Schule digital - der Länderindikator 2021 - Deutsche Telekom ...

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Schule digital – der Länderindikator 2021
    Eine repräsentative Befragung von Lehrkräften zum Lernen mit digitalen Medien
    Eine Zusammenfassung · November 2021

                                                                                                                                                   FOTO: MONTAGE SEITENPLAN
Die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben sämtliche Schulen gezwungen, im Unter-
richtsbetrieb deutlich stärker auf digitale Lehr- und Lernmittel zu setzen. Bereits vor diesem             ZUR STUDIE
Einschnitt wollten Bund und Länder mit dem „Digitalpakt Schule“ fünf Milliarden Euro über
                                                                                                       Der komplette Ergebnisbericht „Schule
einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung stellen, um die technische Infrastruktur für
                                                                                                       digital – der Länderindikator 2021“ steht
den Unterricht mit digitalen Medien anzuschaffen. Hat all dies für den dringend benötigten
                                                                                                       zur Verfügung unter:
Durchbruch bei der Nutzung digitaler Lehr- und Lernmittel in Deutschland gesorgt? Diese
                                                                                                       telekom-stiftung.de/laenderindikator
Frage beantwortet die Studie „Schule digital – der Länderindikator 2021“.

Mit einer vierten Erhebung – nach den Länder-      zeigt einmal mehr umfassend, wie weit digitale
indikatoren 2015, 2016 und 2017 – liefert die      Medien bereits Teil der Unterrichtsrealität sind,
Untersuchung aktuelle Informationen zum Leh-       und macht Entwicklungen im Bundesländer-
ren und Lernen mit digitalen Medien in den all-    vergleich sichtbar. Die Stichprobe des Länder-
gemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I        indikators 2021 ist repräsentativ gezogen und
in Deutschland. Die Deutsche Telekom Stiftung      berücksichtigt die Verteilung der Lehrkräfte der
hat diese Studie in Auftrag gegeben, die von       Sekundarstufe I in Deutschland hinsichtlich des
einem Wissenschaftsteam unter der Leitung          Alters, des Geschlechts sowie der Schulformen.
von PD Dr. Ramona Lorenz (Technische Univer-       Um die disproportionale Verteilung der Lehr-
sität Dortmund) im Sommer 2021 durchgeführt        kräfte in der Stichprobe hinsichtlich der Bundes-
wurde. Die repräsentative Befragung von ins-       länder auszugleichen, wurde in den Analysen
gesamt 1.512 Lehrkräften der Sekundarstufe I       eine entsprechende Gewichtung genutzt.
LÄNDERINDIKATOR 2021

Die Studie konzentriert sich auch im Jahr 2021,   Weitere aktuelle
mit einem Abstand von vier Jahren zum vorange-    Entwicklungen analysiert
gangenen Länderindikator, auf zentrale Themen
des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien:     Zusätzlich werden mit der Studie „Schule digi-
                                                  tal – der Länderindikator 2021“ weitere aktu-
    IT-Ausstattung der Schulen und IT-Support     elle Entwicklungen im Kontext der Digitalisie-
    Nutzung digitaler Medien im Unterricht        rung beschrieben. Als inhaltliche Vertiefungen
    Förderung der computer- und informationsbe-   werden 2021 erstmals folgende Schwerpunkte
    zogenen Kompetenzen der Schülerinnen und      aufgegriffen:
    Schüler
    Kompetenzen von Lehrpersonen im Umgang             Entwicklungen durch Investitionsmaßnahmen
    mit digitalen Medien im Unterricht                 Entwicklungen vor dem Hintergrund der
                                                       Corona-Pandemie
Dabei werden die identischen Fragestellungen           Fortbildung von Lehrkräften
beziehungsweise Indikatoren genutzt wie bei
den vorherigen Studien. So lassen sich aktuelle
Entwicklungen der Digitalisierung in den Schu-
len aus Sicht der Lehrkräfte im Vergleich zur
Situation im Jahr 2017 präzise aufzeigen.
                                                   1    GESAMTÜBERSICHT DES BUNDESLÄNDERVERGLEICHS
Das Ergebnis sämtlicher Antworten der Lehr-       26 Indikatoren sind in die Bewertung eingeflossen
kräfte wurde erneut zu einem Gesamtüberblick
der Resultate in den einzelnen Bundesländern
zusammengeführt (siehe Abbildung 1). In die-
ser Deutschlandkarte sind diejenigen Länder
grün eingefärbt, die aus Sicht der Befragten                                                       Schleswig-
vergleichsweise weit fortgeschritten sind und                                                       Holstein
                                                                                                                                     Mecklenburg-
besonders häufig (mindestens neunmal) in der                                                                                         Vorpommern
oberen Ländergruppe vertreten sind. Die gelbe                                               Hamburg
Einfärbung beschreibt ein Mittelfeld; dagegen
sind diejenigen Länder rot markiert, wo nach                                  Bremen
Meinung der Lehrkräfte größerer Handlungsbe-                                                 Niedersachsen
darf besteht.                                                                                                                                            Berlin

                                                                                                                                                    Brandenburg
                                                                                                                         Sachsen-
                                                                                                                          Anhalt
                                                                  Nordrhein-
                                                                  Westfalen

                                                                                                                                                    Sachsen
                                                                                                                  Thüringen
                                                                                        Hessen
                                                                                                                                                                        Mindestens neun Mal in
                                                                                                                                                                        der oberen Ländergruppe
                                                           Rheinland-                                                                                                   vertreten = Spitzengruppe.
                                                             Pfalz
                                                                                                                                                                        Weder mindestens neun
                                                                                                                                                                        Mal in der oberen noch
                                                                                                                                                                        mindestens neun Mal in
                                                         Saarland                                                                                                       der unteren Ländergruppe
                                                                                                                                                                        vertreten = Mittelfeld.
                                                                                                                            Bayern                                      Mindestens neun Mal in
                                                                                                                                                                        der unteren Ländergruppe
                                                                                     Baden-                                                                             vertreten = verstärkter
                                                                                   Württemberg                                                                          Handlungsbedarf.

                                                  Quelle: Technische Universität Dortmund, Institut für Schulentwicklungsforschung

2                                                                                                                                                   Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

    1  IT-Ausstattung der Schulen
        und IT-Support
Wer im Unterricht die Medienkompetenzen der          Ein positiver Trend auf bundesweitem Niveau
Schülerinnen und Schüler fördern und eine digi-     ergibt sich hingegen, wenn man auf die WLAN-
tale Lernumgebung nutzen will, benötigt eine         Verfügbarkeit in den Unterrichtsräumen schaut.
funktionierende IT-Infrastruktur samt fachge-        Mittlerweile bestätigen immerhin mehr als
rechter Unterstützung sowie einen ausreichen-        drei Fünftel der Lehrpersonen (61,1 Prozent),
den Internetzugang. Daher ist es ein Alarmsi-        dass die Klassenräume an ihren Schulen einen
gnal, dass nur etwas mehr als die Hälfte (56,6       WLAN-Zugang haben. Im Vergleich zum Jahr
Prozent) der befragten Lehrpersonen die IT-          2017 (40,5 Prozent) ist dieser Anteil deutlich
Ausstattung an ihren Schulen als ausreichend         gestiegen. Darüber hinaus hat sich die Verfüg-

                                                                                                             53,7
bewertet – und vor allem, dass sich dieser Wert      barkeit von Lern-Management-Systemen zur
im Vergleich zur Erhebung 2017 (mittlerer bun-
desweiter Zustimmungsanteil: 55,6 Prozent)
kaum verbessert hat.
                                                     Nutzung für Lehrkräfte und Schüler erhöht: von
                                                     40,1 Prozent im Jahr 2017 auf nun 78,7 Prozent.                                            %
                                                     Blickt man auf die einzelnen Bundesländer,
Wenn es um die ausreichende Verfügbarkeit            zeigt sich, dass die Lehrkräfte in Sachsen-            der Lehrkräfte
eines Internetzugangs an der eigenen Schule          Anhalt und Bremen vergleichsweise zufrieden
geht, fällt das Urteil der Lehrkräfte 2021 im Ver-   mit der IT-Infrastruktur und der technischen wie     geben an, dass es
gleich zu 2017 sogar noch kritischer aus: Wäh-       pädagogischen Unterstützung vor Ort sind. Im         eine ausreichende
rend 2017 mehr als zwei Drittel (67,3 Prozent)       Gegensatz dazu bescheinigen ihre Kollegen in
der Befragten diesen Punkt als ausreichend           Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem             Verfügbarkeit eines
bezeichneten, sind es 2021 nur 53,7 Prozent.         Saarland, Sachsen sowie vor allem in Thüringen        Internetzugangs
Ähnliches gilt für die technische Unterstüt-         hier große Defizite an ihren Schulen.                       gibt.
zung, die aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer
nach wie vor großes Verbesserungspotenzial
aufweist.

    2  Nutzung digitaler Medien
        im Unterricht
Die technische Ausstattung zu haben, ist das         zu 2017 einen deutlichen Entwicklungsschub
eine – sie möglichst gewinnbringend und häu-         gegeben. Der Anteil der Lehrkräfte der Sekun-
fig für das Lehren und Lernen zu nutzen, das        darstufe I in Deutschland, der digitale Medien
andere. Maßgeblich dafür sind schulische Medi-      regelmäßig, mindestens wöchentlich im Unter-
enkonzepte, der kontinuierliche Erfahrungsaus-       richt nutzt, ist von 50,1 Prozent (2017) auf 73,3
tausch der Lehrkräfte sowie deren persönliche        Prozent (2021) angestiegen. Auffällig ist auch,
Einstellungen zum Einsatz digitaler Medien.          dass in drei Bundesländern der Anteil der Lehr-
Hinzu kommt: Für die lernförderliche Wirkung         personen, die digitale Medien täglich im Unter-
digitaler Medien ist nicht allein die Häufigkeit     richt verwenden, mittlerweile bei fast 50 Prozent
des Einsatzes entscheidend, sondern vor allem        oder sogar darüber liegt (Bremen: 47,4 Prozent,
deren Qualität sowie die fachdidaktische Ein-        Rheinland-Pfalz: 53,5 Prozent und Bayern 68,6
bettung in den Unterricht.                           Prozent). Der Anteil derjenigen Lehrkräfte, der
                                                     angibt, digitale Medien im eigenen Unterricht
Der Länderindikator 2021 zeigt: Hinsichtlich         nicht einzusetzen, hat tendenziell abgenom-
der Häufigkeit des Einsatzes digitaler Medien        men: Während 2017 etwa 3,7 Prozent „nie“ digi-
zum Lehren und Lernen hat es im Vergleich            tale Medien genutzt haben, sind es 2021 nur

3                                                                                                        Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

noch 1,8 Prozent. Festzuhalten bleibt: Seit 2017    Im Bundesländervergleich lässt sich festhalten,
verwenden in allen Bundesländern zwar immer         dass es Bayern, Berlin, Bremen und Sachsen-
mehr Lehrpersonen mindestens wöchentlich            Anhalt bei der schulischen Nutzung digitaler
digitale Medien im Unterricht. Die Daten für die    Medien durch Lehrkräfte bei jeweils mindestens
tägliche Nutzung, also die Integration digitaler    vier der neun Bewertungspunkte in die obere
Medien in den Unterrichtsalltag der Lehrkräfte,     Ländergruppe schaffen. Baden-Württemberg,
zeigen jedoch weiterhin für alle Bundeslän-         Schleswig-Holstein und Thüringen gehören in
der erheblichen Entwicklungsspielraum (siehe        mindestens vier Kategorien der unteren Länder-
Abbildung 2).                                       gruppe an.

Im Rahmen des Länderindikators 2021 bestäti-
gen mittlerweile gut zwei Drittel (67,7 Prozent)
der befragten Lehrerinnen und Lehrer, dass an
ihrer Schule ein Medienkonzept vorhanden ist
(2017: 56,6 Prozent). Umgekehrt bedeutet dies
jedoch auch: An rund einem Drittel der Schulen       2       NUTZUNGSHÄUFIGKEIT DIGITALER MEDIEN IM UNTERRICHT
liegt nach wie vor keine Orientierungsgrundlage
                                                    in Prozent, Differenzen zu 100 Prozent resultieren aus dem Rundungsverfahren
zum Medieneinsatz vor.

Immer häufiger arbeiten die Lehrkräfte zusam-       Bayern                                                           69                                                  18                      11           3
men. Mit 17,7 Prozent gibt rund jeder Sechste       Sachsen-Anhalt                             29                                                 54                                        12                6
und damit ein deutlich höherer Anteil als 2017      Sachsen                                      32                                                49                                  11                 8       2
an (9,9 Prozent), mindestens einmal im Monat
mit Kollegen gemeinsam computergestützte            Bremen                                                 47                                                31                       12              10
Unterrichtseinheiten zu entwickeln. Zudem           Saarland                                             43                                             33                             23                         2
berichten mehr Lehrerinnen und Lehrer über          Berlin                                22                                            53                                            19                  3 3
Workshops zu computergestütztem Unterricht
                                                    Brandenburg                        20                                           54                                                     26
an ihrer Schule (2017: 42,5 Prozent, 2021: 58,3
Prozent).                                           Rheinland-Pfalz                                             54                                           20               14                     11           2
                                                    Deutschland                                       39                                           34                            17                   8           2
Ebenfalls positiv: Die Einstellung, dass der Ein-
satz digitaler Medien die Leistungen der Schü-      Niedersachsen                                   35                                        37                              16                     10           1
lerinnen und Schüler verbessert, wird im Jahr       Baden-Württemberg                                    42                                        28                   14                      14            3
2021 von 46,4 Prozent der Lehrpersonen ver-         Hessen                                          36                                       34                        13                   14                4
treten. Auch hier besteht zwar noch Luft nach
oben, dennoch liegt der Wert deutlich höher als     Mecklenburg-Vorpommern                          36                                       32                        15                       16                1
derjenige, der 2018 im Rahmen der ICILS-Erhe-       Schleswig-Holstein                    24                                       43                                        25                           6 2
bung (International Computer and Information
                                                    Nordrhein-Westfalen                     25                                     42                                       23                        8           2
Literacy Study) für Deutschland (34,7 Prozent)
erhoben wurde.                                      Thüringen                                    32                                     34                             20                            14

                                                    Hamburg                          16                                41                                         26                            16                1

                                                                             0                        20                    40                          60                    80                                  100

                                                                                     Jeden Tag
                                                                                     Mindestens einmal in der Woche, aber nicht jeden Tag
                                                                                     Mindestens einmal im Monat, aber nicht jede Woche

                   17,7
                                                                                     Seltener als einmal im Monat
                                                                                     Nie
                                            %                                     Wöchentliche Nutzungsrate liegt signifikant über dem durchschnittlichen Anteil
                                                                                   für Deutschland (p < .05)
                                                                                  Wöchentliche Nutzungsrate liegt signifikant unter dem durchschnittlichen Anteil
                                                                                   für Deutschland (p < .05)
           der Lehrkräfte entwickeln                                         Quelle: Technische Universität Dortmund, Institut für Schulentwicklungsforschung

       mindestens einmal im Monat mit
      Kollegen gemeinsam computer­ge-
         stützte Unterrichtseinheiten.

4                                                                                                                                                 Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

    3  Förderung der computer- und
        informationsbezogenen Kompetenzen
        der Schülerinnen und Schüler
Digitale Medien und Endgeräte sind immer           bei 56,4 Prozent. Diese gleichbleibende Ten-
mehr Teil unseres Alltags und daraus nicht mehr    denz gilt sowohl für das Basiswissen, wie etwa
wegzudenken. Die Kultusministerkonferenz hat       der Bearbeitung von Tabellen, Grafiken oder
2016 mit ihrer Strategie „Bildung in der digita-   Texten (bundesweiter Durchschnittswert: 59,4
len Welt“ festgelegt: Damit junge Menschen ler-    Prozent), bis hin zu anspruchsvolleren Fähigkei-
nen, diese Medien eigenständig und verantwor-      ten der Schüler, etwa die Glaubwürdigkeit und
tungsvoll für sich zu nutzen – unabhängig vom     Nützlichkeit ermittelter Informationen richtig
familiären Bildungshintergrund –, sollten com-     einschätzen zu können (bundesweiter Durch-
puter- und informationsbezogene Kompeten-          schnittswert: 70,2 Prozent).

                                                                                                          70,2
zen in der Schule gezielt vermittelt werden. Der
Länderindikator zeigt 2021 zum vierten Mal, wie    Im Bundesländervergleich 2021 gelangen hier-
Lehrkräfte die Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer
Schülerinnen und Schüler fördern.
                                                   bei Bremen, Berlin und Niedersachsen bei vier
                                                   beziehungsweise drei von fünf Bewertungskrite-
                                                                                                                                             %
                                                   rien in die obere Ländergruppe. Dagegen befin-
Das ernüchternde Ergebnis vorweg: Im Trend-        den sich Baden-Württemberg, Bayern, Mecklen-
vergleich sind für Deutschland insgesamt keine     burg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt jeweils              der Schülerinnen
statistisch signifikanten Verbesserungen bei       bei drei Indikatoren in der unteren Gruppe.         und Schüler können die
der Förderung computer- und informationsbe-
zogener Fähigkeiten festzustellen. Zum Erhe-
                                                                                                        Glaubwürdigkeit und
bungszeitpunkt 2017 haben 59,4 Prozent der                                                              Nützlichkeit ermittelter
Lehrkräfte hierzu grundlegende Kompetenzen                                                               Informationen richtig
angeleitet und gefördert; 2021 liegt dieser Wert
                                                                                                             einschätzen.

    4  Kompetenzen von Lehrpersonen
        im Umgang mit digitalen Medien
        im Unterricht
Die Lehrkräfte sind und bleiben der Dreh- und      Insbesondere wenn es darum geht, digi-
Angelpunkt beim Lehren und Lernen. Für eine       tale Medien auszuwählen, mit denen sich die
erfolgreiche Mediennutzung im Unterricht brau-     Fachinhalte im Unterricht besser vermitteln las-
chen sie daher die passenden Fähigkeiten: Sie      sen: 2021 bestätigen gut vier Fünftel (82,0 Pro-
sollten mit digitalen Medien und Endgeräten        zent) der Befragten, dass sie dazu in der Lage
nicht nur rein technisch umgehen können, son-      sind. Vor vier Jahren waren es noch 76,6 Prozent,
dern diese auch so einsetzen, dass sie auf diese   die sich zutrauten, digitale Medien auf diese
Weise Fachinhalte anschaulicher vermitteln.        Weise im Unterricht zu verwenden. 77,0 Prozent
                                                   der Lehrkräfte geben aktuell an, ihren Unterricht
Der Länderindikator 2021 zeigt, dass die           so gestalten zu können, dass sie die fachlichen
Befragten sich in der Lage sehen, fachliche        Inhalte, die eingesetzten digitalen Medien sowie
Inhalte, pädagogische Lehrmethoden und digi-       angewandte Lehrmethoden angemessen kom-
tale Medien gleichermaßen im Unterricht zu         binieren können.
berücksichtigen und aufeinander abzustimmen.

5                                                                                                       Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

Darüber hinaus wurden die Lehrpersonen               Für die Selbsteinschätzung medienbezogener
gefragt, ob sie andere Kollegen anleiten kön-        Kompetenzen der Lehrkräfte wurden fünf Indi-
nen, im Unterricht Fachinhalte, den Einsatz digi-    katoren zugrunde gelegt. Sachsen, Sachsen-
taler Medien sowie geeignete Lehrmethoden            Anhalt und Schleswig-Holstein schaffen es in
aufeinander abzustimmen. Während der bun-            die obere Ländergruppe in jeweils vier der fünf
desweite Mittelwert im Jahr 2017 noch bei 43,0       Kategorien. Niedersachsen findet sich hinge-
Prozent lag, steigt dieser Wert aktuell immer-       gen bei drei der fünf Indikatoren in der unteren
hin auf 51,7 Prozent. Dieser positive Trend ist      Gruppe wieder, Nordrhein-Westfalen bei vier.
gerade im Hinblick auf die Kooperation unter         Brandenburg ist das einzige Bundesland, in             „WICHTIGE GRUNDLAGEN
Lehrkräften, die als zentraler Erfolgsfaktor für     dem der Zustimmungsanteil der Lehrpersonen
den Einsatz digitaler Medien im Unterricht gilt,     in allen fünf Kategorien vergleichsweise niedrig
                                                                                                            FÜR DEN UNTERRICHT MIT
als erfreuliche, wenn auch noch nicht ausrei-        ausfällt.                                           DIGITALEN MEDIEN HABEN SICH
chende Entwicklung zu verbuchen.                                                                        VERBESSERT. DAS BETRIFFT ETWA
                                                                                                         DIE WLAN-AUSSTATTUNG IN DEN
                                                                                                         KLASSEN UND DIE NUTZUNG VON
                                                                                                              LERNPLATTFORMEN.“

                                                                                                                 Dr. Thomas de Maizière
    5  Entwicklungen durch
        Investitionsmaßnahmen
In den zurückliegenden Jahren und Monaten            beziehungsweise Lernplattformen an ihrer
haben der Bund und die Länder große finanzi-         Schule positiv entwickelt hat. Weiterer Förder-
elle Mittel für Schulen beziehungsweise Schul­       bedarf scheint besonders beim Breitbandaus-
träger bereitgestellt, mit denen Digitalisierungs-   bau zu bestehen: Eine erhöhte Breitbandverfüg-
prozesse im Unterricht vorangetrieben werden         barkeit an ihrer Schule aufgrund von Geldern
sollen. An erster Stelle ist hier der „Digitalpakt   aus Investitionsprogrammen wird von weniger
Schule“ zu nennen; hinzu kommen zahlreiche           als der Hälfte (43,5 Prozent) der Lehrpersonen
weitere Maßnahmen in den einzelnen Bundes-           wahrgenommen.
ländern. Die Medien berichteten jedoch regel-
mäßig, dass diese Investitionsmittel nur schlep-     Im Bundesländervergleich schneiden bei die-
pend abgerufen werden. Bleibt zu klären: Wie         sem Untersuchungsaspekt Baden-Württem-
bewerten die Lehrkräfte in den einzelnen Bun-        berg, Bremen und Nordrhein-Westfalen ver-
desländern die Auswirkungen dieser Investiti-        gleichsweise gut ab: Bei drei der fünf zugrunde
onsprogramme vor Ort in ihren Schulen? Sind          gelegten Bewertungskriterien liegen diese Bun-
die versprochenen Mittel bereits „angekom-           desländer in der oberen Gruppe – dicht gefolgt
men“? Hat sich etwas dank dieser Aktivitäten         von Bayern, Hessen und Sachsen-Anhalt. Stär-
von Bund und Ländern verbessert? Der Län-            kere Defizite bestehen dagegen aus Sicht der
derindikator 2021 zeichnet dazu ein erstes           Lehrkräfte in Hamburg, Mecklenburg-Vor-
Gesamtbild.                                          pommern und Thüringen. Sie finden sich bei
                                                     jeweils drei der fünf Indikatoren in der unteren
Immerhin vier Fünftel (80,5 Prozent) der Lehr-       Ländergruppe.
personen stellen – im Zuge der Förderinitiativen
von Bund und Ländern innerhalb der letzten
zwei Jahre – an ihrer Schule Verbesserungen
bei Lernplattformen sowie Lernmanagement-
systemen fest. Eine höhere WLAN-Verfügbarkeit
in Klassenräumen aufgrund von Investitions-
programmen nehmen immerhin 71,3 Prozent
der Lehrpersonen wahr. Zudem geben gut drei
Fünftel (61,1 Prozent) der Befragten an, dass
sich die Bereitstellung von Cloud-Lösungen

6                                                                                                           Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

    6  Entwicklungen vor dem
        Hintergrund der Corona-Pandemie
Wie kaum ein Phänomen zuvor in der jüngeren          Zusätzlich wurden die Lehrpersonen befragt,
Vergangenheit hat die Corona-Pandemie seit           wie sich ein „funktionierender“ Unterricht in
März 2020 zu ebenso zahlreichen wie tiefgrei-        der Pandemiezeit (bis zum Erhebungszeitraum
fenden Maßnahmen der Re-Organisation von             Sommer 2021) organisieren ließ. 68,3 Prozent
Schule und Unterricht geführt. Vor allem wäh-        der Lehrpersonen schätzen, dass die Medi-
rend der Schulschließungen und des sogenann-         enkompetenz der Schülerinnen und Schü-
ten Distanzunterrichts haben die Lehrkräfte und      ler ausreichend war beziehungsweise ist, um
Schulleitungen – in bundesweit unterschiedli-        am digital gestützten Unterricht aktiv teilneh-
chem Ausmaß – auf digital gestützte Formate          men zu können. Etwa 64,8 Prozent der Lehr-
zurückgegriffen und diese für die neuen Rah-         kräfte geben an, dass sie mit ihren Kollegen
menbedingungen weiterentwickelt.                     eng zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen

                                                                                                               73,6
                                                     zum digital gestützten Unterricht ausgetauscht
Diese Ausnahmesituation hat die Schulen ins-
besondere vor technische Herausforderun-
                                                     haben. Dass die Lehrpersonen dabei an wich-
                                                     tige Vorarbeiten in ihrer Schule anknüpfen kön-                                              %
gen gestellt. Fast drei Viertel (73,6 Prozent) der   nen, bestätigt etwas mehr als der Hälfte (54,1
befragten Lehrkräfte in Deutschland geben an,        Prozent) der Befragten. Besonders erfreulich:
dass es für Schülerinnen und Schüler die Mög-        Mehr als vier Fünftel (83,5 Prozent) der Lehr-          der Lehrkräfte geben
lichkeit gab, digitale Geräte wie Laptops oder       kräfte sagen, dass sie nach den Erfahrungen
Tablets auszuleihen, falls zu Hause keine aus-       in der Coronazeit auch künftig digitale Medien        an, dass es für Schülerin-
reichende Ausstattung für das Lernen im Dis-         intensiver und vielfältiger in Lehr- und Lernsitua-     nen und Schüler die
tanzunterricht vorhanden war. Dass sich diese        tionen einsetzen werden.
Situation seit Beginn der Corona-Pandemie ver-
                                                                                                               Möglichkeit gab,
bessert hat, haben drei Fünftel (60,1 Prozent)       Betrachtet man dazu die Bundesländer im Ver-            während der Corona-
der Lehrpersonen wahrgenommen.                       gleich, ergibt sich erneut ein differenziertes        Pandemie Laptops oder
                                                     Bild mit Bremen und Sachsen-Anhalt im oberen
Lediglich etwa zwei Fünftel der Lehrkräfte (41,7     Bereich sowie Hamburg und Rheinland-Pfalz               Tablets auszuleihen.
Prozent) bestätigen hingegen, dass finanzielle       auf den hinteren Plätzen. Positiv festzuhalten
Mittel zur Sicherstellung des digital gestütz-       bleibt allerdings, dass selbst schwächer plat-
ten Lehrens und Lernens problemlos verfügbar         zierte Bundesländer sich auf einem vergleichs-
waren. Auch zwei weitere technische Aspekte          weise hohen Niveau (74,4 Prozent) bewegen,
werden von der Mehrheit negativ beurteilt: aus-      etwa wenn es darum geht, digitale Lehr- und
reichende Verfügbarkeit von Computern oder           Lernmittel über die Pandemiezeit hinaus zu
Laptops für Lehrkräfte während des Distanz-          nutzen.
und Wechselunterrichts (46,2 Prozent) sowie
reibungslose administrative Vorgänge bei der         Während der Corona-Pandemie war für alle
Beschaffung von digitalen Lehr-Lern-Materialien      Schulen ein Wechsel zwischen Präsenz- und
(40,3 Prozent). Gerade bei diesen drei kritisch      Distanzunterricht unumgänglich. Dies stellte die
bewerteten Themen hat sich auch im Laufe der         Lehrkräfte vor besondere Herausforderungen,
Pandemiezeit nur wenig verbessert.                   nämlich neue Formate zur Leistungsbewertung
                                                     zu entwickeln und im Schulalltag zu erproben.
Im Bundesländervergleich zur technischen Aus-        In diesem Zusammenhang geben mehr als drei
stattung während der Pandemie schneiden              Fünftel (62,9 Prozent) der Befragten an, dass
Baden-Württemberg, Bayern und Bremen ver-            sie Protokolle, Dokumentationen oder andere
gleichsweise gut ab. Auf Nachholbedarf weisen        schriftliche, längerfristige Aufgaben als Grund-
hingegen die Ergebnisse für Brandenburg, das         lage für die Leistungsbewertung genutzt haben.
Saarland und Thüringen hin: Thüringen findet         Etwa die Hälfte (49,6 Prozent) der Lehrpersonen
sich bei allen vier Bewertungskriterien in der       hat hauptsächlich Referate und Präsentationen
unteren Ländergruppe, Brandenburg und das            der Schülerinnen und Schüler zur Leistungs-
Saarland bei jeweils drei Indikatoren.               bewertung zugrunde gelegt. Daneben haben
                                                     rund 30 Prozent der Lehrkräfte Klassenarbeiten
                                                     durch digital gestützte Prüfungsformate ersetzt.

7                                                                                                            Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

Im Bundesländervergleich zur Leistungsbewer-                                       Hamburg und Hessen mit einer durchschnittli-
tung während der Coronazeit schneiden vor                                          chen Quote von 48,6 Prozent in die obere Län-
allem Hessen, Bremen sowie Berlin nach Auf-                                        dergruppe schaffen, bringen es deren Kollegen
fassung der Lehrer gut ab. Weniger Dynamik                                         in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpom-
und Flexibilität weisen hingegen Baden-Würt-                                       mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-
temberg und Mecklenburg-Vorpommern auf.                                            Holstein jeweils lediglich auf durchschnittlich
Besonders beim Ersetzen von Klassenarbeiten                                        14,7 Prozent.
durch digital gestützte Prüfungsformate trennt
sich die Spreu vom Weizen (siehe Abbildung 3):                                                                                               „ALLE VERANTWORTLICHEN
Während es die Lehrkräfte in Berlin, Bremen,                                                                                               MÜSSEN DAS TEMPO DEFINITIV
                                                                                                                                             ANZIEHEN UND SCHNELLER
                                                                                                                                              GRÖSSERE FORTSCHRITTE
                                                                                                                                               MACHEN – ETWA BEI DEN
                                                                                                                                           BREITBANDANSCHLÜSSEN UND
 3       NUTZUNGSHÄUFIGKEIT DIGITALER MEDIEN IM UNTERRICHT                                                                                VOR ALLEM AUCH BEI DER UNTER-
Anteile der Lehrpersonen, die angeben, dass sie Klassenarbeiten während der Corona-Pandemie                                                 STÜTZUNG DER LEHRKRÄFTE.
durch digital gestützte Prüfungsformate ersetzt haben                                                                                        MIT IHNEN STEHT UND FÄLLT
in Prozent, Kategorie Zustimmung			                                       Bandbreite der Lehrerzustimmung in der jeweiligen Gruppe           GUTER UNTERRICHT IN DER
                                                                                                                                                  DIGITALEN WELT.“
Höhere Lehrerzustimmung
                                                                                                                         48,6 %
Berlin                                                                                                                                            Dr. Thomas de Maizière
Bremen
Hamburg
Hessen

Mittlere Lehrerzustimmung
Bayern
Brandenburg                                                                                   32,8 %
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Thüringen

Niedrigere Lehrerzustimmung
Baden-Württemberg                                               14,7 %
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein

                                                                     Durchschnittlicher Anteil für Deutschland: 30,7 %
                                        0                 10                 20             30              40              50       60

Quelle: Technische Universität Dortmund, Institut für Schulentwicklungsforschung

8                                                                                                                                            Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

    7  Fortbildung von Lehrkräften
Eine erfolgreiche Förderung der computer-           (54,6 Prozent), an Webinaren, digitalen Bar-
und informationsbezogenen Kompetenzen von           camps oder ähnlichen digitalen Fortbildungen
Schülern steht und fällt mit der Kompetenz der      zu Themen der Digitalisierung im Unterricht
Lehrkräfte, digitale Medien im Unterricht profes-   (46,9 Prozent) beziehungsweise zur Unterstüt-
sionell und zielgerichtet einzusetzen. Im Rah-      zung individualisierten Lernens von Schülern
men des Länderindikators 2021 wurden die            (50,5 Prozent) teilgenommen haben.
Lehrpersonen daher umfangreich zur medien-
bezogenen Professionalisierung und Fortbil-         Bei Fortbildungen zu Anwendungsbereichen
dung befragt.                                       der Digitalisierung im Unterricht hat Bayern

                                                                                                               54,6
                                                    die Nase vorn. Dahinter folgen Berlin, Bre-
Ergebnis: Etwa die Hälfte der Befragten berich-
tet, dass sie in den zurückliegenden zwei Jah-
ren – also im Zeitraum Sommer 2019 bis Som-
                                                    men, Mecklenburg-Vorpommern und Sach-
                                                    sen-Anhalt. Nachholbedarf gibt es beson-
                                                    ders in den Ländern Baden-Württemberg und
                                                                                                                                                 %
mer 2021 – an Kursen zur Integration von            Niedersachsen.
digitalen Medien in Lehr- und Lernprozesse                                                                    der Lehrerinnen und
                                                                                                         Lehrer haben in den zurück­
                                                                                                          liegenden zwei Jahren an
Fazit
                                                                                                             Kursen zur Integration
Der Länderindikator 2021 macht deutlich, dass       deutlich. „Die neuen Daten zeigen aber auch,            von digitalen Medien in
sich die Bundesländer beim Thema „Digitale          dass die Investitionen noch nicht dazu führen,          Lehr- und Lernprozesse
Lehr- und Lernmittel im Unterricht“ weiterhin       dass die deutschen Schulen bei der Digitalisie-
in unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwi-       rung so erfolgreich sind wie Schulen in anderen             teilgenommen.
ckeln und unterschiedliche Schwerpunkte set-        Ländern. Angesichts der erheblichen Summen
zen. Dies führt unweigerlich dazu, dass die Bil-    aus dem Digitalpakt und trotz der dringenden
dungschancen von Kindern und Jugendlichen           Notwendigkeit des Einsatzes digitaler Mittel für
sowie die Rahmenbedingungen des Lehrens             den Unterricht ist der Fortschritt seit 2017 nicht
und Lernens – trotz bundesländerübergreifen-        ausreichend. Alle Verantwortlichen müssen das
der Strategien und Maßnahmen in Deutsch-            Tempo definitiv anziehen und schneller größere
land – stark vom jeweiligen Wohnort abhängen.       Fortschritte machen – etwa bei den Breitband-
                                                    anschlüssen und vor allem auch bei der Unter-
Diese ersten Ergebnisse zeigen einerseits           stützung der Lehrkräfte. Mit ihnen steht und fällt
durchaus positive Entwicklungen über die Jahre      guter Unterricht in der digitalen Welt. Und dafür
auf. Andererseits wird auch überdeutlich, dass      brauchen Lehrerinnen und Lehrer nicht nur her-
einzelne Fortschritte bei der digitalisierungs-     vorragende technische Bedingungen, sondern
bezogenen Schulentwicklung und Professio-           auch Fortbildungsangebote, die sie in ihrer päd-
nalisierung der Lehrkräfte viel zu langsam und      agogischen Arbeit weiterbringen.“
nicht nachhaltig genug umgesetzt werden. Hier
müssen alle Bundesländer deutlich an Tempo
zulegen.

„Ein Ziel der Neuauflage des Länderindikators
war es, die Wirkung der Investitionsprogramme
von Bund und Ländern für Schulen und Lehr-
kräfte unter die Lupe zu nehmen. Hier zeigt
sich, dass die Maßnahmen von den Lehrkräf-          Neben den hier vorgelegten Resultaten des
ten positiv wahrgenommen werden, zum Bei-           Länderindikators 2021 werden in den kom-
spiel weil sich dadurch wichtige Grundlagen         menden Monaten für die sieben betrachteten
für den Unterricht mit digitalen Medien spürbar     Einzelbereiche erweiterte und vertiefende
verbessert haben. Das betrifft etwa die WLAN-       Analysen vorgelegt. Hinzu kommen weiterfüh-
Ausstattung in den Klassen und die Nutzung          rende Untersuchungen darüber, wie sich die
von Lernplattformen“, macht Dr. Thomas de           Digitalisierungsprozesse an deutschen Schu-
Maizière, Vorsitzender der Telekom-Stiftung,        len nachhaltig erfolgreich steuern lassen.

9                                                                                                           Deutsche Telekom Stiftung  Länderindikator 2021
LÄNDERINDIKATOR 2021

Die wichtigsten Befunde im Überblick
     Positiver Trend der Nutzung digitaler Medien
     Mit Blick auf die Häufigkeit des Einsatzes digitaler Medien zum Lehren und Lernen lässt
     sich für das Jahr 2021 im Vergleich zu 2017 ein deutlicher Entwicklungsschub aufzeigen.
     In der wöchentlichen Nutzung digitaler Medien sind für alle Bundesländer tendenziell
     Anstiege festzustellen, wenngleich eine tägliche Integration im Unterricht
     häufig noch die Ausnahme bleibt.

     Medienbezogene Kompetenzen von Lehrkräften weiter steigend
     Bei vier der fünf Kriterien zur selbst eingeschätzten medienbezogenen Kompetenz von
     Lehrkräften ergeben sich im Vergleich zwischen 2017 und 2021 Unterschiede, die auf
     einen positiven Trend hindeuten.

     Intensivere Nutzung digitaler Medien durch die Pandemie motiviert
     Die Lehrkräfte beabsichtigen in allen Bundesländern, ihre Erfahrungen in der
     Pandemiezeit im Hinblick auf das Lehren und Lernen mit digitalen Medien auch über die
     Phase der Corona-Beschränkungen hinaus zu nutzen.

     Gleich gebliebene Förderung der Kompetenzen von
     Schülerinnen und Schülern
     Seit 2017 ist die Förderung der computer- sowie informationsbezogenen Kompetenzen von
     Schülerinnen und Schülern im bundesweiten Durchschnitt gleich geblieben. Schaut man sich
     jedoch die Bundesländer im Vergleich an, ergeben sich große Unterschiede in Bezug auf die
     Förderung dieser Kompetenzen im Unterricht.

     Teilerfolge im Bereich der Investitionsmaßnahmen
     Zumindest zu einem Teil können die Lehrkräfte die Wirksamkeit der Investitionspro­gramme
     bestätigen und für die Entwicklung ihrer Schule als wichtigen Faktor wahrnehmen.

     IT-Ausstattung weiterhin ausbaufähig
                                                                                                       KONTAKT
     Der Ausbau des Internetzugangs für Schulen in Deutschland hält derzeit keineswegs Schritt
     mit den sich ständig weiterentwickelnden schulischen Notwendigkeiten und                    Andrea Servaty
     pädagogischen Möglichkeiten.                                                                Leiterin Kommunikation

                                                                                                 Deutsche Telekom Stiftung
                                                                                                 Friedrich-Ebert-Allee 71–77 (Haus 3)
     Unterschiedliche Teilerfolge in der Fortbildung von Lehrkräften
                                                                                                 53113 Bonn
     Im Bereich der digitalisierungsbezogenen Fortbildungen werden gravierende Unterschiede      Telefon: 0228 181-92205
     zwischen den Bundesländern deutlich.                                                        andrea.servaty@telekom-stiftung.de
                                                                                                 www.telekom-stiftung.de

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