Sommerakademie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe - Stiftung des Deutschen Instituts für ...

 
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Sommerakademie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe - Stiftung des Deutschen Instituts für ...
10. Sommerakademie
     Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe
     23.09. - 27.09.2019
     Ulm

Unter der Schirmherrschaft von

Dr. Gerd Müller, MdB                 Thomas Strobl, MdL                           Gunter Czisch
Bundesminister für wirtschaftliche   Innenminister des Landes Baden-Württemberg   Oberbürgermeister der Stadt Ulm
Zusammenarbeit und Entwicklung
INHALT

Grußworte der Schirmherren ........................................................................... 5
Grußwort der Veranstalter ............................................................................... 8
Organisatoren .................................................................................................. 10
Lernziele ......................................................................................................... 13
Programm ...................................................................................................... 16
Adressen und Treffpunkte .............................................................................. 20
Referentinnen und Referenten ....................................................................... 21

In Zusammenarbeit veranstaltet von

Unter der Schirmherrschaft von

Dr. Gerd Müller, MdB
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Thomas Strobl, MdL
Innenminister des Landes Baden-Württemberg

Gunter Czisch
Oberbürgermeister der Stadt Ulm

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GRUSSWORTE DER SCHIRMHERREN

Dr. Gerd Müller, MdB
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung

Die ärztliche Versorgung von Menschen in Not- und Kata-
strophensituationen, der sich Ihre Sommerakademie wid-
met, hat sich im letzten Jahrhundert enorm verbessert.
In den 1920er Jahren forderten allein Naturkatastrophen
jährlich fast eine halbe Million Menschenleben. Heute liegt die Zahl der Op-
fer bei unter 100.000 pro Jahr – und das, obwohl sich die Weltbevölkerung
seitdem vervierfacht hat. Viele Millionen Menschen verdanken ihr Leben dem
großen Einsatz gut vernetzter und ausgebildeter multidisziplinärer Teams wie
hier bei Ihnen.
Doch diese Fortschritte sind gefährdet!
Allein durch den menschengemachten Klimawandel könnten bis 2030 weite-
re 100 Millionen Menschen durch Dürren oder Überschwemmungen in ihrer
Existenz bedroht sein. Bevölkerungswachstum und Urbanisierung führen dazu,
dass immer mehr Katastrophen in immer dichter besiedelten Gebieten bewäl-
tigt werden müssen. Und derzeit gibt es weltweit etwa 50 bewaffnete Konflik-
te, die zum Teil seit Jahren andauern und die humanitäre Hilfe bis aufs Äußers-
te fordern, wie etwa in Syrien, in Afghanistan oder im Jemen.
Nicht nur die aktuellen Cholera- und Ebolafälle zeigen: Wo Konflikte die Ge-
sundheitssysteme zerstören, wird ein eigentlich beherrschbarer Ausbruch
zur Epidemie und damit zur Katastrophe. Neben unseren kontinuierlichen
BMZ-Hilfsprogrammen für die Bevölkerung braucht es Fachkräfte, die in Kri-
sensituationen schnell eingesetzt werden können.
Wir brauchen engagierte Bürgerinnen und Bürger wie Sie, die anderen in Ka-
tastrophensituationen zur Seite zu stehen. „Ich sehe Dich. Ich bin hier, um Dir
zu helfen“ - das ist das Leitmotiv der Katastrophenmedizin. Bewahren Sie sich
diese Haltung!

Dr. Gerd Müller
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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Thomas Strobl, MdL
Innenminister des Landes Baden-Württemberg

Eine der ganz zentralen Aufgaben des Staates ist es, Sicher-
heit zu gewährleisten. Deshalb bereiten wir uns auch auf
Einsatzlagen vor, von denen alle hoffen, dass sie niemals
eintreten. Hierzu gehören gerade auch Ereignisse, bei de-
nen eine Vielzahl von verletzten Personen zu versorgen
sind. Die Menschen können sich darauf verlassen, dass ihnen in einer Notlage
so schnell, so professionell und mit so guter Ausrüstung wie nur möglich ge-
holfen wird.
Trotz unseres hervorragend funktionierenden und hoch professionellen
Bevölkerungsschutzsystems entstehen im Katastrophenfall auch in medizini-
scher Hinsicht besondere Herausforderungen. Für diese ist eine zusätzliche
Ausbildung notwendig. Ich freue mich deshalb sehr, dass sich die Sommeraka-
demie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe nun schon im zehnten Jahr
mit diesem wichtigen Gebiet beschäftigt und dazu beiträgt, die Grundlagen der
Katastrophenmedizin, auch mit ihren internationalen Bezügen, zu vermitteln
und zu vertiefen.
Der Sommerakademie wünsche ich einen guten und gewinnbringenden
Verlauf. Besonders danken darf ich den Veranstaltern, der Stiftung des Deut-
schen Instituts für Katastrophenmedizin, der
Universität Ulm und dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Ihr

Thomas Strobl
Stellvertretender Ministerpräsident, Minister für Inneres, Digitalisierung und
Migration des Landes Baden-Württemberg

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Gunter Czisch
Oberbürgermeister der Stadt Ulm

Die Katastrophe kann viele Gesichter haben. Sie könnte
als Explosion auftauchen, oder als entgleister Zug. Es kann
sich im schlimmsten Fall auch um einen Terroranschlag
handeln. Alle Extremsituationen eint, dass sie an die Ein-
satzkräfte ganz besondere Herausforderungen stellen, die
sich deutlich von denen des medizinischen Alltags unterscheiden. Im Krisenfall
gilt es unter widrigen Bedingungen klaren Kopf zu behalten, um mit rationalen
Entscheidungen zu einer Deeskalation der Situation beizutragen - und damit
Leben zu retten.
Die Sommerakademie in Ulm übernimmt in diesem Jahr bereits zum zehnten
Mal die wichtige Aufgabe, schon Medizinstudentinnen und Medizinstudenten
ein erstes Verstehen, genauer ein richtiges Handeln für die Versorgung von
Verletzten bei humanitären Einsätzen und Katastrophen nahe zu bringen. Die
Studierenden lernen in den fünf Tagen in Ulm unter anderem, welche Akteure
beteiligt sind, wie sich die rechtliche Lage darstellt, aber auch wie im Krisenfall
die Aufgaben verteilt werden können. Es wird auch ganz praktisch trainiert,
nach welchen Kriterien ein Arzt entscheidet, wer am dringendsten medizini-
sche Hilfe benötigt. Die Erörterung ethischer Fragen und der Umgang mit frem-
den Kulturen bei Auslandseinsätzen stehen ebenso auf dem Programm.
Die Sommerakademie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe leistet ei-
nen unverzichtbaren Beitrag für die optimale medizinische Versorgung von
Menschen in großer Not und Gefahr. Dafür möchte ich auf diesem Weg allen
Organisatoren und Beteiligten, vor allem aber auch allen aktiv teilnehmenden
Studierenden meinen herzlichen Dank aussprechen.
Ich wünsche Ihnen allen erkenntnisreiche Tage und eine gute Zeit in Ulm. Ich
würde mich freuen, wenn Sie dabei auch die Gelegenheit finden, die Stadt für
sich zu entdecken - sei es bei einem Spaziergang entlang der Donau, bei einem
Besuch im Münster oder auf einem Rundgang durch das historische Fischer-
viertel.

Gunter Czisch
Oberbürgermeister der Stadt Ulm
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GRUSSWORT DER VERANSTALTER

Liebe Teilnehmer der Jubiläums-Sommerakademie 2019!

Das Orga-Team der Sommerakademie begrüßt Euch sehr herzlich zur diesjäh-
rigen „Sommerakademie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe (SoAk)“,
welche 2019 bereits zum zehnten Mal stattfindet. Dieses Jubiläum ist ein trif-
tiger Grund zum Feiern, denn dies ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

Der große und stetige Erfolg der SoAk lässt sich wie folgt erklären:
Ursprünglich entstanden aufgrund der fehlenden Verankerung in der Universi-
tätsmedizin und der Lehre, müssen wir auch heute noch feststellen, dass trotz
10-jähriger Bemühungen diese medizinische Fachdisziplin kaum einen eigen-
ständigen akademischen oder organisatorischen Stellenwert in Deutschland
hat.
Zum zweiten ist es das positive Feedback der Teilnehmer, die sich bereits im
Vorfeld mit den spezifischen Fragestellungen der Katastrophenmedizin im In-
und Ausland beschäftigen, welches wir Jahr für Jahr aufs Neue erfahren dürfen.
Und drittens ist es sicherlich auch die persönliche und fachliche Begeisterung
der Referenten und des Orga-Teams am gemeinsamen Austausch mit den
spannenden und vielseitigen Themenkreisen, welche die Sommerakademie
abbildet.

Zurück zur Lehre. Das Hauptproblem ist die nicht vorhandene ökonomische
Grundlage für die Praktizierenden, so wie die zurückhaltende Anerkennung in-
nerhalb der akademischen Forschungslandschaft. Das spiegelt sich leider auch
in der Tatsache wider, dass nur eine Handvoll der medizinischen Fakultäten in
Deutschland dieses Fachgebiet als Vorlesungsreihe überhaupt anbietet.

Die „Sommerakademie Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe“ füllt die-
se Lücke nunmehr seit 10 Jahren. Mittlerweile haben ca. 600 Teilnehmer aus
Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und der Schweiz
diese Woche erfolgreich absolviert. Aufgrund der politischen wie auch ökolo-
gischen Veränderungen müssen wir jederzeit und überall mit einer Situation
katastrophalen Ausmaßes rechnen.

Wir wissen, dass in einer Woche nur ein Bruchteil der Inhalte vermittelt wer-
den kann und jeder Teilnehmer sein eigenes Wissen und Können weiter ver-
tiefen muss.
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Analog zur zweiteiligen Gliederung der SoAk sind auch die Interessensschwer-
punkte der Teilnehmer: Die einen interessieren sich mehr für die Ablauforgani-
sation von Großschadenslagen in Deutschland, die anderen mehr für Katastro-
phen und Krisen im internationalen Kontext. Beides hat in einer globalisierten
Welt seinen berechtigten Stellenwert.

Für diejenigen, die eine Famulatur oder ein PJ-Tertial im Ausland oder even-
tuell Einsätze mit Hilfsorganisationen planen, ist es unseres Erachtens sehr
wichtig, ein Grundverständnis von den Abläufen insbesondere der präklini-
schen Versorgung zu bekommen. Für die Fans der „Blaulichtfraktion“ oder der
Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit ist es ebenfalls wichtig, ein Verständnis
davon zu bekommen, welche Verpflichtungen Deutschland zum Beispiel im
Pandemie-Fall, bei Einsätzen der European Medical Corps oder etwa bei der
nationalen Erfüllung der gesundheitlichen Aspekte der UN Global-Develop-
ment Goals bis 2030 eingegangen ist. Das sind gravierende Kernaufgaben für
die kommenden Jahrzehnte und damit als Medizin-Praktizierende in Eurer di-
rekten Verantwortung.

Das Arbeitsumfeld im internationalen Katastrophenkontext ist für den Einzel-
nen nicht einfacher geworden. Zwar gibt es eine Vielzahl positiver Entwick-
lungen, was medizin-technische Standards, Guidelines, SOPs und juristische
Absicherung betrifft. Problematisch bleibt aber staatliches oder nationales
Handeln, welches lediglich auf die eigenen ökonomischen Interessen ausge-
richtet ist oder dem „Innerstaatlichen Partikularismus“ folgt. Die Konsequen-
zen dieses Handeln lassen sich in einer Vielzahl der aktuellen Krisenherde be-
obachten und wirken sich im Speziellen auch auf das Gesundheitswesen aus.
Das derzeitige Worst-Case-Szenario mit dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch in
der chronisch instabilen kongolesischen Kivu-Region bringt die internationalen
Player an den Rand des Leistbaren.

Der Alt-Tübinger Hölderlin stellte schon 1803 fest: „Wo aber Gefahr ist, wächst
das Rettende auch.“ In diesem Sinne wünschen wir Euch eine Vielzahl von Er-
kenntnissen in dieser Sommerakademie 2019!

Das Orga-Team der Jubiläums-Sommerakademie

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ORGANISATOREN

BUNDESWEHRKRANKENHAUS ULM

Oberstarzt Prof. Dr. med. Matthias Helm
Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall-
medizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus
Ulm, leitender Hubschrauberarzt „Christoph 22“

Prof. Helm ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie, In-
tensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bun-
deswehrkrankenhaus Ulm. Er ist zudem Beauftragter für
Rettungsdienst und Notfallmedizin. Über seine Tätigkeit in der Zentralen In-
terdisziplinären Notfallaufnahme (ZINA) sagt er: „Als Leiter der Sektion Not-
fallmedizin habe ich die Chance Präklinik und Klinik miteinander zu verbinden.
Schnittstellenübergreifend arbeiten und gestalten mit Ergebnissen, die wir in
den gesamten Sanitätsdienst der Bundeswehr hinaus tragen. Als praktisches
Beispiel sei hier der Rettungsrucksack genannt.“

Oberfeldarzt Dr. med. Florent Josse
Oberarzt für Anästhesie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Oberfeldarzt Dr. Florent Josse ist Facharzt für Anästhesie
mit der Zusatzbezeichnung spezielle Intensivmedizin, Not-
fallmedizin und Tauchmedizin. Er ist seit 2008 in der
Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin des Bun-
deswehrkrankenhauses Ulm tätig sowie Notarzt auf dem
Christoph 22. Er ist verantwortlich für die Ausbildung der taktischen Verwun-
detenversorgung und für die fachliche Leitung der CMC-Conference am BWK
Ulm. Er hat an mehreren Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Afghanistan,
Afrika und im Mittelmeer teilgenommen.

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UNIVERSITÄT ULM

Prof. Dr. med. Florian Gebhard
Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische-
und Wiederherstellungschirurgie

Prof. Gebhard ist der Ärztliche Direktor der Klinik für Un-
fall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
am Universitätsklinikum Ulm. Seine Qualifikationen um-
fassen u.a. den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirur-
gie, sowie die Spezielle Unfallchirurgie. Schwerpunkte von Prof. Gebhard sind
u.a. Verletzungen des Bewegungsapparates, Wirbelsäulenchirurgie und Com-
puterassistierte Operationsverfahren der Knochen und Gelenke. Er ist Mit-
glied in zahlreichen Fachgesellschaften und Gremien, wie z.B. der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirur-
gie (DGU) und der Orthopaedic Trauma Association (OTA).

Dr. med. Konrad Schütze
Funktionsoberarzt in der Klinik für Unfall-, Hand-, Plasti-
sche- und Wiederherstellungschirurgie

Dr. Schütze ist Funktionsoberarzt in der Klinik für Unfall-,
Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie am
Universitätsklinikum Ulm. Sein klinisches Interessengebiet
liegt in der Wirbelsäulenchirurgie und Schwerverletzten-
versorgung und er ist verantwortlich für das Traumanetzwerk Ulm. Dr. Schütze
ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und befindet sich
zur Zeit in der Ausbildung zur Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.

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STIFTUNG DES DEUTSCHEN INSTITUTS FÜR
KATASTROPHENMEDIZIN

Ansprechpartner

Dr. med. Stefan Gromer
E-Mail: Stefan.Gromer@stiftung-km.de; Telefon: 0172 9204510

Dr. med. Hanjo Lorenz, DESA
E-Mail: Hanjo.Lorenz@stiftung-km.de; Telefon: 0163 8461122

Organisationsteam

Dr. Alexa Bareis         Danny Barowka             Dr. Astrid Cordes
Danuta Gerger            Iris Kägler               Christine Karg, DESA
Fabian Kriebel           Tatjana Männche           Jan Mohrhardt
Christine Neuendorf      Salva Provvidenza         Katrin Reichau
Matthias Rekowski        Dr. Katharina Rieth       Dr. Johannes Schad
Ludwig Weller

HERZLICHEN DANK AN
Das Team der Notfalldarstellung des DRK Kreisverbandes Ulm

Das Team der Feuerwehr Neu-Ulm

Die Oberstufenschüler, die Schüler des Sanitätsdienstes, die Schulleitung und
den Hausmeister des Schubart-Gymnasiums Ulm

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LERNZIELE - KATASTROPHENMEDIZIN

1. Kennenlernen von Begriffen aus dem Bereich der
   Katastrophenmedizin
      a. Massenanfall von Verletzten (MANV)
      b. Sichtung (Triage)
      c. Dekontamination
      d. Organe der Katastrophenhilfe (zivile & militärische Struktur)

2. Kennenlernen von verschiedenen Katastrophenarten und ihren
   Unterschieden
      a. Naturkatastrophen
      b. MANV
      c. Chemische/Biologische/Radiologische/Nukleare (CBRN)
          Katastrophenfälle
      d. Abgrenzung der Katastrophenmedizin zur Notfallmedizin und
          Humanitären Hilfe
      e. Terroristische Gefahren/menschengemachte Katastrophen

3. Kennenlernen der Rechtsgrundlagen der
   Katastrophenmedizin
      a. Grundgesetz
      b. Zivilschutzgesetz des Bundes
      c. Katastrophenschutzgesetze der Länder
      d. Rettungsdienstgesetze der Länder
      e. Krankenhausgesetze der Länder
      f. Zuständigkeiten/Behörden (Bund/Länder/Bundeswehr)

4. Medizinische Aspekte der Katastrophenmedizin
     a. Basismaßnahmen unter katastrophenmedizinischen
         Bedingungen (Schocktherapie und Analgesie)
     b. Lebensrettende Sofortmaßnahmen
     c. Chirurgische Maßnahmen unter katastrophenmedizinischen
         Bedingungen (Indikation)
     d. Grundzüge Vergiftungen inklusive Behandlungsschemata
     e. Sichtung (Triage)/Sichtungskategorien
     f. Datenmanagement (Umfang und Qualität)

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5. Führung/Organisation
      a. Versorgungsabschnitte (Sichtung, Behandlungsplatz,
           Patientenablage, Transport)
      b. Aufgaben von:
               i. Einsatzleitung (EL/TEL)
               ii. Leitendem Notarzt (LNA)
               iii. Organisatorischem Leiter Rettungsdienst (OrgL)
       c. Kooperation mit Feuerwehr/Polizei/Bundeswehr

6. Katastrophenmedizin im Krankenhaus
      a. Katastrophenpläne im Krankenhaus: externe vs. interne
          Katastrophen
      b. Alarmplanung/Alarmierung
      c. Evakuierung/Räumung

7. Dekontamination
      a. Verhalten bei CBRN-Unfällen

8. Diskussion über Ethik in der Katastrophenmedizin
      a. Notwendigkeit von Katastrophenmedizin
      b. Ethik der Sichtung (Triage)

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LERNZIELE - HUMANITÄRE HILFE

1. Kennenlernen von Strukturen und Akteuren der humanitären Hilfe

2. Einführung in die Geschichte und Wendepunkte - Reflexion über
   Ansätze und Perspektiven

3. Einführung in den völkerrechtlichen Kontext

4. Einführung in die Standards der humanitären Hilfe (Sphere Project)

5. Kennenlernen und kritisches Durchdenken der zentralen Konzepte
      a. Linking Relief Rehabilitation and Development (LRRD)
      b. Do No Harm etc.

6. Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zivil-militärische
   Zusammenarbeit (ZMZ/CIMIC)

7. Kennenlernen der grundlegenden Abläufe humanitärer Einsätze:
      a. Phasen
      b. Assessment

8. Einblicke in zentrale Aspekte der Arbeit vor Ort:
      a. Koordination
      b. Campmanagement
      c. Sicherheit etc.

9. Kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Medien in der
   humanitären Hilfe

10. Generelles Kennenlernen des Tätigkeitsfeldes humanitäre Hilfe, u.a. im
    direkten Kontakt mit Organisationen und ihren Mitarbeitern

Die Lernziele der Veranstaltung orientieren sich an der gemeinsamen Empfeh-
lung der Schutzkommission beim Bundesminister des Innern, der Deutschen
Gesellschaft für Katastrophenmedizin e.V. und des Bundesamtes für Bevölke-
rungsschutz und Katastrophenhilfe zur katastrophenmedizinischen Ausbildung
im studentischen Unterricht an deutschen Hochschulen.
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PROGRAMM
Montag, 23.09.2019                                  Katastrophenmedizin I

07:30-08:30 Uhr   Registrierung                               Raum HS 15
08:30-08:45 Uhr   Begrüßung                                   Raum HS 15
                  Einführung
08:45-09:30 Uhr                                               Raum HS 15
                  B. Domres
                  Rechtsgrundlagen der
09:30-10:30 Uhr   Katastrophenmedizin                         Raum HS 15
                  S. Gromer
10:30-11:00 Uhr   Kaffeepause
                  Krankenhausalarmplanung
11:00-12:00 Uhr
                  S. Gromer
                                                              Raum HS 15
                  mSTaRT-Sichtung
12:00-12:30 Uhr
                  S. Gromer
12:30-13:30 Uhr   Mittagspause
                  Grundlagen der Ethik
13:30-15:00 Uhr                                               Raum HS 15
                  D. Fischer
15:00-15:15 Uhr   Kaffeepause
                  Psychosoziale Notfallversorgung
15:15-16:45 Uhr                                               Raum HS 15
                  A. Loy
16:45-17:00 Uhr   Fußmarsch ins BWK
                  Luftrettung in Theorie und Praxis am
17:00-18:30 Uhr   Rettungshubschrauber Christoph 22            Landeplatz
                  M. Helm
ab 19:30 Uhr      Kennenlernabend                                Barfüßer

                                    16
Dienstag, 24.09.2019                              Katastrophenmedizin II

                  Führungslehre und ÜMANV
08:30-10:00 Uhr                                              Raum HS 15
                  J. Schmidt
10:00-10:30 Uhr   Kaffeepause
                  Praxisparcours:
                  - Fixateur externe                         Raum HS 15
                  - Nähen                                    Raum HS 15
                  - Gipsen                                   Raum HS 15
10:30-18:00 Uhr   - Thoraxdrainagen                            Raum 131
                  - I.O. Zugänge                                   BWK
                  - Chirurgischer Atemweg im Notfall               BWK
                  - Schwieriger Atemweg                            BWK
                  - Beckenschlinge / Tourniquet                    BWK
13:45-14:45 Uhr   Mittagspause
                  Ulm erleben - Pro & Con einer
19:30 Uhr                                                  Treffpunkt Ulm
                  Großstadt in 3 Gruppen

Mittwoch, 25.09.2019                              Katastrophenmedizin III

                  Begrüßung, Vorstellung FW Neu-Ulm
08:00-08:30 Uhr   Feuerwehr Neu-Ulm                                  FW

                  Rotierende Gruppen:
                  - Technische Hilfeleistung
                  - Löschangriff
08:30-13:00 Uhr                                                      FW
                  - CSA + Decon V
                  - THW in Gruppen
                  Feuerwehr Neu-Ulm
13:30-14:30 Uhr   Mittagspause                                Gymnasium
14:30-17:30 Uhr   Sichtungsübung inkl. Klausur                Gymnasium

                                    17
Donnerstag, 26.09.2019                                 Humanitäre Hilfe I

                  Zivil-Militärische Zusammenarbeit
08:30-10:00 Uhr                                              Raum HS 15
                  F. Vorderwülbecke
10:00-10:30 Uhr   Kaffeepause
                  Geschichte und Akteure / aktuelle
10:30-12:00 Uhr   Strukturen der Humanitären Hilfe           Raum HS 15
                  J. Schad
12:00-13:00 Uhr   Mittagspause
                  Disability Inclusive Assessments
13:00-14:30 Uhr                                              Raum HS 15
                  A. Schmidt
14:30-14:45 Uhr   Kaffeepause
                  The SIX C´s Model - A Non-Professional
14:45-16:15 Uhr   Psychological First Aid Protocol           Raum HS 15
                  M. Farchi
16:15-16:30 Uhr   Kaffeepause
                  Interkulturelle Kompetenz, ein Instru-
                  ment für eine globale Haltung in der
16:30-18:00 Uhr                                              Raum HS 15
                  Katastrophenmedizin?
                  C. Butto Zarzar
ab 19:30 Uhr      Abschlussabend                                Barfüßer

                                    18
Freitag, 27.09.2019                                    Humanitäre Hilfe II

                  Management komplexer Notlagen:
08:30-10:00 Uhr   Ebola Lessons Learned?                      Raum HS 15
                  C. Janke
10:00-10:30 Uhr   Kaffeepause
                  Mythen des Katastrophenmanage-
10:30-12:00 Uhr   ments und Sphere Standards                  Raum HS 15
                  J. Butenop
12:00-13:00 Uhr   Mittagspause
                  Vorstellung MSF und Einsatzbericht
13:00-14:30 Uhr                                               Raum HS 15
                  K. Dongus
14:30-14:45 Uhr   Kaffeepause
                  Medikamentöse Versorgung in
                  Entwicklungsländern, Katastrophen-
14:45-16:15 Uhr                                               Raum HS 15
                  gebieten und bei Großschadenslagen
                  L. Heide
16:15-16:30 Uhr   Kaffeepause
                  Sicherheitsaspekte
16:30-18:00 Uhr                                               Raum HS 15
                  M. Burkert
                  Abschluss und Ende der
18:00-18:30 Uhr                                               Raum HS 15
                  Sommerakademie

                                   19
ADRESSEN UND TREFFPUNKTE

RAUM / HÖRSAAL HS 15
Universität Ulm, Bereich Ost
Ebene N24, Niveau 1
Albert-Einstein-Allee 11
89081 Ulm

BARFÜSSER
Brauerei Barfüsser
Paulstr. 4
89231 Neu-Ulm

BWK / LANDEPLATZ
Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Seminarraum 1 und 2
Oberer Eselsberg 40
89081 Ulm

FW
Feuerwehr Neu-Ulm, Hauptwache
Zeppelinstraße 6
89231 Neu-Ulm

GYMNASIUM
Schubart-Gymnasium, Turnhalle
Innere Wallstraße 30
89077 Ulm

TREFFPUNKT ULM
Tourist-Information Stadthaus
Münsterplatz 50
89073 Ulm

KONGRESSBÜRO
Universität Ulm, Bereich Ost
Raum 155, Ebene N24, Niveau 1
Albert-Einstein-Allee 11
89081 Ulm

                                 20
REFERENTINNEN UND REFERENTEN
Manuel Burkert, DESA, EDIC
Helios Klinik Cuxhaven

Manuel Burkert (*1975) absolvierte, nach Abschluss seines
Studiums (2001) an den Universitäten Ulm, Freiburg und
Johannesburg (Südafrika), die Ausbildung zum Facharzt für
Anästhesie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Abschluss
2009). Im Rahmen seiner Dienstzeit nahm er an verschie-
denen Einsätzen der Bundeswehr teil. Nach Ablauf der
Verpflichtungszeit wechselte er zur Weiterbildung zum Facharzt für Intensiv-
medizin nach St. Gallen (Schweiz) und nach Anerkennung als Oberarzt für in-
terdisziplinäre Intensivmedizin ans Krankenhaus Cuxhaven. Manuel Burkert
arbeitete mehrere Jahre als freiberuflicher Notarzt beim Deutschen Institut für
Katastrophenmedizin und ist in der Sparte Safety & Security sowie Reiseme-
dizin aktiv. Unter anderem hat er hierfür einen Lehrauftrag an der Fachhoch-
schule Brandenburg. Aktuell ist er Chefarzt der Klinik für Notfall-/Intensiv- und
Palliativmedizin bei der HELIOS Klinik Cuxhaven GmbH und Leitender Notarzt
für die Stadt Cuxhaven.

Dr. med. Joost Butenop
Regierung von Unterfranken

Dr. med. Joost Butenop MPH (*1968) hat in Göttingen
studiert und arbeitet seit fast 20 Jahren im Kontext der
humanitären Hilfe. Er arbeitete fast fünf Jahre für Ärzte
ohne Grenzen und war darüber hinaus für ein gutes Du-
zend weiterer Hilfsorganisationen im Einsatz, u.a. mit Ca-
ritas, Maltesern, Rotes Kreuz, KfW und GIZ. Seine Einsatzgebiete umfassten
komplexe Krisenregionen sowie Naturkatastrophen in Asien und Afrika. Sein
beruflicher Fokus liegt in der Gesundheitssytem-Stärkung in fragilen Kontex-
ten, weiterhin hat er Erfahrungen im Management von Epidemien. Seit 2008
hat Joost Butenop Gastdozenturen in verschiedenen Masterkursen, inkl. Hei-
delberg, Bochum, Fulda, Würzburg. Joost ist Erfinder der MEDBOX.org, einer
weltweit renommierten innovativen online-Bibliothek für die praktische medi-
zinische Arbeit im Einsatz. Von 2015 - 2016 arbeitete Joost für die KfW Entwick-
lungs-bank für das Asien-Portfolio. Seit 2016 ist er angestellt als Fachberater
für Asylgesundheit bei der Regierung von Unterfranken, einer bundesweit bis-
her einmaligen Position im öffentlichen Gesundheitsdienst.
                                       21
Carolina Butto Zarzar
Soziologin M.A. und Diplom Pädagogin

Carolina Butto Zarzar (*Chile) hat in Brasilien und in Hei-
delberg studiert. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Gutach-
terin, Autorin, Beraterin, Trainerin und Supervisorin für
internationale Organisationen- und Unternehmen. Durch
die leitende Projekterfahrung bei Überschwemmungskata-
strophen in Brasilien und die Begleitung und Überleitung von traumatisierten
Geflüchteten beschäftigt sie sich früh mit den interkulturellen Aspekten im
Gesundheitssektor. Seit 1987 ist sie interkulturelle Trainerin und Beraterin in
Europa und Lateinamerika. Sie ist Leiterin unterschiedlicher Projekte zu inter-
kulturellen Themen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Organisationsentwicklung,
Personal- und Führungskräfteentwicklung, Wissen / Kompetenz und betrieb-
liches Gesundheitsmanagement. Berufserfahrung im Bereich der Fach- und
Führungskräfteentwicklung im operativen Bereich für folgende Länder: Brasili-
en, Chile, Costa Rica, Guatemala, Nicaragua und Deutschland.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Bernd Domres
Präsident der Stiftung des Deutschen Instituts für Katastro-
phenmedizin

Bernd Domres (*1938) war von 1980 bis zu seiner Emeri-
tierung im Jahre 2003 Professor für Chirurgie am Univer-
sitätsklinikum Tübingen. Von 1985 bis 1988 leitete er die
Chirurgie des King Khaled Hospital in Hail/Saudi-Arabien.
Seine fachlichen Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Traumatologie und
der Katastrophenmedizin. Von 1975 bis heute war er bei zahlreichen Katastro-
phen als Mediziner im Einsatz. Er war mehrfach Präsident der Deutschen Ge-
sellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) und ist in vielen anderen Gremien
aktiv. Er ist Präsident und einer der Gründungsväter des Deutschen Instituts
für Katastrophenmedizin und der Stiftung des Deutschen Instituts für Katastro-
phenmedizin. 2012 wurde er auch zum Präsidenten des neu gegründeten Sinu
– German Institute for Emergency and Disaster Medicine am Tongji Hospital
Wuhan/China ernannt. Prof. Domres erhielt 2011 den Preis „Arzt des Jahres“
und wurde 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
                                      22
Dr. med. Kathrin Dongus
Praxis Dres. Silberbaur und Werner, Deckenpfronn

Kathrin Dongus (*1982) war bereits während ihres Studi-
ums der Humanmedizin in Tübingen als Rettungssanitäte-
rin beim DRK Böblingen und der JUH Calw tätig und arbei-
tete in Indien und im südlichen Afrika. Nach dem Studium
war sie mehrere Jahre in der Inneren Medizin und auf der
Intensivstation im Krankenhaus Böblingen tätig. In 2012 erfolgte dann der erste
Auslandseinsatz nach Pakistan mit Ärzte ohne Grenzen e.V., wo sie die ärztliche
Leitung des Emergency Rooms übernommen hat. Anschließend erfolgte die
Ausbildung in der Viszeralchirurgie im Krankenhaus Böblingen. Im Winter 2014
war sie mit Ärzte ohne Grenzen im Einsatz im Jemen für die Ausbildung der
einheimischen Ärzte in der Notfallmedizin/Schockraummanagement und in
der Ultraschalldiagnostik zuständig. Anfang 2016 erfolgte die Niederlassung als
Fachärztin für Allgemeinmedizin in einer Hausarztpraxis mit mehr Spielraum
für Notarzt-Dienste und Ausbildungstätigkeiten. Nun in eigener hausärztlicher
Praxis tätig – seit der Geburt ihrer Tochter 2018 in reduziertem Umfang.

LTC. (Res.) Dr. Moshe Farchi, PhD
Tel-Hai College, Israel

Moshe Farchi (*1962) is an expert in the fields of acute
trauma and disaster intervention & management. He is the
founder and leader of the SIX C‘s model adopted by the Is-
raeli Defense Force and the Israeli Health Department and
of the Stress, Trauma & Resilience Studies in the depart-
ment of Social Work at Tel-Hai College. He is Senior Mental Health Officer in
the IDF Home Front Command and led trauma relief efforts during Operation
Cast Lead (2009), Operation Pillar of Defense (2012), and Operation Protective
Edge (2014). Furthermore, he is the head of several humanitarian psycho-soci-
al delegations to Sri Lanka, Georgia, and Haiti.

                                      23
Dr. med. Stefan Gromer
Deutsches Institut für Katastrophenmedizin

Stefan Gromer (*1970) ist Geschäftsführer des Deutschen
Instituts für Katastrophenmedizin und Mitbegründer des
Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin sowie des-
sen Stiftung. Er arbeitet in den Bereichen Forschung, Lehre
und Praxis der Katastrophenmedizin und Notfallmedizin.
Er erstellt und beübt Krankenhausalarmpläne, kümmert sich um „das-notarzt-
team“ und beschäftigt sich mit der Bewältigung von Großschadenslagen in
Deutschland. Gromer begann seine Ausbildung zunächst im Rettungsdienst
(RH, RS, RA, OrgL und Leitstelle). Nach zwei Jahren an der Pädagogischen Hoch-
schule (Pädagogik, Technik, Physik und Sport), studierte er Medizin in Tübin-
gen, promovierte, wurde Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Notarzt und Leitender Notarzt.

Dr. med. Florian Vorderwülbecke
Bundeswehr (Reserveoffizier) und selbständiger Hausarzt

Florian Vorderwülbecke (*1967) ist Allgemeinmediziner in
eigener Praxis und seit 2014 bei der Bundeswehr als be-
ratender Sanitätsstabsoffizier in München tätig. Außerdem
ist er Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeinmedizin
an der TU München. Von 1987 bis 2003 war er Zeitsoldat
und seit 2005 ist er Reserveoffizier bei der Bundeswehr. Er studierte von 1988
bis 1995 Humanmedizin an der Universität Regensburg und an der TU Mün-
chen. Von 1995 bis 1997 arbeitete er im Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ab-
teilung Innere/Anästhesie/Chirurgie. Von 1998 bis 2003 war er als Staffelchef
und Truppenarzt in mehreren Auslandseinsätzen der Bundeswehr tätig (KFOR,
ISAF). 2005 war er koordinierender Notarzt bei der Evakuierung von Opfern der
Tsunami-Katastrophe in Phuket/Thailand (Medical Taskforce DRK). Seit 2015 in
etlichen Einsätzen tätig: Im Rahmen des G7-Gipfels und der Flüchtlingshilfe,
2016 im Rahmen des Amoklaufs in München, 2017 in Vorbereitung G20 und
2019 im Rahmen Schneelage Bayern.

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Prof. Dr. rer. nat. Lutz Heide
Universität Tübingen

Lutz Heide (*1955) studierte Pharmazie in Münster. Nach
seiner Promotion arbeitete er drei Jahre im Gesundheits-
ministerium von Somalia und baute dort die Arzneimittel-
versorgung von Flüchtlingslagern auf. Seit 1994 ist er Pro-
fessor an der Universität Tübingen. Beurlaubt von seiner
deutschen Universität und vermittelt von der deutschen staatlichen Entwick-
lungszusammenarbeit (GIZ/CIM) arbeitete er 2014/2015 für zwei Jahre am
Pharmacy Department der University of Malawi. Dort unterrichtete er Drug &
Medical Supplies Management und führte Studien zur Qualität von Arzneimit-
teln in Malawi durch. Seit 2016 beschäftigt er sich am Pharmazeutischen Ins-
titut der Universität Tübingen in Forschung und Lehre mit pharmazeutischen
Herausforderungen in Entwicklungsländern und in der Katastrophenhilfe.

Christian Janke
Freiberuflicher Berater Global Health und Tropical Medicine

Christian Janke (*1970) studierte 1990-1996 in Leipzig Me-
dizin. 2012 hat er sein Masterstudium Public Health (Health
Administration and Management) an der LMU München
abgeschlossen. Derzeit studiert er an der Open University
„Systems Thinking in Practice“. Er war von 1999-2016 Sani-
tätsoffizier der Bundeswehr, darunter 2003-2007 Kompa-
niechef einer Sanitätseinsatzkompanie, 2005 Kompanie-
chef und Leitender Notarzt im 11. GECON KFOR im Kosovo.
Im Rahmen seiner tropenmedizinischen Weiterbildung war er 2009 und 2010
als Deputy Head of Department Internal Medicine im Agogo Presbyterian Hos-
pital in Ghana tätig. Anfang 2015 war er als Battalion Surgeon und Tropenmedi-
ziner für das multinationale Kontingent der Europäischen Ausbildungsmission
(EUTM) in Koulikoro in Mali und für die Humanitäre Ebola Hilfe 2014/15 als
kommandierender Offizier in Liberia und nach seinem Ausscheiden aus der
Bundeswehr 2016 u.a. für Entwicklungshilfeprojekte der GIZ tätig. Aktuell ist
er medizinischer Berater des DRK beim Aufbau eines weltweit einsetzbaren
Isolationskrankenhauses, das als Teil des neu-aufgestellten European Medical
Corps bei zukünftigen Ausbruchskatastrophen zum Einsatz kommen soll.

                                      25
Dr. med. Dr. theol. Dirk Fischer
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an
der Universität Ulm

Dirk Fischer (*1975) studierte 1996 bis 2004 Humanmedizin
in Lübeck und München und promovierte 2005. Von 2005
bis 2007 studierte er Philosophie in München und 2007 bis
2010 Theologie in Rom (Päpstliche Universität Gregoriana).
Von 2011 bis 2016 erfolgte das Promotionsstudium an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen
(Frankfurt/Main), das er 2017 mit Doctor theologiae ab-
schloss. Seit 2013 arbeitet er als Berater und seit 2016 als Wissenschaftlicher
Leiter der Lehr- und Forschungsstelle für Wehrmedizinische Ethik an der Sa-
nitätsakademie der Bundeswehr in München. Im Jahr 2018 übernahm er die
Funktion des stellv. Vorsitzenden des Beratungsgremiums Wehrmedizinische
Ethik des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Seit 2018 ist er Habilitand am Ins-
titut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm. Zu
seinen Arbeitsschwerpunkten gehören: Wehrmedizinethik und Einsatzmedi-
zinethik, medizinethische Grundlagen des Humanitären Völkerrechts, Human
Enhancement, Moral Injury, Geschichte des Sanitätsdienstes.

Dr. med. Johannes S. Schad
Stiftung des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin

Johannes S. Schad (*1972) aus Stuttgart ist Facharzt für
Chirurgie und leitender Notarzt. Einsätze für das DRK,
IKRK und die Föderation führten ihn nach Kenia (2009),
Haiti (2010), Gaza (2010), Irak (2011), Philippinen (2013),
Jordanien (2014), Liberia (2015) Nepal (2015), Kurdistan
(2017) und Bangladesch (2018). Er absolvierte ein Masterstudium für Katast-
rophenmanagement und Risk-Governance (KaVoMa) an der Universität Bonn
und arbeitet als Notarzt für das Deutsche Institut für Katastrophenmedizin Tü-
bingen. Sein fachlicher Fokus ist die Katastrophenmedizin im internationalen
Kontext. Ehrenamtlich ist er in der DRK-Bereitschaft Stuttgart-Ost tätig.

                                      26
Axel Schmidt
Arbeiter-Samariter-Bund e.V. (ASB)

Axel Schmidt (*1976) ist Krankenpflegehelfer und Ethnolo-
ge und seit dem Tsunami 2004 in der Nothilfe tätig. Er war
insgesamt vier Jahre in Indonesien und außerdem auch
im Südsudan, Sudan, Nordirak/Kurdistan, Haiti, Bangla-
desh, Philippinen, Tunesien, Bosnien, Liberia und Zambia
für Nothilfeprojekte und/oder Assessments tätig. Er ist mit
Dr. Markus Moke von Aktion Deutschland Hilfe und Dr. Oliver Hoffmann zu-
sammen Sphere Focal Point Deutschland. Seit 2010 arbeitet er für den ASB,
seit seiner Rückkehr aus Indonesien als Nothilfereferent. Er ist Sphere- und
CHS-Trainer und gibt außerdem Trainings für RedR (https://www.redr.org.uk).

Dr. rer. nat. Jörg Schmidt
Berufsfeuerwehr Köln, Vorsitzender AGBF Bund

Jörg Schmidt (*1971) studierte Chemie an der Universität
Bochum und promovierte bei der Max-Planck-Gesellschaft.
Nach dem Brandreferendariat bei der Branddirektion
Frankfurt/Main und in mehreren deutschen Großstädten
war er Dozent beim Institut der Feuerwehr in Münster. Von
2004 bis 2007 leitete er die Organisation des Rettungsdienstes Köln und ent-
wickelte die medizinische Einsatzplanung für Großveranstaltungen. Seit 2005
forscht und unterrichtet er an der TH Köln Führungswissenschaften. Von 2006
bis 2015 konzipierte und leitete er die Stabsstelle Städtisches Krisenmanage-
ment und Bevölkerungsschutz der Berufsfeuerwehr Köln. Hier entwickelte er
Formen von Führungsarbeit, überörtlichen Katastrophenschutz-Netzwerken
und dem gemeinsamen Krisenmanagement kommunaler Verwaltungen und
Infrastruktur-Betrieben. Er in mehreren Landes- und Bundesgremien für die
strategische Entwicklung des Rettungsdienstes und für die Sicherheitskonzep-
tion von Großveranstaltungen aktiv.

                                     27
NOTIZEN

          28
NOTIZEN

          29
Sponsoren der Sommerakademie
Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe 2019

KARL STORZ SE & Co. KG    Roll-up Banner               5.000,00 Euro

GSG - Schutzkleidung      Roll-up Banner, Flyer        2.500,00 Euro

Ritter Sport              Roll-up Banner, Schokolade   2.000,00 Euro

CSL Behring               Roll-up Banner               1.190,00 Euro

Kreissparkasse Tübingen   Roll-up Banner               1.000,00 Euro

DePuy Synthes
                          Workshopdurchführung          910,65 Euro
Johnson & Johnson
Kässbohrer
                          Roll-up Banner                500,00 Euro
Geländefahrzeug AG
ARAG Versicherung
                          Roll-up Banner, Flyer         500,00 Euro
Hauptagentur Grillo

                                  30
31
© 2019 Stiftung des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin
                                             www.stiftung-km.de
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