sind durch die Methodik manchmal „weniger belastbar“
    Effekte können beeinflusst werden durch Änderungen im
      Gesundheitssystem
    Gute externe Validität

                                                                                       3
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Veränderung der Bevölkerung der Altersgruppen 60+

             Männer                         Frauen

        Insgesamt +2.098.471 Einw.     Insgesamt +1.860.905 Einw.

Veränderung der Bevölkerung der Altersgruppe 80+

             Männer                         Frauen

         Insgesamt +815.367 Einw.     Insgesamt +789.941 Einw.

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Prävalenz von Krankheiten in Deutschland 2007, 2030 und 2050
absolut und Veränderung in Prozent zu 2007

 Erkrankung:                         2007 (in Mio)        2030 (in Mio)                 2050 (in Mio)
 Sehbehinderungen                             0,35               0,44 (+27%)                      0,49 (+41%)
 Osteoporose                                 8,3                10,2 (+23%)                       10,4 (+26%)
 Arthrose                                   13,6                15,6 (+15%)                       14,9 (+9%)
 Rheumatoide Arthritis                      0,66                 0,73 (+18%)                      0,73 (+18%)
 Chron.                                     12,7                 13,0 (+2%)                       12,1 (−5%)
 Rückenschmerzen
 Diabetes mellitus                        4,1–6,4              4,9–7,8 (+22%)              5,8–7,8 (+20%–+22%)
 Schwerhörigkeit                             8,8                 10,8 (+23%)                      11,2 (+28%)
 Hypertonie                                 34,8                 37,9 (+9%)                       35,5 (+2%)
 COPD                                        6,4                 7,9 (+23%)                       7,9 (+23%)
 Demenz                                      1,1                 1,6 (+51%)                       2,2 (+104%)

Quelle: Peters et al. Demografischer Wandel und Krankheitshäufigkeiten. Eine Projektion bis 2050.
Bundesgesundheitsbl 2010, 53:417–426

   Multimorbidität
   Anzahl Erkrankungen nach Alter

Quelle: RKI (Hrsg) (2015) Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und
Destatis. RKI, Berlin

                                                                                                                               5
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Multimorbidität
    Anzahl Erkrankungen nach Alter

Quelle: RKI (Hrsg) (2015) Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und
Destatis. RKI, Berlin

              Inanspruchnahme medizinischer Leistungen

    SHIP-1 Probanden, ≥ 1Arztkontakt in den letzten 12 Monaten

Siewert et al. Future outpatient health-care utilisation in an ageing population: projections up to the
year 2020 based on the Study of Health in Pomerania (SHIP). J Public Health 2013

                                                                                                                               6
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Inanspruchnahme medizinischer Leistungen

    SHIP-1 Probanden, ≥ 1Arztkontakt in den letzten 12 Monaten

Siewert et al. Future outpatient health-care utilisation in an ageing population: projections up to the
year 2020 based on the Study of Health in Pomerania (SHIP). J Public Health 2013

                                                   Bevölkerungsdichte nach Gemeinden
                                                               Stand 2013

                                                                             Quelle: Demografieportal des
                                                                                  Bundes und der Länder

                                                                                                            7
Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Hausärztliche Versorgung in Vorpommern, 2014

 Folie 16   30.04.2021

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Grundlagen der Versorgungsforschung-Theorie und Beispiele - SalusCon
Geriatrische Versorgung in M-V

 Medizinischer Versorgungs-
 verbund Müritz e.V.

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Herausforderungen in der Versorgung

 Geringe Bevölkerungsdichte - teilweise große Entfernungen zu den
  Leistungserbringern
 Kinder und Jugendliche ↓; Anteil der älteren Bevölkerung ↑; Steigende
  Patientenzahlen und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei
  älteren Menschen
 Multimorbidität, eingeschränkte Mobilität, kognitive Einschränkungen
 Wiederbesetzung von Arztpraxen regional problematisch
 Wirtschaftlichkeit kleiner Krankenhäuser ?
 „Politisierung“ der medizinischen Versorgung…

                                                                          10
Regionale Versorgung

Koordinierte und integrierte Gesundheitsversorgung (Einschl. Diagnostik,
Therapie, Pflege, Rehabilitation, Monitoring) organisiert in einem
regionalen Kontext unter Einbeziehung aller Akteure

 Koordinierte multiprofessionelle und/oder sektorübergreifende
  Versorgungspfade
 Arbeitsteilige Modelle: Delegation / Substitution → Kooperation
 eHealth, telemedizinische Versorgungskonzepte

                  3                          4
                                                            1     1
                                                                          1
                      40             1                                        2
                                                                                   2 1
              1                                             9                            2

                            1                    2   71, 43 J                            1    1
                                  67 J   1                                                        4
                                                                                                      4

                      1    49 J                                       2       51, 56 J                       5
                  4                              1   50 J
     1
          49, 50, 50, 65 J
                                         Ø 53 J 13                            2    55, 61 J

                           1      45 J

                                   2 57, 59 J                                          52, 54, 57,61,66, 67 J
          4                                                 2   51, 64 J
                                                                                         6
                      1    71 J

     7

                                                                                  63, 64 J            71 J   1
              Krankenhaus                                                 2
                                                                              0               10                 20 km
      1       Anzahl der niedergelassenen Hausärzte

                                                                                                                         11
AGnES:
              Arztentlastende, Gemeindenahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention

                                                                                                                                     © Institut für Community Medicine, 2008
                                      Hausarztunterstützung durch qualifizierte PraxismitarbeiterIinnen
                                      (Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, med. Fachangestellte,
                                      Arzthelferinnen)

                                      Basis: Delegation ärztlicher Tätigkeiten, insbesondere von
                                      Hausbesuchen

    Auswirkungen auf die Gesamtanzahl der Hausbesuche
    am Bsp. Brandenburg (EDV-Praxisdokumentation)

                                                     Project start
                                250
    Home visits/1000 patients

                                200
                                                                                                               Total
                                150
                                                                                                               GPs
                                100
                                                                                                               AGnES
                                50

                                 0
                                     /3

                                     /4

                                     /1

                                     /2

                                     /3

                                     /4

                                     /1

                                     /2

                                     /3

                                     /4

                                     /1

                                     /2
                                   05

                                   05

                                   06

                                   06

                                   06

                                   06

                                   07

                                   07

                                   07

                                   07

                                   08

                                   08

                   • MVZ, 3 AGnES-Fachkräfte, 6 Hausärzte
                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                20

                                                             Quarter year
                   • Hausbesuchsrate der Hausärzte: - 23%, p=0,027
                   • Gesamthausbesuchsrate : keine statistisch signifikante Änderung
van den Berg et al. Delegation of GP-home visits to qualified practice assistants: assessment of economic effects in an ambulatory
healthcare centre. BMC Health Services Research 2010, 10:155

                                                                                                                                                                               12
Zunahme der Patientenzahl?

 • Durchschnittliche Kapazität einer AGnES-Fachkraft (bei 0,5 VK):
   688 HB/Jahr
 • Zeitliche Entlastung des HA: 360 Std./Jahr
   bei 100% Umsetzung: 2.038 zusätzliche Konsultationen/Jahr in der Praxis

 Potential bei 3 Kontakten pro Patient pro Quartal1: Ø 170 zusätzliche
 Pat./Quartal

 MVZ in Lübbenau
 4 teilnehmende Hausarztpraxen:
 •     Vor Implementation von AGnES: Ø 1.245 Patienten/Quartal
                                                                                                         +133 Patienten
 • Während der Implementation: Ø 1.378 Patienten/Quartal
  Zunahme von 78% des Potentials von 170 Patienten/Quartal
van den Berg N, Heymann R, Meinke C, Baumeister SE, Fleßa S, Hoffmann W. Effect of the delegation of GP-home visits on the
development of the number of patients in an ambulatory healthcare centre in Germany. BMC Health Services Research 2012,
10;12(1):355.

     Translation (Pflegeweiterentwicklungsgesetz)

       Aus der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Gesundheit vom
       12.3.2008 (Drucksache 16/8525), in Kraft getreten 1.7.2008

          §28 Abs. 1 Satz 2: Zur ärztlichen Behandlung gehört auch die
          Hilfeleistung anderer Personen, die von dem Arzt angeordnet und von
          ihm zu verantworten ist.
                                                                                                            © ICM EMAU 2008

                                                                                                                              13
Demenz: lebens- und personenzentrierte Hilfen
                in M-V (DelpHi-MV)
                          -
                    ein Überblick

      DZNE e. V. – Standort Rostock / Greifswald                                                         Seite 27

  Demenz: Entwicklung der Erkrankungszahlen in Deutschland

         Anzahl an Menschen mit Demenz (in Mio.)                                                  3,3
                                                                                 3,1

                                                                 2,6
                                                   2,2
                                  1,8
               1,6

              2016               2020              2030         2040            2050             2060

Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Die Häufigkeiten der Demenzerkrankungen.
Schätzungen auf der Basis der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausschätzung nach zwei Modellvarianten.
Statistisches Bundesamt. Bevölkerungsvorausberechnungen: Tabelle 12421-0002.

                                                                                                                    14
Herausforderungen in der Versorgung von Menschen mit Demenz

          Demenz wird häufig zu spät erkannt.

          Angehörige tragen oft Hauptlast der Versorgung und
           werden zu wenig unterstützt.

          Verhaltensauffälligkeiten belasten die Versorgung.

          Medikamentöse Behandlung älterer Menschen ist
           häufig nicht adäquat.

          Schnittstellenprobleme, fehlende Koordinierung:
           Viele Betroffene sind überfordert bei der Nutzung
           Versorgungs- und Unterstützungssystems.

Bonn, den 17.2.2018                                                                                              29

                                           Demenzschulung         Pflegeberatung

                            Apotheken
                                                 Angehörigenschulung      Selbsthilfegruppe

                                                                       Bekannte
                                   Hausarzt
                                                                                                 Ambulante
          Fachärzte                                                                             Pflegedienste
          • Psychiater                                      Patient
          • Neurologen
          • Internisten                    Angehörige                                              Tagespflege
          • …

              Gedächtnis‐                                                                       Kurzzeitpflege
               ambulanz
                                   Stationärer                                                Betreutes
                                     Bereich                                                  Wohnen

                                                             Alten
                                                                                   Pflegeheim
                                                        Wohngemeinschaft

                                                                                                                 30

                                                                                                                      15
Optimale Versorgung in „DelpHi“

Säulen und Handlungsfelder
1. Medikamentöse Behandlung und Versorgung
2. Ärztliche Diagnostik und Behandlung sowie nichtärztliche
   Betreuungsansätze
    – Pflegerische Behandlung und Versorgung
    – Sondertherapien (z.B. Physio-, Ergotherapie)
    – Soziale Teilhabe
    – Sozialrechtliche Beratung und Unterstützung
    – Technische Assistenz/ Telemedizin
3. Unterstützung der Angehörigen/Hauptversorgungsperson
   (z.B. Anleitung, Beratung, Entlastung, Schulung)

                                                                           © DZNE 2015 + EMAU ICM‐VC

        Dementia Care Management
Dementia Care Manager (DCM):
• speziell qualifizierte Pflegefachpersonen
• besuchen Patienten und Betreuungspersonen zu Hause

• identifizieren systematisch Versorgungslücken auf
  ärztlicher, pflegerischer, medikamentöser, psychosozialer
  und sozialrechtlicher Ebene
• erstellen einen individuellen Behandlungs- und
  Versorgungsplan

• setzen Behandlungs- und Versorgungsplans in enger
  Kooperation mit behandelndem Hausarzt und regionalen
  Akteuren des Gesundheits- und Sozialsystems um

                       Dreier et al, Pflege & Gesellschaft 2010, Eichler et al, Int Psychogeriatr 2014

                                                                                                         16
Design

Bestandteile des Dementia Care Managements
1. Qualifizierung der Leistungserbringer
2. Computerbasiertes Interventionsmanagement System (IMS)
3. Delegation (haus)ärztlicher Leistungen
4. Durchführung und Überprüfung der Ausführung/ Ergebniskontrolle

Zusammenfassung der Ergebnisse (1 J. Follow-up)
Menschen mit Demenz, die in der Interventionsgruppe
durch DCM unterstützt wurden:
      •   erhielten häufiger Antidementiva
      •   entwickelten seltener neuropsychiatrische
          Symptome, und falls doch, waren diese weniger
          schwer ausgeprägt
      •   schätzten ihre Lebensqualität höher ein (nur Teilgruppe der nicht allein
          Lebenden, ca. 50%)
      •   verblieben im Mittel länger in der Häuslichkeit (n.sign. Hinweise auf
          verzögerte Heimeinweisung) und hatten nach einem Jahr signifikant
          geringere Pflegekosten
Angehörige der Menschen mit Demenz in der Interventionsgruppe:
      •   waren weniger belastet.

                                                                                     34

                                                                                          17
Anteil der geriatrischen Patienten mit ≥ 1 ambulante, geriatrische
                              Basisleistung (2017)
                                                          Definition geriatrischer Patienten (KV M-V)
                                                          ≥70 Jahre und eine Pflegestufe oder ≥1 der folgenden
                                                          Diagnosen:
                                                          Mobilitätsstörung, Sturzneigung und Schwindel
                                                          komplexer Beeinträchtigung kognitiver, emotionaler
                                                          oder verhaltensbezogener Art
                                                          Frailty-Syndrom
                                                          Dysphagie
                                                          Inkontinenz(en)
                                                          therapierefraktärem chronischem Schmerzsyndrom
                                                          Immobilität
                                                          Dekubitalulzera
                                                          Fehl- und Mangelernährung
                                                          Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
                                                          Schlafstörungen
                                                          Depression, Angststörung
                                                          Sensibilitätsstörung
                                                          Starke Seh- und Hörbehinderung
Ambulante geriatrische Basisleistungen (Hausarzt):
                                                          dementielle Erkrankungen
 Geriatrisches Assessment
                                                          Alzheimer-Erkrankung
 Koordination der nachfolgenden Behandlung
                                                          Primäres Parkinson-Syndrom

         Befragung zu geriatrischer Versorgung in MV (n=159 Akteure)

             Was gefährdet Ihrer Ansicht nach die angemessene Versorgung älterer
             Menschen in Ihrem Landkreis bzw. Ihrer kreisfreien Stadt?

                                                                  n     % der
                                                                        Befragten
         Mangel an Pflegefachkräften                            102          64%
         Lange Wartezeiten auf FA-Behandlung                    101          64%
         Hausarztmangel                                           87         55%
         Mangel an in Geriatrie weitergebildeten Ärzten           79         50%
         Zu große Entfernungen zwischen den                       72         45%
         Leistungserbringern
         Separiertes Arbeiten im ambulanten und                   60         38%
         stationären bzw. Reha-Bereich
         Andere Gründe                                            11           7%

                                                                                                                 18
Aktuelle Situation: Dezentrale Datenhaltung und Kommunikation

                                                             Pflege:
                                                     Hilfsmittelversorgung,
                    Impf‐ bzw. Infektionsstatus         Wundversorgung
                         (z.B. Sars‐CoV 2)

                                                                   Medikationsplan

                   Krankenhaus/Reha:                                 Hausarzt:
                    Entlassungsbrief,                                Arztbriefe,
                          u. A.                                   Therapieberichte,
                                                                   Verordnungen,
                                      Labor‐ und andere           Vorerkrankungen
                                          Befunde

                                                                                                 37

        Regionale digitale Fallakte für die geriatrische Versorgung

 Behandlungsinformationen stehen allen beteiligten Leistungserbringern zeitnah zur Verfügung,
  z.B.
    Hausärzte
    geriatrische Schwerpunktpraxen
    Krankenhaus
    Pflegedienst
    Therapeuten
    Apotheken,
    Sanitätshäuser
    …
 Entwicklung der Inhalte und Funktionalitäten: gemeinsam mit den regionalen Akteuren

                                                                                                      19
Regionale digitale Fallakte für die geriatrische Versorgung

                                                     Kooperation für die Implementation:
                                                     Netzwerk zur Versorgung geriatrischer Patienten
                                                     (Geriatrieverbund Region Rostock - GERIO)

                   Regionale digitale Fallakte für die geriatrische Versorgung
                           Kommunikation über die eHealth-Plattform

→ Transparenz in der Leistungserbringung
→ Bessere Kommunikation zwischen den Leistungserbringern
→ Basis für sektoren- und professionen- übergreifende
 Behandlungspfade in der Region
 Kooperationspartner:
 1 Rehaklinik (mit Ärzten, Pflege, Therapeuten, Psychologin)
 1 Klinik für Neurologie
 3 Hausärzte
 2 Pflegedienste
 1 Sanitätshaus

 Aktueller Stand: Daten von 188 Pat. in der Akte

                                                                                                       20
HOSPIZ‐ UND
PALLIATIVVERSORGUNG

          Palliativversorgung – Leistungserbringer
          am Beispiel Mecklenburg-Vorpommern

                                                     21
Versorgungsepidemiologische Analyse der
        Palliativversorgung auf der Basis von
                  Abrechnungsdaten

Ziel: Identifizierung von Lücken in der palliativmedizinischer Versorgung

Erhebung von Primärdaten (leitfadengestützte Expertengesprächen, standardisierte
Befragung)
Analyse von Sekundärdaten aus verschiedenen Quellen:
 Inanspruchnahme palliativmedizinischer Leistungen
  (ambulant und stationär)
 Regionale Unterschiede der Inanspruchnahme
 Analyse von (sektorübergreifenden) Versorgungsmustern

Datenbasis:
 Abrechnungsdaten der ambulanten Versorgung (KV Mecklenburg-Vorpommern,
  2014-2017 )
 Abrechnungsdaten der stationären Versorgung (§ 21 KHEntgG, InEK-Daten,
  2011-2016)
 Abrechnungsdaten ambulant/stationär (AOK Nordost, 2015-2016)              43

      Stationäre Palliativversorgung – Normalstation
                  InEK Daten 2012-2016

                                                                                   22
Stationäre Versorgung – Palliativstation
                  InEK Daten 2012-2016

                  Allgemeine ambulante Palliativversorgung
                       Auswertung der Daten der KV MV

Anzahl der Patienten, die eine allgemeine palliativmedizinische
GOP in den Jahren 2014- 2017 in M-V erhalten haben
         12000
         11000
                  11215
         10000
         9000
                                10658
                                                   10013        9825
                                                                       -12%
         8000
         7000
Anzahl

         6000
         5000
         4000                                   Anzahl HA-Praxen, die pall.med.
         3000                            Jahr    Leistungen abgerechnet haben
         2000
                                        2014                               843
         1000
                                        2015                               807
                                                   -10%
            0
                  2014          2015               2016         2017
                                        2016
                                        Jahre                              786
                                        2017                               766

                                                                                  23
Ergebnisse KV‐MV
                       Spezialisierte ambulante Palliativversorgung

Anzahl Patienten mit SAPV-Behandlung 2014 - 2017
         3000

         2500
                                                                      2424
                                                      2247
         2000

                                    1904
Anzahl

         1500
                1569

         1000

          500

           0
                2014                2015              2016            2017
                                             Jahre

                                                                             24
Versorgungsmuster in der Palliativversorgung

                    Datenbasis:
   Versicherungsdaten der AOK Nordost, 2015-2016

   Erste palliativmedizinische Behandlung im Jahr 2015, n=4.196
   Durchgängig AOK versichert seit 2014, n=4.177
   Alter im Median: 81,0 Jahre
   Anteil Frauen: 54,6%
   1 Jahr Follow-Up:
       Verstorben, n=2.866 (Median-Behandlungsdauer: 29 Tage)
       Lebend, n=1.311

     Behandlungsmuster von Palliativpatienten in
             Mecklenburg-Vorpommern
            (Versicherte der AOK Nordost)
                               Sankey Diagramm

 Ein Großteil der Palliativversorgung (78% n=3.265 Pat.) wurde im Rahmen
  einer Versorgungsform (AAPV, SAPV, KHS oder Hospiz) erbracht.
 Die Mehrheit der Palliativversorgung (79%, n=3.313 Pat.) fand ausschließlich
  im ambulanten Sektor (AAPV & SAPV) statt.
 2.756 Patienten (66%) wurden nur im Rahmen der AAPV betreut.

                                                                                 25
Zeitdauer zwischen der letzten Palliativleistung und Tod

                                         ≤ 2 weeks              2-4 weeks            > 4 weeks
                                         n       %              n       %            n      %
Dead before 12 months                  2,255    78.7           269      9.4         342    11.9
follow-up, n=2,874
Last palliative treatment
‐ AAPV, n=1,716                        1,225       71.5        202          11.8    289     16.8
‐ SAPV, n=653                            628       96.2         10           1.5     15      2.3
‐ Hospital, n=408                        313       76.7         57          14.0     38      9.3
     OPS 8-982, n=297                    217       73.1         48          16.2     32     10.8
     OPS 8-98e, n=111                     96       86.5          9           8.1      6      5.4
OPS 8-982: palliative treatment by palliative care specialists and multidisciplinary teams on
any hospital ward including intensive care units
OPS 8-98e: palliative treatment in specialized palliative care wards

Zeitdauer zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus
       und nachfolgender palliativen Leistung

Spezialisierte Palliativbehandlung auf einer Normal- oder IC-station (N=414 )
                                 ≤ 2 weeks                2-4 weeks                > 4 weeks
Leistung nach KH-                n        %               n       %                n        %
Entlassung:
AAPV, n=133                      91         68.4          15         11.3          27      20.3
SAPV, n=167                     137         82.0          10          6.0          20      12.0
Hospital, n=94                   29         30.9          18         19.1          47      50.0
Hospice, n=20                     2         50.0           2         50.0           0       0.0

Palliativbehandlung auf einer Palliativstation (N=124)
                           ≤ 2 weeks            2-4 weeks                          > 4 weeks
                           n          %         n       %                          n        %
Leistung nach KH-
Entlassung:
AAPV, n=35                 26       74.3         5     14.3                        4       11.4
SAPV, n=61                 55       90.2         1      1.6                        5        8.2
Hospital, n=24             10       41.2         5     20.8                        9       37.5
Hospice, n=4                 2      50.0         2     50.0                        0        0.0

                                                                                                   26
Aus der Befragung (n=93 Teilnehmer):

   Wie häufig werden Palliativpatienten ohne palliative Anschlussversorgung
   aus dem Krankenhaus entlassen?

          40%
                                             37,6%
                                                                                   n=93
          35%

          30%

                                                                        24,7%
          25%                    23,7%

          20%

          15%

                                                           9,7%
          10%

           5%                                                                         3,3%
                    1,1%
           0%
                    Nie          Fast nie     Oft         Sehr oft    Weiß nicht   Keine Angabe

Inanspruchnahme SAPV in Pflegeeinrichtungen vs. in privaten Haushalt in M-V
                            Daten der KV M-V

                                 Alter ≥   Mortalität     Verstorbene ≥ 80 J. Patienten ≥ 80 J. mit
                                                                                                    Anteil
                                 80 J.     in 1 J.        in 1 J.             SAPV*
    Pat. im eigenen Haushalt, n 110.531              8,9%               9.837                   820    8.3%
           Pat. im Pflegeheim, n    12.293          35,0%               4.302                   204    4.7%

 *Daten von 10 von 12 SAPV-Teams in M-V

                                                                                                              27
Analytische Versorgungsepidemiologie
                       mit Routinedaten
    Einschränkungen bei der Abbildung von Diagnosen, Versorgung
    Keine standardisierte Datenerhebung z.B. beim NYHA-Stadium
    Zeitpunkte der Datenerhebung unterschiedlich
    Gruppenzuordnung nicht (primär) randomisiert
    Keine Angaben zur genauen Umsetzung der Intervention
     (Anzahl Kontakte, Dauer der Intervention, Anwendung Waage)

   Aber:
    Hohe Vollständigkeit der Modellvariablen
    Großer Datenpool für Kontrollgruppe (wird aber auch gebraucht !)

                            Fazit
 Rückgang der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung
  Gleichzeitig: Rückgang Anzahl der HÄ, die Leistungen der AAPV abrechnen
  Wahrscheinlich: Zunahme Bedarf
 Regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme:
    • Zusammenhang mit Abdeckung der Regionen durch SAPV-Teams
      und/oder stationären Palliativstationen
    • Überlappung der Regionen mit SAPV-Teams und Palliativstationen:
      große regionale Unterschiede in der Versorgung mit spezialisierten
      Palliativleistungen
 Kontinuität der Hospiz- und Palliativversorgung:
    • Zeitdauer zwischen letzter Palliativleistung und Tod: kürzer bei
      spezialisierter Versorgung
    • Zeitdauer zwischen Entlassung aus KH und ambulanter
      Weiterversorgung: kürzer bei spezialisierten Palliativstationen
 Weniger SAPV-Leistungen in Pflegeheimen

                                                                            28
Herausforderungen in der Versorgung

 Geringe Bevölkerungsdichte - teilweise große Entfernungen zu den
  Leistungserbringern
 Kinder und Jugendliche ↓; Anteil der älteren Bevölkerung ↑; Steigende
  Patientenzahlen und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei
  älteren Menschen
 Multimorbidität, eingeschränkte Mobilität, kognitive Einschränkungen
 Wiederbesetzung von Arztpraxen regional problematisch
 Wirtschaftlichkeit kleiner Krankenhäuser ?
 „Politisierung“ der medizinischen Versorgung…

                                    (N=121)
                   (nur Hauptpraxen, N=1.166)

  Stand 2015

                                                                          29
OZ, 17.11.2016, S. 14

        Kosten der stationären Krankenhausversorgung
         nach Bevölkerungsdichte und maximaler Distanz

                       4.000 €

                       3.000 €
Kosten pro Einwohner

                       2.000 €

                       1.000 €

                           0€
                                 10               20                 30                    40               50
                                                              Maximaldistanz [km]

                                      Dichte=25        Dichte=65     Dichte=100      Dichte=200

                                                                                                                 30
Lineares Modell - Beispiel Pädiatrie und Geburtshilfe
                    Ergebnisse
Kalkulierte Defizite bei der berechneten Auslastung und der tatsächlichen
Bettenzahl (insgesamt für alle drei KH)
 Geburtshilfe: -4,4 Mio €
 Pädiatrie:      -1,6 Mio €

Kalkulierte Defizite bei einer Bettenzahl, angepasst an die Auslastung
 Geburtshilfe: -2,8 Mio. €
 Pädiatrie:     -1,2 Mio. €

Ein positiver Deckungsbeitrag ist nur erreichbar,
wenn 2 der 3 Standorte geschlossen werden:
 Geburtshilfe: +0,8 Mio. €
 Pädiatrie:    +1,3 Mio. €

                                                                            31
Pkw-Erreichbarkeit
                                           Verschiedene Szenarien

           Kinderportalpraxisklinik Wolgast

 Ambulante Anlaufstelle für akut erkrankte Kinder
 Falls nötig sind kurzzeitige stationäre Aufnahmen möglich

                                                                    32
Kinder-Portalpraxisklinik Wolgast - Evaluation nach 1 Jahr
                 September 2017 – August 2018

Ziel der Evaluation:
Untersuchung der Machbarkeit und Akzeptanz einer pädiatrischen
Portalpraxisklinik als Beitrag zur regionalen pädiatrischen Versorgung

Forschungsfragen:
 Wie viele Patienten besuchen die Portalpraxisklinik?
 Was ist die Einzugsregion der Portalpraxisklinik?
 Welche Diagnosen haben die Patienten?
 Wie viele Patienten werden in ein anderes Krankenhaus verlegt?
 Verlegung in UMG: Pfade
 Patienten und Mitarbeiter: zufrieden mit der Behandlung?
 Bevölkerung: Bekanntheitsgrad

       Kinder-Portalpraxisklinik - Evaluation nach 1 Jahr
               September 2017 – August 2018

Daten und Methoden:
 Auswertung von Daten aus dem Controlling des Krankenhauses
  Wolgast und der Universitätsmedizin Greifswald
 Auswertung von Daten des Eigenbetriebes Rettung des Landkreises
  Vorpommern-Greifswald
 Fragebögen
  (Patienten und Eltern/Betreuer, Einwohner und Urlauber in der Region
  Wolgast)
 Experteninterviews
  (n=15: Geschäftsführung UMG; Ärztl. Leiter Pädiatrie UMG, KPPK-
  Mitarbeiter 3 ärztlich, 5 pflegerisch Tätige, 4 niedergelassene Pädiater
  in Wolgast und Usedom, Bürgerinitiative)

                                                                             33
Kinder-Portalpraxisklinik - Evaluation nach 1 Jahr
         September 2017 – August 2018

       N gesamt = 3700 Kontakte mit Kindern
Patientenbefragung Kinderportalpraxisklinik
                         (n=246, Stand 26. Juni 2018)
 Aus welchem Grund sind Sie jetzt mit dem Kind in die Portalpraxisklinik
 gekommen? (Mehrfach antworten möglich)
                               150
             absolute Anzahl
                               100
                               50
                               0

                                                    g

                                                                                                g
                                                                                 l
                                       ng

                                                                                                              s
                                                                    g

                                                                                  l
                                                                               fa

                                                                                                           re
                                                      n

                                                                                                n
                                                                      n
                                                   ku

                                                                                             su
                                     ku

                                                                   tu

                                                                              ot

                                                                                                          de
                                                                ra

                                                                             N
                                                 an

                                                                                           ei
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                                                                                                      an
                                                            Be

                                                                                       rw
                                               kr
                                 kr

                                                                                      be
                                            Er
                               Er

                                                                                   Ü
                                           he
                  e
                ut

                                         sc
           ak

                                       ni
                                       ro
                                     ch

                                      Patientenbefragung Kinderportalpraxisklinik
                                             (n=246, Stand 26. Juni 2018)
Warum sind Sie in die Portalpraxisklinik gekommen und nicht zu einem
niedergelassenen Kinderarzt oder in ein Krankenhaus mit kinderärztlicher
Abteilung gegangen? (Mehrfach antworten möglich)

         nächste päd. Praxis zu weit entfernt

     nächste päd. Praxis gerade geschlossen

                 Behandlung in KPPK schneller

                               Behandlung in KPPK besser

                                                  anderes

                                                            0             50          100           150
                                                                           absolute Anzahl

                                                                                                                  35
Kinder-Portalpraxisklinik - Evaluation nach 1 Jahr
      Patientenbefragung (n=388): „Welche Empfehlung hat der Arzt gegeben?“ *

   Weitere Behandlg. nicht
                 ergebnis0
               notwendig
             Rezept ausgestellt
                      ergebnis1

  Weitere Behandlg. erfolgt
                   ergebnis2
                  ambulant
 Stationärer Verbleib in der
                   ergebnis3
                       KPPK
      Überweisung ergebnis4
                  an UMG
  Überweisung an ergebnis5
                 weiteres
                        KH
             Rezept ausgestellt
                      ergebnis6

                                   0           50         100               150           200
                                                    absolute Anzahl
                                                            * Rezept ausstellen war nicht! möglich

       Auswirkungen der Schließung der pädiatrischen Abteilung des
Kreiskrankenhauses Wolgast und die Eröffnung der Kinder-Portalpraxisklinik
                 auf die Patientenströme in der Region

                               01.02.2016                01.09.2017
      01.01.2015
                             Schließung der                Start der
    Schließung der
                              pädiatrischen          Kinderportalpraxis
    pädiatrischen
                              Abteilung im            ‐klinik (KPPK) am
     Abteilung im
                            Kreiskrankenhaus         Kreiskrankenhaus
   Klinikum Anklam
                                 Wolgast                   Wolgast

                     2015              2016         2017                  2018        2019
                              01.02.2016
                             Wiedereröffnun
                                 g der
                             pädiatrischen
                              Abteilung im
                                Klinikum
                                Anklam

                                                                                                     36
Leistungsfälle in den KH Wolgast, Anklam und Greifswald
                              aus der Region Wolgast (
Leistungsfälle in den KH Wolgast, Anklam und Greifswald
                     aus der Region Wolgast (
RETTUNGSEINSÄTZE AUS DER REGION WOLGAST‐
                           TRANSPORTORT

                     Wolgast KKH                  UMG                        AMEOS Klinikum Anklam

                                                                                                       572
       2019             154                              310                          69      184413

       2018             152                              311                          75      136102   569
JAHR

       2017            143                       254                         70    20 7118             513

       2016           128                        274                          88     106143            523

       2015                     248                    89      13 17 67 18                             398

                                                       ANZAHL DER FÄLLE
           KKH: Kreiskrankenhaus
           UMG: Universitätsmedizin Greifswald
           RTH: Rettungshubschrauber

Folie 78      30.04.2021

                                                                                                             39
Telemedizinisches Triage‐Verfahren für pädiatrische Akutfälle
                               (M‐V Projekt)

Hintergrund: In Regionen ohne wohnortnahe pädiatrische Notaufnahme suchen Patienten auch die
Notaufnahmen von KH ohne Pädiatrie auf. Können pädiatrische Abteilungen in einem anderen KH
hier unterstützen?

Forschungsfrage: In welchem Maß stimmen die Einschätzungen der Dringlichkeit durch einen Arzt,
der die Triage telemedizinisch über Videokonferenz durchführt, mit einem in einer pädiatrischen
Notaufnahme vor Ort triagierenden Arzt überein?

Design: Konkordanzstudie (Vor-Ort-Konsultation und Telemedizinische Konsultation)

Zeitraum:
• Mai bis September 2015 (Anklam, UMG)
• Oktober 2017 bis September 2019 (Wolgast, Bergen, Parchim, UMG)

                                          Projekt‐Ablauf

                                 Patient stellt sich in der pädiatrischen
                                           Notaufnahme vor

                                 Studienaufklärung und Unterschrift auf
                                        Einwilligungserklärung

                                             Standardisierte
                                   Dringlichkeitseinschätzung vor Ort

                                             Standardisierte
                                     Dringlichkeitseinschätzung per
                                             Videokonferenz

                                   Evaluation der        Evaluation der
                                  telemed. Triage       telemed. Triage
                                 durch Pflegekraft      durch Tele-Arzt

                                                                                                  40
Inbetriebnahme der Technik am 1.6.2017

Telemedizinische Triage

                                             41
Telemedizinische Triage

                                        Bedienung Videokonferenz

                                                          Dokumentation der
                                                          Telemedizinischen
                                                          Konsultation

Folie 84   30.04.2021

                                                                              42
Projekt‐Ablauf

           Patient stellt sich in der pädiatrischen
                     Notaufnahme vor

           Studienaufklärung und Unterschrift auf
                  Einwilligungserklärung

                       Standardisierte
             Dringlichkeitseinschätzung vor Ort

                       Standardisierte
               Dringlichkeitseinschätzung per
                       Videokonferenz

             Evaluation der        Evaluation der
            telemed. Triage       telemed. Triage
           durch Pflegekraft      durch Tele-Arzt

Folie 86

                                                      43
Dringlichkeitsübereinstimmung

                              180
   Anzahl der Patienten (%)

                              160
                                    Tele‐Ärzte schätzten eine          Tele‐Ärzte schätzten eine
                              140     höhere Dringlichkeit              geringere Dringlichkeit
                              120       als Vor‐Ort‐Ärzte                  als Vor‐Ort‐Ärzte
                              100
                               80                                154
                               60                               (68%
                                                                  )
                               40                  40 (18%)
                               20
                                0   10 (4%)                              14 (6%)          9 (4%)
                                    zwei/drei eine Stufe keine eine Stufe zwei/drei
                                     Stufen              Differenz            Stufen
                                          Differenzen in der Dringlichkeitsstufe

                                          Telemedizinische Triage

                                                                                                   44
Innovationsfonds‐Projekt RTP‐Net

   Telemedizinische Triage: standardisierte Beurteilung der Behandlungsdringlichkeit von Kindern
   Telemedizinisches Konsil: z.B. spezialfachärztliche Fragestellungen und Befundung
   Telemedizinische Sicherstellung des Facharztstandards: Wahrnehmung der
    Facharzthintergrundfunktion und Telekonsultation durch einen Telepädiater (Erstellung und
    Freigabe des Behandlungsplanes)
   Dokumentation und Dienstplan für Telemedizin: eHealth-Plattform der UMG
   Regelmäßige Konsensuskonferenzen
   Definition Behandlungspfade, Prozesse, Standards

                        Innovationsfonds-Projekt RTP-Net

                                                  Aktuell: 12 teilnehmende Kliniken
                                                 (11 unterzeichnete Verträge liegen
                                                                   vor)

                                                 Laufzeit: 01.04.2020- 31.03.2023

                                                                                                    45
Das Netzwerk
                                               Beteiligte Kliniken:
                                               Universitätsmedizin Greifswald (UMG)
                                               Universitätsmedizin Rostock (UMR)
                                               Kreiskrankenhaus Wolgast/KPPK
                                               Sana Krankenhaus Rügen
                                               Asklepios Klinik Parchim
                                               Asklepios Klinik Uckermark (Schwedt)
                                               Asklepios Klinik Pasewalk
                                               AMEOS Klinikum Anklam/Ueckermünde
                                               Helios Klinikum Stralsund
                                               Kreiskrankenhaus Demmin GmbH
                                               Werner Forßmann Klinikum Eberswalde
                                               Klaus Störtebeker Ostseestrand Kinder‐ &
                                               Jugend‐Reha

                                                                                   91

Projektwebsite: https://rtp-net.med.uni-greifswald.de/

                                                    • Registrierung Partner auf
                                                      der Projekt-Homepage
                                                    • Offener und geschützter
                                                      Bereich

                                                                                          46
Dokumentation des Telemedizin‐Kontaktes

Dokumentation des Kontaktes in der eHealth-
Plattform:

1. Kontakt-Doku durch vor-Ort- und Telemedizin-
   Team bei jedem telemedizinischen Kontakt
2. MTS-Fragebogen bei Telemedizinischer Triage
   durch Telemedizin-Team
3. „Zufriedenheitsbefragung“ für vor-Ort- und
   Telemedizin-Team

                                                           47
Regionales Stufenkonzept für die Pädiatrie

 Pädiatrische Basisversorgung in Regionen ohne niedergelassenen Kinderarzt: Hausärzte (Ducherow,
  Ueckermünde);
 Telemedizinische Kontaktaufnahme mit der Kinderabteilung im KH Anklam;
 Entscheidung Hausärzte in Abstimmung mit stationären Ärzten: Behandlung vor Ort, Überweisung nach KH
  Anklam für Diagnostik, stationäre Aufnahme im KH Anklam;
 Bei schweren Fällen: Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG ((telemedizinische Konsultation), stat.
  Aufnahme)
 Dokumentation: eHealth Plattform

                     Regionales Stufenkonzept für die Pädiatrie

                                                                   Schulung der beteiligten
                                                                   ÄrztInnen/PraxismitarbeiterInnen 2.9.2020

                                                                                                               48
Tandem-Praxen Pädiatrie - Allgemeinmedizin

Hintergrund:
 ≈ 10.500 Kinder in M-V: nächste Kinderarztpraxis >20 km
 Kinder in praxisfernen Regionen gehen seltener zum Arzt und besuchen häufig den
  Hausarzt

Konzept Tandempraxen:
 Bildung von Kooperationen zwischen Kinderarzt- und Hausarztpraxen („Tandems“)
 Kinderärzte und qualifizierte Praxismitarbeiterinnen des Kinderarztes führen
  Sprechstunden in einer kooperierenden Hausarztpraxis durch
→ Versorgung im Team Hausarzt – Kinderarzt – Delegationskraft
→ Fachärztliche pädiatrische Versorgung auch in Regionen ohne Kinderarztpraxis

Evaluation (nach 12 Monaten):
 Endpunkte: Inanspruchnahme des Konzeptes, Anlass der Arztwahl, Pfade,
  Diagnosen

                              Tandem-Praxen
                                 Regionen

                                                                                    49
Befragung von Eltern in „versorgungsnahen“
                       und „versorgungsfernen“ Regionen (Auszug)
                                         N=406

     Wie oft war das Kind, das am Häufigsten einem Arzt vorgestellt wurde in den
     letzten 12 Monaten bei einem Arzt/einer Ärztin?“
     Antwort „Viermal oder häufiger“:
     Versorgungsnahe Regionen: 50% der befragten Eltern
     Versorgungsferne Regionen: 32% der befragten Eltern

     Bei welchem Arzt wird das Indexkind normalerweise vorgestellt?“
     Kinder in versorgungsfernen Regionen werden zu 51% bei einem Kinder- und
     Jugendarzt vorgestellt, in versorgungsnahen Regionen: 87%.

Beyer A, Stentzel U, Hoffmann W, van den Berg N. Einstellungen von Kita-Eltern zur pädiatrischen Versorgung und Delegation
ärztlicher Aufgaben in versorgungsfernen und versorgungsnahen Regionen – Ergebnisse einer standardisierten Befragung.
Das Gesundheitswesen. 2020. (In Press)

     Kooperation von Haus‐ und Kinder‐ und Jugend‐Ärzten in der ambulanten Versorgung
     von Kindern in ländlichen Regionen – Projekt Tandempraxen
                              Ziel: Ermittlung von Machbarkeit und Akzeptanz

     Forschungsfrage:
     Können Kooperationen zwischen Haus‐ und Kinder‐ und Jugendärzten in ländlichen Regionen den Zugang
     zur pädiatrischen Versorgung verbessern?
     (operationalisiert durch Teilnahmebereitschaft, Inanspruchnahme der pädiatrischen Sprechstunden und
     Zufriedenheit bei Leistungserbringern und Patienten)

                                                                                                                             50
Feldphase des Projektes:
          1.4.19 bis 31.3.20

Hausarztpraxen:
in Woldegk und Goldberg

Kinder‐ und Jugendmediziner:
aus Neubrandenburg und Güstrow

Wöchentliche Sprechstunden der
Kinderärzte in den Hausarztpraxen

Wissenschaftliche Begleitung:
• Interviews vorher
• Eltern‐/Patienten‐Fragebogen
• Arzt‐Fragebogen
• Praxisdaten
• Interviews hinterher
  (letztere noch nicht erfolgt)
                             Infoblatt am Eingang der HA‐Praxis

                   Projektstand: Feldphase ist abgeschlossen ‐ Analyse ist in Arbeit
                                          Erste Ergebnisse

                                 Anzahl teilnehmende Patienten pro Praxis:
                                                          Praxis 1    Praxis 2   gesamt
         1.     Quartal                                       36        22         58
         (April bis Juni)
         2. Quartal                                           17        29         46
         (Juli bis September)
         3. Quartal                                           19        30         49
         (Oktober bis Dezember)
         4. Quartal                                               9     30         39
         (Januar bis März)
         gesamt                                               81        111       192

                                                                                          51
Alter und Anzahl teilnehmende Patienten pro Praxis

                                                                                     Jahre

     Eltern‐/Patienten‐Fragebogen (n=192) (aktuell in Auswertung)

Fragen zu demografischen Aspekten der Begleitperson (Alter, Bildung, Erwerbstätigkeit, Anzahl der
Kinder, …)

Fragen zu versorgungsrelevanten Aspekten (Häufigkeit Arztbesuche, Entfernung von Wohnung zur Praxis,
Wahrnehmung von Problemen, …)

Fragen zu gesundheitsbezogenen Aspekten (Anlass des Artzbesuches, Gesundheitszustand des Kindes, …)

                                                                                                       52
Arzt‐Fragebogen
(n=373 Kontakte; aktuell in Auswertung)
Fragen zu
• Vorstellungsgrund des Kindes
• Abrechnungsdiagnose
• Weiterführende
  Behandlungsempfehlungen

              Grund des Arztbesuchs (Arzt‐Fragebogen, n=373 Kontakte)

                                                                        53
Kooperation von Haus‐ und Kinder‐ und Jugend‐Ärzten in der ambulanten Versorgung
von Kindern in ländlichen Regionen – Projekt Tandempraxen
Zusammenfassend:
2 Tandems – 2 verschiedene Umsetzungen des Konzepts:
Woldegk:
Hausärztin behandelt die meisten Kinder auch selbst. Kinder mit gesundheitlichen
Problemen, die der Hausärztin bekannt sind, werden gezielt an den Kinderarzt
überwiesen.

Goldberg:
Hausarzt behandelt nur sehr wenige Kinder selbst. In den kinderärztlichen
Sprechstunden werden viele Früherkennungs‐Untersuchungen und Impfungen
durchgeführt.

Weitere Aufgaben:
 Detaillierte Analysen
 Handlungsempfehlungen / Konzept für die Verstetigung des Konzepts

  Telemedizinische Nachbetreuung von psychiatrischen
       Patienten nach tagesklinischer Behandlung

                                                   • Regelmäßige telefonische
                                                   Kontakte und individualisierte SMS-
                                                   Nachrichten

                                                   • Ziel: Verbesserung der Endpunkte
                                                   Angst, Depressivität und/oder
                                                   Somatisierung

                                                                                         54
Telemedizinische Nachbetreuung von Patienten nach
                      tagesklinischer Behandlung

• drei-armige, prospektive randomisierte Studie:
  Intervention 1: regelmäßige Telefonate
  Intervention 2: regelmäßige Telefonate + SMS-Nachrichten
  Kontrollgruppe: übliche Betreuung
• Interventionsdauer: 6 Monate
• Einschlusskriterien: Diagnose Depression, Angst, Anpassungs- oder
  somatoforme Störungen, kurz vor Entlassung aus der psychiatrischen
  Tagesklinik
• Ausschlusskriterien:
  rezidivierende Suizidkrisen, selbstverletzendes Verhalten
• Endpunkte: Skalen der BSI-18 zu
  Depression, Angst und Somatisierung

   Individualisierte Intervention auf der
   Basis der Therapieziele

 Therapieziele
 • Exposition (z.B. außerhalb Kaffee trinken gehen, Bus oder Zug fahren)
 • soziale Kontakte pflegen
 • Telefonieren üben
 • Tagesrhythmus aufrecht erhalten
 • Tages- und Wochenstruktur schaffen
 • Klärung der beruflichen Perspektive
   (z. B. Bewerben, Umschulung, Qualifizierung)
 • am Umgang mit familiären Problemen
   arbeiten
 • Außenaktivitäten durchführen
 • Entspannungsübungen durchführen

                                                                           55
Ergebnisse

                                 Anxiety                    Depression                  Somatization
Group                     β (95 %CI)*          p        β (95 %CI)*        p        β (95 %CI)*         p
  Control group
                                0                            0                            0
  (ref.)
                              1.14                          1.99                        -0.55
  Intervention 1                              0.276                       0.070                       0.487
                          (-0.64, 3.28)                 (-0.17, 4.16)              (-2.10, 1.01)
                              2.34                          1.03                        -0.29
  Intervention 2                              0.022                       0.299                       0.747
                          (0.37, 4.30)                  (0.93, 2.99)               (-2.10, 1.51)
Anxiety score at           0.34                      -0.05                  -0.02
                                       0.015                    0.761                    0.874
baseline               (0.07, 0.61)              (-0.35, 0.26)         (-0.26, 0.22)
adjusted
Depr.    for sex,
      score  at age, baseline
                          -0.13 values of respective outcomes,
                                                      0.36     and number of-0.07
                                                                             psychiatric
comorbidities                          0.164                    0.004                    0.489
baseline              (-0.32, 0.06)
Modell: Analysis of covariance  (ANCOVA)          (0.12, 0.60)         (-0.26, 0.12)
Somat. score at               0.04                         -0.04                        0.53
                                              0.742                       0.802
Integrierter Funktionsbereich Telemedizin - IFT

                                    Fortführung in der Regelversorgung mit 6
                                    psychiatrischen Institutsambulanzen und
                                    Tageskliniken in der Region Vorpommern
                                    60-70 Patienten/Quartal; 1,16 Stellen

                           Tecla ‐ Hintergrund

 12-Monats-Prävalenz: Schizophrenie: 2,6 % ; Bipolare Störung: 1,5 %

 Schizophrenie  gehört zu den 10 Krankheiten mit höchster Anzahl an YLD (years
  of life lived with disability)

 Hohe soziale Kosten  Frühberentung, Arbeitsverlust, reduzierte
  Arbeitsproduktivität

 Verminderung der Lebensqualität

 Medikamentöse Behandlung ist wesentlich: akut und oft ein Leben lang

 Non-Adhärenz ist ein Risikofaktor für Rückfalle und Hospitalisierung

 • Nur 35 – 50 % der Patienten sind adhärent

 • Adhärenz verschlechtert sich im Laufe der Zeit

                                                                                   57
Tecla - Ziel und Fragestellung

   Ziel der Studie:
   Entwicklung, Implementation und Evaluation eines telemedizinischen
   Versorgungskonzepts für Menschen mit Schizophrenie und bipolarer
   Störung

   Fragestellung:
   Sind nach sechs Monaten die Teilnehmer der Interventionsgruppe, die
   telemedizinische Interventionen erhält, adhärenter als die Teilnehmer der
   Kontrollgruppe, die die übliche ambulante Versorgung erhält?

    115

                          Tecla Design

 Randomisierte kontrollierte Interventionsstudie
 Einschlusskriterien:
    • Diagnose Schizophrenie (F20.), schizoaffektive Störung (F25.) oder
      bipolare Störung (F31.)
    • (teil-)stationär behandelt (Station oder Tagesklinik), kurz vor Entlassung
    • ≥ 18 Jahre
    • unterschriebene Einverständniserklärung
 Ausschlusskriterien:
    • nächste geplante (teil-)stationäre Behandlung ≤ 6 Monate
    • Kein Besitz eines Telefons
 Beobachtungszeit: 6 Monate
 Assessments:
    • Baseline
    • 3-Monats-Follow-up
    • 6-Monats-Follow-Up
    116

                                                                                   58
Tecla Intervention

Telefonate mit qualifizierten Pflegefachkräften im Telemedizincenter alle
zwei Wochen:
Kombination aus offenem Gespräch und standardisierter Erhebung
Wöchentlich individualisierte SMS-Nachrichten

     117

     Medication Adherence Report Scale (MARS-D)

      Self-Report Instrument

      Fokus auf Entdeckung der Non-Adhärenz ; nicht bedrohlich, nicht
       wertend formulierte Fragen

      5 Items:
       Vergessen der Medikamenteneinnahme, selbstständige
       Dosisveränderung, Unterlassen der Einnahme für einige Zeit,
       bewusstes Auslassen einer Dosis, geringere Einnahme als verordnet

      5-Likert-Skala (immer, oft, manchmal, selten, nie

      Score: 5 (absolut nicht-adhärent) bis 25 (vollständig adhärent)

     118

                                                                            59
Ergebnisse

    119

                                                        Ergebnisse
Logistische Regression, Intention-to-treat
Score = 25: adhärent; Score ≤ 25 = nicht-adhärent

Signifikanter Effekt der Intervention auf die Adhärenz
(OR: 4,11; CI: 1,47 - 11,45; p = 0,007)

                                   70

                                   60
          percentage of patients

                                   50

                                   40                                                            non adherent

                                   30                                                            adherent

                                   20

                                   10

                                   0
                                        baseline IG   baseline CG    follow‐up IG follow‐up CG

    120

                                                                                                                60
Diskussion
 Signifikanter Einfluss der Telemedizin erst bei 6-Monats-Follow-Up 
  längerfristige Wirkung

 Kontrolle auf Einfluss der sozialen Erwünschtheit  KEIN signifikanter
  Einfluss

 MARS-D: Selbstauskunftsinstrument  Überschätzung Adhärenz?

 Vorteil MARS-D: Gründe der Adhärenz werden miterfasst, Nutzung bei
  der Intervention

                       Schlussfolgerung:

Telemedizin

 verbessert signifikant die Adhärenz,

 ist eine zusätzliche niedrigschwellige Intervention,

 muss als langfristige Maßnahme angelegt werden.
  121

                  Vielen Dank
           für ihre Aufmerksamkeit!

                                                                           61
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