Seismische Untersuchungen in Franken - Herbst 2018 - Kronach, 24.04.2018 ...
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Seismische Untersuchungen in Franken - Herbst 2018 Kronach, 24.04.2018 https://www.flickr.com/photos/danielchodusov/14078646050/in/pool-free_for_commercial_use/
GeoZentrum Nordbayern (GZN) Das GeoZentrum Nordbayern (GZN) ist das Geologische Institut der Universität Erlangen-Nürnberg. Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls für Geologie sind: • Sedimentologie und Reservoir-Charakterisierung • Beckenentwicklung und aktive Tektonik • Oberflächennahe und Tiefe Geothermie • Paläoklima und -umwelt Forschungsprojekt mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) zur Geothermie in Franken. Der Lehrstuhl für Geologie am GZN ist Mitglied der Geothermie-Allianz Bayern. 25.04.2018 2
Geothermie-Allianz Bayern Die Geothermie-Allianz Bayern ist ein vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst gefördertes Projekt der Universitäten Erlangen-Nürnberg (FAU), München (TUM) und Bayreuth (UBT) zur Erforschung der Tiefen Geothermie in Bayern. Forschungsschwerpunkte der Geothermie-Allianz sind: • Untersuchung der Wärmeanomalie in Nordbayern (FAU) • Untersuchung der Reservoir-Eigenschaften des Oberen Jura im Molassebecken (TUM) • Optimierung von geothermischen Kraftwerken (TUM, UBT) 25.04.2018 3
Was ist Geothermie? Geothermie ist die im Untergrund gespeicherte Energie (Wärme). Die Temperatur nimmt mit der Tiefe zu, normal mit 30°C/km. In manchen Gebieten steigt die Temperatur schneller an, man spricht dann von einer positiven geothermischen Anomalie. Der in einem 4 km3 großen Gesteinsblock gespeicherte Wärmevorrat ist beachtlich; er entspricht etwa 10 % des deutschen Jahreswärmebedarfs. Damit könnte der Energiebedarf an Strom und Wärme einer darüber liegenden Kleinstadt für Jahrhunderte gedeckt werden. 25.04.2018 4
Geothermische Anomalie in Oberfranken Temperatur in 1000 m Tiefe Aus Bohrungen ist bekannt, dass es im Raum Bamberg - Coburg deutlich wärmer ist, als zu erwarten wäre. Die Temperatur nimmt hier mit ca. 45°C/km zu. Die erhöhte Wärmestromdichte von 100-130 mW/m² zeigt, dass hier mehr Energie aus dem Untergrund kommt. 25.04.2018 5
Anwendungsmöglichkeiten von Geothermie Wärme aus Geothermie ist eine preiswerte und ganzjährig verfügbare Energiequelle. Diese Energie kann gewonnen und zum Heizen, Kühlen oder zur Stromerzeugung genutzt werden. Viele Länder machen dies seit Jahrzehnten, bspw. Italien, Island oder Frankreich aber auch im Raum München wird Erdwärme von 20 Heizwerken genutzt. 6 davon produzieren auch Strom. Geothermie schafft Wettbewerbsvorteile und stärkt die lokale Wertschöpfung. Quelle: Geothermie Unterhaching 25.04.2018 6
Nutzungsmöglichkeiten von Geothermie? Heiz- und Prozesswärme • Erwärmen des Bodens: Kohl, Kartoffeln, Spargel, Kohlrabi, Salat etc. • Gewächshäuser: Tomaten, Gurken, Paprika • Trocknung von Früchten: Tomaten, Obst • Trocknung von Tiernahrung • Viehzucht und Fischzucht • Mälzerei – Trocknung des Malzes • Holztrocknung • Sterilisation Stromerzeugung • Binärkreislaufsysteme 25.04.2018 7
Niedertemperaturwärme im Gewächshaus Beispiel Klein Eden: Tropenhaus am Rennsteig (Tettau) Alle Fotos von: www.tropenhaus-am-rennsteig.de/ 25.04.2018 8
Was untersuchen wir? Die geplanten Messungen haben folgende Zielsetzungen: 1. Wie sehen Aufbau und Struktur des Untergrundes in Franken aus? 2. Welche Ursache hat die geothermische Anomalie in Franken? 3. Besteht die Möglichkeit erneuerbare Energie (Geothermie) zu in Franken zu nutzen? Wir wollen mit der Seismik bis zu 6 km tief in den Untergrund schauen. Über den Untergrund in Franken liegen kaum Informationen vor. Nur wenige Bohrungen und 1 Seismiklinie. 25.04.2018 9
Was machen wir NICHT? • Eingriffe in den Untergrund (Bohrungen, Aufgrabungen o.ä.) • Messungen in unmittelbarer Nähe von Brücken, Denkmälern, Brunnenanlagen oder über Leitungen • Sprengungen Die Messungen dienen dazu einen Überblick über die Geologie des Untergrundes in der Region zu bekommen und die Ursache für die Wärmeanomalie zu verstehen. Sie sollen Informationen liefern ob eine Nutzung von Tiefer Geothermie in der Region grundsätzlich möglich ist. Die Messungen bedeuten nicht, dass Tiefbohrungen durchgeführt werden oder Kraftwerke gebaut werden. 25.04.2018 11
Geplante Seismiklinien 25.04.2018 12
Geplante Seismik im Landkreis Küps Mitwitz Kronach Schneckenlohe Weißenbrunn 25.04.2018 13
Daten zu den Messungen Die Anregung („Vibrationspunkte“) erfolgt soweit wie möglich auf Straßen und Wegen innerhalb des schwarzen Puffers. Die Geophonlinie zur Aufnahme (blaue Linie) soll möglichst gerade verlaufen. Um die Geophone auszulegen ist die Gestattung der Grundstückseigentümer erforderlich. Die Geophone werden entlang von Wegen, in Feldern oder im Wald ausgelegt. Sie liegen mehrere Tage, dann werden sie wieder abgebaut. Die Vibrationspunkte haben einen Abstand von 100 m. Die Anregung erfolgt durch die Vibrationsfahrzeuge. An jedem Anregungspunkt stehen die Fahrzeuge ca. 2 Minuten. Pro Stunde legt der Messtrupp eine Strecke von 1 – 2 km zurück. 25.04.2018 14
Wie laufen die Messungen ab? Vorbereitungen: Einholen aller erforderlichen Erlaubnisse („Permits“) zur Nutzung von Straßen, Wegen und zum Betreten von Grundstücken. Berücksichtigung von: • unterirdischen Leitungen • sensibler Infrastruktur (Brücken u.ä.) • Denkmalschutz • Schutzgebieten (Wasser, Natur etc.) Anpassung des Trassenverlaufs an lokale Gegebenheiten in Abstimmung mit den Gemeinden. 25.04.2018 15
Auslegen der Geophone 25.04.2018 16
Sicherheit 25.04.2018 17
Durchführung der Messung 25.04.2018 18
Aufnahme der Messdaten 25.04.2018 19
Messungen Videos zu seismischen Messungen: https://youtu.be/Lz-qmRYR5Qk https://youtu.be/YSiVoLi1VQE 25.04.2018 20
Messergebnisse und Auswertung 25.04.2018 21
Zeitplan Information der Landkreise und Gemeinden: ab April 2018 Information zum Projekt in der lokalen Presse: Mitte Mai 2018 Voraussichtlicher Beginn der Vorbereitungen: ab Mai 2018. Einholen aller erforderlichen Erlaubnisse („Permits“) zur Nutzung von Straßen, Wegen und zum Betreten von Grundstücken. Geplante Durchführung der Messungen: ab Oktober 2018 Dauer der Messungen im gesamten Untersuchungsgebiet ca. 3 – 4 Wochen 25.04.2018 22
Schäden im Zusammenhang mit den Messungen Bei der Durchführung der seismischen Messungen entstandene Schäden werden vom Auftraggeber erstattet, wenn dieser nicht nachweisen kann, dass diese bereits vorher vorhanden waren. Vorgehensweise: 1. Wege werden vor Befahrung fotografisch dokumentiert. 2. Schadensmeldungen werden von den Permittern aufgenommen und weitergeleitet. 3. Bei angezeigten Gebäudeschäden (Risse u. ä.) wird ein Sachverständiger eingeschaltet, der die Schäden begutachtet 25.04.2018 23
Informationsvermittlung 1. Der genaue Zeitraum der Messungen wird über die lokale Presse bekannt gegeben 2. Ansprechpartner vor Ort sind die sog. „Permitter“. Sie halten Kontakt zu den Verwaltungen und holen die Erlaubnisse ein. 3. Kontaktdaten der „Permitter“ werden bekannt gegeben. 4. Die Permitter informieren, wann der Messtrupp durch eine Gemeinde fährt. 5. Info-Flyer werden erstellt und verteilt (als Beilage im Amtsblatt). 6. Informationen werden gerne auch für das Gemeindeblatt bereitgestellt. 25.04.2018 24
Ihre Fragen… Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Bauer Tel. 09131 85 23 443 Email: wolf.bauer@fau.de Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg GeoZentrum Nordbayern Schloßgarten 5 91054 Erlangen 25.04.2018 25
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