SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 - Naxos ...
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SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Zweistimmige Lieder, Op. 43 (1840) [1] No. 1. Wenn ich ein Vöglein wär [1] If I were a little bird Text: Volkslied, nach Gottfried von Herders Sammlung: Text: Traditional, from Stimmen der Völker in Liedern collated by „Stimmen der Völker in Liedern“ Gottfried von Herder, 1744–1803, later included in Des Knaben Wunderhorn Wenn ich ein Vöglein wär', If I were a little bird, Und auch zwei Flüglein hätt', And had two little wings, Flög' ich zu dir; I’d fly to you! Weil's aber nicht kann sein, But since it cannot be, Bleib' ich allhier. I shall stay right here. Bin ich gleich weit von dir, Though I am far from you, Bin ich doch im Schlaf bei dir, I’m with you, as I sleep, Und red' mit dir. And I speak with you. Wenn ich erwachen tu', But when I awake, Bin ich allein. I am alone. Es vergeht kein' Stund' in der Nacht, Not an hour of the night passes Da mein Herze nicht erwacht, But my heart awakes Und an dich gedenkt, And thinks of you, Daß du mir viel tausendmal How you offered me your heart Dein Herz geschenkt. A thousand times. [2] No. 2. Herbstlied [2] Autumn Song Text: Siegfried August Mahlmann (1771–1826) Das Laub fällt von den Bäumen, The leaves fall from the trees, Das zarte Sommerlaub! The tender summer leaves! Das Leben mit seinen Träumen Life with its dreams Zerfällt in Asch' und Staub. Turns to ash and dust! Die Vöglein im Walde sangen, The birds used to sing in the woods, Wie schweigt der Wald jetzt still! How quiet the wood is now! Die Lieb ist fortgegangen, Love has departed, Kein Vöglein singen will: No birdsong now; Die Liebe kehrt wohl wieder Love is sure to return Im lieben künft'gen Jahr, In the sweet year to come, Und Alles kehrt dann wieder, And everything will come again Was jetzt verklungen war. That is now absent. Du Winter, sei willkommen, Winter, I welcome you! Dein Kleid ist rein und neu! Your raiment is clean and new! Er hat den Schmuck genommen, He has taken the autumn’s finery, Den Keim bewahrt er treu! But guards it faithfully! [3] No. 3. Schön Blümelein [3] Beautiful Little Flower Text: Robert Reinick (1805–1852) Ich bin hinausgegangen I went out Des Morgens in der Früh, In the early morning, Die Blümlein täten prangen, The flowers were resplendent, Ich sah so schön sie nie. I never saw them so beautiful. Wagt' eins davon zu pflücken, I dared to pick one, Weil mir's so wohl gefiel; Because it pleased me so; Doch als ich mich wollt bücken, But when I bent down, Sah ich ein lieblich Spiel. I witnessed a delightful game. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 1 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Die Schmetterling' und Bienen, The butterflies and bees, Die Käfer hell und blank, The bright and shiny beetles, die mußten all ihm dienen All had to serve the little flower Bei fröhlichem Morgensang; With happy morning songs; Und scherzten viel und küßten And they made merry and kissed Das Blümlein auf den Mund, The flower on its lips, Und trieben's nach Gelüsten And continued to their heart’s content Wohl eine ganze Stund. For a whole hour. Und wie sie so erzeiget And as they disported Ihr Spiel die Kreuz und Quer, In all directions, Hat's Blümlein sich geneiget The little flower inclined its head Mit Freuden hin und her. With joy. Da hab ich's nicht gebrochen, And I did not pick it, Es wär' ja morgen tot, Else it would be dead by morning, Und habe nur gesprochen: And I merely said: Ade, du Blümlein rot! Farewell, you little red flower. Und Schmetterling' und Bienen, And the butterflies and bees, Die Käfer hell und blank, The bright and shiny beetles, Die sangen mit frohen Mienen They sang me hearty thanks, Mir einen schönen Dank. With happy faces. 4 Duette, Op. 34 (1840) [4] No. 1. Liebesgarten [4] Love’s Garden Text: Robert Reinick Die Liebe ist ein Rosenstrauch. Love is a rose-tree. Wo blüht er? Where does it bloom? Ei nun, in unserm Garten, In our garden, of course, Darin wir zwei, mein Lieb und ich, Where we two, my love and I, Getreulich seiner warten, Faithfully tend it, Wofür er uns aus Dankbarkeit In return for which, in gratitude, Alltäglich neue Blumen streut; It blooms afresh every day. Und wenn im Himmel Rosen blühn, And if roses bloom in heaven, Sie können doch nicht schöner blühn. They could not bloom with greater beauty. Die Liebe ist ein klarer Bach. Love is a small stream. Wo zieht er? Where does it flow? Ei nun, in unserm Garten. In our garden, of course, So viele Wellen, so viel Lust With many waves and much joy Und Freuden aller Arten; And pleasures of every kind. Auch spiegelt er die Welt umher, It also reflects the surrounding world, Als ob sie noch viel schöner wär'; Making it lovelier by far. Drauf fahren wir so lustig hin, We travel on that stream as happily Wie Vöglein durch den Himmel ziehn. As little birds fly through the air. Die Liebe ist ein holder Stern. Love is a bright star. Wo glüht er? Where does it shine? Ei nun, in unserm Garten. In our garden, of course. Ach, Liebchen, sprich, was läßt du mich Ah, tell me, my love, why do you often Doch oft so lange warten? Leave me waiting so long? Denn seh' ich dich nicht alle Stund, For if I do not see you every hour, Des Sternes Glut mein Herz verbrennt; The star burns my heart away; Doch kommst du, steigt er mild herauf, But when you come, it gently climbs the sky, Als geht im Mai die Sonne auf. Like the sun in May. [5] No. 2. Liebhabers Ständchen [5] Lover’s Serenade Text: Robert Burns (1756–1796) Translation: Wilhelm Gerhard (1780–1858) (Er) He Wachst Du noch, Liebchen? Gruß und Kuß! Are you still awake, my love? Kisses and greetings! Dein Liebster naht im Regenguß. Your lover draws near in the pouring rain. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 2 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Ihm lähmet Liebe Hand und Fuß; Love has bound him hand and foot, Er möchte so gern zu seinem Schatz. He longs to be with his sweetheart. (Sie) She Wenn's draußen noch so stürmisch ist, However stormy it is outside, Ich kenne junger Burschen List. I know how cunning young men are. Geh hin, woher du kommen bist. Go back, go back to where you came, Ich lasse dich nicht ein. I shall not let you in. (Er) He O laß mich ein die eine Nacht, O let me in for just one night, Die eine, die eine Nacht, Just this single night, Die Liebe ist's, die glücklich macht! It is love that brings happiness Steh auf und laß mich ein!* (Get up and let me in!) Horch, wie die Wetterfahnen wehn! Listen to the weather-vanes! Sieh, wie die Sternlein untergehn! Look how the stars are vanishing! Laß mich nicht hier im Regen stehn, Don’t let me stand here in the rain, Mach auf, mach auf dein Kämmerlein! Let me into your little room. (Sie) She Der Sturm nicht, der in Nächten droht, Storms that threaten in the night Bringt irrem Wandrer größre Not, Cause wanderers who have lost their way Als einem Mädchen jung und rot Less danger than the sweet flattery of men Der Männer süße Schmeichelei'n. Causes a young and red-lipped girl. (Er) He Wehrest du, Liebchen, mir solche Huld, If you don’t grant me such a favour, my love, So tötet mich die Ungeduld, Impatience will be the end of me, Und meines frühen Todes Schuld And you alone, yes, you alone Trifft dich allein, ja dich allein. Will be the cause of my early death. (Sie) She Das Vöglein auch, das singt und fliegt, The little bird that sings and flies, Von Vogelstellers List besiegt, When he falls prey to the fowler’s wiles, Zuletzt in böse Schlingen fällt, And is finally trapped in his evil snares, cries: Ruft: o traue nicht dem Schein! Appearances are deceptive! (Sie) She Nein, nein, nein, nein, ich öffne nicht! No, no, no, I shall not open up, Wenn's draußen noch so stürmisch ist, However fiercely the storm blows outside, Ich sag' es dir, die eine Nacht, I tell you: I shall not tonight Ich lasse dich nicht ein. Let you in. * Diese Zeile hat Schumann nicht vertont. [6] No. 3. Unterm Fenster [6] Beneath the window Text: Robert Burns Translation: Wilhelm Gerhard Wer ist vor meiner Kammerthür? -- Who’s at my bedroom door? „Ich bin es,“ It’s me! Geh, schier dich fort! was suchst du hier? -- Be off with you, what d’you want here? „Gar Süßes!“ -- Something very sweet! Du kommst im Dunkeln, wie ein Dieb. -- You’ve come in the dark just like a thief. „So fang mich!“ -- Why not catch me, then? Du hast mich wohl ein wenig lieb? -- Don’t you love me just a little? „Von Herzen!“ -- With all my heart! Und öffnet' ich nach deinem Wunsch ? -- And what if I opened the door as you ask? „O öffne!“ -- Open it! Da wär ja Schlaf und Ruhe hin; -- That would be the end of sleep and rest! „Laß hin sein!“-- Let them be! Ein Tauber du im Taubenschlag! -- Are you a dove in a dovecote? „Beim Täubchen!“ -- With his mate! Du girrtest bis zum hellen Tag. -- Will you coo until dawn? „Wohl möglich!“-- Most likely! Nein! nimmer laß' ich dich herein! -- No, I’ll never let you in! „Tu‘s dennoch!“ -- Do it all the same! Du stelltest dich wohl täglich ein? -- I’ll bet you’d want to come each day? ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 3 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 „Mit Freuden! “ -- I’d love to! Wie keck du bist und was du wagst! -- How presumptuous and brazen you are! „So darf ich?“ -- Then may I? Daß du's nur keiner Seele sagst! -- As long as you don’t tell a soul! „Gewiß nicht!“ -- Of course not! [7] No. 4. Familien-Gemälde [7] Family Portrait Text: Alexander Graf von Auersperg [Anastasius Grün] (1806–1876) Großvater und Großmutter, Grandpapa and grandmama, Die saßen im Gartenhag, They sat out in the garden, Es lächelte still ihr Antlitz, Quietly smiling, Wie’n sonniger Wintertag. Like a sunny winter’s day. Die Arme verschlungen, ruhten By their side my love and I Ich und der Geliebte dabei, Embraced each other tightly, Uns blühten und klangen die Herzen Our hearts burgeoned and rang Wie Blumenhaine im Mai. Like flowery groves in May. Ein Bächlein rauschte vorüber A brooklet flowed murmuring by, Mit plätscherndem Wanderlied; Babbling as it went; Stumm zog das Gewölk am Himmel, The clouds gathered silently above Bis unseren Blicken es schied. Until they scudded out of sight. Es rasselte von den Bäumen The leaves rustled loudly, as they scattered Das Laub, verwelkt und zerstreut, Falling and withered from the trees, Und schweigend an uns vorüber And Time passed us by Zog leisen Schrittes die Zeit. With silent tread. Stumm blickte auf's junge Pärchen The old couple watched the young pair Das alte stille Paar; Without a single word. Des Lebens Doppelspiegel There before us, clear and true, Stand vor uns licht und wahr: Stood life’s double reflection. Sie sahn uns an und dachten They looked at us and thought Der schönen Vergangenheit; Of their happy past. Wir sahn sie an und dachten We looked at them and thought Von ferner, künftiger Zeit. Of distant days to come. 3 Gesänge, Op. 31 (1840) (selection) [8] No. 2. Die Kartenlegerin [8] The Fortune-Teller Text: Adelbert von Chamisso (1781–1838) Schlief die Mutter endlich ein Has mother finally fallen asleep Über ihrer Hauspostille? Over her book of sermons? Nadel, liege du nun stille: You, my needle, now be still, Nähen, immer nähen, -- nein! -- Stop this constant sewing. Legen will ich mir die Karten.* (I shall read the cards), Ei, was hab ich zu erwarten? Oh, what things can I expect, Ei, was wird das Ende sein? Oh, how will it all end? Trüget mich die Ahnung nicht, If I’m not deceived, Zeigt sich Einer, den ich meine, -- One, I think of, will appear, Schön! da kommt er ja, der Eine, Excellent, here he comes, Cœurbub kannte seine Pflicht. -- The knave of hearts has done his duty. Eine reiche Witwe? -- wehe! A rich widow? Dear, oh dear. Ja, er freit sie, ich vergehe! Yes, he woos her, I’m undone, O verruchter Bösewicht! Oh! the wicked scoundrel. Herzeleid und viel Verdruß, -- Heartache and much vexation, Eine Schul' und enge Mauern, -- A school with restricting walls, Carreau-König, der bedauern But the king of diamonds will take pity Und zuletzt mich trösten muß. -- And eventually comfort me. Ein Geschenk auf art‘ge Weise -- A nicely delivered present, Er entführt mich -- Eine Reise -- He elopes with me, a journey, Geld und Lust in Überfluß! Money and happiness in abundance. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 4 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Dieser Carreau-König da This king of diamonds Muß ein Fürst sein oder König Must be a prince or king, Und es fehlt daran nur wenig, Which means it won’t take much Bin ich selber Fürstin ja. -- For me to be a princess. Hier ein Feind, der mir zu schaden Here’s a foe, who strives to soil Sich bemüht bei seiner Gnaden, My name before His Majesty, Und ein Blonder steht mir nah. And a fair-haired man is there as well. Ein Geheimnis kommt zu Tage, A secret comes to light, Und ich flüchte noch bei Zeiten, -- And I escape just in time, Fahret wohl, ihr Herrlichkeiten! Farewell, O life of splendour, O das war ein harter Schlag! Ah, that was a cruel blow. Hin ist Einer, eine Menge The one is gone, such a crowd Bilden um mich ein Gedränge, Surges around me Daß ich sie kaum zählen mag. That I can scarcely count them all. Kommt das dumme Fraungesicht, What’s this? A dumb female apparition, Kommt die Alte da mit Keuchen, A wheezing old woman coming my way, Lieb' und Lust mir zu verscheuchen, To banish love and happiness Eh' die Jugend mir gebricht? -- Before my youth has gone? Ach! die Mutter ist's, die aufwacht, Ah, it’s mother who’s woken up, Und den Mund zu schelten aufmacht.-- Opening wide her mouth to scold. Nein, die Karten lügen nicht! No, the cards never lie. *Diese Zeile hat Schumann nicht vertont Romanzen und Balladen, Book 3, Op. 53 (1840) (selection) [9] No. 1. Blondels Lied [9] Blondel’s song Text: Johann Gabriel Seidl (1804–1875) Spähend nach dem Eisengitter Peering through the iron bars Bei des Mondes hellem Schein, In the bright moonlight, Steht ein Minstrel mit der Zither A minstrel stands with his zither Vor dem Schloße Dürrenstein; Before Dürrenstein Castle, Stimmt sein Spiel zu sanfter Weise He tunes it for a gentle air Und beginnt sein Lied dazu, And then begins his song, Denn ein Ahnen sagt ihm leise: For instinct tells him softly: "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ König Richard, Held von Osten, ‘King Richard, hero of the Orient, Sankst du wirklich schon hinab? Have you really perished? Muß dein Schwert im Meere rosten, Must your sword rust in the sea, Oder deckt dich fern ein Grab? Or does a distant grave conceal you? Suchend dich auf allen Wegen, Seeking you on every path, Wallt dein Minstrel ohne Ruh', Your minstrel wanders without rest, Denn ihm sagt ein leises Regen: For instinct tells him softly: "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ Hoffe, Richard, und vertraue! Hope, Richard, and have trust, Treue lenkt und leitet mich; Loyalty leads and guides me, Und im fernen Heimatgaue And in your distant native land, Betet Liebe still für dich. Love in silence prays for you. Blondel folget deinen Bahnen, Blondel follows your trail, Margot winkt dir sehnend zu, Margot yearns for your return; Deinem Minstrel sagt ein Ahnen: Instinct tells your minstrel: "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ Horch! da tönt es leise, leise Hark! The very faintest sound Aus dem Burgverließ empor, Rises from the castle dungeon, Eine wohlbekannte Weise A familiar melody Klingt an Blondels lauschend Ohr. Reaches Blondel’s listening ear. Wie ein Freundesruf, ein trauter, Like a dear friend’s greeting, Schallt sein eigen Lied ihm zu, His own song echoes back to him, Und sein Ahnen sagt ihm lauter: And instinct now more strongly tells him: "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 5 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Was er sang, das singt er wieder, What he sang, he sings again, Wieder tönt es ihm zurück, And it echoes back once more, Süßes Echo klingt hernieder -- Resounding sweetly back again, Keine Täuschung! -- sichres Glück! No delusion, certain joy! Den er sucht auf seinen Bahnen, Him he sought along the trail, Ach sein König ruft ihm zu; Ah, the king now calls to him, Nicht vergebens war sein Ahnen: His instinct was not in vain, "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ Heimwärts fliegt er mit der Kunde, Home he flies with the tidings, Da war Leid und Freude groß, Great was the sorrow and joy, Fliegt zurück mit edler Runde, Back he flies with a noble escort, Kauft den teuren König los. And ransoms his beloved king. Rings umstaunt vom frohen Kreise All around stand astonished, Stürzt der Held dem Sänger zu; As the hero embraces his minstrel: Gut bewährt hat sich die Weise: His refrain has at last proved true – "Suche treu, so findest du!" ‘Seek in faith, and you shall find!’ [10] No. 2. Loreley [10] Lorelei Text: August Wilhelmine Lorenz (1784–1861) The waves whisper and murmur Es flüstern und rauschen die Wogen Over her silent house. Wohl über ihr stilles Haus. A voice rings out: ‘Remember me! Es ruft eine Stimme: „Gedenke mein! When the moon is full and the night silent. Bei stiller Nacht im Vollmondschein! Remember me!’ Gedenke mein!“ And the whispering waves flow Und flüsternd ziehen die Wogen Over her silent house. Wohl über ihr stilles Haus. ‘Remember me!’ „Gedenke mein!“ Romanzen und Balladen, Book 4, Op. 64 (1847) [11] No. 1. Die Soldatenbraut [11] The Soldier’s Sweetheart Text: Eduard Mörike (1804–1875) Ach, wenn's nur der König auch wüßt', Ah, if only the king also knew Wie wacker mein Schätzelein ist! How brave and bold my dearest is! Für den König, da ließ' er sein Blut, He’d lay down his life for the king, Für mich aber ebensogut. And just as willingly for me. Mein Schatz hat kein Band und kein' Stern, My dearest has no ribbons, no stars, Kein Kreuz wie die vornehmen Herrn, No crosses like the gentry, Mein Schatz wird auch kein General; My dearest will never become a general: Hätt' er nur seinen Abschied einmal! If only he were at home on leave! Es scheinen drei Sterne so hell Three stars shine so brightly Dort über Marien-Kapell; Over the Lady’s Chapel; Da knüpft uns ein rosenrot' Band, We’ll tie the knot with a pink ribbon, Und ein Hauskreuz ist auch bei der Hand. And he’ll soon have a cross to bear at home. [12] No. 2. Das verlassne Mägdelein [12] The Forsaken Servant Girl Text: Eduard Mörike Früh, wann die Hähne kräh'n, Early, when the cocks crow, Eh' die Sternlein schwinden, Before the tiny stars recede, Muß ich am Herde stehn, I must be at the hearth, Muß Feuer zünden. I must light the fire. Schön ist der Flammen Schein, The flames are beautiful, Es springen die Funken. The sparks fly; Ich schaue so darein I gaze at them, In Leid versunken. Sunk in sorrow. Plötzlich, da kommt es mir, Suddenly I realize, Treuloser Knabe, Faithless boy, Daß ich die Nacht von dir That in the night ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 6 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Geträumet habe. I dreamt of you. Träne auf Träne dann Tear after tear Stürzet hernieder; Now tumbles down; So kommt der Tag heran – So the day dawns – O ging’ er wieder! O that it were gone again! No. 3. Tragödie Tragedy Text: Heinrich Heine (1797–1856) [13] I. [13] I. Entflieh mit mir und sei mein Weib, Elope with me and be my wife, Und ruh' an meinem Herzen aus; And rest against my heart; In weiter Ferne sei mein Herz In distant lands let my heart be Dein Vaterland und Vaterhaus. Your fatherland and your home. Entfliehen wir nicht, so sterb ich hier, If you’ll not come, then I’ll die here, Und du bist einsam und allein; And you shall be lonely and alone; Und bleibst du auch im Vaterhaus, And though you stay in your own home, Wirst doch wie in der Fremde sein. It will be like a foreign land. [14] II. [14] II. Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht, There fell a frost one night in spring, Es fiel auf die zarten Blaublümelein: It fell on the tender forget-me-nots; Sie sind verwelket, verdorret. They are now blighted, withered. Ein Jüngling hatte ein Mädchen lieb; A young man loved a maiden, Sie flohen heimlich von Hause fort, In secret they eloped together, Es wußt' weder Vater noch Mutter. Neither father nor mother knew. Sie sind gewandert hin und her, They wandered to and fro, Sie haben gehabt weder Glück noch Stern, They had neither luck nor guiding star, Sie sind verdorben, gestorben. They perished, died. [15] III. [15] III. Auf ihrem Grab, da steht eine Linde, On their grave a lime-tree grows, Drin pfeifen die Vögel im Abendwinde, Where birds and evening breezes sing, Und drunter sitzt, auf dem grünen Platz, And on the turf beneath it sit Der Müllersknecht mit seinem Schatz. The miller-lad and his love. Die Winde wehen so lind und so schaurig, The breezes are so faint and fearful, Die Vögel singen so süß und so traurig: The birdsong’s so sweet and sad, Die schwatzenden Buhlen, sie werden stumm, The chattering lovers fall silent, Sie weinen und wissen selbst nicht warum. They weep without knowing why. 3 Gedichte, Op. 29 (1840) (selection) [16] No. 1. Ländliches Lied [16] Rustic Song Text: Emanuel von Geibel (1815–1884) Und wenn die Primel schneeweiß blickt And when the primrose peeps, white as snow, Am Bach aus dem Wiesengrund, From the meadow by the brook, Und wenn die Kirschblüt nickt And when the cherry blossom sways Und die Vöglein pfeifen im Wald allstund: And the birds in the wood warble without respite: Da flickt der Fischer das Netz in Ruh, It’s then that the fisherman quietly mends his nets, Denn der See liegt heiter im Sonnenglanz; For the lake lies happily in the sun, Da sucht das Mädel die roten Schuh It’s then that the girl looks for her red shoes Und schnürt das Mieder sich eng zum Tanz, And tightens her bodice for the dance, Und denket still, And silently wonders Ob der Liebste nicht kommen will. Whether her lover will come. Es klingt die Fiedel, es brummt der Bass The fiddle sounds, the double bass drones, Der Dorfschulz sitzet im Schank beim Wein, The mayor sips wine at the inn, Die Tänzer drehn sich ohne Unterlaß The dancers keep spinning round and round An der Lind', im Abendschein. By the lime-tree in the gloaming. Und geht's nach Haus um Mitternacht, And when at midnight all go home, ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 7 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Glüh-Würmchen trägt das Laternchen vor; The glow-worm holds up his lantern; Da küsset der Bube sein Dirnel sacht The boy gives his girl a gentle kiss, Und sagt ihr leis ein Wörtchen ins Ohr, And whispers a word in her ear, Und sie denken beid': And they both think: O du selige fröhliche Maienzeit! O happy, blissful Maytime! [17] No. 2. Lied [17] Song Text: Emanuel von Geibel In meinem Garten die Nelken The carnations in my garden Mit ihrem Purpurstern With their purple star Müssen nun alle verwelken, Must now all wither, Denn du bist fern. For you are far away. Auf meinem Herde die Flammen, The flames in my hearth Die ich bewacht so gern, That I have tended so willingly, Sanken in Asche zusammen, Have sunk to ashes, Denn du bist fern. For you are far away. Die Welt ist mir verdorben, The world for me is ruined, Mich grüßt nicht Blume, nicht Stern, Neither flower nor star greets me; Mein Herz ist lange gestorben, My heart has long since died, Denn du bist fern. For you are far away. 4 Duette, Op. 78 (1849) [18] No. 1. Tanzlied [18] Dance Song Text: Friedrich Rückert (1788–1866) Sie: She Eia, wie flattert der Kranz, Just look at the weaving throng, Trauter, komm mit mir zum Tanz! Come, my love, and dance with me, Wollen uns schwingen, Let us twirl Rasch uns erspringen And swiftly whirl Mitten im wonnigen Glanz, In the heart of such glittering bliss. Trauter, komm mit mir zum Tanz! Come, my love, and dance with me! Er: He Wehe! wie pocht mir das Herz, Alas, how my heart is pounding, Sage, was soll mir der Scherz? Tell me, why do you jest with me? Laß dich umschließen, Let me clasp you, Laß mich zerfließen, Let me melt, Ruhend im seligen Schmerz; In the calm of blissful pain; Sage, was soll mir der Scherz? Tell me, why do you jest with me? Sie: She Eia, der Walzer erklingt, Just listen to the waltz, Pärchen an Pärchen sich schwingt, Couples whirl past each other, Mädchen und Bübchen, Girl and boy, Schelmchen und Liebchen; Rogue and minx; Frisch, wo's am dichtesten springt, Quick, to the heart of the fray, Pärchen an Pärchen sich schwingt! Couples whirl past each other! Er: He Wehe! mir sinket der Arm, Alas, my arms sink down Mitten im jauchzenden Schwarm, At the heart of such a rejoicing throng, Wie sie dich fassen, When the others clasp you, Muß ich erblassen, I must pale, Möchte vergehen in Harm Would like to die with grief Mitten im jauchzenden Schwarm. At the heart of such a rejoicing throng. Sie: She Eia, wie flattert der Kranz, Just look at the weaving throng, Heute für alle im Tanz, Today for all who dance, Flatterig heute, Fickle today, Morgen gescheute*, Tomorrow bashful, ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 8 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Morgen, o Trauter, dein ganz, Tomorrow, my love, I’ll be wholly yours, Heute für alle im Tanz! Today for all who dance! *Alte Form für „gescheit, klug“ [19] No. 2. Er und Sie [19] He and She Text: Justinus Kerner (1786–1862) Er: He Seh' ich in das stille Tal, If I gaze into the quiet valley Wo im Sonnenscheine Where beneath the sun Blumen prangen ohne Zahl, Flowers gleam without number, Blick' ich nur auf eine. I see but one alone. Ach! es blickt ihr Auge blau Ah! Her blue eyes now Jetzt auch auf die Auen; Are also gazing at the meadows; Im Vergißmeinnicht voll Tau I can see them Kann ich es erschauen. In the dew-drenched forget-me-nots. Sie: She Tret' ich an mein Fensterlein, If I lean out of my window Wann die Sterne scheinen, At the hour when stars are shining, Mögen alle schöner sein, Though all of them be fairer, Blick' ich nur auf einen; I see but one alone; Dort gen Abend blickt er mild There at dusk he gazes Wohl nach Himmelshöhen, Gently up to heaven, Denn dort ist ein liebes Bild For a dear image In dem Stern zu sehen. Is mirrored there. [20] No. 3. Ich denke dein* [20] I think of you* Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer I think of you, when the shimmering sun Vom Meere strahlt; Gleams from the sea; Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer I think of you, when the glittering moon In Quellen mahlt. Is mirrored in streams. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege I see you, when on the distant path Der Staub sich hebt; Dust rises; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege In deep night, when on the narrow bridge Der Wandrer bebt. The traveller trembles. Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen I hear you where, with muffled roar Die Welle steigt. The wave rears up. Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen, In the silent wood I often hearken Wenn alles schweigt. When all is silent. Ich bin bei dir, du sei’st auch noch so ferne, I am with you, however far away you be. Du bist mir nah! You are by my side! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. The sun sets, soon the stars will shine for me. O wärst du da! Ah! were you but here! *Titel bei Goethe: „Nähe des Geliebten“ Goethe’s title: Nearness of the beloved. [21] No. 4. Wiegenlied [21] Cradle-Song for a Sick Child Text: Christian Friedrich Hebbel (1813–1863) Schlaf, Kindlein schlaf! Sleep, little one, sleep! Wie Du schläfst, so bist Du brav. Good child to sleep so sound. Mutter will für all die Mühe, [For all the trouble you’ve been to her, Die Du ihr, so spät, als frühe, From early morning till late at night, Machst, Du lachst nun, oder schmollst, Whether you laugh at it or sulk - Nichts, als daß Du schlafen sollst.* Your mother’s only wish is that you should sleep.] Schlaf, Kindlein, schlaf, Sleep, little one, sleep! Wie Du schläfst, so bist Du brav! Good child to sleep so sound. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 9 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Draußen, rot im Mittagsscheine, Outside in the noonday light Glüht der schönsten Kirschen eine, The fairest of cherries is glowing red. Wenn Du aufwachst, gehen wir, When you wake, you and I shall go, Und mein Finger pflückt sie Dir. And with my fingers I’ll pick it for you. Schlaf, Kindlein, schlaf, Sleep, little one, sleep! Wie Du schläfst, so bist Du brav! Good child to sleep so sound. Immer süßer kocht die Sonne Sweeter and sweeter in the sun Deine Kirsche, Dir zur Wonne, Your cherry’s ripening for you, Schlaf denn, Kindlein, leicht bedeckt, Sleep then, little one, lightly wrapped, Bis der Durst nach ihr Dich weckt. Till you wake with thirst for it. Schlaf, Kindlein, schlaf, Sleep, little one, sleep! Wie Du schläfst, so bist Du brav! Good child to sleep so sound. *Diese Strophe hat Schumann nicht vertont 3 Gesänge, Op. 95 (1849) Text: Lord Byron (George Gordon Byron) (1788–1824) Translation: Karl Julius Körner (1793–1873) [22] No. 1. Die Tochter Jephthas [22] Jephtha’s Daughter Da die Heimat, – o Vater, – da Gott Since our Country, our God – Oh, my Sire! Von der Tochter verlanget den Tod, Demand that thy daughter expire; Dein Gelübde vom Feind uns befreit, Since thy triumph was bought by thy vow – Durchbohr mich, ich stehe bereit! Strike the bosom that’s bared for thee now! Und die Stimme der Klagen ist stumm, And the voice of my mourning is o’er, Und mein Werk auf den Bergen ist um; And the mountains behold me no more; Wird die Hand, die ich liebe, mich weih'n, If the hand that I love lay me low, Kann der Tod ja nicht schmerzlich mir sein! There cannot be pain in the blow! Und das schwör' ich dir treulich und gut, And of this, oh, my Father! be sure – Daß so rein ist mein kindliches Blut, That the blood of thy child is as pure Als der Segen, den strömend es fleht, As the blessing I beg ere it flow, Als hienieden mein letztes Gebet. And the last thought that soothes me below. Ob die Jungfrau Jerusalems klagt, Though the virgins of Salem lament, Sei der Richter, der Held nicht verzagt; Be the judge and the hero unbent! Der Triumph kam durch mich euch herbei, I have won the great battle for thee, Und mein Vater, die Heimat sind frei! And my Father and Country are free! Wenn das Blut, das du gabst, ist entwallt, When this blood of thy giving hath gush’d, Die du liebtest, die Stimme, verhallt, When voice that thou lovest is hush’d, Denk’ meiner, die Ruhm dir erwarb, Let my memory still be thy pride, Und vergiß nicht, daß lächelnd ich starb! And forget not I smiled as I died. [23] No. 2. An den Mond [23] To the Moon Schlafloser Sonne melanchol'scher Stern! Sun of the sleepless! melancholy star! Dein tränenvoller Strahl erzittert fern, Whose tearful beam glows tremulously far, Du offenbarst die Nacht, die dir nicht weicht – That show’st the darkness thou canst not dispel, O wie du ganz des Glücks Erinn'rung gleichst! How like art thou to joy remembered well! So glänzt auch längst vergangner Tage Licht, So gleams the past, the light of other days, Es scheint, doch wärmt sein schwaches Leuchten nicht, Which shines, but warms not with its powerless rays; Der Gram sieht wohl des Sterns Gestalt, A night-beam Sorrow watcheth to behold, Scharf, aber fern, so klar, doch ach! wie kalt! Distinct, but distant – clear – but, oh how cold! [24] No. 3. Dem Helden [24] To the Hero Dein Tag ist aus, dein Ruhm fing an; Thy days are done, thy fame begun; Es preist des Volks Gesang Thy country’s strains record Dich, Hoher, auf des Sieges Bahn, The triumphs of her chosen Son, Dein Schwert im Feindesdrang, The slaughters of his sword! ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 10 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Die Taten all', die du getan, The deeds he did, the fields he won, Jauchzt dir der Freiheit Dank! The freedom he restored! Und ob du fielst -- so lang wir frei, Though thou art fall’n, while we are free Sollst du den Tod nicht sehn, Thou shalt not taste of death! Dein Blut, so edel, rein und treu, The generous blood that flowed from thee Darf nicht zur Erde gehn! Disdain’d to sink beneath: In unsern Adern fließt es neu, Within our veins its currents be, Dein Geist mög' in uns wehn! Thy spirit on our breath. Dein Name sei dem Heer Signal Thy name, our charging hosts belong, Rüstet's zum Kampfe sich; Shall be the battle word! Und Jungfraun künden's im Choral, Thy fall, the theme of choral song Daß unser Held erblich! From virgin voices pour’d! Es netze keine Trän’ dein Mahl To weep would do thy glory wrong; Wir klagen nicht um dich! Thou shalt not be deplored. Des Sängers Fluch, Op. 139 (1852) (selection) [25] No. 4. Provenzalisches Lied [25] Provençal Song Text: Richard Pohl (1826–1896) after Ludwig Uhland (1787–1862) In den Talen der Provence It was in the valleys of Provence Ist der Minnesang entsprossen, That troubadour love song first flowered – Kind des Frühlings und der Minne, Child of springtime and love, Holder, inniger Genossen. Sweet and intimate companions. Blütenglanz und süße Stimme It inherited from its father Konnt' an ihm den Vater zeigen, Its bright blossom and sweet voice, Herzensglut und tiefes Schmachten And from its mother came War ihm von der Mutter eigen. Its ardent heart and deep yearning. Selige Provence – Tale, Blessed valleys of Provence, Üppig blühend wart ihr immer, You always teemed with blossom, Aber eure reichste Blüte But your richest flower Ist des Minneliedes Schimmer. Is the lustre of troubadour song. Jene tapfern, schmucken Ritter, Those bold knights in their finery, Welch ein edler Sängerorden! What a noble order of minstrels! Jene hochbeglückte Damen, Those highly favoured ladies, Wie sie schön gefeiert worden! How beautifully were they praised! Sängerliebe, hoch und herrlich, Lofty, splendid minstrelsy, Dich will ich in heitern Bildern I shall paint you in merry tableaux Aus den Tagen des Gesanges, From those days of song, Aus der Zeit der Minne schildern: From the era of courtly love: Sängerliebe! A minstrel’s love! [26] Lied für xxx, Anh. M1:2 (1827) [26] Lied für xxx, Anh. M1:2 (1827) Text: Robert Schumann (1810–1856) Leicht, wie gaukelnde Sylphiden, Lightly, like flickering sylphs, Flattre, süße Schwärmerin, Flutter, sweet butterfly, Auf den süßen Rosenblüten On the sweet roses, Lose wie die Mädchen hin. Wantonly like young girls. Küsse diese, küsse jene, Kiss this one, kiss that one, Küsse, küsse warm und heiß. Kiss with warm and ardent kisses. Fessle flüchtig alles Schöne Capture quickly all that’s beautiful Rasch in deinen Zauberkreis. In your magic aura. In dem Spiel beseelter Träume Flit dreamily in blessed dreams, Wiege, süße Träumerin, O sweet dreamer, Über junge Blütenkeime Your life away above young buds. Träumerisch dein Leben hin. Dream like roses, Träume, wie die Rosen wähnen, When West winds waft round them. Wenn die Weste sie umwehn. Truth, alas, is found in tears, Ach, die Wahrheit sind die Tränen, Only in dreams can life be beautiful. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 11 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Nur in Träumen lebt sich's schön. Mädchenlieder, Op. 103 (1851) Text: Elisabeth Kulmann (1808–1825) [27] No. 1. Mailied [27] May Song Pflücket Rosen, um das Haar Pluck roses, to garland Schön damit zu kränzen, With them the hair, Reihe dich, o junge Schar, Then join in, O young throng, Dann zu frohen Tänzen! With the happy dances. Nehmt die Leier von der Wand [Take the lyre from the wall, Kränzet sie und gebet Wind a garland round it, and place Sie dem Sänger in die Hand, It in the minstrel’s hand, Der sie uns belebet.* For him to bring to life.] Freuet euch, so lang der Mai Be of good cheer for as long as May Und der Sommer währet; And summer last; Nur zu bald sind sie vorbei, Only too soon will they fade, Und der Winter kehret. And winter return. Lange müßt ihr dann aufs neu For a long time then once more Bei der Lampe sitzen, You must sit down by the lamp, Und bei ew'gem Einerlei And sweat with the eternal monotony Saurer Arbeit schwitzen. Of tedious work. *Diese Strophe hat Schumann nicht vertont [28] No. 2. Frühlingslied [28] Spring Song Der Frühling kehret wieder, Spring returns once more, Und schmücket Berg und Tal; Decking mountain and valley, Schon tönen rings die Lieder The songs of the sweet nightingale Der süßen Nachtigall. Can already be heard. Wie steiget hoch die Sonne How the sun climbs up Ins Himmelblau hinauf, To the blue of heaven, Verbreitet Lust und Wonne Spreading joy and rapture Auf ihrem weiten Lauf! On her long journey. Es eilen Schaf' und Rinder Sheep and cattle hasten Der grünen Wiese zu; Towards the green meadow, Es blickt aufs Spiel der Kinder The old man, resting, Der Greis aus seiner Ruh. Gazes on the children’s play. [29] No. 3. An die Nachtigall [29] To the Nightingale Bleibe hier und singe, Stay here and sing, Liebe Nachtigall! Lovely nightingale! Dein Gesang erklinge Let your song Schmetternd überall. Resound on all sides. Flur und Waldung lauschet, Meadow and woodland hearken, Alles hört dir zu; Everything listens to you, Nicht ein Blättchen rauschet, There’s not a leaf that rustles, Bleiben all in Ruh. All remains silent. Dich bewundernd schweiget [In awe of you, the chorus Rings der Vögel Chor, Of birds all around falls silent, Seinen Höhn entsteiget The squirrel descends from on high 's Eichhorn, wird ganz Ohr.* And listens attentively.] Hör' ich recht, so brauset If my ears don’t deceive me, Minder jetzt der Bach, The brook now murmurs less. ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 12 of 13
SCHUMANN, R.: Lied Edition, Vol. 10 8.574119 Da hier Stille hauset, As silence now reigns here, Läßt sein Toben nach. Its raging has diminished. Bleibe hier und singe, Stay here and sing, Liebe Nachtigall! Lovely nightingale! Dein Gesang erklinge Let your song Schmetternd überall. Resound on all sides. *Diese Strophe hat Schumann nicht vertont [30] No. 4. An den Abendstern [30] To the Evening Star Schweb’ empor am Himmel, Climb the heavens, Schöner Abendstern! Lovely evening star! Sieht im Glanzgewimmel In the gleaming throng Jeder dich ja gern. You are loved by all. Gehn sie auf, gehn nieder Though they appear and fade Sie am Himmelsrand, In the firmament, Keinen deiner Brüder None of your brothers Schmückt ein solch Gewand. Wears such raiment. Schweb empor am Himmel, Climb the heavens, Schöner Abendstern! Lovely evening star! Sieht im Glanzgewimmel In the gleaming throng Jeder dich ja gern. You are loved by all. Das Originalgedicht hat 6 Strophen The original poem has 6 verses. [31] Sommerruh, WoO 7 (1849) [31] Summer peace Text: Christian Konrad Schad (1821–1871) altered by Robert Schumann Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Nachtigallenseelen tragen The souls of nightingales send each other Ihre weichen süßen Klagen From dark bowers Sich aus dunkeln Lauben zu. Their sweet and soft laments. Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Klare Glockenklänge klingen The clear sound of bells rings out Auf der Lüfte lauen Schwingen On the breezes’ warm wings Von der mond-umblitzten Fluh, From the moon-bespangled precipice. Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Welch ein Leben, himmlisch Weben! What vitality, what celestial weaving! Engel durch die Lüfte schweben Angels hover through the air Ihrer blauen Heimat zu. Towards their blue homeland. Sommerruh, wie schön bist du! Summer peace, how lovely you are! Translations © by Richard Stokes, author of The Book of Lieder (Faber, 2005) ⓟ & © 2021 Deutschlandradio / Naxos Rights (Europe) Ltd. Page 13 of 13
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