So läuft es in den beiden Unverpackt-Läden - Bürgerportal ...

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So läuft es in den beiden Unverpackt-Läden - Bürgerportal ...
So läuft es in den beiden
Unverpackt-Läden

Jana Marx, Tochter der „Büggel“-Inhaberin Stefanie Marx-
Bleikertz

Mit dem „Büggel“ in der Innenstadt und „Martas“ in Bensberg
gibt es gleich zwei Unverpackt-Läden in Bergisch Gladbach.
Nach gut drei Monaten ziehen ihre InhaberInnen Zwischenbilanz,
geben einen Ausblick auf neue Produkte und Selbermach-
Workshops.

Seit drei Monaten kann man in Bergisch Gladbach und Bensberg
unverpackt einkaufen. Ein Konzept, das die Bürgerinnen und
Bürger sehr gut angenommen haben – das sagen sowohl Stefanie
Marx-Bleikertz vom „Büggel“ in der Gladbacher Innenstadt als
auch Olaf Martini von „Martas“ in Bensberg.
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„Aus den ersten Einkäufen aus Neugier sind mittlerweile viele
regelmäßige Einkäufe entstanden, wir können auch schon einige
Stammkunden begrüßen“, berichtet Martini. Marx-Bleikertz
sagt: „Die KundInnen genießen die Einkaufsatmosphäre bei uns.
Sie können in Ruhe einpacken, ein Schwätzchen halten oder
Fragen zu den Produkten stellen.“

Das Einkaufserlebnis

Die entspannte Atmosphäre liegt im Konzept des Unverpackt-
Einkaufens begründet: Das Kassieren braucht mehr Zeit, weil
jeder Artikel an der Kasse erst mit dem Taragewicht eingegeben
wird, bevor er abgewogen werden kann. Aber auch die KundInnen
müssen ihr Einkaufsverhalten umstellen. Sie müssen
entsprechende Behälter mitbringen und mehr Zeit fürs Wiegen
und Abfüllen einplanen.

Im Büggel gilt: Wer kein eigenes Behältnis dabei hat, kann
entweder eines im Laden kaufen oder sich aus dem „Kunden für
Kunden-Korb“ bedienen. Darin sind von Kunden abgegebene
gespülte Twist-Gläser. „Es ist eine win-win-Situation: Die
einen sind froh, dass sie ihre Gläser loswerden und die
anderen, dass sie sich kostenfrei bedienen können. Der Korb
wird schneller geleert, als wir gucken können“, so Marx-
Bleikertz.
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Bienenwachs-Produkte im Büggel

Olaf Martini hat noch etwas festgestellt: „Menschen aller
Generationen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit,
Müllvermeidung und schonendem Umgang mit den vorhandenen
Ressourcen. Für viele ist es etwas ganz Neues – für andere
weckt es Erinnerungen aus alten Zeiten.“

Die Produkte

Ob alt oder jung, im Martas kaufen die KundInnen am liebsten
Müslis und Haferflocken, Bienenwachstücher, Glastrinkhalme,
feste Shampoos, Seifen und vegane Schoko-Cookies. Das
Sortiment ist seit der Eröffnung noch einmal deutlich
gewachsen, etwa um Gewürze, Waschmittel (Pulver und flüssig),
Spülmittel, Natron, Soda, Zitronensäure, Rasierseifen,
Seifenschalen,     Edelstahl-Boxen,     Trinkflaschen     und
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Spülschwämme.

„Wir arbeiten stetig daran unser Sortiment zu erweitern“, sagt
Martini. „Deswegen werden wir auch in Kürze die Biofachmesse
besuchen und nach Neuem stöbern.“ Ganz oben auf der Liste
stehen jetzt schon Milchprodukte, Essig und Öl,
Pflegeprodukte, Rasierhobel und Kaffee.

Körper- und Haarseife im Martas

Auch im Büggel wird das Sortiment stetig ausgebaut. Nicht
zuletzt nach Kundenwunsch: Jeder kann im Laden Produkte
nennen, die er gerne noch im Sortiment hätte. Dadurch kamen
zum Beispiel bereits getrocknete Erdbeerstückchen und
flüssiges Shampoo hinzu.
Die Preise

Beide Unverpackt-Läden sind nicht gerade günstig. Das liegt
daran, dass die meisten Waren biozertifiziert und fair
produziert sind. Marx-Bleikertz sagt: „Hier und da können wir
sogar mit den Preisen der Bio-Discounter mithalten. Aber wir
sind ein kleiner Laden, der sicherlich            nicht   die
Einkaufspreise von Discountern bekommt.“

Auch Fair-Trade hat seinen Preis: Für den Kaffee etwa, den der
Büggel aus einer kleinen Rösterei in Wermelskirchen bezieht,
bekommen die Kaffee-Bauern 40 Prozent mehr bezahlt als
konventionelle Kaffeebauern. Das scheint es den KundInnen des
Bergisch Gladbacher Ladens wert zu sein: Hier wird gerade der
Kaffee sehr gut verkauft.
Olaf Martini, Inhaber des Martas

„Unverpackt einkaufen bedeutet auch, sich mit der Wertigkeit
der Produkte auseinander zu setzen“, erklärt Marx-Bleikertz.
Dass die Produkte keine Verpackung haben, macht sie nicht
billiger. Doch: „Die Möglichkeit, nur genau so viel
einzukaufen, wie man wirklich braucht, ist ressourcenschonend
und kann am Ende die Preisunterschiede relativieren“, so
Martini. Gerade Single-Haushalte profitierten davon.
Workshops

Das Unverpackt-Konzept macht neugierig, auch über das
Einkaufen hinaus. Viele KundInnen experimentieren mit Dingen,
die sie selber machen können. Dafür bieten sowohl der Büggel
als auch Martas dieses Jahr verschiedene Veranstaltungen und
Workshops an.

Im Büggel stehen bereits folgende Termine fest:

     11. Februar – Umgang mit Müll – Richtig trennen und
     Recyclingmöglichkeiten (Vortrag)
     15. Februar – Reinigungsmittel selber machen (Workshop)
     17. März, 19 Uhr – Ein Leben ohne Müll – Mein Weg zu
     Zero-Waste (Vortrag mit Olga Witt)
     28. März – Öle für den Körper und die Sinne (Workshop)

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im BÜGGEL, den
Aktionen und zum Sortiment finden sich auf der Büggel-Webseite
und auf Facebook. Mehr zum Bensberger Unverpackt-Laden gibt
es auf der Webseite von Martas.

Weitere Beiträge zum Thema:

Noch ein Unverpackt-Laden – „Martas” in Bensberg

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