SENIORENBÜRO? WAS IST EIN - Bundesarbeitsgemeinschaft ...
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Herausgegeben von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. Noeggerathstr. 49 53111 Bonn Stand: Dezember 2021
INHALT 4 Vorwort 5 Was ist ein Seniorenbüro? 9 Seit wann gibt es Seniorenbüros? 11 Wo gibt es Seniorenbüros? 13 Welches Personal braucht ein Seniorenbüro? 15 Wie werden Seniorenbüros finanziert? 17 Für wen sind Seniorenbüros da? 19 Was bringt es einer Kommune, ein Seniorenbüro zu haben? 21 Beispiele für die Arbeit von Seniorenbüros 24 Die Altenhilfe im Sozialgesetzbuch 25 Die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS) 26 Gute Gründe für eine Mitgliedschaft in der BaS 27 Beispiele für die Arbeit der BaS 29 Literatur und Links
VORWORT Der demografische Wandel zeigt sich inzwischen in Mit dieser Handreichung möchten wir dazu beitragen, jeder Kommune. Immer mehr Menschen in Deutschland die Notwendigkeit einer flächendeckenden Infrastruktur sind 65 Jahre und älter. Besonders der Anteil der Hoch- kommunaler Altenhilfe deutlich zu machen. Die BaS als altrigen – also der über 80jährigen – nimmt stark zu.* Netzwerk für Engagement und Teilhabe regt an, Senio- renbüros und ähnliche Stellen als systemrelevanten Teil Zugleich sind „die Älteren“ im Durchschnitt so fit wie kommunaler Infrastruktur zu sehen. noch zu keiner Zeit vorher. Menschen ab 55 Jahren inves- tieren laut Freiwilligensurvey** mehr Zeit und überneh- men stärker Verantwortung als andere Gruppen. Franz-Ludwig Blömker Mit dem demografischen Wandel geht auch ein Pflege- Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft notstand einher. Die Frage, wie ältere Menschen mög- Seniorenbüros e.V. (BaS) lichst lange gut zu Hause leben können, wird damit immer wichtiger. Denn die meisten Menschen wün- schen sich, in ihrer vertrauten Umgebung alt werden „Es sind nicht nur die tief im Menschen ver- zu können. ankerten Bedürfnisse nach sozialer Bezo- * Vgl. Bund-Länder-Demografie- Seniorenbüros bieten ihnen in vielfältiger Form Unter- genheit als conditio humana, es sind auch Portal, https://ww.demografie- stützung im Alltag, zugleich fördern sie das Engage- die sehr unterschiedlichen Lebensbedin- portal.de/DE/Fakten/aeltere- ment nach der Berufs- und Familienphase. Engage- gungen und Lebenslagen in den jeweiligen bevoelkerung.html ment und Daseinsvorsorge gehen dabei Hand in Hand. Regionen, in Städten und Dörfern, die Ant- ** Vgl. Sonderauswertung des worten auf demographische Herausforde Vierten Deutschen Freiwilligen- Wie wichtig kommunale Strukturen für ältere Menschen rungen und soziale Wandlungsprozesse surveys, https://www.bundes sind, wurde in der Corona-Krise ganz besonders deut- unterschiedliche Gesichter geben und je regierung.de/breg-de/service/ lich. Gerade dort, wo es Seniorenbüros und andere eigene Antworten erfordern.“ publikationen/freiwilliges- engagement-aelterer- Altenhilfestrukturen gibt, konnten die Kommunen auf PROF. DR. THOMAS KLIE, menschen-729154 bewährte Partnerschaften zurückgreifen. ZENTRUM FÜR ZIVILGESELLSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG ZZE 4
WAS IST EIN SENIORENBÜRO? „Das Seniorenbüro ist eine Anlaufstelle für alle, die Gesellschaft, Rat, Unter- stützung, Weiterbildung, Aktivität oder Möglichkeiten des freiwilligen Engage- ments suchen. Somit leistet es – hoch professionell, aber auch mit viel Herz- blut – den Seniorinnen und Senioren der Stadt einen unschätzbaren Dienst.“ AXEL WEISS-THIEL, BÜRGERMEISTER DER STADT HANAU 5
TEILHABE UND LEBENSQUALITÄT Seniorenbüros bieten trägerunabhän- gige Fachberatung zu allen Fragen des Älterwerdens in der Kommune, Stadt oder Region. Sie setzen die Altenhilfe nach §71 SGB XII um und fördern die gesellschaftliche Teilhabe und Lebens- qualität älterer Menschen. 3 Sie bieten Informationen, Beratung und Angebote für ein gutes Leben im Alter. 3 Sie beraten ältere Menschen, wie sie möglichst lange selbständig bleiben können. 3 Sie informieren über Hilfen für den Alltag, z. B. Haushalt, Einkaufen, Arztbesuche, Bankgeschäfte etc. 3 Sie bieten z. T. selbst ehrenamtliche Unterstützung im Alltag an. 3 Sie beraten zur Vorsorge für ein selbstbestimmtes Älterwerden. 6
ENGAGEMENT UND QUALIFIZIERUNG Seniorenbüros sind Zentren des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements älte- rer Menschen, Treffpunkte, Ideenbörsen und Projektzentren, wo Engagierte und Interes- sierte kompetente Ansprechpartnerinnen und -partner finden. 3 Sie eröffnen vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Lebenserfahrungen und Fähigkeiten in einem ehrenamtlichen Engagement einzubringen. 3 Sie bieten Beratung, Begleitung und Qualifizierung für Ehrenamtliche. 3 Sie organisieren Projekte, die allen Generationen und der ganzen Kommune zugutekommen. 3 Sie bieten Räume für alle Älteren, die aktiv sein und andere Aktive treffen wollen. 3 Sie fördern gemeinschaftliche Aktivitäten und beugen der Einsamkeit vor. 7
NETZWERKARBEIT UND SOZIALPLANUNG Seniorenbüros sind auf lokaler Ebene gut ver- netzt. Sie bündeln Angebote und Hilfen für ältere Menschen, arbeiten fachbezogen mit anderen Trägern zusammen und prägen die kommunale Sozialplanung mit – von aktuellen Bedarfslagen bis zur Altenhilfeplanung. 3 Sie koordinieren kleinräumige Netzwerke für Seniorenarbeit in Quartieren, Stadtteilen und Orten. 3 Sie fördern die enge Zusammenarbeit zwischen Trägern der Seniorenarbeit am Ort. 3 Sie vernetzen bedarfsgerecht und passgenau ehrenamtliche und professionelle Angebote. 3 Sie arbeiten eng mit der Stadtverwaltung sowie mit professionellen Diensten aus den Bereichen Pflege, Medizin, Wohnen zusammen. 3 Sie informieren öffentlich über Angebote für ältere Menschen am Ort. 8
SEIT WANN GIBT ES Seit Anfang der 90er Jahre hat sich SENIORENBÜROS? die Seniorenpolitik mehr und mehr zu einer Politik für ältere Menschen und mit älteren Menschen entwi- Die ersten Seniorenbüros wurden im Rahmen eines ckelt. Statt pauschal als bedürftig Modellprojekts des Bundesfamilienministeriums 1992 angesehen zu werden oder nur gegründet. Inzwischen gibt es rund 450 Seniorenbü- „Kaffee und Kuchen“ zu konsumie- ros in Deutschland. Das Altersbild hat sich gewandelt; ren, wollen immer mehr Menschen „die Älteren“ sind eine heterogene Gruppe aus Men- nach der Berufs- und Familien- schen mit unterschiedlicher Lebensgeschichte, Her- phase aktiv werden, Verantwor- kunft, politischer, religiöser und sexueller Orientierung, tung für sich und andere überneh- mit unterschiedlichen Lebenslagen bezüglich Bildung, men und durch ihr Engagement Gesundheit, Einkommen und Bedürfnissen. das Gemeinwesen mitgestalten. 9
Gleichzeitig wachsen angesichts der steigen- den Zahl hochaltriger Menschen die sozialen Herausforderungen. Als relevanter Teil der Gesellschaft sind ältere Menschen, beson- ders die Hochaltrigen, auch eine wesentliche Gruppe, an sich die bürgerschaftliches Enga- gement richtet. In einer alternden Gesellschaft werden Seniorenbüros deshalb in Zukunft immer wichtiger werden. „Seniorenbüros haben mit ihrer ressourcenorien- tierten Arbeit das Bild vom Alter deutlich verän- dert und das Dritte Alter als neue Lebensphase deutlich in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Von der Übernahme neuer Aufgaben und Rol- len in der Phase der Neuorientierung nach Beruf und aktiver Familienphase profitieren die Älteren selbst, aber auch die Gesellschaft insgesamt. Damit tragen Seniorenbüros auch zum Zusam- menhalt zwischen den Generationen bei und stiften Solidarität.“ PROF. DR. CORNELIA KRICHELDORFF, SOZIALE GERONTOLOGIE, KATH. HOCHSCHULE FREIBURG (EM.) 10
WO GIBT ES SENIORENBÜROS? Es gibt sie in Groß- und Mittelstädten, in Stadt- teilen und Kleinstädten, Landkreisen und Verwal- tungsgemeinden, im städtischen und ländlichen Raum. Insgesamt gibt es mehr als 450 Senioren- büros in Deutschland, mit steigender Tendenz. Seniorenbüros sind überwiegend direkt bei Kommunen angesiedelt. Andere werden von Wohlfahrts- verbänden, Kirchen oder lokalen Vereinen getragen. Sie nutzen z. B. Räumlichkeiten im Rathaus, im Stadtteilzentrum, im Bürgerhaus, zuweilen auch im Verbund mit anderen Stellen wie Pflegestütz- punkten, Mehrgenerationenhäusern oder Kreisvolkshochschulen. 11
Das Seniorenbüro im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt befindet sich z. B. in einer Betreuten Wohnanlage der AWO, in Celle hingegen teilen sich Senioren- und Pflegestützpunkt und Mehrgenerationenhaus die Räumlichkeiten. In einigen Städten wie Dortmund, Leipzig und Karlsruhe sind Seniorenbüros in jedem Stadtteil zu finden, sodass Senior:innen kurze Wege haben. Idealerweise ist der Zugang barrierefrei. SIE SUCHEN EIN SENIOREN- BÜRO IN IHRER NÄHE? Alle Standorte finden Sie hier: https://seniorenbueros.org/ seniorenburos/standorte/ 12
WELCHES PERSONAL BRAUCHT EIN SENIORENBÜRO? „Wir brauchen engagierte Netzwer- kerinnen und Netzwerker, um den demografischen Wandel in den Kommunen zu gestalten.“ PROF. DR. CHRISTOPH STRÜNCK, UNI SIEGEN UND INSTITUT FÜR GERONTOLOGIE, TU DORTMUND Die allermeisten Seniorenbüros verfügen über eine hauptamtliche Struktur. Hauptamtliche Fachkräfte sind unverzichtbar als verläss- liche Ansprechpartner:innen und erfahrene Expert:innen, engagierte Netzwerker:innen und Vertreter:in- nen der kommunalen Altenhilfe. Sie sind z. B. in Gerontologie, Sozial- arbeit oder Pädagogik qualifiziert. 13
Die Hauptamtlichen fördern das selbstbe- stimmte Wohnen und Leben älterer Menschen Im Alltag arbeiten sie eng mit ehrenamt- in der Kommune. Sie haben die Bedürfnisse lich Engagierten zusammen. Sie bieten älterer Menschen im Blick, greifen proaktiv Beratung und Qualifizierung für deren den Bedarf vor Ort auf, gestalten die Sozial- Tätigkeit sowie fachliche Begleitung und planung mit, sorgen für die Vernetzung auf Reflexion. Sie sind Ansprechpartner:innen lokaler und überregionaler Ebene und für alle Fragen rund um das Ehrenamt und entwickeln die Arbeit stetig weiter. ermöglichen Interessierten, eigene Ideen umzusetzen. Und sie sorgen für gute Rah- menbedingungen – nicht zuletzt bei Versi- cherung und Aufwandsentschädigung. Eine nachhaltige professio- nelle Struktur ist die Grundlage für gelingendes Engagement: Ehrenamt braucht Hauptamt! 14
WIE WERDEN SENIORENBÜROS FINANZIERT? Die Mehrzahl der BaS-Mitglieder ist direkt bei Gesetzliche Grundlage ist der §71 SGB XII, der Kommunen angesiedelt, z. B. als Seniorenbüro die Leistungen der Altenhilfe beschreibt (siehe der Stadt oder des Landkreises oder als Fach- S. 24). Als „Soll“-Leistung ist die Altenhilfe keine stelle im Sozial- oder Seniorenamt. Andere rein freiwillige Angelegenheit, denn ältere Men- werden von Wohlfahrtsverbänden oder loka- schen haben einen Anspruch auf Beratung und len Vereinen getragen und von der Kommune ihrem Bedarf entsprechende Leistungen. Ledig- bezuschusst. Hinzu kommen ggf. Landesmittel lich die Ausgestaltung obliegt der Kommune. und Projektgelder für bestimmte Aktivitäten, Das führt dazu, dass es große Unterschiede beim z. B. Quartiersarbeit, Seniorenbegleitung oder Zugang zu diesen Leistungen gibt, z. B. zwischen Integrationsprojekte. städtischen und ländlichen Gebieten. 15
Nicht zuletzt angesichts des Pflegekräftemangels ist es für Kommunen dringend geboten, die unter- schiedlichen Lebenslagenprobleme älterer Men- schen auf Ebene des Sozialraums systematisch in den Blick zu nehmen und sie im Bereich Altenhilfe und Sozialplanung so zu unterstützen, dass sie so lange wie möglich zuhause leben können. Die BaS setzt sich mit weiteren Partnern auf Bun- desebene dafür ein, die gesetzlichen Regelungen „‚Altenhilfestrukturen‘ müssen gefördert, der Altenhilfe weiterzuentwickeln und die Grund- ausgebaut, verstetigt sowie gesetzlich lage für eine zukunftssichere Finanzierung kom- flankiert werden. In einem Leitgesetz zur munaler Altenhilfestrukturen zu schaffen. Stärkung einer Politik für ältere und mit älteren Menschen sollte eine Politik für aktive Teilhabe und Hilfen von älteren und für ältere Menschen zu einem kohä- renten Politikansatz entwickelt werden. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die kompetenzrechtlichen Voraussetzungen für ein solches Gesetzesvorhaben zu prü- fen und zu klären.“ SIEBTER ALTENBERICHT DER BUNDESREGIERUNG 16
FÜR WEN SIND SENIORENBÜROS DA? Seniorenbüros sind für alle da, die nach der Berufs- und Familienphase eine sinnvolle Aufgabe suchen und eigene Ideen umsetzen möchten. Darüber hinaus bieten sie Hilfen für Ältere, die Unterstützung im Alltag und bei häuslicher Pflegebedürftigkeit brauchen, und nicht zuletzt auch Entlastung für Angehörige. 17
Seniorenbüros sind aber noch viel mehr, wie auch das Älterwerden viel mehr bedeutet als Hilfsbedürftigkeit. Sie sind Treffpunkte für Begegnung und Bildung – immer mehr auch für digitale Bildung –, für kulturelle Teilhabe, für gemeinsame Freizeit, für Integration und Demokratie, für Klima- und Umweltschutz, für Gene- rationen übergreifendes Engagement, für Freude und Freundschaften im Ehrenamt. In Seniorenbüros treffen sich Enga- gierte und Interessierte. Es entsteht eine Gemeinschaft, die in die Kommune wirkt. Jüngere Menschen können von älteren lernen und umgekehrt: Engage- ment steckt an! Seniorenbüros machen Kommunen attraktiv – denn da, wo es auch im Alter lebenswert ist, leben alle Generationen gern. 18
WAS BRINGT ES EINER KOMMUNE, EIN SENIORENBÜRO ZU HABEN? Die allermeisten älteren Menschen wollen möglichst lange zu Hause wohnen bleiben und am Leben in der Gemeinschaft teilhaben. Mit zunehmendem Alter brauchen viele von ihnen Unterstützung im Alltag. Kompetente Ansprechpartner:innen im Seniorenbüro können über Hilfeangebote beraten und ggf. zugehende Hilfen organisieren. Sie kümmern sich z. B. um Nachbarschaftshilfe, vermitteln ehrenamtliche Besuche gegen Einsamkeit, sorgen für die niedrigschwellige Versorgung und bieten weitere Unterstützung bei der Organisation des Alltags an. 19
Kommunen mit einem Senioren- büro und sind gut aufgestellt für die wachsende Zahl älterer Men- schen am Ort. Dies hat zuletzt die Corona-Krise deutlich gemacht. „Das Seniorenbüro ist mit seinem vielfältigen Angebot eine wich- tige und beliebte Anlaufstelle für die älteren Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener. Das gilt natürlich im Besonderen, wenn es um Rat oder Hilfe geht, die die Senioren suchen. Aber es bietet auch die Möglichkeit, dort gemeinsam mit Gleichgesinnten entspannte Stunden zum Beispiel beim Singen, Basteln, Theaterspielen oder einfach beim Kaffeeklatsch zu verbringen. Ohne den Einsatz der dort engagierten Ehrenamtlichen wäre unsere Stadt gesellschaft- lich, kulturell und sozial um einen wesentlichen Bestandteil ärmer!“ THOMAS HERKER, 1. BÜRGERMEISTER STADT PFAFFENHOFEN A. D. ILM 20
BEISPIELE FÜR DIE ARBEIT VON SENIORENBÜROS BERATUNG BEGEGNUNG UNTERSTÜTZUNG QUALIFIZIERUNG Persönliche Beratung Mittagstisch Nachbarschaftshilfen Engagierten-Gruppen Hilfen zum Ausflüge und Kultur Besuchsdienste Thematische Schulungen selbständigen Leben im Alter Beratung zum nachberuflichen Erzählcafé Seniorenbegleitung / Alltagshilfen Weiterbildung Engagement 21
KULTUR UND BILDUNG GESUNDHEIT & NACHHALTIGKEIT ALT & JUNG DIGITALE TEILHABE Kurse von Senior:innen Computer-Treffs Bewegungsangebote Ausbildungspatenschaften für Senior:innen und -Sprechstunden Hilfe von Senior:innen Sprachcafé Repair-Cafés Lesepatenschaften für Senior:innen Kulturelle Aktivitäten Klimaschutz-Aktivitäten Filmfestival der Generationen Online-Angebote 22
DEMENZ, PFLEGE, VORSORGE, z. B. VIELFALT & INTEGRATION „Freiwilliges Engagement und Ehrenamt stärken die gesellschaftlichen Strukturen und erhöhen die Lebensqualität in Kom- munen und Regionen und generieren damit einen Mehrwert. Das freiwillige Engagement von Menschen bedarf guter Rahmenbedingungen, damit sich die Menschen in ihrem Umfeld so engagieren können, wie sie es möchten.“ Besuchs- und Begleitdienste Patenschaften für Geflüchtete für Menschen mit und ohne Demenz BERICHT DER KOMMISSION GLEICHWERTIGE LEBENSVER- HÄLTNISSE, „POLITIK FÜR GLEICHWERTIGE LEBENSVERHÄLT- NISSE – ZWISCHENBILANZ DER 19. LEGISLATURPERIODE“ niedrigschwellige Beratung Integrationsprojekte zu Renten- und Vorsorgeangelegenheiten Informationen zu pflegerischen Hilfeangeboten offene Angebote für alle bis hin zum Case-Management 23
DIE ALTENHILFE IM SOZIALGESETZBUCH SGB XII - §71 ALTENHILFE QUELLE: BUNDESMINISTERIUM DER JUSTIZ UND FÜR „Die Altenhilfe soll dazu beitragen, 2. Leistungen bei der Beschaffung 5. Leistungen zum Besuch von Ver- VERBRAUCHERSCHUTZ, BUNDESAMT FÜR JUSTIZ: Schwierigkeiten, die durch das und zur Erhaltung einer Wohnung, anstaltungen oder Einrichtungen, SOZIALGESETZBUCH (SGB) ZWÖLFTES BUCH (XII) – SOZIALHILFE – (ARTIKEL 1 DES GESETZES VOM 27. Alter entstehen, zu verhüten, zu die den Bedürfnissen des alten die der Geselligkeit, der Unterhal- DEZEMBER 2003, BGBL. I S. 3022) § 71 ALTENHILFE, überwinden oder zu mildern und Menschen entspricht, tung, der Bildung oder den kultu- https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_12/__71.html alten Menschen die Möglichkeit zu rellen Bedürfnissen alter Menschen 3. Beratung und Unterstützung im erhalten, selbstbestimmt am Leben dienen, Vor- und Umfeld von Pflege, ins- in der Gemeinschaft teilzunehmen besondere in allen Fragen des 6. Leistungen, die alten Menschen und ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe zu Angebots an Wohnformen bei die Verbindung mit nahe stehenden stärken. Unterstützungs-, Betreuungs- oder Personen ermöglichen.“ Als Leistungen der Altenhilfe kom- Pflegebedarf sowie an Diensten, die men insbesondere in Betracht: Betreuung oder Pflege leisten, 1. Leistungen zu einer Betätigung 4. Beratung und Unterstützung in und zum gesellschaftlichen Engage- allen Fragen der Inanspruchnahme ment, wenn sie vom alten Menschen altersgerechter Dienste, gewünscht wird, 24
DIE BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT SENIORENBÜROS E.V. (BaS) FÜR ENGAGEMENT UND TEILHABE IM ALTER Die BaS ist das Netzwerk der rund 450 Die BaS ist Expertin für das bürgerschaft Die BaS baut Netzwerkstrukturen auch auf Seniorenbüros in Deutschland. Seniorenbüros liche Engagement älterer Menschen. Sie Landesebene auf. So gibt es z. B. in Nord- fördern das freiwillige Engagement und die setzt sich dafür ein, dass freiwilliges Engage- rhein-Westfalen, Bayern und Thüringen gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen ment durch gute Rahmenbedingungen unter- Landesarbeitsgemeinschaften Seniorenbüros, und setzen sich für eine gute Lebensqualität in stützt, verlässlich und qualifiziert begleitet in Rheinland-Pfalz koordiniert die BaS die der Kommune ein. Menschen über 50 Jahren wird und nicht als Ersatz für hauptberufliche Landesinitiative Neue Nachbarschaften RLP sind heute so fit, aktiv und zahlreich wie zu Arbeit dient. und das Landesnetzwerk Anlaufstellen für keiner Zeit vorher. ältere Menschen in RLP. Die BaS setzt sich für eine gute Lebensquali- Die BaS gestaltet den demographischen tät älterer Menschen ein. Mit thematischen Die BaS arbeitet mit Fachverbänden und Wandel konstruktiv mit und setzt Impulse für Schwerpunkten wie quartiersnahe Senioren- weiteren Partnern auf Landes- und Bun- die Seniorenarbeit. Sie steht für ein realisti- arbeit, Selbstbestimmung, Integration und desebene zusammen. Sie wirkt mit in der sches Altersbild, das von den Potenzialen älte- Inklusion, generationenverbindende Arbeit Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren- rer Menschen ausgeht, fördert ihre Beteiligung und Digitalisierung fördert sie die Teilhabe organisationen (BAGSO), im Bundesnetzwerk und sieht gesellschaftliche Vielfalt als Gewinn. älterer Menschen an der Gesellschaft in Bürgerschaftliches Engagement (BBE), in allen Bereichen. der Deutschen Stiftung für Engagement und Die BaS berät Kommunen und freie Träger Ehrenamt (DSEE) sowie im Deutschen Verein von der Gründung bis zur Weiterentwicklung Die BaS fördert mit Fachberatung, Qualifi- für öffentliche und private Fürsorge (dv). von Seniorenbüros und vertritt ihre Interes- zierung und Qualitätssicherung das leben- Die BaS wurde 1995 gegründet und hat sen auf Bundes- und Landesebene. Sie bietet dige Netzwerk der Seniorenbüros aus freien ihren Sitz in Bonn. Beratung, Fortbildung und Fachtagungen und Trägern und kommunalen Stellen und setzt initiiert Projekte, die auf lokaler Ebene umge- sich auf Landes- und Bundesebene für deren setzt werden. Anliegen ein. 25
GUTE GRÜNDE FÜR EINE MITGLIEDSCHAFT IN DER BaS Rückmeldungen von Teilnehmenden an BaS-Fachtagungen und 3 Fachberatung zum Auf- und 3 Teilnahme an BaS-Projekten auf digitalen Angeboten: Ausbau von Seniorenbüros, zur nationaler und europäischer Ebene, Projektentwicklung, Qualitätssicherung z. B. Bundesmodellprojekte, Qualifizie- und zu Rahmenbedingungen rund um rungsprojekte, Aktivitäten im Rahmen „Es war wieder Bürgerschaftliches Engagement übergeordneter Aktionsprogramme gut, interessant und 3 Teilnahme an digitalen Fachgesprächen 3 Öffentlichkeitsarbeit durch aktuelle voller guter Ideen!“ zu aktuellen Themen und reduzierte Beiträge in Fachmedien und Presse, Kosten für die Teilnahme an bundesweiten umfangreiche Darstellung der Arbeit auf Fachtagungen der BaS der Homepage sowie bei überregionalen „Vielen Dank für den und bundesweiten Veranstaltungen informativen und sehr 3 Zugang zum Portal seniorenbueros- hilfreichen Austausch. digital.org mit Informationen, Checklisten, 3 Mitarbeit und aktive Mitgliedschaft in Gerne wieder!“ Tools und Tipps zum digitalen Arbeiten in der Bundesarbeitsgemeinschaft Senioren- Seniorenbüros, der Arbeit mit Engagierten Organisationen (BAGSO), im Bundesnetz- und älteren Menschen werk Bürgerschaftliches Engagement „Ich bin begeistert! (BBE) sowie Mitarbeit in dem Fachbeirat Habe viele neue Leute 3 Vernetzung der Seniorenbüros durch Strukturstärkung der Dt. Stiftung für Enga- getroffen und viel Neues Austausch- und Arbeitstreffen und kollegiale gement und Ehrenamt (DSEE) sowie Fach- Beratung, Unterstützung bei der Gründung kennengelernt.“ ausschuss „Alter und Pflege“ des Dt. Vereins von Landesnetzwerken von Seniorenbüros für öffentliche und private Fürsorge (DV) 3 Expertenwissen zum Bürgerschaftlichen 3 Lobbyarbeit für die Interessen älterer „So eine informative, Engagement speziell für die Zielgruppe der Freiwilliger und für die Anliegen von innovative und gut struktu- älteren Engagierten, zur Offenen Altenarbeit Seniorenbüros auf allen politischen Ebenen rierte Weiterbildung habe im demographischen Wandel und zu vielen weiteren Themen ich persönlich noch nicht erlebt!“ 26
BEISPIELE FÜR DIE ARBEIT DER BaS POLITISCHE LOBBYARBEIT 3 Gespräche auf Bundes- und Landesebene 3 Veranstaltungen mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung 3 Einsatz für starke kommunale Altenhilfestrukturen und engagementfördernde Infrastrukturen ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 3 Informative Homepage seniorenbueros.org 3 Pressestelle für Medienanfragen 3 Beiträge in Fach- und Publikumsmedien 3 Präsentation beim Deutschen Seniorentag und anderen bundesweiten Veranstaltungen KOOPERATIONEN 3 Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) 3 Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) 3 Netzwerk Engagementförderung 3 Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) 27
PROJEKTE UND INITIATIVEN 3 „Alt und Jung – Chancenpatenschaften“ im Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ 3 „Generationen-Kulturen-Vielfalt“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ 3 Landesinitiative „Neue Nachbarschaften – engagiert zusammenleben in Rheinland-Pfalz!“ 3 Landesnetzwerk „Anlaufstellen für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz“ QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE 3 Online-Weiterbildung für Multiplikator:innen „Demenz & Ehrenamt“ 3 Mitglieder-Portal für digitales Arbeiten in Seniorenbüros 3 Projektbezogene Qualifizierung VERNETZUNG 3 Fachtagungen 3 Digitale Fachgespräche 3 Landesarbeitsgemeinschaften 3 Präsenz bei bundesweiten Fachtagungen SERVICELEISTUNGEN FÜR MITGLIEDER 3 Fachberatung 3 Infobrief und Mitglieder-Portal seniorenbueros-digital.org 3 Vermittlung von Expert:innen 3 Versicherungsschutz 28
LITERATUR UND LINKS Siebter Altenbericht der Bundesregierung Forschungsbericht zur Evaluation Kricheldorff, Cornelia Siebter Altenbericht. Sorge und Mitverantwor- von Seniorenbüros Kricheldorff, Cornelia; Himmelsbach, Ines: Sozialraum- tung in der Kommune – Aufbau und Sicherung Evaluation der Organisationsformen und orientierung in gerontologischen Handlungsfeldern zukunftsfähiger Gemeinschaften, 2016, https:// Leistungsbereiche der Seniorenbüros in der Sozialen Arbeit. In: Becker, Martin: Handbuch www.siebter-altenbericht.de Nordrhein-Westfalen, Abschlussbericht, Sozialraumorientierung. Kohlhammer: Stuttgart, Forschungsgesellschaft für Gerontologie S. 244–270, 2020 Fünfter Freiwilligensurvey e.V., Institut für Gerontologie an der TU der Bundesregierung Dortmund, 2019, http://www.ffg.tu- Kricheldorff, Cornelia; Mertens, Angelina; Tonello, Freiwilliges Engagement in Deutschland. Lucia: „Im Projekt hat sich unglaublich viel getan!“ dortmund.de/cms/de/Projekte/ Zentrale Ergebnisse des Fünften Deutschen Auf dem Weg zu einer sorgenden Kommune. Hand- Freiwilligensurveys, Kurzbericht, 2019, https:// Klie, Thomas buch für politisch Verantwortliche, Gestalter und www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement- Klie, Thomas: Wen kümmern die Alten? Akteure in Baden-Württembergs Kommunen, 2015. und-gesellschaft/engagement-staerken/ Auf dem Weg in eine sorgende Gesell- Online abrufbar unter: http://sozialministerium.baden- freiwilligensurveys/der-deutsche-freiwilligen schaft. München, 2019, https://www. wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-sm/intern/ survey-100090 thomasklie.de/aktuelle-buecher downloads/Downloads_Pflege/Pflegemix_Handbuch _2015.pdf Bericht der Kommission Gleichwertige Strünck, Christoph Lebensverhältnisse Pohlmann, Reinhard Strünck, Christoph: Die alternde Gesell- Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse – schaft gestalten: Was können Senioren- Kommunale Altenhilfestrukturen stärken – ein Impuls- Zwischenbilanz der 19. Legislaturperiode, 2021, büros dazu beitragen? Video-Beitrag zum beitrag von Reinhard Pohlmann, hrsg. von der Bun- https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche- 25. Jubiläum der Bundesarbeitsgemein- desarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS), regionen/gleichwertige-lebensverhaeltnisse/ schaft Seniorenbüros, 2020, https://www. 2020, https://seniorenbueros.org/publikation/autoren- gleichwertige-lebensverhaeltnisse-zwischen youtube.com/watch?v=BxdsP1i4GKg papier-kommunale-altenhilfestrukturen-staerken/ bilanz.html 29
Bundesarbeitsgemeinschaft der BaS-Jahresbericht 2020, https://seniorenbueros. Seniorenbüro Pfaffenhofen Seniorenorganisationen (BAGSO) org/publikation/jahresbericht-2020/ https://pfaffenhofen.de/artikel/wir-ueber-uns- Vergleichende Untersuchung zur kommunalen das-seniorenbuero/ Compendium gegen die Einsamkeit in der Altenarbeit, Ergebnisbericht von Jutta Stratmann / Corona-Pandemie, Logbuch des Landesnetz- Seniorenstützpunkt Celle fastra, Fachberatung für Sozialplanung und werks Anlaufstellen für ältere Menschen in Bürgerengagement, 2021, https://www.bagso. https://senioren-celle.de/ Rheinland-Pfalz, 2020, https://seniorenbueros. de/studie/vergleichende-untersuchung-zur- org/publikation/jahresbericht-2010/ Seniorenbüro Saalfeld-Rudolstadt kommunalen-altenarbeit/ Praxistipps für Nachbarschaftsinitiativen, https://www.awo-saalfeld.de/senioren- Zukunft der Hilfe und Pflege zu Hause, Positions- Landesinitiative Neue Nachbarschaften – pflegebeduerftige-und-menschen-mit- papier, 2021, https://www.bagso.de/publikationen/ engagiert zusammen leben in Rheinland-Pfalz!, behinderung/seniorenbuero.html positionspapier/zukunft-der-hilfe-und-pflege- 2020, https://seniorenbueros.org/publikation/ zu-hause/ Seniorenbüros in Dortmund praxistipps-fuer-nachbarschaftsinitiativen/ Älter und unverzichtbar! Engagement und Partizi- https://www.dortmund.de/de/leben_in_ pation älterer Menschen stärken, Positionspapier Corona und die Folgen – Seniorenbüros dortmund/familie_und_soziales/seniorenportal/ 2021, https://www.bagso.de/publikationen/ im Krisenmodus, BaS-impulse, 2020, seniorenbueros_senioren/index.html positionspapier/aelter-und-unverzichtbar/ https://seniorenbueros.org/publikation/bas- impulse-1-2020-corona-und-die-folgen- Seniorenbüros in Leipzig Bundesarbeitsgemeinschaft seniorenbueros-im-krisenmodus/ https://www.caritas-leipzig.de/hilfeundberatung/ Seniorenbüros (BaS) senioren/seniorenbuero/ Altern im Wandel – Zeit zu handeln!, BaS- Seniorenbüro Hanau https://www.seniorenbuero-ost.de/seniorenbuero/ impulse, 2021, https://seniorenbueros.org/ https://www.hanau.de/vielfalt-leben/familie- das-seniorenbuero/ publikation/bas-impulse-altern-im-wandel- und-kinder/hanau-im-alter/index.html https://geyserhaus.de/sbn/#wir zeit-zu-handeln/ 30
IMPRESSUM Herausgeber Fotonachweise Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. Titel: Markus Bollen Photography Gabriella Hinn (V.i.S.d.P.) S. 4: BBE/Jörg Farys, Die Projektoren Noeggerathstraße 49, 53111 Bonn S. 5: Klaus Landry / Foto Lenz Tel. 0228 / 614074 S. 9: Senioren- und Pflegestützpunkt Celle E-Mail: bas@seniorenbueros.org S. 11: Isabelle Matuschek, Hanau www.seniorenbueros.org S. 13: Stadt Osnabrück, Uli Friesel S. 15: Volker Flecht, Mülheim Redaktion S. 17 oben: Barbara Heddendorp, Hanau Agnes Boeßner S. 17 unten: Markus Bollen Photography Gabriella Hinn S. 19: Stadt Pfaffenhofena. d. Ilm Grafik Rückseite oben: Markus Bollen Photography Cornelia Agel, sevenminds Rückseite unten: Siamak Nejadnourifar
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