Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum

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Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur

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Sonderausstellungen 2021
LWL- Industriemuseum | Acht Orte – Ein Forum

www.lwl-industriemuseum.de
Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Inhalt

                                                                                                                                        Vorwort
                                                                             Liebe Besucherinnen und Besucher,

                                             Dirk Zache,
                                                                             die Corona-Pandemie beeinträchtigt nicht nur jeden
                                             Direktor                        einzelnen von uns. Auch Museen können in diesen
                                             LWL-Industriemuseum             unsicheren Zeiten nur „auf Sichtweite“ planen. Statt
                                                                             eines Veranstaltungskalenders präsentieren wir Ihnen mit
                                                                             dieser Broschüre daher ein neues Format: eine Übersicht
                                                                             der Sonderausstellungen 2021 in unseren acht Häusern.

                                                                              Das Spektrum ist vielfältig und reicht von Glaskunst
                                                                              über eine Rückblende in die Geschichte des Ruhrge-
         Zeche Zollern                                                2– 4    biets bis zu Themen, die trotz der Pandemie weiterhin
                                                                              brandaktuell sind. So geht es auf der Zeche Nachtigall
         Zeche Hannover                                               6 –7    um die versteckten Kosten der Industrialisierung. Das
                                                                              Titelbild dieser Broschüre zeigt ein Abwasserbecken der
         Zeche Nachtigall                                             8–9     Phosphatdünger-Produktion in Florida in einem Luftbild
                                                                              des amerikanischen Fotografen J Henry Fair. Umwelt
         Henrichshütte Hattingen                                    10 –13    und Nachhaltigkeit sind auch Themen der Ausstellung
                                                                             „use-less“ über ressourcenschonende Mode. Corona hat
         Schiffshebewerk Henrichenburg                              14– 17    auch unsere Arbeitsweisen stark verändert. Wie werden
                                                                              wir zukünftig arbeiten? Das ist eine zentrale Frage
         TextilWerk Bocholt                                         18–20     der Ausstellung „Vom Schufen und Chillen“ in der
                                                                              Ziegelei Lage.
         Ziegelei Lage                                              22– 25
                                                                             Wir hoffen, dass der Kalender die Vorfreude auf einen
         Glashütte Gernheim                                         26 –29   Besuch weckt und hoffen, Sie möglichst bald in unseren
                                                                             Häusern begrüßen zu können.

                                                                             Die Veranstaltungsdaten und Zugangsmöglichkeiten
                                                                             zu unseren Häusern entnehmen Sie bitte den aktuellen
                                                                             Hinweisen auf unseren Internetseiten.

         Titelmotiv: Abwasserbecken der Phosphatdünger-Produktion
         in Bartow, Florida, USA. Foto: J Henry Fair

         Fotos: LWL-Industriemuseum, Julia Gehrmann, Martin Holtappels,
         Annette Hudemann, Sven Betz, Peter Hübbe                            Dirk Zache, Direktor LWL-Industriemuseum
Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Zollern
      Hannover
                                                                               20.2.– 28.3.2021

                                                                               Lieblingsorte
  Zeche

                                                                               Fotoausstellung des Projektes „nordwärts“
Zeche

                                                                                Vom Borsigplatz über Schloss Bodelschwingh bis
                                                                                zur Zeche Zollern – die Fotoausstellung des Projektes
                                                                               „nordwärts“ zeigt den Facettenreichtum des Dortmunder
                                                                                Nordens. „nordwärts“ hat das Ziel, die Schätze der nörd-
                                                                                lichen Stadtbezirke Dortmunds sichtbar zu machen und
                                                                                hervorzuheben. Die Ausstellung in der Galerie der Alten
                                                                                Werkstatt der Zeche Zollern zeigt die Glanzpunkte
                                                                                des Dortmunder Nordens – und bietet viele Anregungen,
                                                                                einen eigenen neuen Lieblingsplatz in der Stadt zu
                                                                                entdecken.

                  Schloss der Arbeit                                           16.10.2021–3.4.2022
                  Prunkvolle Backsteinfassaden und opulente Giebel er-         Hidden Costs. Ewigkeitslasten
                  innern auf den ersten Blick eher an eine Adelsresidenz als   Fotografien von J Henry Fair
                  an eine Schachtanlage, auf der Kohle gefördert wurde.
                  Genau dies war Teil der Bauidee vor über 100 Jahren.         Ausstellung mit Luftbildaufnahmen des international
                  Heute gilt das „Schloss der Arbeit“ als eines der außer-     renommierten Fotografen J Henry Fair über die
                  gewöhnlichsten Zeugnisse der industriellen Vergangen-        versteckten Kosten der Industrie, die Zerstörung
                  heit in Deutschland. Zur Ikone wurde die Maschinenhalle      der Natur durch die Suche nach Rohstoffen oder
                  mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal. Jenseits der       die Produktion von Industrie- und Massengütern.
                  schönen Fassaden lag eine Welt harter und gefährlicher
                  Arbeitsbedingungen. Unsere Ausstellungen und Führun-
                  gen bringen Ihnen die Geschichte der Zeche und den
                  Alltag der Bergleute näher.

                  Kontakt
                  LWL-Industriemuseum
                  Zeche Zollern
                  Grubenweg 5 | 44388 Dortmund
                  Tel. 0231 6961-211 | Fax -114
                  zeche-zollern@lwl.org
                  zeche-zollern.lwl.org

                  Geöffnet
                  Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr,
                  letzter Einlass bis 17.30 Uhr

                                                                                                                                           3
   2                                                                                                                                        3
Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Zeche Zollern

                14.6.– 24.10.2021

                Die Zukunft im Blick
                Ruhrgebietsfotografien aus dem Bildarchiv
                des Regionalverbandes Ruhr

                Die Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Regional-
                verbands Ruhr (RVR) bietet mit über 250 Fotografien in
                analoger und digitaler Form eine facettenreiche Auswahl
                aus dem umfangreichen Bestand des RVR-Bildarchivs.
                Beispiele zu den Themen Mobilität und Versorgung,
                Wohnen und Arbeiten sowie Kultur und Freizeit verdeut-
                lichen die Veränderungsprozesse seit der Gründung des
                Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk im Jahre 1920. Sie
                zeigen darüber hinaus, dass viele Ruhrgebiets-Themen
                auch heute noch von ungebrochener Aktualität sind.

                Eine Ausstellung des RVR und des LVR-Industriemuseums
                in Kooperation mit dem LWL-Industriemuseum.

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Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Zeche Hannover

                                                                                17.3.–31.10.2021

                                                                                Boten, Helfer und Gefährten
                                                                                Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel

                                                                                Vom Grubenpferd bis zum Urban Beekeeping – die
                 Eine Burg für den Bergbau                                      Beziehung von den Tieren und Menschen in der Region
                                                                                hat sich im Industriezeitalter grundlegend gewandelt. Die
                 Wie eine mittelalterliche Burg ragt der Förderturm der Zeche   Ausstellung spannt einen Bogen von westfälischen Wild-
                 Hannover in den Himmel des Bochumer Nordens. Schon die         pferden über die Brieftaubenzucht und Glücksschwein-
                 Zeitgenossen waren beeindruckt von der trutzigen Architek-     chen der 1950er-Jahre bis zu den heutigen Trends der
                 tur. Prachtstück im Innern der Maschinenhalle ist die Dampf-   Pferdemädchen und Debatten um Bienensterben und
                 fördermaschine aus dem Jahr 1893. Es ist das älteste Exem-     Insektenschutz. Wie wurden Tiere zwischen Mensch und
                 plar, das im Ruhrgebiet an seinem Originalstandort erhalten    Maschine früher wahrgenommen? Wie haben sich die
                 blieb. Bei Schauvorführungen setzen wir für Sie diesen Dino-   Einstellungen zu Tieren bis heute verändert?
                 saurier der Technik in Bewegung. Attraktion für junge Besu-    Die Ausstellung thematisiert den Wandel des Mensch-
                 cher ist unsere „Zeche Knirps“. Hier können Mädchen und        Tier-Verhältnisses im Ruhrgebiet und Westfalen und stellt
                 Jungen spielerisch den Betriebsablauf in einem Bergwerk        das gegenwärtige Verhältnis zur Diskussion.
                 kennen lernen.
                                                                                Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Arbeits-
                 Kontakt                                                        kreis „Mensch und Tier im Ruhrgebiet“ entstanden.
                 LWL-Industriemuseum
                 Zeche Hannover
                 Günnigfelder Straße 251
                 44793 Bochum
                 Tel. 0234 282539-0 | Fax -19
                 zeche-hannover@lwl.org
                 zeche-hannover.lwl.org

                 Geöffnet
                 Geöffnet 17.3. – 31.10.2021
                 Mi–Sa 14–18 Uhr, Sonntag sowie
                 an Feiertagen 11–18 Uhr

   6                                                                                                                                        7
Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Zeche Nachtigall

                                                                                              21.3.–26.9.2021

                                                                                              Hidden Costs. Ewigkeitslasten
                   Wiege des Ruhrbergbaus                                                     Fotografien von J Henry Fair

                   Auf der Zeche Nachtigall im Wittener Ruhrtal reisen Sie                    Ausstellung mit Luftbildaufnahmen des international
                   zurück in die Zeit, als man zum Kohleabbau noch                            renommierten Fotografen J Henry Fair über die
                   waagerechte Stollen in die Hänge trieb und später die                      versteckten Kosten der Industrie, die Zerstörung der
                   ersten Schächte in die Tiefe grub. Ausgerüstet mit Helm                    Natur durch die Suche nach Rohstoffen oder die
                   und Grubenlampe gelangen Sie im Besucherbergwerk                           Produktion von Industrie- und Massengütern. Fair hat
                   durch niedrige Gänge zu einem echten Steinkohlenflöz.                      alle Kontinente bereist. Schwerpunkt der in Witten
                   In unseren Ausstellungen lernen Sie die Technik und                        präsentierten Fotografien sind Motive aus den USA
                   Arbeitsbedingungen der Bergleute im 19. Jahrhundert                        und aus Nordrhein-Westfalen.
                   kennen, erfahren Spannendes über die Kohlenschifffahrt
                   auf der Ruhr und die Industrialisierung der Region. Im
                   Maschinenhaus ist eine der ältesten Fördermaschinen des
                   Ruhrreviers in Funktion zu sehen.

                   Die Zeche Nachtigall ist Informationszentrum des GeoPark Ruhrgebiet e.V.

                   Kontakt
                   LWL-Industriemuseum
                   Zeche Nachtigall
                   Nachtigallstraße 35 | 58452 Witten
                   Telefon 02302 93664-0 | Fax -22
                   zeche-nachtigall.lwl.org
                   zeche-nachtigall.lwl.org

                   Geöffnet
                   Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr,
                   letzter Einlass 17.30 Uhr

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Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen

                                                                                     bis 26.6.2021

                                                                                     „BOOM!“
                                                                                     Die Hütte zwischen Abbruch und Aufbruch

                                                                                     Es geht um das Thema Wandel vom Kaiserreich über
                                                                                     die Weltkriege bis zum Strukturwandel. Meilensteine
                                                                                     dieser Zeitreise sind Umbrüche in der Geschichte der
                          Museum für Eisen und Stahl                                 Henrichshütte: Der Einbruch der Industrie in das Idyll der
                                                                                     Ruhrlandschaft, Innovationen, Besitzwechsel und neue
                          150 Jahre lang sprühten Funken, wenn die Hochöfen der      Produktgruppen. Interviews, Filme und Objekte veran-
                          Henrichshütte das flüssige Eisen ausspuckten. Heute ma-    schaulichen den Wandel.
                          chen wir an diesem einzigartigen Ort die Geschichte von
                          Eisen und Stahl lebendig. Der 1987 stillgelegte Hochofen
                          ist das älteste noch erhaltene Exemplar im Revier. Auf     18.6.– 22.8.2021
                          Rundwegen lernen Sie die historische Technik, aber auch
                          die besondere Natur der Industriebrache kennen. Mu-        Karl Heinz Kämmner, Werksfotograf
                          seumsmaskottchen „Ratte“ lädt Kinder zu einer spiele-
                          rischen Entdeckungstour ein. Highlight ist ein Besuch in   „Ich kenne die Hütte von oben und von unten.“ Als
                          der Schaugießerei, wo heute wieder Metall fließt.           Laufjunge begann der 14-jährige Karl Heinz Kämmner
                                                                                     1957 seine Arbeit in der Fotoabteilung der Henrichshütte.
                          Kontakt                                                     Bis 1995 lieferte er das – nun auch „bunte“ – Bild der
                          LWL-Industriemuseum                                         Hütte nach innen wie nach außen.
                          Henrichshütte Hattingen
                          Werksstraße 31–33
                          45527 Hattingen
                          Telefon 02324 9247-140 | Fax -112
                          henrichshuette@lwl.org
                          henrichshuette-hattingen.lwl.org

                          Geöffnet
                          Di–So sowie an Feiertagen 10 –18 Uhr
                          Einlass bis 17.30 Uhr

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Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen
                                                                                       bis 8.3.2021

                                                                                       FrauenLebenswelten
                                                                                        Einwanderungsgeschichten von Frauen aus Hattingen

                                                                                        Die Ausstellung zeigt Portraits von Frauen, die zu unter-
                                                                                        schiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Ländern nach
                                                                                        Hattingen eingewandert sind, und gibt einen Blick hinter
                                                                                        die Kulissen des medienpädagogischen Projekts. Filmpro-
                                                                                        jekt und Ausstellung in Kooperation mit dem Internatio-
                                                                                        nalen Frauencafé Hattingen (IFAK e.V.), gefördert von der
                                                                                        Bundeszentrale für politische Bildung

                          bis 5.4.2021

                          Josef Koudelka. Industries

                          Josef Koudelka gehört zu den renommiertesten Foto-
                          grafen weltweit. Er wurde durch seine Aufnahmen von          6.5.–11.7.2021
                          der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968
                          bekannt und ist Mitglied der Fotoagentur Magnum. Die         Hütten-Geister
                          Ausstellung „Industries“ zeigt Panorama-Fotografien von
                          industriell geprägten Gegenden. Die streng komponier-        „Macht Thyssen uns die Hütte
                          ten, fast drei Meter breiten Schwarz-Weiß-Bilder betonen      platt, wird Hattingen zur Geis-
                          die Linien und Strukturen, die die Menschen in die Land-      terstadt.“ 1987 skandierte dies
                          schaft gefräst haben. Deutlich wird so die Brutalität, mit    die Fraueninitiative Henrichshüt-
                          der große Gebiete für den Bergbau und für die Produkti-       te, als sie in Geisterkostümen ge-
                          on vollständig umgeformt worden sind.                         gen die Schließung des Hattinger
                                                                                        Hüttenwerks protestierte. Die
                                                                                        Performancekünstlerin Kathrin
                          28.3.–24.5.2021                                               Ebmeier spürte gemeinsam mit
                                                                                        der Historikerin Alicia Gorny,
                          unbehagen                                                     der Künstlerin Ale Bachlechner
                                                                                        und weiteren Beteiligten die
                           Studierende und Alumni der Freien Akademie der               Hattinger „Geister“ auf. Ihre
                           bildenden Künste Essen zeigen Arbeiten zum Thema             Installation gibt einen Einblick
                          „Unbehagen“. In Malerei, Fotografie, Mixed-Media              in die Begegnungen, vermittelt
                           und Objekten sind Themen der Zeit angesprochen:              aber auch die Geschichte der
                           Antisemitismus, Klimawandel, Frauenrechte, Black Lives       Fraueninitiative Henrichshütte.
                           Matter, Rechtsradikalismus …                                 Eine Ausstellung der Akademie
                                                                                        der Künste der Welt in Köln.
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Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Schiffshebewerk Henrichenburg

                                                                                            bis 8.8.2021

                                                                                            Revierfolklore
                                                                                            Zwischen Heimatstolz und Kommerz
                                Ein Aufzug für Schiffe
                                                                                            Förderwagen im Vorgarten, Schlägel und Eisen als Schlüs-
                                Seit über 40 Jahren liegt das Schiffshebewerk still, doch   selanhänger und Ruhrpott-Schriftzüge auf T-Shirts – im
                                noch immer fasziniert der gigantische Aufzug für die        Alltag finden sich viele Andenken an den Bergbau im
                                Schiffe am Dortmund-Ems-Kanal die Menschen. Eine            Ruhrgebiet. Einige stehen nicht mehr für die Arbeit auf
                                Treppe führt hinauf auf die Brücke zwischen den             der Zeche, sondern markieren ein besonderes Lebensge-
                                Oberhaupttürmen. Von hier aus genießen Sie einen            fühl und die Verbundenheit mit der Region. Doch was
                                fantastischen Blick auf die Stahlkonstruktion und die       steht hinter dieser Revierfolklore? Ist sie ein Ausdruck von
                                weite Kanallandschaft bei Waltrop. In der Maschinenhalle    Heimatstolz oder Folge einer Vermarktung der Erinne-
                                erfahren Sie, wie die Wasserstraße und das Hebewerk         rung und Kommerzialisierung der Region? Mit rund 250
                                gebaut wurden. Modelle machen die historische Technik       Exponaten – vom Wandteppich über Skulpturen bis zur
                                anschaulich. An Bord eines Frachtschiffes lernen Sie das    Bade-Ente in Kumpel-Kluft – setzt sich die Ausstellung
                                Leben einer Binnenschifferfamilie vor 50 Jahren kennen.     mit der Erinnerungskultur auseinander.
                                Im Sommerhalbjahr startet ein Ausflugsdampfer regelmä-
                                ßig zu Touren über die Kanäle.

                                Kontakt
                                LWL-Industriemuseum
                                Schiffshebewerk Henrichenburg
                                Am Hebewerk 26 | 45731 Waltrop
                                Telefon 02363 9707-0 | Fax -12
                                schiffshebewerk@lwl.org
                                schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org

                                Geöffnet
                                Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr,
                                letzter Einlass 17.30 Uhr

   14                                                                                                                                                      15
Sonderausstellungen 2021 - LWL-Industriemuseum | Acht Orte - Ein Forum - LWL-Industriemuseum
Schiffshebewerk Henrichenburg

                                28.3.–31.10.2021

                                Museumsfotografie
                                Dinge und Menschen im Fokus
                                von Annette Hudemann und Martin Holtappels

                                Annette Hudemann und Martin Holtappels haben
                                30 Jahre lang die Fotografie im LWL-Industriemuseum
                                geprägt. Ihre Aufnahmen spiegeln die Entwicklung eines
                                der besucherstärksten Museen in Westfalen-Lippe wider.
                                Die Aufgaben der Museumsfotografie sind vielfältig: Sie
                                begleitet die Restaurierung von Baudenkmälern und den
                                Aufbau von Ausstellungen, dokumentiert die Objekte der
                                Sammlung und fängt Impressionen bei kulturellen Groß-
                                ereignissen wie der ExtraSchicht ein. Immer wieder bot
                                sich Annette Hudemann (Fotos diese Seite) und Martin
                                Holtappels (Fotos links) auch die Chance zu Reportage-
                                reisen – vom Dortmunder Hafen bis zu den Eisenhütten
                                der Toskana.

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TextilWerk Bocholt

                                                                                 19.3.–15.8.2021

                                                                                 Mythos Neue Frau
                                                                                 Mode zwischen Kaiserreich, Weltkrieg und Republik

                                                                                 In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hielt
                                                                                 eine nie gekannte Modernisierung aller Lebensbereiche
                     Weberei und Spinnerei                                       die Gesellschaft in Atem. Die Mode passte sich der sich
                                                                                 wandelnden Gesellschaft an, fand neue Formen für einen
                     Über 20.000 Spindeln drehten sich einst in der Spinnerei    vereinfachten Kleidungsstil, der den Anforderungen des
                     Herding. Heute ist der imposante Backsteinbau mit           modernen Lebens entsprach. Frauen legten Korsett und
                     seinen vier Geschossen ein Forum für Textilkultur. In dem   mehrere Lagen Unterröcke ab, die Röcke wurden kürzer,
                     spannungsreich restaurierten Industriedenkmal werden        die Stoffe leichter. Reißverschluss und Druckknöpfe
                     Geschichte und Gegenwart des Textilen lebendig.             ersetzten Haken und Ösen sowie lästige Schnürungen.
                     Über die neue Fußgängerbrücke über die Aa erreicht man      Mehr als 130 Originalkostüme und viele weitere histori-
                     die Weberei. Hier riecht es nach Öl und Arbeit, und die     sche Exponate, Objekte aus dem Alltag sowie zahlreiche
                     historischen Webstühle rattern während der täglichen        Fotografien und zeitgenössisches Filmmaterial lassen in
                     Schauproduktion. Wir zeigen Ihnen, wie der Takt der         der Ausstellung die Zeit zwischen 1900 und 1930 wieder
                     Maschinen vor 100 Jahren die Arbeit diktierte. Den          lebendig werden.
                     kargen Lebensalltag der Familien lernen Sie in unserem
                     Arbeiterhaus kennen.

                     Kontakt
                     LWL-Industriemuseum
                     TextilWerk Bocholt
                     Weberei: Uhlandstraße 50
                     46397 Bocholt
                     Spinnerei: Industriestraße 5
                     46395 Bocholt
                     Telefon 02871 21611-0 | Fax -33
                     textilwerk@lwl.org
                     textilwerk-bocholt.lwl.org

                     Geöffnet
                     Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr

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TextilWerk Bocholt
                     19.3.–26.9.2021                                                      Auf dem Laufenden bleiben

                     use-less                                                                    Auf Facebook bieten wir Ihnen mit Fotos und
                      Slow Fashion gegen Verschwendung und                                       Videos besondere Einblicke in unsere Häuser
                     „hässliche Kleidung“                                                        und freuen uns auf Ihre Kommentare.
                                                                                                 @LWLIndustriemuseum
                     Kleidungsstücke erzählen Geschichten. Wie sind sie
                                                                                                 @ZecheZollern
                     entstanden? Wer hat sie gekauft? Warum wurden sie
                                                                                                 @ZecheHannover
                     entsorgt? use-less zeigt, was in unseren Schränken steckt
                                                                                                 @HenrichshuetteHattingen
                     und was sich hinter der Idee der „Slow Fashion“ verbirgt.
                                                                                                 @Schiffshebewerk
                     Egal ob Jeans oder T-Shirts – Kleider entstehen in
                                                                                                 @TextilWerkBocholt
                     komplexen Produktionsabläufen mit Folgen für
                                                                                                 @ZiegeleimuseumLage
                     Menschen und Umwelt. Die Ausstellung stellt atem-
                                                                                                 @GlashuetteGernheim
                     beraubend schön die Ergebnisse der Forschung der
                     Hochschule Hannover vor. Die Designprojekte machen                          Fotografieren Sie gern? Unsere Industriedenk-
                     deutlich, wie Mode langlebig, ressourcensparend und                         mäler bieten tolle Fotomotive. Auf Instagram
                     schön gestaltet werden kann. Interaktive Stationen                          können Sie Ihre Eindrücke mit uns teilen.
                     und ein Audioguide – erstellt von Studierenden der
                                                                                                 @lwlindustriemuseum
                     FH Dortmund, machen „use-less“ zu einem Erlebnis.
                                                                                                 @schiffshebewerkhenrichenburg
                                                                                                 @ziegeleilage
                                                                                                 @textilwerkbocholt
                                                                                                 Außerdem empfehlen wir Ihnen
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                                                                                                 unter: www.lwl-industriemuseum.de/newsletter

                                                                                           Die Zeitschrift
                                                                                                                   Industriekultur
                                                                                                                   Die nächsten Ausgaben
                                                                                                                   haben die Schwerpunktthemen:

                                                                                                                   • Heft 4.20 Öl-Industrie
                                                                                                                   • Heft 1.21 Montagregion Erzgebirge

                                                                                                                   Probeheft-Anforderung:
                                                                                                                   www.klartext-verlag.de
                                                                                                                   Klartext Verlag
                                                                                                                   Heßlerstraße 37
                                                                                                                   45329 Essen

                     Mantel aus der No-Waste-Kollektion von Sarah Kuba. Foto: Kai Nolda
 20                                                                                                                                                      21
Ziegelei Lage
                                                                             bis 13.2.2022

                                                                             Vom Schuften und Chillen
                                                                             Warum wir arbeiten

                                                                             Arbeit war schon immer ein wichtiger Teil des mensch-
                                                                             lichen Lebens. Ursprünglich diente sie ausschließlich
                                                                             der Existenzsicherung. Heute steht sie für viele auch im
                                                                             Zeichen der Selbstverwirklichung. Die Arbeitswelt wird
                                                                             sich in den kommenden Jahren durch Digitalisierung und
                                                                             künstliche Intelligenz massiv verändern. Die Ausstellung
                                                                             schlägt einen Bogen von den Veränderungen der Arbeit
                                                                             im Industriezeitalter über den Kampf der Gewerkschaften
                                                                             für den 8-Stunden-Tag bis zu modernen Formen der Ar-
                                                                             beit im Zeitalter von „Industrie 4.0“. Ein Futuromat zeigt
                                                                             den Besuchern, welche Arbeitsplätze verschwinden und
                                                                             welche bleiben werden.
                Vom Lehm zum Ziegel
                Eine komplett erhaltene Ziegelei aus dem frühen 20. Jahr-
                hundert bildet den Kern unseres Museums. Anfangs
                wurden die Ziegel hier noch per Hand hergestellt –
                Besucher können das heute selbst ausprobieren. Später
                produzierten Maschinen die roten Backsteine aus Lehm.
                An Produktionstagen laufen Kollergang und Ziegelpresse
                auf Hochtouren. Ausstellungen informieren über die
                Geschichte des Ziegels, die lippischen Wanderziegler und
                den Alltag der Arbeiterfamilien. Eine Feldbahn, die früher
                Loren mit Lehm zog, nimmt Besucher im Sommerhalbjahr
                mit auf eine Fahrt rund um das weitläufige Gelände.

                Kontakt
                LWL-Industriemuseum
                Ziegelei Lage
                Sprikernheide 77
                32791 Lage
                Telefon 05232 9490-0 | Fax -38
                ziegelei-lage@lwl.org
                ziegelei-lage.lwl.org

                Geöffnet
                Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr,
                letzter Einlass 17.30 Uhr

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Ziegelei Lage

                bis 27.6.2021

                Cecilia Herrero-Laffin
                Bolivianische Bauarbeiterinnen

                Frauen im Baugewerbe sind in Deutschland immer
                noch eine Ausnahme. In Bolivien arbeiten viele Frauen
                in diesem Gewerbe als Maurerinnen, Malerinnen und
                Installateurinnen. Im patriarchalischen System der latein-
                amerikanischen Gesellschaft haben sie es schwer, Aner-
                kennung, aber auch gerechte Löhne zu erwerben. In La
                Paz gründeten daher 30 Frauen eine eigene Gewerkstatt
                der Bauarbeiterinnen. Die in Bielefeld lebende Künstlerin
                Cecilia Herrero begleitete diese Frauen im Frühjahr
                2019 in der bolivianischen Hauptstadt. Ihre Bilder und
                Skulpturen zeigen Momentaufnahmen von Frauen bei
                ihrer Arbeit, oft mit Gerätschaft oder an der Maschine.
                In ihren Figuren spiegeln sich die Frauen mit ihrer Würde
                und Stärke.

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Glashütte Gernheim

                                                                                                                         Federflug. Foto: A. Loschen
                                                                                      7.3.–25.4.2021

                                                                                      Bewegte Stille
                                                                                      Ausstellung des Foto Forum Minden

                     Kunst aus Feuer und Sand                                         Die Fotografien des Foto Forum Minden verdeutlichen
                                                                                      die vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten von Raum und
                     Im Gernheimer Glasturm von 1826, einem von zwei noch             Bewegung. Sie reichen von Studioporträts, Composing
                     erhaltenen Gebäuden dieser Art in Deutschland, erleben           und gestischer Fotografie über Landschafts- und Natur-
                     Sie, wie unsere Glasmacher mit Pfeife, Holzform und              fotografie bis hin zur Reisefotografie. Ihre Bildsprache
                     Schere aus der glühenden Glasmasse Gefäße herstellen.            zeichnet sich durch einen minimalistischen, doch kraftvol-
                     Gleich nebenan werden die Gläser durch Schliff und Gra-          len Stil aus.
                     vur veredelt – auch das vor Ihren Augen. Große Teile des
                     frühindustriellen Fabrikdorfs an der Weser sind erhalten
                     geblieben: neben dem Glasturm auch Arbeiterhäuser und            14.2.–15.8.2021
                     das imposante Wohnhaus der ehemaligen Fabrikanten-
                     familie. In unseren Ausstellungen laden wir Sie ein zu           Vittorio Zecchin
                     einem spannenden Streifzug durch die Geschichte der              Glas für Cappellin und Venini
                     Herstellung von Glas und seiner vielseitigen Verwendung.
                                                                                      Die Entwürfe des Malers Vittorio Zecchin (1878-1947)
                     Kontakt                                                          für die Glashütte von Cappellin und Venini gelten noch
                     LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim                           heute als Ausgangspunkt des modernen Glasdesigns.
                     Gernheim 12 | 32469 Petershagen                                  Sie wurden international rezipiert und beeinflussten die
                     Telefon 05707 9311-0 | Fax -11                                   Glasproduktion in ganz Europa. Zecchin, ausgebildeter
                     glashuette-gernheim@lwl.org                                      Maler, griff für seine Gestaltung vor allem auf veneziani-
                     glashuette-gernheim.lwl.org                                      sche Vorbilder aus Malerei und Kunstgewerbe zurück und
                                                                                      entwickelte daraus ein klassisches Formenvokabular. Die
                     Geöffnet                                                         meist in zarten Farbtönen gehaltenen Objekte beeindru-
                     Di–So sowie an Feiertagen 10–18 Uhr. Letzter Einlass 17.30 Uhr   cken noch heute durch perfekte technische Ausführung
                                                                                      und extrem spannungsreich kalkulierte Proportionen.
                                                                                      Eine Ausstellung in Kooperation mit Le stanze del vetro,
                                                                                      Venedig.

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Glashütte Gernheim

                     Vase „Libellula“ (1921–22) von Vittorio Zecchin. Foto: Enrico Fiorese

                     18.4.– 5.9.2021

                     Das Wachsen der Bilder
                     Scherbenarbeiten von Karin Hubert

                     Die Gravuren von Karin Hubert bilden ein singuläres
                     Phänomen in der Glaswelt: Spröde, nicht immer leicht
                     zugänglich, aber spontan faszinierend durch ihre
                     Intensität. Glasscherben, rostige Drähte und Fundstücke
                     verband die gelernte Graveurin zu phantastischen Ge-
                     bilden, die voll dicht gesponnener Geschichten stecken.
                     Die Retrospektive anlässlich ihres Todes 2020 stellt noch
                     einmal die Werke der Künstlerin zusammen, die die zeit-
                     genössische künstlerische Gravur nachhaltig beeinflusste.

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LWL-Industriemuseum
                                Westfälisches
  Zeche Zollern Dortmund        Landesmuseum für
                                Industriekultur

                                Das LWL-Industriemuseum
                                ist ein Verbundmuseum
Zeche Hannover Bochum           an acht Orten der
                                Industriegeschichte. 1979
                                vom Landschaftsverband
                                Westfalen-Lippe (LWL)
                                gegründet, ist es das erste
Zeche Nachtigall Witten
                                und größte Industriemuseum
                                in Deutschland. Es vermittelt,
                                erforscht und bewahrt die Kultur
                                des Industriezeitalters von den
                                Anfängen bis zur Gegenwart.

  Henrichshütte Hattingen

Schiffshebewerk Waltrop
  Henrichenburg

     TextilWerk   Bocholt

       Ziegelei Lage
                                       Freundeskreis
                                  Westfälisches Industriemuseum –
                                Landesmuseum für Industriekultur e.V.

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