So macht man das - GEW Hamburg
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PROJEKTUNTERRICHT So macht man das Mit einem Projekt zur Vermeidung von Plastikmüll wird indigene Bildungsarbeit in Mexiko unterstützt Wie alles begann ... „Plastik war gestern“. bahnfestival. Zu 5 Euro wurden 2007 und 2008 bedruckten Die 24 Schüler_innen gründe- die Rucksäcke verkauft, in der Schüler_innen im Rahmen eines ten eine Schülerfirma, Stoffruck- Schule, auf Festen, im Stadtteil, Schüleraustauschprojekts mit säcke wurden gekauft, bedruckt vor einem Spiel des FC St. Pauli. dem Vierten Gymnasium in Sa- und verkauft. Weiterhin gewannen die Schü- rajevo/Bosnien und Herzegovina ler_innen Partner wie die beiden 5000 Stoffbeutel mit Motiven Netzwerk EDEKA Märkte Niemerszein zum Umweltschutz und Slogans Die Stadtteilschule gewann in der Osterstraße, zwei Buch- wie „Es ist nicht zu spät“ und die angesagte Hamburger Agen- handlungen im Schanzenviertel, verteilten diese mit mehrsprachi- tur Rocket & Wink für ihr Pro- Schulterblatt und Sternstraße, gen Informationen zum Klima- jekt. Diese setzte die Ideen der sowie drei Biomärkte in der Eu- schutz in Sarajevo und Hamburg. Schüler_innen um und designte ropa Passage, Schanzenstraße (www.hamburg-sarajevo.de) vier Motive. und in der Ottensener Hauptstra- In der Siebdruckerei Ute Be- ße. und wie's weiterging ling, die Technik und Farben zur Durch die bereits 2010 ge- Unter dem Slogan „Plastik Verfügung stellte, konnten die startete Kooperation mit dem war gestern“ startete 2015 die Schüler_innen die Rucksäcke Lemonaid & ChariTea e.V. reifte bilinguale Profilklasse deutsch/ bedrucken. die Idee, den Erlös des Projekts spanisch Jahrgang 9/10 „Stel- Der Verkauf startete im Sep- von je 2 Euro pro Rucksack der lingen goes Mexico“ das Projekt tember 2015 auf dem Reeper- indigenen Bildungseinrichtung Fotos: NOLimits Stellingen goes Mexico via Rucksackverkauf 18 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 1-2/2019
Instituto Intercultural Ñöñho in San Ildefonso, Querétaro in Me- xiko zugute kommen zu lassen. Die Bildungseinrichtung gehört zu einer landwirtschaftlichen Kooperative, mit der die Ham- burger Getränkefirma Lemonaid zusammenarbeitet. So konnten bereits nach zwei Jahren 6000 Euro nach Mexiko überwiesen werden. Auszeichnungen 2016 wurde das Projekt vom Projekt mit Mexiko Förderprogramm für Jugend und Schule Demokratisch Handeln ausgezeichnet. Luis Haußmann, Marlon Gribner und Philipp Bro- ders aus dem 10. Jahrgang stell- ten in der Akademie für Politi- Lemonaid & ChariTea e.V. sche Bildung in Tutzing ihr Pro- Gemeinnütziger Verein zur Förderung fairen Handels und sozialer Gerechtigkeit jekt auf der 26. Lernstatt Schü- ler_innen aus ganz Deutschland vor. 2016 bekamen sie den Ham- burger Bildungspreis und den 2. Platz im Schulpreis der Wirt- schaft. 2018 wurde das Projekt erneut auf der 28. Lernstatt De- mokratisch Handeln in Hamburg ausgabe der Schülerzeitung „No schatz, einer bewegten Vergan- im Landesinstitut für Lehrer- Limits“. genheit, Einflüssen des europä- bildung und Schulentwicklung ischen Imperialismus, vorwie- ausgezeichnet: In ganztägigen Auszug aus der gend des spanischen, vermischt Workshops arbeiteten Dana Schülerzeitung NOLimits mit dem indigenen Erbe. Mexi- Reins und Marten Schlesinger, „Habt ihr keine Angst?“ ko, ein Land der Künstlerinnen 11. Jahrgang, mit Experten un- „Wollt ihr wirklich in das Land und Künstler. Diego Riveras terschiedlicher Professionen der Drogenbarone, der Gewalt Wandbilder im Nationalpalast an Themen der Politik. (www. und der Korruption?“, wurden und Frida Kahlos Haus, das Casa demokratisch-handeln.de) wir von Kolleg_innen und Schü- Azul, besuchten und erkundeten ler_innen gefragt. Nein, keine wir. Projektreise nach Mexiko Angst! Wir fühlten uns zu jeder Wir tauchten ein in das bunte Im Oktober 2017 flog eine Zeit sicher und gut betreut. Leben und Treiben auf dem Fes- Gruppe von Schüler_innen- und Mexiko, ein Land mit atembe- tival Cervantino in Guanajuato. Lehrer_innen zu einem gemein- raubender Landschaft, freundli- Unsere Bilder blieben an den samen Kunst- und Kulturprojekt chen und fröhlichen Menschen, Wänden des Institutos, als wir nach Mexiko zur indigenen Part- bunten Märkten mit einer Fülle nach elf aufregenden Tagen wie- nerschule. von Obst und Gemüse und exo- der zurückflogen. Unsere Herzen Unterstützt von der Gabriele tischen Garküchen. Mexiko, ein blieben bei den Ñöñhos. Sie ha- Fink Stiftung, dem Schulverein, Land mit einem reichen Kultur- ben uns tiefe Einblicke in ihre dem Aktionsgruppenprogramm des Bundes, Preisgeldern und einem Eigenanteil konnte diese Einladung Projektreise realisiert werden. Am Dienstag, den 2. April 2019 um 19 Uhr informieren Lisvy Die Projektgruppe veröffent- Ramos und Mario Monroy gemeinsam mit Schüler_innen und lichte anlässlich der Präsentation Lehrer_innen der Stadtteilschule Stellingen über die Kooperation ihrer Reise vor der Schulgemein- und das gemeinsame Projekt in der Mensa der Stadtteilschule im schaft und den Förderern des Brehmweg 60 (U2 Lutterothstraße). Eintritt frei! Projekts eine 80seitige Sonder- hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 1-2/2019 19
ebenso wie die 32jährige Leh- rerin Lisvy Ramos um den Er- halt der Bildungseinrichtung, die mehr als 30 jungen Ñöñhos Zukunftschancen eröffnet und ihnen Grundlagen vermittelt, ein eigenes soziales Unternehmen in ihrer Heimat zu gründen. Muchas gracias par todos. Muchos abrazos, Mexicanos! Verbreitung Der farbige A4 Sonderdruck der Schülerzeitung NO LIMITS ist für 3 Euro erhältlich. Das Modellprojekt „OPENI- ON – Bildung für eine starke De- mokratie“ der deutschen Kinder- und Jugendstiftung – fördert das Projekt in ganz Hamburg, um es an weiteren Schulen bekannt zu machen. So wurde ein Workshop für Öffentlichkeitsarbeit und ein Flyer sowie der Online Shop www.plastikwargestern.de er- möglicht. Schüler_innen der ehemali- gen Profilklasse „Stellingen goes Mexiko“ arbeiten bis Ende 2019 Kultur gegeben. Marktleben in San Ildefonso, Marktfrauen in ihren bunten, traditionellen Klei- dern, Armut und Fröhlichkeit der Indios bleiben in unserem Ge- dächtnis. Wir probierten Guacamole, Tacos, Tortillas und Burritos, erstiegen die Sonnen- und die Mondpyramide und fuhren stau- nend durch die schwimmenden Gärten in Mexiko City. Das Instituto plant ein Kul- turzentrum mit Museum und Theater. Das Grundstück hat die Schule von der Gemeinde geschenkt bekommen, ein ehe- maliger Schüler hat einen Archi- tektenentwurf gezeichnet. Wir wollen ihnen helfen, die- sen Traum zu verwirklichen. Mario Monroy, der 67jäh- rige Gründer der Schule und Menschenrechtler, stellte uns die Pläne vor. Er ist der Motor der Schule und kümmert sich Vor dem Sonnenstein im Antropologischen Museum in Mexiko City 20 hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 1-2/2019
P w lastik gesatre rn Trag für e Vera die Um ntwort 5€ Mit wel untedem K t. ung ein rs a tü uf Bild tzt du eines ung R spromit 2€ ucksa Bedrucken der Rucksäcke im Siebdruckverfahren jekt in M exik cks o. in diesem Netzwerk gemeinsam Wochen reist auch der Schul- burger Schulen das mit anderen Hamburger Schulen gründer Mario Monroy nach Projekt unterstützen und zusammen. Hamburg. so die Bildungsarbeit und den In Planung sind ein Schü- Bau des Kulturzentrums fördern. Besuch aus Mexiko und ler_innenaustausch und die Un- Informationsabend terstützung des Baus eines Kul- Kontakt Vom 1. März bis 30. April turzentrums an der indigenen Cläre Bordes (Projektleitung) 2019 wird die Lehrerin Lisvy Schule. 0176 244 81 555 Ramos ein zweimonatiges Prak- Mit dem Kauf der Stoffrucksä- claerebordes@gmail.com tikum beim Lemonaid & Chari- cke über den Online-Shop oder www.plastikwargestern.de Tea e.V. absolvieren. Für zwei per Mail können weitere Ham- www.stadtteilschule-stellingen.de August 2015 – Profilklasse „Stellingen goes Mexiko“ startet das Projekt hlz – Zeitschrift der GEW Hamburg 1-2/2019 21
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